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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Allgemeine Pfadfinderthemen » Bund Deutscher PfadfinderInnen - Sind das "richtige" Pfadfinder?

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Autor
Beitrag
Andir ist offline Andir  
RE:
Moderator
3537 Beiträge
Andir`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von MeinName

Nun scheint sich die Diskussion jedoch v.a. um die politische Ausrichtung zu drehen. Dies hatte ich, als ich das Thema erstellte, nicht erwartet.

Das darf dich nicht wundern: Seit euren linksradikalen Gründerjahren habt ihr in der Wahrnehmung sehr vieler Pfadfinder "nicht mehr stattgefunden". Durch die Ablehnung vieler pfadfindertypischen Methoden (Gesetz, Versprechen, Sippe) im BDP wurde euer Verband oft nur noch als rein politische, sehr linke Plattform wahrgenommen - bei Älteren oft mit Ressentiments aus der eigenen Erfahrung der Spaltung/Polarisierung gepaart. Andererseits ist es schwierig Entwicklungen in eurem Verband wahrzunehmen, wenn es keine Kontakte gibt (die meiner Wahrnehmung nach von allen Seiten auch nicht gesucht werden). Auch dadurch kennen euch viele Jüngere in der Pfadfinderszene gar nicht mehr oder nur dem Namen nach. Die Diskussion knüpft also schlichtweg da an, wo das Wissen abbrach: In der politischen Polarisierung des BDP der 60er Jahre.

Zitat

Ich finde eher solche Szenen [...] sehr seltsam.

Ja, das finde ich auch sehr seltsam. Das sind Gott sei Dank nur kleine Gruppen, die einen mit ihrem untypischen Auftreten, eine merkwürdige eine Zeitreise in die 1920er Jahre unternehmen lassen. In solch elitärem Gehabe steckt viel Rückwärtsgewandtheit und Technikfeindlichkeit drin, die einen sehr faden Beigeschmack hinterlässt und die selbst Baden-Powell (der seinerzeit ja ein modernen Mensch war) heutzutage nur mit Kopfschütteln betrachten würde...



" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."

(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)

- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau.
Beitrag vom 17.02.2014 - 23:50
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roterwolf ist offline roterwolf  
RE: RE:
700 Beiträge
roterwolf`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Pitt

Zitat
Original geschrieben von MeinName
Ich finde eher solche Szenen wiehttp://www.youtube.com/watch?v=Ob8ZgA_9W8Q (bis 0.38) sehr seltsam.



Tja... da geht es dir so, wie vielen von uns! cool

Hier ist einem (sagen wir es mal höflich) doch sehr exotischen Teil (oder besser Teilchen) der Pfadfinderei und ihrem exzentrischen Macher eine mediale Aufmerksamkeit geschenkt worden, die vieles Zunichte macht, was die Bünde seit Jahrzehnten (eigentlich erfolgreich) in ihrer Aussendarstellung anstreben.

Grüsse
Pitt



…und dennoch ist dies ein Pfadfinderbund, und kein schlechter!

Und glaubt mir: in den frühen 1950er Jahren erschien mir als damaliges Mitglied selbst der BDP sehr ähnlich!
Die dann später eintretende Veränderung kam erst mit der "68er-Bewegung"! Nun war der BDP eindeutig linksradikal!
Dass er das heute nicht mehr ist, kann ich nicht bestätigen (Aber: was ist das schon: linksradikal? Wie ich denke, ist dies,- zumindest für mich,- weitgehend undefiniert).



bipi und ali lehrten uns:
"Der Pfadfinder ist Bruder aller Pfadfinder
und Freund aller Menschen"
Beitrag vom 18.02.2014 - 12:19
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Malte ist offline Malte  
RE: RE: RE:
Moderator
1559 Beiträge
Malte`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von roterwolf
Und glaubt mir: in den frühen 1950er Jahren erschien mir als damaliges Mitglied selbst der BDP sehr ähnlich!



Tja - da machten ja auch Menschen Jugendarbeit, die zum größten Teil selber nichts anderes als die HJ hatten kennenlernen dürfen. Entsprechend klingen einige der Erzählungen meines Vaters. Wenn man Schmoeckel liest geht einem zuweilen das Messer in der Tasche auf vor so viel Borniertheit. Dieses militante Ständedenken bei strenger Trennung der Geschlechter musste notwendigerweise irgendwann auf den Müllhaufen der Geschichte.

Die Art und Weise, in welcher dies beim BDP durchgezogen wurde ist sicherlich ein wichtiges Lehrbeispiel dafür, wie es nicht laufen darf und dass man von Anfang an klare Trennlinien zu Gruppen ziehen sollte, die ihre Jugendarbeit in zu betonter Form in den Dienst einer bestimmten ideologischen Grundausrichtung stellen. Im Fall des BDP war die Trennung Anfang der Siebziger daher genauso notwendig wie die heutigen Auseinandersetzungen um die Burg Ludwigstein. Hätte man damals früher und vor allem konsequenter gehandelt, wäre vielen Bünden viel Ärger erspart worden.

Nach der Trennung wusch sich dann vieles von dem, worüber zuvor hart gerungen wurde, auf beiden Seiten in weiten Teilen aus. Auf Seiten des BdP gab es keine Geschlechtertrennung mehr und das Deligiertensystem wurde beibehalten, ohne dass es zu einem Wiederaufleben der Position des Feldmeisters kam. Und der BDP gab sich mit den Jahren immer weniger klassenkämpferisch. In den frühen Neunzigern schaute ich häufiger Mal im Jugendinfoladen in Schwalbach vorbei. Hatten dort zusammen mit ein paar Motorradfahrern aus dem BDP eine gemeinsame Singerunde. Mir persönliche war die dortige Jugendarbeit von konzeptionellen Ansatz zu unverbindlich, um als Pfadfinderei durchgehen zu können. Aber da war ich damals schon der Auffassung, dass jeder nach seiner Facon selig werden musste. Und in jedem Fall waren mir Gedanken wie die stärkere Betonung des Individuums und die offene Gruppenarbeit ohne Verpflichtungen näher als die vielfach nach Art einer Hobby-HJ geübte Praxis vieler Stämme des BDP in den frühen Fünfzigern.




www.myspace.com/bruncken

Beitrag vom 18.02.2014 - 13:52
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Fab ist offline Fab  
RE: RE: RE:
30 Beiträge
Fab`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von roterwolf

Zitat
Original geschrieben von Pitt

Zitat
Original geschrieben von MeinName
Ich finde eher solche Szenen wiehttp://www.youtube.com/watch?v=Ob8ZgA_9W8Q (bis 0.38) sehr seltsam.



