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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Allgemeines Off-Topic » Der letzte Detektiv von Michael Koser

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42 Beiträge in diesem Thema (offen)
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Jonas1 ist offline Jonas1  
42 Beiträge
Der letzte Detektiv
Eine Science-Fiction-Krimiserie von Michael Koser
Heute: Westfront

Jacob: Was ist los mit dir, Jonas? Du sitzt da, sagst nichts, machst ein Gesicht wie Chefinspektor Brock im Spätdienst, trinken tust du auch nicht. Was hast du?

Jonas: Ich mach mir Gedanken, Jacob.

Jacob: Ach was? Worüber?

Jonas: Über Philip Marlowe. Warum er immer im Trenchcoat rumgelaufen ist. In Kalifornien. Wo es nie geregnet hat. Damals. Im 20. Jahrhundert.

Jacob: Ich sag dir was, Jonas. Du bist von der Rolle.

Jonas: Sah ganz so aus. Vielleicht lag’s daran, daß Judith gerade ein viertel Jahr tot war. Oder daß mein letzter Fall schon zwei Monate zurücklag. Wie auch immer. Mit Jonas war nicht viel los. Mit dem Casablanca auch nicht. Außer Jonas nur zwei Gäste. Alter Mann. Junge Frau. Hinten in der Nische.

Jacob: Weißt du, was ich glaube, Jonas? Ich glaube, du wirst alt. Kein Schwung mehr, kein Pep, du hast es schon hinter dir.

Jonas: So, glaubst du, Jacob, das wollen wir doch mal sehen. Hören Sie, ja, Sie meine ich, und Sie auch. Haben Sie Probleme? Brauchen Sie einen Privatdetektiv? Völlig umsonst, kostet Sie keinen Euro. Einmaliges Sonderangebot.

Baltasar: Belästigen Sie uns nicht, junger Mann.

Ophelia: Augenblick, Baltasar. Ein Privatdetektiv, das ist doch keine schlechte Idee. Falls Sie wirklich einer sind, Herr...

Jonas: Jonas. Nur Jonas. Und Jonas war wirklich einer. Genauer gesagt der. Der Privatdetektiv. Der einzige. Und der letzte. In Babylon und Umgebung.

Baltasar: Gesellen Sie sich zu uns, Herr Jonas, nehmen Sie Platz, ich darf mich vorstellen, Baltasar, Schauspieldirektor.

Jonas: Sie haben ein Theater.

Ophelia: Nein, nein wir sind Amateure.

Baltasar: Aber gut, Herr Jonas, ein hervorragendes Ensemble.

Jonas: Wenn Sie das sagen. Wo kneift die Hose?

Baltasar: Bitte?

Jonas: Wo brennt's wo piekts, wo drückt der Schuh.

Baltasar: Ich verstehe. Lassen Sie mich ein wenig ausholen, Herr Jonas, seit einigen Wochen proben wir ein Stück: Hamlet. Prinz von Dänemark, von William Shakespeare. Womöglich ist es Ihnen bekannt.

Jonas: Sein oder nicht sein.

Baltasar: Das ist hier die Frage, ganz recht, Herr Jonas.

Sam: Was ist uns Hamlet und was sind wir ihm daß wir um ihn sollen weinen.

Ophelia: O, was ist denn das?

Jonas: Mein Taschencomputer. Sam mit Namen. Verbal. Ungeheuer verbal und ungeheuer gebildet. Hamlet ist für ihn ein Klacks. Ungeheuer eingebildet ist er auch. Dazu undiszipliniert, vorlaut und absolut unentbehrlich. Was würde ich machen ohne Sam.

Sam: Dir zur Abwechslung mal selber was einfallen lassen du Kleinsthirn. Das ist ein Witz. Haha.

Jonas: Und nochmal ha. Zurück zu Hamlet.

Sam: Hahahamlet. Ha-ha-kotelett. Hammelkotelett.

Jonas: Ruhe. Wo liegt Ihr Problem, Herr Baltasar.

Baltasar: Kurz gesagt, Herr Jonas, Hamlet ist uns abhanden gekommen, unser Hauptdarsteller, seit drei Tagen ist er nicht zu den Proben erschienen.

Ophelia: Und zu Hause ist er auch nicht.

Baltasar: Niemand weiß, wo er sich aufhält, er ist, so hat es den Anschein, vom Erdboden verschwunden.

Jonas: Und ich soll ihn für ihn suchen.

Ophelia: Oh ja bitte.

Baltasar: Ohne ihn sehen wir uns außerstande, unsere künstlerische Arbeit erfolgreich fortzuführen.

Jonas: Wie heißt er?

Domenico Dellasandro.

Jonas: Wirklich?

Baltasar: Das ist sein Künstlername, eigentlich heißt er Dalles.

Ophelia: Dieter Dallas.

Jonas: Kein sehr schöner Name, Dieter Dallas und der andere ist mir zu lang, ich bleibe bei Hamlet. Haben sie ein Bild vor ihm?

Ophelia: Ja hier, ein Foto von der Probe.

Sam: Ach herrje.

Jonas: Hamlet war jung, dunkel, gutaussehend, sehr intensiv. Er wirkte, als wolle er sich aufschwingen, hoch über die abgelatschten Bretter der Hinterhofbühne, hoch über Babylon. Neben ihm das war sie, Ophelia, ihren richtigen Namen habe ich vergessen.

Sam: Was ist ein Name. Schall und Rauch.

Jonas: Für mich sind Sie Ophelia. Weil es steht Ihnen. Wo wohnt Ihr Hamlet.

Ophelia: Ich bring Sie hin, ich habe einen Schlüssel, wir sind befreundet, und ich wohne im gleichen Haus.

Sam: Haha, vielleicht auch nur im Zelt.

