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Der letzte Detektiv
Eine Science-Fiction-Krimiserie von Michael Koser
Heute: Kidnapper
Jonas: Robodocs gehen mir auf die Nerven. Darin bin ich altmodisch. Nicht nur darin. Mir stinkt so einiges in dieser unserer Zeit. Aber Robodocs ganz besonders. Darum suche ich mir einen echten menschlichen Medizinmann, wenn die vorgeschriebene Jahresinspektion fällig wird. Das heißt, dieses Mal, im Mai 2010, war es eine Medizinfrau. Vielleicht hätte ich doch lieber zum Robodoc gehen sollen. Was Frau Dr. Simon mir sagte, gefiel mir nämlich gar nicht.
Frau Dr. Simon: Sie gefallen mir nicht, Jonas.
Jonas: Machen Sie sich nichts draus, ich gefall vielen nicht.
Frau Dr. Simon: Äußerlich ist ja alles in Ordnung so weit, aber innen.
Jonas: Magen?
Frau Dr. Simon: Ganz richtig. Ihr Magen. Akute Ulkusgefahr. Rauchen Sie? Nikotin?
Jonas: Nein.
Frau Dr. Simon: Nehmen Sie sonst irgendwelche Drogen?
Jonas: Äh...
Frau Dr. Simon: Alkohol?
Jonas: Also, also wenn Sie mich so direkt fragen.
Frau Dr. Simon: Das hört auf. Und vor allem kein Streß. Arbeiten Sie?
Jonas: Wie man’s nimmt. Ich bin Privatdetektiv. Der letzte. Keine Konkurrenz. Kein Nachwuchs. Ein aussterbender Beruf. Ein überflüssiger Beruf. Meint Judith. Aber das stimmt nicht. Mein Büro war zwar noch nie wegen Überfüllung geschlossen, aber den einen oder anderen Auftrag staube ich doch ab, im Lauf der Zeit. Mein Beruf wird gebraucht. Wenn von keinem anderen, dann von mir selbst. Damit ich mit gutem Gewissen in den Spiegel gucken kann.
Frau Dr. Simon: In Zukunft werden Sie noch kürzer treten. Ausspannen, sich hinsetzen und Nichtstun. Ja die Volksrente reicht doch zum Leben.
Jonas: Tut sie nicht. Wenn Sie sich unter Leben noch was anderes vorstellen als Vegetieren, Essen, Trinken, Schlafen, und...
Frau Dr. Simon: Das müssen Sie mit Ihrem Psychotherapeuten abmachen. Ich bin praktische Medizinerin, und ich verschreibe Ihnen eine Pause.
Jonas: Wie lange? Drei Tage, eine Woche?
Frau Dr. Simon: Sehr komisch. Heute abend, wenn ich dienstfrei habe, werde ich drüber lachen. Ein viertel Jahr, Jonas, mindestens.
Jonas: Darauf mußte ich was trinken. Ich wußte auch wo. Gleich um die Ecke im Casablanca. Da gehe ich öfter mal hin. Nicht unbedingt, weil’s mir so gut gefällt, nein, wegen des Namens. Dabei heißt der Schuppen gar nicht nach dem antiken Film, sondern nach der Erbtante des Besitzers. Anyway, ich saß also im Casablanca, hielt stumme Zwiesprache mit meinem Magen, und versuchte ihn dadurch freundlich zu stimmen, daß ich Ricard trank. Mit viel Wasser. Im Casablanca servieren sie den Ricard in Pernot-Gläsern. So eine Kneipe ist das. Ich dachte an Bogie. Ob er wohl auch Ricard hatte trinken müssen. Und wenn ja, ob er ihm auch nicht geschmeckt hatte. Da laberte mich plötzlich diese Öko an.
Demeter: Was dagegen, wenn ich mich dazu setze?
Jonas: Ja, ich hab was dagegen. Suchen Sie sich 'nen andern Tisch, sind genug frei.
Demeter: Ich würd aber gern hier sitzen.
Jonas: Alles besetzt. An diesem Tisch ist alles besetzt.
Demeter: Ja? Ich seh niemand.
Jonas: Mister Humphrey Bogart, Mister Philip Marlowe, Mister Samuel Spade, und ich. Schwirren Sie ab, Sie stören.
Demeter: Heißen Sie Jonas?
Jonas: Nebukadnezar Schonat Jolanda, Schornsteinfegermeister im Ruhestand, also lassen Sie mich auch in Ruhe.
Demeter: Das ist nicht wahr, Sie heißen Jonas. Nur Jonas. Und Sie sind Detektiv.
Jonas: Wer sagt das?
Demeter: Der Wirt.
Jonas: Der redet zu viel.
Demeter: Es ist nämlich so, wir brauchen einen Detektiv.
Jonas: Unsinn. Niemand braucht nen Detektiv. Außerdem habe ich frei, und keine Zeit, und keine Lust.
Demeter: Ich heiße Demeter. Nur Demeter.
Jonas: Ein Punkt für sie. Das, und die Tatsache, daß sie stur war. Fast so stur wie Jonas. Ich wurde sie einfach nicht los. An sich mach ich mir nicht viel aus Ökos, ihre Ideen und Ziele, OK, aber Bewegungen und Ideologien liegen mir nicht. Jonas ist überzeugter Einzelgänger. Und Demeter war eine waschechte Öko. Lange Naturhaare, grüner Kittel, Schäufelchen und Geigerzähler am Bastgürtel. Trotzdem fing ich an, ihr zuzuhören. Vielleicht auch deshalb, weil sie jung war und gut aussah, trotz ihrer Ökouniform. Ich hätte sie abwimmeln und in Ruhe weitertrinken sollen. Aber Jonas ist kein Hellseher.
Demeter: Wir haben es ja zuerst selbst versucht, wissen Sie, aber als Erasmus nicht zurückkam, da wuchs uns die Geschichte über den Kopf. Jetzt muß ein Profi ran.
Jonas: Ein Profi kostet Geld.
Demeter: Ah, wir legen zusammen. Weil die Sache so wichtig ist. Stellen Sie sich vor, Herr Jonas...
Jonas: Jonas reicht. Nur Jonas.
Sam: Ja, Jonas reicht.
Demeter: Häh, äh, also stellen Sie sich vor, Jonas, es geht um rissa tridactyla.
Jonas: Ist das die Möglichkeit. Ja, und wenn ich jetzt noch wüßte, was rissa tridingsbumsla ist...
Sam: Rissa tridaytila, o großer Systematiker des Tier- und Pflanzenreiches. Die Dreizehenmöwe. So gut wie ausgestorben.
Demeter: Einen schlauen Computer haben Sie da, Jonas.
Sam: Ja.
Jonas: Schlau ist gar kein Ausdruck für Sam. So heißt er nämlich, mein Computer. Sie kennen den Grund, wenn Sie wissen, daß meine Stammkneipe Casablanca heißt. Sam ist überschlau. Er kann fast alles. Seine Spezialität: Reden, wenn er nicht gefragt ist. Überhaupt reden, ohne Rücksicht auf Verluste. Ohne Punkt und Komma. Irgendwie haben sich seine Sprachprogramme verheddert, und deshalb wirkt er ein bißchen absonderlich. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich habe nichts gegen Sam. Ich hänge an ihm. Ich habe ihn immer bei mir. Nicht den großen Speicher natürlich, der steht im Büro, aber Sam zwo. Pocket Sam. Die drahtlose Extension im Miniformat. Der letzte Detektiv und sein verdrehter Computer. Sind wir nicht ein schönes Paar?
