Autor |
|
|
Kristian |
|
|
|
|
Nun, unsere Bundestreffen kann man praktischerweise in einer Burgruine abhalten, oft tippeln wir zwischen zwei Plätzen, im Zweifel passen wir auch auf eine Wiese an einem Fluss. Das sind wirklich ganz andere Dimensionen.
Ich war 2007 beim Landesjamboree und etwas später beim Bundeslager des BdP, und was ich beides mal unterschiedlich erschreckend fand, war die "Lagerbürokratie", die wohl bei einem Projekt einer solchen Größenordnung unvermeidlich ist.
|
Beitrag vom 23.02.2012 - 00:15 |
|
|
|
|
Zitat Original geschrieben von Kristian
und was ich beides mal unterschiedlich erschreckend fand, war die "Lagerbürokratie", die wohl bei einem Projekt einer solchen Größenordnung unvermeidlich ist. |
Was hat dich denn so erschreckt?
|
Beitrag vom 23.02.2012 - 12:24 |
|
|
|
55 Beiträge
|
|
|
Hallo Löffel,
aus reiner Neugier: Was sprach denn aus Eurer Sicht gegen Westernohe? Dass dort grundsätzlich Lager der Größenordnung (wenn auch anderen Stils) möglich sind, sieht man ja jedes Pfingsten.
GP,
Lars
|
Beitrag vom 23.02.2012 - 16:08 |
|
|
|
|
Zitat Original geschrieben von noch_ein_Lars
Was sprach denn aus Eurer Sicht gegen Westernohe? |
Ich habe den Platz selber nicht gesehen, dagegen sprach wohl, dass es keine zusammenhängende Lagerfläche ist. Für das räumliche Konzept 2010 war das nicht so gut geeignet.
|
Beitrag vom 23.02.2012 - 21:10 |
|
|
|
|
Also ich kenne auch nur die bekannten Plätze wie Großzerlang, Hof, Rheinsberg usw...
Wobei ich war nur auf den Bula´s 1998 und 2002...Schon verdammt lang her...Hab erst heut wieder Pfadfinderlieder gehört - Man war das ne schöne Zeit...
Wie ist denn der Platz Ferschweiler Plateau an der Grenze zu Luxemburg??? Dort fand ja 1992 das BULA statt...
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Nördi am 24.02.2012 - 00:40.
|
Beitrag vom 24.02.2012 - 00:39 |
|
|
Kristian |
|
|
|
|
Zitat Original geschrieben von Löffel
Was hat dich denn so erschreckt?
|
Beim Landesjamboree gab es so eine Art Lagerpolizei, die auch rumrannten, wie man es seinen eigenen Gruppenkindern verboten hätte. Gib Menschen eine Uniform... Einer unserer erwachsenen Gruppenleiter hatte am Lagerrand gegen einen Baum gepinkelt und wurde dabei "erwischt", was dazu führte, dass es ein Gespräch zwischen der Lagerleitung (auch Pfadfinder) und dem zuständigen Vorstand (mir) geben musste, wo über Lagerregeln zu sprechen war.
Beim BdP-Bundeslager verwehrte der Ordnungsdienst einem älteren Mann (auch Pfadfinder) mit Verweis auf die Lagerordnung das Befahren des Platzes. Er musste die Lichterketten anliefern, die einen zentralen Masten illuminierten. Hinterher wurde das Rauchen in einer durch ein Feuer verrauchten Singejurte problematisiert mit Verweis auf ebendiese Lagerregeln.
Das Grundproblem scheint mir aber zu sein, dass ab einer gewissen Größe, die über eine face-to-face-society hinausgeht, verbindliche Regeln zu beschließen sind, die dann konkret umgesetzt werden müssen. Wie immer bei Regeln gibt es das Problem, dass sie im Allgemeinen gut sein mögen, im Konkreten aber viel zu versauen in der Lage sind. Das Umsetzungsproblem dessen überlässt man dann solchen Ordnungsdiensten, die im Zweifel mit Funkgeräten verbunden nach einer Entscheidung einkommen müssen. Das ist vom Standpunkt der Organisiation kaum anders machbar, nur bleibt dabei das pfadfinderische/bündische schnell auf der Strecke. Am Ende hat man dann einen unvermeidbaren Konflikt zwischen haupt-/ehrenamtlichen Lagerfunktionsträgern, denen das Bewahren der Lagerorganisationsstruktur höchstes Ziel ist, und denen, deren konkretes Bedüfnis im Moment mit dieser Struktur kollidiert. Weil aber solch ein Lager, die Jugendbewegung, das Pfadfindersein dazu da ist, konkreten Bedürfnissen wollender Individuen den Raum zu geben, den sie einfordern, muss es dazu kommen, dass dieser Konflikt zwischen Regeln und Wollen auftritt. In diesem Fall wird sich wohl immer die Struktur durchsetzen.