Jonas: Ein Quader, auf die Schmalseite gestellt, vergraut, ausgefranst, 60 Stockwerke, in jedem Stockwerk 100 Cubics, von Cubiculum, sagt Sam, das ist lateinisch und heißt Zimmer, ein Cubic ist kein Zimmer, ein Cubic ist ein Wohnloch, für alleinstehende Volksrentner und -innen ohne Zusatzeinkommen, 2 mal 2 mal 3 Meter, alles was der Mensch braucht, und kein Millimeter mehr.

Ophelia: Ich warte vor der Tür.

Jonas: Das müssen Sie wohl. Liege, Waschbecken, Holoschirm, Stauraum, leer, nein hier ist was, Bücher, ha, drei Musketiere, König Salomos Diamanten, durchs wilde Kurdistan.

Ophelia: Seine Bücher. Er hat sie immer wieder gelesen und sich begeistert an Abenteuern und Heldentaten, an Gefahr und Risiko. An allem was er nicht hatte und wonach er sich sehnte.

Jonas: Ich verstehe, ich verstehe sehr gut.

Sam: Wie ekel schal und flach und unersprießlich scheint ihm das ganze Treiben der Welt.

Jonas: Du sagt es, Sammy.

Sam: Nicht ich, Blödmann unliterarischer, Shakespeare Williamsbirne.

Jonas: Auch gut. Er war also Nostalgiker, unser Hamlet.

Ophelia: Er war unzufrieden, das Leben langweilte ihn, deshalb ist er zu uns gekommen, zu Baltasars Truppe, aber die Schauspielerei reichte ihm nicht. Er wollte

Jonas: Na bitte, in Büchern findet ein Detektiv manchmal recht interessante Dinge, nicht wahr Sammy.

Sam: Erlaube mir ergebenst Herrn Diplombibliotheksrat an Fall Sündenbock zu erinnern. Zwei Jahre sind seitdem ins Land gegangen, zwei lange Jahre oder mehr.

Jonas: Shakespeare.

Sam: Sam, Sam der Poet, Sam der Dichter, Sam der Reimer, Sam der Rammler.

Jonas: Sam der Quatschkopf. Einen getürkten Notizzettel haben wir damals gefunden. In einem Krimi. Und heute

Sam: Kopie einer Holotextseite.

Ophelia: Vom 21.Oktober 2012, einen Tag, bevor er verschwunden ist.

Jonas: Anzeigen, nur Anzeigen, eine ist eingekringelt.

Ophelia: Enttäuscht, unzufrieden, auf der Suche, das Leben hat mehr zu bieten als Plan und Programm, als Volksrente und Alltagsfrust, leben Sie riskant, leben Sie gefährlich, leben Sie sinnvoll, machen Sie einen neuen Anfang, wir sagen Ihnen wie, fonieren Sie...

Jonas: Ein guter Detektiv erkennt eine Spur auf Anhieb, besonders wenn sie ihm auf dem Tablett serviert wird. Ich fonierte und wurde für den nächsten Morgen zu einer Adresse im Zentrum bestellt, in eins der vielen lackierten Hochhäuser um den Ernst-August-Platz. Die Firma A wie Abenteuer residierte im 21. Stock, viel Platz, viel Geld, ein großzügiger Empfangsraum, Ledersessel, die fast echt aussahen, Tierfelle und alte Waffen unter Glas, unbezahlbare Antiquitäten. Hinter dem englischen Kapitänstisch eine perfekt gestylte Abenteuerin, Sonnenbräune, Safarikostüm aus Naturleinen, ein Lächeln so offen wie die Prärie und so gefährlich wie der Dschungel.

Angestellte: Sie fühlen sich von unserer Anzeige angesprochen, Herr Jonas.

Jonas: Ein Freund hat mich darauf aufmerksam gemacht.

Angestellte: Sie sind enttäuscht, frustriert, unzufrieden.

Jonas: Dieter Dalles. Er nennt sich auch Domenico Dellasandro.

Angestellte: Sie sind auf der Suche...

Jonas: Vor drei Tagen war er bei Ihnen, am 22.

Angestellte: Durchaus möglich, Herr Jonas. Sie glauben ja nicht wie viel viele Babylonier den Wunsch haben, ihr Leben zu ändern, neu anzufangen und wir sagen

Jonas: Sie sagen ihnen wie. Siehe Anzeige. Und was?

Angestellte: Wie meinen Sie, Herr Jonas.

Jonas: Ich meine was. Was tun Sie? Was tut die Firma A wie Abenteuer.

Angestellte: Wir helfen, Herr Jonas, wir weisen hin, wir beraten.

Jonas: Werben Sie Söldner?

Angestellte: Nicht direkt, Herr Jonas.

Jonas: Vermitteln Sie Jobs, gefährliche Jobs?

Angestellte: Das kann man so nicht sagen. Erzählen Sie mir etwas von sich, Herr Jonas.

Jonas: Ich sagte ihr, ich sei im Krieg gewesen, im antarktischen Krieg, vor 7 Jahren beim 9. Guerillakommando auf Feuerland. Mehrmals verwundet, mehrmals dekoriert. Das hörte sie gern.

Angestellte: Auszeichnet, Herr Jonas, genau das was wir brauchen, erstklassiges Führungsmaterial. Wenn Sie einen Augenblick nebenan warten würden. Ich muß kurz noch Rücksprache nehmen, bevor ich Ihnen ein Angebot machen kann, das für Sie, dessen bin ich sicher von erheblichem Interesse sein wird. Die Tür rechts Herr Jonas.

Jonas: Dieter Dallas alias Dallesandro.

Angestellte: Richtig, Ihr Freund, ich werde nachforschen lassen, ob er uns aufgesucht hat und ob wir ihm weiterhelfen konnten. Ein paar Minuten, Herr Jonas, die Bar im Warteraum steht selbstverständlich zu Ihrer Verfügung.

Jonas: Danke.

