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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Fahrt, Lager und sonstige Treffen » Strukturen auf Großlagern: notwendig oder übel?

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Autor
Beitrag
noch_ein_Lars ist offline noch_ein_Lars  
RE: RE: Kain und Abel?!
55 Beiträge
noch_ein_Lars`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Löffel
Es ist doch toll, dass im Sinne des vorbeugenden Brandschutzes Raucherbereiche geschaffen werden.



Hm, spricht da der Feuerwehrmann oder der Pfadfinder?
Beitrag vom 01.03.2012 - 20:52
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Löffel ist offline Löffel  
RE: RE: RE: Kain und Abel?!
3403 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von noch_ein_Lars

Zitat
Original geschrieben von Löffel
Es ist doch toll, dass im Sinne des vorbeugenden Brandschutzes Raucherbereiche geschaffen werden.



Hm, spricht da der Feuerwehrmann oder der Pfadfinder?


Doppelherz, die Kraft der zwei Herzen zwinkern




"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas)
Beitrag vom 01.03.2012 - 21:22
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zille ist offline zille  
RE: RE:
684 Beiträge
zille`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Löffel
Bleibt für mich die Frage, ob du darüber hinaus so inkonsequent bist und an solchen Veranstaltungen teilnimmst?

Nein, aber das liegt eher an meinem generellen Unbehagen gegenüber Massenveranstaltungen. Wenn ich gerne an großen Zeltlagern teilnähme, würde ich es machen, auch wenn ich manche Regel dort für affig halte.

Die von Dir geforderte Konsequenz erscheint mir ansonsten ein Todschlagargument zu sein: Man dürfte nichts kritisches mehr über Autos sagen, wenn man gelegentlich in eins steigt; man dürfte die Ausbeutung der Erde nicht thematisieren, solange man in irgendeiner Form Rohstoffe verbraucht etc.

Mein Argument war, daß ich es nicht für ein Erziehungsideal halte, Jugendlichen die Befolgung von Regeln abzuverlangen, die ich selbst nicht sinnvoll finde. Deine Begründung mit der Vorbereitung auf das Alltagslebens ist meines Erachtens lediglich eine Rationalisierung. Zweifelsfrei GIBT es aber zahlreiche merkwürdige Regeln und Normen, die man befolgen muß, wenn man nicht aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden möchte, z.B. das Essen mit Messer und Gabel oder bestimmte Bäume nicht anpinkeln zu dürfen. Ich würde diese Regeln nur nicht idealisieren und im konkreten Einzelfall auch mal hinterfragen --> und das auch versuchen Jüngeren zu vermitteln.

Richtig unangenehm wird es meines Erachtens, wenn der Grundtenor einer Gemeinschaft darin besteht, darauf zu achten, daß der Andere sich bloß auch an alle Regeln hält. und man sich freut, wenn man jemand anderen maßregeln kann - immer im (falschen) Bewußtsein auf der Seite der Gerechtigkeit zu stehen - anstatt jeden nach seiner Façon glücklich sein zu lassen, solange er mich nicht ernsthaft stört.



"Es ist lustvoll, so für sich hin im Stil der Jugendbewegung - ich würde fast sagen - zu latschen.
Und es ist widerwärtig, im Gleichschritt zu marschieren" -- Walter Jens
Beitrag vom 01.03.2012 - 23:29
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Gast rumpel123  
etwas OT Sorry
Gast
Wir hatten uns mal im Bezug auf (klein) die eigene Gruppe/Sippe/Horte bis hin zu größeren Verbänden/Lagern mit diesen Aussage auseinander gesetzt - denn letztlich gilt ja: wie im Großen, so im Kleinen und umgekehrt. Es war unglaublich spannend, wie sich in der Diskussion einerseits Meinungen, andererseits Haltungen veränderten. So auch der Blick auf sich: warum will ich Regeln? Warum brauche ich/denke ich dass ich Regeln brauche?...

