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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Allgemeines Off-Topic » Der letzte Detektiv von Michael Koser

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42 Beiträge in diesem Thema (offen)
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Jonas1 ist offline Jonas1  
42 Beiträge
Der letzte Detektiv
Eine Science-Fiction-Krimiserie von Michael Koser
Heute: Megastar

Jonas: Mein Büroapartment, 22 Quadratmeter und ein paar Zerquetschte, war das reine Krankenhaus. Die undefinierbare Topfpflanze, Jo’s nachträgliches Geschenk zum 44., ließ alles hängen, was sie hatte, mein Magen gab schrille Signale aus dem Untergrund, und Sam war erkältet, sagte er.

Sam: Ha-Hatschi! Was muß der arme Sammy leiden.

Jonas: Schluß damit, Sam, du bist ein Computer. Du kannst gar nicht erkältet sein.

Sam: Kann ich wohl.

Jonas: Kannst du nicht.

Sam: Doch. Und ich werde es beweisen, wenn eure logische Hypopotenz gestatten.
a) Computer können schneller denken als Menschen.

Jonas: OK.

Sam: b) Computer können also mehr als Menschen.

Jonas: Ja.

Sam: c) Wenn Computer mehr können, dann können sie notwendigerweise auch genauso viel wie Menschen.

Jonas: Aha. Ja.

Sam: Menschen können erkältet sein, Ha-Hatschi, also können auch Computer erkältet sein. Quod erat demonstrandum. Hatschi.

Jonas: Quatsch. Außerdem haben wir Sommer, Sam, Hochsommer.

Sam: In der Tat, o Meister der Meteorologie, heute ist der piep! 12. Juli 2011. Na und?

Jonas: Es ist heiß, Sammy.

Sam: Ja.

Jonas: Erstens sowieso und zweitens weil die Klimaanlage kaputt ist. Wie üblich. Und im Sommer, bei Hitze, ist kein Mensch erkältet.

Sam: Und abermals na und. Sam ist kein Mensch. Sam ist ein Puter.

Jonas: Wie bitte?

Sam: Korrektur: Computer. Und wie Sam soeben in elegantem Syllogismus nachgewiesen hat, kann ein... kann ein Computer mehr als ein Mensch. Insofern.

Jonas: Halt die Klappe. Hallo. Was meinen Sie? Kann ein Computer erkältet sein?

Caravan: Ich... ich weiß nicht. Jonas?

Jonas: Jonas. Nur Jonas. Und Jonas hat einen Computer, der behauptet...

Caravan: Jonas, der Detektiv?

Jonas: Derselbe. Der letzte. Und der beste. Haha, nicht gerade schwer, wenn man der letzte ist, nicht?

Caravan: Sind Sie frei?

Jonas: Möglich. Wofür?

Caravan: In einer halben Stunde bei Ihnen.

Jonas: Hallo? Wer sind... Aufgelegt.

Sam: Um so besser. Hatschi. Zurück zum Thema, welches da lautet: Computer, Mensch und Krankheit. Wie wir zu diesem Komplex bereits auszuführen Gelegenheit hatten...

Jonas: Jetzt, jetzt hab ich’s satt.

Jonas: Ich schalte Sam nicht oft ab, aber manchmal muß es sein. Die Lady am Fon klang nach Kundschaft, und Kundschaft war genau das, was ein Privatdetektiv mit leerem Konto im Moment brauchte. Jedenfalls mehr als das Gelaber eines überkandidelten Computers. Also staubte ich den Kundenstuhl ab und wartete. Nicht lange. Pünktlich eine halbe Stunde nach dem Fongespräch tauchte sie auf. Schwarz und streng vom Hut bis zu den Stiefeln, und mit Schleier vorm Gesicht. Das war seltsam. Sie setzte sich, schlug den Schleier zurück, und da wurde die Sache noch viel seltsamer.

Caravan: Warum starren Sie mich an?

Jonas: Tu ich das?

Caravan: Sie reißen die Augen weit auf und lassen den Unterkiefer hängen. Ist das ihr normaler Gesichtsausdruck, wenn Sie mit einer Klientin sprechen?

Jonas: Sie... Sie sehen aus wie Cora Caravan.

Jonas: Cora Caravan. Holostar. Der Holostar. Superstar. Megastar. Die Nummer eins in Kastanienallee, Eurocity, Familienband und zwei drei anderen Endlosserien. Das bekannteste Gesicht in Babylon und ganz Europa.

Caravan: Was würden Sie tun, Herr Jonas, wenn ich sagte, ich bin Cora Caravan?

Jonas: Das würde ich tun. Sie haben sich in der Tür geirrt, Verehrteste, würd ich sagen, der Psychiater wohnt zwei Stock tiefer.

Caravan: Machen Sie die Tür wieder zu, Herr Jonas, ich bin nicht Cora Caravan.

Jonas: Natürlich nicht. Cora Caravan geht nicht zu Jonas. Sie winkt mit dem Finger, und der komplette Polizeiapparat kommt angejachert, mit qualmenden Socken und hängender Zunge.

Caravan: Sie sind ein Fan von Cora Caravan, Herr Jonas?

Jonas: Ich und der Rest der Welt. An sich macht Jonas sich nicht viel aus Holos. Uralt Videos 2D, schwarz weiß, Casablanca, Big Sleep, so was ist eher mein Fall, ansonsten ist Jonas ein Audiotyp. Das bin ich in den 80ern geworden. Als Audio vorübergehend unmodern wurde. Aus Oppositionsgeist. Und ich bin dabei geblieben, als Audio wieder in war. Die Holokiste stell ich nur an für die Nachrichten. Und wenn eine Cora Caravan Serie läuft.

Caravan: Was fasziniert Sie an Cora Caravan, Herr Jonas?

Jonas: Ich weiß nicht. Sicher, sie ist sehr schön, aber das allein ist es nicht. Sie ist immer so traurig. Nicht zu fassen, wie ähnlich Sie ihr sehen. Wie ein Zwilling dem anderen.

Caravan: Deshalb bin ich zu Ihnen gekommen, Herr Jonas.

Jonas: Weil Sie Cora Caravan ähnlich sehen?

Caravan: Gewissermaßen. Ich habe keinen Vater, Herr Jonas.

Jonas: Hm, unwahrscheinlich.

Caravan: Ich meine, ich kenne ihn nicht, er ist oder war ein anonymer Samenspender. Sehen Sie, Herr Jonas, ich bin ein sogenanntes Retortenkind.

Sam: Hehe, Flaschenbaby, Spritzenerzeugnis oder auch Torty, wie der vulgäre Mund des Volkes sich auszudrücken beliebt. Hatschi.

