Logo Pfadfinder-Treffpunkt
Montag, 17. Juni 2024
  • CHAT (Live)

  • Keine User im Chat online.

    Anzahl Räume: 4

    Zum Chat

  • ONLINE-STATUS

  • Besucher
    Heute:
    20.308
    Gestern:
    38.209
    Gesamt:
    24.350.258
  • Benutzer & Gäste
    4694 Benutzer registriert, davon online:
    moggeCP
    tinanon
    und 717 Gäste
 
Start Einloggen Einloggen Die Mitglieder Das Foren-Team Suchfunktion
75683 Beiträge & 5159 Themen in 29 Foren
Keine neuen Beiträge, seit Ihrem letzten Besuch am 17.06.2024 - 12:49.
  Login speichern
Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Jugendbewegung » Vorschlag zu einer Reflexion über Wandervogel-Zielsetzungen geschlossen

vorheriges Thema   nächstes Thema  
154 Beiträge in diesem Thema (geschlossen) Seiten (11): < zurück 6 7 (8) 9 10 weiter >
Autor
Beitrag
HathiCP ist offline HathiCP  
RE: RE: RE:
Moderator
3846 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von Zille
....
Und den abgebrochenen Speer.



Ist ja okay, von mir aus, sei es drum zwinkern ...um jetzt mal was Nettes zu schreiben, vor zwei Wochen war ich in Reinstorf, der Wandervogelhof hat mir sehr gefallen, das ist doch eine
Zitat
"Was-tut-wir-Zielsetzung".

lachend



Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed!


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von HathiCPD am 17.02.2011 - 21:18.
Beitrag vom 17.02.2011 - 21:18
Diesen Beitrag melden   nach weiteren Posts von HathiCP suchen HathiCP`s Profil ansehen HathiCP eine private Nachricht senden HathiCP zu Ihren Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
*Dennis* ist offline *Dennis*  
RE: RE: RE: RE:
80 Beiträge
Wo wir wieder beim Thema wären. (Mit den Zielen - Burg bauen und so....)

Zitat
Original geschrieben von fahr_mit

wandervogel ziele?

der wandervogel ist eine fahrten und lebensgemeinschaft auf zeit.
lebensinhalt: "auf fahrt gehen" - losgelöst vom elternhaus und seiner bevormundung die welt erobern.
"der weg ist das ziel", den wandervögeln kommt es nicht darauf an irgendwo anzukommen!

wenn die wandervögel ein ziel brauchen bauen sie eine burg die nie fertig werden darf -
weil sie sonst kein ziel mehr haben - alles klar!




Beitrag vom 18.02.2011 - 09:10
Diesen Beitrag melden   nach weiteren Posts von *Dennis* suchen *Dennis*`s Profil ansehen *Dennis* eine private Nachricht senden *Dennis* zu Ihren Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Nachtwache ist offline Nachtwache  
RE:
1003 Beiträge
Nachtwache`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Zille
"Was ist denn nun eigentlich eine Wandervogelgruppe? "
Irgend verstehe ich die Frage nicht; Pfadfinder sind Menschen, die Mitglieder in einem Pfadfinderbund sind und genauso definieren sich Wandervögel darüber, dass sie in einem Wandervogelbund sind. Was ist daran so schleierhaft?


Aber was ist ein Wandervogelbund. Wie definiert sich das Wandervogelbundsein? Warum ist es kein Alpenverein oder keine Pfadfindergruppe. Wo liegt der Unterschied??? Das es einen gibt, ist mir klar, aber mir fehlt immer noch die Definition "Wandervogel". Und das derjenige ein Wandervogel sei, der in einem Wandervogelbund ist, impliziert die Frage, was ein Wandervogelbund ist - und dann liegt die Antwort nahe, dass ein WV-Bund ein Zusammenschluss von Wandervögeln sei ....... ne, is klar.