Tja... da geht es dir so, wie vielen von uns! cool

Hier ist einem (sagen wir es mal höflich) doch sehr exotischen Teil (oder besser Teilchen) der Pfadfinderei und ihrem exzentrischen Macher eine mediale Aufmerksamkeit geschenkt worden, die vieles Zunichte macht, was die Bünde seit Jahrzehnten (eigentlich erfolgreich) in ihrer Aussendarstellung anstreben.

Grüsse
Pitt



…und dennoch ist dies ein Pfadfinderbund, und kein schlechter!

Und glaubt mir: in den frühen 1950er Jahren erschien mir als damaliges Mitglied selbst der BDP sehr ähnlich!

[...]



Ich glaube, es geht bei Pitts Aussage weder darum, dass der gezeigte Pfadfinderbund weniger gute Arbeit betreibt (das ist ja wiederum eine Frage der internen Sichtweise), noch dass der BDP in der Nachkriegszeit ähnlich war, als gezeigte Pfadfinder es heute sein sollen, wie das Video der Allgemeinheit zu vermitteln scheint. Denn darüber bin ich recht unglücklich. Denn die Öffentlichkeit nimmt Pfadfinder pauschal ohne jegliche Unterscheidung zwischen unterschiedlichen Auffassungen wahr.
Wird dann der subjektive Eindruck erweckt, Ewiggestrige mit militärischer Gehorsamkeit (die Wölflinge wirken zumindestens nicht sehr glücklich... gelangweilt ) zu sein, fällt dies auch auf mich, meinen Stamm, meinem Bund und dem Großteil deutscher/internationaler Pfadfinder zurück. Diese Reportage gehört zu den TopTreffern bei der Stichwortsuche auf Google/Youtube (nicht ohne Grund bringt "MeinName" das Video als Beispiel in die Diskussion ein) und deshalb sehe das auch nicht sehr lässig...
Wie erwähnt, werden sonst von seiten vieler Pfadfinderbünde große Bemühungen unternommen, als moderne/zeitgemäße demokratisch denkende Jugendorganisation wahrgenommen zu werden....

Zur Frage man den BDP als Pfadfinder bezeichnen kann/soll ("dürfen" es ja ohnehin) :
Da ich bis auf die medial verfügbaren Informationen keine weiteren Kenntnisse habe, kann ich nur meinen ersten Eindruck schildern:
Die Jugendarbeit wirkt für mich sehr allgemein/austauschbar (Jugendpflege - Ortsjugend, kath. Jugend, Standranderholung, div. politische Jugendgruppen, Rot-Kreuz-Jugend)
Einerseits tauchen viele Aspekte auch bei Pfadfindern auf (gemeinsame Schnittstellen), andererseits scheint die wesentliche Methodik/Kennzeichen (Stämme, Sippen, Stufenarbeit etc) nicht vorzukommen. Bis auf dem Namen, also eher nicht....
Edit: (was jetzt nicht bedeuten soll, dass ich den BDP und andere o.g. Organisationen für nicht gutheiße cool )


Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Fab am 18.02.2014 - 16:22.
Beitrag vom 18.02.2014 - 16:11
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Andir ist offline Andir  
RE: RE: RE: RE:
Moderator
3537 Beiträge
Andir`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Fab

Die Jugendarbeit wirkt für mich sehr allgemein/austauschbar ([...] kath. Jugend, [...])

@Fab:
Wer ist für dich die "kath. Jugend"? Sind es Aktion Ost-West, DJK, CAJ, KJG, KLJB, DPSG, KJ, Quickborn, KSJ, J-GCL, Bauorden, BdSJ, Unitas, PSG oder AGV als Mitglieder des Dachverbandes BDKJ? Oder meinst du die Ministrantenpastoral oder einen der wenigen anderen Gruppen und Verbände wie z.B. KPE, KJF, KJ oder andere eher lokalorganisierte Strukturen? Bitte beschreibe mir doch kurz das Allgemeine/Austauschbare daran! - als Teil davon nehme ich das bestimmt gar nicht mehr wahr...!
Dankeschön! glücklich



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'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."

(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)

- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau.


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Andir am 18.02.2014 - 16:35.
Beitrag vom 18.02.2014 - 16:33
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Fab ist offline Fab  
RE: RE: RE: RE: RE:
30 Beiträge
Fab`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Andir

Zitat
Original geschrieben von Fab

Die Jugendarbeit wirkt für mich sehr allgemein/austauschbar ([...] kath. Jugend, [...])

@Fab:
Wer ist für dich die "kath. Jugend"? Sind es Aktion Ost-West, DJK, CAJ, KJG, KLJB, DPSG, KJ, Quickborn, KSJ, J-GCL, Bauorden, BdSJ, Unitas, PSG oder AGV als Mitglieder des Dachverbandes BDKJ? Oder meinst du die Ministrantenpastoral oder einen der wenigen anderen Gruppen und Verbände wie z.B. KPE, KJF, KJ oder andere eher lokalorganisierte Strukturen? Bitte beschreibe mir doch kurz das Allgemeine/Austauschbare daran! - als Teil davon nehme ich das bestimmt gar nicht mehr wahr...!
Dankeschön! glücklich