"Regeln sind eine sehr primitive Art der Führung. Jede Familie braucht zwar eine Handvoll Regeln, um angenehm zusammen zu leben. Aber Regeln als Problemlösung oder Problemvorbeugung funktionieren nicht." Jesper Juul
"In dem verdorbensten Staat gibt es die meisten Gesetze." Tacitus

Es ist doch auch immer die Frage: will ich mit anderen eine länger Zeit zubringen, die sich untereinander nur dann respektvoll begegnen, wenn es dazu Regeln gibt? Ist mir da die Masse wichtiger als der Respekt und die Achtsamkeit untereinander? Wo ist meine eigene Grenze?

Ich bin ungern auf Großlagern, weil ich eben diese Fragen entsprechend für mich beantwortet habe. Und ich hatte und habe wenig Lust, auf Teufel komm raus mit Menschen eine Zeit zu verbringen, die mir uU auf den Keks gingen, denen es egal war, dass noch andere aufm Lager sind, die evtl. früh raus müssen und 23 Uhr gerne schlafen würden (ist nur ein Beispiel)... Das hatte ich im Alltag (WG, Studium, Schule) genug, als dass ich das in meiner Freizeit auch noch erleben wollte.

Ich denke, dass es immer Leute geben wird, die in einem Großlager aufgehen und glücklich sind und andere, die sich das echt nicht vorstellen können oder nach einmal Ausprobieren genug hatten. So what, jeder das ihre.

Ach ja, falls jetzt jemand meint, er hätte mich aufm Bula in Westernohe und Almke in der Kämmerei gesehen... ja, das war ein "Liebesdienst" an Klopfer und kd... aber das war auch nicht eine "normale" Teilnahme...sondern unsere Hochzeitsreise (2001)

grosses Lachen

rumpel
Beitrag vom 02.03.2012 - 07:45
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Nachtwache ist offline Nachtwache  
1003 Beiträge
Nachtwache`s alternatives Ego
Als sehr kleiner Bund ist es für uns schwierig, an Großlagern teilzunehmen. Einmal haben wir es aber geschafft und waren Gast beim BdP auf seinem Bundeslager in der Nähe von Cottbus. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, an diesem Lager teilzunehmen. Und soll ich euch was sagen. Ich bin dort wegen der Menschen hingefahren, nicht wegen der Regeln.
Dennoch:
1. Ein Großlager findet nicht im luftleeren Raum statt, sondern - darüber sprechen wir hier ja zumeist - mitten in Deutschland (und es kann sich nicht verstecken, wie eine einzelne schwarze Kothe im Wald). Und da gibt es doch zunächst eine große Menge an Regeln, die von außen her an das Pfadfinderlager herangetragen werden. (z.B. Brandschutz mit all seinen sinnvollen und manchmal ausufernden Aspekten).
Und ein Pfadfindergroßlager, auf dem ich gemeinsam mit zahlreichen anderen Pfadis etwas erleben möchte, scheint mir nun nicht der rechte Platz, unsere Gesellschaftsform und die Regeln TROTZEND in Frage stellen zu wollen und zu können. Denn das führt einfach dazu, dass solch ein Lager nicht genehmigt wird.
2. Ein Großlager findet mit Menschen aus unserer Gesellschaft statt. Nicht nur mit einigen guten Bekannten und Freunden. Und mit einer großen Zahl an Teilnehmern. Man kann dort also nicht ständig Gepflogenheiten und Regeln ausdiskutieren. In einer kleinen Gruppe (Familie, Sippe) kann man sich jeden Abend im kleinen Kreis zusammensetzen und den Tag reflektieren. In einem Großlager geht das definitiv nicht mit allen Beteiligten. Und da auch nicht alle Teilnehmer auf einer Schiene sind, gibt es eben verschiedene Ansichten zu verschiedenen Tehmen oder Verhaltensweisen. Leider halten aber ein paar wenige den Kopf für das Lager hin. Und diese Gruppe muss eben zu einem bestimmten Anteil sagen können, wie der Hase zu laufen hat. (Ich jedenfalls würde meinen Kopf nicht für andere hinhalten wollen, damit diese mir auf demselben herumtanzen können.)

Das Aufstellen der Regeln ist also eine Folge daraus, dass Menschen Verantwortung "nach oben" weitergeben, dafür aber Infrarstruktur zurückbekommen. Da es sich bei dem Diskussionsgegenstand um EIN Großlager handelt und nicht um eine Ansammlung von 800 Kleinlagern (was wohl auch wieder bei der Genehmigung Probleme aufwerfen würde), wird es wohl eine Organisationsstruktur mit Verantwortung und Regeln geben müssen.

