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Administrator 4028 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von früherma
Zitat Original geschrieben von sadarji
Tut mir leich, aber ich bin während meiner Dienstzeit nie unangemessen behandelt oder angeschrien worden. ... |
Wirklich ? Hast Du das etwa vermisst? |
Nicht wirklich und das ist auch gut so. Ich denke schon, dass bei der Bundeswehr das Prinzip des "Staatsbürger in Uniform " weitgehend umgesetzt und wirklich gelebt wird. Es gibt für jeden Soldaten auch immer die Möglichkeit Beschwerde einzulegen, was einige Kameraden auch erfolgreich getan haben. Das war bei der NVA sicher nicht möglich.
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Beitrag vom 08.05.2008 - 19:59 |
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RE: Pfadfinder und das Militär |
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Zitat Original geschrieben von Coral
Wahrscheinlich kommt mein Beitrag ein wenig so an, als ob ich nun für das Militär einstehen und behaupten möchte, dass das alles gar nicht schlimm sei. Das ist falsch. Vielmehr möchte ich dazu anregen auch mal ein wenig darüber nachzudenken und bestenfalls zu diskutieren, anstatt immer allem militärischen von vornerein einen Stempel aufzudrücken.
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Ich bin ja nun belehrt worden, dass man als Ungedienter nicht mitreden kann/darf und dass es im Großen und Ganzen keine Probleme bei der Truppe gibt. Alles Einzelfälle, die im richtigen Leben auch vorkommen und nicht symptomatisch für die Bundeswehr sind. Mag sein, dass zur Ausstattung von Soldaten nach StAN rosarote Brillen ausgegeben werden, schaut man sich die Berichte der Wehrbeauftragten an, so werden diese damit Lügen gestraft.
Ich finde die Anregung zu dieser Diskussion gut und wichtig und wundere mich, dass so wenig Zivildienstleistende und ehemalige Angehörige der Bundeswehr, die unter Y >gelitten< haben, sich zu Worte melden und protestieren. Damit entspringen also die Geschichten, die ich im Laufe meines Lebens vernommen habe, wohl dem Reich der Mythen und Märchen. Oder ist da vielleicht doch etwas dran?
Für mich bleibt nach wie vor festzustellen, dass Coral recht hat, man nicht allem Militärischen von vornehrein einen negativen Stempel aufdrücken muß - gleichzeitig auch nicht die Losung herausgeben darf, nur bei der Bundeswehr wird man ein vollwertiges Mitglied dieser Gesellschaft. Und so sollte Pfadfinderei dazu dienen, beide Seiten aufzuzeigen.
Unseren Herrn und Schöpfer BP als Referenz für das Eine oder Andere zu missbrauchen, ist angesichts der schlappen hundert Jahre Unterschied unserer Epochen kompletter Unsinn.
Hathis Beispiele mit dem Führungsverhalten in der freien Wirtschaft finde ich mit den Bedingungen in der Bundeswehr nicht vergleichbar. Ich habe z.B. noch nicht gehört, dass Bäckereifachverkäufer, Buchhalter oder Karusselbremser gezwungenermaßen kaserniert untergebracht werden und bei Fehlverhalten vergleichbare Disziplinarstrafen über sich ergehen lassen müssen. Aber auch hier bin ich ja noch bereit, dazu zu lernen. Ich sehe mich schon Morgen auf dem Apellplatz unserer Firma mit hängender Zunge meine Runden drehen. Ein paar altgediente NVA-Uffze haben wir in unseren Reihen.
Interessant finde ich die Einigkeit hier im PT, dass die Wehrgerechtgkeit für den Allerwertesten ist und dass alle in irgendeiner Form ein Pflichtjahr, sei es Wehr-, Zivil- oder eine anderer Dienst für gescheit halten. Ist diese Form von Pflichtbewußtsein an der Gesellschaft etwas, was wir uns als typisch pfadfinderisch-jugenbewegt auf die Fahnen kritzeln können, oder gitb es diese Übereinstimmung auch unter >normalen< Jugendlichen und Junggebliebenen?
Ansonsten:
Rrrrrrrrrührt euch. Nach hinten weggetreten.
