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Lobbyarbeit der Pfadfinder |
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Wusstet ihr, das der VDAPG als Lobbyorganisation beim deutschen Bundestag registriert ist? Laut Eigenangabe 42 Mitglieder stark. Wiederspiegelt das die gesellschaftliche Relevanz der Pfadfinder in Deutschland?:
1969
Name und Sitz, 1. Adresse
Verband Deutscher Altpfadfindergilden e.V.
H***** R********
*******straße 1
14959 *********
Tel.: *****************
E-Mail: **********
Weitere Adresse
*********************
Interessenbereich
Unterstützung der deutschen Pfadfinderbewegung; internationales Engagement
sowie Tätigkeit in sozialen Angelegenheiten.
Mitgliederzahl
42
Anzahl der angeschlossenen Organisationen -
Aus der Liste der registrierten Lobbyorganisatione...undestages
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von HathiCP am 16.12.2015 - 09:31.
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Beitrag vom 16.12.2015 - 09:30 |
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Da staune ich ja ein wenig: Immerhin 42 Mitglieder, keine angeschlossenen Organisationen. Und sonst kein weiterer Eintrag auf über 800 Seiten zum Stichwort Pfadfinder.
Immerhin sieht das dort beim Deutschen Bundesjugendring auch nicht viel anders aus, während der Bundesverband Windenergie 20000 Mitglieder deklariert und der Bund Deutscher Karneval sogar 2,6 Millionen in 5000 Mitgliedsorganisationen.
Da sieht man, wo Deutschland Prioritäten setzt: Ganz klar bei den Pappnasen.
Gut Pfad
mike
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Beitrag vom 16.12.2015 - 10:27 |
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Fröschel |
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Tja, die Pfadfinder in Deutschland sind doch selber dran schuld, dass sie keine gesellschaftliche Relevanz haben. Würde das deutsche Pfadfindertum wenigstens in der Lobby- und Imagearbeit mit einer Sprache sprechen, anstatt dauernd und ewig den Spaltpilz zu züchten und den Wandervogels sabbernd nachzurennen, sähe die Situation anders aus.
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Beitrag vom 16.12.2015 - 10:35 |
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Dass nicth passiert kann man ja nicht sagen, also der RdP bemüht sich ja schon:
Friedenslicht in Berlin
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
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Beitrag vom 16.12.2015 - 10:55 |
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223 Beiträge
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Das Ding ist, dass "Dank" linksgerichteter Gruppierungen in Deutschland Lobbyarbeit als etwas Böses gilt, etwas, was "undemokratisch" ist und was die "Guten" nicht machen. Lobbyarbeit machen die "bösen Kapitalisten", die "Ausbeuter" und so weiter... Dementsprechend verpönt ist alles, was auch nur entfernt an Lobby erinnert.
Umweltpolitische Gruppen gehen sogar soweit, Lobbyarbeit (die sie freilich nicht so nbennen) dafür zu machen, Lobbyarbeit gesetzlich zun verbieten (was letztlich gar nicht möglich ist).
Dabei wird völlig vergessen, dass die ersten wirklichen Lobby-Verbände die Gewerkschaften waren.
Statt sich also über den steigenden Einfluss des bösen Kapitalismus, der letztlich nur darauf zurückzuführen ist, dass sich alles andere systematisch zurückgezogen hat, zu bejammern, kann man eigene Verbände gründen, überlegen, welche politischen Einflussmöglichkeiten man hat, was man erreichen will und das dann auch umzusetzen.
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Czuwaj! |
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Beitrag vom 16.12.2015 - 14:18 |
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Ja klar doch, hat aber eben auch seine Schattenseiten.
Nämlich dann wenn der Einfluss der Lobbyisten (ist ja fast ein Schimpfwort) zu groß wird und sich vor allem der Kontrolle entzieht. Die Gefahr, dass auf diesem Wege dem Gesetzgeber etwas eingeflüstet wird, ist ja nun mal nicht nur latent vorhanden, sondern ganz objektiv wirksam.
Spätestens, wenn Gesetzentwürfe nicht mehr in den Fraktionen oder der Regierung entstehen, sondern aus einem Verband kommen und dann in Berlin nur noch durchgereicht und abgenickt werden, dann ist das nicht der unbestechliche, demokratische Staat, den ich mir wünsche.
Nicht umsonst lernen wir ja in der Schule die drei Säulen der Gewaltenteilung: Lobby, Banken und Industrie.
