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Liebe Leut,
ich schließe mich dem Veriss nicht an. Was scouting über das Buch schreibt ist, aus welchen Gründen auch immer, unsachlich.
Die Verlagswahl ist die Angelegenheit des Autors. Bei Büchern mit einer zu erwartenden relativ geringen Auflage ist es heute leider üblich geworden, dass diese nur mit Zuschuss des Autors gedruckt werden, was deshalb im Wissenschaftsbereich schon lange üblich ist. Darauf haben sich bestimnmte Verlage spezialisiert. Das sagt aber noch gar nichts über den Inhalt und seine Qualität aus.
Die "billige" Herstellung hängt einfach mit der Kalkulation des Preises bei geringer Auflage zusammen. Das steuern wir als Kunden mit unseren Preisvorstellungen auch mit. Für uns kann´s ja nie billig genug sein. Da dürfen wir auch nichts besseres erwarten. Das ist bei Büchern wie beim Brot. Schade ist sie, aber sie spricht nicht gegen das Buch als solches.
Inhaltlich kann an jedem Buch runmgemäkelt werden. Das ist so. Und kein Buch kann alle Erwartungen des Lesers erfüllen, besonders wenn die Leserschaft äußerst heterogen ist, schon alters- und bildungsmäßig. Dann bleibt nur ein Kompromiss, der dann alle irgendwie enttäuschen muss. Versteht man das, kann man darüber hinwegsehen. Das ist bei Strunks Buch auf jeden Fall in Rechnung zu stellen.
Was es aber besser leistet als alles andere derzeit auf dem Markt, einschließlich des im Stil akademisch verquasteten und sachlich leider völlig unzuverlässigen Karl Seidelmann, ist, einen möglichst vollständigen Abriss der Geschichte des deutschen Pfadfindens und seiner Einbindung in das Weltpfadfinden einschließlich des weiblichen Pfadfindens und der Altpfadfinderbewegung zu geben. Er legt seinen Schwerpunkt dabei auf die rdp-Bünde und nennt die kleinen Splittrebünde nur summarisch. Das weibliche Pfadfinden und die Altpfadfinder wurden vorher aus welchen Gründen auch immer weitestgehend übergangen, was ein klares sachliches Defizit war. Ebenso die weltweite Einbindung. Das hat Strunk beseitigt.
Dass das zu Veriss bei den Mitgliedern der "übergangenen" Bünde führt, ist vorhersehbar. Sie müssen aber akzeptieren, dass sie für einen Abriss schlicht zu unbedeutend sind, Randerscheinungen, was freilich nicht die Qualität ihrer Arbeit oder ihre Daseinsberechtigung betrifft.
Sachlich ist das Buch absolut korrekt und bei allen Lücken und Verallgemeinerungen das Beste, was es derzeit darüber gibt als Abriss von 100 Jahren.
Die bekannt anmutenden Passagen sind die über die derzeitigen rdp-Bünde, in denen er deren eigene Selbstdarstellungen als solche gekennzeichnet übernimmt. Was soll er da in einem Abriss auch anders oder besser machen? Eine kritische Geschichte der Bünde, die aussteht, soll und kann das Buch nicht leisten.
Insgesamt ist das Buch trotz aller konzeptbedingter offen bleibender Wünsche des einzelnen Lesers durchaus lesenswert und es gibt derzeit nichts Vergleichbares besseres dazu.
Strunk räumt auch mit einigen Mythen der Pfadfinderrgeschichte auf, was sicher bei dem einen oder anderen Missfallen erregt, wie auch das Übergehen der kleinen Bünde, seine rdp-Lastigkeit. Das ist aber historisch und sachlich vertretbar. Diese "Kröte" muss man schlucken, wenn es um einen historischen Abriss geht, der sich auf die wesentlichen Meilensteine und Strukturen beschränken muss.
Insgesamt, auch wenn es nicht alle Erwartungen erfüllen mag, ist es ein lesenswertes Buch und hat derzeit keine wirkliche Alternative. Was die Herstellung betrifft, gibt es gute Bücher, die noch schlechter sind, was aber nicht gegen den Inhalt spricht.
Nix für ungut,
Ukawe
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| Ukawe |
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| Beitrag vom 18.09.2012 - 16:57 |
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