Jonas: Eine großzügige Bar, jede Menge Flaschen, Whisky natürlich, Cognac, Wodka, aber auch Grappa und Tequila. Jonas ist altmodisch, Jonas ist Nostalgiker, Jonas hielt sich an Whisky. Scotch. Viel Scotch, wenig Wasser. Und beim Trinken machte ich mir Gedanken, über Ophelia, über den abenteuerlustigen Hamlet und über die seltsame Firma A wie Abenteuer. Ich dachte an den Krieg.

Jonas: Krieg, wieso Krieg, der Krieg ist vorbei.

Angestellte: Noch nicht, Herr Leutnant, aber es wird nicht mehr lange dauern. Prosit, Herr Leutnant, auf den Sieg unserer Waffen.

Jonas: Auf den Endsieg. Leutnant. Ich bin nicht Leutnant, ich bin Detektiv. Der letzte Detektiv.

Angestellte: Ist Ihnen nicht gut, Herr Leutnant, trinken Sie noch einen Schnaps, Herr Leutnant, auf unseren obersten Kriegsherrn seine Majestät Kaiser Wilhelm den zweiten.

Jonas: Hurra Hurra Hurra. Unsinn, Unsinn, in Babylon gibt's keinen Kaiser, in Babylon gibt's nur eine Bürgermeisterin, und die taugt nichts.

Angestellte: Wachen Sie auf, Herr Leutnant, Ihr Marschbefehl, Herr Leutnant, an die Westfront, ausgestellt am 10. März 1918, Herr Leutnant.

Jonas: 1918, das ist nicht wahr. Das ist alles nicht wahr.

Angestellte: Kommen Sie zu sich, Herr Leutnant, die Pflicht ruft, die Front wartet.

Jonas: Jawohl.

Jonas: Ich war wieder bei mir. Ich hatte geträumt, einen Alptraum, von der Zukunft, von einer riesengroßen Stadt namens Babylon, und von einem Detektiv, der so hieß wie ich. Aber jetzt war ich wach, und alles war klar, ich wußte wieder, wer ich war. Leutnant Jonas vom Jägersturmbatallion großherzogliches oldenburgisches Garderegiment zu Fuß, am 18. März 1918 unterwegs zur Westfront.

Fahrer: Wenn Herr Leutnant gestatten, Herr Leutnant müssen aussteigen.

Jonas: Sind wir schon da?

Fahrer: So gut wie, Herr Leutnant. Ab hier müssen Herr Leutnant marschieren.

Jonas: Welche Richtung.

Fahrer: Da ist die Front, Herr Leutnant, wo geschossen wird, immer gerade aus durch den Ännäherungsgraben. Hals und Bauchschuß, Herr Leutnant.

Jonas: Ich sah mich um. Das war also die Westfront, tiefer Himmel, graue Wolken, graubraune Bodenwellen, kahl, abgesehen von schwarzen Baumskeletten, am Horizont Ruinen und Rauch, vor mir im diffusen grauen Hell-Dunkel rotes Flackern. Eine unwirkliche Szenerie. Ein Bühnenbild, eine Theaterlandschaft, und dazu passend die dumpfe Musik aus den Schlünden der Artillerie. Ich setzte mich in Marsch durch den Annäherungsgraben, vorbei an einem Flugplatz, an Wagenparks und Munitionsdepots, an Batterien, Feldkanonen, Haubitzen, an Marschkolonnen und Verwundetentransporten. Der Graben wurden tiefer, Quergräben tauchten auf, Unterstände, und dann ging's nicht weiter. Ich war da, in vorderster Linie.

Major: Da sind Sie ja endlich. Willkommen im Schützengraben, Herr Kamerad. Schluck aus der Pulle?

Jonas: Danke, Herr Major. Leutnant Jonas meldet sich zur Stelle. Mein Marschbefehl.

Major: Ja ja schon gut, die Fisimatenten können Sie sich sparen. Sie sind an der Front Mann, hier braucht man keine Männchen, hier kneift man den Arsch zusammen, verstanden.

Jonas: Verstanden Herr Major.

Major: Damit Sie sich gleich richtig eingewöhnen Herr Kamerad, Sie gehen heut nacht raus.

Jonas: Raus, Herr Major

Major: Raus, rüber auf die andere Seite. Stoßtruppunternehmen. Ein paar Torries einsammeln, damit wir wissen, ob die was wissen.

Jonas: Wissen, was wissen, Herr Major.

Major: Na Sie sind gut. Letzte Nacht in der Etappe ordentlich einen draufgemacht was? Unsere Großoffensive Mann, Operation Michael. In den nächsten Tagen geht's los.

Jawohl Herr Major.

Major: Ich geb Ihnen ein paar gute Leute für Ihren Stoßtrupp. Alte Frontschweine schon jahrelang draußen. Noch'n Schluck.

Jonas: Danke verbindlichst, Herr Major.

Major: Schlage vor, Sie peilen gleich mal die Lage, solange es noch hell ist.

Jonas: Befehl Herr Major.

Major: Doch nicht so, Mann, steckt der Kerl einfach seine Birne über den Rand. Was schicken die uns bloß für Heinis aus der Heimat. Sie sind vom Jägersturmbatallion.

Jonas: Jawohl.

Jonas: Oder vielleicht doch nicht, plötzlich wußte ich es nicht mehr genau. Der Major, der Graben, die Sandsäcke, die Soldaten, der hängende Himmel, alles wurde unscharf, fing an zu verschwimmen.

Major: Reißen Sie sich zusammen Mann, ist ja nichts passiert. Sehen Sie durchs Scherenfernrohr.

Jonas: Befehl Herr Major.

Major: Also der Strich dort hinten etwa 50 Meter, das ist der Feind. Die vorderste Stellung der Tomies, und davor die Drahtverhaue, die MG-Nester, die Erdklumpen und vollgelaufenen Bombentrichter, die Leichen, die Ratten, der Gestank, der Schlamm, dieses hochkünstlerische Stilleben, ist das Niemandsland. Prägen Sie sich alles gut ein, Mann, da müssen Sie heute nacht durch.