Caravan: Der erkältete Computer?

Jonas: Der Computer, der sich einbildet, erkältet zu sein.

Sam: Nananana.

Caravan: Wie ungewöhnlich. Gehört er Ihnen?

Ja.

Jonas: Leider ja. Sam heißt er. Von wegen Casablanca. Und verrückt ist er. 2005 hatte ich ihn gekauft. Billig für einen verbalen Computer, weil er ein Versuchsmodell war. Eins das nie in Serie gegangen ist. Wer Sam kennt, weiß warum. Er ist überverbal. Er redet und labert und schnattert und seicht sich quer durch alle Sprachprogramme, die es gibt, und durch ein paar, die es nicht gibt. Wenn Sie mich fragen, warum ich das innervierende Stück nicht auf den Schrott schmeiße, dann sage ich laut: Weil ich kein Geld habe, mir einen neuen Computer zu kaufen. Und leise sage ich: Ohne Sam kann ich mir Jonas nicht vorstellen.

Sam: Ach, da steigt einem innig empfindenden Computer ja eine Träne ins Knopfloch. Dank, dank und immer wieder Dank.

Jonas: Sei still, Sammy.

Sam: Ja.

Jonas: Wenn ich Sie recht verstehe, verehrtste, soll ich ihren unbekannten Vater aufspüren.

Caravan: Würden Sie das für mich tun, Herr Jonas?

Jonas: Anonyme Samenspender zu identifizieren ist streng verboten. Das wissen Sie doch.

Caravan: Würde Sie das stören, Herr Jonas?

Jonas: Nicht unbedingt. Aber es ist auch unmöglich.

Caravan: Das glaub ich Ihnen nicht, Herr Jonas. Nicht für einen guten Detektiv, und das sind Sie doch?

Sam: Ist er nicht.

Caravan: Bitte, Herr Jonas, wollen Sie es nicht wenigstens versuchen? Überlegen Sie es sich. Morgen nachmittag bin ich wieder hier.

Jonas: Moment Verehrteste, Sie haben mir immer noch nicht gesagt, wie Sie heißen.

Caravan: Morgen, Herr Jonas.

Jonas: Nachts träumte ich von ihr, von der schönen schwarzen Unbekannten, die nicht nur wie Cora Caravan aussah, die auch so traurig war wie Cora Caravan. Ein Nachgeschmack des Traums war noch da, als ich aufwachte, kurz nach sieben, viel zu früh. Irgend jemand verwechselte die Tür zu meinem Büroapartment mit einem Schlagzeug.

Krott: Herr Jonas, Herr Jonas, bitte öffnen Sie, Herr Jonas.

Jonas: Wer ist da?

Krott: Es ist, ich weiß es, noch ein wenig früh, für eine geschäftliche Unterredung, Herr Jonas, äh, wären Sie dessen ungeachtet geneigt, einen Fall zu übernehmen.

Jonas: Es ist keiner zu Hause. Hauen Sie ab.

Krott: Einen höchst wichtigen und dringenden Fall, Herr Jonas, es geht, verzeihen Sie das Klischee, um Leben und Tod.

Jonas: Zwei Stunden. Kommen Sie in zwei Stunden wieder.

Krott: Ich bin befugt, Herr Jonas, Ihnen das doppelte Ihres üblichen Honorars zu offerieren.

Jonas: Das doppelte. Kommen Sie in einer Stunde wieder.

Krott: Es handelt sich, um auch dies nicht unerwähnt zu lassen, um Cora Caravan.

Jonas: Moment. Ich mache auf.

Jonas: Zwei Typen kamen durch die Tür, ein großer Dicker im gestreiften Jackett, den Scheitel von einem Ohr zum anderen, und ein kleiner dünner mit Schniefnase. Der Dicke mit der Glatze führte das Wort.

Krott: Krott ist mein Name, Herr Jonas, Josef P. Krott. Darf ich Ihnen meinen Partner Fred vorstellen, sag Guten Tag zu Herrn Jonas, Fred.

Fred: Scheiß drauf.

Krott: Wenn Sie Freds ungehörige Aufführung freundlichst übersehen würden, Herr Jonas, Sie wissen ja, die Jugend von heute.

Fred: Scheiß drauf.

Krott: Ja, leider kann ich ohne ihn nicht auskommen. Er hat nämlich den Laserstrahler. Hol ihn raus, Fred, ruhig, nicht abdrücken, noch nicht.

Fred: Scheiß drauf.

Krott: Heben Sie die Hände, Herr Jonas, höher. Hahaha, so sieht also ein Privatdetektiv aus, wenn er aus dem Bett geholt wird. Nicht eben beeindruckend, oder was meinst du, Fred?

Fred: Scheiß drauf.

Krott: Genau, Fred. Lassen Sie die Hände wieder sinken, Herr Jonas, und folgen Sie uns.

Jonas: So wie ich bin? Das muß ja ein unglaublich dringender Fall sein.

Krott: Sie haben recht, Herr Jonas, ein unbekleideter Detektiv auf der Straße könnte unter Umständen aufsehen erregen. Ziehen Sie sich was an. Beeilen Sie sich. Fred, du paßt auf ihn auf.

Fred: Scheiß drauf.

Jonas: Fred war kein guter Aufpasser. Jedenfalls kriegte er nicht mit, daß ich mir was in die Tasche schob, nicht die Smith & Wesson, was besseres, Sam zwo. Die Mini-ausführung von Sam, drahtlos mit dem Speicher im Büro verbunden. Wo immer die beiden Jonas hinbringen würden, er war nicht allein. Vor dem Haus wurde ich in ein Elektromobil geschoben, Krott fuhr, Fred drückte mir den Laser in die Rippen und kuckte doof. Eine kurze Fahrt. Nach 10 Minuten hielten wir vor dem Supermedia Gebäude.

Krott: Ja, wir sind da, Herr Jonas.

Jonas: Und was will die größte Holoproduktion in Europa ausgerechnet von Jonas?

Krott: Och, das werden Sie erfahren, Herr Jonas, steigen Sie aus.

Jonas: Supermedia, Holo. Jetzt weiß ich, was mit euch zwei Schießbudenfiguren los ist, ihr seid Holopeople, Serienbackground, Statisten.

Krott: Och, ich muß doch bitten, Herr Jonas, Kleindarsteller. Gewerkschaftlich organisiert, tariflich abgesichert.

Fred: Scheiß drauf.

Krott: Und was immer wir sein mögen, Herr Jonas, der Laser ist echt und geladen. Steigen Sie aus.

