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Ich bin da mal wieder in den Archiven des BdP fündig gewesen:
Anfang 1948 nach der Gründung der "Deutschen Pfadfinder" in der amerikanischen Zone (dem vorläufer des Bundes Deutscher Pfadfinder, der ja auch eigentlich schon keine Erwachsenenarbeit mehr kannte) gab es einen Fall von Missbrauch, durch ein erwachsenes Mitgield, der Regional große Wellen schlug und schließlich auch Bundespolitisch drohte Wellen zu schlagen.
Kajus Roller (erster Bundesfeldmeister der "Deutschen Pfadfinder" und später auch im "Bund Deutscher Pfadfinder") schrieb daraufhin an den Feldmeister der Landesmark, dass ein Bund ohne Erwachsene ein sollches Problem wohl nicht in sich bürgen würde.
In der Tat, kann man zuvor Diskusionen über eine Mögliche Einbindung von Erwachsenen nachverfolgen, bis zu diesem Punkt.
Der Feldmeister der Landesmark Hessen verfasste daraufhin einen Brief an die Regierung und die Presse, in der versicherte, sich von den geschehnissen ganz klar zu distanzieren, dass dererlei Vorkommnisse nicht gebiligt werden, Konsequenzen gezögen, die Person angezeigt und aus dem Bund ausgeschlossen würde. (Das geschah übrigenst auch) des weiteren schrieb er, dass man jedoch die erwachsenen in Bund zur aufbauarbeit bräuche, da die Jungenleute alle in den Krieg gezogen und oft auch da geblieben wären.
Ich persönlich finde diesen schriftverkehr sehr interessant, denn möglich wäre es, das dies einer der auslöser war, warum der BDP bereits in der Gründungszeit ende 48 keine aufmerksamkeit schenkte. Interessant ist auch, dass es in der Aufbauphase die der damalige LFM Hessen auch schrieb erwachsene gab, diese sich allerdings schon zu Begin der fünziger Jahre recht rasch auf die passive ebene zurück zogen.
1949 Schlug Peter Ahrnd seiner Zeit Stammesfeldmeister in FFM LM Hes einen Orden für den BDP vor, dieser wurde abgelehnt. Zeitzeugen, ein Zeitzeuge des Bundesthings erinnert sich dunkel, dass dieser deshalb abgelht wurde, da man erwachsenenarbeit im Bund und einen Kontrolle des Bundes durch Erwachsene nicht unterstützenwolle.
eine Tradition im BdP also: die weitgehende Arbeit ohne erwasenenarbeit!?
und als kleine Anekdote dazu:
Auf dem Bundeslager 2009 machte ein Landesverband (ich glaube es war SHH oder Berlin) Tafeln auf denen man schreiben sollte, was man im BdP ändern würde. nach dem Besuchertag schrieb hier ein Pfadi darauf:
"zu viele graue Haare im BdP"
und das obwohl doch der BdP meiner Meinung nach im Vergleich zu den meisten anderen Verbänden seeeehr jung ist....
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bitte vor der Verwendung von Bildern oder Texten von mir, mich fragen... hab da wenig dagegen, will aber gefragt werden!!! |
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Beitrag vom 31.08.2010 - 00:43 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Ist es nicht übertrieben, wegen eines Vorfalls alle Erwachsene per se unter Generalverdacht zu stellen, um vorzugeben die Jugend zu schützen?
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Beitrag vom 31.08.2010 - 00:54 |
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Zitat Original geschrieben von Sumi
zum Kinderfreien Pfingstlager in Westernohe |
wie muß ich mir das denn vorstellen?
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zu den Erwachsenen:
sadarji, absolut richtig.
bei uns hört man dann und wann auch mal: "öh, die Erwachsenen nerven nur, Jugend führt Jugend muss alles sein" etc. pp.
Aber das es gerade die Erwachsenen in den Gruppen und im Bund sind, die die den Kitt zusammenhalten und die für Kontinuität sorgen...das wird dann leider schnell vergessen.
