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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Allgemeines Off-Topic » Der letzte Detektiv von Michael Koser

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42 Beiträge in diesem Thema (offen)
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Jonas1 ist offline Jonas1  
42 Beiträge
Der letzte Detektiv
Eine Science-Fiction-Krimiserie von Michael Koser
Heute: Mafia

Jonas: Abends war ich im Casablanca gewesen. Allein. Ich hatte an Jamaro gedacht. Kein Wunder, daß ich in der Nacht von ihr träumte. Ein erotischer Traum war’s leider nicht. Außer vielleicht für einen Bondage-Fan. Jonas ist keiner.

Jamaro: Hilf mir, Jonas! Sie haben mich gefangen, die Russen und ihr schwarzer Teufel! Im Aeropuert(o). Zuviel Technik. Ich war nicht stark genug. Und jetzt halten sie mich fest. Gefesselt, unter Drogen. Du mußt mir helfen, Jonas.

Jonas: Jamaro, indianische Medizinfrau. Schamanin. Vor einem halben Jahr waren wir uns begegnet. Drüben, in Costaguana. Die Totentanz-Geschichte. Wir waren uns nahegekommen. Sehr nahe. Bis Jonas nach Babylon zurückflog. Jamaro blieb dem Mörder ihres Stammes auf den Fersen. Dem schwarzen Schamanen aus Sibirien, der für die Kompania arbeitete. Die Russen-Mafia.

Jamaro: Ich soll auch für sie arbeiten. Sie wollen mich zwingen. Alle meine Geheimnisse wollen sie mir entreißen. Und wenn sie sie haben, werden sie mich töten. Komm, Jonas, komm zu mir! Hilf mir, Jonas! Bitte!

Jonas: Jamaro?

Jamaro: Bitte.

Jonas: Wo bist du, Jamaro? – Jamaro?

Jonas: Am Fon war nicht Jamaro. Es war Juno Belinda. Darling Belinda. Chefin des Sicherheitsdienstes Safety First. Wir kannten uns schon lange. Seit dem Antarkti-schen Krieg. Zuletzt hatten wir im Fall Attentat zusammen gearbeitet. August 2012.

Belinda: Es ist ein wunderschöner Morgen, Jonas. Die Sonne scheint, die Vögel singen...

Jonas: In Babylon? Glaub ich nicht.

Belinda: Ist auch nicht wahr. Aber darauf kommt’s ja nicht an.

Jonas: Sondern?

Belinda: Auf die Haltung. Die innere Einstellung. Das positive Denken.

Jonas: Was willst du, Belinda?

Belinda: Dir was Gutes tun. Ich hab einen Job für dich.

Jonas: Danke. Für einen Sicherheitsdienst arbeite ich nicht. Ich bin Detektiv. Freier Detektiv.

Belinda: Der letzte. Ich weiß. Und auch noch stolz drauf. Krieg dich wieder ein, Jonas. Ich will dich nicht bei mir anstellen. Nur ein kleiner Aushilfsjob. Weil meine Leute zur Zeit alle anderweitig zu tun haben.

Jonas: Lieber nicht.

Belinda: Oh, der Herr sind total ausgebucht. Auftragsdatei voll bis zum Stehkragen - oder, Sammy?

Sam: Was? Äh, äh, äh, bitte Sam aus der Sache gütigst ausklammern zu wollen, Gnädigste. Ein Computer hört und gehorcht. Sonst nix.

Jonas: Was du nicht sagst, Sammy.

Sam: Genau das.

Belinda: Also, hör mal zu, Jonas. Ein paar Tage Ferien im Süden. Flug erster Klasse nach Palermo. Da mietest du dir eine Luxuskarosse. Oder von mir aus einen Helikopter. 5000 Euros Taschengeld.

Jonas: Es ging um den nächsten Eurogipfel. Alle drei Jahre treffen sie sich. Nicht die Politiker-Pappnasen und Plastikköpfe, die im Holo auftreten. Die echten Leiter und Lenker. Die Strippenzieher. Wirtschaft. Banken und Börsen. Forschung. Industrie. Medien und Kommunikation. Sie ziehen Bilanz. Und legen fest, wo’s in Zukunft langgeht.

Belinda: In fünf Tagen ist es soweit. Am 3. April 2016. Nicht in Davos oder Bilderberg, wie sonst, sondern im Centro Venti Venti. Dem hochmodernen neuen Kongreßzentrum in Sizilien. Und weil sich der Gipfel da zum ersten Mal trifft, haben die Teilnehmer aus Babylon mich beauftragt, die Sicherheitsvorkehrungen zu checken. Für einen Experten wie dich ist das eine Kleinigkeit.

Jonas: Ich werd mir’s überlegen.

Belinda: Was gibt’s da groß zu überlegen?

Jonas: Du hörst von mir, Belinda.

Sam: Greif zu, Knallschote. Dein Konto ist fast so leer wie deine Birne.

Jonas: Langsam, Sam. Bei meinen letzten Ausflügen in südliche Gefilde bin ich gewaltig auf die Nase gefallen. Ich sag nur Traumschiff. Und Knochenarbeit.

Sam: Wah, Schnee von gestern.

Jonas: Schnee, im Süden?

Sam: Egal. Ein neuer Fall, ein neues Glück. 5000 Euros, Mensch!

Jonas: Und dann Jamaro. Sie hat mich gerufen. Sie braucht Hilfe. Das war kein normaler Traum, Sammy.

Sam: Ganz recht, Herr Specht. Herr Schluckspecht. Das war ein alkoholischer Alb- und Katertraum, erzeugt vom sogenannten Whisky, welchen sich der Herr und Meister im Casablanca gestrigen Abends in Unmengen zugeführt habet äh bzw. eingeflößt hat, gelle?

Jonas: Davon war ich nicht so ganz überzeugt. Aber ansonsten hatte Sam recht. Sam hat meistens recht. Sam ist mein Computer. Er ist nicht nur schlau, er ist auch der Rede mächtig. Weniger vornehm ausgedrückt: Sam ist ein Quatschkopf. Eine Quasselstrippe. Sein Hersteller hat ihn seinerzeit mit Sprachprogrammen voll-gestopft. Und dann kräftig geschüttelt. Ein Versuchsmodell. Nie in Serie gegangen. Was besseres konnte Jonas sich nicht leisten. Damals, als er sich selbständig machte. Seitdem haben wir uns aneinander gewöhnt. Mehr oder weniger. Ich rief Belinda an. Und sagte zu. – 24 Stunden später flog ich den Leih-Helikopter über den Golf von Castellamare. Nordwest-Sizilien. Unter mir lag das Centro Venti Venti. Eine künstliche Insel mitten im Golf. Mit dem Festland verbunden durch einen schnur-geraden Damm. Der endete am Haupttor in der Mauer, die um die ganze Insel lief. Direkt vor dem Tor der Heliport. Ich landete. Stieg aus. Das Tor ging auf.