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Beitrag vom 08.05.2008 - 20:11 |
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RE: RE: Pfadfinder und das Militär |
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Zitat Original geschrieben von Löffel
Hathis Beispiele mit dem Führungsverhalten in der freien Wirtschaft finde ich mit den Bedingungen in der Bundeswehr nicht vergleichbar. |
nur nochmals zur Klarstellung:
ich schrieb: Zitat (etwas Vereinfacht dargestellt) |
- und zum x-ten mal, wer lesen kann ist klar im Vorteil [SEUFZ]
...und ein paar Runden am Morgen würden dir bestimmt gut tun
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Beitrag vom 08.05.2008 - 21:18 |
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RE: RE: Pfadfinder und das Militär |
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640 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Löffel
Hathis Beispiele mit dem Führungsverhalten in der freien Wirtschaft finde ich mit den Bedingungen in der Bundeswehr nicht vergleichbar. Ich habe z.B. noch nicht gehört, dass Bäckereifachverkäufer, Buchhalter oder Karusselbremser gezwungenermaßen kaserniert untergebracht werden und bei Fehlverhalten vergleichbare Disziplinarstrafen über sich ergehen lassen müssen. Aber auch hier bin ich ja noch bereit, dazu zu lernen. Ich sehe mich schon Morgen auf dem Apellplatz unserer Firma mit hängender Zunge meine Runden drehen. Ein paar altgediente NVA-Uffze haben wir in unseren Reihen. |
also wenn man sich anhört wie bei den grossen discountern die mitarbeiter drangsaliert werden, wie saisonarbeiter untergebracht sind etc.
dann liegst du da richtig, das man bw und zivilleben nicht vergleichen kann, denn dann ist die bw ein wahrer spaziergang und erholungsurlaub.
und bei fehlleistungen im der zivilen arbeitswelt findet die disziplinierung nicht an der oberfläche statt, sondern unterschwellig und sagen wir mal in gewisser hinsicht heimtückisch in form eines zwar positiv ausgedrückten aber negativ gemeinten arbeitszeugnis.
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Beitrag vom 08.05.2008 - 21:27 |
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Also wer bei der dt. Bundeswehr eine ernste Disziplinarstrafe bekommt - der bekommt auch Ärger in der zivilen Arbeitswelt. Aus meiner Stammeinheit weiß ich das damals jemand zwei Wochen in den "Bau" gekommen ist weil er in seiner Einheit handgreiflich geworden ist.
Was wäre wohl mit dem passiert wenn er sowas in seinem zivilen Betrieb getan hätte?
Wenn man den Bericht des Wehrbeauftragten aufmerksam liest und dann auf die Größe der dt. Bundeswehr umrechnet - dann muss ich sagen steht die Truppe sehr gut da.
Man muss dazu auch bedenken: Jeder Wehrpflichtige und jeder Soldat hat die Möglichkeit sich an den Wehrbeauftragten zu wenden. Mehr noch: Jeder Soldat wird ausdrücklich darauf hingewiesen. Ob man solche Möglichkeiten bei Lidl und McDonalds wohl auch hat?
Wenn ich mir die "großen Skandale" der dt. Bundeswehr anschaue, die es in den letzten Jahren gab - und wie unnachgibig dem nachgegangen wurde... Dann mache ich mir da wenig Sorgen.
Das größte Problem ist in der Tat die Wehrgerechtigkeit. Jeder junge Mann sollte ein Dienstjahr für unsere Gesellschaft leisten. Ich fürchte aber der ganz normale Dödel, der sich hier vor dem Kiosk abends mit Kumpels die Kante gibt - der sieht das anders.
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Beitrag vom 08.05.2008 - 22:33 |
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Moderator 962 Beiträge
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Also es gibt auch in jeder Kompanie für die Mannschaften, die Unteroffiziere und sogar die Offiziere jeweils eine Vertrauensperson. Diese wählen sie selbst und können sich bei Problemen an sie wenden.
Daher sind die ganzen Probleme einfach darauf zurückzuführen, dass die meisten keinen Arsch in der Hose haben und sich nicht Beschweren wenn etwas falsch läuft. Und daher sind sie direkt einfach selbst schuld!