Jonas: Irgendwie hatte ich mir das Supermediagebäude innen anders vorgestellt. Glanz, Glitter, Glamour, große Gesten, Hektik, Action, schöner Schein, eben Holo. Die Wirklichkeit war ein Bürohochhaus wie jedes andere. Effizient. Unauffällig. Bewachtes Foyer, lautloser Lift, schnurgerade Gänge, fast unsichtbare Pastellfarben. Im obersten Stock eine unauffällige Tür, dahinter ein effizientes Büro, und ein Mann, der auf Jonas gewartet hatte.

Pepper: Well, das ist also Jonas, der berühmte Jonas, der letzte Detektiv.

Jonas: Vorsicht, kommen Sie ihm nicht zu Nahe, Jonas beißt.

Pepper: Und sprechen kann er auch. Wonderful. Gut gemacht, Krott und Co. Ihr Honorar wird überwiesen. Sie halten sich weiter zur Verfügung.

Krott: Wie vereinbart, Herr Pepper. Immer gern zu Diensten, komm, Fred, sag good bye zu Herrn Pepper.

Fred: Scheiß drauf.

Pepper: Nehmen Sie Platz, Jonas, fühlen Sie sich wie zuhause. Whisky, right?

Jonas: Im Prinzip ja, aber Jonas trinkt nicht mit jedem.

Pepper: Aha, Grundsätze auch noch, great. Der Privatdetektiv wie er im Buche steht.

Jonas: Ordentlich, sauber, rasiert und nüchtern, sagt Chandler. Und wer oder was sind Sie?

Pepper: Pepper. Chiefproducer Petrus Emanuel Pepper. PEP für meine Freunde. Das Problem ist, ein Chiefproducer hat keine Freunde.

Jonas: Kein Wunder, Sie haben schlechte Manieren, Pepper, Sie lassen Privatdetektive kidnappen.

Pepper: Mein lieber Jonas, welch harsches Wort. Ich habe Sie zu mir gebeten, um mit Ihnen zu reden, über eine Businessproposition. Das ist alles.

Jonas: Sie wollen mir einen Auftrag geben?

Pepper: Das heißt nicht ich persönlich. Supermedia. Wir brauchen einen Bodyguard.

Jonas: Leib und Magenwächter. Nix für Jonas. Good bye oder auch so long, jedenfalls nicht auf wiedersehen.

Pepper: Nichts übereilen, Herr Jonas, setzen Sie sich wieder hin. Sie wissen ja noch gar nicht, welchen body Sie guarden sollen.

Jonas: Und wenn es der oberste Boss in Ihrem Laden ist. Nein.

Pepper: Cora Caravan.

Jonas: Was haben Sie gesagt?

Pepper: Cora Caravan, unser Megastar.

Jonas: Ich soll Cora Caravan hüten?

Pepper: Well, ja und nein. Die Sache ist die.

Jonas: Die Holoindustrie ist ein hartes Business, sagte Pepper. Großer Umsatz, kleine Skrupel. Letzteres bezog sich nicht auf Supermedia, natürlich nicht, sondern auf die Konkurrenz, sprich Network, zweitgrößte Holoproduktion in Europa. Die Leute von Network schreckten vor rein gar nichts zurück, um Supermedia lahmzulegen, sagte Pepper. Jetzt hatten sie vor, Cora Caravan was anzutun. Ein Leibwächter mußte her. Nicht irgendeiner, schon gar nicht ein Eigengewächs aus Supermedia Sicherheitstruppe. Ein Spezialist. Jonas. Soweit alles klar.

Pepper: Aber dann machte Cora trouble. Sie ist ein Megastar, Jonas, eine Künstlerin. Sensibel. Sie hat ihren eigenen Kopf und sie setzt ihn durch. Sie bestand darauf, ihren künftigen Bodyguard vorher anzusehen, um ihn zu checken.

Jonas: Dann war’s sie also doch selbst, gestern nachmittag in meinem Büro.

Pepper: Natürlich wars sie’s, the one and only Cora Caravan.

Jonas: Und die Geschichte vom unbekannten Vater

Pepper: War genau das, Jonas, eine Geschichte, fabriziert von unserer Kreativabteilung, eine typische Holoserienstory, ein ziemlich alter Hut, um ehrlich zu sein, aber wir waren in Eile.

Jonas: Und heute morgen hatten Sie es noch eiliger, so eilig, daß Sie mir ihr Komikerduo mit dem Laser auf die Bude geschickt haben. Offenbar hat Jonas gewaltigen Eindruck auf Cora Caravan gemacht.

Pepper: Oja, Cora war angetan von Ihnen, sehr angetan sogar. Aber das ist nicht der Grund für meine dringliche Einladung am frühen Morgen.

Jonas: Nicht?

Pepper: Nein, sehen Sie, Jonas, der Fall hat sich geändert. Er hat eine neue Dimension bekommen, eine völlig neue und leider auch unangenehme Dimension.

Jonas: Was ist passiert?

Pepper: Vor gut zwei Stunden, 5 Uhr 25, hat Cora mich angerufen, hier im Büro.

Jonas: Sie waren heute morgen halb 6 in ihrem Büro?

Pepper: Aber ja, ein Chiefproducer arbeitet immer. Der Anruf ist aufgezeichnet worden. Alle Anrufe werden aufgezeichnet. Firmenpolitik. Leider habe ich diesen Anruf nur auf Audiotape, Cora hat was gegen Bildfon, anyway, hören Sie sich die Sache mal an, Jonas.

Caravan: Pep?

Pepper: Hey, Cora Darling, wolltest du nicht gestern abend bei mir vorbeikommen? Wo steckst du?

Caravan: In meiner Gardarobe.

Pepper: Funny, du hast doch heute keinen Drehtag, oder?

Caravan: Es hat sich was ergeben, hör zu, Pep, ich war bei diesem Jonas, guter Mann, sympathisch, du kannst ihn engagieren, so schnell wie möglich, er soll gleich... Hilfe!

Pepper: Cora? Was ist los? Cora sag was! Cora!

Pepper: Das war’s Jonas, was sagen Sie dazu?

Jonas: Wo ist Coras Caravans Gardarobe?

Pepper: Hier im Haus, 5. Stock, hinten raus, Blick aufs Studiogelände. Ich hab natürlich sofort ein paar Leute rübergeschickt, das Zimmer war leer, keine Cora und auch sonst niemand, ein Spiegel war kaputt, ein Stuhl umgekippt.

Jonas: Ich seh mir das selbst an, bringen Sie mich hin.

