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Kohte mit 45cm Erdstreifen ordentlich aufstellen |
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So, ich bin seit kurzem stolzer Besitzer einer Tortugakohte, schwerer Stoff mit 45cm angenähtem Erdstreifen. Naja, ganz so stolz auch wieder nicht, für Unterwegs sind die Teile dann doch recht riesig und schwer
Wie dem auch sei, ich hab sie bereits die ersten beiden Male aufgestellt und nicht ganz optimal hinbekommen, dass die Planen gut gespannt sind und die 45cm auch richtig zur Geltung kommen. stattdessen ist die Plane am Boden geschlabbert..
Also, meine Vorgangsweise war wie folgt:
Zweibeinbund auf ca. 4 Meter
Grundquadrat an den überlappenden Ecken der Dachplanen locker einschlagen
Von diesen Heeringen wiederum jeweils eine ellenlange Schlaufe einschlagen, Quadrathaaringe lösen
aufstellen, die restlichen 4 Ecken mit Schlaufen versehen, festmachen
ca. 1 1/2 Stunden um die Kohte herumlaufen, nachspannen, Heeringe anders einschlagen, Stangenposition ändern und langsam einsehen, dass der zusätzliche Erdstreifen vielleicht doch nicht so praktisch ist ..
Kann mir jemand einen Tip geben, wie man es vielleicht besser machen könnte? Über die korrekte Schlaufenlänge wäre ich auch schon seeehr dankbar!
(bin ab morgen natürlich mit dem Teil in Slowenien, also sorry wenn ich nicht gleich antworte)
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www.lederhandwerk.net |
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Beitrag vom 29.07.2010 - 18:26 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Der Sinn eines so breiten Erdstreifens ist, dass man die Kohte höher stellen und so am Rand mehr Platz für Gepäck usw. gewinnen kann. Um sie höher zu stellen müssen die Abspannschlaufen an den Ösen (Tortuga) länger sein, ich schätze mal auf mind. 80 cm und die Ecken kann man auch zusätzlich mit ca. 30-40 cm hohen Stöckchen ähnlich Jurtenstangen hochstellen.
Anleitung Kohtenaufbau
Wenn du 1,5 h für den Aufbau brauchst, selbst wenn du es allein machst, dann läuft ganz sicher etwas falsch. Mehr als 30 Minuten sollte ein Kohtenaufbau nicht dauern. Das ist aber auch reine übungssache. Stell die Kohte doch mal in normaler Höhe auf und schlag den Erdstreifen als Windschutz nach innen ein. Als zweiten Schritt kannst du dann bei aufgebauter Kohte die längeren Abspannschlaufen anbringen und die Kohte höher stellen, evtl. dann mit den kleinen Stöckchen unterstützen.

Rein aus Gewichtsgründen verzichten die meisten Gruppen auf den Erdstreifen, wenn sie auf Fahrt gehen und wählen gerade deswegen auch die Kohten mit dem leichtesten Stoff. Für Standlager ist der Platzgewinn aber von Vorteil.
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Beitrag vom 29.07.2010 - 19:51 |
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72 Beiträge
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Bei uns ist in der Regel das Problem, dass der Erdstreifen nicht am Boden bleibt und statt dessen 5 - 10cm über dem Boden schwebt
Unsere Abspannschnüre sind gut 1,0 - 1,2m lang, so dass man diese ausreichend weit abspannen kann und auch einen ordentlichen Spannerknoten hinein bekommt. Wenn die vier Planen zusammengenöpft am Boden liegen, dann als erstes die "Viertel" stramm am Boden abspannen. Hering ca. 50 - 75cm von der Öse entfernt. Der Spanner kann schon Stramm gezogen werden, da er beim Hochziehen der Kothe ohnehin ersteinmal nachgibt. Danach wird die Kothe entweder mit dem Zweibein oder dem Innengestänge hochgedrückt. Nix mit Flaschenzügen oder ähnliches, das rutscht alles nur nach. Kreuz am Zweibein direkt anschlagen und über die Stangen in der Höhe variieren reicht völlig. Et voilà die Kothe steht schon mal, jetzt nur noch die "Achtel" ausspannen und fertig. Von den Stützstöcken bin ich nicht überzeugt, dabei bilden sich meist nur Säcke.
So kanns aussehen

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Beitrag vom 29.07.2010 - 20:59 |
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591 Beiträge
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@andreas: deine Beschreibung bringt es gut auf den Punkt. Wegen der Säcke: das hat weniger mit den Stöcken zu tun, als mehr mit dem Umstand, dass das Quadrat zu straff aufgespannt wird (ob mit oder ohne Seitenwand). Da wird der Durchmesser unten einen Tick zu groß und die Kohte kommt selbst mit aller Gewalt nicht mehr richtig in die Höhe.