Juri Samarkand: Sieh da. Der große Sicherheitsexperte aus dem großen Babylon. Willkommen im Centro Venti Venti. Ich bin der Manager. Juri Samarkand. Äh, nennen Sie mich Juri. Und ihr Name ist... äh?

Jonas: Jonas. Nur Jonas.

Juri Samarkand: Richtig. Jonas. Frau Belinda hat Sie angemeldet. Ich soll Sie herumführen, Ihnen alles zeigen, was Sie sehen wollen... Äh und was wollen Sie sehen, Jonas?

Jonas: Ihre Sicherheitsmaßnahmen.

Juri Samarkand: Versteht sich. Eine pure Formalität, das versichere ich Ihnen. Unser Zentrum ist state of the art. Wir haben alles, was neu und gut und teuer ist: DNA Scanning, Voice Scanning, Retina Scanning, Face-Structure Scanning, Bodyheat Scanning, Monitor-Überwachung auch der entlegensten Ecken, überall Sensoren, überall Robodogs, kusch! Alles systhemisch integriert, rechnergesteuert und chaostheoretisch kalibriert, versteht sich.

Jonas: So. Und wenn Ihr Rechner abstürzt?

Juri Samarkand: Unmöglich.

Jonas: Versteht sich. Aber wenn doch?

Juri Samarkand: Äh dann, mein Lieber, greifen wir zurück auf die rustikalen Methoden der guten, alten Zeit. Mauer und Stacheldraht rundum, menschliches Wachpersonal mit Sturmgewehren, Laserstrahlern, Neurofreezern. Äh, kommen Sie.

Jonas: Wohin?

Juri Samarkand: Ich zeig Ihnen unsere Sicherheitszentrale. Mitten auf der Insel, im Tower, ganz oben. Da kriegen Sie den besten Eindruck.

Jonas: Die Insel war groß. Und weitgehend grün. Hinter Tor und Mauer lag ein Park. Echtrasen. Echtbäume. Darüber ragte das Kongreßgebäude auf. Und darüber der Tower. Wir mußten nicht laufen. Wir fuhren. Standesgemäß, in einem offenen Golf-Cart.

Juri Samarkand: Den Golfplatz haben wir weiter hinten. 18 Loch. Das hier ist unser genuin sizilianischer Orangenhain. Im Sommer sollten Sie mal kommen, Jonas. Apfelsinen in allen Farben, so groß wie Bowlingbälle.

Jonas: Genmanipuliert?

Juri Samarkand: Hm, exklusiv für uns in Holland maßgeschneidert. Immer das Neueste, immer das Beste - das ist unser Motto.

Jamaro: Jonas! Du bist gekommen.

Jonas: Jamaro!

Jamaro: Hilf mir, Jonas! Hol mich raus! Jonas.

Jonas: Wo bist du, Jamaro?

Jamaro: Jonas!

Juri Samarkand: Äh, wie meinen Sie, Jonas?

Jamaro: Jonas!

Jonas: Ich habe nur laut gedacht.

Jonas: Sie war laut und klar, Jamaros Stimme in meinem Kopf. Diesmal konnte es nicht Jacobs Whisky sein. Fast mechanisch folgte ich dem Manager ins Kongreßgebäude. In den Lift, der uns zum obersten Stockwerk des Tower brachte. In die zentrale Sicherheitsanlage der Insel. Computer. Schaltpulte. Und Bildschirme. An allen Wänden Bildschirme. Dunkel und tot. Bis Juri Samarkand sie einschaltete.

Juri Samarkand: Wenn wir Gäste haben, ist die Anlage natürlich besetzt. Und dann aktivieren wir auch unsere Kuppel. Unsere wirkungsvollste Sicherheitsvorrichtung. Sie müssen sich das etwa so vorstellen wie den Klimadom über Babylon. Nur viel, viel moderner und effektiver. Wenn die Kuppel aufgebaut ist... so, dann kommt niemand und nichts rein oder raus. Kein Attentäter, kein Geschoß, keine Bombe, kein Laserstrahl.

Jamaro: Jonas! Hilfe! Hier bin ich!

Jonas: Wieder Jamaro. Und diesmal hörte ich sie nicht nur. Ich sah sie auch. Auf einem der Bildschirme. Sie lag auf einer Pritsche. Gefesselt. In einem kahlen Raum ohne Fenster. Neben ihr stand Utschym Schetan. Der schwarze Schamane aus Sibirien. In seiner speckigen Arbeitskleidung. Mit einem Menschenknochen drosch er auf seine Trommel aus Menschenhaut. Dabei sah er in die Kamera. Und fletschte seine graugelben Zähne. Dann war er weg. Mitsamt Jamaro. Samarkand hatte die Bildschirme abgestellt. Einen Laserstrahler aus der Tasche gezogen. Und auf Jonas gerichtet.

Juri Samarkand: Ich habe das Gefühl, Sie sind nicht bei der Sache, Jonas.

Jonas: Jamaro ist hier. Auf der Insel. In Ihrem Centro. Wo haben Sie sie versteckt?

Juri Samarkand: Sie werden lästig, Jonas. Platz, Smert! Paß gut auf ihn auf! Wenn er sich bewegt, beißt du! Wie gesagt, Jonas, Sie sind lästig. Ein Ärgernis. Wir haben gewisse Pläne, was den Eurogipfel betrifft, und würden es vorziehen, dabei nicht von verliebten, telepathisch alarmierten Detektiven gestört zu werden. Also haben wir Maßnahmen getroffen, uns Ihrer, mein Lieber, bereits im Vorfeld zu entledigen, und zwar...

Jonas: Ich nahm Juri den Laser ab. Er war überrascht.

Juri Samarkand: Smert! Faß, Smert!

Jonas: Und noch mehr überraschte es ihn, daß Robodog Smert gar nicht daran dachte, Jonas an die Kehle zu springen. Statt dessen machte er Männchen.

Jonas: Braver Hund! Und jetzt fall tot um!

Juri Samarkand: Ich versteh das nicht...

Jonas: Mein Computer. Während Sie herumgetönt haben, ist er in Ihrem System spazierengegangen. Und hat ihren Fiffi umprogrammiert. Ist doch viel netter so. Gut gemacht, Sammy.

Sam: Merci. Man dankt. Ganz einfach war es nicht, das muß ich sagen, doch Sammy kennt kein Zittern und kein Zagen. Analog, digital, das ist ihm egal. Er hackt und knackt und packt und zwackt und kackt.

Jonas: Das reicht, Sam. Wir müssen weg. Den Herrn hier nehmen wir mit. Als Geisel.

Juri Samarkand: Sie kommen nicht weit, Jonas. Die Wachen sind alarmiert.

Sam: Holdiodidö.