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Beitrag vom 08.05.2008 - 22:55 |
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RE: RE: RE: Pfadfinder und das Militär |
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Zitat Original geschrieben von HathiCPD
nur nochmals zur Klarstellung:
ich schrieb: Zitat (etwas Vereinfacht dargestellt) |
- und zum x-ten mal, wer lesen kann ist klar im Vorteil [SEUFZ]
...und ein paar Runden am Morgen würden dir bestimmt gut tun |
Ich habe es doch verstanden, nur ist es doch schnurzepiepegal ob nun deine Beispiele, der Aldi-Terror, oder die Lidl-Schurkereien stellvertretend für die Greul an zivilen Arbeitsplätzen genannt werden. Ich finde es schwierig diese Dinge zu vergleichen.
Und wo wir schon dabei sind:
Wenn ich nicht beruflich unterwegs bin, beginnt mein Morgen gegen null-sechs-hundert im Wald vor der Haustür, ganz freiwillig, ohne Gleichschritt und Gegröhle, ohne Westerwald und ohne Drill-Instructor. Wenn es ganz dolle regnet, trage ich eine BW-Schweißwetter-Nässeschutzhose, ohne Flecken dafür mit GT-Membrane für 19,90 €
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Beitrag vom 08.05.2008 - 23:14 |
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Zitat Original geschrieben von Steini
Also es gibt auch in jeder Kompanie für die Mannschaften, die Unteroffiziere und sogar die Offiziere jeweils eine Vertrauensperson. Diese wählen sie selbst und können sich bei Problemen an sie wenden.
Daher sind die ganzen Probleme einfach darauf zurückzuführen, dass die meisten keinen Arsch in der Hose haben und sich nicht Beschweren wenn etwas falsch läuft. Und daher sind sie direkt einfach selbst schuld! |
Beschweren ist ja auch erst nach 24 Stunden erlaubt. Bis dahin haben sie es vielleicht vergessen
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Beitrag vom 08.05.2008 - 23:16 |
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640 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Löffel
Zitat Original geschrieben von Steini
Also es gibt auch in jeder Kompanie für die Mannschaften, die Unteroffiziere und sogar die Offiziere jeweils eine Vertrauensperson. Diese wählen sie selbst und können sich bei Problemen an sie wenden.
Daher sind die ganzen Probleme einfach darauf zurückzuführen, dass die meisten keinen Arsch in der Hose haben und sich nicht Beschweren wenn etwas falsch läuft. Und daher sind sie direkt einfach selbst schuld! |
Beschweren ist ja auch erst nach 24 Stunden erlaubt. Bis dahin haben sie es vielleicht vergessen |
das mit dem beschweren ist ungefähr so zu verstehen: nicht wird so heiß gegessen wie es gekocht wird bzw. schläfen sie eine nacht drüber.
getreu dem motto: beruhig dich erstmal und gehe die sache gelassen an.
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Beitrag vom 09.05.2008 - 00:27 |
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1003 Beiträge
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Natürlich hätte ich mein Jahr, was ich bei der Bundeswehr verbracht habe, sicher auch anders gut nutzen können. Ich finde es aber wichtig, dass wir Wehrdienstleistende haben. Denn gerade diese tragen dazu bei, dass Skandale in der Bundeswehr nicht unter den Teppich gekehrt werden können. Schließlich endet die Dienstzeit sehr rasch, und dann hat der Vorgesetzte, der Dreck am Stecken hat, wenig Chancen, seine Missetat weiter zu kaschieren.
Diese Kontrollfunktion gibt es aber nicht nur auf der direkten Ebene, sondern eben auch in der gesellschaftlich politischen. Wenn unsere Armee in einen Einsatz geht, diskutiert das ganze Land darüber. Fast jeder kennt einen, der da irgendwie mit drinhängt. Damit wird der Soldat nicht nur als funktionierender Auftragserfüller angesehen, sondern als Mensch, den man nicht verlieren möchte.
Außerdem habe ich Bauchschmerzen bei dem Gedanken, dass ich "die Rettung der Welt" Menschen überlasse soll, die unbedingt Soldat werden wollen. Denn dabei gibt es zahlreiche Individuen, deren Motivation mir zweifelhaft erscheint.