Wird durch die Akkumulation dieser Individuen ein Rahmen geschaffen, der es im Einzelfall oft unmöglich macht, das zu tun, wonach einem gerade ist, wird man von den Brüdern und Schwestern im Geiste vielleicht sogar noch daran gehindert, das zu tun, was man gerade eigentlich möchte.
Ich kenne das nicht so, dass es das in face-to-face-Situationen nicht gibt, wirklich nicht. Nur sind da die Konflikte persönlicher Natur, was dazu führt, dass man auf das wollende Individuum und seine Eigenarten eingehen kann oder diese eben zwischen Menschen mit einem Kompromiss regelt. Das geht zwischen Institutionen, Organen, Lagerregeln und deren Bürokraten nicht, weil die Institution - bei aller Schönheit - einem letztlich nur Unterwerfung abfordern kann.
Ich glaube, das hat mich so erschreckt.
|
Beitrag vom 24.02.2012 - 01:18 |
|
|
|
|
Zitat Original geschrieben von Nördi
Wie ist denn der Platz Ferschweiler Plateau an der Grenze zu Luxemburg??? Dort fand ja 1992 das BULA statt... |
Der Platz war '92 schon nicht optimal, da es keine zusammenhängenden Teillager waren und viele Flächen zu viel Gefälle hatten. Das RR Teillager war 3-4 Kilometer außerhalb... Es gab vor und während des Lagers Probleme mit angrenzenden Landwirten, ich würde den Platz nicht empfehlen.
|
Beitrag vom 24.02.2012 - 07:59 |
|
|
|
261 Beiträge
|
|
|
Ausserdem sucht Ferschweil immer noch nach den Ortsschildern... Da werden sie uns sowieso nicht mehr auf den Platz lassen...
|
Beitrag vom 24.02.2012 - 09:34 |
|
|
|
448 Beiträge
|
|
|
Aber so schlecht war es auch nicht - es war mein erstes BuLa.
Spaßig war als die Wasserversorgung am ersten richtigen Lagertag zusammenbrach - oder war es am zweiten? Wer sich erinnert, ich war der Typ der für das Teillager HH im Minikleid mit Strapsen zur Eröffnung auf der Bühne stand...
Den Zahnarzt habe ich auch noch in lebhafter Erinnerung.
So richtig Rollstuhl geeignet war der Platz auch nicht - aber welcher Platz ist das schon?
Wurde da nicht zum ersten mal "Ich bin froh das ich ein Pfadi bin geschmettert"?
Aber ich schweife ab - Hessen und BBB fahren dieses Jahr im Sommer in die Vogesen nach Schildmatt, wem das was sagt. Der Platz ist wohl ziemlich groß - vielleicht ist es einen Versuch wert...
|
Beitrag vom 25.02.2012 - 00:29 |
|
|
|
|
Die Schildmatt ist einer der besten Lagerplätze den ich kenne...Klasse Natur, war früher unser Hajkgebiet Nr.1. Für ein VCP-Bundeslager aber zu klein....
|
Beitrag vom 25.02.2012 - 10:25 |
|
|
|
2773 Beiträge
|
|
|
Aber das weiß man ja auch zuvor...
Wir fahren dieses Jahr zum CPD Bula. Das hat mit Sicherheit eine andere Größenordnung als eine Sippenfahrt. Aber dessen sind wir uns ja auch zuvor bewusst. Ich finde, man kann sich auf alles einstellen.
Natürlich kann ich auf einer zwei-Wochen-Sippenfahrt in Schweden anders mit meinen Sipplingen umgehen, kann jeden Tag aufs Neue die Planung bestimmen, kann bei Konflikten anders reagieren. Da entscheidet halt die eigene Gruppe, was gemacht wird.
Dafür habe ich auf großen Aktionen wie Bundeslagern aber auch andere Vorteile - ich kann ganz unverkrampft auf andere Pfadfindergruppen treffen, man kann größere Dinge (z.B. große Lagerbauten) realisieren und so fort.
Und mal für zwei Wochen "relativ engen" Lagerregeln folgen hat zumindest meinen Sipplingen noch nicht geschadet. Im Gegenteil. Das Leben ist kein Ponyhof. Auch später müssen sich unsere Pfadfinder in der Gesellschaft zurecht finden (das ist zu mindest mein primäeres pädagogisches Ziel: Den Leuten einfach was gutes für ihr Leben mitgeben und dabei noch Spaß haben).