Und natürlich liebe ich es auch, in der Kleingruppe und selbstbestimmt umherzuziehen, aber wenn das der einzige Zweck der Pfadfinderei sein soll und ich ein Großlager wegen dort herrschender Regeln trotz der zahlreichen Mitpfadfinder und der gemeinsamen Erfahrungen meide, scheint es mir, ist die Pfadfinderei nur Realitätsflucht. Schließlich muss ich im täglichen Leben auch mit manchmal kurriosen Regeln zurechtkommen. Dann werd ich das auf einem Großlager auch mal schaffen...

Edit: so dies und das ....



-- Ostwestfalen - wo man mit dem lieben Gott zusammen ein Bier trinken gehn kann. Hier komm'wa wech. --
-- Graue Kluft am Leibe, Zelte so schwarz wie die Nacht, Freundschaft die süchtig macht, Abenteuer so bunt --


Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Nachtwache am 02.03.2012 - 10:53.
Beitrag vom 02.03.2012 - 10:45
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Löffel ist offline Löffel  
RE: RE: RE:
3403 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Zille
Die von Dir geforderte Konsequenz erscheint mir ansonsten ein Todschlagargument zu sein: Man dürfte nichts kritisches mehr über Autos sagen, wenn man gelegentlich in eins steigt; man dürfte die Ausbeutung der Erde nicht thematisieren, solange man in irgendeiner Form Rohstoffe verbraucht etc.

Quatschkram, ich bin doch nicht Puschkin oder von Sokrates infiziert.

Zitat
Mein Argument war, daß ich es nicht für ein Erziehungsideal halte, Jugendlichen die Befolgung von Regeln abzuverlangen, die ich selbst nicht sinnvoll finde. Deine Begründung mit der Vorbereitung auf das Alltagslebens ist meines Erachtens lediglich eine Rationalisierung.

Wobei diese "Rationalisierung" in einem anderen Rahmen stattfindet, als in der Lebenswirklichkeit. Wir haben auf einem Großlager im wahrsten Sinne des Wortes >Spielräume< die ich auch immer als eine Chance begreife, mitunter ohne schwerwiegende Sanktionen, bestehende Regeln durchzusetzen. Ob diese Regeln sinnvoll sind oder nicht, ist erst an zweiter Stelle wichtig.



"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas)


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Löffel am 04.03.2012 - 04:34.
Beitrag vom 04.03.2012 - 04:30
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Löffel ist offline Löffel  
RE:
3403 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Nachtwache
1. Ein Großlager findet nicht im luftleeren Raum statt, sondern - darüber sprechen wir hier ja zumeist - mitten in Deutschland (und es kann sich nicht verstecken, wie eine einzelne schwarze Kothe im Wald). Und da gibt es doch zunächst eine große Menge an Regeln, die von außen her an das Pfadfinderlager herangetragen werden. (z.B. Brandschutz mit all seinen sinnvollen und manchmal ausufernden Aspekten)



Ob Brandschutz, Umweltschuz oder Hygienemaßnahmen, als Grundlage von Auflagen bedienen sich Behörden gerne bestehender Vorschriften, die in der Regel auf die Arbeitswelt ausgerichtet sind. Andere Vorgaben, die sinnvoller auf die nichtgewerbliche Ausrichtung eines Großlagers passen würden, existieren häufig genug nicht. Der Mensch vom Amt lebt also mit seinen Vorschriften und versucht diese, so gut geht es oder eben nicht, in seinem Ermessensspielraum für die Genehmigung so einer Veranstaltung auszulegen. In der Regel ist davon auszugehen, dass diese Leute keine gesicherte Ahnung davon haben, was wir machen und wie wir aufgestellt sind. Das macht es für beide Seiten nicht einfacher, ideale Sachentscheidungen herbeizuführen oder angeordnete Maßnahmen zu verstehen und zu akzeptieren.

Ich habe es z.B. in Niedersachsen zweimal erlebt, dass die Genehmigung von Lagerfeuerstellen schwierig war, weil Ordnungsämter die Genehmigungsvorschriften für Osterfeuer aus der Schublade gezogen haben, weil sie sich aus amtlicher Sicht nichts anderes darunter vorstellen konnten.



