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Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder

Deutschland
BdP
Dachverband Ring deutscher Pfadfinderverbände (RdP)
Ring Deutscher Pfadfinderinnenverbände (RDP)
Arbeitsgemeinschaft Hamburger Pfadfinderverbände e.V. (AHP)
 
1908 wird der deutsche Militärarzt Dr. Alexander Lion auf die Ideen des Engländers Baden-Powell aufmerksam und nimmt Kontakt mit dem Gründer der Pfadfinderbewegung auf. Alexander Lion verfasst die Schrift "Koloniale Jugenderziehung" und entwirft somit das erste Modell der deutschen Pfadfinderei.

1909 reist A. Lion nach London und wird von B.P. als erster deutscher Pfadfinder in die weltweite Bruderschaft aufgenommen. Im selben Jahr schreibt Lion zusammen mit dem Hauptmann Maximilian Bayer das "Pfadfinderbuch". Es ist die, auf deutsche Verhältnisse übertragene Version von "Scouting for Boys". In München wird die erste deutsche Pfadfindergruppe gegründet. Viele weitere folgen.
Diese Frühform der deutschen Pfadfinderei entspricht eher einer militärisch geprägten Früherziehung.

1911 werden die deutschen Pfadfindergruppen unter der Führung von Bayer und Lion zum Deutschen Pfadfinderbund DPB zusammengeführt.

1912 schreibt Elise von Hopfgarten in Zusammenarbeit mit Lion und Bayer, sowie Carl Freiherr von Seckendorff, das "Pfadfinderbuch für junge Mädchen". Der Grundstein für die deutsche Pfadfinderinnenbewegung ist gelegt. Im selben Jahr kommt es zur Gründung des Bund Deutscher Pfadfinderinnen B.D.P.

1914 bricht der erste Weltkrieg aus. Tausende Pfadfinder kommen in den mörderischen Schlachten bis 1918 ums Leben. Der DPB ist personell stark angeschlagen.
Nach dem Ende des Weltkrieges und dem Wegfall der Monarchie, bei gleichzeitiger Ausrufung der Republik, macht sich auch im DPB eine Erneuerungsbewegung bemerkbar.
Die Führungsämter werden nun mehrheitlich von Jüngeren besetzt, die das straffe Korpspfadfindertum der Kaiserzeit ablösen wollen durch ein freiheitlicheres, musisches und naturverbundenes Gruppenleben. Es kommt zu ersten intensiveren Kontakten mit der Wandervogelbewegung und ihren sehr jugendbewegten Formen und Inhalten.

1919 kommt es bei dem 1. Deutschen Pfadfindertag auf Schloss Prunn zu ersten sichtbaren Veränderungen. Ein Teil der Pfadfinder im DPB bildet die Neupfadfinder. Die Neupfadfinder führen erstmals die Lilie als Zeichen ein und tragen die Farben des Wandervogels: grün-rot-gold.

Die nun stark veränderte Art des Gruppenlebens mit dem erweiterten Horizont, kann als Geburtsstunde der bündischen Jugend angesehen werden. Neue Impulse werden aufgenommen und weiterentwickelt. Diese Veränderungen beinhalten zwar viel kreatives Potential, führen jedoch auch zu den ersten Abspaltungen. Der Bund Deutscher Neupfadfinder und der Bund Deutscher Ringpfadfinder gehen aus dem DPB 1921 hervor.
Wenige Jahre nach der Gründung des DPB lösen sich weitere Gruppen aus dem ältesten deutschen Pfadfinderbund. Es entsteht eine Vielzahl an kleinen und mittleren Bünden, die wiederrum sich wieder z.T. teilen oder mit anderen kleinen Bünden wieder fusionieren.
Es kommt zur Gründung folgender Bünde (Teilauszug):
Neudeutscher Pfadfinderbund, Bund der Reichspfadfinder, Deutscher Republikanischer Pfadfinderbund, Deutsche Freischar, Deutscher Späherbund, Reichsschaft Deutscher Pfadfinder, Südlegion, deutsche jungenschaft vom 1.11.1929, Kolonialpfadfinder...

Trotz der vielen Spaltungen, gilt diese Phase als die lebendigste und fruchtbarste in der bündischen Jugend. 1933 wurde diese Vielfalt zerstört. Die Nationalsozialisten unter Hitler, drängten an die Oberfläche Deutschlands und übernahmen die Macht.
Der von Hitler eingesetzte Reichsjugendführer -Baldur v. Schirach- verbot alle freien Bünde der bündischen Jugend und forderte deren Eingliederung in die nationalsozialistische Hitlerjugend. Diese Staatsjugend war als ideologische und militärische Erziehungseinrichtung gedacht. Ihr äußerliches Erscheinungsbild war der deutschen Pfadfinderei nachempfunden.
Nicht wenige Pfadfindergruppen beugten sich dem Druck, der auf massive Einschüchterungen, wie Verhaftungen, Bespitzelungen und Gewaltanwendungen basierte. Manche traten geschlossen der HJ bei, andere verbrannten ihre Wimpel und lösten sich demonstrativ auf.
Einige Wenige gingen in die innere Emigration und versuchten ihr liebgewordenes Gruppenleben fortzuführen. Lediglich kleine Zirkel älterer Pfadfinder überdauerten die Zeit der Barbarei.