Ups. Habe ich dann doch ungeschickt formuliert. zwinkern Ich bezog mich speziell auf die Durchführung von Jugendfreizeiten, Gruppenstunden (wenn man die so nennen kann) usw., wie es z.B. die kath. Gemeindejugend oder die Fußballvereine in meinem Viertel durchführt, die ich am ehesten wahrnehme. Deswegen habe ich auch andere Gruppierungen aufgelistet und die Pfadfinder nicht komplett davon abgegrenzt. Es geht primär um das Erscheinungsbild, das für mich als außenständiger Pfadfinder kaum abgrenzende Unterschiede aufweist. Nicht nur die fehlenden äußerlichen Merkmale, sondern z.T. auch die Unverbindlichkeit (keine/kaum Mitgliedschaften, lose Gruppenstrukturen) .
Für mich taucht überwiegend das gemeinsam verbindende jugendpflegerische Element auf. Aber keine klar voneinander abgrenzende Betätigungsfelder. Genauso wie die Öffentlichkeit alle Pfadfinder gleichermaßen betrachtet.

z.B. die besagte Gemeindejugend. Sie fungiert soweit ich weiß als eine "Gruppierung" der KJG und setzt sich lose besetzt aus allen möglichen Jugendlichen aus drei Kirchengemeinden zusammen, deren Leiter zum Teil auch Pfadfinder bei uns oder im Nachbarstamm sind. Es scheint keine wirkliche Gruppenstruktur zu geben (Gruppenstunden gibt es z.B. in unsere Kirchengemeinde nicht) und die Sommerfreizeit steht für allen Kindern und Jugendlichen offen. Ich kann dabei dann keinen bestimmten Ansatz/Aspekt als die reine "Kinderbeschäftigung" erkennen.
Beitrag vom 18.02.2014 - 17:13
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HCW ist offline HCW  
RE:
448 Beiträge
HCW`s alternatives Ego
Vielleicht nochmal zurück zum Ausgangspunkt.
@MeinName - Herzlich Willkommen in diesem Forum - Du bist der Erste BDPer dem ich hier begegne und genau genommen, der Erste überhaupt. Offenbar spürst Du ja dem Pfadfindersein im BDP nach. Wenn dem so ist, bist Du hier richtig. Das Forum dient dem Austausch (fast) aller Strömungen innerhalb der Pfadfinder und ist daher ein guter Ort um mehr über den eigenen Standpunkt zu lernen. Das kann damit enden, dass Du sagst hier (im BDP) bin ich, hier will ich sein, oder auch, dass Du Dich mit oder ohne den BDP auf eine Reise machst um auch andere Elemente auszuprobieren.

Zitat
Original geschrieben von MeinName
Zitat
Original geschrieben von Fröschel
Der BDP ist politisch links einzuordnen


Das stimmt. Vor allem ist er sehr ökologisch. Und ja, er bezieht zu politischen Themen durchaus Stellung, wobei es wieder von den Landesverbänden abhängt, wie stark (in meinem Verband v.a. Atomkraft, Konsumkritik, Aktiv gegen Rechts). Wir zumindest machen auf Freizeiten keine politische Arbeit, legen jedoch viel Wert auf Basisdemokratie und Umweltschutz.


Ökologie, Demokratie, Konsumkritik und eine Eindeutige Stellung gegen Rechte sind beileibe keine Alleinstellungsmerkmal für einen Pfadfinderverband oder Bund.

Zitat
Original geschrieben von MeinName
Zitat
Original geschrieben von Fröschel und macht hauptsächlich Arbeit im Bereich offene oder brennpunktorientierte Jugendarbeit.

Offen – ja, Brennpunktorientiert – kommt auf die Landesverbände an, ich weiß es von Berlin und Thüringen (da sind die Angebote definitiv nicht „elitär“, sondern genau das Gegenteil davon)


Das ist ein Missverständnis Brennpunktorientiert heisst dort wo es brennt also an Orten mit besonders schwierigem Umfeld.
Das gilt für Schwalbach wie für die Angebote, die ich in Berlin kenne und verdient meine Anerkennung.

Zitat
Original geschrieben von MeinName
Wir bezeichnen uns als "alternative Pfadfinder ohne Kluft" und ich finde, dies ist eine gute Selbstbeschreibung



Was mich dabei umtreibt, ist wie wenig sich der BDP selbst die Pfadfinderei zuschreibt. Vielleicht ein kurzes Beispiel

BDP - Über uns
Zitat
Der Bund Deutscher PfadfinderInnen (BDP) ist ein unabhängiger, offener, demokratischer Jugendverband, der die gesellschaftliche Partizipation und Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen zum Ziel hat.
(...) Interkulturelle Bildung (...) Politische Bildung (...) Kulturelle und ästhetische Bildung (...) Inklusion, Integration und Gender Mainstreaming (...) Ökologische Bildung


...und dann im allerletzten Satz auf der Seite:
Zitat
Wir setzen uns für eine Gesellschaft ein, die die Schätze der Natur nicht nur findet, sondern auch pflegt und besprechen ökologische Themen während wir in Wanderstiefeln, im Kanu, auf dem Fahrrad oder barfuß durch die Welt ziehen.



Fazit ausser im Namen selbst gibt es keinen einzigen Bezug zur Pfadfinderei. Lediglich Teile der Methode werden übernommen. In dieser Form trifft das aber auf jeden Kleingartenverein zu.

VCP - Wer wir sind - Unser Verband
Zitat
Der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) ist der evangelische Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverband Deutschlands und hat rund 47.000 Mitglieder. (...) Die Kinder und Jugendlichen unseres Verbands erleben Pfadfinden und erkunden die Welt in ihrer Gruppe. (...)



Dabei ist der VCP nur willkürlich gewählt. Hier kommt Pfadfinden schon im ersten Satz vor.

Jetzt fragst Du uns: "BDP - Sind das richtige Pfadfinder?" - Nun ich möchte Dich zurück fragen: Seid Ihr richtige Pfadfinder? Wollt Ihr es sein und wenn ja warum?

Zitat
Original geschrieben von MeinNameNun scheint sich die Diskussion jedoch v.a. um die politische Ausrichtung zu drehen. Dies hatte ich, als ich das Thema erstellte, nicht erwartet. Denn sie spielt in der Jugendarbeit eine deutlich untergeordnete Rolle (Seminare für Aktive – das ist wieder was anderes) und eigentlich kommt es doch auf die Jugendarbeit an sich an.


