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Bärin von Hausdach in Rumänien gerettet |
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Administrator 4028 Beiträge
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Hier die bärige Story grob übersetzt:
Bukarest. dpa/baz. In Rumänien ist eine Bärin von einem Hausdach in der siebenbürgischen Stadt Brasov (Kronstadt) am Donnerstag gerettet worden. Das Tier war kurz zuvor von einem Team des städtischen Amtes für Tierverwaltung SGA mit einem Schuss betäubt worden, konnte aber noch auf das Dach flüchten. Bewohner hatten die Bärin in den frühen Morgenstunden gesichtet, wie sie mit ihrem Jungen auf Futtersuche durch die Gärten im Wohnviertel unter dem Tampa-Berg (Zinne) zog.
Wie die Nachrichtenagentur Mediafax berichtete, hatte die Einsatztruppe zunächst versucht, die Bärin zurück in den Wald zu scheuchen. Diese aber flüchtete auf den Dachboden eines Hauses. Nach dem Betäubungsschuss kletterte das Tier durch eine Luke aufs Dach. Die Männer konnten die betäubte Bärin mit Hilfe von Seilen zurück auf den Dachboden zerren. Sie
soll zusammen mit ihrem Jungen in ein Bären-Reservat bei Zarnesti gebracht werden, hiess es.
Der Film von der Rettungsaktion dazu: http://tinyurl.com/5kju8m
In Rumänien leben etwa 5000 Braunbären. Die Tiere suchen häufig Nahrung in den Mülltonnen in den Randbezirken der Gebirgsstädte. Jedes Jahr kommen mehrere Menschen durch Bärenattacken ums Leben.
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Beitrag vom 15.05.2008 - 20:51 |
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RE: Bärin von Hausdach in Rumänien gerettet |
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Zitat Original geschrieben von sadarji
In Rumänien leben etwa 5000 Braunbären. Die Tiere suchen häufig Nahrung in den Mülltonnen in den Randbezirken der Gebirgsstädte. Jedes Jahr kommen mehrere Menschen durch Bärenattacken ums Leben. |
Miruschka ist hell entsetzt, hinter ihm steht Meister Petz.
Sollte man deiner Meinung nach lieber nicht nach Rumänien fahren, oder seinen Bärentöter dabeihaben?
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
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Beitrag vom 15.05.2008 - 22:37 |
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Administrator 4028 Beiträge
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wie kommst du drauf? es ist wesentlich wahrscheinlicher durch einen autounfall zu schaden zu kommen als durch einen bären in kronstadt. deswegen würdest du auch nicht den autoverkehr abschaffen wollen.
ich finde an dem gelassenen umgang der bevölkerung mit bären (und wölfen) dort sollten wir uns ein beispiel nehmen. die "problembären" werden nicht erlegt, sondern in abgelegene regionen gebracht und die stadt bemüht sich redlich die müllkippen wegzuschaffen, damit die anreize für wildtiere in die großstadt zu kommen wegfallen.
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Beitrag vom 18.05.2008 - 14:20 |
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Stimmt, sadaji, so sollte man das wirklich mal sehen...
Generell neigen die Deutschen dazu, Wildtiere zu töten, sobald sie auch nur in der Nähe von Menschen auftauchen.
Ich glaube in Rumänien sind die Umstände anders, sodass die Rumäner ganz anders reagieren als wir.
Aber, wahrscheinlich liegt der lockere Umgang mit den Tieren daran, dass die Menschen dort das gewöhnt sind und wir hier keine Zeit bzw keine Lust haben, uns darum zu kümmern, dass die Wildtiere in Sicherheit gebracht werden. Vielleicht haben wir Deutschen ja auch Angst, dass die Tiere uns Platz wegnehmen. Spontan fällt mir gerade kein Ort ein, an dem ein Bär/Wolf hier in Deutschland nicht stören würde.
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Beitrag vom 18.05.2008 - 17:26 |
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Zitat Original geschrieben von quassel
Spontan fällt mir gerade kein Ort ein, an dem ein Bär/Wolf hier in Deutschland nicht stören würde.
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... außer vor dem Kamin liegend.
(Natürlich nur das Fell!!!)