Zitat
Original geschrieben von Zille
"Was haben die Wandervögel vor der Meißnerformel gemacht?"
Meines Wissens waren Wandervogelbünde beim ersten Meißnertreffen nicht mal offiziell dabei, sondern nur als Beobachter, weil ihnen die ganze Veranstaltung viel zu programmatisch wurde. Vielleicht kann man daran mehr ablesen, als an wohlfeilen Selbstdarstellungen. Inwiefern die Situation in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert für die Gegenwart relevant ist, vermag ich auch nicht zu erkennen.


Diese Frage bezog soch auf Luedens Post, wo er das Selbstverständnis der Wandervögel mit der Meißnerformel zu untermauern versuchte.... Das klappt offenbar nicht wirklich. Aber die Frage, was macht "Wandervogel" aus, was ist allen gemeinsam, bleibt bestehen.

Zitat
Original geschrieben von Zille
"Lebensbundprinzip, dem nun genau die Schüler fehlt"
könnte es sich dabei eventuell um eine wilde Behauptung handeln?


Könnet es sein, dass doch der Anstoß der Diskussion darin lag, dass die Wandervögel Nachwuchsprobleme haben??? Wenn dem nicht so ist, können wir hier ja augenblicklich zu machen. Andererseits bliebe die Antwort auf meine Frage noch offen.

Zitat
Original geschrieben von Nachtwache
3. Welche Entwicklung haben die Wandervögel durchgemacht (und warum)? Wie kommt es, dass ein "Ausschuss für Schülerfahrten" in einem Lebensbundprinzip gipfelt, dem nun genau die Schüler - also der ursprüngliche Gründungsansatz - fehlt?






-- Ostwestfalen - wo man mit dem lieben Gott zusammen ein Bier trinken gehn kann. Hier komm'wa wech. --
-- Graue Kluft am Leibe, Zelte so schwarz wie die Nacht, Freundschaft die süchtig macht, Abenteuer so bunt --


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Nachtwache am 18.02.2011 - 10:04.
Beitrag vom 18.02.2011 - 10:03
Diesen Beitrag melden   nach weiteren Posts von Nachtwache suchen Nachtwache`s Profil ansehen Nachtwache eine E-Mail senden Nachtwache eine private Nachricht senden Nachtwache zu Ihren Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
pepe ist offline pepe  
...
133 Beiträge
Habe eben auch mal die Wandervogel-Zielsetzung zu reflektieren. Und dabei ist mir aufgefallen, dass es ja irgendwie widersinnig ist, dass man Jugendlichen eine Jugendkultur anbietet, die darauf beruht, dass sie sich gegen das Erwachenenreich auflehnt. Das funktioniert doch nur, wenn die Jugendlichen von sich aus diesen Weg gehen wollen und nur dann ist es eine richtige Jugendbewegung. Stell dir mal folgendes vor: Ein Althippie versucht 16 Jährige davon zu begeistern, dass Flowerpower eine tolle Sache ist und sie doch gefälligst mit ihm nun genau sein Leben leben sollen. Oder wenn papa punk zu seinem Sohnemann geht und ihm verschlissene Klamotten kauft, damit er auch ein Punk wird und sich gegen seinen Vater auflehnt.
Und genau diesen Widerspruch muss man wohl überwinden, wenn man glücklich werden will. Eine möglichkeit wäre, dass man das mit den Jugendlichen/Kindern einfach lässt und sich damit abfindet, dass man einer anderen Zeit angehört.
Die andere Möglichkeit ist, dass man gerne seine Kultur weiter geben will. Dann wird man aber seine eigene Vorstellung von "nur auf Fahrt gehen" über Board werfen müssen. Denn mit Jugendlichen zu Arbeiten ist nun mal Arbeit. Das fängt mit Keilen an und hört mit Elterngesprächen auf. Und dann würde man doch nur noch ein Abziehbild seiner eigenen Kultur verkaufen und wäre ein Pfadfinder mit einer besonderen Note.
Ich kenne das von einer Gruppe, die in meinen Augen eine ganz gute Jugendarbeit macht. Und wenn man genauer hinschaut und ins Gespräch kommt, dann hört man, dass sie verschrien sind als "die Pfadfinder". Und tatsächlich sind es ehemalige Pfadfinder, denen es noch irgendwie im Blut steckt, dass man für Nachwuchs auch mal was organisieren muss.