Jonas: Da hatte er recht. Leider. Als wir zum Tor zurückfuhren, sah ich sie. Mindestens 20. Schwerbewaffnet. Ein Ausweichmanöver war dringend angesagt. Ich klopfte Juri auf den messerscharfen Scheitel. Old Shatterhands berühmter Jagdhieb. Kurz, aber schmerzhaft. Dann sprang ich ab. Und wedelte wie ein Slalomläufer um die Orangenbäume.

Jonas: Welche Richtung, Sammy?

Sam: Nach hinten. Da geht’s raus.

Jonas: Ich will aber nicht raus. Ich muß zu Jamaro.

Sam: Ja, viel Freude wird die Lady an meinem Jonas haben, wenn er sich ihr als tote Leiche präsentiert. Merke: Erst das Leben, dann die Liebe. Es gilt, Prioritäten zu setzen. Zahllose wilde Wächter wollen dir was. Mensch, hau ab. Verschwinde wie die Wurst im Spinde, hihi hihi. Um Jamaro kannst du dich später kümmern, hihi hihi.

Jonas: Das nahm ich mir vor. Ganz fest. Und lief. Nicht zum Tor. Von da kamen die Wächter. Zurück. Vorbei am Kongreßgebäude. Und am Golfplatz. Bis es nicht mehr weiter ging. Ich stand vor der Mauer.

Sam: An der Mauer, vor der Mauer steht ne dumme Pflanze, gell Chef?

Jonas: Und jetzt, Sammy?

Sam: Jetzt, äh, ja, äh.

Jonas: Rüberklettern?

Sam: Was? Ne, Einspruch, Euer Ehren. Kraxeln ist ja soo anstrengend. Und total sinnlos. Weil, die Kuppel ist noch immer aktiviert.

Jonas: Dann schalt sie ab, verdammt noch mal.

Sam: Is nich drin, Meista. Nich uff die Schnelle. Hochkompliziertes System. Det braucht Zeit, ja, und haben wir Zeit?

Jonas: Ach. Ich dachte, Sam hackt und knackt...

Sam: Gut Hack will Weile haben.

Jonas: Keine Sprüche, Sam. Rat und Tat. Das ist ein Befehl.

Sam: Befehl. Jawoll. Sieh nach unten.

Jonas: Tu ich. Und?

Sam: Ja, was erblicken Dero Scharfsicht entzündete äh entzückende Augen?

Jonas: Häh? Meine Schuhe.

Sam: Gott, ist der lahm! Unter den Schuhen!

Jonas: Äh, da ist ein Gullydeckel.

Sam: Aha. Heb ihn hoch, roll ihn weg.

Jonas: So. Und jetzt seh ich eine senkrechte Röhre. Mit Sprossen. Da...

Sam: Da steigst du munter - schnell mal runter.

Jonas: Ungern, Sammy. Huch, hier riecht’s aber nicht gut, du.

Sam: In der Tat, Sir. Wir scheinen wieder einmal in einem Fall von extrem schlechtem Odeur verstrickt zu sein.

Jonas: Ja, ich hab’s wörtlich gemeint, Sam. Hier, hier drin stinkt’s.

Sam: Jajaja.

Jonas: Oh, und es wird immer schlimmer.

Sam: Ja klar.

Jonas: Es wird immer schlimmer.

Sam: Ja, verläuft doch unter uns der Hauptwasserkanal, welcher Abfälle und sonstige menschliche Hinterlassenschaften auf direktem Weg ins Meer befördert.

Jonas: Du, ich hab so ne Ahnung, was jetzt kommt...

Sam: Ja, Luft an, Nase zu, und dann: Sprung ab, marsch, marsch!

Jonas: Es gab keine Wahl. Außerdem ist Jonas daran gewöhnt, von Sam durch die Scheiße gejagt zu werden. Allerdings noch nie so lange wie diesmal. Ich war nah am Ersticken, als ich auftauchte. Weit draußen im Golf von Castellamare. Gut einen Kilometer vor der Insel. Ich schnappte nach Luft. Und versuchte, mich notdürftig abzuspülen. Dann schwamm ich in Richtung Festland. Nicht gerade schnell. Bis ich was hörte. Motorengeräusch. Ein Boot von der Insel. Es kam direkt auf mich zu. Das gefiel mir nicht. Ich legte einen Zahn zu. Aber das Boot war schneller. Plötzlich noch ein Motorengeräusch. Ein zweites Boot. Vom Festland. Maschinenpistolen ratterten übers Wasser. Das Boot von der Insel drehte ab. Fuhr zurück. Das andere kam näher. Was ging hier vor?

Sam: Unzureichende Daten, Hochwürden. Insofern: Nix Genaues weiß man nicht.

Jonas: Unsere Rutschpartie durch den Schiet hast du offenbar gut überstanden.

Sam: Ja, Halle-halleluja. Dank dem Herrn Jonas, der in seiner unendlichen Güte seinem Sam einen absoluten undurchdringlichen Mikrofaser-Anzug spendiert und ihn sowohl wasser-, abwasser-, als auch wasserabwehrdicht gemacht hat. Was man von anderen Anwesenden nicht unbedingt behaupten kann.

Jonas: Du stinkst trotzdem.

Sam: Ja, auch Exzellenz stinken zum hohen Himmel, und was Durchlaucht da in den Haaren hängt... wuäh, igitt, pfui Teufel.

Basta: Hallo!

Pronto: Ahoi!

Basta: Kommen Sie ins Boot!

Pronto: Und halten Sie die Hände so, daß wir sie gut im Blick haben.

Sam: Ach du liebes Meingottchen, wie sehen die denn aus?

Jonas: Berechtigte Frage. Die beiden jungen Männer, die mich in ihr Boot zogen, trugen Anzüge, so schwarz wie ihre geölten Haare. Mit breiten weißen Streifen. Dazu Gamaschen. Schwarzweiße Schuhe. Weiße Krawatten zu schwarzen Hemden. Und antike Maschinenpistolen Typ Thompson. Ein historisches Outfit. Voll durchgestylt. Voriges Jahrhundert, 20er, 30er Jahre. Gangster. Chicago. Al Capone. Humphrey Bogart.

Jonas: Seid ihr aus einem Museum entsprungen? Oder wird hier ein Film gedreht?

Basta: Später.

Pronto: Die Nonna wird Ihnen alles erklären.

Jonas: Die Nonna? Ihre Frau Großmutter?

Basta: Sie will Sie sehen.

Pronto: Wir bringen Sie zu ihr.

Jonas: Die Großmutter der beiden Typen residierte offenbar auf dem Festland. Wir landeten in einer einsamen Bucht an der Westseite des Golfs von Castellamare. Vom Steg führte ein steiler Fußweg den Berg hoch. Oben stand ein Haus. Ein unschöner weißer Kasten. Mit einer gewaltigen Aussicht auf den Golf. Meine Begleiter schoben mich durch die Tür. Innen wartete eine alte Frau. Sehr alt. Weißhaarig. Nicht groß, aber breit. In einem schwarzen Taftkleid.