Sam: Treulich geführt, ziehet dahin...
Jonas: Sei still, Sammy. Wir waren bei dieser ausgestorbenen Möwe, Demeter.
Demeter: Nicht ausgestorben.
Sam: Noch nicht.
Demeter: Noch nicht, das hoffen wir jedenfalls. Auf Swartcliff nisten noch ein paar. Das heißt, sie haben da genistet, bis vor einem Monat, bis die Bautrupps kamen, und die schwarzroten Uniformen.
Jonas: Da wurde ich wach, und kriegte lange Ohren. Schwarzrot trägt die Popo, die Populationspolizei, und mit den Herrschaften hatte ich noch ein Hühnchen zu rupfen. Vor einem Jahr, beim Testmarktfall, hatten sie mich schwer in der Mangel gehabt. Wenn die Popo mitspielte, konnte die Sache interessant werden. Und gefährlich.
Jonas: OK, Schwester, wenn ich Sie richtig mitkriege, wollen Sie mich anheuern.
Demeter: Ja, ja also nicht ich, meine Gruppe, die Ökos von Babylon und Umgebung.
Jonas: 80 Euros pro Tag, und Spesen.
Demeter: So viel?
Jonas: Das hab ich mir gedacht. Wiedersehen, Schwester.
Demeter: 50 könnten wir zahlen.
Jonas: Tut mir leid, Schwester, kein Rabatt, kein Skonto.
Demeter: Na, es ist doch für einen guten Zweck.
Jonas: Ich arbeite nur für gute Zwecke. 70 Euros, weil’s Sie sind.
Demeter: 60.
Jonas: 65. Und 100 im voraus.
Demeter: Einverstanden.
Sam: Oh, oh, was muß Sammy da hören. Kein Streß, hat Frau Dr. Simon gesagt, ein viertel Jahr Pause hat sie gesagt, o du mein magengeschwürlich-gefährdeter Jonas.
Jonas: Reg dich ab, Sam, kleiner Ökofall, was soll daran stressig sein. Unser täglich Brötchen, das machen wir mit links.
Sam: Kleiner Ökofall, euer Verniedlichung, mit der Popo in den Kulissen?
Jonas: Lassen wir das doch einfach an uns rankommen, Sam. So, Schwester, Sie haben sich einen Detektiv gekauft, jetzt müssen Sie ihm nur noch sagen, was er für Sie tun soll.
Demeter: Kennen Sie Swartcliff, Jonas? Das ist...
Jonas: Nicht hier, Schwester, kommen Sie mit.
Demeter: Ja.
Jonas: Mein Büro plus Apartment. 22 Quadratmeter. Lauschiges Zuhause, gemütlicher Arbeitsplatz. Eine Tür, ein Fenster, Sam eins, ein kleiner Tisch, ein Wandschrank, Bett zum Rausklappen, desgleichen zwei Stühle. Auf einem saß ich, auf dem anderen Demeter. Sie redete, ich hörte. So soll’s sein. Detektiv und Klientin, wie sie im Buche stehen.
Demeter: Swartcliff ist eine Insel. Eine sehr kleine Insel. Eigentlich nur eine Klippe.
Jonas: Wie der Name schon sagt, Schwester. Wo?
Demeter: Im nordischen Meerbusen. Nicht weit von Westerport bei Babelshafen. 10 Kilometer weit draußen.
Sam: Sechs Knoten, oder auch Seemeilen, wie wir Nautologen uns ausdrücken. Oder heißt es Nautiker?
Jonas: Beachten Sie ihn gar nicht, Demeter. Auf Swartcliff gibt es also diesen Vogel, der Ihnen so wichtig ist.
Demeter: Das wissen wir eben nicht. Früher sind wir ab und zu mal rausgefahren, mit einem Boot von Westerport aus, wir haben die Nistplätze gecheckt, von weitem, vorsichtig. Die letzte Kolonie von Dreizehenmöwen, Jonas, mit Sicherheit im Nordmeer, vielleicht in der ganzen Welt.
Jonas: Das war wieder ein Punkt für sie, für Demeter. Und für die Möwen. Wir letzten müssen zusammenhalten.
Demeter: Wir haben aufgepaßt, daß die Tiere nicht gestört wurden. Auf Swartcliff selbst gibt es keine Menschen, ich meine, es gab keine, nur Reste einer alten Marinestellung aus dem Krieg, Bunker und so. Aber an der Küste fahren ja viele Touristen rum.
Jonas: Und dann erschien die Popo, vor einem Monat. Wann genau?
Demeter: Warten Sie, am 10, ja am 10. April. Von da ab kam niemand mehr auf die Insel, oder auch nur in die Nähe. Das ganze Seegebiet wurde gesperrt. Auch für die Westerporter und für die Touristen. Für uns sowieso.
Jonas: Mit welcher Begründung?
Demeter: Verteidigungswichtige Arbeiten. Das haben sie uns gesagt, aber es ist kein Militär zu sehen. Auch keine Marine. Bloß die Schwarzroten. Die bewachen die Insel. Und die fliegen auch die Hubschrauber zwischen dem Festland und Swartcliff. Vollbeladen mit Baumaterial hin, leer zurück.
Jonas: Auf Swartcliff wird also gebaut.
Demeter: Ja, und das macht uns Sorgen.
Jonas: Natürlich, wenn die Popo was ausbrütet...
Demeter: Ach so, nein, nein, wegen der Popo eigentlich nicht. Mehr wegen unserer Möwen.
Jonas: Sicher, die Möwen, die böse Polizei könnte sie womöglich verschröcken.
Demeter: Sie sind kein Tierfreund, Jonas.
Jonas: Ich weiß nicht mal, ob ich ein Menschenfreund bin. Was soll ich für Sie tun, nach Swartcliff fahren, und nachsehen, wie sich Ihre gefiederten Freunde so fühlen?
Demeter: Genau das. Und feststellen, was aus Erasmus geworden ist.
Jonas: Erasmus?
Demeter: Aus unserer Ökogruppe. Vor einer Woche ist er rausgefahren nach Swartcliff. Ein Fischer aus Westerport hat ihn nachts mitgenommen.
Jonas: Fischer?
Demeter: Naja, die nennen sich noch so. Auch wenn’s keine Fische mehr gibt.
Sam: Fischers Fritz fischt frische Fische. Frische Fische fischt Fischers Fritze...
Jonas: Das war einmal, Sammy, vor den Verklappungen.
Demeter: Heute fahren sie Touristen.
Jonas: Und einer von denen hat Erasmus nach Swartcliff gebracht.
Demeter. Ja, wir haben viele Freunde in Westerport. Der Fischer hat ihn vor der Insel abgesetzt, und dann...
Jonas: Lassen Sie mich raten. Erasmus ist seitdem verschwunden. Sie haben nichts mehr von ihm gehört.
Demeter: Doch, wir haben von ihm gehört. Gestern kam dieser Brief an.