Einen Tod wird man sterben müssen.



www.saporoger.de
Beitrag vom 18.02.2011 - 10:20
Diesen Beitrag melden   nach weiteren Posts von pepe suchen pepe`s Profil ansehen pepe eine private Nachricht senden pepe zu Ihren Freunden hinzufügen pepe auf ICQ.com zum Anfang der Seite
zille ist offline zille  
RE: ...
684 Beiträge
zille`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von pepe
Das funktioniert doch nur, wenn die Jugendlichen von sich aus diesen Weg gehen wollen und nur dann ist es eine richtige Jugendbewegung.

Ich glaube, man muß sich keine Sorgen machen, dass die Jugend rebelliert - das ist (r)evolutionär bedingt. Anders wäre der Ablösungsprozess vom Elternhaus auch nur schwer möglich. Meine Erfahrung ist, dass vielen Pfadfindergruppen die Jungs (mehr als die Mädchen) mit spätestens 15/16 abhanden kommen; vielleicht weil dem Bedürfnis nach Selbstbestimmung zu wenig Raum geboten wird? Insofern muß man Jugendlichen nicht zeigen, WIE sie sich auflehnen können, sondern muß ihnen innerhalb der Struktur soviel Freiraum lassen, dass sie sich nicht abwenden. Das funktioniert meiner Beobachtung nach in bündischen Gruppen besser, als in christlich-scoutischen. Allerdings muß man es dann auch ertragen können, dass die Pimpfe mal ein Bier trinken oder eine Zigarette rauchen.

@Nachtwache: Ich weiß, dass die Argumentation redundant ist, aber so funktioniert es in meinen Augen. Diese Begriffe sind erstmal lediglich Selbstzuscheibungen und ob sich jemand als Pfadfinder, Wandervogel oder Alpinist bezeichne, sagt sehr wenig über die Person aus. Die Unterschiede zwischen den Bünden sind einfach zu groß und mittels Schlagwörter wie Gesang, Kohte, Fahrt, Lebensbund etc. kann man einen Wesenskern nur sehr schwach umreißen. "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." (Wittgenstein)





"Es ist lustvoll, so für sich hin im Stil der Jugendbewegung - ich würde fast sagen - zu latschen.
Und es ist widerwärtig, im Gleichschritt zu marschieren" -- Walter Jens
Beitrag vom 18.02.2011 - 11:04
Diesen Beitrag melden   nach weiteren Posts von zille suchen zille`s Profil ansehen zille eine E-Mail senden zille eine private Nachricht senden zille zu Ihren Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Gast pfiffo_2008  
RE: RE:
Gast
Zitat
Original geschrieben von Nachtwache

Aber was ist ein Wandervogelbund. Wie definiert sich das Wandervogelbundsein? Warum ist es kein Alpenverein oder keine Pfadfindergruppe. Wo liegt der Unterschied???



da haste doch Deine antwort. dieses verkomplizierte denken, nach einer lösung Deiner persönlichen befriedigung suchende unglücklich darin sein, nicht zu verstehen, weshalb wandervögel wandervögel sind und im vergleich zum pfadfinder kein ziel brauchen, trennt Dich von der wahrscheinlichkeit, wandervogel zu sein und in eine gemeinschaft zu gehen, die sich eben darin befriedigt sieht, in einer eben solchen zu leben, fahrten zu machen und einen teil des irdischen daseins gemeinsam zu gehen, ohne groß darüber nachzudenken und in selbstmitleid zu verfallen, weil es keine aufgabe mehr gibt. pfadfinder und wandervögel zu vergleichen ist, wie äpfel mit birnen, das wurde eingangs schon gesagt und ich frage mich, weshalb Du uns das wandervogeldasein absprechen willst "wenn wir kein erkennbares ziel für Dich haben?"

oder einfacher....
welches ziele hat denn eine familie?