Zu guter Letzt:
In Augustdorf fand wiederholt zwischen den Panzeraufklärern und artverwandten Einheiten befreundeter Armeen (Engländer, Kanadier, Griechen, Amerikaner, Türken etc...) der Böselagerwettkampf statt. Zuletzt maßen sich die Truppen in allen möglichen Techniken, die man als Aufklärer beherrschen sollte. Und unser Gezogenenheer belegte dabei häufiger mal die vorderen Plätze im Kampf gegen die Berufsarmeen anderer Staaten.
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Beitrag vom 09.05.2008 - 09:13 |
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Zitat Original geschrieben von Nachtwache
Außerdem habe ich Bauchschmerzen bei dem Gedanken, dass ich "die Rettung der Welt" Menschen überlasse soll, die unbedingt Soldat werden wollen. Denn dabei gibt es zahlreiche Individuen, deren Motivation mir zweifelhaft erscheint.
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Aber wie sieht es denn bei den aktuellen Einsätzen aus, wie viele Wehrpflichtige sind denn in den Einsatzkontingenten vertreten?
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Beitrag vom 09.05.2008 - 10:24 |
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Zitat Original geschrieben von Löffel
Aber wie sieht es denn bei den aktuellen Einsätzen aus, wie viele Wehrpflichtige sind denn in den Einsatzkontingenten vertreten?
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Wehrpflichtige (allerdings dann nicht als W9) und Reservisten nur auf freiwilliger Basis
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Beitrag vom 09.05.2008 - 10:41 |
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Ist jetzt ein wenig OT:
Zum Thema „Staatsbürger in Uniform“: http://www.darmstaedter-signal.de/index.php
Das „Darmstädter Signal“ zeigt, dass auch innerhalb der Bundeswehr unterschiedliche Auffassungen zum Staatsbürger in Uniform bestehen. Man gewinnt den Eindruck, dass jene, welche auf den Staatsbürger in Uniform pochen, von anderen gerne in die ‚linke Ecke’ positioniert werden. Schon irgendwie paradox.
http://www.darmstaedter-signal.de/aktuell/20070316...wissen. php
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Beitrag vom 09.05.2008 - 10:45 |
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Zitat Original geschrieben von HathiCPD
Zitat Original geschrieben von Löffel
Aber wie sieht es denn bei den aktuellen Einsätzen aus, wie viele Wehrpflichtige sind denn in den Einsatzkontingenten vertreten?
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Wehrpflichtige (allerdings dann nicht als W9) und Reservisten nur auf freiwilliger Basis |
Das ist leider nicht die Antwort auf meine Frage. Welchen Anteil haben aktuell gezogene Wehrpflichtige an den Auslandseinsätzen?
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Beitrag vom 09.05.2008 - 10:48 |
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Zitat Original geschrieben von Rover_1
Ist jetzt ein wenig OT:
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Finde ich gar nicht so OT, weil die Ziele und Forderungen auf den ersten Blick doch ganz plausibel klingen, sofern man sich gegen die Wehrpflicht aussprechen möchte oder zumindest kritisch dazu steht.
Zitat Unsere Ziele und Forderungen
Absoluter Vorrang vorbeugender ziviler Konfliktlösungen vor militärischen Maßnahmen,
strikte Einhaltung des Verfassungs- und Völkerrechts,
Stärkung der UN und der OSZE,
Stufenweise Verringerung der Streitkräfte auf ca. 120.000 SoldatInnen und Abschaffung der Wehrpflicht,
Keine Teilnahme der Bundeswehr an friedenserzwingenden militärischen Kampfeinsätzen; Zurückhaltung bei friedenserhaltenden Blauhelmeinsätzen,
für die Bekämpfung des Terrorismus ist Militär nicht geeignet,
kein Einsatz der Bundeswehr im Inneren,
Abbau aller Massenvernichtungsmittel,
Restriktive Rüstungsexportpolitik,
Mehr Demokratie für mündige Soldaten in der Bundeswehr,
Demokratische Traditionspflege, Maßnahmen gegen Rechtsradikalismus in der Bundeswehr,
offene Diskussion ethischer Fragen des Soldatenseins. |
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Beitrag vom 09.05.2008 - 10:56 |
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