Jonas: Abgestempelt in Bordeaux, weit weg. Was steht drin? Es gibt auf der Welt nicht nur Umwelt und Möwen, ich steige aus, laßt mich in Frieden, Erasmus. Ja und, wenn ihr denkt, ich hol euch den Deserteur zurück...
Demeter: Erasmus kann den Brief nicht geschrieben haben, Jonas. Erasmus kann nicht schreiben, Erasmus ist Analphi.
Jonas: Wie gesagt, ich bin kein Öko. Aber ich bin erst recht kein Macher. Ich glaube nicht, daß die natürliche Umwelt böse ist, und eliminiert werden muß. Und Streß hin, Magengeschwür her, ich brauchte einen Fall, das heißt, ich brauchte Euros. Als Demeter gegangen war, nach einer Anzahlung, versteht sich, ging ich auch. Auf die Jagd. Frage: Wie jagt ein Detektiv Möwen im Nordmeer? Antwort: Er bleibt erst mal zu Hause, und läßt seinen Computer arbeiten.
Sam: Sam hat in allen großen Dateien nachgeforscht, o Leitstern meiner schlaflosen Nächte. In der Staatsinfothek von Babylon, im geographischen Institut, im Küstenmuseum. Eine Insel namens Swartcliff gibt es nicht.
Jonas: So, na, dann wollen wir doch mal sehen. Ach ja, hier ist er. Schau mal hier rein, Sam, mein alter Schulatlas. Ja, da. Im nordischen Meerbusen. Der kleine Fleck vor Westerport: Swartcliff. Steht ganz deutlich da.
Sam: Wenn eure nostalgische Beschränktheit einem, eh, Buch mehr Glauben schenken als der modernen Elektronik. Merke: Was nicht datenmäßig erfaßt ist, existiert auch nicht. Und wenn du dich auf deinen Holzkopf stellst, du ungläubiger Jonas.
Jonas: Und wenn du dich vor Ärger in den Bauch beißt, den du nicht hast, Sammy. Dateien kann man frisieren.
Sam: Herr Stabstrompeter wünschen die Dame Judith zu konsultieren?
Jonas: Ich wünsche.
Sam: O Unvollkommenheit, dein Name ist Mensch.
Judith: Hallo? Judith Delgado.
Sam: O Unzulänglichkeit, dein Name ist Hirn.
Jonas: Jetzt sei mal still, Sam. Hallo Judith, Jonas hier.
Judith: Jonas?
Jonas: Ja.
Judith: Ein seltenes Vergnügen. Wenn es ein Vergnügen ist.
Jonas: Judith ist mein z.B., meine zeitweilige Beziehung. Im Moment liegt die Betonung praktisch nur auf zeitweilig. Obwohl es ja auch eine Beziehung ist, wenn die Partner sich streiten. Das tun wir nämlich oft, Judith und ich. Fast immer. In letzter Zeit rufe ich sie eigentlich nur noch an, wenn ich was brauche, eine Information, an die nicht jeder rankommt, zum Beispiel. Judith ist bei der öffentlichen Sicherheitsverwaltung. Hauptabteilungsleiterin. Viel wichtiger als ein Privatdetektiv. Vielleicht liegt's daran.
Judith: Sehen wir uns heute abend?
Jonas: Ich plane nie soweit voraus.
Judith: Sagte Bogie zur Bergman. Was willst du?
Jonas: Im Nordmeer, Judith...
Judith: Du hast doch wohl nicht vor, Urlaub zu machen?
Jonas: Eine Insel bei Westerport, Swartcliff heißt sie.
Judith: Und da willst du mit mir hinfahren? Ah, das trifft sich gut, bei uns ist zur Zeit nicht viel los, ich kann mir ein paar freie Tage nehmen, wir gehen spazieren, am Meer...
Jonas: Sicher, sicher, wäre schön, Judith, geht aber nicht. Ich habe einen Fall.
Judith: Ach, du hast einen Fall?
Jonas: Ja.
Judith: Und der ist gefährlich, und darum mußt du die Sache allein durchstehen, und kannst niemanden mitnehmen, auch mich nicht.
Jonas: Genau so ist es.
Judith: So ist es immer. Was willst du wissen?
Jonas: Aber auch Judith konnte mir nicht mehr sagen als Sam. Jeder Hinweis auf Swartcliff, jede Erwähnung war gelöscht, in allen Dateien. Der ganze Komplex stand unter einem neuen Supergeheimcode der Populationspolizei. Off-limits, sogar für die Sicherheitsverwaltung.
Jonas: Seit wann?
Judith: Anfang April, ungefähr.
Jonas: Das paßt. Danke, Judith.
Judith: Danke, Judith, ich ruf dich an, Judith, sobald ich Zeit habe, Judith.
Jonas: Ja, das wollte ich sagen und äh...
Judith: Ich weiß, Jonas.
Jonas: Ich hätte ihr was sagen sollen. Was Gutes. Was Wertvolles. Was Zärtliches. Was Zukunftsträchtiges. Aber mir fiel beim besten Willen nichts ein.
Jonas: Und was jetzt, Sammy?
Sam: Meint ihr die Dame Judith, Romeo? Und wie ihr fürderhin zu ihr euch wollt verhalten?
Jonas: Das geht dich nichts an, Sam, da hältst du dich raus. Ich meine den Fall.
Sam: Supergeheimcode der Popo, das ganze drum herum, das ist keine kleine Ökokiste, Kumpel.
Jonas: Ganz sicher nicht, Sammy. Wie geht’s weiter?
Sam: Wenn eure detektivische Epigonalität die Abschweifung verzeihen: Befänden wir uns in einem der klassischen Romane des seligen Raymond Chandler, so käme nun ein Mann durch die Tür, eine Pistole in der Hand.
Jonas: Und da ist er auch schon, aufs Stichwort. Herein ohne anzuklopfen, wie’s draußen dransteht. Was kann ich für Sie tun?
King Kong: Schnauze. Ganz ruhig. Keine Bewegung.
Jonas: Jonas ist umgänglich. Wenn einer ihm sagt: keine Bewegung, dann bewegt er sich auch nicht. Besonders wenn dieser eine so aussieht wie der große Bruder von King Kong, und ihm einen elektrischen Knockouter vor der Nase hält.
King Kong: Hände hoch!
Jonas: Auch das, wenn’s ihnen Freude macht. So, ich halte die Hände hoch, bewege mich nicht, bin ganz ruhig. Was passiert jetzt?
King Kong: Schnauze! Warten!
Jonas: Gern. Und worauf warten wir?
King Kong: Warten! Da! Fon!
Jonas: Sehr richtig, das Fon klingelt. Zutreffend bemerkt.
King Kong: Rangehen!
Jonas: Ich?
King Kong: Ja, rangehen.
Jonas: Wenn man mich so nett bittet. Ja?
Caligari: Hier spricht Professor Caligari. Sie erinnern sich an mich, Jonas?
Jonas: Und ob ich mich erinnerte. Frau Prof. Caligari ist die Chefin einer offiziell nicht vorhandenen Organisation, die sich Zentralinstitut für Populationsforschung nennt, abgekürzt ZIP. ZIP versucht, unser Problem Nummer 1, die Überbevölkerung in den Griff zu kriegen. Eine ehrenwerte Aufgabe. Nur hat ZIP reichlich merkwürdige, um nicht zu sagen, kaputte Methoden. Wir waren nicht gerade Freunde, Caligari und ich, eher im Gegenteil. Schon zweimal waren wir aneinander geraten. Beim Testmarktfall und in der Schlachthaus-Affäre. Und beide Male hatte ich ihr die Tour vermasselt.