Jonas: Befehl, Herr Major.

Major: Verdun liegt direkt vor uns. Der abgebrochene Kirchturm am Horizont, rechts fließt die Sonne da wo die verkohlten Weidestümpfe stehen. Die Berge dahinter, Sie können sie gerade noch sehen, das sind die Vogesen.

Jonas: Irgendwas stimmte nicht, das spürte ich. Ganz deutlich. Irgendwas mit der Westfront, und mit mir. War ich wirklich Leutnant Jonas, wirklich im Jahr 1918, wirklich an der Front. Und was war mit dem rätselhaften Kasten aus irgendeinem harten Material in meiner Hosentasche. Behalten, sagte mir eine innere Stimme, auf gar keinen Fall wegschmeißen.

Major: Schweres Trommelfeuer, der Tommi kriegt ordentlich Khartum. Wohl bekomm's. Uhrenvergleich, es ist jetzt 22 Uhr 18.

Jonas: 22 Uhr 18 Herr Major.

Major: In zwei Minuten rollt die Feuerwalze weiter nach vorn, dann gehen Sie rüber.

Jonas: Jawohl Herr Major.

Major: Gewehr und Bajot bleiben hier, nur Handgranaten und Spaten und ihre P08 natürlich. Es ist soweit, machen Sie's gut, Herr Kamerad. Los.

Jonas: Raus aus dem Graben, mit meinem Trupp, leise und leise arbeiteten wir uns vor, durchs Niemandsland, Richtung feindlicher Graben. Plötzlich ein Knall, ein scharfes Zischen, eine Leuchtkugel stieg auf, noch eine, ein ganzer Leuchtschirm, ich preßte mich in die Erde, versuchte mich unsichtbar zu machen. Zwecklos. Schweres MG-Feuer setzte ein, ich spürte einen Schlag gegen die Stirn, dann nichts mehr, gar nichts, jemand hatte die Welt abgestellt. Ich kam zu mir, Stille, Dämmerung, es wurde dunkler. Abend. Offenbar hatte ich eine ganze Nacht und einen ganzen Tag im Niemandsland gelegen, im Schlamm. In einem Granattrichter. In Gesellschaft diverser Gliedmaßen, Eingeweide, Uniformenfetzen. Jonas war noch ganz, abgesehen von der Schramme an der Stirn, wo mich ein Splitter getroffen hatte. Ich hatte Hunger und Durst. Feldflasche und eiserne Ration hatte ich verloren. Außerdem hatte ich ein Problem. Ich war Jonas. Nur Jonas. Der letzte Detektiv. Tätig zu Babylon Vereinigte Staaten von Europa im frühen 21. Jahrhundert, das wußte ich, das stand fest. Warum lag Jonas dann in feldgrau im der Westfront des 1. Weltkriegs herum, fast ein Jahrhundert vor seiner Zeit, das war mein Problem. In meiner Tasche war ein Ding, das Probleme lösen konnte. Ein Kästchen namens Sam. Ich holte es raus und drückte den Aktivierungsknopf.

Sam: Leipzig, Rostock, Dresden, Halle Halleluja. Sammy ist auferstanden von den Toten. Auferstanden aus Ruinen und der Kuhzunft zugewandt. Jawohl, und er ist wieder bei seinem Jonas mit dem ist er wieder vereinigt. Theo gracias. In dulci jubilo.

Jonas: Jubeln kannst du später, Sammy, jetzt wird gearbeitet. Wo sind wir.

Sam: In der Wildnis, ehrfürchtigster Großmufti, nicht allzuweit von Babypsilon.

Jonas: Was ist passiert, ich war bei dieser Firma A wie Abenteuer im Warteraum an der Bar. Der Whisky.

Sam: Der Whisky, o du mein halt- und zuchtloser Dipsomane, gepanscht, versetzt mit einer Bewußtseinsdroge, Blow your mind.

Jonas: Und Detektiv Jonas verwandelte sich in Leutnant Jonas, im Jahr 1918. Fall Spielwiese, weißt du noch Sammy, da war's ganz ähnlich. Wie hieß das Zeug Luzi.

Sam: Luzinon du Franzenhirn.

Jonas: So was muß im Whisky gewesen sein.

Sam: Nicht nur im Whisky, Speis und Trank an dieser sogenannten Westfront.

Jonas: Aber ja, Sammy, und weil ich fast 24 Stunden nichts gegessen und getrunken habe.

Sam: Bist du wieder klar, Kumpel. Halleluja.

Jonas: Halleluja, Sammy. Also, irgend jemand hat sich hier draußen in der Wildnis

Sam: Wo weder Recht gilt noch Gesetz.

Jonas: Genau, da hat sich jemand ein Stück Westfront aus dem 1. Weltkrieg nachgebaut. Über Anzeigen besorgt er sich Rekruten, ihr Bewußtsein wird manipuliert.

Sam: Durch schnöden Trank aus mitternächtgen Kraut, dreimal vom Fluche Hekates betaut. Shakespeare.

Jonas: Apropos. Hamlet. Ich habe ihn nicht gesehen. Vielleicht ist er drüben bei den Tommies oder hier.

Sam: Dies Stücklein Arm, dies Endchen Darm.

Jonas: Hoffen wir das beste, Sammy. Weiter. Wie bin ich von Babylon hierhergekommen.

Sam: Mittels E-Laster, euer Unbewußtheit, durch die Wildnis, durch ein Tor.

Jonas: Ja Sammy. Und?

Sam: Ja und da verließen sie ihn, das heißt mich. In jenem Tore nämlich, kaum vermag ich's über meine unschuldvollen Lippen zu bringen.

Jonas: Du hast keine Lippen Sam. Was war mit dem Tor.

Sam: Elektronische Barriere, ein gar hundwürdig Ding, so jedweden Computer, der es passiert, zum Absturz wohl mag bringen.

Jonas: Aber du bist doch nicht abgestürzt, Sam.