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Erkenntnis nach einigen Jahren im PT: "Schuld haben grundsätzlich die anderen!" ;-) |
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Beitrag vom 31.08.2010 - 07:14 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Dass sich ein Jugendbund nicht mit Erwachsenbespaßung belasten will, kann ich ja nachvollziehen. Erwachsene sollten selbst in der Lage sein ihre Aufgaben und Position in einem Bund zu finden, auch ohne dass etwas in Satzungen formalistisch festgelegt ist.
Aber die grundsätzliche Ablehnung von Erwachsenen im Bund mit einem Missbrauchsvorfall von 1948 zu begründen und für alle Zeiten festzuschreiben ist schon weit hergeholt. Das hat auch wenig damit zu tun, wie ich den BdP (und auch den BDP) kennengelernt habe. Das wird auch so nicht in der Praxis gelebt.
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Beitrag vom 31.08.2010 - 10:36 |
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Der BdP begründet das auch ncht damit, dass habe ich auch nciht gesagt, kein Mensch kann sich heute mehr an der vorfall erinnern...
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bitte vor der Verwendung von Bildern oder Texten von mir, mich fragen... hab da wenig dagegen, will aber gefragt werden!!! |
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Beitrag vom 31.08.2010 - 18:17 |
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Duden, die Tafel stand im LV Rheinland-Pfalz-Saar (hab sie fotografiert) und da standen noch allerhand andere Sprüche drauf... Seltsamerweise, denn hätte man die Parole "Alte Säcke raus" wortwörtlich und gleich befolgt, dann wäre das Bula sofort rum gewesen. Ich erinnere nur mal an die AS, die in der Markthalle geschuftet haben...
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pax et bonum! |
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Beitrag vom 03.09.2010 - 13:28 |
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Um einen Bund mit mehreren tausend Mitgliedern zu führen, braucht man einfach eine gewisse Erfahrung. Da kann ein 18jähriger Leiter noch so motiviert sein, er würde an dieser Aufgabe scheitern.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Sumi am 04.09.2010 - 10:25.
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Beitrag vom 04.09.2010 - 10:25 |
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Das ist doch auch allen BdPlern klar, es geht vor allem um die direkte Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die soll wenn möglich eben auch von Jugendlichen und jungen Erwachsenen gemacht werden. Es gibt so viele tolle Aufgaben im Bund die nach Erwachsenen rufen.
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Beitrag vom 04.09.2010 - 14:42 |
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Hallo,
die LV-Hessen-Schau, Zeitschrift des BdP LV Hessen, hat in der neuen Ausgabe "Erwachsene im BdP" als eines der Themen. Wen es interessiert:
http://hessen.pfadfinden.de/fileadmin/dateiablage/...1-2010. pdf ab Seite 14
Beste Grüße,
Tija
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Beitrag vom 23.12.2010 - 18:55 |
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Fröschel |
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Zitat Original geschrieben von Pitt
Gibt es Strukturvorschläge, wie hier Altpfadfinderinnen und Altpfadfinder zur Unterstützung besser eingesetzt werden können ?
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Vielleicht könnte der BdP diesbezüglich doch ein bissel von der DPSG lernen. Ich weiß, jugendbewegte Wurzeln und so, aber die DPSG hat meines Wissens kein Problem, (junge und ältere) Erwachsene sinnvoll einzusetzen. Und jugendbewegt angehauchte Stämme gibts da auch.
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Beitrag vom 14.03.2011 - 22:41 |
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Administrator 433 Beiträge
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Zitat Die Stammesführungen sind sehr jung und wechseln in schnellen Takten. |
Genau das ist ein großes Problem ... nicht nur das man nicht mehr genug Volljährige hat ... es fehlt auch die Kontinuität in der Arbeit, da die meisten Stammesführungen dann wechseln wenn sie sich gerade eingearbeitet haben.
Dadurch werden die Stämme schnell instabil. Und wenn man 18 jährige Stammesführungen hat, die dann am beste noch vor dem Abi stehn und dann natürlich auch studieren wollen... und die nächst jüngeren dann erst 14 sind ... kann das übel ins Auge gehen....