Gut Pfad
mike
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Beitrag vom 16.12.2015 - 23:48 |
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Man kann dastehen und zusehen was mit einem gemacht wird wenn Parlamentarier die zu einem Großteil nichts anderes kennen als Beamter oder Berufspolitiker zu sein über Dinge entscheiden, die sie nicht verstehen und die sie nicht kennen.
Man kann aber auch die Sache in die Hand nehmen und infomieren, reden, erklären, Einfluß nehmen. Ich sehe das vielleicht berufsbedingt zu Industrielastig, aber das ist ein legitimes Mittel in der Demokratie und nimmt den Entscheidungsträgern nicht ab zu wägen und hoffentlich weise zu entscheiden.
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
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Beitrag vom 17.12.2015 - 07:40 |
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Eine Organisation mit Bundestagskontakten für alle Pfadfinder währe sicher nicht das schlechteste was den Verbänden passieren könnte.
Als Beispiel würde ich das "Ehrenamt" vorschlagen!
Im Sport (dem BMI zugewiesen) werden ehrenamtlich mit Aufwandsentschädigungen vom kleinen Sportgruppenleiter mit ein paar Euro die Stunde bis zum Verbandsfunktionär (etwas größere Beträge) gezahlt. Die Pfadfinder im RdP bekommen nichts für ihre Ehrenamt aber viel Schüler müssen sich noch immer vor ihren Rektoren dafür gerade machen dass sie z.B. aufs Weltpfadfindertreffen oder den Roverway fahren wollen. Argument der Schulleitungen ist immer "Wie jetzt, Freistellung für ein Ehrenamt? Du bekommst auch noch Geld dafür! Freundchen wir haben eine Schulpflicht und die macht für Pfadfinder eine Ausnahme!"
Wenn eine Lobby Vertretung daran etwas bewegen könnte währe schon viel für den Alltag der Pfadfinder gewonnen.
Gut Pfad
Chewbacca
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Beitrag vom 17.12.2015 - 10:59 |
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Fröschel |
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Zitat Original geschrieben von Chewbacca
Die Pfadfinder im RdP bekommen nichts für ihre Ehrenamt
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Dafür hat z.B. der Bundesvorsitzende der DPSG das Gehalt eines Staatssekretärs.
Übrigens: es heißt "wäre", nicht "währe".
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Fröschel am 17.12.2015 - 12:27.
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Beitrag vom 17.12.2015 - 12:26 |
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127 Beiträge
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Seltsam, dass unter Erwachsenen immer wieder einer meint, dem anderen sagen zu müssen, wie das geht mit der Rechtschreibung. Dabei gibt es trotz eines unnötigen "h" inhaltlich an dieser Stelle kein Verständnisproblem. Dieses entsteht allerdings am Schluss des Textes, ich denke, Chewbaccas imaginärer Schulleiter möchte für Pfadfinder "keine Ausnahme" machen?
Was Chewbacca mit dem "du bekommst Geld dafür" sagen wollte, habe ich nicht leider nicht verstanden. Chewbacca, das geht mir öfters so bei deinen Posts, vielleicht hilft es, zu bedenken, dass Ironie und deine persönliche Stimmung im geschriebenen Wort oft sehr schlecht vermittelbar sind.
Noch zu dem genannten Beispiel (auch wenn es darum nur am Rande geht):
Wenn man z.B. ins baden-württembergische Schulgesetz schaut (andere Landesschulgesetze dürften ähnliche Passagen aufweisen) liest man folgendes im Paragraphen 4:
(1) Eine Beurlaubung vom Besuch der Schule ist lediglich in besonders begründeten Ausnahmefällen und nur auf rechtzeitigen schriftlichen Antrag möglich. Der Antrag ist vom Erziehungsberechtigten, bei volljährigen Schülern von diesen selbst zu stellen.
Und weiter als mögliche Ausnahmegründe genannt:
...die aktive Teilnahme an sportlichen Wettkämpfen und an Lehrgängen überregionaler oder regionaler Trainingszentren sowie an überregionalen Veranstaltungen von Musik- und Gesangvereinen, anerkannten Jugendverbänden und sozialen Diensten, soweit die Teilnahme vom jeweiligen Verband befürwortet wird...
Dafür brauchen wir also keine Lobbyisten. Und von einem guten Schulleiter sollte man erwarten dürfen, dass er eine solche Ausnahme gut prüft, sonst erfüllt er seine Aufgabe schlecht. Ich halte die Schulpflicht für eine überaus gute und sinnvolle Errungenschaft, und dass man für eine Beurlaubung für ein Jamboree o.ä. persönlich Rede und Antwort stehen können sollte, oder dies in diesem Rahmen lernt, dürfte nicht zu viel verlangt sein.