Nonna: Sehr gut, Basta. Sehr gut, Pronto. Wer ist der Mann?

Jonas: Ich kann selbst reden. Jonas ist der Name. Nur Jonas.

Nonna: Nur Jonas? Aus Babylon?

Jonas: Ja.

Nonna: Sie sind der letzte Detektiv!

Jonas: Haben Sie was dagegen?

Nonna: Keineswegs. Ich bin hocherfreut. Ihr Ruhm ist bis nach Sizilien gedrungen. Willkommen! Willkommen bei der Familie Malavita. Ich bin Donna Benedetta Malavita.

Basta: Die Nonna.

Pronto: Die Patin.

Nonna: Mein Gatte, Don Antonio Malavita. Meine Nichte Alessandra.

Jonas: Jetzt sah ich sie erst, in einer dunklen Ecke des Zimmers. Ein schlafender Greis im Rollstuhl. Auf dem Schoß eine Maschinenpistole. Daneben eine unscheinbare Frau unbestimmten Alters. Auch in schwarz.

Nonna: Alessandra kümmert sich um Don Toni. Seit er vor 30 Jahren bei Familienstreitigkeiten in New York schwer verletzt wurde, ist er an den Rollstuhl gefesselt. Er kann nicht mehr gehen.

Basta: Nicht mehr reden, nicht mehr hören, nicht mehr denken.

Pronto: Aber schießen kann er noch.

Nonna: Meine Urenkel kennen Sie bereits. Gianluca und Leoluca Malavita.

Basta: Genannt Basta und Pronto.

Pronto: Die tödlichen Twins.

Nonna: Geht wieder auf eure Posten!

Basta: Si, Nonna.

Pronto: Bene.

Jonas: Die beiden stellten sich ans Fenster. Und sahen hinaus. Auf den Golf. Wegen der schönen Aussicht? Das konnte ich mir nicht vorstellen.

Nonna: Wir beobachten die Insel. Das Centro Venti Venti.

Jonas: Warum?

Nonna: Wir wissen, daß dort in wenigen Tagen der Eurogipfel stattfinden wird. Und wir wissen auch, daß die Russen das Zentrum übernommen haben. Weil sie einen großen Coup im Schilde führen.

Jonas: Die Russen-Mafia?

Nonna: Äh, wenn wir Freunde bleiben wollen, Jonas, dann nennen Sie die russische Kompania nicht Mafia. Niemals. Es gibt nur eine Mafia. Die echte, die wirkliche, die historische, die einzige. Die Cosa Nostra. Und das sind wir.

Basta: Das heißt, der Rest.

Pronto: Was von der Mafia noch übrig ist.

Nonna: Und das ist, wie Sie sehen, Jonas, nicht eben viel. Eine Familie. Sie haben uns dezimiert, die Russen, sie haben uns aus dem Geschäft gedrängt, unsere Firmen übernommen, uns aus Amerika vertrieben, und jetzt kommen sie auch noch hierher, nach Sizilien.

Basta: In unsere Heimat.

Pronto: Unseren eigenen Hinterhof.

Nonna: Das lassen wir uns nicht bieten. Wir behalten sie im Auge und, was immer sie vorhaben, wir werden einschreiten!

Basta: Wir werden ihnen die Suppe versalzen.

Pronto: Und kräftig reinspucken.

Jonas: Die Kompania im Centro, mit Jamaro, ich muß meine Auftraggeberin anrufen!

Jonas: Die Kompania hat den Tagungsort unterwandert, sagte ich Belinda. Der Gipfel ist gefährdet. Sie nahm die schlechte Nachricht ausgesprochen cool auf.

Belinda: Das kriegen wir schon hin. Wo steckst du, Jonas?

Jonas: Über dem Golf. In einem Bungalow in... äh wie heißt das hier?

Nonna: Monte Speziale.

Jonas: Am Monte Speziale.

Belinda: Gut. Bleib da. Rühr dich nicht. Warte auf meinen Anruf. Ich werde das Nötige veranlassen. Bis dann.

Jonas: Arrivederci, Belinda. Ich hatte nicht vor, ihren Anweisungen zu folgen. Jamaro war im Centro. Gefangen. In Gefahr. Ich mußte zurück zur Insel. So schnell wie möglich. Vielleicht würden die Malavitas mir helfen. Ich wollte das mit der Nonna besprechen. Aber es kam was dazwischen.

Basta: Ein Helikopter, Nonna!

Pronto: Von der Insel!

Basta: Mit Raketen!

Pronto: Und MG!

Nonna: Die Russen. Sie greifen uns an.

Basta: Jetzt sind sie über uns!

Pronto: Sie wollen auf dem Dach landen!

Nonna: Wir setzen uns ab. Plan B. Mach die Klappe auf, Alessandra.

Allesandra: Si, Mama.

Nonna: Basta und Pronto, ihr tragt den Rollstuhl mit Don Toni.

Basta: Si.

Pronto: Bene.

Nonna: Kommen Sie, Jonas.

Jonas: Unter der Falltür im Boden führten Stufen nach unten. In einen Felsenkeller. Und da fing ein Gang an. In den Berg. Mit leichter Neigung nach unten. Das war unser Fluchtweg. Nach etwa 200 Metern hielten wir. Die Nonna öffnete eine in die Felswand eingelassene Stahltür. Hinter ihr war eine Monitor-Anlage. Die Nonna schaltete sie an. Auf dem Bildschirm erschien der Bungalow. Von außen. Der Helikopter war gerade auf dem flachen Dach gelandet. Bewaffnete steigen aus. Die Nonna nickte zufrieden. Und drückte auf einen roten Knopf.

Basta: Hurra!

Pronto: Eins zu null für uns!

Basta: Die Russen haben ihren Helikopter verloren!

Pronto: Und 10 Mann, mindestens!

Jonas: Ihr Haus ist aber auch draufgegangen.

Nonna: Das macht nichts. Es war häßlich. Und wir brauchen es nicht mehr. Die Feindseeligkeiten sind eröffnet. Weiter! Wir haben noch einen langen Weg vor uns.

Jonas: Etwa 5 Kilometer. Durch den Berg. Immer schräg nach unten. Und dann waren wir angekommen. In einem gutbestückten Weinkeller. Darüber lag ein weiter, heller Raum. Bunte Teppiche auf blauen Fliesen. Massive Echtholzmöbel. An den Wänden Heiligenbilder in schreienden Farben. Und eine überlebensgroße Madonna aus bemaltem Gips. Direkt neben ihr hingen Waffen: Maschinenpistolen. Und Handgrananten. Es roch nach Wein und Weihrauch, nach Friedhof, Knoblauch und Olivenöl. Vor dem riesigen Fenster eine große Terrasse. Palmen in Tonkübeln. Und ein Automobil. Ein antiker Cadillac in schwarz und gelb.