Sam: Nein und nimmer mehr, hat doch mein Herr in seiner übervollen Güte erst unlängst seinem Sammy was spendiert.

Jonas: Richtig, spezielle Abstürzsicherung, nicht gerade billig.

Sam: Doch lohnend Milord Knieckebein. Sam ist nicht abgestürzt, Sam wurde lediglich deaktiviert. Und nun.

Jonas: Hab ich dich wieder aktiviert. OK dann sei mal ein bißchen aktiver, was hier gespielt wird.

Sam: Klären wir später, wenn wir mehr Daten unser eigen nennen. Jetzt heißt's Parole Heimat, ab dafür, soweit die Füße tragen.

Jonas: Einverstanden. Leutnant Jonas desertiert. Frage wie.

Sam: Frage wie, so schnell wie möglich, trübe Tasse.

Sam: Fluchplatz. Gestern Fluchzeug.

Jonas: Der klapprige Doppeldecker. Das Museumsstück. So was soll ich fliegen.

Sam: Missio Marquis, wer im 21. Jahrhundert Helikopter steuert, der wird wohl doch keine Angst haben von einer Fokker D7 anno 1918.

Jonas: Klar, alles ein Kinderspiel, sich durch die Linien schleichen, den Flugplatz finden, die Wache ins Bett schicken mit dem Griff meiner Luga P 08, die Maschine starten und hochziehen, im Dunkel, sowas macht Jonas jeden Tag, mit links. Ich war in der Luft, hoch über der Westfont. Kein sehr großes Gelände, drum herum eine beleuchtete Mauer, nur unterbrochen von einem zweistöckigen Torhaus. Seltsam, von unten wirkte der Horizont weit und endlos.

Sam: Illusionsholos, du Blindschleierich, ringsum an der Mauer. An der Mauer auf der Lauer liegt ne kleine Tante.

Jonas: Nicht viel los dahinten.

Sam: Indeed Sir. All quiet an der Westfront.

Jonas: Leuchtkugeln und MGs. Die schießen auf uns.

Sam: Nur zu, da lacht er Hohn, der rote Baron.

Jonas: Jonas ist nicht der rote Baron, Sammy, und du bist nicht Snopy.

Sam: Na ja.

Jonas: Die Maschine ist getroffen, Sam.

Sam: Jedoch sie hält sich noch. Flieg zu.

Jonas: Wohin?

Sam: Dorthin mein Freund, wo fern im Westen ein Widerschein den Horizont erhellt.

Jonas: Babylon?

Sam: Babylon, Heimat, süße Heimat.

Jonas: Schaffen wir nicht, Sammy, der Motor setzt aus.

Sam: Keine Panik, flieg weiter so lang die Füße tagen.

Jonas: Und dann?

Sam: Steigst du aus.

Jonas: Einfach so.

Sam: Kannst machen wir du willst, du Knallkopf, du kannst aber auch den Fallschirm nehmen unter dem Sitz. Hals und Leisterbruch.

Jonas: Am nächsten Tag in Babylon, zu Hause, in meinem Büroapartment. Heimkehrer Jonas war noch etwas mitgenommen, aber schon weitgehend aufgefrischt, und der Zukunft zugewandt.

Sam: Hein ist der Seemann, hein vonne See. Und der Jäger heim aus der Berge.

Jonas: Shakespeare?

Sam: Halt, euer Unbilden, Robert Louis Stevenson.

Jonas: Wer immer das ist oder war.

Fonrobot: Hallöchen, tut uns ganz ganz furchtbar leid, unter der Nummer kriegst du keinen Anschluß mehr, die lieben Menschen von A wie Abenteuer sind nicht mehr da, die ganze Firma ist weg, tatü, A wie aufgelöst. Hallöchen tut uns ganz ganz...

Jonas: Aufgelöst.

Sam: Aufschlußreich.

Jonas: Aber nicht hilfreich.

Sam: Mein Gott, Walter, mußt du denn in einer Tour hetzen, jachern und wulackern. Mach mal Pause, leg die Beine hoch, trink gemütlich eine Tasse Sojakaff.

Jonas: Sammy, da draußen sterben Menschen. Da wird gebombt und geschossen.

Sam: Well, life is no cherrypicking.

Jonas: Das muß aufhören, Sam. Darum muß Jonas wissen, was da los ist, wer dahinter steckt und die Fäden zieht.

Sam: Lobenswert euer Wohlmeinen.

Jonas: Außerdem hat Jonas einen Auftrag.

Sam: Ach Gott, Auftrag für noth für nix und wieder nix.

Jonas: Das spielt keine Rolle, Sammy, Auftrag ist Auftrag. Also, Machen wir einen Plan. A wie Abenteuer ist untergetaucht. Wir müssen woanders einhaken, zurück zum Kriegsschauplatz in die Wildnis.

Sam: Ohne neue Daten, wohl Lebensmüde, was. Da ist kein Plan, du Pappnase, das ist Schrott.

Jonas: So Schrott, weiß du was Schrott ist, Sammy, ein gewisser Computer veraltet verdreht.

Sam: Verbumdielt.

Jonas: Genau. Der ist Schrott, Sam.

Sam: Als ob du dir was besseres leisten könntest, korinthenkackende Kirchenmaus.

Jonas: Tusche. Hast du einen besseren Vorschlag.

Sam: Aber immer. Bohren du Bumsprägen, stochern.

Jonas: Das Boot zum Schaukeln bringen.

Sam: Vorausgesetzt, Oberbootsmann Smart bleiben stets der Tatsache eingedenk, daß er selbst einen Insassen besagten Bootes bildet.

Jonas: Schon gut, Sammy, was da draußen abläuft ist der 1. Weltkrieg, in komprimierter Form sozusagen, maßstäblich verkleinert. Wer ist Experte.

Sam: Für Weltkrieg 1, mein Herr und Meister.

Sam: Nur einen einzigen gibt's in Babylon, sein Name Professor Morell, historisches Institut, Philosophische Fakultät, Universität von Babylon.

