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Jurte mit langer Abspannleine aufbauen (im Zick-Zack) |
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Ich hoffe, Ihr könnt mir mit ein paar Tipps helfen:
Bei uns im Stamm bzw. Bund (Großer Jäger) haben wir die Jurten immer mit einzelnen Abspannleiden aufgebaut. Dass man auch einfach ein langes Seil im Zickzack spannen kann, habe ich, sozusagen, immer nur aus der Ferne beobachtet. Nun stellen wir uns gerade eine Jurte zusammen und wollen eigentlich lieber ein langes Seil als lauter einzelne Leinen haben.
Meine Frage dabei: Gibt es irgendwelche besonderen Tücken oder Tipps für den Aufbau mit dieser Technik? Welche Fehler kann man machen? Wo sind die Vor- und Nachteile gegenüber der anderen Technik?
Wir würden gerne auf Anhieb einigermaßen damit klar kommen und nicht lange wie die Stümper herumwerkeln.
Ich freue mich schon auf Eure Tipps.
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Beitrag vom 18.05.2014 - 15:00 |
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Ich habe die Lösung mit einer Abspannschnur ein paar mal gesehen.
Die Heringe wurden mittig zwischen zwei Seitenstangen eingeschlagen und somit kann man die Abspannschnur dann im Zickzack zwischen Seitenstange und Hering führen. Soweit ich mich erinnern kann, neigte aber die Konstruktion beim Nachspannen immer zum Verdrehen der Jurte, weil der Zug ja nur an der Nachspannstelle verstärkt werden kann.
Ein Stamm hatte auch spezielle Heringe aus T-Stahl mit einem Eisenring, durch den die Spannschnur gezogen wurde und dadurch etwas besser lief.
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Beitrag vom 18.05.2014 - 18:33 |
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Neben dem Verdrehen ist der zweite große Nachteil, dass sich die Jurte kaum nachspannen lässt. Die zwölf kleinen Seilwege, die man sonst hat, müssen bei dem Zickzackseil mehr oder weniger aufaddiert werden.
Und tatsächlich ist das nur bei Heringen mit Ösen sinnvoll; ansonsten reicht es, wenn das Seil an einem Hering abrutscht, um sämtliche Seitenstangen umzuwerfen.
Das ist eine Aufbautechnik, die man wirklich perfekt beherrschen muss und für die man sehr gut abgestimmtes Material braucht.
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Beitrag vom 18.05.2014 - 19:27 |
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RE: Jurte mit langer Abspannleine aufbauen (im Zick-Zack) |
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Moderator 3536 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Uta
Wo sind die Vor- und Nachteile gegenüber der anderen Technik? |
Ein weiterer Nachteil ist, dass du insgesamt mehr als doppelt so viel Seil benötigst, da jede der 12 Ecken dann 2 Abspannlängen benötigt, die auch nicht mehr gerade von der Aufstellstange weg geführt werden, sondern in einem längeren, schrägen Weg. Wenn du zwischendrin - gegen das erwähnte Verdrehen - etwas nachspannen willst, wird je nach "Abspann-Idee" ebenfalls zusätzliche Länge fällig werden.
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- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau. |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Andir am 18.05.2014 - 19:43.
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Beitrag vom 18.05.2014 - 19:39 |
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Für Deine Überlegungen möchte ich Dir folgenden Link ans Herz legen.
https://www.youtube.com/watch?v=fIbMoUqTxAM
Ralph von Jurtenland hat hier eindrucksvll die Bewegung im Jurtendach dargestellt. Wie sich die Abspannungstechnik auswirkt weiss ich nicht zu sagen, außer, dass Du eben immer wieder nachspannen musst.
Leider habe ich keine Erfahrung mit dem Abspannen im Zickzack. Ich denke das Abspannen dürfte eher schwierig werden, da es schwer sein dürfte die Spannung um die Jurte zum einzigen Spannpunkt zu führen. Würdest Du Seilrollen als Umlenkpunkte verwenden, könnte ich es mir besser vorstellen.
Ich habe aber auch schon darüber nachgedacht, insofern bin ich neugierig, welche Erfahrungen andere Praktiker damit haben.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von HCW am 19.05.2014 - 21:31.
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Beitrag vom 18.05.2014 - 22:16 |
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Ich habe es in meinem Stamm auch so mit einer einzigen langen Abspannleine gelernt. Das hat nie vernünftig funktioniert und das Nachspannen hat ewig gedauert, weil auch ständig die Heringe versetzt werden mussten. Ich dachte bisher immer, dass nur wir diese umständliche Methode angewendet haben
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Löffel am 19.05.2014 - 09:55.
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Beitrag vom 18.05.2014 - 22:43 |
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Jurte mit langen Abspannseil |
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Ich kann Dir auch nur davon abraten !
Bei Winddruck auf eine Seite müsstest Du dort nachspannen - da alle Seitenstangen mit EINER Schnur abgespannt sind kannst Du keine Stabilität in die Abspannung bringen.
Also - wie bisher - kann ich nur empfehlen - Es sei denn Du willst eine tanzende Jurte....... sollte man den FB fragen....
HgP Holzwurm-Petterweil
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Beitrag vom 19.05.2014 - 01:22 |
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Man bräuchte dann auch mehr Leute die Jurte aufzustellen. Ich stell mir das zumindest so vor, dass dann jedes Ende beim Aufbau besetzt sein muss.
