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Sexuelle Gewalt in jugendbewegten Gruppen - Meissnernacht auf Burg Ludwigstein |
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Liebe PT Leser,
an dieser Stelle möchte ich noch einmal auf eine Veranstaltung hinweisen:
Am 8.-9.10.2011 findet auf Burg Ludwigstein die Meissnernacht zum Thema:
Sexuelle Gewalt in jugendbewegten Gruppen statt.
Die Einladung findet ihr hier:
www.burgludwigstein.de/meissnernacht
Die Veranstaltung wird, ähnlich wie die RingVorlesungen am Ende auch als Tondokument auf der Burghomepage zu finden sein.
Wir freuen uns auf interessierte TeilnehmerInnen
Viele Grüße
Schlumpf
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Schlumpf am 04.10.2011 - 20:48.
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Beitrag vom 21.09.2011 - 12:31 |
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Ich schieb das hier nochmal hoch! Wir freuen uns über weitere interessierte TeilnehmerInnen und können schon jetzt sagen, dass es bestimmt ein sehr spannendes Wochenende wird!
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Schlumpf am 04.10.2011 - 20:48.
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Beitrag vom 04.10.2011 - 20:48 |
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Moin!
Kommt alle fleißig, die meisten Seminare zu dem Thema werden ja eher spärlich besucht weil potentielle Teilnehmer keine rechte Lust haben sich mit dem Thema zu befassen, ob einem das Thema Kindesmissbrauch denn nun zu unangenehm ist oder man Sorge davor hat als Betroffener "abgestempelt" zu werden oder die Sorge zu nähren daß der eigene Bund ins schlechte Licht gerückt wird, weil, "wenn man kein Problem mit sexuellen Übergriffen im Bund hat, warum fährt man dann da hin"?
Den Tätern kann man durchweg unterstellen daß sie ein Handlungskonzept für ihren Mißbrauch verfolgen und ihre Taten oftmals recht erfolgreich vertuschen können.
Es ist ratsam sich als Bund ebenfalls mit diesen Strukturen des Mißbrauchs Schutzbefohlener auseinanderzusetzen um ebenfalls ein Handlungskonzept in Petto zu haben, falls der Fall eines Mißbrauchs einmal eintritt.
Bedauerlicherweise ist es so daß im Mißbrauchsfall eher der Mißbrauchte die Gruppe verlässt weil er sich geniert oder dem Opfer vielleicht nicht geglaubt wird. Auch wird vielen langjährigen Gruppenmitgliedern ein Mißbrauch einfach nachgesehen. Weil man es sich nicht vorstellen kann, weil "das ja immer so ein netter Kerl war und ja auch so viel getan hat", weil man es schon längst wusste und man deshalb auch nicht mehr geschockt war, oder aber weil sich der Täter unersetzlich gemacht hat, vielleicht sogar seinen eigenen Bund gegründet, das Bundesheim finanziert und sich seine Schar von Vasallen um ihn geschart hat.
Im Idealfall wird der Täter aus dem Bund geworfen. Eine Therapierung traumatisierter Opfer wird in den seltensten Fällen angestrebt.
Viele Interessierte haben an diesem Wochenende die Möglichkeit sich mit dem Thema ausführlich zu befassen, Informationen über Präventationsangebote zu erhalten oder sich mit dem Arbeitskreis auseinanderzusetzen wenn Mißbrauchsfälle bekannt sind bzw. sich Hilfe zur Selbsthilfe zu holen. Der Arbeitskreis wird in dieser Rolle nur als Vermittler tätig.
Ich fahre Freitag Abend gg. 17.00 bis 18.00 Uhr in Köln los und habe voraussichtlich noch 2 freie Plätze.
Freue mich euch dort zu sehen!