Pepper: So soll er sein, der Privatdetektiv, kurz, entschlossen, zielbewußt. Come on.

Jonas: Der Blick aufs Studiogelände zeigte ein paar schäbige Hallen, diverse Ansammlungen undefinierbarer Plastikteile, viel Staub und keinen Menschen. Bei Supermedia arbeitete offenbar nur der Chiefproducer. In Coras Caravans Gardarobe sah es schlimm aus, allem Anschein nach war der Star entführt worden. Hinterlassen hatten die Entführer wüste Unordnung und einen Schlüssel mit ovalem Plexiglasanhänger.

Pepper: Sieht aus wie ein altmodischer Hotelschlüssel.

Jonas: Auf dem Anhänger steht was: Zimmer 23. Und auf der anderen Seite: Hotel Pulex, Babylon C Turmgasse 17.

Pepper: Na bitte, da würd ich mich an Ihrer Stelle mal umsehen, Jonas.

Jonas: Eins nach dem anderen. Erst muß ich hier einiges abhaken.

Pepper: Ach ja, was zum Beispiel?

Jonas: Zum Beispiel die Wächter im Foyer oder

Pepper: Alles schon erledigt. Den Wachmannschaften ist nichts besonderes aufgefallen. Und um auch das gleich abzuhaken, wie Sie sagen, das ganze Supermediagebäude ist gründlich durchsucht worden, unter meiner Leitung. Keine Spur von Cora Caravan. Well, hiermit beauftrage ich Sie in aller Form und im Namen von Supermedia, die unter mysteriösen Umständen verschwundene Cora Caravan zu suchen.

Jonas: Zu finden.

Pepper: Und zu finden, natürlich, und wenn Sie sie gefunden haben, nicht von ihrer Seite zu weichen.

Jonas: Mein Honorar beträgt 90 Euros pro Tag, mal 2 ist 180. Plus Spesen.

Pepper: Die finanziellen Formalitäten kann ihr Computer mit meinem regeln, ich muß zurück ins Büro. Die Arbeit wartet nicht, das Leben geht weiter, the show must go on etc. etc. Sie finden selbst raus. Ah, by the way, wo hab ich, hier, eine Supermedia Paßscheibe, für Sie, damit Sie ohne Schwierigkeiten ins Haus kommen, wenn Sie mit Ihrem Bericht aufkreuzen und mit Cora natürlich, see you Jonas.

Jonas: Damit entschwand er, und Jonas konnte endlich das tun, was jetzt dringend geboten war. Nachdenken. Mit seinem Computer.

Sam: Kamerad, es stinkt.

Jonas: Zum Himmel, Sammy.

Sam: Und nicht nur das eine oder andere Detail, großer Kombinator. Alles stinkt.

Jonas: Dieses Hotel, zum Beispiel.

Sam: Kongenitale Unzulänglichkeit des sogenannten menschlichen Geistes. Nicht so, euer Lebten. Eins nach dem andern. Erstens, dem bei Supermedia unter Vertrag stehenden Holomegastar wird von Seiten der Konkurrenz nachgestellt.

Jonas: Sagt Pepper.

Sam: Dessenungeachtet läßt Supermedia besagten Star allein unbewacht und nicht einmal beobachtet in der schönen aber nicht eben sicheren Stadt Babylon herumspazieren, auf daß sie Jonas aufsuche.

Jonas: Und Jonas wohnt bekanntlich nicht in der allerbesten Gegend.

Sam: Zwotens. Cora Caravan verschwindet aus dem gut gesicherten Supermediagebäude. Und keiner weiß wie.

Jonas: Sagt Pepper.

Sam: Drittens: am Tatort findet sich ein Schlüssel. Korrektur Schlüssel, dessen Position mitten im Raum auf einer Spiegelscherbe zweierlei vermuten läßt. Erstens.

Jonas: Nicht so, mein lieber, erstens hatten wir schon. Neue Systematik. Römisch 1 oder a.

Sam: Wer kackt hier Korinthen.

Jonas: Los los, Sammy, römisch eins.

Sam: A und noch mal a). Der Schlüssel wurde erst nach Verwüstung der Gardarobe abgelegt bzw. verloren, von den Kidnappern.

Jonas: Meint Pepper.

Sam: b) Der Schlüssel sollte keinesfalls übersehen vielmehr beachtet und gewürdigt werden, als deutlicher Hinweis.

Jonas: Überdeutlich.

Sam: Viertens. Das zum Schlüssel gehörige Hotel, es nennt sich übrigens Pulex, eine lateinische Vokabel, deren Übersetzung...

Jonas: Uns im Moment überhaupt nicht interessiert, Sammy.

Sam: So, und was interessiert eure inhumanistische Philistrosität?

Jonas: Daß Jonas, der in Babylon jedes Hotel kennt...

Sam: Und jede Kneipe.

Jonas: Von diesem Hotel Pulex noch nie was gehört hat, obwohl es im Zentrum liegt.

Sam: Auf einem Grundstück beiläufig bemerkt, welches Supermedia gehört. Also spricht die Katasterdatei.

Jonas: Sieh mal an, das stinkt aber gewaltig.

Sam: In der Tat, Sir, pfui Spinne und Schwefel. Wie geht’s jetzt weiter, Genosse?

Jonas: Na wie schon, Jonas hat einen Auftrag, und wenn Jonas einen Auftrag hat, dann zieht er ihn durch.

Sam: Ein Detektiv muß tun, was ein Detektiv tun muß.

Jonas: So ist es, Sammy, wir suchen Cora Caravan, und wenn wir sie erst mal haben, werden sich alle diese merkwürdigen Stinkereien in Luft auflösen.

Sam: Jaja, in saubere wohlriechende Luft, Wohlan, Rittersmann oder Knapp, Hotel Pulex sei’s Panier. Tatü tata, Sir Sam ist da.

Jonas: Turmgasse 17 war eine Lücke zwischen zwei Wolkenkratzern, auf den ersten Blick. Auf den zweiten war es ein heruntergekommenes Häuschen, das sich an die Nachbarn rechts und links anlehnte, um nicht zusammenzubrechen, ein Relikt aus dem guten alten 20. Jahrhundert, die Innenausstattung auch. So was hatte ich bisher nur auf alten Videos gesehen. Ein abgelatschter Plüschteppich, eine in Ehren ergraute Tapete, bedruckt mit Blumen, die es nicht gab, eine schmale Treppe aus echtem Holz, ein dito Tresen mit einer Glocke drauf, ein Schlüsselbrett, und daneben, kein Computer, kein Automat, ein echter lebendiger Portier, mehr oder weniger lebendig. Er war genauso alt und genauso verschrumpelt wie das Haus. Außerdem schwerhörig.