"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas)
Beitrag vom 04.03.2012 - 04:47
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Gast Kristian  
RE:
Gast
Zitat
Original geschrieben von Nachtwache
1. Ein Großlager findet nicht im luftleeren Raum statt, sondern - darüber sprechen wir hier ja zumeist - mitten in Deutschland (und es kann sich nicht verstecken, wie eine einzelne schwarze Kothe im Wald). Und da gibt es doch zunächst eine große Menge an Regeln, die von außen her an das Pfadfinderlager herangetragen werden. (z.B. Brandschutz mit all seinen sinnvollen und manchmal ausufernden Aspekten).
Und ein Pfadfindergroßlager, auf dem ich gemeinsam mit zahlreichen anderen Pfadis etwas erleben möchte, scheint mir nun nicht der rechte Platz, unsere Gesellschaftsform und die Regeln TROTZEND in Frage stellen zu wollen und zu können. Denn das führt einfach dazu, dass solch ein Lager nicht genehmigt wird.
[...]
Und natürlich liebe ich es auch, in der Kleingruppe und selbstbestimmt umherzuziehen, aber wenn das der einzige Zweck der Pfadfinderei sein soll und ich ein Großlager wegen dort herrschender Regeln trotz der zahlreichen Mitpfadfinder und der gemeinsamen Erfahrungen meide, scheint es mir, ist die Pfadfinderei nur Realitätsflucht. Schließlich muss ich im täglichen Leben auch mit manchmal kurriosen Regeln zurechtkommen. Dann werd ich das auf einem Großlager auch mal schaffen...

Ich glaube, genau darum geht es mir.

Ab wann wird ein Lager so groß, dass man selbst gar nicht mehr in der Lage ist, die eigenen Regeln autonom aufzustellen und durchzusetzen, sondern man gezwungen wird, legalen Ansprüchen gerecht zu werden, das Lager/die Veranstaltung also nicht mehr das eigene Leben des Bundes konstituiert, sondern eine Fortschreibung der gesellschaftlichen Realtität mit anderen Mitteln darstellt.

Das hat für mich auch nichts mit Realitätsflucht zu tun, sondern mit der Frage, ob man als Bund nicht vor allem deswegen existiert, um ein Ort gemeinsamer eigener Werte sein zu wollen. Das fängt bei den Pfadfindern ja auch schon beim Pfadfindergesetz an. Es behauptet einen besonderen Regelkanon, der für die Angehörigen verbindlich sein soll, weil man es "versprochen" hat. Damit geht es ja - negativ gewendet um Realitätsflucht - positiv gewendet um die Konstitution einer eigenen Realität, die sozial ja auch wirksam wird. Diese soziale Wirksamkeit wird dann aber durch die erzwungenen Strukturen des Großlagers wieder so weit von ähnlichen Zwängen, die in der Gesellschaft herrschen, bestimmt, weil es anders kaum zu genehmigen wäre.

Etwas anzubieten, was aber gar nicht dem Zweck des Bundes entspricht, sondern dem Zweck der Gesellschaft, Regelkonformität einzuüben, läuft doch dem eigentlich intendierten, der selbstbestimmteren Parallelgesellschaftlichkeit, zuwider, oder?
Beitrag vom 04.03.2012 - 23:48
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HathiCP ist offline HathiCP  
RE: RE:
Moderator
3846 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Kristian
Parallelgesellschaftlichkeit



Habe ich jetzt was falsch verstanden, aber eine "Parallelgesellschaft" aufzubauen war noch nie das Ziel der Pfadfinderarbeit so wie ich sie verstehe,.... verwirrt



Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed!
Beitrag vom 05.03.2012 - 06:29
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Andir ist offline Andir  
Moderator
3536 Beiträge
Andir`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von HathiCPD

Habe ich jetzt was falsch verstanden, aber eine "Parallelgesellschaft" aufzubauen war noch nie das Ziel der Pfadfinderarbeit so wie ich sie verstehe,.... verwirrt

Nein, du hast nichts falsch verstanden: Die Pfadfinder wurden von Baden-Powell als in die reale Gesellschaft positiv/vorbildhaft hinein wirkend gedacht. Die Idee/das Ideal einer jungen Parallelgesellschaft hingegen kommt aus dem Wandervogel bzw. dem Bündischen.



" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."

(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)

- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau.
Beitrag vom 05.03.2012 - 07:09
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Hawkeye ist offline Hawkeye  
Moderator
1538 Beiträge
Hawkeye`s alternatives Ego
@Kristian
Vielleicht hab ich jetzt was falsch verstanden, aber wo siehst Du einen Konflikt mit dem Pfadfindergesetz (gleich welchen Bundes), wenn man sich an die Regeln eines Lagers haelt?



A Scout smiles and whistles under all circumstances.
Beitrag vom 05.03.2012 - 09:36
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sadarji ist offline sadarji  
Administrator
4028 Beiträge
sadarji`s alternatives Ego
Das pfadfinderisch oder bündische Erziehungsziel kann nur sein, die Kinder als junge Mensche auf ein Leben als demokratische und kritische Bürger in der realen IST-Gesellschaft vorzubereiten und ihnen dafür die Freiräume zu geben und nicht wie auch immer geartete abgehobene Parallelgesellschaften aufzubauen. Wer darüber disktutieren will, darf gerne einen eigenen Faden dazu öffnen.

War der Inhalt des Fadens nicht einmal "Strukturen auf Großlagern: notwendig oder übel?"?

Ein Großlager mit einigen tausend Teilnehmern über mehrere Wochen braucht nun mal eine behördliche Genehmigung, um stattfinden zu können. Um diese Genehmigung zu erhalten müssen bestimmte Auflagen erfüllt werden, Punkt. Wenn man die Genehmigung bekommen möchte, sind letztlich die Veranstalter in der Beweispflicht, dass die Auflagen eingehalten werden, insbesondere wenn einmal wirklich ein Unfall geschehen sollte. Meistens sind es Hygienevorschriften und Auflagen bezüglich Feuerstellen und Abständen zu Waldgrenzen usw. Die Tatsache, dass doch relativ selten Unfälle geschehen oder Epidemien ausbrechen beweist eigentlich den verantwortungsvollen Umgang der meisten Veranstalter mit diesen Dingen.

Wer sich den Spaß antun will, mit Behörden über die Sinnhaftigkeit von Auflagen und Vorschriften zu diskutieren, darf sich auf sehr zeitintensiven und jahrelangen Schriftverkehr freuen, aber mit Sicherheit sollten die Lagertermine vorab um einige Jahre oder gar Jahrzehnte nach hinten verschoben werden.

Bünde von mittlerer Größe von vielleicht einigen hundert Teilnehmern und deren Bundeslager bestenfalls ein verlängertes Wochenende lang dauert haben es da etwas einfacher durch die behördlichen Maschen zu schlüpfen. In den meisten Fällen ist das Lager doch schon vorbei, bevor die Behörden überhaupt davon Wind bekommen und wenn kein Schaden angerichtet wurde interessiert sich nachträglich auch niemand mehr dafür. Schlimmstenfalls bekommt man eine Verwarnung, so eine "Jugendfreizeit" doch bitte rechtzeitig anzumelden und man verspricht artig das nächste Mal auch sicher daran zu denken.



Planung ist der Ersatz des Zufalls durch den Irrtum.
>>Neuer Spendenaufruf für das neue Haus am Hohe...rähen<<

Ich werfe in schwarz Nebelkerzen und moderiere in rot
Viatores sumus quod Patres nostres margine viae sepulti sunt.
Beitrag vom 05.03.2012 - 10:26
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Gast Kristian  
Sammelantwort
Gast
Zitat
Original geschrieben von HathiCPD

Zitat
Original geschrieben von Kristian
Parallelgesellschaftlichkeit

Habe ich jetzt was falsch verstanden, aber eine "Parallelgesellschaft" aufzubauen war noch nie das Ziel der Pfadfinderarbeit so wie ich sie verstehe,.... verwirrt

Ich glaube nicht, vielleicht bewerten wir unterschiedlich Aspekte unterschiedlich. Wenn man sich das Pfadfindertum anschaut, so behauptet es ja eigene Regeln, einen eigenen Wertekanon, eine eigene Kleiderordnung etc.; es baut also eine Form von Parallelgesellschaft auf, die ihren eigenen Strukturen folgt. Das ist vermutlich einer der Gründe, warum es für beide Seiten nicht leicht ist, Quereinsteiger zu integrieren, weil denen notwendigerweise die Frühwölflingssozialisation fehlt. Die Frage, ob es ein Zweck ist, diese Parallelgesellschaftlichkeit aufzubauen, halte ich auch für berechtigt. Wenn sie kein Zweck ist, so ist sie doch wenigstens das Mittel, um andere Zwecke zu erreichen.