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-- Ostwestfalen - wo man mit dem lieben Gott zusammen ein Bier trinken gehn kann. Hier komm'wa wech. --
-- Graue Kluft am Leibe, Zelte so schwarz wie die Nacht, Freundschaft die süchtig macht, Abenteuer so bunt -- |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Nachtwache am 19.05.2008 - 08:58.
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Beitrag vom 19.05.2008 - 08:57 |
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Zitat Die rumänischen Karpaten sind durch eine große Artenvielfalt gekennzeichnet. Hier leben die zahlreichsten europäischen Populationen von großen Säugetieren: Braunbären (ca. 6.600 Exemplare), Wölfe (ca. 3.100 Exemplare) und Luchse (ca 1.500 Exemplare). |
So ganz ohne ist das Land als Fahrtengebiet wohl nicht...
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
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Beitrag vom 19.05.2008 - 09:14 |
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Bedenkt aber,das Rumänien weitaus größere Waldflächen hat und viel viel dünner von Menschen besät ist. In Deutschland wäre es wahrlich etwas zu eng für Braunbären und Menschen
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LG
Rosale |
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Beitrag vom 19.05.2008 - 09:17 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Für Bären, Wölfe und Luchse wäre in Deutschland auch Lebensraum vorhanden, wenn man sie ließe, die Bevölkerung sich entsprechend verhält und Jäger oder Bauern sie nicht häufig abschießen würden, sobald sie irgendwo auftauchen. Obwohl Luchse und Wölfe für Menschen vollkommen ungefährlich sind, es gibt nämlich keine belegten Berichte, dass ein Wolfsrudel jemals (ausserhalb von Romanen) Menschen angegriffen hätte, neigt unsere Presse bei jeder Wolfssichtung zu Hysterie und Gefahrenmeldungen. Die illegale Jagd auf die Tiere wird somit zur Heldentat stilisiert. Wir sind in unserem Urteil durch Grimms Märchen vom bösen, kinderfressenden Wolf seit dem Mittelalter vorgeprägt und deutlich von der Natur entfremdet worden. Was die wenigsten Touristen wissen, selbst in der dicht besiedelten Region von Neapel gibt es Wölfe, in ganz Italien sind es sogar einige hundert Exemplare.
Exemplarisch ist dieser Bericht: Die Schweiz und der Wolf
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Beitrag vom 19.05.2008 - 11:12 |
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Zitat Original geschrieben von sadarji
Für Bären, Wölfe und Luchse wäre in Deutschland auch Lebensraum vorhanden, wenn man sie ließe, die Bevölkerung sich entsprechend verhält und Jäger oder Bauern sie nicht häufig abschießen würden, sobald sie irgendwo auftauchen. |
Was kann man denn Leuten raten, die plötzlich auf Wölfe, Bären oder Luchse treffen? Bei so einem ausgewachsenen Braunbären würde mir ganz schön der Stift gehen (die Briten nennen das turtles-had ).
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
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Beitrag vom 19.05.2008 - 11:19 |
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Whatever you do, don't run?!
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Bald isses soweit, endlich Tanzen bis die Füße bluten auf dem einzig wahren Tanz in den Mai natürlich auf der Jomsburg!
http://www.jomsburg.de |
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Beitrag vom 19.05.2008 - 11:28 |
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war das nicht so, dass man diesen Tieren niemals den Rücken zu wenden, sich ganz ruhig verhalten und evtl alles essbare (falls man was dabei hat) von sich werfen sollte...? am besten ganz ruhig bleiben und abwarten, und bloß nicht provozieren....
Aich habe keine Ahnung, weil ich damit noch keine Erfahrungen gemacht habe...
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Beitrag vom 19.05.2008 - 14:23 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Es ist sehr unwahrscheinlich wirklich auf Bären zu stoßen. Ich bin seit etwa 30 Jahren alle ein bis zwei Jahre in Rumänien unterwegs, früher häufig auch in entlegenen Gebieten und bin noch nie Meister Petz in freier Wildbahn begegnet, lediglich Spuren oder Kot haben wir einmal gefunden. Wölfe habe ich nur einmal aus weiter Entfernung sehen können, Luchse noch nie.