Zitat
Original geschrieben von Nachtwache
Wie definiert sich das Wandervogelbundsein?


so http://www.autonomer-wandervogel.de definieren wir uns....


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von pfiffo_2008 am 18.02.2011 - 12:52.
Beitrag vom 18.02.2011 - 12:26
Diesen Beitrag melden   zum Anfang der Seite
Toranaga ist offline Toranaga  
225 Beiträge
Muss denn immer alles ein pädagogisch wertvolles Ziel haben?
Wenn sich eine Gruppe zusammenfindet, die einfach nur auf altertümliche Art wandern will, Abenteuer erleben, die Natur geniessen, wilde Romantik in sich aufnehmen, Lieder singen und gemeinsam musizieren will, dann sind das schon eine Menge Ziele.
Sie werden dann genau die Leute ansprechen, von denen sie glauben dass sie zu ihrer Gruppe passen (das ist doch dann das berühmt-berüchtigte Keilen) oder die Leute, die gerne dazugehören möchten, werden dort anfragen.
Ob die Chemie stimmt, sieht man dann ja bald.

Das hat bestimmt für manche ihren Reiz und wem's gefällt, der wird dort bestimmt eine gute Heimat finden.
Wem's nicht gefällt, der macht halt etwas Anderes.
Beitrag vom 19.02.2011 - 14:30
Diesen Beitrag melden   nach weiteren Posts von Toranaga suchen Toranaga`s Profil ansehen Toranaga eine private Nachricht senden Toranaga zu Ihren Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
puschkin ist offline puschkin  
33 Beiträge
Es ist für mich jetzt an der Zeit, einmal eine Bilanz der Diskussion zu ziehen. Abgesehen von einigen Beiträgen, denen man mehr die Freude am Mitdiskutieren als das brennende Interesse am Thema anmerkte, haben mir eine ganze Reihe von Beiträgen gut gefallen, auch wenn sie nicht oder nicht im Wesentlichen meiner Position entsprechen. Aber deutlich geworden ist tatsächlich meine schon länger gehegte Vermutung (und was einige Diskussionsteilnehmer ebenfalls gesagt haben), dass von den eigentlich Betroffenen relativ wenig Interesse an einer Reflexion des eigenen Standorts und an Überlegungen für die eigene Zukunftsicherung zu erwarten ist. Daran ist die von mir wiederholt so formulierte Unbeschwertheit im Genießen des romantischen Augenblicks mit verantwortlich.

Aber auch dort, wo sich um Neuzugänge ernsthaft bemüht wird, ist der Zustrom spärlich. Es muss also noch andere Gründe geben und die sehe ich in den gelebten engen Zielsetzungen und in der Eremitage weg aus der Öffentlichkeit. Einer schrieb richtig, dass sich die Pfadfinder im Unterschied zu den Wandervögeln auch sozial und öffentlichkeitswirksam engagieren. Hier sollten die Wandervögel eine neue Möglichkeit erkennen, öffentliche Akzeptanz zu gewinnen.

Einige andere meinten, dass man absterben lassen sollte, was sich überholt hat. Das ist eine ernst zunehmende Einstellung, wenn auch eine traurige.

Ein Beitrag meint, dass die Wandervogelbewegung noch eine lebendige Bewegung sei und man nicht für tot erklären solle, was noch so frisch lebt. Das ist nicht gründlich beobachtet. Wenn man die Alterspyramiden bei Wandervogeltreffen analysiert, dann sind die jungen Jahrgänge im Vergleich zu den älteren deutlich unterrepräsentiert. Das ist bei den Pfadfindern ganz anders. Das bedeutet, dass man beim Wandervogel rechtzeitig das Bewusstsein dafür schärfen sollte, dass man für den Weiterbestand in der Zukunft planen sollte - nicht erst, wenn die vielen alten Wandervögel nicht mehr da sind.

