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Am Dienstag dieser Woche erschlug US-Präsident Obama im Weißen Haus eine herumschwirrende Fliege, die ein Interview störte, das Obama dem Fernsehsender CNBC gab.
Daraufhin war in mehreren deutschen Zeitungen der folgende Text zu lesen:
HELDENHAFTER BARACK OBAMA ERLEGT FLIEGE
US-Präsident Barack Obama hat in heldenhafter Weise einen Störenfried im Weißen Haus zur Strecke gebracht. Er erschlug eine bösartige Fliege, die ein Interview des Fernsehsenders CNBC zu behindern drohte. Nachdem mehrere Versuche Obamas, das lästige Tier mit seinen Händen zu verscheuchen, gescheitert waren, wartete er klug, bis sich das heimtückische Tier auf seiner linken Hand niederließ und erlegte es dann mit einem gezielten Schlag seiner rechten Hand. Das war wirklich beeindruckend!
Hätte sich exakt derselbe Vorfall vor einem Jahr ereignet, als der Präsident der USA noch George W. Bush hieß, hätte der Zeitungsbericht folgendermaßen ausgesehen:
GEORGE WARLORD BUSH ERMORDET UNSCHULDIGE FLIEGE
Amerikas oberster Kriegsherr George W. Bush hat wieder einmal seine Grausamkeit und Gefühlskälte unter Beweis gestellt. Der Präsident fühlte sich bei einem Interview des Fernsehsenders CNBC von einer harmlosen Stubenfliege gestört. Daraufhin scheuchte er das bedauernswerte Insekt minutenlang quer durch das Weiße Haus, und als sich das völlig entkräftete Tier auf seiner linken Hand niederließ, ermordete er es ohne Mitleid mit einem brutalen Schlag seiner rechten Hand. Wie niederträchtig!
Es lebe der faire und objektive Journalismus!
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Beitrag vom 19.06.2009 - 23:58 |
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