Caligari: Ein drittes Mal kommen Sie uns nicht in die Quere, Jonas. Mein Abgesandter befindet sich bei Ihnen?
Jonas: Ja, falls Sie King Kong hier meinen. Wo haben Sie ihn gefunden? Im Zoo?
Caligari: Immer noch der alte Jonas. Voller Witz, voller Vitalität. King Kong, wie Sie ihn nennen, habe ich Ihnen als Warnung geschickt, und auch als kleinen Vorgeschmack dessen, was Ihnen bevorsteht, wenn Sie nicht tun, was ich wünsche.
Jonas: Und Sie wünschen?
Caligari: Das wissen Sie, Jonas.
Jonas: Sagen Sie es mir trotzdem.
Caligari: Sie haben soeben einen Auftrag akzeptiert. Von den sogenannten Freunden der Ökologie.
Jonas: Ja.
Caligari: Ja. Sie geben den Auftrag zurück.
Jonas: Anderenfalls?
Caligari: Andernfalls werden Sie nicht nur Ihre gute Laune verlieren, sondern auch den Kopf.
Jonas: Ich hätte mir denken können, daß Sie dahinterstecken. Die aus den Dateien verschwundene Insel, das große Aufgebot an PoPo, und die PoPo hat ja schon früher für Sie gearbeitet. Was tun Sie auf Swartcliff?
Caligari: Sie kennen mich, Jonas. Ich meine es ernst.
Jonas: Küß die Hand, gnädige Frau.
King Kong: Fertig?
Jonas: Fertig.
King Kong: Du machst, was sie sagt, oder
Jonas: Ein kaputter Stuhl, eine dito Tür. Er ist furchtbar in seinem Zorn, unser Freund King Kong. Ich mach mir in die Hosen vor Angst. Ich hab wirklich Angst, Sammy. Die PoPo, ZIP, die Caligari. Und das alles wegen, wegen irgend so einer Möwe.
Sam: Nicht zu vergessen den verschollenen Öko Erasmus, o Tapferster der Tapferen. Nebst der Tatsache, daß ZIP finstere Pläne im Busen hegt, welche zu vereiteln ein verdienstvolles Werk sein dürfte.
Jonas: Aber riskant, Sammy, riskant. Erfolgsaussichten?
Sam: Piep! 1 zu 11, 7, Eminenz. Bedingt durch teilweise inkomplette Daten erfolgt diese Angabe ohne Gewähr.
Jonas: Gut, wir machen weiter.
Sam: Bei dem Risiko? Du tickst wohl nicht richtig, Alter.
Jonas: Und du verstehst nichts von Ehre. Ein Detektiv gibt nicht auf. Niemals. Ganz besonders dann nicht, wenn man ihn dazu zwingen will.
Sam: Down these mean streets a man must go.
Jonas: So ist es nun mal, Sammy.
Demeter: Freunde der Ökologie, Gruppe Babylon.
Jonas: Demeter?
Demeter: Am Apparat.
Jonas: Jonas. Von jetzt ab, kein Kontakt mehr zwischen uns. Sie stehen unter Beobachtung. Man hat Sie bis zu mir verfolgt.
Demeter: Verfolgt? Wer und wieso?
Jonas: Das ist jetzt nicht wichtig. Sie sagten, Sie haben Freunde in Westerport.
Demeter: Ja, aber...
Jonas: Der Fischer, der Ihren Freund Erasmus zur Insel gebracht hat, wie heißt der, wo finde ich ihn?
Jonas: Der satte Sägefisch in Westerport war sicher mal eine flotte Kneipe gewesen. Damals, als es hier noch Fischer gab, und Touristen. Heute hatten die Fischer nichts mehr zu fischen, und die Touristen waren von der PoPo verscheucht worden. Im Schankraum hockten nur ein paar Einheimische. Leicht zu erkennen an den Warzen und Wucherungen, wie sie Leute haben, die jahrzehntelange mit verseuchtem Meerwasser in Berührung kommen. Keine PoPo. Niemand, der hier nicht hergehörte. Abgesehen von Jonas natürlich. Und ich hatte gut aufgepaßt unterwegs. In der Druckluftbahn nach Babelshafen, und in der Rikscha bis Westerport. Kein Schatten. Professor Caligari war sich ihrer Sache wohl sicher. Um so besser.
Jonas: Was trinkt man hier?
Wirt: Kommt drauf an. Wenn Sie Geld haben, ausländisches Zeug, Whiskey und so, wenn Sie ein arbeitsloser Volksrentner sind, wie die meisten hier, dann Korn.
Jonas: Aus Korn.
Wirt: Ne, synthetisch. Heißt bloß noch so, aus Tradition. Hier an der Küste sind wir sehr für Tradition.
Jonas: Warum nicht. Sie haben ja nichts anderes. Einen Korn, nein zwei, Sie trinken doch einen mit, Herr Wirt.
Wirt: Hab nichts dagegen.
Jonas: Bringen Sie gleich drei. Für mich, für Sie, und für Piet Pietersen.
Wirt: Nocktwie.
Jonas: Häh?
Wirt: Wird gemacht.
Jonas: Den dritten Korn brachte der Wirt einem älteren Mann im gestreiften Fischerhemd, der allein an seinem Tisch saß, in einer dunklen Ecke. Ich wartete ein paar Sekunden, dann ging ich zu ihm rüber.
Jonas: Der Korn, den Sie da gerade kippen...
Piet: Ja?
Jonas: Den hab ich bezahlt. Mein Name ist Jonas. Nur Jonas.
Piet: Ja, und?
Jonas: Aus Babylon.
Piet: Das merkt man.
Jonas: Ich... ich soll Sie grüßen, von Demeter, und ihren Ökofreunden.
Piet: Ach ja!
Jonas: Und ich soll Ihnen sagen: Dreizehenmöwe, als Losungswort. Alles klar, Piet?
Piet: Ja, alles klar. Was`n los?
Jonas: Zwei Dinge braucht der Mann: Sie und Ihr Boot.
Piet: Aha, wann?
Jonas: Heute Nacht.
Piet: Ja, dann will ich wohl mal klar Schiff machen. Zahlen! Halb zwölf im Hafen. Semironis heißt die.
Jonas: Wer?
Piet: Mein Boot. 20 Quadratmeter Jollenkreuzer.
Jonas: Um Mitternacht waren wir draußen auf dem wilden Ozean. Piet segelte, und ich half ihm. Nicht, daß ich viel vom Segeln verstehe, aber zum Schiffsjungen reicht`s. Piet hatte mir Ölzeug besorgt, am Hals hatte ich ein Infrarotnachtglas, und am Gürtel Sam zwo, in einem wasserdichten Beutel. Deshalb war er auch etwas gedämpft, akustisch, meine ich.
Sam: Rolling home to dear old Hamburg, rolling home...
Jonas: Mein Computer, Piet Pietersen, flippt ab und zu ein bißchen aus.
Piet: Stört mich nicht.
Jonas: Aber mich. Halt die Klappe, Sam, und fang keine Diskussion mit mir an, ob du eine Klappe hast oder nicht. Sei still, verstanden?
