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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Allgemeines Off-Topic » Der letzte Detektiv von Michael Koser

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42 Beiträge in diesem Thema (offen)
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Jonas1 ist offline Jonas1  
42 Beiträge
Der letzte Detektiv
Eine Science-Fiction-Krimiserie von Michael Koser
Heute: Reservat

Jonas: Es war einmal eine Zeit, da gab es Privatdetektive. Harte Männer, gerecht, nie um eine Antwort oder um einen Ausweg verlegen. Und wenn es sie nicht in Wirklichkeit gab, dann doch wenigstens in Büchern und Filmen. Heute im frühen 21. Jahrhundert gibt’s nur noch einen von der Sorte. Mich. Ich bin Jonas. Jonas, der letzte Detektiv. Nicht so hart, auch nicht immer gerecht, dafür fällt mir manchmal keine Antwort ein, und nach einem Ausweg muß ich oft lange suchen. Aber ich tue, was möglich ist. Mehr kann man nicht verlangen. Was Frau Marcus-Pallenberg von mir wollte, war nicht möglich. Oder doch?

Frau Marcus-Pallenberg: Sie müssen ins Reservat.

Jonas: Ein Vorschlag, Frau Marcus-Pallenberg. Kaufen Sie sich ein paar starke Männer, die mich fesseln und knebeln und über die Mauer schmeißen. Danke. Kein Interesse.

Frau Marcus-Pallenberg: Aber Cora ist doch im Reservat.

Jonas: Pech.

Frau Marcus-Pallenberg: Bringen Sie sie zurück. Bitte, Herr Jonas!

Jonas: Ich bin sentimental. Ab und zu gehe ich ins Waldmuseum und seh mir die Bäume an. Die Kiefer. Die Birke. Und die kleine Eiche, von der sie immer noch nicht wissen, ob sie durchkommt. Ich erinnere mich an die Zeit, als auch draußen noch Bäume standen. Und ich habe das Gefühl, mir fehlt was. Wie gesagt, ich bin sentimental. Aber ich bin nicht dämlich.

Frau Marcus-Pallenberg: Jemand muß sie doch da rausholen. Die Polizei tut nichts.

Jonas: Polizei. Schicken Sie doch gleich nen Chimp.

Frau Marcus-Pallenberg: Ich will keinen Affen. Sie sind mir empfohlen worden, Herr Jonas.

Jonas: Also dann, hat mich gefreut, Frau Marcus-Pallenberg.

Frau Marcus-Pallenberg: Haben Sie etwa Angst?

Jonas: Na sicher.

Frau Marcus-Pallenberg: Sie sind doch Detektiv?

Jonas: Eben drum. Ich weiß, was alles passieren kann.

Frau Marcus-Pallenberg: Ich habe gehört, Sie sind der einzige, der es schaffen kann. Und Sie brauchen Geld, habe ich gehört.

Jonas: O, welch magisch Wort dringt da an mein empfänglich Ohr. Wieviel?

Frau Marcus-Pallenberg: 200 Euros?

Jonas: Pro Tag.

Frau Marcus-Pallenberg: Ich dachte eher pauschal.

Jonas: Und Spesen.

Frau Marcus-Pallenberg: Aber Herr Jonas.

Jonas: Dafür gehe ich ins Reservat. Und sollte meinen Geisteszustand untersuchen lassen.

Jonas: Die Dame trug eine Aufmachung spazieren, wie ich sie bisher nur auf dem Titel von Mode gesehen hatte. Echtes Naturleinen, besetzt mit fast echtem Naturpelz. Das ganze garniert mit rund 3 Kilo Platin und Brillianten. Sie sah aus wie eine Frau, die mit Leichtigkeit ein paar Hundert Euros locker machen konnte. Und ich hatte ein paar Hundert Euros dringend nötig.

Jonas: Na schön. Jetzt erzählen Sie mir mal, was passiert ist, Frau Marcus-Pallenberg.

Frau Marcus-Pallenberg: Ja. Cora... o... schluchzt... Cora ist im Reservat.

Jonas: Das weiß ich. Wann hat sie Ihr Haus verlassen?

Frau Marcus-Pallenberg: Gestern, am frühen Morgen.

Jonas: Wie alt ist Ihre Tochter?

Frau Marcus-Pallenberg: 15.

Jonas: Also fast volljährig.

Frau Marcus-Pallenberg: Hhm. Deshalb konnte ich ja auch nicht viel unternehmen, als sie anfing, sich mit diesen merkwürdigen Menschen aus dem Reservat abzugeben. Ich habe auf sie eingeredet, ja, aber das hat natürlich nichts genutzt.

Jonas: Natürlich nicht. Und?

Frau Marcus-Pallenberg: Und dann ist sie gegangen. Mit ihm. Ins Reservat. In die Freiheit. Hat sie geschrieben.

Jonas: Geschrieben?

Frau Marcus-Pallenberg: Hmh. Das habe ich gestern Morgen auf Coras Bett gefunden.

Jonas: Zeigen Sie her. "Ich muß meinen eigenen Weg gehen, mich selbst verwirklichen. Die Freiheit, die ich brauche, kann ich hier nicht finden." Das übliche. 08/15. "Ich gehe ins Reservat. Zombie hat mir die Augen geöffnet." Zombie?

Frau Marcus-Pallenberg: Ihr Freund. Er heißt Zombie.

Jonas: Wirklich?

Frau Marcus-Pallenberg: Natürlich ist das nur ein Spitzname. Seinen richtigen Namen kenne ich nicht. Vermutlich kennt er ihn selbst nicht. Er ist eben ein Freak. Ein typischer Freak aus dem Reservat.

Jonas: Das Reservat ist ein Stadtviertel im Südosten von Babylon. Früher hieß es mal anders. Wie, weiß kein Mensch mehr. Heute ist es das Reservat. Nur das Reservat. Und im Reservat hausen Typen, die in der Welt draußen nicht zurechtkommen können. Oder wollen. Eremiten. Einzelgänger. Türken, die während der großen Entfremdung untergetaucht sind. Und vor allem Freaks. Freaks jeder Schattierung. Nicht nur aus Babylon. Sie kommen von überall her, aus den ganzen Vereinigten Staaten von Europa. Nach den Unruhen in den 90er Jahren hat man um die ganze Geschichte `ne Mauer gebaut, und `ne elektronische Schutzglocke draufgestülpt. Seitdem ist das Reservat nicht existent. Wenigstens offiziell. Die Bewohner bleiben unter sich. Es ist nicht leicht, rein oder rauszukommen, und es ist fast unmöglich, drinnen zu überleben, wenn man nicht dazugehört.

Frau Marcus-Pallenberg: Das ist alles, was ich Ihnen über diesen Zombie erzählen kann.