Basta: Großonkel Als berühmte Panzerlimousine. 1928.

Pronto: Nonna hat sie aus Chicago mitgebracht.

Nonna: Sie befinden sich in der Villa Malavita, Jonas. Am Standrand von Castellamare. Stammsitz und Hauptquartier der Familie Malavita. Nun, was sagen Sie?

Jonas: Eindrucksvoll. Ich kann ihn spüren. Hier weht er.

Nonna: Wer?

Jonas: Der Wind der Geschichte.

Jamaro: Jonas! Hilf mir! Hast du mich vergessen?

Jonas: Nein, Jamaro. Signora Malavita, ich muß ins Centro!

Nonna: Nennen Sie mich Nonna. Wie die anderen.

Jonas: Die Russen halten da eine Freundin von mir fest.

Nonna: Die wollen Sie rausholen. Und dazu brauchen Sie unsere Hilfe.

Jonas: Allein werde ich's kaum schaffen.

Nonna: Wir tun uns zusammen, Jonas, Sie helfen uns, wir helfen Ihnen. Was schlagen Sie vor?

Jonas: Ein Kommando-Unternehmen. Ein kleiner Stoßtrupp dringt ein. Holt Jamaro. Kommt mir ihr zurück.

Nonna: Basta und Pronto, ihr geht mit Jonas.

Basta: Aber sicher.

Pronto: Mit Vergnügen.

Jonas: Frage: Wie kommen wir ins Centro?

Nonna: Na, hat ihr schlauer kleiner Computer das Sicherheitssystem noch immer nicht geknackt?

Jonas: Sam?

Sam: Sam arbeitet dran.

Nonna: Also noch nicht.

Sam: Oma, du hast ja keine Ahnung. Das ist Elektronik, capisc'? Hochmoderne Technik. Schwerstarbeit. Da muß ein kleiner Computer mächtig transsibirien Korrektur transpirieren.

Jonas: Halt die Backen, Sam, knack weiter.

Sam: Ja.

Nonna: Also machen wir’s auf unsere Art. Wissen Sie, Jonas, hier, wo wir zuhause sind, hier sind wir noch wer. Wir werden respektiert, wir haben Einfluß und Verbindungen. Zu den hier ansässigen Firmen zum Beispiel, die das Centro Venti Venti beliefern.

Jonas: Am nächsten Morgen fuhr ein E-Laster über den Damm zur künstlichen Insel. Viveri stand dran, und Traffico all Ingrosso. In der Fahrerkabine saßen Basta und Pronto. In weißen Kitteln. Darunter Maschinenpistolen. Die Ladung bestand aus diversen Lebensmitteln. Aus Handgranaten. Dynamitstangen. Und aus Jonas. Der auch eine MP hatte. Auf der Höhe des Heliports, wo noch immer mein Helikopter wartete, führte eine Rampe nach rechts. Am Haupttor vorbei. Zum Lieferanteneingang. Basta winkte freundlich. Der Wächter drückte auf einen Knopf. Das Tor ging auf. Wir fuhren ein. In die Sicherheitsschleuse. Von hier ab mußten wir uns den Weg freisprengen. Und freischießen.

Basta: Das war der Wächter.

Pronto: Er ruhe in Frieden.

Jonas: Basta! Dynamit an die Innentür!

Basta: Si.

Jonas: Pronto, gib Feuerschutz!

Pronto: Berto.

Juri: Hallo, Jonas. Ich heiße Sie zum zweiten Mal im Centro Venti Venti willkommen. Wir sind auf Sie vorbereitet. Unsere parapsychologische Wunderwaffe, der Schamane aus Sibirien, hat Ihre Gedanken gelesen und uns gewarnt.

Jonas: Juri Samarkand. Nicht leibhaftig. Auf einem Bildschirm, der plötzlich hell geworden war. Seine elegante Erscheinung wurde durch einen Kopfverband erheblich beeinträchtigt. Was Jonas erfreute. Aber das war auch der einzige Grund zur Freude.

Juri: Ihr törichter Drang, die Indianerin zu befreien, macht Sie für uns zu einem immer massiveren Störfaktor, Jonas. Darum haben wir beschlossen, obwohl wir Jamaro gern an der Seite des Schamanen für unsere Ziele eingesetzt hätten, das Objekt Ihrer Begierde ein für allemal zu beseitigen. Utschym Schetan! Fang an!

Utschym: How.

Jonas: Juri trat zurück. Ich sah Jamaro. Sie lag auf der Pritsche. Anscheinend bewußtlos. Der schwarze Teufel tanzte wie ein tapsiger Bär um sie herum. Und trommelte. Jamaro fing an zu zittern. Zu zucken. Plötzlich öffnete sie die Augen. Sie sah mich an. Bäumte (Beugte) sich auf. Blut strömte ihr aus Mund und Nase. Sehr viel Blut. Sie fiel zurück. Und lag da. Ganz still. Mit offenen Augen.

Juri: Gut gemacht, Utschym Schetan.

Utschym: How.

Juri: Jamaro ist tot.

Jonas: Nein...

Juri: O doch. Tot wie ein Türnagel. Sie sehen, Jonas: Ihr weiterer Aufenthalt auf unserem Gelände ist zwecklos.

Jonas: Nein!

Jonas: Ich sah rot. Ich feuerte auf den Bildschirm. Auf Wände und Türen. Bis ich einen heftigen Schlag auf den Kopf kriegte. Von hinten. Und zusammenbrach. Ich wachte auf. In der Villa Malavita. Der Kopf tat mir weh. Aber das war nichts gegen den Schmerz tief innen.

Jonas: Jamaro ist tot. Sie haben sie umgebracht. Der schwarze Teufel und Samarkand.

Basta: Sie sind ausgerastet, Jonas.

Pronto: Wir mußten Sie beruhigen.

Basta: Nichts für ungut.

Pronto: Das Unternehmen haben wir abgebrochen.

Jonas: Ich mußte ihnen recht geben. Trotz meiner Trauer. Und meiner Wut. Wir wären alle drei draufgegangen. Jetzt konnten wir das tun, was getan werden mußte. Ich dachte nicht an Belinda. Nicht an meinen Auftrag. Ich dachte nur an Rache. Rache an Jamaros Mördern. Die Malavitas waren einverstanden. Sie wollten die verhaßte russische Konkurrenz vernichten. Wir hielten Kriegsrat. Die Nonna. Jonas. Und Sam.

Sam: Ein Tusch, Herr Kapellmeister! Tatatatui. Meine Daumen und Hirn, es halt geschnackelt, System ist geknackelt, na Oma, wat sachste nu?

Nonna: Ihr Computer ist recht laut, Jonas.