Sam: Aye aye, Sir, verstanden.
Jonas: Ziemlich windig heute, nicht?
Piet: Das ist nix. Ne Damenbrise. Da, Swartcliff.
Jonas: Wo?
Piet: Backbord voraus.
Jonas: Himmel und Meer waren stumpfgrau, wie angelaufenes Zinn. Merken, fürs Poesiealbum. Und aus dem grauen Wasser vor dem grauen Horizont ragte eine massive schwarze Faust auf. Die Felseninsel Swartcliff. Ich ließ Piet einmal drumrumsegeln, so mit Wenden, Halsen, Kreuzen, und wie die Sachen alle heißen. Das Nachtglas war made in Japan, 1a Qualität, und als wir den Kreis geschlossen hatten, wußte ich ziemlich gut Bescheid. Aus der Nähe wirkte Swartcliff nicht so sehr wie eine Faust, eher wie ein schwarzer Würfel. Im Süden, im Westen, im Norden stiegen glatte Felswände senkrecht aus dem Wasser, gut 30 Meter hoch, im Osten lag eine Bucht, Sandstrand, ein Pier, und von da führte eine in den Felsen gehauene Treppe nach oben.
Jonas: Pier und Treppe sind gut bewacht, 10 Mann, mindestens. Oben am Klippenrand sehe ich niemand.
Sam: Da brauchen sie keine Wächter, meinen sie, weil doch kein Mensch die steilen Felsen raufklettern kann.
Jonas: Ach nein? Oben ist nicht viel zu erkennen. Hubschrauberlandeplatz, nehme ich an. Ein Kran, eine gewaltige Radarantenne.
Sam: Radarantenne? Bist du sicher, Falkenauge?
Jonas: Ich werde doch wohl eine Radarantenne erkennen können, Sammy.
Sam: Und warum, wenn Herr Großadmiral die Frage gestatten, warum erkennt die Antenne uns nicht?
Jonas: Ist ja wahr, Sammy.
Sam: Aha.
Jonas: Eine gute halbe Stunde kreuzen wir vor Swartcliff herum, in einem Boot voller Metallteile, und niemand interessiert sich für uns. Kein Schiff, kein Hubschrauber. Ob die ihren Radarraum nicht besetzt haben?
Sam: Unwahrscheinlich, Herr Kaleun.
Jonas: Da stimmt was nicht. Piet, als Sie diesen Erasmus nach Swartcliff gebracht haben, vor einer Woche, da hatten Sie doch auch keine Schwierigkeiten?
Piet: Ne.
Jonas: Seltsam. Vorsichtig, Piet, drehen Sie ab, wir kommen zu nah an die Bucht.
Piet: Das ist doch der Sinn der Sache. Da warten sie schon. Wie vor einer Woche auf Erasmus. Und da werde ich Sie abliefern. Wie den Erasmus vor einer Woche.
Sam: Hast du`s mitgekriegt, du Blitzmerker mit Spätzündung? Piet Pietersen, Freund und Helfer aller guten Ökos und Privatdetektive, arbeitet für die andere Seite.
Jonas: Als Sie vorhin aus dem satten Sägefisch weggingen... da haben Sie uns angekündigt.
Piet: Über Funk. Bleiben Sie am Bug stehen. Sie haben keine Waffe, aber ich habe eine. Ne Pistole, Walter PPK aus dem zweiten Krieg, funktioniert aber noch bestens.
Jonas: Ich hab wirklich keine Waffe, Sam.
Sam: Hast du doch, Blindgänger. Das Nachtglas.
Jonas: Aber Sammy, das gute Stück hat 400 Euros gekostet.
Sam: Extreme Situationen...
Jonas: Er ging in die Knie, und weil er gerade etwas überhing, ging er über Bord, und weil er bewußtlos war, ging er unter. Das machte mir wenig Kummer. Daß die Semiramis es ihrem Kapitän nachmachen wollte, störte mich da schon erheblich mehr. Das Boot lief aus dem Ruder, auf ein Riff, und dann voll Wasser.
Sam: Alarm! Wir sinken! Alles in die Boote! Frauen, Kinder und Computer zuerst.
Jonas: Und wenn du jetzt noch singst... Das mit dem Boot ist keine schlechte Idee. Gottseidank haben wir eins, hinten angebunden.
Sam: Achtern vertäut, wie wir Seeleute sagen. Ahoi!
Jonas: Eine Nußschale aus Plastik, zwei Ruder, sehr stabil sieht das Ding nicht aus.
Sam: Worauf wartest du? Auf die Queen Elisabeth? Spring endlich rein, Landratte. So, und jetzt mach das Tau los.
Jonas: Ja, Mensch. Moment, Sammy, dieser dreimal verdrehte Seemannsknoten, der will nicht, der, der macht... oh, jetzt, jetzt hab ich ihn los.
Sam: So, und jetzt pull, Mann. Pull!
Jonas: Was soll ich?
Sam: Rudern, wenn du das besser verstehst. Eins, zwei, bum.
Jonas: Wir spielten römische Galeere in Ben Hur. Sammy bummerte den Takt, ich ruderte. Die Semiramis ging unter, die Dämmerung kam, das Festland kam näher, soweit alles OK, aber da kam noch was.
Sam: Melde gehorsamst, Kapitän, ein Hubschraub-schraub-schrauber.
Jonas: Von Swartcliff. Scheinwerfer. Die suchen uns, Sammy, und in 5 Minuten haben sie uns, wenn wir nichts tun. Mensch, schlag was vor.
Sam: Ein neues Spiel, ein neues Glück, Monsieur.
Jonas: Gleich sind wir im Scheinwerferstrahl, und du redest irre.
Sam: Mitnichten, Begriffstutz, wir spielen, immer noch altes Rom, ein militärisches Spiel, es nennt sich Testudo.
Jonas: Testudo? Das heißt Schildkröte, glaub ich.
Sam: Ausgezeichnet, o via doctissime et eroditissmie. Wir bringen das Boot zum Kentern, Magnifizenz verbergen sich darunter, halten sich an der Sitzbank fest, und führen mit dero unteren Extremitäten vorsichtige Schwimmbewegungen aus.
Jonas: OK, gern tat ich’s nicht. Das Wasser war verflixt kalt, aber die Alternative war, mich von der PoPo erwischen zu lassen. Und da klapperte ich doch lieber mit den Zähnen, bis der Hubschrauber die Sucherei aufgab und nach Swartcliff zurückflog. Dann wurde die Schildkröte wieder umgedreht, und ich ruderte weiter. Es war Morgen, als ich das Festland erreichte. Eine einsame kleine Bucht bei Westerport. Ich zog das Boot hoch und schob es unter einen überhängenden Felsen. Vielleicht ahnte mein Unterbewußtsein, daß ich es noch mal brauchen würde. Ich war todmüde, und schaffte es gerade noch in den Sägefisch, in das Zimmer, das ich gestern gemietet hatte, ins Bett. Und da klingelte das Fon. Es klingelte und klingelte, bis ich aus dem grauen Meer meiner Erschöpfung auftauchte, und abhob.
Jonas: Was ist?
Wirt: Ein Anruf von außerhalb, Herr Jonas.
Jonas: Ich bin nicht da.