Aber genau darum geht es. Auch wenn Dein Eigenbild es vielleicht nicht so wahrhaben möchte. Klicke auf den folgenden Link, mach die Augen zu und warte bis die Seite geladen ist. Mach die Augen wieder auf und sag mir dann, dass diese Seite keine politisch eindeutige Ausrichtung hat.

Klicker

Wenn Du wirklich dieser Meinung bist, solltest Du Dich dringend um Kalibrierung bezüglich Deines Weltbildes bemühen.

Edith meint diese ganzen Zitate bringen einen um!




Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert, zuletzt von HCW am 18.02.2014 - 22:10.
Beitrag vom 18.02.2014 - 22:01
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moggeCP ist offline moggeCP  
2775 Beiträge
moggeCP`s alternatives Ego
Um beim letzten Beispiel zu bleiben:
Ich kenne aber auch VCP-Gruppen, die von Kluft und pfadfinderischen Formen nischt halten und sich auch selbst als links-öko-mäßig einstufen bzw. eingestuft haben.
(Nein, ich will den VCP nix böses - ich kenne viele wirklich tolle und fitte Leute im VCP)
- ich wollte nur aufzeigen, dass Anspruch eines Bundesverbandes noch lange nicht das ist, was die Gruppen dann auch darstellen - außer es handelt sich um kleinere Bünde wie sebls Scout-Legion.

Aber tendenziell teile ich die hier genannten Einschätzungen.
Ich persönlich halte Elemente wie Gesetz, Versprechen, Kluft, learning by doing, look at the boy, Sippensystem und Erziehung zum good citizen als unabdingbare Bestandteile des Pfadfinderseins. Aber über diese Aufzählung kann man sich auch vortrefflich streiten.

zu letzte: das mit den 47.000 Mitgliedern finde ich süß. lachend



Erkenntnis nach einigen Jahren im PT: "Schuld haben grundsätzlich die anderen!" ;-)
Beitrag vom 18.02.2014 - 22:57
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Andir ist offline Andir  
RE: RE: RE: RE: RE: RE:
Moderator
3537 Beiträge
Andir`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Fab

Es scheint keine wirkliche Gruppenstruktur zu geben (Gruppenstunden gibt es z.B. in unsere Kirchengemeinde nicht) und die Sommerfreizeit steht für allen Kindern und Jugendlichen offen. Ich kann dabei dann keinen bestimmten Ansatz/Aspekt als die reine "Kinderbeschäftigung" erkennen.

Sommerfreizeiten für andere Kinder und Jugendliche offen zu halten kann auch eine Möglichkeit der Werbung und Integration haben. Je nach Konzept kann das gut sein - und ich habe es bisher auch so erlebt.

Zu leugnen, dass es im Raum der katholischen Jugend Gruppen ohne Konzept/Ansatz gibt wäre schlicht gelogen - die gibt es leider (auch!). Aber das ist nicht im Sinne der Selbstverständnisse der Verbände, die sich alle konkrete Ziel gesetzt haben.

Ich behaupte, dass es solche Gruppen in jedem größeren Verband gibt - das beschränkt sich weder auf Jugendverbände noch auf Jugendarbeit und ist ein Anzeichen, dass diese Verbände so offen geführt werden, dass manche Verantwortliche ihre Arbeit nicht (mehr) hinterfragen. Dem gegenüber stehen extreme Engführungen, die beispielsweise in der Pfadfinderei im sogenannten "Spaltpilz" enden: Jeder "Häuptling" sieht dann seinen Weg als den einzig wahren an und kann sich mit anderen demokratischen Mehrheiten nicht abfinden. Insgesamt sind dies die zwei Pole eines konzeptionellen Strahls auf dem sich alle Gruppen irgendwie/irgendwo bewegen.



" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."

(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)

- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau.
Beitrag vom 18.02.2014 - 23:40
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Andir ist offline Andir  
BDP Positionen quergelesen
Moderator
3537 Beiträge
Andir`s alternatives Ego
Ich habe aus Interesse einmal ein paar Positionen auf der BDP-Bundeshomepage quergelesen. Nun spüre ich das Verlangen, diese in die Diskussion mit hinein zu nehmen, da sie den Eindruck des BDP im meinen Augen etwas klären helfen:

Zitat
Original geschrieben von MeinName

Zitat
Original geschrieben von Fröschel Der BDP ist politisch links einzuordnen

Das stimmt. Vor allem ist er sehr ökologisch. Und ja, er bezieht zu politischen Themen durchaus Stellung,

Ihr seit, wenn ich eure "Plattform" (die Idee und Weg beschreibt) querlese, nicht nur links sondern sozialistisch im Sprachgebrauch der ehemaligen Sowjetunion oder der DDR:

Zitat

[...] in der BRD [...]

[...] Im Zentrum des Kapitalismus [...]

[...] Deshalb stellt der BDP die politischen Forderungen [...]

[...] Internationalismus [...]

Quelle: Plattform des Bundes Deutscher PfadfinderInnen e.V.

Das ist in meinen Augen durchaus soweit "links", dass ich mir eine institutionelle Zusammenarbeit mit meinem Verband (obwohl der ja auch nur bedingt konservativ ist) nur schwer vorstellen könnte. Zusammen mit der Sozialistischen Sprache wird dies durch die prinzipielle politischen Zentrierung der Jugendarbeit, die in der Selbstdarstellung deutlich wird, zementiert:

Zitat

Der Bund Deutscher PfadfinderInnen ist ein politischer Jugendverband, der gesellschaftliche Prozesse und Gegegebenheiten kritisch hinterfragt und die Interessen und Meinungen von Kindern und Jugendlichen gegenüber den machthabenden Institutionen vertritt.

Quelle: BDP Positionen
Hervorhebungen von mir.