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Beitrag vom 19.05.2014 - 12:45 |
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Danke für Eure Hinweise! Klingt eher danach, dass wir uns auf unsere bewährte Methode verlassen sollten. Vielleicht probieren wir es irgendwann, wenn wir Zeit und Ruhe dafür haben, dann doch einmal aus - man müsste das Seil ja nicht komplett um die Jurte laufen lassen, sondern könnte es in mehrere Abschnitte einteilen. Mal sehen, für den Augenblick sieht es also nach 12 einzelnen Abspannleinen aus.
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Beitrag vom 19.05.2014 - 13:39 |
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Ich hatte sowas mal vor langen Jahren bei einem Nachbarstamm abgeguckt. Allerdings hatten die zwölf Einzelleinen, die von der Seitenstange zum Hering und dann zur nächsten Seitenstange liegen. Jeweils mit einer Palstek-Schlaufe an den Enden.
Ich dachte, ich mache es schlauer, und baute eine durchgehende Leine. Die ist allerdings gegen das Verrutschen mit eingearbeiteten Kauschen und S-Haken versehen, die man über die Stangenspitzen hängen kann. Damit steht die Jurte auch wunderbar verdrehungsstabil.
Als richtig schlau erwies sich das aber nicht, denn für eine 6,3 m/1,65 m-Jurte braucht man da etwa 60 m Leine. Und mit den S-Haken ist das ein widerliches Getüdel, weil die überall festhaken. Wenn man die Leine beim Abbau mal schnell irgendwo hinstopft, dann ist man beim nächsten Aufbau noch immer beim Entwirren, wenn in der Jurte nebenan schon das Feuer brennt ...
Dazu kommt das schon angesprochene Problem, dass man nur durch Versetzen der Heringe nachspannen kann. Nach ein paar Tagen Lager ist der Boden dann so viel schweizer Käse, dass da nix mehr hält.
Vorteile hat es allerdings, wenn man eine Jurte nur mit wenigen Leuten aufbaut. Die Sache wird früher stabil, denn durch Herumlegen der Leine um die Querstangen der T-Heringe kann man viele Jungpfadfis ersetzen, die wie üblich keine Geduld haben, lange genug festzuhalten.
Eine guter Kompromiss ist es wohl, mit Einzelleinen zu arbeiten, die auf herkömmliche Weise radial von den Stangen nach außen laufen, und nur an vier Ecken jeweils eine Doppelleine gegen die Verdrehung zu verwenden. Die sollten dann aber nicht Stange-Hering-Stange verlaufen, sondern Hering-Stange-Hering. Es braucht also am Ende vier Heringe zusätzlich.
Gut Pfad
mike
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zuletzt von M. Hammer-Kruse am 19.05.2014 - 14:06.
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Beitrag vom 19.05.2014 - 14:01 |
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Unsere Jurte spannen wir mit 12 Einzelseilen und zugehörigen Heringen ab. Sollte es aber notwendig werden, zwischen den Pfosten an der Planenmitte diese noch etwas nach unten zu ziehen, dann machen wir dass über die "Sternabspannung", also mit durchlaufendem Band und zu den schon eingeschlagenen Heringen.
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-- Ostwestfalen - wo man mit dem lieben Gott zusammen ein Bier trinken gehn kann. Hier komm'wa wech. --
-- Graue Kluft am Leibe, Zelte so schwarz wie die Nacht, Freundschaft die süchtig macht, Abenteuer so bunt -- |
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Beitrag vom 20.05.2014 - 08:31 |
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Zitat Original geschrieben von M. Hammer-Kruse
Vorteile hat es allerdings, wenn man eine Jurte nur mit wenigen Leuten aufbaut. Die Sache wird früher stabil, denn durch Herumlegen der Leine um die Querstangen der T-Heringe kann man viele Jungpfadfis ersetzen, die wie üblich keine Geduld haben, lange genug festzuhalten.
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Wir fanden immer, dass es in der Phase des Lageraufbaus ganz praktisch ist, möglichst viele Wöflinge zum Festhalten zu verdonnern... So können sie keinen Blödsinn machen!
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Beitrag vom 20.05.2014 - 16:48 |
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Zitat Original geschrieben von Nachtwache
Unsere Jurte spannen wir mit 12 Einzelseilen und zugehörigen Heringen ab. Sollte es aber notwendig werden, zwischen den Pfosten an der Planenmitte diese noch etwas nach unten zu ziehen, dann machen wir dass über die "Sternabspannung", also mit durchlaufendem Band und zu den schon eingeschlagenen Heringen. |
Das Seil für eine solche Lösung habe ich heute mit der Post bekommen. Leider vermisse ich die Möglichkeit ein entsprechendes Seil über die Ausrüster zu bestellen. Mir würde dabei etwas in der Art vorschweben wie Tortuga in die Ecken seiner Vierecksplanen knotet.
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Beitrag vom 20.05.2014 - 21:42 |
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Zitat Original geschrieben von HCW
Leider vermisse ich die Möglichkeit ein entsprechendes Seil über die Ausrüster zu bestellen. Mir würde dabei etwas in der Art vorschweben wie Tortuga in die Ecken seiner Vierecksplanen knotet. |
Das bekommst du doch als Meterware...
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Beitrag vom 09.07.2014 - 17:57 |
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So habe ich es auch gekauft. Ich glaube eine 100m Spindel. Andererseits bekomme ich Spleitex Seil auch überall und kaufe es doch bei den Ausrüstern. Es würde mir einfach das Suchen ersparen, wenn ich wüsste, dass ist das Seil, dass ich brauche.
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Beitrag vom 09.07.2014 - 21:26 |
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