Wirt: Eine Frau Professor Caligari. Es ist dringend, sagt sie.
Jonas: Stellen Sie durch.
Wirt: Ja.
Caligari: Caligari.
Jonas: Was wollen Sie denn schon wieder?
Caligari: Ihnen ein Geschäft vorschlagen, Jonas.
Jonas: Kein Interesse.
Caligari: Das bezweifle ich. Da Sie meine Warnung nicht beachtet haben, und uns auch heute Nacht entkommen sind, Sie haben doch wirklich ein unverschämtes Glück, Jonas...
Jonas: Kommen Sie zum Punkt, ich bin müde.
Caligari: Deshalb habe ich mich schon früh zu einem neuen Approach entschlossen.
Jonas: Oh.
Caligari: Ich habe ein... ein gewisses Objekt in meine Gewalt gebracht, an dem ihnen viel liegt. Sie wären sehr betroffen, wenn es beschädigt oder gar zerstört würde. Geben Sie den Fall auf, Jonas, lassen Sie die Finger von Swartcliff. Kehren Sie zurück nach Babylon, dann bekommen Sie das Objekt zurück. Wenn nicht, werden Sie einen höchst schmerzlichen Verlust erleiden.
Jonas: Wissen Sie, wie Sie sich anhören? Wie das Horoskop der Woche.
Caligari: Der Humor wird Ihnen vergehen, Jonas.
Jonas: Kein Humor, wehrte Frau Professor, ich habe nur keine Lust, ihre Rätsel zu raten.
Caligari: Das brauchen Sie nicht. Fragen Sie den Wirt, wer Sie heute früh besuchen wollte.
Jonas: Herr Wirt?
Wirt: Ja.
Jonas: Hat heute morgen jemand nach mir gefragt?
Wirt: Ich weiß nicht, ob ich Ihnen das sagen darf.
Jonas: Wer hat nach mir gefragt? Antworten Sie, Mann!
Wirt: Die Dame hat gesagt, ich soll es Ihnen nicht verraten. Es soll eine Überraschung sein, hat sie gesagt.
Jonas: Dame? Was für eine Dame?
Wirt: Eine Frau Delgado.
Jonas: Judith? Wo ist sie?
Wirt: Keine Ahnung, sie ist am frühen Morgen gekommen, als Sie noch unterwegs waren. Aus Babylon. Sie hat nach Ihnen gefragt. Im Gastraum hat sie auf Sie gewartet.
Jonas: Und dann? Reden Sie, Mann!
Wirt: Dann sind die vier PoPos gekommen.
Jonas: Und?
Wirt: Die Dame und die vier PoPos sind zusammen weg.
Jonas: Die Rechnung, und eine Motorrikscha, wenn’s hier so was gibt. Schnell.
Jonas: Alles war klar. Die andere Seite hatte Judith gekidnappt, um mich loszuwerden. Ein schwerer Fehler. Bisher hatte ich die Geschichte als normalen Job gesehen, als einen Fall wie jeden andern. Jetzt war eine persönliche Sache daraus geworden. Es ging nicht mehr um Berufsehre, darum, daß ein Detektiv nie aufgibt, um Ökos, Möwen und so weiter, es ging nur noch um zwei Dinge: erstens, ich mußte Judith rausholen. Ich konnte mir denken, wo sie sie hingebracht hatten. Judith war bei Caligari, und Caligari war auf Swartcliff. Als sie mich eben anrief, hatte ich im Hintergrund deutlich Baugeräusche gehört. Zweitens, ich mußte mit Caligari und ihrer Bande abrechnen. Endgültig. Ich hatte genug. In mir war eine kalte Wut, eine Wut im Bauch und im Kopf. Ich fuhr nach Babylon. Aus dem Wandschrank in meinem Büroapartment, da wo ich auch meine Sammlung antiker Detektivromane aufhebe, holte ich die Guerilla-Ausrüstung, die ich vor 5 Jahren weggelegt hatte, als der antarktische Krieg zu Ende war. Eine kurze Nachricht an Demeter, und ich war wieder unterwegs Richtung Küste. Es wurde dunkel, als ich die Bucht erreichte, wo ich das Rettungsboot der Semiramis versteckt hatte. Nebel kam auf, und ein Wind, der stärker war als die Damenbrise des seligen Piet Pietersen. Ich machte mich fertig. Ich zog den Kampfanzug aus schwarzem Plastik an, schmierte mir schwarze Farbe ins Gesicht, und verstaute alles, was ich brauchte, am Gürtel und in den Taschen.
Sam: Bitte, Massa.
Jonas: Laserstrahler, Nockouter, Infrarot-Ablenker, Nachtsichtbrille, Schockgranate, Miniplastbombe, Vakuumklammern, sonst noch was?
Sam: Oh Massa, treuen Onkel Sam nicht vergessen.
Jonas: Natürlich kommst du auch mit, Sammy. Dann wären wir wohl soweit.
Sam: Jawoll, Chef. Alles da, und alles aus Plastik. Kein Metall, von wegen dem Radar. Radadadar. Der unbezwingliche Plastikmann, Schrecken seiner Feinde, und fetischischtischer Wunschtraum.
Jonas: Keine dummen Witze, Sammy, die Sache ist ernst.
Sam: Dann gestatten eure heroische Seriosität ein leicht variiertes Zitat aus dem göttlichen Gedicht des gleichfalls göttlichen Homer: Singe, o Muse, den Groll des Privatdetektivs, namens Jonas, im Zorne erschuf unendliches Leiden der PoPo, viele tapfere Seelen der Helden zum Hades entsannt.
Jonas: Schon besser, also stechen wir in See. Fast wie in den bösen alten Tagen beim 9. Guerilla-Kommando im Beagle-Kanal.
Sam: England erwartet, daß jeder Mann seine Pflicht tut. Ahoi.
Jonas: Ahoi, das hieß rudern. 10 Kilometer. Der Nebel wurde stärker. Wind und Wellen spielten mit dem Boot Wasserball. Aber ich kam durch. Unter der steilen Südküste von Swartcliff machte ich das Boot fest, an einem Felsvorsprung, und dann lief ich die senkrechte Wand hoch. Kein Schwindel, Damen und Herren, keine schwarze Magie, zwei Saugklammern mit Stil und batteriebetriebener Vakuum-pumpe, kleben eingeschaltet an jeder Fläche, sicherer als Metallkrampen. Und viel leiser. Oben steckte ich vorsichtig den Kopf über den Rand. Wie ich es mir gedacht hatte: Weit und breit nur ein einziger Wächter, und der träumte vor sich hin. Hoffent-lich was schönes, ich ließ ihn weiterträumen, bis in alle Ewigkeit, dann rekognos-zieren. Durch die Nachtbrille, schwierig, der Nebel deckte allmählich alles zu.
Jonas: Hinten rechts der Heliport. Voll mit Maschinen.
Sam: Kein Flugwetter, eure meteorologische Inkapazität.
Jonas: Überall Bauschutt, Betonplatten, Baumaschinen, aber keine Baustelle.
Sam: Die ist natürlich unterirdisch, Herr Flottillenchef, bzw. unter- oder auch innerfelsig.
Jonas: Du meinst, die bauen die alten Marineanlagen aus?
Sam: Was denn sonst, Knallkopp.