Jonas: Nicht gerade viel. Wie hat Cora ihn kennen gelernt?

Frau Marcus-Pallenberg: Durch einen entfernten Bekannten. Der hat ihn zu uns mitgebracht, zu einer Party, vor vier oder fünf Wochen.

Jonas: Wie heißt der Bekannte?

Frau Marcus-Pallenberg: Maske. Theo Maske.

Jonas: Ungewöhnlicher Name.

Frau Marcus-Pallenberg: Und ein ungewöhnlicher Mensch. Er arbeitet in der Holo-Industrie, und er kennt ausgesprochen seltsame Leute.

Jonas: Wie zum Beispiel Zombie. Fangen wir bei Herrn Maske an.

Frau Marcus-Pallenberg: Sie sind der Experte. Bitte, bringen Sie mir meine Cora zurück, Herr Jonas. Heil und gesund.

Jonas: Ich werd’s versuchen.

Frau Marcus-Pallenberg: Tun Sie’s. Für mich.

Jonas: Nein, nicht für Sie. Für Ihre 200 Euros pro Tag. Sie hören von mir, Frau Marcus-Pallenberg.

Frau Marcus-Pallenberg: Viel Glück.

Jonas: Maske. Theo Maske. Wer ist Theo Maske?

Jonas: Natürlich. Judith würde es wissen. Judith hat einen höheren Posten im Ministerium für Statistik und Soziographie. Sie ist immer gut für knifflige Daten, an die nicht jeder rankommt. Nicht jeder, aber Jonas. Über Judith. Sie war meine Klientin gewesen im Testmarkt-Fall. Und jetzt war sie meine z.B. Meine zeitweilige Beziehung. Aber für Maske brauchte ich sie nicht. So was schafft Sam mit links.

Sam: Darauf kannst du wetten, Chef. Piep. Maske, Theo. Bürgernummer 19 G 13 12 1972. Leitender Direktor der Holo-Produktionsfirma Lust & Qual GmbH. Ein Unternehmen von nicht eben makellosem Ruf, wenn eure Lordschaft mir diese nicht streng zur Sache gehörige Bemerkung gütigst nachsehen wollen.

Jonas: Sam ist mein Notizbuch. Meine geistige Krücke. Mein Retter aus der Not. Und manchmal sogar ne Art Freund. Sam ist mein Computer. Nicht irgendein Computer. Sam ist ein Sonder- und Versuchsmodell. Er kann mehr als andere Computer, und er ist ein bißchen verdreht. Der einzige verdrehte Computer, den ich kenne. Als er auf den Markt kam, im Jahr 2005, da haben ihn nur ein paar Snobs gekauft. Oder Masochisten, die sich mit Wonne von einem Computer übers Maul fahren lassen. Und ich. Leider. Andererseits frage ich mich manchmal, wie Sam Spade und Phil Marlowe ohne Computer ausgekommen sind. Schon mit unseren elektronischen Lieblingen ist das Leben kompliziert genug.

Sam: Lust & Qual GmbH produziert, wie der Firmenname andeutet, Holos von der Art, welche gemeinhin als Blut und Blubber bezeichnet wird. Mord, Folter, Sadismen. Mit einem Wort: Unappetitlichkeiten.

Jonas: Ganz meine Meinung, Sammy, aber das brauchen wir alles nicht.

Sam: Sagst du, Biohirn.

Jonas: Jawohl, und du sagst mir, wo Theo Maske wohnt. Damit wir ihm auf die Bude rücken können.

Sam: Aye Aye, Sir. Wie spricht der gefügige Orientale? Hören heißt gehorchen. Und der Dichter dichtet: Mut zeiget auch der lahme Muck, Gehorsam ist Computers Schmuck. Ferner steht geschrieben...

Jonas: Und so weiter. Aber schließlich erfuhr ich doch noch, was ich wissen wollte. Theo Maske wohnte weit draußen im Westen. In einer Villa von mindestens 80 Quadratmeter. Ein typischer Everson-Bau aus den späten 80ern. Rote Backsteine, Schmuckrohre außen, überall schiefe Linien. Vor dem Tor private Schutztruppler, hinter dem Tor ein echter Butler, der mich in den Salon geleitete. Und da hingen echte Bilder an der Wand, mit echtem Öl gemalt. Ich war bei echt feinen Leuten. Deshalb wunderte ich mich schon gar nicht mehr, als ich auch noch einen echten Whiskey in die Hand gedrückt kriegte. Dann erschien der Herr des Hauses. Theo Maske war nicht nur fein, er war auch schief. So schief wie seine Villa. Schiefer Rücken, schiefe Nase, schiefer Mund. Und für seinen Charakter würde ich auch nicht die Hand ins Feuer legen.

Theo Maske: Wie mundet Ihnen mein Malt Whiskey, Herr äh, Herr äh...

Jonas: Jonas. Nur Jonas.

Theo Maske: Nur Jonas. Und Privatdetektiv. Wie überaus faszinierend. Was es nicht alles gibt. Sie müssen ein interessantes Leben führen, Herr äh...

Jonas: Jonas.

Theo Maske: Auf der Schattenseite der Gesellschaft sozusagen. Noch nen Whiskey? So was gutes kriegen Sie nicht jeden Tag, nehme ich an.

Jonas: Sie haben ja so recht, Herr äh... Herr äh... Herr Maske. Außerdem haben Sie ein Butler und ein Haus. Sie sind überhaupt ein wundervoller Mensch, auf der Lichtseite der Gesellschaft sozusagen. So, und jetzt können wir zur Sache kommen.

Theo Maske: Hören Sie, Ihr Ton gefällt...

Jonas: Gefällt Ihnen nicht? Machen Sie sich nichts draus. Sie sind nicht der einzige. Sagen Sie, was Sie über ihren Freund Zombie wissen, und Sie sind mich los.

Theo Maske: Zombie? Ich kann mich kaum noch erinnern. Freund ist übrigens nicht das richtige Wort. Wir haben lediglich eine sehr vage berufliche Beziehung.

Jonas: Zombie ist auch im Hologeschäft?

Theo Maske: Im Prinzip ja.

Jonas: Sie sind also Kollegen?

Theo Maske: Ich bitte Sie, Herr äh...

Jonas: Na na.

Theo Maske: Ich leite eine lizenzierte, staatlich überprüfte Holo-Produktion.

Jonas: Und Zombie?

Theo Maske: Zombie ist ein Wilder. Sein Studio hat er im Reservat.