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Beitrag vom 05.10.2011 - 01:01 |
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Es war ein sehr interessantes Wochenende und allen Teilnehmern dürfte deutlich geworden sein, daß die Jugendbewegung von ihren Anfängen bis in die Gegenwart von Pädophilen mitgestaltet und - gelenkt wurde und wird. Es gibt kaum einen Bund, der dieses Problem nicht kennt und so mancher vermeindlicher "Kinderfreund" wurde aus den Bünden geworfen - um es dann im nächsten Bund zu versuchen oder gleich einen eigenen zu gründen. Auf die Opfer wurde bisher selten geschaut, man war meistens froh, das Problem los zu sein und nicht mehr zurückschauen zu müssen. Wie man solche Verbrechen verhindern kann, ist eine Frage, die auch an diesem Wochenende nicht beantwortet werden konnte, aber die Frage aufzuwerfen, ist sicher der erste Schritt.
Danke allen Referenten, insbesondere rosé, der unter meinem Schnarchen zu leiden hatte und bereits um sieben Uhr morgens ins Archiv flüchtete, anstatt wie mach anderer auszuschlafen.
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"Es ist lustvoll, so für sich hin im Stil der Jugendbewegung - ich würde fast sagen - zu latschen.
Und es ist widerwärtig, im Gleichschritt zu marschieren" -- Walter Jens |
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Beitrag vom 09.10.2011 - 22:51 |
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Für die die nicht dabei sein konnten ist der Bericht hier online:
http://www.burgludwigstein.de/Bericht-Bilder-2011.596.0.html
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Beitrag vom 25.10.2011 - 18:26 |
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767 Beiträge
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Interessant. Aber auch nicht ganz unerwartet.
Wann kommt das angekündigte Tondokument?
Wegen notorischer 'Überterminierung' konnten wir dieses Jahr (wie auch letztes Jahr) leider nicht teilnehmen.
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www.alt-rover.de
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Beitrag vom 25.10.2011 - 23:02 |
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Mich hat der Bericht schockiert - und zwar deshalb, weil er sehr deutlich zeigt, wie stark das Thema "Sexueller Missbrauch" selbst von den Teilnehmenden an der Meißnernacht aus ihrem Umfeld ausgeblendet wurde. Und wer sich dort angemeldet hat, war wohl schon etwas stärker sensibilisiert als die Mehrheit der Gruppenleiter und -führer in den Bünden.
Füllers Äußerungen - ich zitiere den Bericht:
Zitat Er [ie Füller] zog Parallelen vom Aufbau und der Organisation der Odenwaldschule zu der Organisation bündischer Gruppierungen. Er schlug uns seine Thesen um die Ohren, dass in jeder bündischen Organisation Pädophile und Päderasten zu finden seien. |
gehören meiner Meinung nach zum Grundwissen, das jeder haben sollte, der sich auch nur rudimentär mit dem Thema und insbesondere mit der Prävention sexuellen Missbrauchs auseinandergesetzt hat.
Mich interessiert sehr stark, wie die Organisatoren der Meißnernacht die Reaktion der Teilnehmenden empfunden haben. War das unerwartet? Was heißt das für die Zukunft? Welche Konsequenzen wollen die Teilnehmenden für ihre Bünde ziehen? Hier bleibt der Bericht leider sehr vage.
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Beitrag vom 26.10.2011 - 09:44 |
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wenn es auch unschön klingt: Vorsicht bei Seiteneinsteigern ...!
welche Vergangenheit haben sie? Ist diese schlüssig nachvollziehbar?
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www.alt-rover.de
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Beitrag vom 26.10.2011 - 11:39 |
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Zitat Original geschrieben von Rover_1
wenn es auch unschön klingt: Vorsicht bei Seiteneinsteigern ...!
welche Vergangenheit haben sie? Ist diese schlüssig nachvollziehbar? |
Ach, ähnlich pauschal könnte man bei jedem patriarchalischem Bundesführer oder bei jedem Abspalter von Kleinstbünden argumentieren. Von solchen Vorverurteilungen halte ich recht wenig. Natürlich sind bei Seiteneinsteigern Prüfungen des Hintergrunds sinnvoll - aber: In den Fällen, die ich zuletzt mitbekommen habe, ging es immer um Personen, die jahrelang, zT jahrzehntelang etabliert waren.