Jonas: Vorsicht, Sam. Da muß der Eingang sein, in der Bunkerkuppel unter der Radarantenne.
Sam: Wohin wir uns nunmehr begeben werden, Herr Stoßtruppführer, zwecks Eindringens in die Swartcliffsche Unterwelt.
Jonas: Das Tor in der Kuppel war doppelt bewacht. Durch einen laserbewaffneten Typ, der gar nicht verträumt aussah, und durch einen Scanner. Mikro, Kamera und Lautsprecher kombiniert.
Sam: Sorry, Boss, Sam kann das Ding nicht ausschalten, Sam kommt nicht ans Zentrale ran, weil Sam kennt nicht den Supergeheimcode der PoPo.
Jonas: Dann machen wir’s anders.
Sam: Wie?
Wächter: Wer da? Ist da jemand? Identifizieren Sie sich, oder ich mach von der Waffe Gebrauch. Ahh...
Jonas: So, Sammy, jetzt haben wir eine schicke PoPo-Uniform. Wenn ich die über den Kampfanzug ziehe, und so am Scanner vorbeimarschiere
Sam: Hehe, vergiß aber nicht, dir die schwarze Farbe aus dem Gesicht zu wischen, großer Häuptling der Basrai.
Jonas: Ganz so einfach, wie ich es mir vorgestellt hatte, kam ich aber dann doch nicht in die unterirdischen Anlagen. Ich war gerade am Scanner vorbei, da meldete sich eine Stimme aus dem Untergrund.
Offizier: Halt, was war da draußen los, Wanzek?
Sam: Machs Maul auf, Idiot, du bist Wanzek.
Jonas: Äh, falscher Alarm, Chef, alles in Ordnung.
Offizier: Gut, weitermachen.
Jonas: Das brauchte er mir nicht zweimal zu sagen. Ich holte tief Luft, und verschwand in dem Gang, der schräg nach unten führte. Immer weiter, immer tiefer. Rechts und links Türen, alle 50 Meter eine Kurve, und ab und zu ein Quergang. Wenig Lampen, und zum Glück auch wenig Verkehr. Drei, vier PoPos kamen mir entgegen, ich salutierte zackig, und marschierte vorbei. Zielstrebig, nicht eilig. Keine Gefahr, keine Probleme. Bis der Gang plötzlich zu Ende war. An einer massiven Tür ohne Schloß, Griff und Klinke. Statt dessen ein Schild.
Jonas: Sperrbezirk. Zugang für Unbefugte strengstens untersagt. Berechtigte Personen werden ersucht, ihren Kopf kurz in die dafür vorgesehene Öffnung rechts, siehe Pfeil, zu halten. Na, wenn’s weiter nichts ist.
Sam: Halt!
Jonas: Was, was ist denn, Sam?
Sam: Empfehle dringendst, der Aufforderung nicht zu folgen.
Jonas: Und warum nicht?
Sam: Weil eure Humanität lediglich über einen einzigen Kopf verfügt, auf welchen trotz seiner sattsam bekannten Unzulänglichkeit Durchlaucht auch fernerhin nicht verzichten sollten.
Jonas: Ach, du meinst, das ist eins von diesen neumodischen Sicherungssystemen, so eins, wo die Gehirnströme abgelesen werden.
Sam: Ja.
Jonas: Und wenn sie nicht gespeichert sind, dann
Sam: Schnipp schnapp, Rübe ab. Kein Zweifel, hochzuverehrender Henkersknecht.
Jonas: Huh, da hätte ich ja fast eine Riesendummheit gemacht.
Sam: Sam wagt nicht zu widersprechen, o Inbegriff aller Weisheit.
Jonas: Weißt du, Sam, wie wir reinkommen? Ich fange mir einen PoPo, der hier unten rumläuft, und stecke seinen Kopf ins Loch. Wenn er berechtigt ist, gut und schön, dann geht die Tür auf.
Sam: Und wenn nicht, o abgeklärter Kaltschnauz?
Jonas: Dann verliert er den Kopf, fürchte ich. Und ich fange mir einen neuen, einen möglichst hochrangigen. General oder so.
Oberst: Würde Ihnen ein Oberst reichen? Hände hoch und langsam umdrehen.
Jonas: Er stand plötzlich hinter mir. Ich hatte ihn nicht gehört, weil ich mich so angeregt mit Sam unterhalten hatte, dumm von mir. Er war tatsächlich ein Oberst der PoPo, das sah ich, als ich mich umdrehte. Lametta an Brust und Schultern, dazu ein Laserstrahler am Gürtel und ein Knockouter in der Hand. Das war dumm von ihm.
Oberst: Stehenbleiben! Bleiben Sie stehen. Sie... Sie sind isoliert!
Jonas: Du merkst auch alles, Buster.
Jonas: Haben Sie gehört? Buster. Ein echter Bogie. Ich war richtig stolz, fletschte die Zähne, und zupfte mich am Ohr. Übrigens war ich wirklich isoliert. Das heißt, mein Kampfanzug, der Oberst nicht, und deshalb fiel er um, als ich ihm einen soliden 2-Stunden-Lähmungsschock verpaßte. Aber er war berechtigt. Sein Kopf schloß mir das Tor auf. Ich legte ihn hinter einem Schutthaufen ab, weiter. Der Verkehr nahm ein bißchen zu. Kaum noch schwarzrote Uniformen, dafür weiße Kittel, hinter den Türen Funk- und Radarstationen, und Laboratorien. Eine Tür stand offen. Ich riskierte ein Auge, und obwohl ich es so eilig hatte, blieb ich stehen.
Jonas: Puppen? Sieh dir das an, Sammy. Die Damen und Herren Wissenschaftler von ZIP spielen mit Puppen.
Sam: Unwahrscheinlich. Geh näher ran, alter Türschlitzspanner. Keine Angst, das Labor ist leer.
Jonas: Das... das sind keine Puppen.
Sam: Was du nicht sagst, Kumpel.
Jonas: Das sind Menschen, klitzekleine Menschen.
Sam: Im Durchschnitt 12 Zentimeter hoch, flüchtig geschätzt, Minimenschen, o riesiger Gulliver zu Liliput. Tot sind sie übrigens auch.
Jonas: Jedenfalls bewegen sie sich nicht. Wie damals, im Schlachthaus von Costaguana, nur alles viel kleiner, aber womöglich noch scheußlicher. Was ist hier los, Sam?
Sam: Siehst du doch, blindes Huhn. ZIP entwickelt ein neues Verfahren. Mikronisierung. Verkleinerung von Menschen. Wo heute 100 leben können, sollen es in Zukunft Millionen und Milliarden sein.
Jonas: Deshalb diese gewaltigen Sicherheitsvorkehrungen.
Sam: Ja.
Jonas: Deshalb haben sie sich auf Swartcliff verkrochen.
Sam: Versteht sich, großer Vordenker. Hier wird das Verfahren getestet. Und hier soll es später im großen Stil und Umfang angewandt werden.
Jonas: ZIP schreckt wirklich vor nichts zurück.
Sam: Vermutlich hat man auch die Dame Judith zur Mikronisierung vorgesehen.
Jonas: Judith? Meinst du wirklich, Sam?
Sam: Ja.
Jonas: Dann los.
