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Autor
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upsi ist offline upsi  
2016 Beiträge
upsi`s alternatives Ego


Ich lese gerade "Ich und die anderen"von Matt Ruff. Ein sehr spannendes und mal etwas anderes Thema:

Zitat

Andy Gage hat ein sehr grundlegendes Problem: Er hört Stimmen! Natürlich führen wir alle gelegentlich mehr oder minder ausführliche Dialoge in unseren Gedanken -- wenn uns Gewissensbisse plagen oder ein wichtiges Gespräch bevorsteht. Aber Andy teilt seine Gedankenwelt gleich mit Dutzenden von Seelen, die ihn in den unpassendsten Momenten auch mal in die zweite Reihe verdrängen und die Kontrolle über seinen Körper übernehmen. Mit psychiatrischer Hilfe ist es Andy in den letzten beiden Jahren gelungen, ein gewisses seelisches Gleichgewicht zu finden und ein ansatzweise normales Leben zu führen. Zusammen mit Doktor Grey hat er einen Zeitplan entwickelt, der es allen seinen unterschiedlichen Persönlichkeiten ermöglicht, in der "Realität" zu leben und sich dort zu verwirklichen.

Andys Leben verändert sich radikal, als er Julie Sivik kennen lernt. Julie betreibt eine Softwarefirma namens "Reality Factory". Ihr wird schnell klar, dass ein Mensch mit Multiplen Persönlichkeitsstörungen der ideale Berater bei ihren Projekten sein könnte, und sie bietet dem sonderbaren jungen Mann einen Job an. Andy fühlt sich in der "Reality Factory" auch sichtlich wohl -- bis Julie eines Tages Penny Driver einstellt, eine Frau, die in ihrem Kopf ebenfalls nicht alleine ist. Gemeinsam versuchen Julie und Andy, ihr einen Weg zu weisen, wie sie damit umgehen kann. Allerdings hat Andy nicht damit gerechnet, dass dabei auch sein peinlich genau strukturiertes Leben durcheinander geraten könnte ...







"Wenn ich auch nur eine einzige düstere Kindheit erhellen konnte, bin ich zufrieden."
Astrid Lindgren
Beitrag vom 13.08.2010 - 00:19
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sadarji ist offline sadarji  
Der Strom, der bergauf fließt
Administrator
4028 Beiträge
sadarji`s alternatives Ego
Sehr fesselnd und spannend zu lesen.



Zitat
William H. Calvin nimmt den Leser seines Buches Der Strom, der bergauf fließt mit auf eine abenteuerliche, 14tägige Bootsfahrt durch den Grand Canyon. Da gibt es phantastische Gesteinsformationen zu bewundern, uralte Höhlen werden erkundet, des Nachts erlebt man sogar eine Mondfinsternis. Begleitet wird die körperlich strapaziöse Fahrt von geschulten Bootsführern, die zwar die gefährlichen Stromschnellen im Grand Canyon wie ihre Westentasche kennen, jedoch immer wieder von der Natur überrascht und eines Besseren belehrt werden. Einzigartige Wasserfälle werden nach langen Klettertouren entdeckt, und die außerordentlichen klimatischen Bedingungen des Grand Canyon haben eine extreme Flora und Fauna zu bieten.

Während der Durchschnittstourist normalerweise den Grand Canyon nur aus dem Flugzeug von oben bewundert, beschreibt Calvin hier dieses Naturschauspiel aus einer ganz anderen Perspektive. Ganz nebenbei entführt der Autor sein Publikum aber auf eine ebenso aufregende Reise durch die Welt der Wissenschaft. Der Leser ist Zeuge von sehr aufschlußreichen Gesprächen der bunt zusammengewürfelten Reisegruppe. Spezialisten aus ganz unterschiedlichen Wissenschaftsbereichen, wie zum Beispiel der Anthropologie, der Biologie oder der Neurophysik, machen sich Gedanken zur Entstehung der Erde und der Entwicklung des Lebens. Weit gefehlt, wenn jetzt vermutet wird, daß es sich dabei um einen trockenen wissenschaftlichen Diskurs handelt, der für den Laien meist unverständlich und langweilig ist. Es ist eine besondere Begabung William Calvins, literarisches Erzählen und Wissensvermittlung gekonnt zu verbinden. So schildert er anhand kleinster Beobachtungen am Gestein, welche Rückschlüsse auf das Leben der Ureinwohner des Grand Canyon, der Anasazi, gezogen werden können.