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Beitrag vom 26.10.2011 - 12:06 |
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Zitat Original geschrieben von jergen
aber: In den Fällen, die ich zuletzt mitbekommen habe, ging es immer um Personen, die jahrelang, zT jahrzehntelang etabliert waren. |
Ich kann das nur bestätigen in den beiden Fällen die ich in den letzten beiden Jahren mitbekommen habe. In einem Fall war es sogar der, ich glaube noch minderjährige (?) Sippenführer - Mißbrauch geht nicht nur von Erwachsenen aus!
Die CPD, hat jetzt mit dankenswerter Unterstüzung des VCP, eine Broschüre rausgebracht die zum Thema senibilisieren soll, außerden wurde as als Mußthema bei allen Führerkursen vorgeschrieben!
Mir war das auch lange nicht klar, wie aktuell das Thema ist, früher hat man immer nur gehört dass es sowas gegeben hat, aber immer weit weg und immer nur bei anderen!
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
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Beitrag vom 26.10.2011 - 12:15 |
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Zitat Original geschrieben von HathiCPD
Zitat Original geschrieben von jergen
aber: In den Fällen, die ich zuletzt mitbekommen habe, ging es immer um Personen, die jahrelang, zT jahrzehntelang etabliert waren. |
Ich kann das nur bestätigen in den beiden Fällen die ich in den letzten beiden Jahren mitbekommen habe. In einem Fall war es sogar der, ich glaube noch minderjährige (?) Sippenführer - Mißbrauch geht nicht nur von Erwachsenen aus!
Die CPD, hat jetzt mit dankenswerter Unterstüzung des VCP, eine Broschüre rausgebracht die zum Thema senibilisieren soll, außerden wurde as als Mußthema bei allen Führerkursen vorgeschrieben!
Mir war das auch lange nicht klar, wie aktuell das Thema ist, früher hat man immer nur gehört dass es sowas gegeben hat, aber immer weit weg und immer nur bei anderen! |
ich kenne da auch andere fälle. letztlich finde ich schon, dass man sehr, sehr genau hinschauen muss, warum sich ein erwachsener auf einmal in einem kinder- und jugendverband engagieren will. das ist natürlich grundsätzlich erfeulich, aber ganz "normal" ist es eben auch nicht. zumindest in den stämmen, die ich kenne, sind die älteren normalerweise leute, die pfadfinden "von klein auf gelernt haben". das wirklich prägende eines pfadfinderstammes findet in meinen augfen auf fahrt im kindes- b zw. jugendalter statt. das zu erleben haben spätberufene in der regel nicht mehr die chance. motaivation für seiteneinsteiger ist daher bei den fällen, die ich kenne, der kontakt zu altpfadfindern und der wunsch sich zu engagieren.. wenn dieser kontakt innerhalb der eigenen altersgruppe nicht gegeben ist, wäre ich ersteinmal sehr vorsichtig. ich gehe ja auch nicht zur fkk-jugend ohne dort irgendjemanden zu kennen und biete meine mitarbeit an...
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Beitrag vom 26.10.2011 - 13:15 |
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Zitat Original geschrieben von Storch
ich kenne da auch andere fälle. |
Das Eine schließt das Andere nicht aus. Ich denke, da kann ich auch von Jergen sprechen, es geht nur darum nicht bestimmte Gruppen vorverurteilen und andere dabei aus dem Auge lassen, denn wie sang schon die EAV "Bas Böse ist immer und überall"
Allerdings muß ich auch sagen, die paar Seiteneinsteiger die wir hatten (eine Ausnahme bestätigt die Regel), sind nie lange geblieben ...zumindest nie so lange, dass sie mit Kindern oder Jugendlichen hätten richtig zu tun gehabt hätten...Alkoholfreiheit vertreibt da Viele schon im Vorfeld 
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
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Beitrag vom 26.10.2011 - 13:54 |
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Zitat Original geschrieben von jergen
Mich interessiert sehr stark, wie die Organisatoren der Meißnernacht die Reaktion der Teilnehmenden empfunden haben. War das unerwartet? Was heißt das für die Zukunft? Welche Konsequenzen wollen die Teilnehmenden für ihre Bünde ziehen? Hier bleibt der Bericht leider sehr vage. |
Wir sind ja schon seit 1 1/2 Jahren enger mit dem Thema beschäftigt und nicht mehr so leicht zu schockieren - leider.