Jonas: Sehen darf man in dieser unserer freien Gesellschaft alles, wonach man lustig ist. Aber man darf nicht alles produzieren. Da paßt die MePo auf, die Medienpolizei. Nicht so scharf wie die PoPo, aber immerhin. Wer Holos produzieren will, die er nicht produzieren darf, der tut das da, wo die MePo nichts zu sagen hat. Zum Beispiel im Reservat.

Theo Maske: Deshalb hab ich mich ein bißchen mit ihm abgegeben. Man muß doch wissen, was die Konkurrenz tut.

Jonas: Und was tut sie?

Theo Maske: Praktisch dasselbe, was wir tun. Mit einem wichtigen Unterschied: Wir türken. Bei Zombie ist alles echt. Darum verkaufen sich seine Sachen auch so gut. Was wollen Sie von ihm?

Jonas: Wie gut kennen Sie die Marcus-Pallenbergs?

Theo Maske: Ach Gott, wie man sich so kennt. Wir haben gemeinsame Freunde. Charmante Frau.

Jonas: Und die Tochter?

Theo Maske: Cora? Was soll ich sagen, unauffällig. Für mich zu jung, wenn Sie verstehen, was ich meine, Herr...

Jonas: Nicht noch mal.

Theo Maske: Trinken Sie aus, Herr Jonas. Nehmen Sie sich noch einen.

Jonas: Direkt vor Maskes Villa wartete eine freie Rikscha. Glücklicher Zufall, dachte ich. Ich armer Irrer. Der Kuli rannte, ich lehnte mich zurück, und dachte ein bißchen nach. Plötzlich hatte ich ein ausgesprochen ungutes Gefühl. Ich sah hoch: Die Gegend stimmte nicht, die Richtung stimmte nicht, und was noch schlimmer war, mit mir stimmte auch was nicht. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Keinen Gedanken fassen. Kaum noch reden.

Jonas: Stop. Stop. Ich will aussteigen. Malt Whiskey. Muß was im Whiskey gewesen sein. Alles rot. Rosenrot. Und müde. So müde. Schlafen. Judith. Vielleicht auch träumen.

Jonas: Mein Kopf war ein Raumschiff, unterwegs zum Mars. Die Maschinen ratterten, hämmerten, ächzten. Plötzlich setzten sie aus. Und ich stürzte in den unendlich weiten, unsagbar kalten Kosmos. Immer schneller, immer tiefer. Ich schlug hart auf und blieb regungslos liegen. Minuten, Wochen, Jahre. Bis ich mir zutraute, Arme und Beine zu bewegen. Anscheinend war ich noch komplett, wenn auch nicht im Bestzustand. Ich hatte Schmerzen, vor allem im rechten Oberschenkel. Meine Augenlider waren schwer wie Iridium. Ich redete mir gut zu, und schließlich stemmte ich sie hoch. Bekanntlich hat Jonas einen eisernen Willen. Ich lag auf einem Hof hinter einem schäbigen Gebäude, das mir irgendwie bekannt vorkam. Ich richtete mich auf, sah nach oben: Ich war zu Hause. Das kleine Fenster im 16. Stock gehörte zu meinem sog. Heim: Büro plus Apartment, 22 Quadratmeter. Ich machte Inventur. Bürgerausweis, Lizenz, alles da. Sogar die paar Euros in der Hosentasche. Seltsam. Warum hatte man mich betäubt und entführt? Wer steckte dahinter? Maske?

Sam: Der Whiskey. Die vor seinem Haus so einladend bereit stehende Rikscha. Keine Frage, der Übeltäter ist Herr Theo Maske.

Jonas: Wir werden ihn uns vorknöpfen, Sammy. Demnächst. Vorher haben wir noch nen kleinen Auftrag zu erledigen. Eine gewisse Cora Marcus-Pallenberg muß aus dem Reservat geholt werden. Und wenn Jonas einen Auftrag übernimmt, dann führt er ihn auch aus. So schnell wie’s geht. Aber dann...

Sam: Aber dann ist Herr Theo Maske dran.

Jonas: Wohl gesprochen, Freund Sam.

Sam: O du warmer Regen auf meine Mikroprozessoren. Gleich noch ein Gedicht: Maskes mörderischer Anschlag und Marcus-Pallenbergs Auftrag, irre ich nicht, so ist, beides der selbige Fall.

Jonas: Schlechter Vers, Sam, aber was die Sache betrifft, hast du wahrscheinlich recht. Wir werden es feststellen. First things first. Oder auch alles der Reihe nach. Wenn ich bitten dürfte, umzuschalten, neues Thema. Reservat. Au.

Sam: Was ist meinem Herrn und Gebieter?

Jonas: Deinem Herrn und Gebieter tut was weh.

Sam: Sams tief empfundenes Beileid. Wieder der Magen?

Jonas: Im Gegenteil. Andere Seite. Und tiefer. Irgendwas zwackt mich an der rechten Hinterbacke. Daß du dich ja nicht unterstehst, darauf einen Reim zu machen, Sammy.

Sam: Sam wird es sich verkneifen, euer Durchlaucht Hinterbacke zu besingen.

Jonas: Schluß mit dem Blödsinn. Reservat. Problem: Wie komm ich rein?

Sam: Da Eminenz wohl kaum im Panzerkonvoi einzureisen wünschen...

Jonas: Nein, Sam, ganz entschieden nein. Es fährt auch gar kein Konvoi mehr, seit sie den letzten durch Barrikaden blockiert haben und dann geknackt und ausgeräumt.

Sam: Also werden Majestät sich einschleichen müssen. Heimlich und verkleidet als Freak.

Jonas: Klar. Frage: Als was für ein Freak?

Sam: Such dir was aus, alter Knabe: Fixer, Guerillero, Gestapo, RAF, Ledernacken, Wehrmacht.

Jonas: Das liegt mir alles nicht besonders, Sammy.

Sam: Schwarzer Punk, weißer Punk, bunter Punk, grüner Freak.

Jonas: Öko-Fan. Müslifresser. Müslifresser, machen wir das doch.

Sam: Gebe pflichtschuldigst zu bedenken, daß Herr Oberst in diesem Falle keine Waffe bei sich tragen dürften. Ausgenommen vielleicht ein Taschenmesser. Um Nüsse zu knacken.

Jonas: Keine Sorge, Sam. Jonas wird’s auch so schaffen. Was ich aber unbedingt brauche, das bist du, Sam. Will sagen, eine unauffällige Möglichkeit, Sam zwo mitzunehmen.

Jonas: Sam zwo ist Sam in Miniausführung. Eine drahtlose Extension, durch die ich überall und jederzeit in Verbindung stehe mit Sam eins, dem großen Speicher und Terminal im Büro. Ich kann zwar auch ohne Sam auskommen, in Routinefällen, und wenn er mir mit seinem Gerede noch mehr auf die Nerven geht, als üblich. Aber auf so gefährlichem Pflaster wie dem Reservat wollte ich das lieber nicht probieren.