William Calvin ist Neurophysiologe und arbeitet heute an der University of Washington als Ordentlicher Professor für Psychiatrie und Verhaltensforschung. Calvin kann wissenschaftliche Ansätze verständlich und kurz darstellen. Mit faszinierenden Beispielen aus der Hirnforschung, übrigens eines der Spezialgebiete des Autors, versteht er es, den Leser nachhaltig zu beeindrucken.

Es sind diese Unmengen kleiner aufregender Geschichten aus der Welt der Wissenschaft, die diese Lektüre literarisch und wissenschaftlich auf hohem Niveau so spannend zu lesen macht. Während der Bootsfahrt durch den grandiosen Grand Canyon begibt sich der Leser auf eine Reise durch die Evolution und entdeckt den erstaunlichen Fluß des Lebens, der sich aus eigener Kraft ständig zu höheren Formen weiterentwickelt: Ein Fluß, der, allen Naturgesetzen zum Trotz, bergauf fließt. --Manuela Haselberger





Planung ist der Ersatz des Zufalls durch den Irrtum.
>>Neuer Spendenaufruf für das neue Haus am Hohe...rähen<<

Ich werfe in schwarz Nebelkerzen und moderiere in rot
Viatores sumus quod Patres nostres margine viae sepulti sunt.
Beitrag vom 27.08.2010 - 23:24
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Rover ist offline Rover  
767 Beiträge
Rover`s alternatives Ego
Im Urlaub abgearbeitet:

"Die Schlafwandler" Teil 1 "1888 - Pasenow oder die Romantik" von Hermann Broch.

Ernst Jünger "Der Arbeiter"

Werner Helwig "Gegenwind"



www.alt-rover.de
Beitrag vom 30.08.2010 - 20:41
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sadarji ist offline sadarji  
Administrator
4028 Beiträge
sadarji`s alternatives Ego
Der Arbeiter muss ich auch lesen, du hast mich gestern neugierig gemacht. Von Jünger kannte ich nur "Stahlgewitter" und das auch nur in Auszügen. Dabei hatte ich das Glück ihn noch persönlich kennen lernen zu dürfen.

Neu wieder gelesen "Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten " von Robert Maynard Pirsig
Wirklich beeindruckend und eines der wenigen Bücher, die ich mehrmals gelesen habe. Es beschreibt eine Motorradreise quer durch die USA von Ost nach West wobei sich der Autor mit östlicher und westlicher Philosophien auseinandersetzt im Umgang mit Technik und die daraus folgenden Auswirkungen auf den Alltag bzw. exemplarisch bei der Wartung seines Untesatzes. Absolut genial.



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Beitrag vom 30.08.2010 - 21:04
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Gast .Tilia.  
Gast
@ sadarji:

Zitat
Dabei hatte ich das Glück ihn noch persönlich kennen lernen zu dürfen.



Darum beneide ich Dich ja wirklich ein wenig. Jünger fasziniert mich, seit ich das erste Mal mit 23 oder 24 etwas von ihm gelesen hatte. (Das war "Auf den Marmorklippen".)

"Der Arbeiter" hab ich allerdings bisher immer noch nicht geschafft.