Portier: Ja, komme schon.

Jonas: Zimmer 23.

Portier: Was haben Sie gesagt?

Jonas: Zimmer 23.

Portier: 23? Besetzt. Alles besetzt, kein Zimmer frei.

Jonas: Wie schön für Sie. Wer wohnt in Zimmer 23?

Portier: Schönes Wetter heute.

Jonas: Wer wohnt in Zimmer 23.

Portier: Sie brauchen nicht zu schreien, ich bin ja nicht schwerhörig.

Jonas: Na da verstellen Sie sich aber gut. Wer wohnt in Zimmer 23?

Portier: Sagen Sie, geht Sie das was an?

Jonas: Das können Sie annehmen.

Portier: Warum soll ich was annehmen. Haben Sie übrigens eine Kripomarke oder so was ähnliches?

Jonas: Jonas hatte was ähnliches. Einen 10-Euroschein. Mehr als nur Geld. Medizin. Öffnet Ohren und den Mund. Nicht daß der Alte umgänglich wurde, aber er sagte mir, wer in Zimmer 23 wohnte.

Portier: A so a großer breiter, sieht a bisserl so aus wie Sie, nur daß er rote Haare hat, knallrote Haare.

Jonas: Und wie heißt er?

Portier: Moment, ich muß ins, ins Gästebuch schauen, kann doch nicht alles in Kopf haben, was die Leut alles wissen wollen von einem, da steht er: 23. Eingezogen 20. Juni 2011, Todrovisch heißt er, A. L. Trodrowitsch.

Jonas: A. L.

Portier: Ja, so hat er sich eingetragen. Sonst noch was?

Jonas: Ist er zuhause, der A. L. Trodrowitsch?

Portier: Nein, jetzt doch nicht, der arbeitet.

Jonas: Wo?

Portier: In einer Bar.

Jonas: In welcher?

Portier: Na was weiß ich. Doch, Moment, muß mich bücken, hier, da, ein Streichholzbrief, hat er mir mal gegeben, da steht’s drauf.

Jonas: Night and Day, am Graben 6a. Um die Ecke. Tag und Nacht geöffnet. Wie der Name sagt. Streichholzbrief. Daß es so was noch gibt, wo doch kein Mensch mehr raucht heutzutage.

Portier: Vielleicht ist ne altmodische Bar, wie mein Hotel, ja, für altmodische Gäste.

Jonas: Ein wahres Wort. Eine altmodische Bar. Und so heimelig wie ein Mausoleum im Regen. Über der Theke eine flackernde Neonröhre, eine echte Antiquität. Ansonsten trübes Halbdunkel, schattenhafte Gestalten vor unsichtbaren Drinks. Niemand sprach, niemand bewegte sich. Bis auf den Barmann, der klapperte ab und zu mit seinem Gläsern oder flüsterte durch seine falschen Zähne, wenn es unbedingt sein mußte, wenn ein lästiger Gast auftauchte und die Grabenruhe störte. Ein Gast namens Jonas.

Barmixer: Was trinken Sie?

Jonas: Whisky. Echten Scotch wenn Sie haben.

Barmixer: Wir haben, aber wir nehmen nur Bargeld, keine Schecks, keine Computerbuchungen.

Jonas: Soll mir recht sein, Night and Day, tea for two, I'm far away.

Sam: Ich fahr auch mit.

Barmixer: Wie bitte?

Jonas: Nichts. Todrowisch.

Barmixer: Was ist damit?

Jonas: Der arbeitet doch hier.

Barmixer: Ja. Und?

Jonas: Ist er da?

Barmixer: Noch nicht, muß aber jeden Moment kommen.

Jonas: Bringen Sie mir den Whisky an den Tisch. Gemütlicher Laden.

Sam: ...Der bis dato gänzlich unbekannt war.

Jonas: So ist es Sammy.

Sam: Würde es den amtierenden Herrn... Hatschi!

Jonas: Gesundheit.

Sam: Danke... den Herrn Oberfeldmesser sehr überraschen, wenn er erführe, daß auch dies Grundstück sei im Besitz von Supermedia?

Jonas: Nicht im Geringsten, Sammy. Was sagst du zum Streichholzbrief?

Sam: Kurioser und kuriöser, wir wandern von einem Clou zum andern.

Jonas: Französisch.

Sam: Eine veritable Schnitzeljagd euer Denkwürden, in welchem Zusammenhang sich die Frage erhebt, wer ist der Jäger und wer der hatschi.

Jonas: Erinnerst du dich an den Fall Requiem, Randy Orgas, vor anderthalb Jahren, da war’s doch auch so, eine Anlaufstation hat uns an die nächste weitergereicht.

Sam: Und wo, hochgeehrte Trauergemeinde, sind wir schließlich gelandet? Beim Totengräber.

Barmixer: Ihr Whisky, 19 Euros. Ihr Name Jonas, nur Jonas?

Jonas: Sind Sie Hellseher?

Barmixer: Anruf für Sie.

Jonas: Nanu? Bringen Sie den Apparat rüber.

Barmixer: Drahtlos Fon haben wir hier nicht. Hinten durch.

Jonas: Das Fon stand in einem kleinen Gang, zwischen Klo und Hintertür, an der Wand Autogramme, von Killroy natürlich und von tausend anderen, die sich für witzig hielten. Ein Witzbold war auch der Typ am Fon. Er wollte mir partout nicht verraten, wie er hieß.

Krott: Wozu, Herr Jonas, ich meine hören Sie in mir einen Freund und Helfer in der Not.

Jonas: So, dann helfen Sie mal, Freund.

Krott: Ja, das ist der Zweck meines Anrufs, Herr Jonas, Sie suchen einen gewissen Todrovitsch, im engeren Sinn.

Jonas: Im engeren Sinne?

Krott: Gewiß, Herr Jonas, denn im weiteren Sinn, nicht wahr, suchen Sie Cora Caravan.

Jonas: Reden Sie weiter, Freund.

Krott: Wenn Sie durch den Hinterausgang auf die Straße treten, Herr Jonas, werden Sie finden, was Sie suchen, im engeren Sinne, achten Sie, wenn ich ihnen raten darf, besonders auf die rechte Hand bzw. auf den Inhalt derselben.

Jonas: Die schmale Gasse hinter der Bar lag im ewigen Schatten unendlich hoher Bürotürme. Hier war es immer dunkel. Tag und Nacht. Night and Day. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sich die Augen darauf eingestellt hatten, das reichte um Jonas ins Stolpern zu bringen.