Sam: Herr General, schlage vor, Sam zwo aufzuteilen. Empfänger in Ohrring, Sender in Nasenring. Derartiger Schmuck gehört zur obligatorischen Grundausstattung jedes grü... Scheiße... jedes grünen Freaks, der auf sich hält.

Jonas: Und wenn so ein Typ ab und zu mit sich selber redet, fällt das im Reservat nicht weiter auf. Sehr gut, Sam. Was brauchen wir?

Sam: Vor allen Dingen einen sanftmütigen Ausdruck auf dem Antlitz, o Schrecken deiner Feinde.

Jonas: Da werde ich mir aber ein bißchen Mühe geben müssen. OK, was noch?

Jonas: Die korrekte Aufmachung bestellte ich über Service-Text bei Freak-out am Markgrafenboulevard. Nicht gerade billig, aber das lief natürlich unter Spesen. Dann ein paar Minuten Arbeit mir Rasierapparat und grüner Farbe, und mein seliges Mütterlein hätte ihren Jonas nicht wiedererkannt. Sam konnte mir sagen, wo die elektronische Käseglocke eine Lücke hatte, noch eine kurze Mitteilung an Frau Marcus-Pallenberg, und fünf Minuten vor Mitternacht, am 12. August 2009, stand ein grüner Freak an der Reservatsmauer. "Irre sind menschlich" hatte einer rangesprayt. Ganz meine Meinung. "Sonne oder Regen, ich bin dagegen". Dafür hatte ich volles Verständnis. Kilroy war natürlich auch hier gewesen, vor langer Zeit. Jetzt war nur Jonas hier. Und Jonas fühlte sich unbehaglich. Und einsam. Wie einst Lilly Marlene.

Sam: Vor der Kaserne, vor dem großen Tor, steht eine Laterne, und steht sie noch davor.

Jonas: Sei still, Sam.

Sam: Lalalalala...

Jonas: Still. Gib mir lieber die Berechnung der Erfolgschancen.

Sam: Mit Wonne, großer Vorsitzender. Die Wahrscheinlichkeit, gegenwärtiges Unternehmen zu einem erfolgreichen Ende zu führen, beträgt zur Zeit genau 0, 9999.

Jonas: Also 2 zu 8.

Sam: Oder auch 1 zu 4. Nicht eben günstig, wenn eure Lordschaft mir diese kommentierende Wertung gestatten.

Jonas: Ach weißt du, Sammy. Wenn wir schon an Zahlen denken, dann doch lieber an die 200 Euros pro Tag.

Sam: Und Spesen.

Jonas: Und Spesen. Genau. Und mit diesem tröstlichen Gedanken im Hinterkopf wollen wir mal.

Jonas: Da wo ich stand, hatte die Mauer diverse Löcher und Vorsprünge. Ich zog mich hoch, dabei tat mir wieder mein verlängerter Rücken weh, setzte mich oben rittlings hin, und beschaute das nächtliche Reservat. Der Mond schien durch die Wolken. Jenseits der Mauer sah es kaum anders aus als davor. Dieselbe Ruinenlandschaft. Dieselben verwahrlosten Straßen. Dieselben Schatten. Dieselbe Stille. Nur unterbrochen durch leises Rascheln. Nachtmenschen schlichen durchs Geröll. Also dann, sagte ich mir. Sprung auf, Marsch marsch.

Sam: Alles in Ordnung, Chef?

Jonas: Alles klar, Sam. Uh!

Sam: Was ist los, Boss?

Jonas: Eine Falle, Sammy. Ich bin in was getreten, und jetzt werde ich verschnürt wie ein Postpaket. Eine Bio-Fessel. Mit automatischer Infrarot-Reaktion. Daß die hier im Reservat so was Modernes haben. Ich bin schon komplett eingepackt, Sam. Ich kann mich nicht mehr rühren. Und da kommen auch schon die Fallensteller. Das hat mir gerade noch gefehlt: Zwei schwarze Punks in all ihrer strahlenden Schönheit.

Power: Kuck mal, Push.

Push: Hähähä. Wir haben was gefangen, Power.

Jonas: Die beiden Typen sahen ein bißchen aus wie Lorell und Hardy, falls Sie sich Lorell und Hardy in schwarzem Leder mit Metallbeschlägen vorstellen können. Und mit Laserstrahlern in der Hand. Sie sahen auf mich herunter, und fingen dann ganz gemütlich an, mich mit ihren schweren Stiefeln zu bearbeiten. Profiklasse waren sie nicht, aber ich bin auch schon schlechter getreten worden.

Power: Was soll denn das sein, Push?

Push: Komisches Ei, Power.

Power: Sieht fast aus wie ein Freak, Push.

Push: Viel zu alt für `nen Freak, Power.

Power: Grüner Greis, Push.

Push: Freak-Opa, Power.

Power: Ätzend.

Push: Geil.

Power: Total tierisch.

Push: Elefantengeil.

Power: Hast du schon den Witz gehört, Push?

Push: Was für `nen Witz, Power?

Power: Da sind ein paar black Punks, und die fangen sich zwei Müslifresser. Einen haben sie vereist, und der andere mußte ihn fressen. Und weißt du, was der Witz ist? Der andere war Vegetarier.

Push und Power: Hahahahahahaha...

Jonas: Ha-Ha, ich lach mich tot.

Power: Hast du gehört, Push?

Push: Tot hat er gesagt, Power.

Power: Gar nicht so dumm, der Freak-Opa.

Push: Hat echt Durchblick, der Müsli-Greis.

Power: Vereisen wir ihn gleich oder verkaufen wir ihn lebendig an die Kannibalen?

Push: Treten wir ihn doch noch ein bißchen, Power.

Power: Ahh!

Push: Power, Power, sag doch was. Was ist, Power?

Jonas: Siehst du doch, man hat ihn gelasert, oder vereist, wie das bei euch heißt.

Push: Ahh!

Jonas: Der nächste bitte.

Sam: Sofern Hoheit die Frage gestatten, was ist geschehen?

Jonas: Wenn ich das wüßte, Sammy. Irgend jemand hat die beiden Punks mit dem Laser erledigt.

Sam: Wer, o Vater des Scharfsinns?

Jonas: Jemand im Schatten. Kommando zurück, Sam. Kein jemand. Eine Jemandin. Und was für eine.

