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vor jahren hatten wir diese diskussion bereits in diesem forum, es ist schon beachtlich, wie die gleichen zum teil aufgeregten argumente wieder einmal vorgebracht werden.deshalb her noch einmal das bereits an anderer stelle vermerkte:
um die frage, ob pfadfinder nun zur jugendbewegung gehören oder nicht, muß man zuerst einmal eine definition von dem haben, was wir als "jugendbewegung" verstehen:
-die einen meinen "jugendbewegt" oder "bündisch" als eine frage des stils, der kleidung und des gepflegten musikstils zu verstehen. bei einer derartigen definition kommt man zweifelsohne zu einem sehr weiten kreis von angehörigen der jugendbewegung oder der bündischen jugend, da deutlich mehr leute diese stilformen übernehemn als die inneren werte des bündischen bzw. des jugendbewegten teilen zu wollen.
-eine andere herangehensweise geht von der inhaltlichen füllung von "jugendbewegt" bzw. (was etwas anderes ist!) !bündisch" aus. die einordnung der pfadfinderei in die begriffe "jugendbewegt" bzw. "bündisch" hängt in diesem zusammenhang von der gewählten definition ab. naturgemäß werden diese begriffe von seiten der pfadfinderei weitaus offener verwendet als etwa in der jungenschaft.
es liegt in der natur der sache, daß jürgen reulecke mit seinem jungenschaftlichen hintergrund die begriffe "jugendbewegt" bzw. "bündisch" von ihrer inhaltsfülle her betrachtet, eine strenge definition wählt und hiervon ausgehend verständlicherweise probleme hat, die pfadfinderei als "bündisch" bzw. "jugendbewegt" zu verstehen. und gehe davon aus, daß er seinen eigenen haufen, dem er entstammt, auch nicht zwangsläufig als bündisch versteht, denn als bündisch hat sich die jungenschaft nie verstanden, war sie doch einst als gegenbewegung gegen das bündische innerhalb der gruppen gegründet worden.
genauso verstehe ich auch gewisse pfadfindergruppen, die aus der auseinandersetzung mit dem bündischen bzw. dem jugendbewegten heraus selbst den wunsch verspüren, von anderen als bündisch oder jugendbewegt zangesehen zu werden.
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Beitrag vom 18.06.2013 - 23:16 |
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Zitat Original geschrieben von Pitt
Zitat Original geschrieben von schwarzkönig
-die einen meinen "jugendbewegt" oder "bündisch" als eine frage des stils, der kleidung und des gepflegten musikstils zu verstehen. bei einer derartigen definition kommt man zweifelsohne zu einem sehr weiten kreis von angehörigen der jugendbewegung oder der bündischen jugend, da deutlich mehr leute diese stilformen übernehemn als die inneren werte des bündischen bzw. des jugendbewegten teilen zu wollen.
-eine andere herangehensweise geht von der inhaltlichen füllung von "jugendbewegt" bzw. (was etwas anderes ist!) !bündisch" aus. die einordnung der pfadfinderei in die begriffe "jugendbewegt" bzw. "bündisch" hängt in diesem zusammenhang von der gewählten definition ab. naturgemäß werden diese begriffe von seiten der pfadfinderei weitaus offener verwendet als etwa in der jungenschaft.
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Wobei ich jetzt ja mal auf die "inhaltliche Füllung" gespannt wäre.
Klingt gut aber verdammt blutleer.
Grüsse
Pitt |
ich habe jetzt leider keinen zugang mehr zu den entsprechenden beiträgen in diesem forum (schätzungsweise aus 2007) und jetzt auch nicht ausreichend zeit, genauer herauszuarbeiten, worin das jugendbewegte besteht (zumindest einige stichworte: jugendbewegt ist etwas jugendrevolutionäres, autonomes, das sich gegen vorstellungen und institutionen der organisationen der alten stellt).
was die inhaltliche füllung des bündischen betrifft sei an dieser stelle zumindest auf den entsprechenden wikipedia-artikel verwiesen, wo am beispiel der großen zeit der bündischen jugend (gerade auch in abgrenzung zum wandervogel, der ja alles andere als bündisch war) diese inhaltliche Füllung näher beschrieben wird:
Zitat
Während der Wandervogel zentral die Erneuerung des Einzelnen betonte und andere Erneuerungen hiervon ableitete, so strebte die Bündische Jugend dementsprechend gleich die Erneuerung der Gesellschaft an.
Die Bündische Jugend war nicht mehr wie der Wandervogel ein Selbstzweck, der aus sich selbst heraus als revolutionär anzusehen war. Stattdessen vollzog der Einzelne durch die Aufnahme in den Bund eine umfassende „Dienstverpflichtung“, die ihn bis ins privateste beanspruchte.
Man huldigte Ordensideen und nahm sich Ritterorden zum Vorbild. Der Einzelne war nicht seinem Gruppenführer, sondern alle waren der gemeinsamen Sache verpflichtet.
Die Ausrichtung hin zum Bündischen führte zum Teil dazu, dass man den Bund als Jungen- und Männerbund „par excellence“ (Laqueur) verstand, was zu einem deutlichen Rückgang koedukativer und zu einer Absonderung weiblicher Gruppen führte.
Es herrschte ein elitärer Anspruch vor. Man strebte eine Auslese an: Bei weitem nicht jeder Aspirant wurde in einen Bund aufgenommen. Oft wurden Jungen ausgeguckt, die in den jeweiligen Bund passen könnten, und nur diese wurden gefragt, ob sie sich nicht eine Gruppe des Bundes einmal ansehen wollten. Der Gedanke des Bundes lebte somit auch vom Gegensatz zur Masse.
Äußerlich war das Entstehen einer einheitlichen Kluft als Ausdruck der engen Gemeinschaft des Bundes oder Ordens von Bedeutung.
Die Bündische Jugend legte Wert auf symbolische Handlungen und romantische, feierlich-mythische Formen. Dies hing eng zusammen mit der Auseinandersetzung mit bündischem Gedankengut....
Wie auch in anderen Bünden der Weltgeschichte gehörte der Gedanke eines Lebensbundes zum grundlegenden Gedankengut der Bündischen Jugend.
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von schwarzkönig am 19.06.2013 - 08:48.
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Beitrag vom 19.06.2013 - 08:46 |
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