Im besetzten und zerstörten Nachkriegsdeutschland wurde von einigen Überlebenden der Vorkriegsbünde sehr schnell mit der Wiederbelebung der interkonfessionellen Pfadfinderei begonnen. Nach anfänglichem Zögern der westlichen Aliierten, wurde mit Hilfe der internationalen Pfadfinderbewegung einem kontrollierten Neuanfang zugestimmt. Lediglich die sowjetischen Besatzer verboten in ihrem Einflussbereich die Pfadfinderei bis zum Ende der DDR und setzten stattdessen eine kommunistische Staatsjugend als Monopolträger ein.

Durch die schrecklichen Erfahrungen des Dritten Reiches gezeichnet, sammelten sich fast alle wiederbelebten Strömmungen der bündischen Jugend und der scoutistischen Pfadfinderei 1948 zu einem ersten Einheitstreffen, als dessen Ergebnis der erste einheitliche interkonfessionelle Pfadfinderbund entstand.

Es kommt zur Gründung des
Bund Deutscher Pfadfinder. Der BDP vereint unter der Führung von Bundesfeldmeister Kajus Roller, alle denkbaren Strömmungen zu einem demokratischen Pfadfinderbund. Erstmals wird die Kombination von international orientierter Pfadfinderei und bündisch-jugendbewegtem Selbstverständnis verwirklicht. Die Zeiten der Zersplitterung scheinen vorerst überwunden.

Fast zeitgleich gründet sich der interkonfessionelle Bund Deutscher Pfadfinderinnen (BDPw) neu. Der BDPw orientiert sich stärker als der Jungenbund an den Grundsätzen der internationalen Pfadfinderbewegung.

Beide Bünde werden erstmals in die Weltorganisationen der Pfadfinderbewegung aufgenommen. Der BDP nimmt 1951 erstmals offiziell an einem Jamboree teil.
In der darauf folgenden Zeit wird der BDP, sowie sein Schwesterbund, viele bis heute gültigen Inhalte und äusserlichen Formen entwickeln, die z.T. noch immer unsere gegenwärtige Pfadfinderei kennzeichnen. Der Frieden währt jedoch nicht lange, und so verlassen ab Mitte der fünfziger Jahre, die ersten Stämme wieder den BDP, um neue, kleinere Pfadfinderbünde zu gründen.

In den sechziger Jahren gewinnt die Studentenbewegung mit ihren Erneuerungstendenzen immer mehr Boden im BDP. Erste Konflikte treten zutage zwischen jenen, die an überlieferten Traditionen festhalten wollen, jenen die vorsichtig reformieren wollen und jenen, die alle traditionellen Formen der Pfadfinderei abschaffen wollen.
In den darauffolgenden jahrelangen Auseinandersetzungen zerbricht der BDP in drei Teile.
Einige konservative Stämme verlassen den Bund um einzelne regionale Pfadfinderbünde zu gründen, die sich im Deutschen Pfadfinderverband DPV zusammenschließen.
1971 verlässt der grösste Teil der Stämme den BDP und gründen den Bund der Pfadfinder BdP, der sich in vielen Punkten reformiert, grundsätzlich aber an vielen bewährten Elementen der Pfadfinderei festhält.
Die im BDP verbleibenden Mitglieder beschließen eine radikale Wende ihrer Gruppenarbeit und widmen sich vornehmlich der offenen Jugendarbeit. Kluft, Versprechen, Sippe ...... Alle kennzeichnenden Bestandteile der Pfadfinderei werden abgeschafft.
Man nennt sich nunmehr Bund Deutscher Pfadfinder/Bund demokratischer Jugend.
Die starke Hinwendung zur politischen Arbeit, mit dem Schwerpunkt auf sozialistische Gesellschaftsmodelle, sorgt für eine Zwangsbeendigung des BDP/BDJ im Weltpfadfinderverband.

Der BdP übernimmt die Mitgliedschaft des BDP, als Vertreter der interkonfessionellen deutschen Pfadfinder im Weltpfadfinderverband WOSM.

1976 fusioniert der Bund der Pfadfinder mit dem Bund Deutscher Pfadfinderinnen und bildet den noch heute bestehenden Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder BdP. Es entsteht
der größte interkonfessionelle Pfadfinderbund, in dem Jungen und Mädchen gemeinsam das Abenteuer Pfadfinden erleben können.

Die beiden Bundeszeichen werden zu einem neuen Symbol vereint - der Klilie.
Die Farben Blau und Gelb, als Symbole für Fahrt und die alles überscheinende Sonne, werden aus dem Jungenbund übernommen.

Der BdP versteht sich immer noch als ein Pfadfinderbund, der neben der internationalen Pfadfinderei, die traditionelle Jugendbewegung, sowie Elemente einer zeitgemäßen Jugendarbeit in sich vereint.
In derzeit ca. 300 Stämmen wird Bundesweit immer noch fast die gesamte inhaltliche Palette der konfessionslosen Pfadfinderei praktiziert.
 
  • Eintragsdaten

  • ID   7
    Kategorie   Pfadfinder
    Gegründet   01.01.1976
    Mitglieder   Keine Angabe
  • Kontaktadresse

  • BdP-Bundesamt
    Kesselhaken 23
    34376 Immenhausen

    Telefon: 05673-99584-0
    Telefax: 05673-99584-44
    E-Mail: info@pfadfinden.de
 
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