Jonas: Es war eine junge Frau, die vor allem aus sich selbst bestand. Dazu aus hohen Stiefeln, und einem breiten Leder-Gürtel, dessen Schnalle das Zeichen des F.K.K. trug, des Feministischen Kampf-Korps, ein blutrotes Schwert über einem lila Kreis. Nicht zu vergessen der Laserstrahler, mit dem sie Push und Power erledigt hatte. Und der jetzt auf mich gerichtet war. Wunderbar. Erst Punks, dann F.K.K. Vom Regen in die Traufe. Damals bei den Unruhen, hatten sich die F.K.K.-Mädchen ganz besonders hervorgetan. Sie hatten auf alle geschossen. Auf Freaks, Polizisten, Ein- Um- und Aussteiger. Nur männlich mußten sie sein. Das Motto des F.K.K. lautet: Kein Schwanz bleibt ganz. Jetzt war offenbar Jonas an der Reihe.

Nada: Wie sagte frau in der bösen alten Chauvi-Zeit: Aller guten Dinge sind drei.

Jonas: Nichts überstürzen, immer mit der Ruhe. Cool bleiben.

Nada: Na wenn ich dich so ansehe, bist ja doch schon ein ganz schön alter Sack. Weißt du was, ich hab heut meinen soften Tag. Hör auf zu bibbern, ich tu dir nichts. Bist sowieso bald dran, Alter.

Jonas: Machst du mir die Bio-Fessel ab? Vor mir brauchst du keine Angst zu haben.

Nada: Ich Angst vor dir? Halt still.

Jonas: Sam, bist du da, Sam?

Sam: Sam ist da, Majestät, und Sam verfolgt gebannt dero unglaubliche Abenteuer. Was geschieht?

Jonas: Sie brennt mir die Bio-Fessel ab, mit ihrem Laser. Sehr geschickt. Bleib weiter dran, Sammy. - Danke.

Nada: Ich bin übrigens die Nada.

Jonas: Angenehm, dann heiß ich Nemo.

Nada: Von mir aus. Setz dich. Willst du auch nen Joint? Na, prima Tabak. Aber als Grün-Freak rauchst du ja nicht.

Jonas: So saßen wir denn friedlich beisammen. Im Schatten der Mauer. Nada und ich. Meine rechte Hinterbacke tat mir weh. Und auch mein Magen, der sich wochenlang friedlich verhalten hatte, meldete sich wieder. Kein Wunder bei dem Streß hier. Trotzdem hätte ich gern einen Schluck Whiskey gehabt. Aber als waschechter Müslimann durfte ich das natürlich nicht kundtun. Und noch einen Wunsch hatte ich, als ich Nada aus nächster Nähe sah, einen richtig altmodischen Chauvi-Wunsch. Den mußte ich auch für mich behalten. Vorsichtshalber. Ich wußte ja, was Nada mit Männern machte, gegen die sie was hatte.

Nada: Gammelst du nur so rum oder hast du was Bestimmtes vor?

Jonas: Ich bin auf der Suche.

Nada: Sind wir doch alle.

Jonas: Ich suche einen Typ namens Zombie.

Nada: Zombie... Zombie...

Jonas: Produziert Holos.

Nada: Ach der Zombie. Und zu dem willst du? Ganz schräge Idee, Alter. Wer zu dem geht, der taucht meist nicht wieder auf. Zombie hat einen großen Verschleiß, wenn er seine Holos macht.

Jonas: Hab ich gehört. Mord und Totschlag.

Nada: Und Massaker und Folter und Blutbäder. Und alles echt.

Jonas: Ich muß trotzdem hin. Weißt du, wo Zombies Studio ist?

Nada: Hier lang, immer gerade aus. Dahinter rechts im Niemandsland. Zwischen Freakadelien und Turkistan.

Jonas: Also dann.

Nada: Hast du keine Waffe?

Jonas: All you need is love, Schwester.

Nada: Lennonid bist du auch noch.

Jonas: Nicht direkt. Ich bin eher für Sankt Jonas.

Nada: Nie gehört.

Jonas: Schade.

Nada: Sei vorsichtig. Die Türken haben Vorposten im Niemandsland. Wenn die einen Freak schnappen, gehen sie recht ungut mit ihm um. Machs gut, Alter.

Jonas: Ich schlich durchs Niemandsland und hielt mich im Schatten von Häusern und Ruinen. Alles war still. Nur in der Ferne die fast unhörbaren Geräusche der Nachtmenschen. Und noch weiter weg, ein merkwürdiges Rattern und Knattern. Es hörte sich an wie ein Motor, ein Benzinmotor in einem Auto. Mir wurde ungeheuer nostalgisch. Ich dachte an schwarze Limousinen in Chicago und anderswo, an Bogart, mit zwei Fingern am Lenkrad, an Maschinenpistolen, die Feuer und Tod aus Autofenstern spuckten. Ich hätte besser an Laserstrahler denken sollen, denn was sich da plötzlich auf meinen grünen Bauchnabel richtete, das war ein Laserstrahler. Ein Laserstrahler in der Hand eines dicken Kerls in Turban und Pumphosen, und neben ihm stand noch so einer, natürlich auch mit Strahlerchen. Ich hatte allmählich die Nase voll von Typen, die mir Laser unter dieselbe hielten.

Türke: Hände schön oben, Kollege. Ganz ruhig. Du Freak, Kollege?

Jonas: Iwo. Ich bin die Bürgermeisterin von Babylon.

Türke: Lüge! Du Freak, Kollege. Wir nicht lieben Freaks.

Jonas: Muß ja nicht sein, Kollege, also, dann will ich mal wieder rüber, ne, in meine Gegend.

Türke: Halt! Freaks auslöschen Türken, Türken auslöschen Freaks. Mitkommen.

Jonas: Hör doch mal zu, ich bin ein grüner Freak, ich tu keiner Fliege was. Und gegen Türken hab ich schon gar nichts. Ich mag Türken. Janitschar. Heula. Mokka mit viel Zucker...

Türke: Schnauze! Mitkommen. Oder Loch in Bauch.

Jonas: Ja, wenn ihr mich so nett darum bittet.

Türke: Los, Kollege, Bewegung. Dalli Dalli!

Jonas: Erst ging’s über einen Graben, dann durch Ruinen im Zickzack zu einem noch ziemlich intakten Hochhaus am Kanal, wo wir die Treppen hochstiegen bis in den 10. Stock. Überall standen die Pumphosen-Jungs rum. Schwer bewaffnet, grimmig blickend. Und besonders grimmig kuckten sie auf einen armen Freak, der gar keiner war, und in Wirklichkeit Jonas hieß. Eine Tür wurde aufgestoßen, ich war mitten in 1001 Nacht. In 1001 Nacht, wie sie sich der kleine Ali vorstellen mochte, der seit Jahrzehnten im Reservat untergetaucht war, der kein richtiger Türke mehr war, aber auch kein Babylonier. Der eine Pidgin-Sprache redete, und sich eine Pidgin-Kultur erfunden hatte. An den Wänden hingen Teppiche aus dem Kaufhaus, in einer Ecke hockten Musikanten, die uns was pfiffen und trommelten, nicht schön, aber laut, davor tanzte eine nicht zu übersehende Dame heftig Bauch, ansonsten Pumphosen in Hülle und Fülle, um einen Mann herum, der allem Anschein nach die Ober-Pumphose darstellte. Er war nämlich noch dicker als die übrigen. Hatte einen noch größeren Turban. Und einen noch grimmigeren Blick.