Nach meiner Meinung sollte man auch akzeptieren, dass die Wandervogelbewegung der Gegenwart immer weniger eine Jugendbewegung ist, sondern dass die Erwachsenen - welchen Alters auch immer (wenn man wirklich dazu zählt, was sich dazu gehörig fühlt) – die Mehrzahl darstellen. Es scheint mir so, dass die im Wandervogel gelebte Romantik mittlerweile mehr etwas für romantisch interessierte Erwachsene geworden ist als für aktivitätshungrige Jugendliche und dass die erwachsenen Seiteneinsteiger, aus welchen Gruppen auch immer, den Hauptzustrom darstellen. Das sollte man so hinnehmen und Wandervogel-Werbung auf diese Gruppe mehr verlagern als auf Jugendliche. Romantik ist zum Ausgleich für Erwachsene und fast erwachsene Jugendliche in unserer immer technisierteren Umgebung geworden.

Ich möchte noch folgende Beobachtungen mitteilen und einfach in den Diskussionsraum stellen. Wiederholt habe ich Gruppen von Wandervogel-Ordensbrüder im Alter zwischen 50 und über 80 Jahren erlebt, die sich auf Campingstühlen neben Grill-Garnituren in Singerunden zusammen fanden und sangen: Wo wollt ihr hin ihr tollen Jungen..., Jauchzende Jungen auf dem Rücken ihrer Pferde... Es tippeln ein paar Jungen bis ans Ende der Welt... Daraus wird Zweierlei für mich erkennbar. Einmal haben der Wandervogel/das Bündische offensichtlich für das ganze Leben so begeistert und fasziniert, dass man davon nicht mehr los kommt. Das ist eine sehr positive Tatsache und man sollte über diese alten Ordensbrüder nicht lachen. Andererseits droht durch ein solches regelmäßiges Sich-Fortbegeben in eine Welt der blauen Blume/in die Romantik die Gefahr eines Realitäts-Wahrnehmungsverlustes, der sich dann auch in einer gewissen Sorglosigkeit gegenüber der Zukunft der beglückenden Wandervogel-Bewegung niederschlägt.

Ich möchte es noch einmal wiederholen: Der Wandervogel ist eine so einmalige, bunte, bewegende und prägende Erlebniswelt gewesen und ist sie noch, dass ich es gerechtfertigt finde, sich dafür zu interessieren und einen möglichen historischen allmählichen Abgang aufrichtig zu bedauern. Eine Massenbewegung wird der Wandervogel nie mehr werden. Aber als Unikat sollte er in einer zufrieden stellenden „Stückzahl“ (ein schreckliches Wort, aber ich finde kein anderes) weiter bestehen bleiben, dass er Interessierten auch in Zukunft eine schöne romantische Heimat bieten kann.

Puschkin

Beitrag vom 20.02.2011 - 11:31
Diesen Beitrag melden   nach weiteren Posts von puschkin suchen puschkin`s Profil ansehen puschkin eine private Nachricht senden puschkin`s Homepage besuchen puschkin zu Ihren Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Malte ist offline Malte  
Moderator
1559 Beiträge
Malte`s alternatives Ego
Nachdem der Wandervogel in seinen verschiedenen Schattierungen sich Ende der Siebziger von 1968 erholt hatte, glaube ich, dass er zwar nie wirklich aus seiner Nische rauskommen wird, aus dieser Nische aber auch nicht rausgekehrt wird und sich aus dieser heraus ab und an wieder ein kleines bisschen breiter gemacht hat und machen wird.