Jonas: Hoppla. Hier liegt was, direkt vor der Tür.

Sam: Nicht was, ahnungsloser Asikmatiker. Wer.

Jonas: Ein Mensch. Ein Mann. Groß, breit und sehr rothaarig. Todrovitsch.

Sam: A.L. Und A.L. Todrovitsch ist in die ewigen Jagdgründe eingegangen. Wohin sich auch mein saumseliger Herr und Meister in Bälde versetzt sehen dürfte, sofern er sich nicht zu schleuniger Flucht entschließet. Achtung, Mann mit Laser von rechts.

Jonas: Von links kommt auch einer. Was tun.

Sam: Spricht Zeus, und Sammy weiß die Antwort. Wie gekommen so zerronnen. Zuvor jedoch.

Jonas: Die rechte Hand, da hat er was drin.

Sam: Nimm 's ihm weg, skupuloses Sensibelchen, er braucht’s nicht mehr. Und nun zurück marsch marsch.

Jonas: Zwei finstere Typen hatten es auf Jonas abgesehen, ein kleiner Dünner und ein großer Dicker, vermummt und maskiert. Der kleine hatte einen Laser, aber um-gehen konnte er damit nicht, jedenfalls schoß er vorbei, zweimal, aus einer Entfern-ung von wenigen Metern. Den dritten Schuß wollte Jonas nicht abwarten. Ich tauchte weg, zurück durch die Tür, über den Gang, in die Bar. Der Mixer hob den Kopf, aber ehe er mir was flüstern konnte, war ich schon draußen und verschwand in der nächsten Metrostation. Metrofahren in Babylon ist kein Vergnügen, aber immer noch besser als sich lasern lassen. Eine Stunde später war Jonas zu Hause. Zeit für einen schnellen Sojaburger, mit Whisky angefeuchtet, damit er besser rutscht, und Zeit, daß ich mir ansah, was ich dem toten Todrovitsch aus der Hand genommen hatte.

Jonas: Eine Plastikscheibe, etwas kleiner und schmaler als die Supermedia-Paßscheibe, die Pepper mir gegeben hat. Braun, auf einer Seite steht Montecito in goldenen Buchstaben, auf der andern auch in Gold die Zahl 100. Weißt du, was das ist Sammy, ein Chip.

Sam: Wäh, Hatschi, nicht dieses Wort, undifferenzierender Unhold. Ein Chip, wollen wir uns darauf einigen, verehrte Anwesende, ist eine jener zahnlosen Korrektur zahllosen grauen Zellen, welchem dem braven Sam so vielerlei ermöglichen, das Denken, das Rechnen...

Jonas: Das reden.

Sam: Das auch. Wohingegen wir das Objekt, das mein weißer Bruder old Shatterhand in eben dieser hält, doch bitte eine Spielmarke nennen wollen, oder in gebildeter Ausdrucksweise einen Jeton.

Jonas: Wenn du so großen Wert darauf legst, Sammy. Kennst du ein Spielcasino, das Montecito heißt.

Sam: In keinerlei Datei aufgeführt, Sam muß passen.

Jonas: Jonas auch, Sammy, obwohl der Name mir irgendwie bekannt vorkommt. Ich weiß, wer uns weiterhilft. Die zwei maskierten Typen, das waren Krott und Fred, unverkennbar, und Krott hat mich angerufen als freundlicher Nothelfer.

Pepper: Supermedia, Chiefproducer Pepper, fassen Sie sich kurz, time ist money.

Jonas: Jonas hier. Montecito, sagt Ihnen das was.

Pepper: Moment, ja, eine Spielhölle, illegal natürlich.

Jonas: Natürlich. Glückspiel war verboten, wie Drogen oder Prostitution oder Mord auf Bestellung, das heißt, an jeder Ecke zu kriegen, wenn man bezahlen konnte.

Pepper: Das Montecito gehört Rico Banana.

Jonas: Wem?

Pepper: Rico Banana.

Jonas: Wer ist denn das?

Pepper: Sie haben noch nie von Rico Banana gehört?

Jonas: Nein, nie.

Pepper: Haha, und Sie nennen sich Detektiv. Rico Banana ist der König der babylonischen Unterwelt, ein Supergangster.

Jonas: Wie aus einer Serie von Supermedia?

Pepper: Wollen Sie nicht wissen, wo das Montecito liegt.

Jonas: Lassen Sie mich raten, auf einem Grundstück von Supermedia.

Pepper: Durchaus möglich. Die Adresse ist Pohl-/ Ecke Kornbluthstraße.

Jonas: Im Wilden Südosten. Zwischen der Südstadt und dem Reservat. Bei den Unruhen vor 15 Jahren war das Viertel zum Teufel gegangen und nicht wieder zurückgekommen. Schutt auf den Straßen, schwarz verschmorte Ruinen, und mitten in den Trümmern ein Lichtblick, auf einem neuen Stahlschaumkasten grelle Laserlettern, Club Montecito. Ich wanderte von der Bar zur Bühne, vom Blackjack zum Roulette, Cora Caravan sah ich nicht, aber eine kleine Tür am hinteren Ende des Saals, versehen mit der Aufschrift privat, flankiert von zwei Riesen mit ausgebeulten Jacken, und ich sah noch was, eine vertraute Gestalt, am Glücksrad, wo sie ab und zu einen Chip, Verzeihung Sam, Jeton über das grüne Tuch schob.

Jonas: Hallo Fred, hoffentlich spielen Sie besser als Sie schießen.

Fred: Scheiß drauf.

Krott: Hahaha, gerade Sie, Herr Jonas, sollten die hohe Kunst des dicht Danebenschießens, die mein Partner in Vollendung beherrscht, zu würdigen wissen. Und da wir gerade davon sprechen, Sie sollten auch ein wenig mehr Aktivität demonstrieren, Herr Jonas, Initiative, immerhin haben Sie ein Auftrag. Haben Sie übrigens schon Ricos Privatgemächer besucht, Herr Jonas.

Jonas: Nein, sollte ich? Sieht schwierig aus, die Wächter an der Tür.

Krott: Och, da gäbe es doch gewisse Möglichkeiten, Herr Jonas.

Jonas: Ach ja?

Krott: Wenn ein Gast, mein Partner Fred zum Beispiel, plötzlich anfängt, Stunk zu machen, vielleicht sogar seinen Laserstrahler zieht, meinen Sie nicht, Herr Jonas, daß die beiden Türsteher dann ihren Posten verlassen, und eingreifen werden. Los Fred.