Sam: Wat bin ich?

Jonas: Da sind Sie nicht die erste, die das feststellt. Und sensibel ist Sam, weiß Gott, auch nicht gerade.

Sam: Ja, aber schlau. Und gerissen. Und einmalig clever. Sozusagen genial. Und absolut und total ganz und gar unentbehrlich.

Jonas: Leider, aber wie auch immer, jetzt kommen wir rein. Ins Centro.

Nonna: Sie meinen, Frontalangriff? Durchs Tor und über die Mauer?

Jonas: Was denn sonst?

Nonna: Wir bleiben draußen und lassen die Russen kommen. Wir räuchern die Bande aus. Ihr Sam wird die Schutzkuppel aktivieren.

Sam: Wat werd’ ich?

Jonas: Deaktivieren, wollten Sie sagen.

Nonna: Na, er wird sie aktivieren. Und aufrechterhalten.

Sam: Na, Peanuts. Macht Sammy mit links.

Nonna: Oben in der Kuppel ist ein Loch.

Sam: Yes, für den Ausstoß von CO2. Kohlendioxid. Sehr ungesund. Nur 25 cm Durchmesser.

Nonna: Da wird Gas eingeleitet. Reizgas, Tränengas, Mace. Was die Polizei so hat.

Jonas: Die Polizei?

Nonna: Die brauchen wir natürlich. Aber das ist kein Problem. Wie es der Zufall will, ist Großneffe Salvatore Malavita Chef der Polizei von Palermo.

Sam: Ja ist es denn die Possibility?

Nonna: Wir warten ein paar Stunden. Dann gehen wir rein. Mit Gasmasken. Wir sammeln die hilflosen Russen ein und lassen sie verschwinden. D'accordo?

Sam: Akkordeon?

Jonas: Am frühen Nachmittag lief sie an. Die Operation Rattenjagd. Die Russen saßen auf der Insel. Und fühlten sich sicher. Unter der undurchdringlichen Kuppel. Bis der Polizei-Helikopter kam. Mit einem Schlauch. Und einer gigantischen Gasflasche. Als die leer war, wurde das Loch abgedichtet. Der Helikopter flog zurück nach Palermo. Um die Insel waren Boote postiert. Voll mit Carabinieri. Falls die Russen versuchten, durchs Abwasser zu fliehen. Wie Jonas. Vor dem Haupttor standen wir. Jonas. Und die Mafia: Die Nonna. Basta und Pronto. Nichte Allesandra, und Don Toni im Rollstuhl. Er schlief nicht, ausnahmsweise. Er streichelte seine MP. Und lachte. In freudiger Erwartung. Die Nonna sah auf die Uhr.

Nonna: Zwei Stunden. Das sollte reichen.

Jonas: Denk ich auch. Kuppel deaktivieren, Sam.

Sam: Zu Befehl. Piep. Kuppel ist deaktiviert.

Jonas: Dann sollten wir die Gasmasken - Moment. Was ist das?

Basta: Das Tor! Es geht auf!

Pronto: Und zwei kommen raus!

Jonas: Juri Samarkand! Und der schwarze Schamane!

Juri Samarkand: Sie wundern sich, uns gesund und munter vor sich zu sehen, unbeeinträchtigt von ihrem hinterhältigen Gasangriff? Sehen Sie, mein Freund Utschym Schetan war so freundlich, uns beiden mit seinen speziellen Fähigkeiten die giftigen Schwaden vom Leib zu halten. Es war gar nicht leicht, und man sollte annehmen, er sei jetzt schwach und erschöpft. Aber ich kann ihnen versichern, das ist nicht der Fall. Ganz und gar nicht.

Utschym: How.

Nonna: Erschießt die beiden!

Sam: Jessesmaria.

Jonas: Es ging nicht. Die Maschinenpistolen versagten. Alle. Der Schamane hatte Macht über sie. Er trommelte. Juri grinste. Mir fiel was ein. Was Jamaro mir früher mal gesagt hatte. Im Regenwald von Costaguana.

Jonas: Messer! Über Messer hat er keine Macht. Basta! Pronto! Stecht zu!

Basta: Bene.

Pronto: Machen wir.

Jonas: Es stimmte. Der Schwarze hatte keine Macht über Messer. Aber er hatte Macht über Menschen. Basta und Pronto... wollten auf Juri und den Schamanen losgehen, aber sie konnten nicht, sie wendeten sich gegeneinander...

Juri Samarkand: Das kommt davon. Mein Beileid, verehrte Signora Malavita, ihre ohnehin winzigkleine Familie ist nun noch mehr zusammengeschrumpft. Seien Sie froh, wenn wir es dabei bewenden lassen. Leben Sie wohl. Ach, äh, Ihren zugelaufenen Detektiv, den überlassen Sie besser uns. Wir nehmen ihn mit, als Geisel und Schutzschild.

Jonas: Ob ich wollte oder nicht, ich mußte ihnen folgen. Zu meinem Leih-Helikopter auf dem Heliport. Sie fesselten mich. Und banden mich an ein kurzes Seil. Das machten sie am Helikopter fest. Sie stiegen ein. Juri setzte sich ans Steuer. Der Helikopter startete. Flog eine große Kurve über den Golf. Jonas hing unten dran. Drehte sich. Pendelte hin und her. Unter mir sah ich Bewegung. Der Bann des Schamanen war offenbar aufgehoben. Die Nonna beugte sich über ihre toten Urenkel. Don Toni im Rollstuhl sah dem Helikopter nach. Hob seine MP. Zielte kurz. Und drückte ab. Ein Ruck. Der Schuß hatte das Seil durchtrennt. Jonas fiel. Klatschte ins Wasser. Ging unter. Kam hoch. Ging wieder unter. Kam noch mal hoch. Bevor ich ganz ertrunken war, fischten mich die Carabinieri auf. Derweil verschwand der Helikopter mit Juri und dem Schamanen am nördlichen Horizont. Am Abend saßen wir in der Villa Malavita zusammen. Don Toni schlief wieder. Den Schlaf des Gerechten und Zielsicheren. Behütet von Alessandra. Die Nonna und ich, wir hatten nur einen Gedanken.

Nonna: Vendetta.

Jonas: Rache.

Nonna: Für Basta und Pronto.

Jonas: Für Jamaro.

Nonna: Wir werden sie töten, Samarkand und den Schwarzen.

Jonas: Das werden wir, Nonna. Aber dazu müssen wir sie erst haben.

Nonna: Wir werden sie finden.

Jonas: Sicher, bloß wo?

Sam: Hach, da sitzen sie und zermartern ihre mickrigen Gehirne. Menschen! Warum fragt ihr nicht Superhirn Samuel, Computer, extraordinaire?

Jonas: Willst du uns erzählen, du weißt, wo die beiden stecken, Sammy?