Andere Pfadfinderverbände sind im Gegenteil ja auch nicht apolitisch, sondern nehmen sehr wohl die Anliegen ihrer Mitglieder vor Ort ernst und entwickeln Grundhaltungen (Mitbestimmung, ökologisches Engagement, friedenspolitsches Engagement, u.a.m.). Dabei sind sie aber nie politische Verbände, sondern Verbände, die als Ausfluss einer Willensbildung begrenzt sachpolitisch agieren (und sei es nur für einen neuen Spielplatz in der Nachbarschaft).

Exkurs Anfang

Zitat
Original geschrieben von MeinName
jedoch weiß ich von Teilnehmern, die auch in anderen Pfadfinderverbänden sind, dass diverse Großlager da gerne mal 1000€ und mehr kosten

Ich kenne so etwas bei inländischen Veranstaltungen nicht. Kannst du bitte konkrete Beispiele nennen?

Derart teure Großlagerpreise kenne ich lediglich von Jamborees (Welttreffen) der WOSM. Bei diesen ist es aber so, das sich die Preise nach der Wirtschaftsleistung der Teilnehmerländer richten. Damit wird es ermöglicht, dass eine angestrebt gleiche Anzahl Teilnehmer aus "armen" Ländern günstiger teilnehmen können, da sie von Teilnehmern aus "reichen" Ländern mitfinanziert werden. Das hat ausdrücklich etwas mit globaler Solidarität zu tun.

Exkurs Ende

Zitat
Original geschrieben von MeinName
Ich bin in einem BDP Verband. Und die Frage, wie sehr wir Pfadfinder sind, stellt sich immer wieder. Die Landesverbände sind sehr unterschiedlich und ebenso unterschiedlich sind die Menschen, die in dem Verband an sich aktiv sind.

Wie ihr euer Pfadfinder-sein definieren solltet, habt ihr ja durchaus lesenswert in eurer "Plattform" definiert:

Zitat

1. Was verstehen wir heute unter Pfadfinderei?

- Welche Lernprozesse wollen wir unterstützen und wie?
- Den eigenen Pfad suchen
- Gemeinsamer Lernprozess

Quelle: Plattform des Bundes Deutscher PfadfinderInnen e.V.

Damit müsste in einem konsensorientierten Verband, wie dem euren, ja weitestgehend eine gemeinsame Grundlage bestehen, oder nicht?

Zitat
Original geschrieben von MeinName
genauso, wie ich es als gut empfinde, dass die autoritären Formen/das Militärische abgeschafft wurden und stattdessen Basisdemokratie und das Konsensprinzip in der Jugendarbeit zentral sind. (Dennoch kann ich auch die Gründe nachvollziehen, weshalb an den Traditionen festgehalten wird und möchte dies auch nicht verurteilen – denn jeder hat seinen eigenen Weg!)

Das hebt euch nicht unbedingt von anderen Pfadfinderverbänden ab. Basisdemokratie (Mitbestimmung) in den Gruppen vor Ort gibt es beispielsweise in meinem Verband überall und ein Delegiertensystem, wie es eure Plattform beschreibt haben wir auch. Es ist also keine originäre Errungenschaft, was ich in der "Plattform" lese, sondern heutzutage normal:

Zitat

4.3 Gremien und innerverbandliche Demokratie

Innerverbandliche Demokratie beginnt in den Gruppen vor Ort. Dort sind
Gruppenversammlungen und Vollversammlungen die Formen demokratischer
Willensbildung. [...]

Gremien auf Landes- und Bundesebene werden nach dem Delegiertenprinzip gebildet. [...]

Quelle: Plattform des Bundes Deutscher PfadfinderInnen e.V.



Zitat
Original geschrieben von MeinName
Nun scheint sich die Diskussion jedoch v.a. um die politische Ausrichtung zu drehen. Dies hatte ich, als ich das Thema erstellte, nicht erwartet. Denn sie spielt in der Jugendarbeit eine deutlich untergeordnete Rolle

Da muss ich mein vorheriges Posting ergänzen: Das politische ist das zentrale Thema, weil euer Verband politisch ist (Selbstbeschreibung etc.). Selbst wenn du eine "untergeordnete Rolle" des Politischen attestierst, pflegt ihr aber eine bewusste politische Sprache in euren Veröffentlichungen und Selbstdarstellungen. Damit ist das politische mindestens unterschwellig (was möglicherweise indoktrinierend wirkt) in eurer Arbeit angelegt. Ganz klar, dass dies ein zentrales Thema in der Wahrnehmung Dritter ist und sein muss.



" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
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(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)

- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau.
Beitrag vom 19.02.2014 - 12:50
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moggeCP ist offline moggeCP  
2775 Beiträge
moggeCP`s alternatives Ego
Ich finde Andirs Ausführungen ganz interessant. Sie klären einiges auf.

Ich frage mich einfach (und ganz ohne böse Absichten):
Warum hält der BDP am Namen (Das "P" in "BDP") fest?
Er sieht sich als politischer Jugendverband. Das wurde hier ja zur Genüge herausgestellt. Man mag diese Position teilen oder nicht - meine wäre das nicht.

Aber: Warum schneidet man alle alten Zöpfe ab, behält aber den Namen? Wäre es nicht konsequent, auch den Namen, da dieser eigentlich beschreibt, was "drinne" sein soll (nämlich Pfadfinder) auch zu ändern, da man kein Pfadfinder mehr sein will.
Stecken da vereinsjuristische oder finanzielle Gründe hinter?

Anders: Wenn ich mit ein paar Kumpels einen Fußballklub hätte und nach zwei Jahren bolzen finden wir das öde und spielen fortan Skat, würde ich den Namen ja auch ändern. ;-)


Auf den Seiten vom BDP finde ich eine strikte Abgrenzung vom Rechtsexttremismus, vermisse aber eine ebensolche vom Linksextremismus.



Erkenntnis nach einigen Jahren im PT: "Schuld haben grundsätzlich die anderen!" ;-)


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von moggeCPD am 19.02.2014 - 13:42.
Beitrag vom 19.02.2014 - 13:27
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Malte ist offline Malte  
Moderator
1559 Beiträge
Malte`s alternatives Ego
Begriffe können mit der Zeit auch einfach einen anderen Inhalt erhalten.