Jonas: Professor Morell war in seinem Arbeitszimmer im Institut. Er war bereit Jonas zu empfangen und sich anzuhören, was Jonas zu erzählen hatte.

Morell: Eine fantastische Geschichte, Herr...

Jonas: Jonas, nur Jonas.

Morell: Sind Sie sicher, daß es sich nicht um einen Traum handelt oder eine Halluzination womöglich. Pflegen Sie Solipsin zu sich zu nehmen, Plastikiff. Kleiner Fehlgriff bei der Dosierung und Sie erleben die unwahrscheinlichsten Dinge im Kopf.

Jonas: Das ist nicht die Frage, Professor.

Morell: Nein? Und was ist, wenn ich fragen darf, die Frage?

Jonas: Entspricht das was ich erlebt habe der historischen Realität des 1. Weltkriegs.

Morell: Teils teils, Herr Jonas, Waffen, Gerätschaften scheinen, soweit ich das nach Ihrer Schilderung beurteilen kann, historisch zu sein, die Chronologie des gleichen. Diskrepanzen sehe ich vor allem in der Topographie. Zwischen der Sonne und den Vogesen liegen gut 300 km.

Jonas: Ich bin also nicht ins Jahr 1918 zurückversetzt worden.

Morell: Sie meinen durch eine Zeitmaschine oder dergleichen, mein lieber Herr Jonas, so was gibt es nur in Sciencefiction-Romanen. Ich glaube sie haben geträumt.

Jonas: Zurück ins Büro. Feierabend für heute. Es wurde schon dunkel. Hatte mein Besuch bei Morell das Boot zum Schaukeln gebracht. Ich war nicht sicher, aber dann als ich meine Bürotür aufschloß war ich sicher. Ein Schlag, ein plötzlicher heftiger Schlag auf den Kopf, Stärke 12 auf der nach oben offenen Richterskala. Mindestens. Ich war Richthofen, der rote Baron, ich ritt auf meinem Albator D 2 durch die Wolken und schoß den Feind daher so wie es mir gefiel. Und dann wachte ich auf, in meinem Büro, auf dem Fußboden, Hände auf den Rücken gefesselt, Füße zusammengebunden.

Alk: Hey, Kutte, mach hin.

Kutte: Nicht nervös werden, Alk, Spaß muß sein, wir warten, bis die dumme Sau richtig wach ist, und dann sagen wir dem Arsch, was wir mit ihm machen, Schnellkleber ins Maul und in den Rüssel, und dann bescheißt er sich vor Angst.

Alk: Ey scharf, Kutte.

Kutte: Und dann hältst du ihm die Birne fest, Alk, und ich schmier ihn zu, und dann läßt du ihn los, und dann würgt er und hopst rum, wie angestochen.

Alk: Ey geil, Kutte.

Kutte: Und Stielaugen macht er und den Boden kratzt er auf und das Blut zischt ihm nur so aus den Lauschern. Und schön blau wird er.

Alk: Ey super Kutte.

Jonas: Zwei Youngster, rote Gesichter, Stoppelhaarschnitt, Goldringe in den Ohren, Hools, Hooligans, ein Killerkommando, ohne Laserstrahler, ohne Revolver, mit einer Plastikflasche Schnellkleber, billig und effizient. Ausgesprochen lebensgefährlich, aber Jonas war auf sowas vorbereitet. Ich stöhnte und rutschte ein bißchen zur Seite. So, jetzt stand er richtig, der Wortführer mit der Leimflache, an meinen Füßen direkt vor dem Fenster.

Alk: Hey Kutte, der Arsch ist wach.

Jonas: Sam.

Sam: Monsignore wünschen.

Jonas: Notfallplan B und F.

Sam: Zu Befehl Herr Leutnant.

Kutte: Scheißeeeeeeeeeeee!

Alk: Hey Kutte, was ist Kutte.

Jonas: Was war passiert. Sammy der das Leitsystem des Büro kennt wie seine nicht vorhanden Westentasche, hatte das Licht aus und das Fenster auf gemacht, und Jonas hatte die Knie angezogen und Killer Kutte in den Bauch getreten, worauf der rücklings aus dem Fenster flog. Nicht ganz so elegant wie der rote Baron, vielleicht lag's daran, daß er kein Flugzeug hatte. Kumpel Alk tapste herum, wußte nicht, was er tun sollte. Sam half ihm, mit seiner bekanten und beliebten Imitation einer Polizeisirene.

Alk: Ey Scheiße, die Bullen.

Jonas: Kannst aufhören, Sammy, die Luft ist rein und mach das Licht wieder an.

Sam: Ja.

Jonas: Die Fesseln sind wir los. Amateure.

Sam: Zur Gänze die meinige Meinung, Meister aller Klassen, blutige Dilltunten.

Jonas: Was sich auf die schnelle so auftreiben ließ. Ich bin mir ganz sicher, Sammy, kaum war Jonas raus, hat Morell sich ans Fon gehängt und den großen Hintermann angerufen.

Sam: Warum nicht Hinterfrau, alter Chauvi.

Jonas: Sagen wir Hinterperson, und die hat uns gleich die beiden Hools auf den Hals gehetzt als Schnellschuß. Die nächsten Killer sind bestimmt schon unterwegs, echte Profis, da geh ich jede Wette ein.

Sam: Nun denn und wohl, brechen wir im Zorn und stoßen wir was.

Jonas: Was.

Sam: Korrektur stoßen wir ins Horn und brechen wir auf.

Jonas: OK. Wohin Casablanca?

Sam: Da als Schlupfloch meines Jonas weithin bekannt weniger empfehlenswert.

Jonas: Der arme Schlucker.

Sam: Dito Dösbackel.

Jonas: Mit fällt was ein, Sam. Hamlets Cubic ist frei.

Sam: Hehe, und die Dame Ophelia hat den Rüssel Korrektur Schlüssel.