Erstaunt hat mich die geringe Resonanz, die unsere Arbeit bisher gefunden hat - die Teilnehmerzahlen unserer Veranstaltungen waren erschreckend gering. Auch angenommen, dass es einen nicht zu verachtenden Kreis Leute gegeben hätte, die gerne gekommen wären, aber auf Grund des Seminarortes fern geblieben sind, so haben wir auf der Burg bei anderen Veranstaltungen eine viel höhere Beteiligung. Muss also mehr am Thema als am Ort gelegen haben...
Wie die teilnehmenden Bünde mit dem Thema weiter umgehen, das ist selbstverständlich ihnen überlassen. Hathi hat beschrieben, was in der CPD passiert, bei unserem ersten Seminar waren 3 TeilnehmerInnen der CPD dabei, diesmal einer. Dort scheint man das Thema weiter aufzugreifen.
Wenn man in die Historie der Jugendbewegung schaut - und hier im Forum sind ja auch viele Experten - so scheint es auch dort ziemlich viel Bedarf zum Aufarbeiten zu geben. Angefangen natürlich bei Freund Blüher, der zumindest mir fürher immer mit einem rein platonischen Pädagogischen Eros verkauft wurde, was so definitiv auch von ihm nie gemeint war.
Natürlich auch Wynecken, der am Ende in seiner eigenen Reformschule in Wickersdorf sogar Hausverbot mit Bannmeile erhielt, weil er die Finger nicht von den Jungen lassen konnte. Hab ich so vorher auch noch nicht gelernt.
Und alle Täter der Odenwaldschule kamen aus der Jugendbewegung! Ich weiß jetzt zum Beispiel, wer die schöne Melodie von "Du machst Kleinholz" geschrieben hat. Nicht wichtig - aber aufschlussreich, wenn wir, wie auch mir beim ersten tieferen Wissen geschehen, die Täter gerne als Randgruppe in der Jugendbewegung betrachten und gar nicht als richtig dazu gehörig.
Das Tondokument wir in näherer Zukunft veröffentlicht. Wir geben es hier wieder bekannt.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Schlumpf am 26.10.2011 - 21:30.
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Beitrag vom 26.10.2011 - 19:31 |
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Ich denke dieses Thema wird derzeit so aktiv bearbeitet wie nie zuvor. Die Relevanz würde ich jetzt nicht an der Belegung eines Wochenendseminars ausmachen wollen. Vom VCP kann ich nur sagen, dass es einen entsprechenden Schulungsbaustein gibt, der sehr aktiv in den Ländern und sukzessive in jedem einzelnen Stamm bzw. in jeder Gruppe ausgerollt wird.
Prävention sexualisierter Gewalt
Das BBB Landeskonzept dazu durfte ich schon genießen und fand es sehr gut, ausgewogen und auch altersgerecht. Wir werden es bei uns im Stamm im November mit unseren Kindern durchführen.
Da ich nicht ganz sicher war, wie lustig die Eltern das finden, habe ich es vorher im Elternabend thematisiert und volle Unterstützung dafür bekommen.
Wer kein so ausgefeiltes Schulungskonzept hat, dem empfehle ich den Kontakt zur Polizei. Hier in Berlin gibt es Beamte, die speziell dafür ausgebildet sind Kindergruppen zu sensibilisieren. Wir haben dies mit unserem Kinderladen schon mal gemacht. Auch dort war die Resonanz (Kinder wie Eltern) sehr positiv.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von HCW am 26.10.2011 - 21:09.
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Beitrag vom 26.10.2011 - 21:08 |
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Zitat Original geschrieben von Schlumpf
CDP |
CPD bitte, soviel Zeit muß sein...
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
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Beitrag vom 26.10.2011 - 21:15 |
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