Heute ist schließlich auch kein "guter Christ" mehr, wer eine möglichst große Zahl von Ungläubigen hingeschlachtet hat. Genauso kann man den Versuch unternehmen, den Begriff "Pfadfinder" von innen heraus zu erneuern, wie dies der BDP getan hat. Ich bin vom Ergebnis in keiner Weise überzeugt, sehe aber nicht die Notwendigkeit, den Pfadfinderbezug im Namen abzulegen, nur weil man mit bestimmten Traditionen nicht mehr übereinstimmt.

Außerdem war es in Zeiten von Linkenhysterie und Radikalenerlässen sicher nicht verkehrt, nach außen hin vom Namen her klar zu machen, dass man weiterhin beabsichtigte, eine Jugendarbeit mit starkem Bezug zur Natur anzubieten. Für viele Formen offener Jugendarbeit fehlte schlicht die gesellschaftliche Akzeptanz. Insofern biss man in den sauren Apfel, das Deutschtum genauso im Namen zu führen wie das Fähnlein Fieselschweif - Bauchschmerzen aus den Siebzigern, die nie endeten.

Im Übrigen Andir: wenn man sich die richtigen Texte bei den christlichen Verbänden zusammensucht und Stichpunkte rauspickt, kann man diese zur Klerikal-Hisbollah (v)erklären. Daran würde ich jetzt nicht so viel festmachen, was die Ausrichtung des Verbands als solchem betrifft.



www.myspace.com/bruncken

Beitrag vom 19.02.2014 - 14:04
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Andir ist offline Andir  
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Moderator
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Andir`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Malte

Begriffe können mit der Zeit auch einfach einen anderen Inhalt erhalten.

[...] kann man den Versuch unternehmen, den Begriff "Pfadfinder" von innen heraus zu erneuern, wie dies der BDP getan hat. Ich bin vom Ergebnis in keiner Weise überzeugt, sehe aber nicht die Notwendigkeit, den Pfadfinderbezug im Namen abzulegen,

Da sehe ich genauso. Deshalb kritisiere ich auch nur inhaltliche Positionierungen und nicht das Pfadfinder-sein des BDP als Idee. In meinem ersten Posting schrieb ich dazu schon, dass man sehr vorsichtig sein solle, sich eine abschließende Bewertung anzumaßen. Interessant ist doch, dass die Satzung des BDP in §2.1 klar definiert:

Zitat

Zweck des Bundes Deutscher PfadfinderInnen ist die Erziehung junger Menschen zu kritischen und engagierten Mitgliedern der Gesellschaft. Die Methoden des Pfadfindertums sind im Sinne einer demokratischen, selbstbestimmten und selbstorganisierten Erziehung anzuwenden, weiterzuentwickeln, zu ergänzen und zu erweitern.

[...]

Quelle: Satzung des BDP

–––––––––

Zitat
Original geschrieben von Malte

Im Übrigen Andir: wenn man sich die richtigen Texte bei den christlichen Verbänden zusammensucht und Stichpunkte rauspickt, kann man diese zur Klerikal-Hisbollah (v)erklären.

Du bist eingeladen, die von mir zitierten Begriffe im Kontext nachzulesen: Sie werden sich inhaltlich nicht verändern. Ich habe sie hier nur plakativ auf ihren Kern hin verkürzt.

Natürlich gibt es auch in/an den Kirchen Gruppierungen, die bei mir zum Aufrollen der Zehnägel führen - selbst bei einigen kompletten "Kirchen" rollen sich mir die Zehnägel. Diese sollten ebenso deutlich herausgestellt werden.

Es wird dir aber nicht gelingen, Kontexte in den Bundespapieren der BDKJ Mitgliedsverbände/-organistionen zu finden, die eine politische Ideologie hofieren. Analoges dürfte für z.B. VCP und CPD gelten, soweit ich sie kennenlernen konnte.

Zitat

Daran würde ich jetzt nicht so viel festmachen, was die Ausrichtung des Verbands als solchem betrifft.

Das sehe ich anders - Worte und Wortwahl sind langfristig prägend. Systeme (Organisationen) sind in der Regel auf ihren Selbsterhalt ausgerichtet und reproduzieren sich selbst. Solche Vorgänge nehmen ganz klar Einfluss auf die anvertrauten Kindern und Jugendlichen und prägen sie für das System. Deshalb gilt es gerade in diesem Bereich alle Vorsicht walten zu lassen: das zeigt sich ja auch in den Diskussionen um Abgrenzungen von Extremen. Wäre das alles Irrelevant, könnten wir uns die Diskussion z.B. um den Freibund ja sparen.

Ein Sprichwort (ungeklärter Herkunft) zeigt den Zusammenhang sehr bildlich und nachvollziehbar auf:

Zitat

Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheit.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.




EDIT: Typo. EDIT2: Verweis auf die Satzung ergänzt.




" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."

(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)

- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau.


Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Andir am 20.02.2014 - 12:32.
Beitrag vom 19.02.2014 - 14:56
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Zitat
Original geschrieben von Malte
Außerdem war es in Zeiten von Linkenhysterie und Radikalenerlässen sicher nicht verkehrt, nach außen hin vom Namen her klar zu machen, dass man weiterhin beabsichtigte, eine Jugendarbeit mit starkem Bezug zur Natur anzubieten. Für viele Formen offener Jugendarbeit fehlte schlicht die gesellschaftliche Akzeptanz. Insofern biss man in den sauren Apfel, das Deutschtum genauso im Namen zu führen wie das Fähnlein Fieselschweif - Bauchschmerzen aus den Siebzigern, die nie endeten.



Das ist alles richtig aber die siebziger Jahre sind heute soweit entfernt wie das 3. Reich in den siebziger Jahren. Offene Jugendarbeit in Brennpunkten genießt mittlerweile hohe Anerkennung und wird staatlich gefördert. Wenn der BDP also Bauchschmerzen mit seinem Namen hätte, könnte er ihn ändern. Hat er aber nicht. Das bringt mit zu Mogges Frage warum will der BDP so heißen, wenn er selbst offenbar so wenig mit Pfadfinderei verbindet?