Jonas: Die Dame Ophelia war gar nicht mal sehr ungehalten, als Jonas sie zu später Stunde herausklingelte. Vielleicht hätte sie mir gern mehr gegeben als nur den Schlüssel zu Hamlets Cubic. Aber dafür war keine Zeit. Das Boot schaukelte kräftig und durfte nicht zur Ruhe kommen.

Sam: Babylon Korrektur Babypsilon West, am Schwanensee 1 9 sprich 19.

Jonas: Unmöglich, Sammy, viel zu feine Gegend.

Sam: Naja.

Ophelia: Am Schwanensee wohnen die Reichen und Prominenten, Holostars, Unternehmer.

Jonas: Wie Martin Sesam, Produzent von Zierzwergen. Weißt du noch Sammy.

Ophelia: Aber keine Professoren. Ihr Computer muß sich irren.

Sam: Ohohohoho, Sam wiederholt: Privatadresse Professor Morell: Babylon West Am Schwanensee 19. Ende der Durchsage. Keine Diskussion.

Ophelia: Ah, ist er jetzt beleidigt.

Jonas: Das macht nichts, Ophelia, Sammy wird sich schnell wieder bekrabbeln.

Sam: Wird er nicht. Das macht nichts Ophelia. Kannalie kaltschnäuzige.

Jonas: Bis ich am Schwanssee bin kannst du in der Tasche vor dich hinschmollen. Danke für den Schlüssel, Ophelia, Sie hören von mir.

Ophelia: Ja, ich... ich würde sehr gerne mitkommen, Jonas.

Sam: Nein.

Jonas: Ruhe da unten auf den billigen Plätzen. Kommen Sie, Ophelia.

Sam: Kommen Sie Ophelia. Kommen Sie. Sei still Computer klage nicht und zeig kein lächelnde Gesicht. Doch wies da drinnen aussieht, geht niemand was an.

Jonas: In dem Haus hätten 20 Privatdetektive leben können, aber hier wohnte nur ein Professor, allein, keine Frau, kein Mann, kein Kind, keine Beziehung. Allein in einem Luxusambiente, das 20 Detektive sich nie hätten leisten könnten. Echtholzmöbel, Echtölbilder, Echtglasvitrinen voll Echtporzellan. Echtwollteppiche. Echt antik.

Ophelia: Vielleicht hat er echt geerbt.

Sam: Echt hat er nicht echt echt.

Jonas: Schön daß du wieder bei uns bist, Sammy.

Sam: Bin ich schon lange du Blockkop. Ihr wärt gar nicht ins Haus gekommen, hätte Sam euch nicht das Sicherheitssystem aus dem Weg geräumt.

Jonas: Nett von dir.

Sam: Die Servorobots hab ich auch gleich lahmgelegt.

Jonas: Wunderbar. Dann haben wir’s nur mit Morell zu tun.

Sam: Hier schläft er, der Schnarchsack, hinter dieser Tür.

Ophelia: Wecken wir ihn auf, Jonas.

Jonas: Das macht Sammy. Los Trompete von Jericho.

Sam: Äh Attacke.

Jonas: Auch Morells Nachtgewand war vermutlich echt antik, aus dem 1. Weltkrieg, lang, weiß mit Rüschen. Sein Träger war ernst verwirrt, dann empört, darunter lag Angst und ein ausgesprochen schlechtes Gewissen.

Morell: Sie Sie mit Ihren fixen Ideen, lassen Sie mich in Frieden. Wie sind Sie überhaupt hier rein gekommen.

Jonas: Das ist nicht die Frage, Professor Morell, die Frage ist, was wissen Sie über die Pseudowestfront draußen in der Wildnis?

Morell: Verlassen Sie mein Haus, Sie und dieses Weibstück, auf der Stelle.

Jonas: Sie wollen also nicht reden, Professor. Gut, wir steigen um, auf Boxhandschuhe und harte Bandagen.

Morell: Sie... Sie dürfen mir nichts tun, Sie sind nicht die Polizei. Sie sind nur Privatdetektiv.

Jonas: Ach ja, hören Sie mal zu, Morell, wenn die Kripo Sie ins Gesicht haut, ist das legal, wenn ich Sie ins Gesicht haue, ist das

Morell: Illegal, absolut illegal.

Jonas: Jawohl illegal, aber es tut genauso weh, vielleicht noch mehr, und mich stört es nicht, Jonas ist ein ziemlich illegaler Typ.

Morell: Ich sage nichts, kein Wort und wenn Sie mich totschlagen.

Sam. Warum nicht.

Jonas: Morell übertrieb, totschlagen wollte ich ihn nicht, foltern auch nicht, obwohl Sammy mir ein paar raffinierte Methoden vorschlug. Es ging auch anders. Bringt Gewalt gegen Personen Sie nicht zum Erfolg, so empfiehlt sich in manchen Fällen Gewalt gegen Sachen, sagt das kleine Handbuch für Privatdetektive und solche, die es werden wollen. Gewalt gegen Sachen, schöne Sachen, teure Sachen, echt antike Sachen.

Sam: Herr Brandkassenobergutachter könnten ein Ölschinken ankokeln oder den Perser zu dero liebwerten Füßen.

Jonas: Macht auf Sie alles keinen Eindruck, Morell. Wenn ich mir die komischen Porzellanmännchen vornehme, hier in der Glasvitrine.

Morell: Um Gotteswillen.

Jonas: Na bitte, direkt ins Schwarze.

Morell: Meine Meißen Sammlung. Mein Gott, das war ein echter Kandler.

Sam: Weiter so.

Morell: Aufhören, bitte hören Sie auf, ich sage Ihnen, was Sie wissen wollen.

Sam: Aber ausführlich.