Zitat
Original geschrieben von Andir
Nein, du hast nichts falsch verstanden: Die Pfadfinder wurden von Baden-Powell als in die reale Gesellschaft positiv/vorbildhaft hinein wirkend gedacht. Die Idee/das Ideal einer jungen Parallelgesellschaft hingegen kommt aus dem Wandervogel bzw. dem Bündischen.

Nun, was Baden-Powell 1907 gegründet hat, ist vielleicht gar nicht mehr das, was heute unter Pfadfindern in Deutschland üblich ist. Notwendigerweise hat die Bewegung einen Wandel durchgemacht und sich dabei auch mit andere Bewegungen in Deutschland verschmolzen, die den Einfluss Baden-Powells auf das Pfadfindertum in Deutschland reduziert haben. Wer einmal auf einem internationalen Lager war, weiß, dass es durch das (mal stärkere, mal schwächere) Amalgam mit der Jugendbewegung zu Veränderungen gekommen ist. Ich glaube, ein Teil dieses jugendbewegten Erbes besteht in einer gewissen romantischen Weltabgewandtheit als Ausdruck, etwas Schöneres in der Welt zu sehen, als sie ist.

Zitat
Original geschrieben von Hawkeye

@Kristian
Vielleicht hab ich jetzt was falsch verstanden, aber wo siehst Du einen Konflikt mit dem Pfadfindergesetz (gleich welchen Bundes), wenn man sich an die Regeln eines Lagers haelt?

Hawkeye, ich glaube gar nicht, dass es da einen grundsätzlichen Konflikt zwischen dem Gesetz der Pfadfinder und den Lagerregeln gibt. Das Pfadfindergesetz ist etwas Selbstgegebenes, etwas Freiwilliges, etwas Selbstversprochenes. Es ist für die Pfadfinder (auch in allen verband-/bundspezifischen Abwandlungen) das jeweils Gültige. Je stärker nun die Gültigkeit der eigenen Regeln, desto näher befindet man sich am Ideal der eigenen Vorstellungen. Wenn nun das Lager aber eben auch wesentlich durch externe Vorschriften geprägt wird, denen man durch die Tatsache, dass das Lager in der Größe stattfinden wird, unterworfen wird, nimmt der Anteil an Fremdbestimmtheit im Bereich der ideellen Autonomie zu. Das ist so mein Gedanke gewesen.

Zitat
Original geschrieben von sadarji

Das pfadfinderisch oder bündische Erziehungsziel kann nur sein, die Kinder als junge Mensche auf ein Leben als demokratische und kritische Bürger in der realen IST-Gesellschaft vorzubereiten und ihnen dafür die Freiräume zu geben und nicht wie auch immer geartete abgehobene Parallelgesellschaften aufzubauen.

Das kann das einzige Erziehungsziel sein? Das glaube ich persönlich nicht. Die Integration des Menschen in die Gesellschaft ist sicherlich ein wichtiges Erziehungsziel, aber wohl nicht das einzige. Vor allem: in welche reale-IST-Gesellschaft denn? Gesellschaften gibt es viele, auch in Deutschland und vor allem in der Postmoderne. Allein da besteht schon ein beträchtlicher Freiraum. Hinzu kommt noch, dass es ja gerade das Wesen der freiheitlich-demokratischen Gesellschaft ist, dass sie sich durch ihre Mitglieder selbstbestimmt verändert, was ja gerade der Sinn verbandsgebundener Jugendarbeit ist: einen eigenen Gesellschaftsentwurf leben zu können und diesem selbstbestimmt Wirkmächtigkeit verschaffen zu können. Ist ja kein Boot-Camp.