Beitrag vom 30.08.2010 - 21:54
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Rover ist offline Rover  
767 Beiträge
Rover`s alternatives Ego
30 Jahre nach Erstausgabe (1932) des Arbeiters, war Jünger von der Treffsicherheit seiner Voraussagen in ihrer Detailtiefe selbst überrascht. Die Sanfte Revolution in Polen (Solidarnosc) hat ihn jedoch veranlasst, zunehmend Abstand vom eigenen Werk zu nehmen. Für ihn war das ein Rückfall in bürgerliche Verhältnisse. Mir ist allerdings nicht klar geworden, ob Jünger die Gestalt des Arbeiters begrüßte, oder nur Verhältnisse beschrieb, welche, einer inneren Logik folgend, entstehen mussten ...



www.alt-rover.de


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Rover_1 am 30.08.2010 - 23:42.
Beitrag vom 30.08.2010 - 23:41
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zille ist offline zille  
684 Beiträge
zille`s alternatives Ego
Ungewöhnlich & gewöhnungsbedürftig, aber sehr lesenswert :
Die Abschaffung der Arten von Dietmar Dath.

Die Rezension durch kulturnews.de trifft es sehr gut:
Die gute Nachricht ist, dass Dietmar Dath "Die Abschaffung der Arten" im Gegensatz zum Vorgänger "Waffenwetter" in ganzen Sätzen geschrieben hat. Die schlechte, dass diese Sätze so aussehen: "Sdhütz Arroyo saß vor prachtaltarbreiten Fenstern im Aussichtsrestaurant an Bord eines großen Lenkluftschiffs aus ionisierter Glamourfolie." 552 Seiten lang, mein Gott! Dath zoomt 500 Jahre in die Zukunft, die Menschheit ist so gut wie ausgestorben, Mischwesen namens "Gente" bevölkern ein verwildertes Europa, kommunizieren mittels Düften und haben eine Zivilisation errichtet, an deren Spitze ein "Löwe" steht. So weit, so nachvollziehbar. Dann aber bricht Krieg aus, der Löwe wird gestürzt, und die Gente fliehen ins All. Wo sie mutieren, irgendwann werden Schwärme zu handelnden Individuen, später dann gar ein "Feuer" und ein "Vasch". Es gibt eine originelle Liebesgeschichte, es gibt einen "Herr der Ringe"-ähnlichen Fantasystrang ohne den genretypischen Konservatismus, zeitweise geistert auch die Komponistin Cordula Späth (Menschen? Hier?) aus früheren Romanen Daths durch die Handlung. Es wird nach Herzenslust fabuliert, wahrscheinlich gibt es zurzeit keinen weiteren Roman, der mit solcher Freude und Musikalität Sätze schichtet, nebenbei wird die Biologie als Ganzes unter besonderer Berücksichtigung Darwins durchdekliniert - ein Mammutwerk. Provokant könnte man sagen: Wer "Die Abschaffung der Arten" gelesen hat, braucht keine anderen Romane mehr. Wenn man davon absieht, dass das Ding eigentlich nicht lesbar ist. (fis)".




"Es ist lustvoll, so für sich hin im Stil der Jugendbewegung - ich würde fast sagen - zu latschen.
Und es ist widerwärtig, im Gleichschritt zu marschieren" -- Walter Jens
Beitrag vom 31.08.2010 - 14:25
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bölkes ist offline bölkes  
Jetzt mal im Ernst...
350 Beiträge
... Jünger geht kaum!

Der Ernst Jünger?