Bliebe noch einzuwenden, dass es auch Fussballvereine gibt die mit der Namenfindung Schwierigkeiten haben.

Das alles soll aber keine Kritik sein. Politisch Farbe zu bekennen ist nichts schlechtes, solange das drin ist was drauf steht. Das zumindest scheint sich zu decken.

Ich wäre einfach auf mehr Innensicht neugierig!?
Beitrag vom 19.02.2014 - 21:36
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4 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von HCW Ich wäre einfach auf mehr Innensicht neugierig!?


Ich habe in den letzten Tagen nichts geschrieben, da ich Internetlos war. Vielleicht hätte ich dann schon früher etwas geschrieben, vielleicht auch nicht, es war interessant zu sehen, wie sich die Diskussion entwickelt hat. Und sie blieb doch stark an dem politischen Aspekt, ich denke, da seid ihr euch so ziemlich einig (auch wenn ich es anders erlebe und es so schwarz-weiß, wie die meisten von euch sehen, definitiv nicht ist – ihr habt euch einzelne Aspekte (z.B. Schwalbach, Satzung vom Bundesverband – jeder Landesverband hat eine eigene und hängt nicht zwingend am Bundesverband mit dran) rausgepickt und euch daran festgebissen).
Ich kann gerne noch etwas erzählen. Doch ihr werdet von mir keine Anekdoten aus dem Verband in Schwabach hören können, da ich in diesem Verband nicht bin und wir zu diesem ungefähr so viel Kontakt haben, wie ihr zu den Pfadfindern, die in dem von mir geposteten Video marschiert sind. Innensicht – das Internet ist anonym und das will ich auch bleiben. Doch vielleicht ist es für euch nochmals interessant zu wissen, dass die Landesverbände sehr unterschiedlich und einzelne vom Hauptverband komplett unabhängig sind. Ich kann nur erzählen, wie es in meinem Verband ist. Der viel geposteten Seite von Schwalbach möchte ich deshalb noch ein zwei andere Verbände entgegensetzen: http://www.bawue.bdp.org/index.php?id=357, http://www.bdp-niedersachsen.org/index.php . Schwalbach und Berlin scheinen politische Arbeit und Jugendarbeit zu vermischen. Wenn die es so machen, ist es ihre Sache – meine ist es nicht. Bei uns haben die meisten Jugendleiter zu politischen/gesellschaftlichen Themen zwar eine Meinung, doch die ist wohl bei keinem gleich und hat in der Jugendarbeit nichts zu suchen. Wir Jugendleiter treffen uns vielleicht, um zusammen auf eine Anti-Atom-Demo zu fahren – doch das ist dann nicht die Jugendarbeit, sondern eine Sache, die davon unabhängig ist. Und ich kann mir kaum vorstellen, dass ihr alle zu gesellschaftlichen/politischen Themen keine Meinung habt. Nur das der BDP sich als „antifaschistischer, antirassistischer, multikultureller, innovativer, basisdemokratischer, selbstbestimmter, keiner Partei und Erwachsenenorganisation angeschlossener Jugendverband“ definiert und damit automatisch zu bestimmten gesellschaftlichen Themen Stellung bezieht, was mit Linksradikalismus nichts zu tun hat! Vielleicht wäre es auch interessant zu sehen, wie der BDP „politische Bildung“ definiert: „Politische Bildung darf nicht mit Parteipolitik verwechselt werden. Sie beinhaltet vielmehr die Aufklärung über gesellschaftliche Zusammenhänge, historische und soziale Hintergründe, öffentliche Angelegenheiten, Machtstrukturen und somit all das, was man an Information und Wissen braucht, um das gesellschaftliche Leben zu verstehen […]“
Zitat
Original geschrieben von HCW
Zitat
Original geschrieben von MeinNameNun scheint sich die Diskussion jedoch v.a. um die politische Ausrichtung zu drehen. […] sie spielt in der Jugendarbeit eine deutlich untergeordnete Rolle und eigentlich kommt es doch auf die Jugendarbeit an sich an.


Aber genau darum geht es. Auch wenn Dein Eigenbild es vielleicht nicht so wahrhaben möchte[…] Wenn Du wirklich dieser Meinung bist, solltest Du Dich dringend um Kalibrierung bezüglich Deines Weltbildes bemühen.


Ich glaube kaum, dass mein Eigenbild es nicht wahrhaben möchte, denn ich weiß sehr wohl, was wir auf Freizeiten machen (und das ist definitiv keine politische Arbeit – aber warum muss ich mich denn nun verteidigen? – eigentlich muss ich das nicht). Vielleicht ein kleiner Einblick, was es so für Freizeiten geben kann http://www.bdp-rlp.de/wp-content/uploads/2013/04/A...6.2013. pdf http://www.bdp-niedersachsen.org/programm.php#38.php und so kann es vielleicht aussehen, wenn wir unterwegs sind https://www.ak-freizeiten.de/freizeitenbilder/bild...1394205 33/
Zitat
Original geschrieben von HCW
Jetzt fragst Du uns: "BDP - Sind das richtige Pfadfinder?" - Nun ich möchte Dich zurück fragen: Seid Ihr richtige Pfadfinder? Wollt Ihr es sein und wenn ja warum?