Spätestens wenn man sich bei der Uni einschreiben will oder sich um einen Ausbilungdplatz bewirbt, hat man es auf einmal mit Regeln, Fristen etc zu tun.
Aber das alles ist natürlich ein anderes Thema.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von moggeCPD am 25.02.2012 - 11:10.
|
Beitrag vom 25.02.2012 - 11:08 |
|
|
|
684 Beiträge
|
|
|
Zitat Original geschrieben von moggeCPD
Spätestens wenn man sich bei der Uni einschreiben will oder sich um einen Ausbilungdplatz bewirbt, hat man es auf einmal mit Regeln, Fristen etc zu tun.. |
Während Kinder und Jugendliche ja bekanntemaßen von Regeln und Fristen noch nie zuvor gehört haben und den souveränen Umgang damit glücklicherweise auf einem Lager erstmals lernen können. Ich zweifel aber noch, ob man seinen Sipplingen etwas Gutes fürs Leben mitgibt, wenn sie den Eindruck gewinnen, daß Zivilisation nur durch ständige Überwachung aufrechtzuhalten ist.
Ich glaube, daß es eben nicht (jedem) bewußt ist, welche Konsequenzen speziell im zwischenmenschlichen Umgang solche Dimensionen mit sich bringen, insbesondere wenn man mit dem alljährlichen Großlager aufgewachsen ist. Wenn man ansonsten im Jahr auf Sippenfahrt geht, dürfte der Kontrast für jeden spürbar sein, aber es gibt ja auch genug Gruppen, die das nicht praktizieren.
(Bevor unnötig wütende Entgegnungen kommen, folgendes: Man kann ohne Zweifel auf einem großen Lager eine tolle Zeit verbringen und die intensiven Bemühungen von hunderten Freiwilligen will ich nicht schlecht reden. Ich teile nur Kristians Unbehagen an den mit großen Lagern notwendigen Strukturen und bin der Überzeugung, daß es den meisten Jugendlichen nicht an Regeln mangelt, sondern an Freiräumen. Diese kann man aber auch durch ein vielfältiges Programm nicht ersetzen.)
|
Beitrag vom 26.02.2012 - 10:28 |
|
|
|
|
Diese Diskussion, geht mal wieder dahin, das jemand wohl UNBEDINGT Recht haben muß, oder warum verbeisst ihr euch schon wieder?...Jedes hat seine Vor- und Nachteile und vielleicht auch seine pädagogischen Auswirkungen, aber sich hier gegenseitig gefühlte oder erlebte Vor- und nach Teile um die Ohren zu hauen wird nicht (ich verkürze jetzt!) den Pfadfinder zum Wandervogel machen und nicht den Wandervogel zum Pfadfinder. Der Kleinbund wird immer seine Vorzüge vor sich herschieben und der Großverband seine Vorzüge ins Sonnenlicht stellen .... und wer hat Unrecht? Nach mehr als 40 Jahren in der Szene sage ich euch, dass beides was hat, man muß es nur genießen, sowohl das Großlager als auch die Fahrt in der kleinen Gruppe, oder vielleicht hatte ich nur das Glück beides machen zu können.....
|
Beitrag vom 26.02.2012 - 11:47 |
|
|
|
684 Beiträge
|
|
|
Zitat Original geschrieben von HathiCPD
Diese Diskussion, geht mal wieder dahin, das jemand wohl UNBEDINGT Recht haben muß, oder warum verbeisst ihr euch schon wieder?
|
Wenn mein Beitrag als "verbeissen" wahrgenommen wird, kann ich ihn auch zurückziehen. Ich diskutiere gerne und dachte, daß wäre auch der Sinn eines Forums. Wenn auf Fragen nur noch "guck doch bei google" geantwortet wird und auf kontroverse Beiträge allergisch reagiert wird, dann eröffnet sich mir eine fast schon amüsante Parallele zu dem Lagerregeln- vs. Freiräume-Thema.
|
Beitrag vom 26.02.2012 - 13:18 |
|
|
|
|
Wie du vielleicht unschwer oben lesen kannst, ist das Thema, das VCP Bundeslager und nicht eine Freiraum/Knechtschaft-Diskussion....die kannst du gerne eröffnen, dann dürft ihr euch auch "die Wahrheit" um die Ohren hauen....
|
Beitrag vom 26.02.2012 - 14:06 |
|