Türke: Großmächtiger Padischa, erhabener Sultan Suleiman, hier dieser Freak gefangen an Grenze zu Turkistan.

Sultan Suleiman: Ah, oh, du Spion, Kollege.

Jonas: Aber nicht doch.

Sultan Suleiman: Auslöschen Freaks, auslöschen Spione.

Jonas: Nun mal langsam, alter Freund, ja. Aua.

Türke: So nicht reden zu Großherr von Turkistan, Kollege.

Jonas: Das Gefühl habe ich auch. Now ist the time for all good friends, Sammy, wenn sich einer auskennt mit Titel, Anreden und so, dann bist du das, hilf mir gefälligst.

Sam: Bitte mir nachzusprechen, Meister.

Jonas: OK, schieß los, Sammy.

Sam/Jonas: O erhabenes Großherr.

Sam/Jonas: Machtvoller Beherrscher der Gläubigen.

Sam/Jonas: Sonne von Weltall.

Sam/Jonas: Wonne in Erdkreis.

Sam/Jonas: Großmächtiger Sultan.

Sam/Jonas: Sei gnädig und lasse Erbarmen walten.

Sultan Suleiman: Ja, so gut, Kollege, so prima. Aber nichts bringen! Auslöschen Freak. Setzen auf Pfahl, Stecken in Sack, Schmeißen in Kanal.

Jonas: Bis jetzt hatte ich es im Guten versucht. Aber wenn die Herren Reservatstürken unbedingt wollten, bitte sehr, Jonas konnte auch anders. Ein Griff in den Stiefelschaft, ein Sprung, ich hatte den Sultan bei der Skalplocke und drückte ihm mein Messer an die Halsschlagader. Ob dieser Entwicklung der Dinge geriet der gesamte Hofstaat in begreifliche Unruhe.

Türken: Ah!

Jonas: So Majestät, jetzt gehen wir zusammen ans offene Fenster. Ich hoffe sehr, daß Ihre Paschas und Be sich ganz still und friedlich verhalten. Vor allem ihretwegen. Ich müßte Sie sonst auslöschen, und das wäre doch schade, ein so gewichtiger Mann, und Sultan dazu. So, alle bleiben auf ihren Plätzen, keiner kommt mir zu nahe. Soweit, so gut, was nun, Sammy?

Sam: Was befindet sich vor dem Fenster, Exzellenz?

Jonas: Sehr viel Luft, Sam, wir sind im 10. Stock.

Sam: Zweifellos, Herr Direktor, und unten?

Jonas: Unten, der Kanal.

Sam: Aha.

Jonas: Du meinst...

Sam: Na klar, Kumpel. Springen.

Jonas: Klar, lächerliche 30 Meter.

Sam: Wüßte nicht, was Durchlaucht sonst übrig bliebe.

Jonas: Ich leider auch nicht, Sammy. Leben Sie wohl, erhabene Sultan. Jeronimo.

Jonas: Ein Tritt dahin, wo er am dicksten war, beförderte Sultan Suleiman zurück in den Saal. Ein paar Augenblicke lang standen die Höflinge da wie erstarrt. Und als sie sich wieder rührten, war ich schon unten angekommen, und schwamm durch eine zähe, stinkende Brühe ans gegenüberliegende Ufer. Ein kurzer Klimmzug, wieder Schmerzen rechts hinten, aber ich rannte trotzdem los. Was sein muß, muß sein. Etwa 10 Millionen Türken waren hinter mir her, mir Gebrüll und mit Lasern. Und weil ihnen offenbar nichts wehtat, kamen sie immer näher. Die Situation erschien entschieden verbesserungsbedürftig. Als die schnellsten Verfolger nur noch wenige Meter entfernt waren, schoß plötzlich aus einer Seitenstraße ein Fahrzeug und blieb neben mir stehen. Mit offener Tür.

Nada: Steig ein, Alter.

Jonas: Nada.

Nada: Wundern kannst du dich später, nun steig schon ein, sonst haben Sie dich.

Jonas: Ein Benzinauto. Ein echtes Benzinauto. Wie lange bin ich in so was nicht mehr gefahren? 15 Jahre? 16 Jahre?

Nada: Im Reservat gibt’s noch ein paar.

Jonas: Das sehe ich. Und woher habt ihr das Benzin?

Nada: Manchmal finden wir ein unterirdisches Lager. Aus der alten Zeit. Als es noch Benzin zu kaufen gab. Und Autos noch nicht verboten waren. Das Reservat ist groß.

Jonas: Wo fahren wir eigentlich hin?

Nada: Wolltest du nicht zu Zombies Holostudio? Wir sind da.

Jonas: Ja, ich seh kein Studio. Nur ein Ruinenfeld. Und `nen kleinen Holzschuppen.

Nada: Eben. Der Schuppen ist das Studio. Das heißt, der Eingang zum Studio. Zombie arbeitet unter der Erde. Er scheut das Tageslicht. Mit recht.

Jonas: Ja, dann noch mal vielen Dank, Nada.

Nada: Hier, Alter. Falls du Probleme kriegst da unten. Machs gut.

Jonas: Damit drückte sie mir ihren Laserstrahler in die Hand. War doch mal ne nette Abwechslung, selber so ein Ding zu haben. Nützlich war’s auch. In der Bretterbude saß ein unfreundlicher Kraftmensch über Loch und Leiter, die nach unten führten. Und der war erst dann bereit, mit sich reden zu lassen, als ich ihn in die Mündung des Strahlers gucken ließ.

Wächter: Wie soll die heißen? Cora... Cora...

Jonas: Cora Marcus-Pallenberg.

Wächter: Nie gehört.

Jonas: Und so sieht sie aus.

Wächter: Nie gesehen. Hier. Gibt’s nicht bei uns. Bestimmt nicht. Hat’s auch nie gegeben.

Jonas: Ach ja, dein Chef hat sie gestern mitgebracht. Von draußen.

Wächter: Zombie? Quatsch. Zombie war schon vier Wochen nicht draußen. Mindestens.

Jonas: Ach nein.

Wächter: Ach ja.

Jonas: Mach Platz, ich will mich unten mal umsehen.