Wenn man sich bspw. die Jungs von Vierzig Morgen anschaut, dann merkt man, dass es nicht an den Zeitläufen und den äußeren Einflüssen liegt, sondern dass sich einfach die richtigen Leute am richtigen Punkt treffen müssen, damit was passiert - und dann passiert es eben.

Bei Pfadfinderverbänden hat man da sicher ein größeres Maß an Fürsorge durch obere Instanzen. Während - bei in Orden gegliederten Wandervogelbünden - diese im positiven wie negativen Sinne ziemlich frei sind in ihrem Sein, hat man bei Pfadfinderverbänden eine stärkere Kontrolle der Inhalte der Jugendarbeit, der Corporate Identity etc.. Umgekehrt hat man als sich gründende Gruppe einen größeren Rückhalt, bekommt ggf. Material gestellt, hat für gewöhnlich einen "Patenstamm", der mithilft, über die ersten Jahre etwas einfacher drüber zu kommen und wenn es Probleme gibt, ist das "soziale Netz" des Verbandes meist besser ausgestattet.

Es gibt in meinen Augen keinen Grund für Pessimismus. Es stirbt das ab, was absterben muss, um den Humus für etwas neues zu bilden. Die Lieder, Burgen, Häuser, Bücher etc. bleiben ja bestehen. Und wenn nur, um als Beispiel zu dienen, was man machen KANN und daraus eigene Ansprüche für sich und seine Gruppe zu finden.

Und da ist mir eine geringere "Stückzahl" lieber, als eine weichgewaschene Beliebigkeit und "Anpassung" als vorgeblich veränderte Außenumstände.




www.myspace.com/bruncken



Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Malte_B am 20.02.2011 - 12:20.
Beitrag vom 20.02.2011 - 12:19
Diesen Beitrag melden   nach weiteren Posts von Malte suchen Malte`s Profil ansehen Malte eine E-Mail senden Malte eine private Nachricht senden Malte zu Ihren Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Die Tiger ist offline Die Tiger  
eine Frage des Seins
527 Beiträge
Die Tiger`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von puschkin
Der Wandervogel ist eine so einmalige, bunte, bewegende und prägende Erlebniswelt gewesen und ist sie noch, dass ich es gerechtfertigt finde, sich dafür zu interessieren und einen möglichen historischen allmählichen Abgang aufrichtig zu bedauern.


Würdest Du einen Wandervogel erkennen, wenn er all stars Schuhe trüge, piercings, Ringelshirt und eGitarre spielte? Würdest Du einem Menschen in Anzug und Kravatte mit Mercedes E-Klasse sein Sein absprechen, bloß weil er "im Alter" (30 aufwärts) seine Art auf Fahrt zu gehen verändert hat?
Ist jemand, der in amerikanisch geführten Großkonzernen gegen sein Gewissen handel müsste, aus der Definition gefallen, weil er zwar diversen Maximen in letzter Kosequenz folgt (seien es Pfadfinderische, einen Platz ordentlicher zu verlassen als er vorgefunden wurde, seien es der Umgang mit 'Untergebenen'), aber trotzdem dort arbeitet?
Ist es vorstellbar, dass die Idee, "das Feuer" in unserer hiesigen Gesellschaft schon so verbreitet wurde, dass viele Aspekte Allgemeingut geworden sind? Insbesondere meine ich das große Feld der Pädagogik; das 'plötzliche' Aufwerten des softskills 'teamfähigkeit' oder die alltäglich gewordene Vorstellung von 'Autorität in der Familie'.

Diese Prägung im Sein, die sich oftmals gar nicht bewußt gemacht wird, trägt Ideen weiter, die Unabhängig davon sind, ob jemand mit unplugged Gitarre und ranzigem Rucksack oder Luxus-Equipment zu Fuß und trampend durch's weite Land wandert. Ich würde sogar behaupten, dass gerade Kinder von 'echten Wandervögeln' die modernen Spielarten empfohlen werden, ohne sich den akademischen oder philosophischen Kopf zu zerbrechen, ob DAS nun Wandervogel ist. Selbstbestimmtes (Gruppen-)erlebnis mit Musik kann Tradition auch im modernen Gewand leben.