Wenn wir von einem Hirten oder Bauer die Info bekamen, dass Bären in der Gegend gesichtet wurden haben wir z.B. kleine Steinchen in die Koschis gelegt, um klappernd rechtzeitig auf uns aufmerksam zu machen und ihm Zeit zu geben, sich aus dem Feld zu machen und sie nicht zu erschrecken. Meist haben wir unser Nachtquartier in der Nähe von Hirtenunterkünften sog. Stînã (gesprochen etwa wie Stuna) aufgeschlagen, ihre Hunde hätten dann rechtzeitig Alarm geschlagen und gewarnt. Für den Vorschlag, die Verpflegung in Bäume zu hängen was beispielsweise bei Besuchen in Nationalparks in den USA geraten wird, hatten sie allerdings nur Spott übrig, denn Karpatenbären klettern nämlich im Gegensatz zum nordamerikanischen Grizzly sehr gut.
Fast jeder Hirte oder Bauer in den Karpaten kennt irgendeine Bären- oder Wolfsgeschichte, die sie mit viel Bewunderung für die Kraft und Intelligenz der Tiere erzählen. Bei einer Fischzucht bei Sibiu (Hermannstadt) hatte die Besitzerin geklagt, dass einer ihrer Hunde im Herbst von einem Bären gerissen wurde. Der Hund war angebunden und konnte nicht fliehen und der Bär hatte wohl gegen diesen Snack auf dem Präsentierteller vor dem Winterschlaf nichts einzuwenden. Von einem Bauern im Maramures habe ich eine Geschichte von einer Bärin gehört, die sich jahrelang für ihren Winterschlaf einen Kuhstall ausgesucht hatte. Der Bauer war im ersten Jahr noch überrascht, ließ sie aber dann gewähren und hielt den Stall gegen Herbst für die Bärin frei. Ob die Geschichte wahr ist oder erfunden kann ich nicht genau sagen, es entspricht aber der Mentalität der Menschen dort sich wenn möglich lieber mit den Gegebenheiten zu arrangieren als zu versuchen diese zu ändern. Es käme ihnen nicht in den Sinn die Ausrottung der Tiere zu fordern, weil sie einmal ein Schaf verloren haben - obwohl sie dafür meist nicht wie ihre westeuropäischen Kollegen entschädigt werden und ein Verlust härter wiegt.
Hier eine Aufstellung zum Verhalten bei Begegnung mit Bären von einem schweizer Naturpark, was sicherlich allgemein gilt:
Verhalten bei Bären
Kein Grund zur Panik: So machen Sie es richtig
Unterwegs im Bärengebiet - Auf den Wegen bleiben.
- Bei Verdacht auf Nähe eines Bärs: Etwas Lärm machen (laut sprechen, singen, Glöcklein).
- Keine Essensreste zurücklassen.
Wenn Sie einen Bär sehen - Ruhig bleiben. Nicht nähern! Nicht wegrennen! Nicht füttern! Verzichten Sie auf den "Bären-Schnappschuss".
- Unbemerkt langsam zurückziehen.
- Falls der Bär Sie sieht: Sich als Mensch zu erkennen geben (sprechen, langsame Armbewegungen über dem Kopf)
Wenn sich ein Bär aufrichtet - Keine Panik: Der Bär erkundet bloss die Situation.
- Stehen bleiben, ruhig sprechen, kein Augenkontakt.
Wenn ein Bär angreift (unwahrscheinlich) - Keinesfalls wegrennen!
- Fallen lassen, flach auf Bauch legen, Hände in Nacken, Scheinangriff abwarten.
Bei Begegnungen mit Bären in der Stadt Brasov (Kronstadt) sollte man sich langsam zurückziehen, die Viecher sind leider an Menschen gewöhnt und lassen sich bei ihrer nächtlichen Suche in den Mülltonnen nicht sonderlich stören. Es wird sicher viele Jahre dauern, bis ihnen dies Verhalten wieder abgewöhnt wird.
Die meisten Berichte über Unfälle mit Bären, die ich in der rum. Presse in den letzten Jahren verfolgt hatte, hatten ihre Ursache im falschen Verhalten der Menschen, Panikreaktion, Weglaufen usw. und einmal hatte ein tollwütiger Bär einen Beerensammler angefallen.
Aber die Gefahr von Autounfällen ist immer noch weitaus größer als die Begegnung von Meister Petz.
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Beitrag vom 19.05.2008 - 16:07 |
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