Tja, und das ist tatsächlich die Frage, um die es mir ging. Auf die habe ich im zweiten Post zum Teil schon geantwortet. Ich denke, wir wollen Pfadfinder sein und wollen es auch wieder nicht sein, zumindest nicht so, mit den Traditionen und Vorgaben, Hierarchien, Proben und Versprechen. Ich denke, die Abgrenzung dazu war vor vielen Jahren bewusst, ist uns nun aber nicht mehr so bewusst. Kaum jemand könnte sich denke ich vorstellen, sich in ein solches System zurückeinzuordnen (aber eigentlich spreche ich von mir und meinen Erfahrungen, eigentlich kann ich nichts verallgemeinern). Es würde auch gar nicht gehen, da die Jugendarbeit offen ist. Ich habe schon sowohl feste Gruppen geleitet, als auch offene und es hat beides Vor-und Nachteile. Doch momentan bin ich in der offenen Jugendarbeit ziemlich glücklich. Es bleibt zwar oft eine gewisse Konstanz, und gleichzeitig ist alles wieder neu, es gibt keine feste Abgrenzung nach außen, es gibt keine Gruppe, in die man nur schwer reinkommt – jeder wird so wie er ist in die Gruppe integriert, die Gruppe entwickelt sich gemeinsam und geht dann auseinander, und trifft sich wieder, vielleicht, vielleicht auch nicht, es bleiben Freundschaften, man findet sich in einem neuen Team oder bleibt in einem alten, manche Teilnehmer kommen jahrelang immer wieder mit, und manche nur einmal. Alles wird im Konsens entschieden, jeder der will, kann überall mitmachen, jeder kann neu dazukommen: einmal, für etwas Großes, oder auch nur ein Wochenende. Es ist keine abgeschlossene Gemeinschaft, aber doch so eine Gemeinschaft, dass man immer kommen kann und jemanden trifft, den man kennt. Ach ja, zum Thema Insiderinformationen – melde dich doch einfach zu einem Seminar an und mach dir selbst ein Bild: http://www.jugendseminare.org/aktuelles/aktuelles-...-090320 14/ oder http://www.bdp-niedersachsen.org/programm.php#v2.php .
Zitat
Original geschrieben von moggeCPD
Ich persönlich halte Elemente wie Gesetz, Versprechen, Kluft, learning by doing, look at the boy, Sippensystem und Erziehung zum good citizen als unabdingbare Bestandteile des Pfadfinderseins. Aber über diese Aufzählung kann man sich auch vortrefflich streiten.


Da würden zwei Sachen auf uns zutreffen: Learning bei doing und Erziehung zum good citizen…
Zitat
Original geschrieben von Andir 1. Was verstehen wir heute unter Pfadfinderei? [...] Damit müsste in einem konsensorientierten Verband, wie dem euren, ja weitestgehend eine gemeinsame Grundlage bestehen, oder nicht?
[...]Das politische ist das zentrale Thema, weil euer Verband politisch ist (Selbstbeschreibung etc.). Selbst wenn du eine "untergeordnete Rolle" des Politischen attestierst, pflegt ihr aber eine bewusste politische Sprache in euren Veröffentlichungen und Selbstdarstellungen. Damit ist das politische mindestens unterschwellig (was möglicherweise indoktrinierend wirkt) in eurer Arbeit angelegt.


Zu 1.: Ja, ich denke, dass da ein Konsens da ist. Zumindest stimmt die Selbstdefinition von Pfadfinder mit unserem Leitbild überein.
Zum zweiten: Ich habe dem BDP nie abgesprochen, politisch Stellungen zu beziehen. Politisch indoktrinerend würde ich ihn nie bezeichnen. Es gibt eher eine sehr große Pluralität. Da empfinde ich eher die traditionellen Pfadfinderbünde (siehe Youtubelink) als indoktrinierend.
Zitat
Original geschrieben von moggeCPD
Ich frage mich einfach (und ganz ohne böse Absichten): Warum hält der BDP am Namen (Das "P" in "BDP") fest? Aber: Warum schneidet man alle alten Zöpfe ab, behält aber den Namen? Wäre es nicht konsequent, auch den Namen, da dieser eigentlich beschreibt, was "drinne" sein soll (nämlich Pfadfinder) auch zu ändern, da man kein Pfadfinder mehr sein will. Stecken da vereinsjuristische oder finanzielle Gründe hinter?


Am P festhalten – warum nicht? Teile sehen sich ja durchaus als Pfadfinder – auch wir sprechen von uns als Pfadfindern. Wer sagt denn, dass wir keine Pfadfinder sein wollen? Das Problem ist in Diskussionen eher das D. Keine Finanziellen und soweit ich weiß auch keine juristischen Gründe. Wir sind unter dem Namen bekannt – warum sollte man sich also umbenennen wollen?
Zitat
Original geschrieben von Malte
Begriffe können mit der Zeit auch einfach einen anderen Inhalt erhalten. [...] Daran würde ich jetzt nicht so viel festmachen, was die Ausrichtung des Verbands als solchem betrifft.


Dem stimme ich so zu.
Jetzt bin ich mir nicht sicher, ob ich alles so schreiben wollte, wie ich etwas geschrieben habe und ob ich alles geschrieben habe, was geschrieben werden musste. Ich glaube nicht, dass es einen „Pfadfindereinheitsbrei“ bei euch gibt, genauso wenig, vielleicht noch viel weniger gibt es den bei uns. Konsens kann ganzschön schwer sein. Ich habe schon viele Pfadfinder (Echte) kennen gelernt. Es gab welche, die haben sich sehr von uns unterschieden, und welche, die sind mit uns mitgereist und welche, die waren uns sehr ähnlich. Die waren nicht die Satzung und wir sind ebenso nicht die Satzung. Wir können zwei Wochenenden darüber diskutieren, ob es erlaubt ist, nicht biologische Wurst bzw. überhaupt Wurst im Kühlschrank zu lagern und ob das den Veganern zugemutet werden kann. Wir können Jugendarbeit machen und diskutieren immer wieder neu, was richtig ist und was nicht. Und was wir machen, ist vielleicht durch die Satzung mitbestimmt, aber die Satzung macht nicht die Jugendarbeit aus. Deswegen würde ich sagen, wenn es euch interessiert, also ehrlich interessiert, geht doch einfach mal zum BDP, die Veranstaltungen sind für alle offen, keiner fragt nach, was ihr denn da wollt, ihr könnt kommen und gehen wie ihr wollt. Macht euch ein Bild unabhängig von der Satzung und entscheidet selbst, ob das nun linksradikal oder gesellschaftliches Engagement ist.
Und ansonsten freue ich mich auch weiterhin über Kommentare, auch dazu, ob wir den nun in den Augen der echten Pfadfinder auch richtige Pfadfinder sind…

Beitrag vom 21.02.2014 - 15:57
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