Ernst Jünger (* 29. März 1895 in Heidelberg; † 17. Februar 1998 in Riedlingen) war ein deutscher Schriftsteller, Philosoph, Offizier und Insektenkundler. Er ist vor allem durch seine Kriegstagebücher In Stahlgewittern, durch Essays, phantastische Romane und Erzählungen bekannt. Mit seinem Frühwerk wird er der sogenannten Konservativen Revolution zugerechnet. Aufgrund seines radikalen, nationalistischen, anti-demokratischen und elitären Frühwerks gilt er einigen Kritikern als ein intellektueller Wegbereiter des Nationalsozialismus,[1][2][3][4] während ihn andere höchstens dem Rand eines reaktionären Spektrums zurechnen.[5] Von der nationalsozialistischen Ideologie distanzierte er sich in den frühen 1930er Jahren wegen des als geistlos empfundenen Totalitarismus der NS-Massenbewegung.
(...)
1911 trat Jünger gemeinsam mit seinem Bruder Friedrich Georg dem Wunstorfer Wandervogel-Club bei. Dort fand er den Stoff für seine ersten Gedichte, die in einer Wandervogel-Zeitschrift veröffentlicht wurden. Dem Außenseiter brachten sie die Anerkennung seiner Lehrer und Mitschüler ein. Er genoss von diesem Zeitpunkt an den Ruf des Poeten und Dandys.
(...)
Trotz seiner Sympathie für die Idee einer nationalen Revolution hielt sich Jünger nach anfänglichen Kontakten von Adolf Hitler und der NSDAP fern. Am 29. Januar 1926 sandte er Hitler sein Buch Feuer und Blut mit der Widmung „Dem nationalen Führer Adolf Hitler“, worauf dieser sich persönlich bei ihm bedankte.[7] In seinen politischen Schriften dieser Zeit finden sich vereinzelt antisemitische Äußerungen, so z. B. 1930 in Nationalismus und Judenfrage:
„[…] die nationalen Bewegungen, die sich als revolutionär bezeichnen, litten unter einem Mangel an Folgerichtigkeit, da bei ihnen der Stoß gegen den Juden […] immer viel zu flach angesetzt wird, um wirksam zu sein.“
(...)
Im selben Jahr erschien seine Erzählung Auf den Marmorklippen, die oft als verdeckte Kritik an der Gewaltherrschaft Hitlers interpretiert wird. Jünger selbst wehrte sich jedoch zeitlebens gegen die Interpretation der Marmorklippen als Widerstandsbuch.

(quelle Wikipedia)

Aber schön daß man ihn gerne liest oder gar persönlich kennt. Nur hält sich mein Neid da durchaus in Grenzen.

Bin auf Berichte von P.T. Lesern über die Lektüre des Buches des Gildenschafters Götz Kubitschek gespannt, Deutsche Opfer, Fremde Täter.

Beitrag vom 02.09.2010 - 07:51
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Simba ist offline Simba  
144 Beiträge
Simba`s alternatives Ego
Nachdem ich "The book thief" leider ausgelesen habe:

Ferien auf Saltkrokan von Astrid Lindgren

Wie es dazu kommt: Ich hab vor kurzem das Hörbuch "Jenseits von Bullabü" gehört. Quasi Astrid Lindgrens eigene Lebensgeschichte und das war so interessant, dass ich wieder Lust bekommen habe ihre Bücher zu lesen!
Jenseits von Bullabü ist jedem zu empfehlen! zwinkern



"Wenn du vom Weg der anderen abkommst, gehe deinen eigenen Weg, auf dass die anderen dir folgen!"
Beitrag vom 02.09.2010 - 10:24
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sadarji ist offline sadarji  
RE: Jetzt mal im Ernst...
Administrator
4028 Beiträge
sadarji`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von bölkes
Aber schön daß man ihn gerne liest oder gar persönlich kennt. Nur hält sich mein Neid da durchaus in Grenzen.

Dass ein Mensch im Laufe seines langen Lebens eine individuelle Entwicklung durchmacht, von den Ereignissen seiner Zeit geprägt wird und am Ende seines Lebens andere Positionen vertritt als zu Beginn musst du auch einem Ernst Jünger zugestehen. Leben ist Veränderung und jeder hat ein Recht darauf Fehler zu machen. Auch Eine Sophie Scholl, Claus Schenk Graf von Stauffenberg oder Erwin Rommel haben ihre Erfahrungen und sich durch Phasen der Irrungen und Wirrungen ringen müssen. Man kann einen Menschen nicht nur auf eine einizige Facette oder Phase seines Lebens reduzieren und dann in eine Schublade stecken, denn jeder hat seine Widersprüche und Brüche erlebt und niemand wird als Held oder Heiliger geboren.