Fred: Scheiß drauf. Scheiße, man hat mich beschissen, hier bescheißt man die Gäste, ich will mein Geld zurück!

Skip: Was ist denn los mit den beiden?

Jonas: Hinter der kleinen Tür mit der Aufschrift Privat lag ein Korridor, 5 Türen, hinter der ersten ein Büro, leer, hinter der zweiten ein Schnapslager, voll, hinter der dritten.

Caravan: Guten Abend, Jonas. Ich wußte, Sie würden kommen.

Jonas: Danke Cora, wenn Jonas was übernimmt, dann bleibt er am Ball.

Caravan: Ach, mit Ihrem Durchsetzungsvermögen hat das nichts zu tun, ich wußte, Sie würden kommen, weil es so im Drehbuch steht.

Jonas: Drehbuch.

Caravan: Im Drehbuch steht, ich soll hier warten, bis Sie kämen, und dann...

Rico Banana: Dann schalten wir uns ein. Keine Bewegung, Jonas, ich habe Sie gewarnt, machen Sie keinen Ärger habe ich gesagt, Schlag zu, Skip.

Jonas: Als ich aufwachte, war mir nicht gut, ich hatte schlecht geträumt, von einem Detektiv, der tat, was im Drehbuch stand, obwohl er das Drehbuch nicht kannte, von einem Megastar, der immer traurig war. Ich machte die Augen auf. Cora Caravan saß mir gegenüber. Sie war noch immer traurig. Trauriger als auf dem Holoschirm. So traurig wie im meinem Büro und im Montecito. Sie saß auf dem Boden und hielt sich fest. Wir wurden durchgerüttelt und geschüttelt. Wo waren wir?

Caravan: Im Container eines E-Lasters.

Jonas: Und wo fahren wir hin?

Caravan: Zu Supermedia natürlich. Pepper wartet schon.

Jonas: Auf uns.

Caravan: Auf den letzten Akt.

Jonas: Richtig, das Drehbuch. Was passiert denn jetzt, Container eines E-Lasters, Jonas kommt zu sich.

Caravan: Um sein Mißtrauen abzubauen, erklärt sich Cora Caravan bereit, ihn über die Hintergründe der Affäre aufzuklären.

Jonas: Das steht im Drehbuch?

Caravan: Ja.

Jonas: Das find ich nett. Klären Sie mich auf, Cora.

Caravan: Ich soll Ihnen sagen, die ganze Sache sei ein Test.

Jonas: Wer wird getestet. Jonas?

Caravan: Nein, eine Story, eine Holoserienidee. Supermedia denkt an eine Detektivsaga im alten Stil, und Pepper hat eine Art Probelauf organisiert. Ein echter Detektiv in gestellten typischen Situationen.

Jonas: Und bei der Manöverkritik werden Sie und die anderen Mitspieler Pepper berichten, wie es gelaufen ist.

Caravan: Das ist nicht nötig, Pepper hat Sie die ganze Zeit im Auge und im Ohr, eine drahtlose steuerbare Aufnahmeeinheit im Mikroformat war immer in ihrer Nähe, gelenkt und zentriert durch den Ortungssender in ihrer Tasche.

Jonas: Sender? Die Supermediapaßscheibe. Da habt ihr mich seit heute morgen ständig durch Reifen springen lassen, unter dem Mikroskop sozusagen.

Caravan: Ohne daß Sie es geahnt haben, Jonas, oder?

Jonas: Oder was?

Caravan: Oder haben Sie es geahnt.

Jonas: Ein bißchen, vage, ich hatte so ein Gefühl, daß an der Sache was faul ist, daß sie stinkt, wie Sammy sagt.

Sam: Sie stinkt.

Jonas: Hallo, Sammy, wie geht’s denn so?

Sam: Wie’s einem Computer halt geht, wenn er miterleben muß, wie sein geliebter Herr durch Reifen hüpft und mit Lügen traktiert wird, Lügen von vermißten Vätern, entschwundenen Stars und inszenierten Holotests, denn auch die sog. Aufklärung, welche Madame uns soeben auftischte, wagt Sam zu bezweifeln. Sie stinkt.

Jonas: Das ist aber nicht höflich, Sam.

Caravan: Sam hat recht, Jonas, was ich Ihnen erzählen sollte und erzählt habe, ist nicht wahr, ein Livetest für eine Serie wäre ganz und gar überflüssig, das läßt sich sehr viel besser und billiger durch Computersimulation machen.

Sam: Wollt ich doch meinen.

Jonas: Und die Personen, die Schauspieler mein ich.

Caravan: Schemen, Gespenster, Computersimulation, auch der Background, die Schauplätze, alles. Natürlich wird die Umstellung geheimgehalten, das Publikum soll weiterhin glauben, daß es wirkliche Menschen sieht und die wirkliche Welt, sonst würde ja niemand mehr einschalten.

Jonas: Moment, Cora, wenn die Schauspieler in den Serien nicht wirklich sind, was ist dann mit Ihnen? Sie sind Cora Caravan, der große Holostar. Der Megastar.

Caravan: Das war ich Jonas, seit 6 Jahren bin ich Pensionärin, unter Verschluß, damit ich das große Geheimnis nicht verrate, die Cora Caravan auf dem Holoschirm ist ein elektronischer Abklatsch, so gut wie das Original, aber pflegeleichter und preiswerter. Das hier ist meine erste Rolle, Jonas, meine erste Rolle seit 6 Jahren.

Jonas: Deshalb sind Sie immer so traurig, Cora.

Caravan: Und es wird meine letzte Rolle sein, dafür habe ich gesorgt.

Krott: Alles aussteigen.

Pepper: Willkommen, Jonas.

Jonas: Jaja.

Pepper: Tag, Cora.

Tag, Pepper.

Pepper: Willkommen im guten alten Studio 3, hier sind vor Jahre Supermedias größte Erfolge gedreht worden. Sehen Sie sich um, Jonas, Kulissen, Staub, Nostalgie. Sie können gehen, Krott.

Krott: Es war mir eine Freude, mit Ihnen zu arbeiten, Herr Jonas. Auf Wiedersehen Herr Pepper. Mach’s gut, Cora.

Pepper: Und vergessen Sie ihren kleinen Scheißer nicht.

Fred: Scheiß drauf.

Pepper: Die unteren Chargen brauchen wir nicht mehr, jetzt spielen nur noch Sie und ich und Superman hier.

Jonas: Superman stand neben uns, vor einem Set aus dem vorigen Jahrhundert. Vielleicht aus der Serie der große Krieg der weißen Männer. Sein Krieg war allerdings von heute. Superman war ein Robokiller, eine von diesen menschenähnlichen Mordmaschinen, die ich auf Feuerland in Aktion gesehen hatte. Im aktiviertem Zustand nicht zu stoppen. Superman war nicht aktiviert.