Jonas: Weiter, schneller, immer schneller, noch ein paar Labortüren, dann Büros, dann das allerheiligste. Professor Caligari. Kein Zutritt. Für mich galt das nicht. Ich trat zu. Leise. Niemand im Vorzimmer. Aus dem Hinterzimmer durch die angelehnte Tür, Stimmen. Caligari und Judith.
Judith: Die Sicherheitsverwaltung wird mich suchen lassen.
Caligari: Das werden wir zu verhindern wissen, mein Liebe. Sie haben Ihre Situation doch selbst verschuldet. Was geben Sie sich mit diesem Quertreiber ab, diesem Unruhestifter, diesem Jonas. Meine Organisation hat ein hohes Ziel, die Reduktion der Überbevölkerung. Mittel haben wir im Überfluß. Die Industrie unterstützt uns, die Hochfinanz, die Politik.
Judith: Ja, ja, die Politik.
Caligari: Was wir brauchen ist Ruhe. Vor allem jetzt, im Versuchsstadium. Das große Projekt der Mikronisierung läuft. Aber der Durchbruch ist uns noch nicht gelungen. Wir verzeichnen einen zu hohen Verschleiß an Versuchspersonen. Ja, auch auf diese Weise reduziert sich die Bevölkerung, und das ist doch die Hauptsache, nicht wahr?
Judith: Wenn Sie meinen.
Caligari: Wenn der Ausbau unseres neuen Hauptquartiers beendet ist, wenn wir uns hier auf Swartcliff sicher verschanzt haben, wenn wir ungestört arbeiten können, dann, meine Liebe, dann...
Judith: Dann? Werden Sie mich freilassen?
Caligari: Das halte ich für unwahrscheinlich. Sie sind zu gut über uns informiert. Und wir brauchen laufend frische Versuchspersonen.
Jonas: Frau Professor Caligari hielt gern Vorträge. Mir reichte es. Ich wollte nichts mehr hören. Ich wollte Judith. Die Ein-Mann-Armee Jonas setzte zum Sturm an. Es ging alles sehr schnell. Eine Schockgranate durch die Tür, Caligari ging benommen zu Boden. Aber sie war hart im Nehmen. Sie hatte ihren Laser fast schon wieder in Schußposition, als ich sie mit dem Knockouter unschädlich machte. Dann zu Judith. Auch sie kam schnell wieder zu sich.
Judith: Jonas? Was ist passiert? Ich hab dich zuerst gar nicht erkannt. In dieser Uniform.
Jonas: Was meinst du, Judith, steht sie mir? Judith, wie fühlst du dich denn? Kannst du laufen?
Judith: Ja.
Jonas: Na komm, ich helf dir.
Judith: Ich glaub schon.
Jonas: So, dann laß uns loslaufen.
Sam: Moment, Chef. Punkt eins: Befreiung der Dame Delgado erfolgreich ausgeführt. Bleibt Punkt zwei.
Jonas: OK, Sammy. Wo?
Sam: Hintere Wand Mitte, allerwertester Knallfrosch.
Jonas: Eine Miniplastbombe oder zwei?
Sam: Zwei, o Meister aller Bombardiere. Safety first. Beeil dich, lahme Ente.
Jonas: Ich beeilte mich, und dann raus. Im Geschwindschritt durch die Gänge. Wer sich uns in den Weg stellte, war selber schuld. Kampfmaschine Jonas ließ sich nicht aufhalten, bis sie von allein stehen blieb, am Ausgang, mit Judith, atemlos, aber glücklich. Und mit Sam natürlich.
Judith: Du hast es wirklich geschafft, Jonas.
Jonas: Kleinigkeit. Anruf genügt, komme sofort.
Judith: Caligari hat gesagt, du würdest nicht kommen, weil du nicht gut genug bist, und weil du mich nicht genug liebst.
Jonas: Da hat sie sich geirrt, unsere Frau Professor. Zum allerletzten Mal.
Judith: Ist sie tot?
Jonas: Noch nicht. Sam.
Sam: Ja.
Jonas: Die Fernzündung.
Sam: Fernzündung.
Jonas: Feuer.
Sam: Zu Befehl, Herr Sprengmeister.
Judith: Was ist das?
Jonas: Die große ozeanische Wasserspülung, meine Bomben in Caligaris Zimmer, tief unter dem Wasserspiegel, haben die Felswand aufgerissen, und jetzt wird der ganze Dreck ins Meer gespült, Caligari und ihre Organisation, PoPos und Wissenschaftler, Labors und Maschinen, aus und vorbei. Ein für alle mal.
Sam: Mögen sie in Frieden ruhen auf dem kühlen Meeresgrund, rappeldizock...
Demeter: Da ist noch einer von den Schwarzroten! Hände hoch!
Jonas: Demeter!
Demeter: Jonas!
Jonas: In Person.
Demeter: Ich hab Sie nicht gleich erkannt.
Jonas: In dieser Uniform. Wie kommen Sie hierher?
Demeter: Als ich Ihre Nachricht kriegte, habe ich alle Ökos zusammengetrommelt, die Westerporter haben ihre alten Flinten aus dem Schrank geholt, und uns in ihren Booten rübergebracht, trotz Sturm und Nebel. Wir wollen Ihnen helfen.
Jonas: Danke, sehr freundlich, aber nicht mehr nötig. Der böse Feind ist geschlagen. Auftrag ausgeführt.
Sam: Ja.
Demeter: Und die Dreizehenmöwe Rissa?
Jonas: Ach, die hab ich vergessen. Es war nämlich einiges los, müssen Sie wissen.
Demeter: Das interessiert mich nicht. Unter diesen Umständen wird es uns nicht möglich sein, Ihnen Ihr restliches Honorar auszahlen. Wir hatten vereinbart... Da, hören Sie: Rissa Tridactyla. Sie hat es überlebt. Hurra!
Sam: Hurra!
Jonas: Zähes Tierchen, dachte ich, und freute mich ein bißchen mit Demeter und ihren Leuten, die sich aufmachten, die Nester ihres heißgeliebten Federviehs zu suchen. Judith und ich blieben allein zurück.
Judith: Ich seh dir in die Augen, Jonas.
Jonas: Ich dir auch, Judith. Sehen wir uns heute Abend?
Judith: Wenn du willst. Sehen wir uns morgen Abend?
Jonas: Wenn du willst.
Jonas: Und so weiter. Falls Ihre Beziehung nicht mehr das ist, was sie war, dann rate ich Ihnen, lassen Sie sich kurz kidnappen, und auf möglichst spektakuläre Weise retten. Das verbindet, bis zum nächsten Krach.
Das war Kidnapper. Eine Folge aus der Science-Fiction-Krimiserie Der letzte Detektiv von Michael Koser. Den Detektiv Jonas sprach Bodo Primus, seinen Supercomputer Sam Peer Augustinski. Es wirkten außerdem mit: Karin Anselm, Kornelia Boje, Renate Grosser, Gernot Duda, Michael Lenz, Wolfgang Büttner und viele andere (Joachim Höppner, Gisela Hoeter, Reiner Kositz). Ton und Technik: Günter Heß und Angela Bernd. Aufnahmeleitung: Reiner Kositz. Regie: Alexander Malachovsky. Eine Produktion des Bayerischen Rundfunks (1985). Redaktion: Dieter Hasselblatt und Erwin Weigel.
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