Im Fall von Ernst Jünger steht bei Wikipedia noch mehr, was du auch nicht unterschlagen solltest:
Zitat
Nach der Machtübernahme der NSDAP versuchte diese erneut, Ernst Jünger für sich zu gewinnen. Ihm wurde ein Sitz im Reichstag angeboten, den er ablehnte. 1933 kam es auch zu einer Hausdurchsuchung durch die Geheime Staatspolizei (Gestapo) wegen seiner Kontakte zu Kommunisten und zu Ernst Niekisch. Im selben Jahr wies Jünger die Aufnahme in die – nationalsozialistisch „gesäuberte“ – Deutsche Akademie der Dichtung zurück, und seine Wohnung wurde erneut von der Gestapo durchsucht, woraufhin Jünger sich nach Goslar zurückzog....

...1941 wurde seine Einheit nach Paris verlegt. Ernst Jünger kam im Sommer des Jahres gegen den Widerstand von Wilhelm Keitel in den Stab des Militärbefehlshabers von Frankreich (MBF) unter Otto von Stülpnagel, später Chef des Generalstabes der Heeresgruppe B, wo er unter anderem für die Briefzensur in der Ic-Abteilung zuständig war. Der Stab befand sich zu der Zeit im Pariser Hotel Majestic. Als wichtiges Zeitdokument einer deutschen, nicht-nationalsozialistischen Sicht des Zweiten Weltkrieges entstanden die Pariser Tagebücher, die einige Jahre später in das Buch Strahlungen Eingang fanden. Jünger kam in Kontakt zu Widerstandkreisen innerhalb der Wehrmacht und dokumentierte für sie die Auseinandersetzungen zwischen NSDAP-Stellen und der Wehrmacht im besetzten Frankreich.
1942 war Jünger in der Stabsabteilung des Militärbefehlshabers in Frankreich dem General der Infanterie und späteren Widerstandskämpfer, Carl-Heinrich von Stülpnagel, stationiert. Stülpnagel schickte Jünger in den Kaukasus, angeblich um die Truppenmoral vor einem eventuellen Attentat auf Adolf Hitler zu untersuchen. Dort setzte Jünger sein Tagebuchwerk unter dem Titel Kaukasische Aufzeichnungen fort, welche ebenfalls in die Strahlungen aufgenommen wurden. Noch 1942 kehrte Ernst Jünger nach Paris zurück. 1942 begannen auch die Arbeiten an dem Aufruf Der Friede, der als Aufruf an die Jugend Europas nach einem Sturz Hitlers gedacht war. Jünger stand zahlreichen Beteiligten des Attentats vom 20. Juli 1944 nahe. Nachdem den Westalliierten die Landung in der Normandie und der Vorstoß ins Landesinnere gelungen war, verließ Jünger mit den abziehenden deutschen Truppen Paris und kehrte nach Deutschland zurück, wo er im September 1944 – im Alter von 49 Jahren – als Hauptmann regulär aus der Wehrmacht entlassen wurde.[8] Er zog sich nach Kirchhorst in Niedersachsen zurück, wo er gegen Kriegsende als Volkssturmkommandant befahl, keinen Widerstand gegen die anrückenden alliierten Truppen zu leisten. ...





Planung ist der Ersatz des Zufalls durch den Irrtum.
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Viatores sumus quod Patres nostres margine viae sepulti sunt.
Beitrag vom 02.09.2010 - 11:03
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Gast ruski  
RE: Jetzt mal im Ernst...
Gast
Zitat
Original geschrieben von bölkes


Bin auf Berichte von P.T. Lesern über die Lektüre des Buches des Gildenschafters Götz Kubitschek gespannt, Deutsche Opfer, Fremde Täter.



Xenophobische Bücher, die populistisch scheinbare gesellschaftliche und politische Kausalzusammenhänge herstellen und diese dann pseudowissenschaftlich belegen wollen haben ja gerade Hochkonjunktur.

Bleibt nur zu hoffen, dass Kubitschek über den derzeitigen Sarrazin-Boom nicht mehr Leser für seine Angst-Propaganda bekommt als er verdient. Ich glaube aber nicht, dass es sich hier lohnt über solche Pseudo-Literaten zu diskutieren.

