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Zitat Original geschrieben von sadarji
Der Staat Israel definiert sich aber heute als Heimat aller Juden (wobei die jüdische Religion keinesfalls homogen ist), unabhängig von ihrer Sprache (Häbräisch, Aramäisch, Jiddisch, Russisch ...) oder Herkunft (Orientalische- , Europäische Juden, Juden aus USA, Juden aus Äthiopien...). Der Post von mir war nur als Beispiel genannt, dass sich Nationen nicht nur über Sprache und Gebräuche, sondern auch über die Religionszugehörigkeit definieren können, |
Um das Beispiel mal weiterzuführen: Was Judentum ist, ist ja durchaus umstritten, und zwar auch bei den Juden selbst. Man kann darunter eine Religion verstehen, ein Volk oder noch manches andere.
In der Sovjetunion hat man zwischen Staatsangehörigkeit und Nationalität unterschieden. Staatsangehörigkeit brauche ich nicht zu erklären. Nationalität war v.a. durch die Sprache bestimmt. Dabei wurde recht konsequent darauf geachtet, daß es innerhalb der Sovjetunion keine Nationalitäten und Sprachen gab, die es außerhalb auch gab. So wurden Finnen zu Kareliern erklärt, Rumänen zu Moldaviern usw. Die Juden hießen Hebräer. Viele von ihnen haben eher säkular gelebt, sich also in religiöser Hinsicht nicht sonderlich von ihrem nichtjüdischen Umfeld unterschieden. Trotzdem sind sie v.a. seit der Jelzinzeit wieder verstärkt Anfeindungen ausgesetzt, weshalb nicht wenige Rußland verlassen haben. Mancherorts trägt das dazu bei, den Judentumsbegriff weiter zu säkularisieren, auf der anderen Seite gibt es aber auch die umgekehrte Bewegung: Erste Anlaufstelle in Deutschland sind Synagogengemeinden, so daß es z.T. zu einer Neuentdeckung des religiösen Erbes kommt.
Es ist also insgesamt vieles im Fluß, und zwar nicht nur bei den Juden. Die sind bloß wieder mal ein besonders gutes Beispiel dafür, was es alles zu bestaunen gibt. Deshalb können wir hier wahrscheinlich auch nicht mehr veranstalten als eine Momentaufnahme.
Mir persönlich z.B. geht es so, daß ich zwar gern im äußersten Westen der Republik lebe, aber aufgrund meiner niedersächischen Wurzeln immer noch genug Gelegenheit habe, mich im eigenen Land fremd zu fühlen. Es gibt hier Dinge, an die ich mich gar nicht gewöhnen möchte (der Karneval z.B. zählt definitiv dazu).
Da ich mich im christlich-islamischen Dialog engagiere, habe ich viel mit Problemen zwischen verschiedenen Gruppen von Menschen zu tun, die meiner Überzeugung nach trotz ihrer Verschiedenheit alle ihren Platz in dieser Gesellschaft haben. Und wenn ich manchen von ihnen gelegentlich auf Türkisch zu erklären versuche, warum es für sie so wichtig ist, vernünftig Deutsch zu lernen, dann reduziere ich selbstredend die sogenannte Sprache der Dichter und Denker auf ein Instrument, das einem hier das Leben erleichtert, wenn nicht gar ermöglicht, das einem aber nicht unbedingt zur Identifikation mit seiner geographischen oder menschlichen Umwelt dienen muß.
So weit erstmal meine Andeutungen zur Dekonstruktion des Nationenbegriffs.
Mit dem Vaterland kann ich auch wenig anfangen, denn auch wenn mein Vater Deutscher ist - die Väter derer, mit denen ich mir dieses Land (meist gern) teile, sind es ja oft genug nicht. Mit Vaterland verbinde ich bodenständige Bauern, die abends nach getaner Arbeit dessen eingedenk werden, daß irgendwo, weit in der Residenzstadt, ein gütiger Landesvater, unbekannt wie der himmlische Vater, die Hand sowohl über sie hält als auch aufhält.
Heimat? Das schon eher. Das ist der Raum, in dem ich mich zuhause fühle, so weit ich schauen kann. Hier, wo ich ein Leben fühle, wie ich es gewohnt bin, denke ich in langen Zeiträumen, so daß Orte, an die ich mich für kurze Zeit begebe, eher Fremde bleiben (das hat nichts damit zu tun, ob ich mich dort wohlfühle oder nicht).
Wo ich mich weniger souverän fühle als hier, können diese überschaubaren Zeiträume auf wenige Stunden oder gar Minuten schrumpfen. Auf Fahrt ist das gelegentlich so, wenn so ziemlich alles der Kontrolle entgleitet. Dann wird eine windschiefe, regendurchweichte Kohte plötzlich zur Heimat. Auch das kommt vor. Heimat scheint ein flexibler Begriff zu sein.
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"Geben ist seliger denn Nehmen."
(Max Schmeling) |
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Beitrag vom 09.04.2008 - 17:51 |
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