Sam: Nun, äh man hätte diesbezüglich, unter Umständen, gewissermaßen, sozusagen, irgendwie so eine Art Idee...

Jonas: Raus damit.

Sam: Leute, tretet rings heran, hört euch die Geschichte an, hört, was bald zu Babylon...

Jonas: Kurz, Sam, bitte, und in Prosa. Für deine Gedichte oder was du dafür hältst hab ich im Moment keinen Nerv.

Sam: Banause. 8. April 2016 Eröffnung Themenhotel Metropole in Babylon. Betreiber ist Strohfirma für Kompania - munkelt man.

Nonna: Das ist mir bekannt. Man ist deshalb vor einiger Zeit an unsere Familie herangetreten. Wegen Onkel Als Panzer-Cadillac. Den wollte man gern für das neue Hotel kaufen.

Jonas: Warum denn das?

Sam: Metropole, Dummi. Themenhotel, Weichkeks. Das Thema ist Al Capone. Gangster, Mafia, Chicago, Prohibition, Roaring Twenties. Und wo hatte Omas berühmter Onkel Alphonse sein Hauptquartier? Na? Hotel Metropole, Chicago, Michigan Avenue.

Nonna: Wir haben den Wagen natürlich nicht hergegeben.

Sam: Wenn also die Kompania hinter dem neuen Hotel in Babylon steckt und wenn Gospodin Juri Samarkand sowas wie der Hotelier der Kompania ist, dann, allerwertester Jonas, herzliebste Omama...

Jonas: Dann eröffnen sich uns gewisse Möglichkeiten.

Sam: Na bitte.

Jonas: Eine Woche später. Babylon. Markgrafenboulevard. Das neue Themenhotel Metropole wurde festlich eröffnet. Der übliche Auftrieb. Nur geladene Gäste. Nur sogenannte Prominenz. Die Bürgermeisterin natürlich. Holo-Stars. Der Serienmörder der Woche. Superbosse. Bischöfin und Erzdruide. Angesagte Drogen-Designer. Der Hochadel. Und Jonas. Sam hatte mir eine Einladung besorgt. Wie? Das müssen Sie ihn schon selbst fragen. Computer haben ihre kleinen Geheimnisse. Ich war also da. Wanderte herum. Es gab Echtwhisky. Stilecht aus Teetassen. Cocktails aller Art. Echtchampagner. Das echtmenschliche Personal machte auf Gangster und Charleston-Girls. Echtmusiker spielten Uraltjazz. Nostalgiker Jonas fühlte sich gut. Und vergaß fast, weshalb er gekommen war. Bis er Belinda traf.

Belinda: Jonas!? Was machst du denn hier?

Sam: Jonas, was machst du denn hier?

Belinda: Oh, der alte Sam.

Jonas: Ich trinke. Echten Scotch. Sowas kann ich mir zuhause nicht leisten. Dein Wohl, Darling Belinda.

Belinda: Du bist eingeladen?

Jonas: Nein. Aber du natürlich. Du bist sogar ein ganz spezieller Ehrengast, nehm ich an.

Belinda: Meinst du? Warum?

Jonas: Weil das Hotel der Kompania gehört. Und du gehörst auch der Kompania.

Belinda: Haha, ich? Wie kommst du denn auf die Idee?

Jonas: Drei Gründe. Erstens. Gleich nachdem ich dich angerufen und dir gesagt hatte, wo ich stecke, haben die Russen den Bungalow der Malavitas angegriffen. Zweitens. Die Kompania hat das Centro Venti Venti unterwandert, hatte ich dir gesagt. Du hast nichts unternommen. Der Gipfel wurde nicht abgesagt. Warum hast du die Warnung nicht weitergegeben?

Belinda: Das muß ich glatt vergessen haben. Und drittens?

Jonas: Es gab gar keinen Auftrag für dich, die Sicherheitsvorkehrungen in Sizilien zu checken. Sam hat sich mal in deinen Daten umgesehen.

Sam: Ja grüß Gott, gnädige Frau, wie geht's, wie steht's, wie schauts, kiß die Hand, bussi bussi.

Belinda: Du mich auch, Sam. Kreuzweise.

Sam: Jawohl.

Jonas: Warum hast du mich nach Sizilien geschickt, Belinda?

Belinda: Wegen dieser Indianerin.

Jonas: Jamaro?

Belinda: Wir wußten, daß sie mit dir in Verbindung stand. Telepatisch. Unser Schamane hat ihre Hilferufe abgehört. Wir machten uns Sorgen, du könntest durch Jamaro zuviel erfahren, womöglich überraschend eingreifen und unseren großen Coup stören. Wir wollten dich vorher aus dem Verkehr ziehen. Zu unseren Bedingungen. In aller Gemütsruhe.

Jonas: Darum hast du mich Juri Samarkand auf dem Tablett serviert. Mich ans Messer geliefert.

Belinda: Gott, wenn du es so melodramatisch ausdrücken willst.

Jonas: Der große Coup worum ging's da eigentlich, Kidnapping der Gipfelteilnehmer.

Belinda: Ah, nicht doch. Das ist Altmafia-Stil. Überholt. Uninteressant. Die Gipfelteilnehmer sollten abgehört werden.

Jonas: Wanzen?

Belinda: Ach was. Jeder Gipfelmensch hätte seine Sicherheitsexperten mitgebracht, und die hätten jede Wanze gefunden.

Jonas: Also mental. Telepatisch. Durch den Schwarzen Schamanen. Und Jamaro sollte auch dazu gezwungen werden.

Belinda: Genau, Jonas. Und da bist du ganz allein draufgekommen? Ohne Sam?

Sam: Oh da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich, doch wie spricht Volkes Stimme, pock, pock, pock, pock, auch ein blindes Huhn trinkt mal einen Korn, hick.

Jonas: Sam, halt die Klappe. Ich verstehe, Belinda. Wenn die Kompania weiß, welche Weichen in den nächsten Jahren gestellt werden, kann sie die richtigen Aktien kaufen, die richtigen Immobilien, in die richtigen Branchen investieren.

Belinda: Und so weiter. Elegant, nicht wahr? Und viel einträglicher als Kidnapping. Komm mit, Jonas. Ich will dir was zeigen.

Sam: Nana.

Jonas: Belinda ging voraus. Zu einem Lift, der nur mit Sonder-Paßscheibe funktionierte. Belinda hatte eine. Wir fuhren nach unten.

Jonas: Aus eurem großen Coup ist ja nun nichts geworden, Belinda...

Belinda: Das verdanken wir dir, Jonas. Und diesen sizilianischen Dorftrotteln. Mit denen rechnen wir später ab. Was dich betrifft, Jonas...

Juri Samarkand: Willkommen im Metropole, Jonas. Ich bin der Manager, Juri Samar... was rede ich da, äh das wissen Sie doch. Es scheint mein Schicksal zu sein, Sie immer wieder willkommen heißen zu müssen. Äh, treten Sie nur näher. Meinen Freund Utschym Schetan kennen Sie ja bereits.