Wächter: Nix. Niemand darf runter.

Jonas: Ach ja.

Wächter: Ah.

Jonas: Mit dem Laser legte ich ihn für ein paar Stunden schlafen. Dann tauchte ich ab in die Unterwelt. Und das meine ich ganz wörtlich. Was sich in den unterirdischen Produktionsräumen tat, war die Hölle. Es wurde gerade ein lehrreicher historischer Streifen gedreht, Argentinien 78 oder Schreie aus dem Keller. Sehr dokumentarisch. Sehr realistisch. Mit großem Verschleiß, wie Nada sich ausgedrückt hatte. Ich habe einiges schlimme gesehen, im Antarktischen Krieg und als Detektiv. Das hier war schlimmer. Ich fühlte mich versucht, als edler Ritter von der Tafelrunde mit meinem Laserschwert aufzuräumen, aber es waren zu viel Drachen da. Einerseits. Und andererseits hatte ich das Gefühl, daß ich ganz vordringlich ein paar Dinge klären müßte, die mich persönlich betrafen. Also stellte ich meine Fragen und stieg dann ganz schnell wieder nach oben.

Jonas: Also, Sammy, die Sache sieht so aus: Alle hier sagen dasselbe: Eine Cora Marcus-Pallenberg kennen sie nicht. Haben sie auch nie gesehen. Und Zombie ist seit Wochen im Reservat. Er war also nicht draußen bei den Marcus-Pallenbergs. Er hat Cora nicht ins Reservat mitgenommen, das steht fest.

Sam: Daraus ergibt sich, o weiser Sherlock Holmes, Frau Marcus-Pallenberg hat gelogen.

Jonas: Elementar, mein lieber Watson. Frage: Warum hat Frau Marcus-Pallenberg gelogen. Au.

Sam: Wieder Schmerzen, mein Herr und Gebieter?

Jonas: Jawohl, und wieder die rechte Hinterbacke. Möchte wissen, was ich mir da geholt habe. Hallo.

Sam: Wie belieben?

Jonas: Da ist was, Sammy. Unter der Haut. Was festes.

Sam: Empfehle dringend, besagtes festes Objekt zu entfernen.

Jonas: So, und wie?

Sam: Herausschneiden, mittels dero Hoheit Taschenmesser.

Jonas: Hat das nicht Zeit, Sam, bis wir wieder in der Zivilisation sind, der sogenannten?

Sam: Nein, Holzkopf, rausschneiden, fix.

Jonas: Wenn’s denn sein muß.

Sam: Und vorsichtig, Boss, ganz ganz vorsichtig.

Jonas: Auch dieses, Sammy. So. Du hast den richtigen Riecher gehabt, Sam. Eine Bombe. Eine implantierte Mini-Bombe aus Plastkonzentrat. So groß wie ein Eurostück. Das reicht für ne mittlere Kleinstadt.

Sam: Aus diesem Grunde sind Eminenz betäubt und entführt worden.

Jonas: Genau Sam, Maske hat mir die Bombe untergeschoben, im wahren Sinne des Wortes. Aber warum denn bloß? Was wird hier gespielt? Kannst du mir das sagen?

Sam: Gewiß, o Rächer der Enterbten. Herr Theo Maske ist Direktor einer legalen Holovisions-Produktion. Diese Produktion hat erhebliche finanzielle Einbußen zu verzeichnen. Der Grund: Die von Zombie hergestellten echten Mord- und Folter-Holos sind weitaus erfolgreicher als Herrn Maskes Produkte. Herr Maske hat also allen Anlaß, sich der gefährlichen Konkurrenz zu entledigen. Da Zombie seine Produktion im Reservat betreibt, ist er für Herrn Maske direkt nicht erreichbar. Herr Maske geht daher indirekt vor. Er schickt einen nichts ahnenden Bombenträger ins Reservat, eine lebende Bombe.

Jonas: Halt mal, das stimmt so nicht. Maske hat mich nicht geschickt. Das war Frau Marcus-Pallenberg, weil ich ihre Tochter aus dem Reservat holen sollte.

Sam: Ein unzutreffender Vorwand, wie sich nunmehr herausstellt, euer Denkwürden. Cora Marcus-Pallenberg hat das Reservat überhaupt nicht betreten.

Jonas: Moment. Moment, Sam. Ich hab ne Idee.

Sam: Ich höre und staune, Hoheit.

Jonas: Wem gehört der Laden?

Sam: Laden? O Brunnen des Tiefsinns?

Jonas: Lust & Qual, die Holofirma, wo Maske Direktor ist.

Sam: Einen Augenblick, Chef. Piep. Besitzer der Firma laut Handelsregister: Orsonsche Erben.

Jonas: Und wer sind die Orsonschen Erben?

Sam: Momentchen Boss. Piep. Es gibt nur einen Orsonschen Erben. Der Name: Dahlia Marcus-Pallenberg.

Jonas: Na bitte. Das ganze ist ne abgekartete Sache. Alle stecken unter einer Decke. Maske, die Marcus-Pallenberg und natürlich auch...

Sam: Bitte die Unterbrechung ihrer erhabenen Gedankengänge zu verzeihen, großer Lehrmeister, doch wäre es höchst ratsam, vor allen weiteren ohne Zweifel hochinteressanten Schlußfolgerungen die Bombe abzulegen und schleunigst von dannen zu eilen. Jeden Augenblick kann durch elektronische Zündung eine Explosion ausgelöst werden.

Jonas: Apropos Zündung, aus welcher Entfernung kann die Bombe gezündet werden?

Sam: Bei einer Mini-Bombe, wie Exzellenz Sie in sich herumtrugen, beträgt die maximale Zündungsdistanz 500 Meter.

Jonas: Aha. Na dann weiß ich den richtigen Platz für Maskes Liebesgabe.

Jonas: Es war kein Problem, die kaum mehr als fingernagelgroße Bombe gut unterzubringen, und als ich mich dann dranmachte, von dannen zu eilen, wie Sam mir geraten hatte, wer stand vor der Tür und wartete auf mich? Natürlich Nada. Nada, die Unvermeidliche, die Allgegenwärtige, Nada, mein Schutzengel, immer zur Stelle, wenn ich Schwierigkeiten hatte und Hilfe brauchte.

Nada: Gib mir den Laser zurück, Alter. Danke. Hast du gefunden, was du suchst?

Jonas: Mehr oder weniger.

Nada: Such’s noch mal.

Jonas: Wieso?

Nada: Du gehst wieder runter, Alter.

Jonas: Nicht nötig, ich bin hier fertig.

Nada: Im Gegenteil, Alter, dein großer Auftritt kommt erst. Runter mir dir. Tut mir leid, Alter, so ist das nun mal. Machs gut.