Ich meine, Du siehst den Abgesang dort, wo er nicht mehr ins Klischee passt. Und gerade Klischee: nee!



Music is a release from the tyranny of conscious thought (Kevin Burke)
Gute Laune - immer: http://www.fiddlers.de/
Beitrag vom 20.02.2011 - 13:03
Diesen Beitrag melden   nach weiteren Posts von Die Tiger suchen Die Tiger`s Profil ansehen Die Tiger eine E-Mail senden Die Tiger eine private Nachricht senden Die Tiger zu Ihren Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Gast pfiffo_2008  
RE:
Gast
Zitat
Original geschrieben von puschkin


Ich möchte es noch einmal wiederholen: Der Wandervogel ist eine so einmalige, bunte, bewegende und prägende Erlebniswelt gewesen und ist sie noch, dass ich es gerechtfertigt finde, sich dafür zu interessieren und einen möglichen historischen allmählichen Abgang aufrichtig zu bedauern. Eine Massenbewegung wird der Wandervogel nie mehr werden. Aber als Unikat sollte er in einer zufrieden stellenden „Stückzahl“ (ein schreckliches Wort, aber ich finde kein anderes) weiter bestehen bleiben, dass er Interessierten auch in Zukunft eine schöne romantische Heimat bieten kann.



lieber puschkin. die behauptung, welche Du aufstellst, stimmt so einfach nicht. du verzerrst hier die realität mit Deinem eigenen wahrnehmen. tatsache ist, dass die wandervögel bei gründung sicherlich nicht über die 2000 hinaus gehen und diese zahl - doch da hast Du recht, hier kann man und will man auch nicht von einer "massenbewegung" sprechen - ist heute definitiv erreicht. DU stellst doch eine ganz andere frage, nämlich, wo sind denn die "jüngeren", die antwort ist einfach, "zu hause" oder "auf fahrt" (wobei mit zu hause hier zb die eigenen heime gemeint sind. was sollen denn die tasächlich jüngeren auf den "bündischen partys"? saufen und gröhlen?

da haben die doch keinen bock drauf, die raufen, laufen und spielen im wald und wir als alte interessieren die gar nicht und das ist auch gut so....
Beitrag vom 20.02.2011 - 16:04
Diesen Beitrag melden   zum Anfang der Seite
Malte ist offline Malte  
RE: RE:
Moderator
1559 Beiträge
Malte`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von pfiffo_2008
da haben die doch keinen bock drauf, die raufen, laufen und spielen im wald und wir als alte interessieren die gar nicht und das ist auch gut so....



Sic!!!!!!!!!!! Daumen Daumen Daumen



www.myspace.com/bruncken

Beitrag vom 20.02.2011 - 20:58
Diesen Beitrag melden   nach weiteren Posts von Malte suchen Malte`s Profil ansehen Malte eine E-Mail senden Malte eine private Nachricht senden Malte zu Ihren Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Nachtwache ist offline Nachtwache  
RE: RE: RE:
1003 Beiträge
Nachtwache`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von pfiffo_2008


oder einfacher....
welches ziele hat denn eine familie?




Familie hat z.B. das Ziel Sicherheit, Fürsorge, für Kinder und für alte Menschen zu bieten. Erfüllung und Hinterlassen einer Spur für Eltern. Natürlich noch viele wetiere. Ganz wissenschaftlich redzuiert: Der Auftrag ist die Erhaltung der Art "Mensch".

Was ist nun das Ziel des "Wandervogels". Es muss ja nicht unbedingt ein pädagogisches sein.



