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Administrator 4028 Beiträge
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Jetzt sind wir schon wirklich off-topic.
Die Vorstellung eines Nationalstaats, der eine Nation auf kulturelle, sprachliche und ethnische Homogenität definiert ist eine Entwicklung des 19. Jh., die sich vor allem in Deutschland und Osteuropa durchgesetzt hat, aber eigentlich nirgends verwirklicht werden konnte.
In Westeuropa, Frankreich, Schweiz und angelsächsischen Einflusbereich bezeichnet der Begriff Nation keine ethnisch homogene Gruppe mit gemeinsamer Sprache, sondern die Bevölkerung eines definierten Territoriums, die sich einem gemeinsamen Staatswesen verpflichtet fühlen. Im deutschen Sprachgebrauch wird das als Willens- oder Staatsnation bezeichnet.
Es gibt auch weitere Definitionen für den Nationenbegriff:
In China wird die Nation auf die Verwendung gemeinsamer Schriftzeichen zurückgeführt, die von sehr unterschiedliche Sprachgruppen verwendet werden. Die Han-Chinesen, die etwa 90% der Gesamtbevölkerung Chinas stellen sind keine homogene Gruppe, sondern ein Sammelbegriff für die Völker und Kulturen, die unter der Han-Dynastie im mittleren Reich vereinigt waren und in mindestens 8 sog. "Dialekte" zerfallen. Nach unserer Definition sind die Dialekte eigene Sprachen, denn Unterschied z.B. zwischen Mandarin und Kantonesisch oder Hakka ist vergleichbar mit dem Unterschied zwischen Deutsch und Französisch.
Die Israelis definieren sich über ihre Religion, die aber in mehreren Konfessionen aufgefächert ist und unterschiedlich ausgelegt wird, von streng orthodox bis sekular und unterschiedliche Sprachen sprechen. Neuhäbräisch ist neben Englisch und Arabisch Amtssprache, in einigen Regionen wird auch noch Jiddisch gesprochen.
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Beitrag vom 21.07.2011 - 11:10 |
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168 Beiträge
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Ach so weit weg von den Bayern sind wir nun auch nicht! Immerhin war Holstein mal eine Zeit lang zugehörig zum Kaiserreich Österreich-Ungarn.... (1865-1867)
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Was immer auch geschieht,
Du darfst nie so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man Dich zieht,
auch noch zu trinken!
(Erich Kästner)
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Beitrag vom 21.07.2011 - 13:00 |
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Zitat Original geschrieben von sadarji
Jetzt sind wir schon wirklich off-topic.
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Klar! Du hast natürlich recht!
Ist aber doch sehr interessant, was hier mitgeteilt wird (natürlich auch, was Du schreibst!) findest Du nicht?
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bipi und ali lehrten uns:
"Der Pfadfinder ist Bruder aller Pfadfinder
und Freund aller Menschen" |
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Beitrag vom 21.07.2011 - 13:19 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Was ich sagen will ist, auch wenn zwei das gleiche sagen, meinen sie es nicht. Man kann nicht voraussetzen, dass unsere Maßstäbe, Normen und Werte auch immer überall sonst gültig sind, das gilt noch nicht einmal in Europa. Das lernt man eigentlich nur, wenn man allein unterwegs ist, möglichst auch die Sprache kennt und gezwungen ist mit den Menschen direkten in Kontakt zu kommen. Wenn man in einer Gruppe unterwegs ist, lernt man ein Land nur sehr oberflächlich und durch die subjektive deutsche Brille betrachtet kennen. Es bleibt immer eine Distanz. Die Erfahrung hatte ja auch tusk gemacht, als er sich intensiv mit der Sprache und der Kultur der Samen beschäftigt hatte um unter ihnen zu leben.
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Beitrag vom 21.07.2011 - 18:28 |
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...und dabei sind gerade die Samen in mehreren Staaten "beheimatet": Finnland, Schweden, Norwegen (?) Russland (in dem Teil der mal finnisch war?).
Dieses Volk ist aus vielen Gründen für mich sehr interessant, nicht nur wegen tusk:
-eins der letzten "Naturvölker" Europas,
-deren tolle Lieder,
-deren tolle Flachtrommeln
-deren tolle Tracht,
-deren tolle Rentiere,
-deren tolle Schlitten,
-deren tolle Boote
deren tolle Hütten / Häuser: Kota (Kohte!)
Stimmt es eigentlich, (was ich irgend wo her hab') dass der Ausdruck "Lappen" für Samen beleidigend, mindestens "politisch unkorrekt" sei?
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bipi und ali lehrten uns:
"Der Pfadfinder ist Bruder aller Pfadfinder
und Freund aller Menschen" |
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Beitrag vom 21.07.2011 - 19:25 |
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Administrator 4028 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von roterwolf
Dieses Volk ist aus vielen Gründen für mich sehr interessant, nicht nur wegen tusk:
-eins der letzten "Naturvölker" Europas, |
Du warst schon lange nicht mehr da
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Beitrag vom 21.07.2011 - 22:11 |
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Das stimmt!
Letztes Mal in Finnland vor 25 Jahren!
Scheint es hat sich wohl auch hier viel verändert!?
Gut, dann haken wir das als "gute Erinnerungen" ab!
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bipi und ali lehrten uns:
"Der Pfadfinder ist Bruder aller Pfadfinder
und Freund aller Menschen" |
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Beitrag vom 22.07.2011 - 12:26 |
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Zitat Original geschrieben von sadarji
Jetzt sind wir schon wirklich off-topic.
Die Vorstellung eines Nationalstaats, der eine Nation auf kulturelle, sprachliche und ethnische Homogenität definiert ist eine Entwicklung des 19. Jh., die sich vor allem in Deutschland und Osteuropa durchgesetzt hat, aber eigentlich nirgends verwirklicht werden konnte.
In Westeuropa, Frankreich, Schweiz und angelsächsischen Einflusbereich bezeichnet der Begriff Nation keine ethnisch homogene Gruppe mit gemeinsamer Sprache, sondern die Bevölkerung eines definierten Territoriums, die sich einem gemeinsamen Staatswesen verpflichtet fühlen. Im deutschen Sprachgebrauch wird das als Willens- oder Staatsnation bezeichnet.
Es gibt auch weitere Definitionen für den Nationenbegriff:
In China wird die Nation auf die Verwendung gemeinsamer Schriftzeichen zurückgeführt, die von sehr unterschiedliche Sprachgruppen verwendet werden. Die Han-Chinesen, die etwa 90% der Gesamtbevölkerung Chinas stellen sind keine homogene Gruppe, sondern ein Sammelbegriff für die Völker und Kulturen, die unter der Han-Dynastie im mittleren Reich vereinigt waren und in mindestens 8 sog. "Dialekte" zerfallen. Nach unserer Definition sind die Dialekte eigene Sprachen, denn Unterschied z.B. zwischen Mandarin und Kantonesisch oder Hakka ist vergleichbar mit dem Unterschied zwischen Deutsch und Französisch.
Die Israelis definieren sich über ihre Religion, die aber in mehreren Konfessionen aufgefächert ist und unterschiedlich ausgelegt wird, von streng orthodox bis sekular und unterschiedliche Sprachen sprechen. Neuhäbräisch ist neben Englisch und Arabisch Amtssprache, in einigen Regionen wird auch noch Jiddisch gesprochen.
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Wir in Polen sind jetzt praktisch homogen - sprachlich, kulturell, ethnisch. Theoretisch 90% ist katholisch. Frueher war anders, seit 1989 wir koennen alte Spure finden und pflegen.
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Beitrag vom 09.08.2011 - 18:58 |
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