Edit: Rechtschreibung natürlich.
Und nochmal.
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von maigl am 17.12.2015 - 13:57.
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Beitrag vom 17.12.2015 - 13:51 |
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Was meine Ironie angeht... schön das Sie erkannt wurde!
Die Schulleiter der Republik sind leider nicht wirklich geschult, was ist eine Sportveranstaltung und was ist ein Ehrenamt? Pfadfinder haben sehr oft das Prob. sich erklären zu müssen und dann kommt auch noch sehr oft der Vorwurf: "Schulbefreiung und dann noch Geld verdienen!"
PS: Ja, ich komme oft in Blogs oder schriftlichen Beiträgen übel rüber. ... Ich bin am Arbeiten.
Gut Pfad
Chewbacca
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Beitrag vom 17.12.2015 - 14:11 |
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223 Beiträge
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Nun, Lobbyverbände kontrollieren sich idealerweise gegenseitig. Das funktioniert aber nur, wenn es ein Gleichgewicht gibt. Die Industrie kann nur etwas in Berlin durchwinken lassen, wenn z.B. Unweltverbände, Verbraucherschützer etc. da nicht gegensteuern. Darum ist es wichtig, Lobbyarbeit zu betreiben.
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Czuwaj! |
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Beitrag vom 18.12.2015 - 05:23 |
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Zitat Original geschrieben von Fröschel
Würde das deutsche Pfadfindertum wenigstens in der Lobby- und Imagearbeit mit einer Sprache sprechen, anstatt dauernd und ewig den Spaltpilz zu züchten und den Wandervogels sabbernd nachzurennen, sähe die Situation anders aus. |
Ach Fröschel, du alter Pessimist, es gibt doch immer wieder Anfänge Pfadfinderischer Lobbyarbeit, aber damit bist auch DU ja nie zufrieden. Oder hast du etwa schon
Harry
"T"
Master
Vergessen (das war jetzt ein bisschen wie den Boogieman heraufzubeschwören)?
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Beitrag vom 18.12.2015 - 07:13 |
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Zitat Original geschrieben von Doktor Bär
Das Ding ist, dass "Dank" linksgerichteter Gruppierungen in Deutschland Lobbyarbeit als etwas Böses gilt, etwas, was "undemokratisch" ist und was die "Guten" nicht machen.
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Genau, was die Waffen- oder Pharmalobby in Berlin so betreibt ist ja in Wirklichkeit gar nicht böse oder undemokratisch und es hat auch nichts mit Einflussnahme durch eine monetär gestützte Umgehung demokratischer oder parlamentarischer Strukturen zu tun. Dass Bestechung mit Geld oder Dienstleistungen plötzlich etwas Böses sein soll, ja, daran sind nur die bösen linksgerichteten Gruppierungen schuld. Und eigentlich ist DAS der Skandal.
Zitat Original so gesagt von Homer Simpson
"Wenn Gott nicht wollen würde dass wir Tiere Essen, warum hat er sie dann aus Fleisch gemacht?
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Beitrag vom 18.12.2015 - 07:28 |
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Zitat Original geschrieben von Chewbacca
Die Schulleiter der Republik sind leider nicht wirklich geschult, was ist eine Sportveranstaltung und was ist ein Ehrenamt? Pfadfinder haben sehr oft das Prob. sich erklären zu müssen und dann kommt auch noch sehr oft der Vorwurf: "Schulbefreiung und dann noch Geld verdienen!"
Gut Pfad
Chewbacca |
Vielleicht leben wir hier, wo ich wohne, doch auf einer Insel der Glückseeligen. Denn, ich kenne zwar nicht viele Schulleiter, aber die Erfahrung, dass wir Pfadfinderei an sich erst groß erklären müssten, habe ich hier nicht gemacht. Natürlich, das Projekt, für das die Freistellung beantragt wurde, musste in jedem Falle nachvollziehbar sein.
Also alles in allem lief das bisher an den verschiedenen Schulen hier in der Gegend ganz gut.
Nun muss ich aber auch eine Einschränkung machen: Eine mehrtägige Befreiung haben wir bisher noch nicht beantragt.
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-- Ostwestfalen - wo man mit dem lieben Gott zusammen ein Bier trinken gehn kann. Hier komm'wa wech. --
-- Graue Kluft am Leibe, Zelte so schwarz wie die Nacht, Freundschaft die süchtig macht, Abenteuer so bunt -- |
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Beitrag vom 18.12.2015 - 07:44 |
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