-- Ostwestfalen - wo man mit dem lieben Gott zusammen ein Bier trinken gehn kann. Hier komm'wa wech. --
-- Graue Kluft am Leibe, Zelte so schwarz wie die Nacht, Freundschaft die süchtig macht, Abenteuer so bunt --
Beitrag vom 21.02.2011 - 18:44
Diesen Beitrag melden   nach weiteren Posts von Nachtwache suchen Nachtwache`s Profil ansehen Nachtwache eine E-Mail senden Nachtwache eine private Nachricht senden Nachtwache zu Ihren Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Malte ist offline Malte  
Moderator
1559 Beiträge
Malte`s alternatives Ego
Eine bewusste Abkehr von der Moderne und im Grunde eine Realitätsflucht.

Der Wandervogel ist, wie viele lebensreformerische Bestrebungen des späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhunderts, keine zielgerichtete Aktion, sondern eine Reaktion auf die Tatsache der Industrialisierung. Dem wurde eine Rückkehr zu einer behaupteten Natürlichkeit und ins kitischige gesteigerten Romantik entgegengesetzt: "Aus grauer Städte Mauern" entsprang der Gedanke, beim Wandern und Singen in der Natur sein eigentiches Menschsein zu erleben.

Und das sah man als eine Sache der Jugend an. Die Jugend hatte plötzlich einen Zweck jenseits ihrer bloßen Überwindung. Das war das gesellschaftlich revolutionäre: Jugend wurde zu einem Alter, dass man ERLEBEN sollte und nicht einfach durchlaufen wie einen lästigen Schnupfen.

Bei der Wiederhinwendung zur Natur, gibt es inzwischen eine reichhaltige Palette jenseits jeder Art von Lebensreform und das Ziel, seine Jugend möglichst bis weit in seine Dreissiger zu verlängern, ist allgegenwärtig.

Von daher sind diese damaligen Ziele einer kleinen Nische mehr oder minder gesellschaftlicher Konsens.

Andere "Ziele" des Wandervogels würden mir zugegebenermaßen nicht einfallen. Und da jetzt komplett künstlich was neues zu entwickeln, nur um ein "Ziel" zu haben, wäre reichlich albern.



www.myspace.com/bruncken

Beitrag vom 21.02.2011 - 19:38
Diesen Beitrag melden   nach weiteren Posts von Malte suchen Malte`s Profil ansehen Malte eine E-Mail senden Malte eine private Nachricht senden Malte zu Ihren Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Hans_B ist offline Hans_B  
3 Beiträge
Malte Du hast Recht und mit Deiner Formulierung das Thema auf den Punkt gebracht:
In dieser Diskussion endlich eine klare (nicht verklärte) Betrachtungsweise und eine nachvollziehbare Definition zum Mythos "Wandervogel". Sehr treffend auch Dein letzter Satz.
Beitrag vom 22.02.2011 - 08:01
Diesen Beitrag melden   nach weiteren Posts von Hans_B suchen Hans_B`s Profil ansehen Hans_B eine private Nachricht senden Hans_B zu Ihren Freunden hinzufügen zum Anfang der Seite
Baumstruktur - Signaturen verstecken
Seiten (11): < zurück 6 7 (8) 9 10 weiter > vorheriges Thema   nächstes Thema

geschlossen Gehe zu:  
Es ist / sind gerade 2 registrierte(r) Benutzer und 717 Gäste online. Neuester Benutzer: Hunter1
Mit 16883 Besuchern waren am 08.05.2024 - 06:54 die meisten Besucher gleichzeitig online.
Registrierte Benutzer online: moggeCP, tinanon
Alles gute zum Geburtstag    Wir gratulieren ganz herzlich zum Geburtstag:
Christina 1 (35), Frosch (37), habba (36), Micha_1959 (65), Mischa Rheinritter (55), Mola (46), panne (42), Ralf (43), stsa (48)
Aktive Themen der letzten 24 Stunden | Foren-Topuser
 
Seite in 0.13938 Sekunden generiert


Diese Website wurde mit PHPKIT WCMS erstellt
PHPKIT ist eine eingetragene Marke der mxbyte GbR © 2002-2012