Zitat
Original geschrieben von sadarji
Wer darüber disktutieren will, darf gerne einen eigenen Faden dazu öffnen.

War der Inhalt des Fadens nicht einmal "Strukturen auf Großlagern: notwendig oder übel?"?

Na, das ist hier schon der Faden, der zu diesem Zweck ausgekoppelt wurde aus der Zeltplatzsuche des VCP. Dass die Benennung nicht unbedingt das trifft, was das eigentlich zu Diskutierende war, hat auch erst nach Gründung des Fadens Klarheit gefunden.

Zitat
Original geschrieben von sadarji
Ein Großlager mit einigen tausend Teilnehmern über mehrere Wochen braucht nun mal eine behördliche Genehmigung, um stattfinden zu können. Um diese Genehmigung zu erhalten müssen bestimmte Auflagen erfüllt werden, Punkt. […]

Es geht ja eben gar nicht darum, ob man diese Auflagen erfüllen muss, was man ohne Zweifel muss, wenn man ein solches Lager unternehmen will. Die gleiche Problematik wird auf das Meißnertreffen ja auch noch zukommen. Die Frage war ja eher, ob das Maß an Fremdbestimmtheit es wünschenswert erscheinen lässt, solche Lager als Teil einer selbstbestimmten Jugendphase zu begreifen. Dass es nicht ohne Genehmigung in der Größe geht, ist ja schon lange konzediert. Die Frage ist nur, ob man dann den wesentlichen Zweck (Erziehung zu zunehmender Selbstbestimmtheit bei den Pfadfindern, irgendetwas Freiheitliches/Selbstbestimmtes bei den anderen Bünden), noch wird erleben können.

Die DPSG hat in der Richtung mal etwas Innovatives 2005 gemacht, glaube ich. Da konnten die Pfadfinder aus Pfadfinderstufe kleine Projekte stattfinden lassen, die dann untereinander besucht werden konnten. So gab es ein Lager im Bodensee ("Waterworld") und viele andere kleine Dinge in der Republik. Zum Auftakt gab es eine Veranstaltung in der Paulskirche, bei der die einzelnen Trupps die Regeln selbstbestimmt festgelegt hatten, nach denen gelebt und verfahren werden soll. Am Ende konnte man den kompletten Sommer durch die Republik reisen und die Vielfältigkeit des Verbandes persönlich erleben und gleichzeitig die Selbstbestimmtheit des Trupps erfahren.

EDIT: Substantivierungen sind mir oft ein Graus


Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Kristian am 05.03.2012 - 12:50.
Beitrag vom 05.03.2012 - 12:22
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George ist offline George  
RE: Sammelantwort
89 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Kristian

Die DPSG hat in der Richtung mal etwas Innovatives 2005 gemacht, glaube ich. Da konnten die Pfadfinder aus Pfadfinderstufe kleine Projekte stattfinden lassen, die dann untereinander besucht werden konnten. ... Zum Auftakt gab es eine Veranstaltung in der Paulskirche, bei der die einzelnen Trupps die Regeln selbstbestimmt festgelegt hatten, nach denen gelebt und verfahren werden soll. Am Ende konnte man den kompletten Sommer durch die Republik reisen und die Vielfältigkeit des Verbandes persönlich erleben und gleichzeitig die Selbstbestimmtheit des Trupps erfahren.



Diese Bundesaktion hieß "fett grün" und fand 2001 statt. In der Tat war der Grundgedanke ein dezentrales Bundeslager, das von Pfadfindertrupps für Pfadfindertrupps durchgeführt wird. Struktur, Inhalte und Regeln wurden von den Sprechern der mitwirkenden Trupps in einer Vollversammlung in der Frankfurter Paulskirche im September 2000 festgelegt.



Ciao + GP
George

"Verlaßt die Welt ein bischen besser als ihr sie vorgefunden habt."
Beitrag vom 05.03.2012 - 17:45
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Gast Kristian  
Gast
Ja, danke. Ich war mir auch mit der Datierung nicht mehr sicher. Ich war damals nur beim Ideenspinnen beteiligt und war mit Gerald Göbel in der "lasst es uns dezentral machen!"-Gruppe.
Beitrag vom 05.03.2012 - 17:54
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