Pepper: Noch nicht, Jonas, aber er wird bald in unser Spiel eingreifen, das versichere ich ihnen, und die Story zu ihrem Ende bringen. Ja, die Story, leider ist sie nicht ganz das geworden, was mir vorschwebte. Wäre es nach mir gegangen, hätte ich noch zwei drei Szenen zusätzlich eingebaut, etwa eine ausgefallene Sekte, macht sich in Detektivstories immer gut, überhaupt mehr action, aber der Zeitfaktor, you know, unsere Sponsoren haben leider nur wenig Geduld.

Jonas: Sponsoren, was wir hier gespielt.

Pepper: Ein Live-Drama nur für unsere Sponsoren, die Spitzen von Politik und Wirtschaft, die wissen natürlich, daß seit 6 Jahren nur Computerbilder auf dem Bildschirm agieren. Wenn sie den Holoset anschalten, wollen sie etwas anderes sehen, und wir bieten es ihnen einmal im Monat über ein höchst exklusives Holopaysystem. Ein Superlifeprogramm. Reale, wirkliche Sensationen.

Jonas: Das aufregende Leben eines Privatdetektivs zum Beispiel.

Pepper: Der letzte Tag des letzten Detektivs, so habe ich das heute Programm genannt. Gefällt Ihnen der Titel?

Jonas: Teils teils. Letzter Detektiv ist OK, aber letzter Tag.

Pepper: Das müssen Sie verstehen, Jonas, unsere Sponsoren erwarten am Schluß des Programms etwas ganz besonders, den Höhepunkt, und was könnte wohl aufregender und überraschender sein als der Tod des Helden.

Jonas: Der Robokiller soll mich umbringen, ja?

Pepper: Wenn ich diesen Knopf drücke, wird Superman aktiviert, er wird seinen Laserstrahler auf die Person richten, die den auf seine Frequenz eingestellten Orter in der Tasche hat.

Jonas: Hier haben Sie das Ding zurück.

Pepper: Die Paßscheibe meine ich nicht, Jonas, die steuert die Aufnahmeeinheit, ich meine den speziellen Orter, nur für Superman, die autografierte Holokarte, die Cora ihnen überreicht hat.

Jonas: Was hat Cora mir überreicht?

Pepper: Machen wir Schluß, auf in den Kampf, Superman. Wehren Sie sich, Jonas, auch wenn es Ihnen nichts nützt, die Sponsoren wollen was sehen.

Caravan: Leben Sie wohl, Jonas, und danke.

Jonas: Jonas brauchte sich nicht zu wehren, Superman schoß nicht auf ihn, er schoß auf Cora. Sie war sofort tot. Ich wußte, was geschehen war, als ich mich über sie beugte. Ich sah, was sie in der Hand hielt, eine Holokarte mit Ihrem Autogramm, dem Autogramm von Cora Caravan, Megastar, die tödliche Karte, die sie mir hatte geben sollen, und die sie behalten hatte, weil sie ihr Leben nicht mehr ertragen konnte, weil sie immer so traurig war. Sie hatte sich töten lassen, bewußt und freiwillig, und sie hatte Jonas gerettet.

Pepper: Vorgedrängt hat sie sich, wer will schon sehen, wie ein abgehalfterter Star stirbt, das ist doch kein Schluß. Regie, was soll ich jetzt machen, kann die Regie mir mal einen Hinweis geben.

Regisseurin: Einen Augenblick Geduld, wir überlegen.

Pepper: Ein Schluß, ein Königreich für einen Schluß. Jonas, was tun Sie da?

Jonas: Ich nehme ihrem wieder deaktivierten Robo den Laser ab, ich weiß, wie man das macht, ich war im Antarktischen Krieg.

Pepper: Vorsicht, Sie zielen ja auf mich, Jonas!

Jonas: Ich habe eine wunderbare Idee für den Schluß für ihre Story, Pepper, eine Superlivesensation, ein Höhepunkt, ein echtes Happy end, was könnte wohl aufregender und überraschender sein als der Tod des Produzenten.

Pepper: Nein, nein!

Sam: Bravo, Meister, o capie, Korrektur da capo.

Jonas: Keiner mehr da, Sammy, komm, wir gehen nach Hause.

Regisseurin: Warten Sie, Jonas, wir gratulieren Ihnen, die Sponsoren sind begeistert, das Fon steht nicht still, durch Ihre unerwartete Aktion haben Sie das Programm gerettet.

Jonas: Ich habe ihren Chiefproducer erschossen.

Regisseurin: Der ist ersetzbar, ein Star nicht, und Sie sind ein Star, Jonas, ein Megastar. Wollen Sie für Supermedia arbeiten? In der Sonderabteilung für Sponsorenprogramme.

Jonas: Nein, nie.

Regisseurin: Schade, Sie sind ja wirklich so.

Jonas: Wie bin ich?

Regisseurin: Wie Ihre Rolle, erstaunlich. Lassen Sie sich wenigstens ein großzügiges Honorar überweisen, das Ihrer Leistung entspricht.

Jonas: Nein.

Sam: Hatschi. Idiot, was soll die edle Geste, wer hat was davon. Greif zu, Schrumpfkopf, mach dir ein paar schöne Stunden, kauf Sammy ein paar neue Chips, Korrektur Jeton.

Jonas: Also gut, ich nehme das Geld, und jetzt lassen Sie mich in Ruhe, Jonas Megastar geht nach Hause.

Sam: Jawoll.

Jonas: Jonas hat einen harten Tag hinter sich.

Sam: Jawoll.

Jonas: Jonas ist müde. Jonas muß schlafen.

Sam: Sammy auch.

Das war Megastar. Eine Folge aus der Science-Fiction-Krimiserie Der letzte Detektiv von Michael Koser. Den Detektiv spielte Bodo Primus, seinen Supercomputer Sam: Peer Augustinski. Der Holostar war Elisabeth Volkmann, der Holo-Producer Harald Leipnitz, außerdem wirkten mit Wolfgang Hess, Andreas Seyfert, Ernst Cohen, Michael Lenz, Christoph Krix (Nikolai von Koslowski) und Cornelia Boje. Ton und Technik: Günter Heß und Christine Koller. Regie: Alexander Malachovsky. Eine Produktion des Bayerischen Rundfunks (1989). Redaktion: Erwin Weigel.

Beitrag vom 02.04.2022 - 21:17
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