Jonas: Nada, die so selbstlos dafür gesorgt hatte, daß ich mein Ziel erreichte, die dafür gesorgt hatte, daß die Mini-Bombe ihr Ziel erreichte, mit Jonas natürlich, aber Jonas war nur Transportmittel, und würde bald entbehrlich sein. Alles war klar, sonnenklar, laserklar, bombenklar. Ich machte ein dummes Gesicht, fällt mir nicht schwer, ging langsam zurück in den Schuppen, und zog die Tür hinter mir zu. Blitzschnelles Umschalten in den Schnellgang, ich riß das Fenster auf der gegenüberliegenden Seite auf, sprang raus, rannte, rannte um mein Leben. Ich wußte, was gleich passieren würde... Nada löste die Zündung aus, die Bombe explodierte, und nahm mit sich hoch, Nadas Laserstrahler, daran hatte ich sie festgemacht, Nada selbst, ein Benzinlager, auf dem sie gestanden hatte, ohne es zu ahnen, Zombies höllische Holo-Produktion, diverse Ruinen, Geröllhalden, und beinahe auch Jonas, der kräftig durchgeschüttelt wurde, sich ein paar dicke Beulen holte, nur mit Mühe über die Mauer kam, und nach Hause humpeln mußte. Und hier, Magen hin, Magen her, trank ich meinen ganzen Whiskey-Vorrat aus, verbissen und zielstrebig, und fiel dann ins Bett. Als ich aufwachte, war es heller Tag. Ich hatte einen miesen Geschmack im Mund, und ein mieses Gefühl innen drin. Und mir wurde nicht besser, als ich den News-Kanal einschaltete.

Nachrichten-Sprecherin: Aus unbekannter Ursache kam es in den heutigen frühen Morgenstunden zu einem Großfeuer im Bereich des sogenannten Reservats. Über den entstandenen Schaden gibt es noch keine genaue Übersicht. Wie verlautet, wurde ein illegales Holovisions-Studio völlig vernichtet, wobei erhebliche Opfer an Menschen und Material zu beklagen sein sollen. – Ein Terroranschlag der Kusbekischen Befreiungsfront hat, wie der Pressesprecher der...

Jonas: Also Schwamm drüber und Strich drunter. Oder?

Frau Marcus-Pallenberg: Hallo?

Jonas: Jonas hier.

Frau Marcus-Pallenberg: Wa... Was?

Jonas: Überrascht, Frau Marcus-Pallenberg?

Frau Marcus-Pallenberg: Ja, äh nein nein, nein, wieso? Warum sollte ich überrascht sein?

Jonas: Weil Jonas eigentlich tot sein müßte. Im Reservat. In Zombies Holostudio. In vielen tausend kleinen Stücken.

Frau Marcus-Pallenberg: Was reden Sie? Haben Sie getrunken? Übrigens, da Sie gerade anrufen, Cora ist wieder da.

Jonas: Sie setzen mich in Erstaunen, Frau Marcus-Pallenberg.

Frau Marcus-Pallenberg: Ja, die Sache war ein Irrtum. Damit ist mein Auftrag gegenstandslos. Ich brauche Sie nicht mehr.

Jonas: Legen Sie nicht auf, Frau Marcus-Pallenberg. Ich hätte mich gerne noch mit Ihnen unterhalten.

Frau Marcus-Pallenberg: A ja, ich verstehe, schicken Sie Ihre Rechnung ein, ich will sehen, was sich tun läßt.

Jonas: Nicht darüber, Frau Marcus-Pallenberg. Über den Konkurrenzkampf in der Holo-Industrie, und über eine gewisse Bomben-Idee. Wissen Sie, Jonas hat es gar nicht gern, wenn man ihn a) für dumm verkauft, und b) als lebende Bombe mißbraucht.

Frau Marcus-Pallenberg: Sie reden irre. Sehen Sie sich vor. Wenn Sie derartiges in der Öffentlichkeit wiederholen, werden wir Sie belangen, Maske und ich. Sie können nichts beweisen.

Jonas: Solche Auftraggeber loben wir uns, was Sammy?

Sam: Pflegt es sich denn nicht stets so zu verhalten, o großer Sekretär des Politbüros?

Jonas: Ich versteh nicht, Sam, was pflegt sich wie zu verhalten?

Sam: Entpuppt sich nicht in der Regel der Auftraggeber als der wahre Bösewicht, hinter den Kulissen?

Jonas: O Sammy, ich hab dich wohl zu viel mit Chandler gefüttert.

Sam: Durchlaucht belieben zu irren. Wie war es denn erst kürzlich im Fall um die Raumstation Safari?

Jonas: Safari? Kein Vergleich, Sam, gar kein Vergleich. Diesmal war alles Schwindel. Von A bis Z. Alle haben mich angelogen. Die Marcus-Pallenberg. Maske. Nada. Und für Nada hatte ich wirklich was übrig.

Sam: Kopf hoch, Kumpel, vergiß es, ein neuer Tag, ein neues Glück, das Leben geht weiter, und wenn die Welt voll Teufel wär.

Jonas: Nur Computer sind anständig. Computer lügen nicht. Alle Kreter lügen immer. Jeder Mensch sagt jederzeit die Unwahrheit. Der Computer nie. Dafür sagt er oft Blödsinn, oder Sam?

Sam: Unzureichende Daten, o du GröJAZ.

Jonas: Wie bitte?

Sam: Größter Jonas aller Zeiten.

Jonas: Meine Rechnung hab ich später doch noch eingereicht. Honorar für einen Arbeitstag, Spesen, Schmerzensgeld. Nicht viel, aber besser als die Volksrente allemal. Frau Marcus-Pallenberg hat anstandslos gezahlt. Stolz ist was feines, aber Stolz kann man nicht essen. Und trinken auch nicht. Ich mußte mir doch einen neuen Whiskey-Vorrat anlegen.

Das war: Reservat. Eine Folge aus der Science-Fiction-Krimiserie Der letzte Detektiv von Michael Koser. Den Detektiv Jonas sprach Bodo Primus. Sein Supercomputer Sam war Joachim Wichmann. Es wirkten außerdem mit: Astrid Jacob, Madeleine Stolze, Michael Gahr, Michael Habeck, Erich Hallhuber, Joachim Höppner, Herbert Weicker, und andere (Bernd Stephan, Ilse Neubauer). Ton und Technik: Günter Heß und Christine Koller. Aufnahmeleitung: Reiner Kositz. Regie: Heiner Schmidt. Eine Produktion des Bayerischen Rundfunks (1984). Redaktion: Dieter Hasselblatt und Erwin Weigel.

Beitrag vom 02.04.2022 - 21:11
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