Ich denke, dass auch jugendbewegte Stämme sich damit anfreunden müssen, das über kurz oder lang wieder vermehrt "alte" Gesichter in Führungspositionen auftauchen werden um den Stämmen die nötige Stabilität und Sicherheit zu geben.
Wenn jemand aber absolut auf Jugend führt Jugend schwört, bin ich der Meinung, dass er bald Schiffbruch erleiden wird.
Aber ist ja nur meine Meinung ...
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Beitrag vom 15.03.2011 - 10:18 |
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....ich hatte gestern drei ältere Herrn hier zu Besuch, die Mitglied des VDAPG sind. Sie kommen auch allesamt aus dem BdP bzw damals noch BDP. Und sie konnten rabes Beurteilung teilen.
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Erkenntnis nach einigen Jahren im PT: "Schuld haben grundsätzlich die anderen!" ;-) |
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Beitrag vom 15.03.2011 - 12:00 |
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Administrator 433 Beiträge
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Ich denk mir das ja nicht aus .. ich seh es ja in unserem LV ...
Da gibts einige große Stämme die genau das Problem haben .... mit junge Führung vor dem Abi und eine Generation danach niemand da ... die kotzen jetzt so langsam ...
In meinem jungen Stamm, hab ich auch einige 18 - 19 jährige ... aber die wollen gar nicht in die Stammesführung .. keine Zeit ... keine Lust auf zu viel Verantwortung etc. etc. ausreden gibts da hunderte .... ich weis als ich in dem Alter war ... war ich ganz wild auf Verantwortung ... weil man eben an solchen Aufgaben wächst .. aber heute hat sich das irgendwie gewandelt....
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von rabe am 15.03.2011 - 13:38.
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Beitrag vom 15.03.2011 - 13:35 |
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Zitat Original geschrieben von rabe
In meinem jungen Stamm, hab ich auch einige 18 - 19 jährige ... aber die wollen gar nicht in die Stammesführung .. keine Zeit ... keine Lust auf zu viel Verantwortung etc. etc. ausreden gibts da hunderte .... ich weis als ich in dem Alter war ... war ich ganz wild auf Verantwortung ... weil man eben an solchen Aufgaben wächst .. aber heute hat sich das irgendwie gewandelt....
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genau das konnte ich in unserer Siedlung auch beobachten: Meine Sippe (nunmehr im Roveralter) hatte auch alles Mögliche zu tun - nur nicht selbst Sifü werden oder auf Siedlungseben aktiv werden.
Okay, nicht alle, gab auch Ausnahmen. Und über diese Ausnahmen freue ich mich mehr denn je.
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Erkenntnis nach einigen Jahren im PT: "Schuld haben grundsätzlich die anderen!" ;-) |
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Beitrag vom 15.03.2011 - 14:06 |
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Zitat Original geschrieben von Pitt
Der doch recht kurzfristige Ausfall der bereits geplanten BdP Bundesfahrt offenbart den Ressourcenmangel an Älteren im BdP.
Könnte man ja mal zum Anlass nehmen, um die Veränderung der Altersstruktur im Bund insgesamt unter die Lupe zu nehmen.
Auch auf die Gefahr hin, das der bisherige Trend: "Jung, jünger am jüngsten..." entlarvt wird, viel Substanz im Bund gekostet zu haben.
Da wäre eine konzeptionelle Diskussion über Älterenarbeit wohl nicht nur angebracht, sondern auch bitter nötig....
Grüsse
Pitt |
Oh nein, das ist ja doof
Bei uns fallen im Landesverband total viele Sachen aus, weil sich niemand findet, der sie plant. Alle, die da sind, sind schon in den Stämmen so aktiv und viele Stämme haben dann ohnehin Leitermangel. Wie sollen sie dann auch jemanden ins Land schicken? Aber dass die ganze Bundesfahrt ausfällt, finde ich krass...
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"Wenn ich auch nur eine einzige düstere Kindheit erhellen konnte, bin ich zufrieden."
Astrid Lindgren |
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Beitrag vom 28.09.2011 - 07:59 |
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