@upsala:
"ich und die Anderen" gehört definitiv zu meinen Lieblingsbüchern. Auch wenn die Diagnose der dissoziativen Identintität bis heute in Fachkreisen relativ umstritten ist, halte ich Ruffs Buch, sich in Romanform dem Thema zu widmen, für durchaus interssant und vor allem höchst unterhaltsam.
Absolute Leseempfehlung!
Beitrag vom 02.09.2010 - 12:42
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der_luz ist offline der_luz  
67 Beiträge
der_luz`s alternatives Ego
Ich lese gerade privat von Jo Nesbø - Rotkehlchen.

Sehr interessantes Buch mit einer Geschichte die tiefe Wurzeln im Norwegen zur Zeit des Zweiten Weltkrieges hat. Kann ich durchaus empfehlen.

----

Für die Arbeit lese ich HTML5 von Peter Kröner cool



www.vcp-ingelheim.de | www.vcp-rhein-main.de | www.landessippenfahrt.de
Beitrag vom 02.09.2010 - 17:42
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Gast .Tilia.  
Gast
@ bölkes:

Ja, DER Ernst Jünger - den ich persönlich für verehrungswürdig halte und bei dem es sich um denjenigen Autor handelt, der mich überhaupt am stärksten fasziniert, nicht zuletzt durch seine grandiose Bilder- und Symbolsprache.

Vielleicht schreibe ich später noch ein paar Sätze mehr dazu, habe aber jetzt grade so gar keine Zeit.
Beitrag vom 02.09.2010 - 18:20
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bölkes ist offline bölkes  
RE: RE: Jetzt mal im Ernst...
350 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von sadarji

Dass ein Mensch im Laufe seines langen Lebens eine individuelle Entwicklung durchmacht, von den Ereignissen seiner Zeit geprägt wird und am Ende seines Lebens andere Positionen vertritt als zu Beginn musst du auch einem Ernst Jünger zugestehen. Leben ist Veränderung und jeder hat ein Recht darauf Fehler zu machen. Auch Eine Sophie Scholl, Claus Schenk Graf von Stauffenberg oder Erwin Rommel haben ihre Erfahrungen und sich durch Phasen der Irrungen und Wirrungen ringen müssen. Man kann einen Menschen nicht nur auf eine einizige Facette oder Phase seines Lebens reduzieren und dann in eine Schublade stecken, denn jeder hat seine Widersprüche und Brüche erlebt und niemand wird als Held oder Heiliger geboren.



Wollte auch nix unterschlagen und ihn zum ewigen Nazi stempeln. Das große Bundesverdienstkreuz, ne Sondermarke und die Frankreichreise mit dem ex - Bundeskanzler Kohl kann man ja durchaus nachlesen. Aber seine Rolle, nicht als Demokrat, sondern als ein Vordenker des neuen Nationalismus und Ikone der konservativen Revolution lässt mich trotzdem leise vor mich hin würgen wenn ich das quasi als "Buchempfehlung" in den frühen Morgenstunden zu lesen bekomme.
Habe allerdings noch nix von ihm gelesen, trotz des Mythos daß die "Stahlgewitter" unumschiffbarer Wegpunkt sind wenn es um Literatur des WK I geht.
Beitrag vom 02.09.2010 - 18:50
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Ra ist offline Ra  
RE: RE: Jetzt mal im Ernst...
51 Beiträge
Ra`s alternatives Ego
Zur Zeit Douglas Adam's Starship Titanic von Terry Jones.

Zitat
Original geschrieben von ruski
@upsala:
"ich und die Anderen" gehört definitiv zu meinen Lieblingsbüchern. Auch wenn die Diagnose der dissoziativen Identintität bis heute in Fachkreisen relativ umstritten ist, halte ich Ruffs Buch, sich in Romanform dem Thema zu widmen, für durchaus interssant und vor allem höchst unterhaltsam.
Absolute Leseempfehlung!



Stimmt, das Buch ist wirklich klasse.
Und wer G.A.S oder Fool on the Hill mal zwischen die Finger bekommt, sollte sie unbedingt lesen.



Monitor - Facebooks Datensammelwut

Kritik an Datennutzung bei Facebook verschärft sich
Beitrag vom 02.09.2010 - 19:18
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Baumstruktur - Signaturen verstecken
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