Jonas: Sam. Gehirnblockade.

Sam: Wüßte nicht, was es da viel zu blockieren gäbe, Kumpel. Piep. Okay. Blockade steht.

Jonas: Om mani padme hum.

Sam: Om mani padme hum.

Jonas: Samarkand. Ein bewaffneter Bodyguard. Und der Schamane. Sie saßen hinten. An der Wand der großen Halle. Offensichtlich eine Garage. Vor einer anderen Wand standen drei antike LKW. Alte Autoteile lagen herum. Es roch nach Öl und Benzin.

Belinda: Ein historisch getreuer Nachbau der Garage in der North Clark Street, Chicago. Wo das berühmte Massaker am St.Valentinstag stattfand.

Juri Samarkand: 1929, am 14. Februar. Al Capone - Ihnen ist das zweifellos bekannt, Jonas - Capone hat sich damals seiner schärfsten Konkurrenten entledigt.

Jonas: Om mani padme hum, Om mani padme hum.

Sam: Om mani padme-he, Om mani padme-he.

Jonas: Immer wieder sagte ich leise das buddhistische Mantra auf. Vorsichtshalber. Falls Sams Blockade meiner Hirnfrequenzen nicht 100prozentig wirkte. Und der Schamane doch den einen oder anderen meiner Gedanken lesen konnte. Danach sah es allerdings nicht aus. Utschym Schetan wirkte verunsichert. Er schüttelte den Kopf. Rutschte auf seinem Stuhl hin und her. Schließlich griff er sich die Trommel. Und klopfte ein bißchen darauf herum.

Juri Samarkand: Das wird der Höhepunkt unserer Einweihungsfeierlichkeiten, Jonas. Eine szenische Darstellung des Massakers. Dafür hätten wir gerne Al Capones Original-Automobil benutzt, aber da die Besitzer sich nicht davon trennen wollten, haben wir’s nachbauen lassen. Besetzt wird es von ein paar schauspielerisch begabten Exekutivorganen in unseren Diensten. Wir erhoffen uns eine umwerfende Performance, einen grandiosen Event.

Belinda: Und daran, finde ich, sollten wir Jonas teilhaben lassen.

Juri Samarkand: Jonas teil... ahaha, als Opfer, ausgezeichnete Idee, meine Liebe. Aber nicht bei der eigentlichen Vorführung. Wenn unsere prominenten Gäste hier sein werden, um die Show mitzuerleben. Das könnte zu Problemen führen. Zu unwillkommenen Fragen.

Belinda: Bei der Generalprobe. Jetzt gleich. Da sind wir ganz unter uns. Deshalb habe ich ihn doch hergebracht.

Juri Samarkand: Sehr gut. Boris, gehen Sie raus auf den Hof, wo der Cadillac steht. Bei der Probe sollen unsere Gangster ihre Tommyguns mit scharfer Munition laden. Eigens für Jonas.

Boris: Si Commodore.

Jonas: Bodyguard Boris entschwand nach hinten. Wo eine Rampe nach oben führte. Inzwischen wurde der Schamane immer unruhiger. Er ahnte, daß gleich was schlimmes passieren würde. Jonas wurde an die gegenüberliegende Garagenwand gestellt. Juri grinste. Belinda lächelte. Ich stand da. Om mani padme hum. Eine Minute verging. Eine sehr lange Minute. Dann drückte Juri auf einen Schalter an der Wand. Über der Rampe leuchtete ein grünes Licht auf. Onkel Als Panzer-Cadillac rollte die Rampe herunter. Blieb stehen. Die Türen öffneten sich.

Juri Samarkand: Da! Da steht Jonas! Erschießt ihn!

Jonas: Zwei Gestalten waren aus dem Wagen gestiegen. Zwei Frauen in schwarz. Die Nonna. Und Nichte Alessandra. Ihre Maschinenpistolen richteten sie nicht auf Jonas. Sondern auf Juri. Auf Belinda. Und auf den Schamanen.

Juri Samarkand: Idioten! Nicht hier! Da drüben! nein, ah...

Belinda: Ah... ah...

Jonas: Sie feuerten. Bis die Magazine leer waren. Don Toni im Cadillac ballerte begeistert mit. Juri und Belinda lagen auf dem Betonfußboden. Wie zwei Haufen blutiger Lumpen. Utschym Schetan nicht. Er stand noch. Irritiert. Verwirrt. Aber unverletzt.

Nonna: Der Kerl ist kugelfest!

Jonas: Sowas hatte ich mir gedacht. Und ein Messer eingesteckt. Ich ging durch die Halle. Vorbei am Cadillac. An den Malavitas. Zum Schamanen. Ich sah in seine bösen schwarzen Augen. Ich dachte an Jamaro... Ich ging über die Rampe. Durch den Hof. Im Schatten lagen Leichen in Gangsteranzügen. Männer der Kompania. Die Malavitas hatten sie getötet, um ihre Rollen zu übernehmen. Ich ging weiter. Durch eine Unterführung. Eine dunkle Gasse. Und stand plötzlich auf dem Markgrafenboulevard. Hell. Laut. Bunt. Voller Menschen. Voller Leben.

Jonas: Om mani padme hum. Das war’s, Sammy.

Sam: Jaja, dideldum, gut gelaufen, Chef. Wie geplant und berechnet. Die Bösen sind tot. Wir haben überlebt, jajaha, alles bestens.

Jonas: Happy End, Sammy, hm, trotzdem fühle ich mich mies. Wegen Jamaro? Wegen Belinda? Oder weshalb?

Sam: Ja, das ist der Blues, Alter.

Jonas: Und was tut man dagegen?

Sam: Ja, was tut man dagegen. Pillen. Schnaps. Drugs. Durchdrehen. Schlafen. Den Löffel abgeben. Puhu, huhuhu huhuhuhu huhuhuhu, huhuhuhu...äh

Jonas: Jonas schaltete Sam ab. Und ging nach Hause.

Das war Mafia. Eine Folge aus der Science-Fiction-Krimiserie Der letzte Detektiv von Michael Koser. Den Detektiv sprach Bodo Primus, seinen Supercomputer Sam Peer Augustinski. Außerdem hörten Sie: Kornelia Boje, Nils Clausnitzer, Jens Holger Kretschmer, Doris Schade, Mark Oliver Schulze und andere (Irina Wanka, Jürgen Donien, Helmut Gillitzer-Felber). Ton und Technik: Günter Heß und Daniela Röder. Assistenz: Martin Trauner. Regie: Werner Klein. Eine Produktion des Bayerischen Rundfunks aus dem Jahr 2001 in Dolby Surround. Redaktion: Erwin Weigel.

Beitrag vom 02.04.2022 - 21:31
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