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"Weiße Rose": Erste Biographie über Hans Scholl |
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Barbara Ellermeier, eine junge Historikerin hat nun erstmals eine Biographie über Hans Scholl, den Kopf der Widerstandsbewegung "Weiße Rose" geschrieben. Dabei wird erneut festgestellt, dass Hans Scholl einer von uns war! Seine Jungenschaftsgruppe nannte sich die "Trabanten"!
Die Sendung "Capriccio" berichtete im Bayerischen Fernsehen über das neue Buch:
www.br.de/mediathek/index.html
dort Klick auf: "Mediathek - Video", dann "Alle Sendungen", dann "Capricco" (ab 16:20 der Beitrag über Hans Scholl)!
Barbara Ellermeier hat dabei die neuesten Forschungsergebnisse veröffentlicht, die zum größten Teil auf erst kürzlich freigegebenen Dokumenten beruhen, etwa Fahrten- und Tagebücher von Hans Scholl.
Ein guter Einstieg in dieses neue Buch auch bei:
www.zeitreise-buecher.de
dort Klick auf "ins Buch reinlesen" (auch als pdf downloadbar)!
Barbara Ellermeier hat schon vor einiger Zeit ein Hörbuch über die "Weiße Rose" veröffentlicht:
www.auditorium-maximum.de/shop/IndexDirekt_HB060-wR.html
Hierzu hat der Fernsehsender der adventistischen Freikirchen auch ein längeres Gespräch zwischen ihr und Titus Müller gesendet:
www.hopechannel.de/mediathek/beitrag/ml/auserlesen/titus-mue ller-im-gespraech-mit-barbara-ellermeier/
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bipi und ali lehrten uns:
"Der Pfadfinder ist Bruder aller Pfadfinder
und Freund aller Menschen" |
Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert, zuletzt von roterwolf am 22.04.2012 - 12:23.
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Beitrag vom 22.04.2012 - 11:52 |
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52 Beiträge
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Danke für diesen wichtigen Hinweis! Von dieser Biografie und den neueren Archivfreigaben wusste ich noch nichts. Und etwas dazu sagen kann ich auch erst, wenn ich sie gelesen hab. Aber zu der Darstellung in der Fernsehsendung Capriccio will ich doch sofort etwas anmerken.
1. Entwickelte Hans Scholl als HJ-Mitglied wirklich ein Interesse für "die Pfadfinder"? Oder hielt er vielmehr Kontakt in bündische Kreise (d.j.1.11.), denen er doch selbst entstammte?
2. Kann man aus Hans Scholls Umschwärmtheit von Kommilitoninnen einen "Womanizer" ableiten? Andere Archivauswertungen lassen als plausibel erscheinen, dass seine Frauenbeziehungen (überwiegend) platonisch waren und seine Neigung Männern galt http://lichtblick.li.funpic.org/hans-scholl-Capri&...MPLETT.pdf
Diese Medienrezension tendiert ähnlich zur Glättung wie vor ein paar Jahren die Medienreaktionen auf Sönke Zankels Recherchen, die Hans Scholls Drogenkonsum rekonstruierten, z.B. http://www.spiegel.de/panorama/zeitgeschichte/0,15...15,00.h tml
Ich halte nichts davon, große und vorbildhafte Menschen der Geschichte zu etwas zu stilisieren, das den Idealen von Legenden entspricht. Besser keinen Tempelbau für neue Götter. Im Gegenteil, menschliche Größe erwächst oft gerade aus den schwierigen Dispositionen und den Brüchen eines Lebens, und DAS verdient Würdigung.
Jetzt bin ich um so mehr gespannt, was in der neuen Biografie selber steht.
edit: link repariert
Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert, zuletzt von toi am 22.04.2012 - 23:43.
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Beitrag vom 22.04.2012 - 23:23 |
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700 Beiträge
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@toi:
1. Nun, wenn man als Aussenstehender (Capricco über Ellermeiers Buch) die Geschichte der deutschen Jugendbewegung betrachtet, kann einem dj.1.11 schon mal als Pfadfinder erscheinen (erst: "Wandervögel und Pfadfinder", dann daraus: "Freischar", dann daraus tlw.: "dj.1.11")!
Nein, ernsthaft: Ellermeier schreibt nichts von Pfadfindern, sondern: Hans Scholl war Führer der Jungenschaftsgruppe "Trabanten" (siehe "Reinlesen ins Buch" bei: www.zeitreise-buecher.de Seite 11ff)!
2. Scholl hatte schon vor, seine Freundin zu heiraten. Eine Anklage wegen §175 war ein probates Mittel der Nazis um "bündische" Gegner zu bestrafen (auch hier mal "Reinlesen ins Buch")!
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bipi und ali lehrten uns:
"Der Pfadfinder ist Bruder aller Pfadfinder
und Freund aller Menschen" |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von roterwolf am 24.04.2012 - 08:48.