Im oberen Bild siehst du, dass mit Stöcken ein akkurater Aufbau möglich ist.
Eure 5 bis 10 cm Luft würden verschwinden, wenn ihr die Abspannpunkte etwas näher an die Kohte nehmt. Im Grunde müsste die Schnur die gedachte Verlängerung der Kohtenbahnen sein. Also auch eher wie im ersten Bild.
PS: Dürfte ich dein Bild für Jurtenland verwenden, um einen Aufbauvorschlag dort zusammenzufassen?
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Beitrag vom 30.07.2010 - 08:52 |
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Fensterbahnen statt Erdstreifen |
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Moderator 3537 Beiträge
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Nach längeren Überlegungen Kohten in Standlagern heller, luftiger und im Nutzvolumen "größer" zu haben, setzen wir im Stamm mittlerweile statt erhöhtem Erdstreifen (die unsere Kohtenbahnen nicht haben) Fensterbahnen ein. Als Beispiel seht ihr hier ein Bild unserer gestempelten Zeltkirche in Irland 2008. Selbst bei dem häufigen Regen konnten die Gazefenster meist offen bleiben. Diese Kohte wurde nach "Jurten-Art" aufgebaut: Erst die Fenster-/Seitenbahnen aufstellen, dann das Dach hochziehen/-drücken.

Das Flatterband markiert ausnahmsweise den Eingang, weil diese Zeltkirche prinzipiell allen Interessierten rund um die Uhr zur Verfügung stand und als Gemeinschaftszelt offen blieb. So ließ sich auch für "Kohten-Newbies" der Eingang leicht im Dunkeln oder bei Regen finden.
Auf Hajks nutzen wir unsere Kohten aus Gewichts- und Volumengründen ohne Seiten-/Erdstreifen.
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" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."
(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)
- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau. |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Andir am 30.07.2010 - 11:14.
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Beitrag vom 30.07.2010 - 11:11 |
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Die zusammengeschlauften Kohtenbahnen als Ouadrat ausrichten. Dann die 40er Heringe in 80 cm Abstand von den Ecken einschlagen, darauf achten das die Heringe untereinander ebenfalls ein Ouadrat bilden u die Abspannleinen erstmal nur ganz leicht fixieren. Den Parallelbund lege ich bei 3,80 m an. Das Kohtenkreuz befestige ich mit einem Flaschenzug. Das gibt mir die Möglichkeit die Stellung/Höhe der Kohte leicht zu verändern, mache ich m. den Abspannleinen übrigens genauso.
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Ich bin Ranger bei jedem Wetter. Außer wenn es regnet, schneit, stürmt, nass, kalt oder dunkel ist. |
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Beitrag vom 30.07.2010 - 11:40 |
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Also ich baue die S-Kohten so auf, dass ich zuerst Stöcke in entsprechender Länge mache, dann werden die Seitenbahnen im Quadrat aufgestellt und damit die Stöcke nicht umfallen, wird jede Ecke in Verlängerung der Seitenbahn 2x abgespannt. Dann wird die Kohte hochgezogen und die Seitenmitte ausgespannt. Jetzt können dann auch die Ecken wieder gelöst und nach aussen abgespannt werden. Damit es unten nicht durchzieht können die meisten Seitenbahnen unten nochmal mit Heringen befestigt werden.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Jochen am 30.07.2010 - 12:51.
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Beitrag vom 30.07.2010 - 12:49 |
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591 Beiträge
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zum Thema S
es ist wohl Sprachgebrauch, dass die Kohte mit 45 cm Seitenwand S-Kohte genannt wird.
S heissen sie seit 1952 aber alle -> S00 aus dem Jahre 52, S20 aus dem Jahre 53, S45 aus dem Jahre 59 und S70 aus dem Jahre 99 (Herstellerbezeichnungen Stromeyer / Tortuga)
S-Kohte und Normal-Kohte sind aus meiner Einschätzung nur Händlerbezeichnungen (von Wiese und Südwest)
Der Beleg fehlt mir noch, aber es deutet viel drauf hin, dass die vor 1950 geknöpften Kohten dann erst mit der Schlaufentechnik ausgestattet wurden und mit der Serienfertigung 1952 die Bezeichnung S (wie Schlaufe) erhielten.
Wer von euch entsprechende Dokumente im Archiv hat, mit dem sich diese Theroie belegen lässt, der darf mir das gerne zukommen lassen.
Schöne Grüße
Ralph
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Beitrag vom 30.07.2010 - 13:14 |
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RE: Fensterbahnen statt Erdstreifen |
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Administrator 4028 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Andir
Auf Hajks nutzen wir unsere Kohten aus Gewichts- und Volumengründen ohne Seiten-/Erdstreifen. |
Hajk ist der klein Bruder der Großfahrt, es gibt also doch eine Schnittmenge.
Im Winter oder bei schlechten Witterungen hat der Erdstreifen auch auf Fahrt seinen praktischen Sinn, um die Kohte vor Zugluft, Wind und Kälte zu schützen und abzudichten, indem der Lappen nach innen umgeschlagen und mit Gepäckstücken beschwert wird wie in der Skizze von Troll beschrieben (allerdings sind Trollkohten etwas geräumiger wie Tortuga) :

Mein erster Sippenführer in den 70er hatte auch darauf bestanden, dass auf Fahrt ein Schlafsack weniger mitgenommen wird, als Personen auf Fahrt sind, weil einer ja immer Feuerwache hat. Der Mann war Einzelkämpfer bei der Bundeswehr. Aber das hat sich nicht bis heute durchgesetzt. Schlafsack und Zahnbürste werden nicht geteilt. 
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Beitrag vom 30.07.2010 - 14:10 |
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1954 ist z.b. nur von mit oder ohne Bodenstreifen die Rede... und von mit oder ohne Überlappstreifen (Regenleiste)
http://www.jurtenland.de/content/bundesk%C3%A4mmer...%C3%BCc ken
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Beitrag vom 30.07.2010 - 15:13 |
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RE: Kohte mit 45cm Erdstreifen ordentlich aufstellen |
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Zitat Original geschrieben von Pathfinder
Kann mir jemand einen Tip geben, wie man es vielleicht besser machen könnte? Über die korrekte Schlaufenlänge wäre ich auch schon seeehr dankbar!
(bin ab morgen natürlich mit dem Teil in Slowenien, also sorry wenn ich nicht gleich antworte) |
Wir bauen die Kothe mit Seitenstreifen genauso auf, wie ohne. Die Kothe wird auf dem Boden ausgebreitet, an den Ecken abspannen, wobei die Fische in einem Abstand von ca 50cm oder so in die Erde gesteckt werden. Dann die Kothe wie gewohnt hochziehen und zu ende abspannen. Wie sowas dann aussehen kann, kann in meiner Galerie besichtigt werden.
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Beitrag vom 30.07.2010 - 17:37 |
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So, wieder zurück aus dem schönen Slowenien. Das sind ja einige Antworten, euch allen vielen Dank! Da sind einige nützliche Dinge dabei, so wie es aussieht, habe ich im wesentlichen wohl 2 Fehler gemacht: erstens war der Abstand zwischen Kohte und Fischen zu kurz, zweitens habe ich das Viereck zu straf gespannt. In Slowenien haben wir das Teil doch nur in Standardhöhe aufgebaut, für 2 Personen erschien uns die volle Höhe einfach zu protzig.
Könnt ich mich jetzt nochmals entscheiden, würd ich wohl das Normalmodell für DM 139,40 nehmen
nochmal herzlichen Dank an euch alle!
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Beitrag vom 03.08.2010 - 21:50 |
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Zitat Original geschrieben von scoutladen
@andreas: ...... Eure 5 bis 10 cm Luft würden verschwinden, wenn ihr die Abspannpunkte etwas näher an die Kohte nehmt. Im Grunde müsste die Schnur die gedachte Verlängerung der Kohtenbahnen sein. Also auch eher wie im ersten Bild..... |
Da hat man schon mal schön lange Schnüre an der Kothe und dann passt es wieder nicht Aber Du hast natürlich recht. Im Sommer allerdings auch nicht immer ganz verkehrt, wenn man einen kleinen Lüftungsschlitz mit einbauen kann. (Ähnlich dem Bild mit dem hochgerollten Erdstreifen, dass ich hier irgendwo gesehen habe)
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Beitrag vom 04.08.2010 - 12:22 |
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Ich meine, unsere Sippenkohte hat nen 20er Erdstreifen.
Diesen kann man auch ohne diese Seitenstangen zur Geltung kommen laßen: Einfach lange Heringe benutzen und das ganze weit oben abspannen.
Hier zB auf unserer Sommerfahrt 2009 im österreichischen Waldviertel.
[IMG]http://picasaweb.google.com/moggeCPD/20090825Sommerfahr tWaldviertel#5373840323937332850[/IMG]
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Erkenntnis nach einigen Jahren im PT: "Schuld haben grundsätzlich die anderen!" ;-) |
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Beitrag vom 04.08.2010 - 12:28 |
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eure kohte auf dem anleger hat auch was!
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Beitrag vom 05.08.2010 - 22:33 |
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