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Beitrag vom 24.04.2012 - 08:47 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von roterwolf
2. Scholl hatte schon vor, seine Freundin zu heiraten. Eine Anklage wegen §175 war ein probates Mittel der Nazis um "bündische" Gegner zu bestrafen (auch hier mal "Reinlesen ins Buch")! |
Das eine schließt das andere ja nicht aus und den §175 hätten die Nazis nicht nötig, um Bündische zu bestrafen, sie hatten da ganz andere juristische Mittel und Möglichkeiten.
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Beitrag vom 24.04.2012 - 13:35 |
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ad 2. "Anklage wegen §175 war ein probates Mittel der Nazis um "bündische" Gegner zu bestrafen"
Ja, wohlbekannt. Aber dass umgekehrt alle Anklagen eigentlich gegenstandslos waren, stimmt nicht. Oft genug wurden auch die "richtigen" erwischt. Der verlinkte Capri-Artikel schlüsselt das sehr sorgfältig auf. Natürlich versuchten Angeklagte, sich rauszureden und künftig noch besser zu tarnen. Welch prekäre Lebenswege dabei entstanden, kann sich ein Normalo in unserer freiheitlichen Geschichtsepoche oft nicht vorstellen.
"Scholl hatte schon vor, seine Freundin zu heiraten."
Das gibts sogar heute noch als Versuch, an den ungewollten eigenen Anlagen vorbeizuleben. Und war damals zum Überleben fast unerlässlich. Solche Ehe kann durchaus Substanz in geistiger Harmonie haben - doch das muss nicht die ganze Wahrheit sein.
ad 1. "wenn man als Aussenstehender (Capricco über Ellermeiers Buch) die Geschichte der deutschen Jugendbewegung betrachtet, kann einem dj.1.11 schon mal als Pfadfinder erscheinen."
Ich weiss. Und in manchen Zusammenhängen muss man es auch nicht so genau nehmen, zumal die Wechselwirkungen zwischen den Richtungen in Deutschland groß waren und sind. Aber es zeichnet 2 sehr verschiedene Bilder von Hans Scholls Lebens und Quellen, ob er erst allmählich die Pfadfinder entdeckte, oder ob er aus seinen alten bündischen Wurzeln schöpfte.
Die Ignoranz seiner Wurzeln ist im Interview auf hopechannel sogar noch ausgeprägter. Breiten Raum nimmt die faszinierte Darstellung ein, wieviel Bücher er las und wieviel Gedanken er sich machte. Aber ungestellt bleibt die Frage (die man bei allen Propheten, Häretikern und Märtyrern stellen muss): Woraus zog er die Zuversicht, dass er sich an allen Mehrheiten seiner Zeit vorbei so weit exponieren kann, dass seine Existenz auf dem Spiel steht, er sich aber dennoch menschlich gehalten weiss?
edit: Satzbau
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von toi am 24.04.2012 - 13:41.
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Beitrag vom 24.04.2012 - 13:37 |
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700 Beiträge
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ad 2:
Es geht mir bei meinem Hinweis noch nicht um die bekannte Verhaftung Scholls, die dann zu seinem Todesurteil 1943 führte, sondern um seine Verhaftung 1937und anschließende Untersuchungshaft 1937 / 38 wegen "bündischer Umtriebe, etc.". Bei der daraus folgenden Anklage und Prozess spielte auch der §175 eine gewisse Rolle!
Zum Zeitpunkt des Scholl vorgeworfenen "Vergehens" war Scholl noch keine 18 Jahre alt!
@toi: Prinzipiell hast Du natürlich recht! Wir können uns heute diese damalige Situation kaum vorstellen, heute, wo schwule und lesbische Paare mit Recht nahezu als "normal" gelten!
@sadarji: Natürlich hast Du recht, die Nazis taten das, was sie taten, kaum mit Rücksicht auf das Recht! Man glaubte allenfalls am Anfang noch, einen wie auch immer gearteten Schein eines rechtmäßigen Vorgehens wahren zu müssen!
Viel zu wenig bekannt ist, dass die ganze Gruppe der "Weißen Rose" schon vor und natürlich auch während ihrer Flugblatt-Aktionen sich sehr intensiv mit der christlichen Religion und sogar mit einer ins Auge gefaßten Konversion etwa Sophie Scholls zum Katholizismus beschäftigte. Ja, ich denke, man kann ihren Widerstand mit Fug und Recht eigentlich als "christlichen Widerstand" bezeichnen!
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bipi und ali lehrten uns:
"Der Pfadfinder ist Bruder aller Pfadfinder
und Freund aller Menschen" |
Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert, zuletzt von roterwolf am 24.04.2012 - 14:11.
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Beitrag vom 24.04.2012 - 13:48 |
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