Jonas: Und das tat er. Ausführlich. Mit allen Einzelheiten. Wenn er mal zu lange Pause machte, brauchte Jonas nur nach einer Porzellanfigur zu greifen. Dann lief's wieder. Die Westfront, sagte Morell, war ein Spielbrett, an dem zwei Spieler ein Kriegsspiel spielten, mit scharfen Waffen und lebenden Soldaten. Zwei Superreiche und Supermächtige.

Morell: Frau Astoria Waldorf.

Jonas: Chefin der Multifirma Multipharm, kennen wir, kennen wir gut, was Sammy.

Sam: Hmh. Fall Spielwiese, o Herrscher aller Fakten.

Morell: Und Herr Adolf Beringer.

Sam: Besitzer und Präsident von Supermedia.

Jonas: Supermedia kennen wir doch auch, wenigstens indirekt.

Sam: Siehe Fall Megastar. Juli 2011.

Jonas: Weiter Morell, Sie sind doch wohl nicht müde.

Morell: Nein nein, also beide haben das Gelände erworben und ausgebaut, schon vor ein paar Jahren, von Frau Waldorf stammt die Droge, die Droge die das Bewußtsein der Spielfiguren beeinflußt, wenn ich mal so sagen darf.

Jonas: Luzinon. Hab ich mir doch gleich gedacht.

Sam: Was denn du Dumpfhirn?

Morell: Beringer stellt die medientechnische Ausstattung, die fernlenkbaren Mikrocams, die den Krieg aufnehmen, Bild und Ton, und in den zentralen Gefechtsstand übertragen und die Leitung von der Zentrale zu den Kommandeuren unten.

Jonas: Da kommt also der Befehl von oben, und unten wird angegriffen, und verteidigt, geschossen, gesiegt und verloren. Trommelfeuer, Grabenkampf, Tote, Verwundete. Warum gerade der 1. Weltkrieg, Professor?

Morell: Meine Idee, Herr Jonas, der 1. Weltkrieg, das war noch ein Krieg, Herr Jonas. Der Krieg der Kriege. Extreme Bewährung, Mann gegen Mann. Opfer Frontgeist.

Jonas: Dreck, Blut, Angst.

Morell: Genau Herr Jonas, wissen Sie, Waldorf und Beringer haben beide einen gewissen Hang zum nun ja Primitiven, Atavistischen, sie wissen, daß sie Wirtschaft und Politik in Babylon, in ganz Europa entscheidend mitbestimmen, aber dieses Wissen genügt ihnen nicht, sie wollen ihre Macht spüren, direkt, sie auskosten, physisch erleben, sehen, schmecken, berühren.

Jonas: Und Sie Morell, was ist Ihre Rolle in diesem Spiel.

Morell: Nein, nicht. Die Herrschaften haben mich als historischen Berater engagiert, als Gutachter und Schiedsrichter.

Jonas: Einträglicher Job wie man sieht. Wo ist der zentrale Gefechtsstand. Na?

Morell: Draußen, direkt am Kriegsschauplatz im Torhaus.

Jonas: Aha. Na dann wollen wir mal.

Ophelia: Und was machen wir mit ihm, Jonas?

Jonas: Morell nehmen wir mit. Sonst ist er gleich am Fon und warnt seine Brötchengeber. Wie heute nachmittag, außerdem kommen wir mit ihm sicher leichter in die Zentrale. Als Berater haben Sie doch wohl eine Paßscheibe, Morell.

Sam: Er hat noch was, der schäbige Schreibtischtäter. Eine E-Limousine, in der Garage hinterm Haus.

Jonas: Der zentrale Gefechtsstand war ein weiter fensterloser Raum, ein Raum, der das ganze obere Stockwerk des Torhauses ausfüllte. In der Mitte standen zwei gewaltige Konsolen, mit Mikrophonen, Knöpfen, Reglern, dazwischen erhob sich eine Wand, beidseitig bestückt mit zahllosen Monitoren. An jeder Konsole saß ein Spieler. Angespannt. Konzentriert. Keiner der beiden sah auf, als ich die Tür öffnete und wir leise den Raum betraten. Auch Morell war leise, notgedrungen, er hatte die Mündung meines Laserstrahlers im Rücken.

Waldorf: So werter Kollege nun sehen Sie mal zu, wie Sie meinen Durchbruch stoppen und noch einen kleinen Gasangriff obendrauf. Grünkreuz werter Kollege.

Beringer: Um eine Frontbegradigung komme ich da wohl kaum herum, werte Kollegin, aber triumphieren sie nicht zu früh, meine Tanks sind in Kürze einsatzbereit.

Jonas: Wie schön. Hals und Bauchschuß allerseits.

Waldorf: Jonas, Sie sind nicht tot?

Jonas: Wie Sie sehen, Frau Waldorf. Ich habe den 1. Weltkrieg überlebt und Ihre Hooligans auch. Stellen Sie mir Ihren Freund vor.

Waldorf: Freund, der Herr ist das genaue Gegenteil. Mein alter Feind Adolf Beringer.

Jonas: So habe ich mir einen obersten Kriegsherr immer vorstellt. Alt, fett, Glatze. Wie läuft's denn so, Herr Beringer.

Beringer: Danke, mäßig, meine Truppen haben gerade einen kleinen Rückschlag erlitten.

Morell: Offensive Michael, Herr Beringer, 21. März 1918.

Ophelia: Dieter. Nein. O Gott. Er ist tot.

Sam: Na endlich.

Jonas: Hamlet. Gefallen. Zerrissen von einer Handgranate, und Ophelia hatte zugesehen auf dem Monitor. Damit war mein Auftrag erledigt. Aber noch nicht der Fall. Jonas hatte noch was zu erledigen.

Waldorf: Kein Grund zum Jammern, meine Liebe, Ihr Freund hat gekriegt was er wollte, ein kurzes intensives Leben, Gefahren, Abenteuer, Risiko.

Ophelia: Einen schrecklichen Tod.

Waldorf: Der gehört dazu, zwangsläufig, wenn Sie's nur richtig sehen, haben wir ihm einen Gefallen getan.

Beringer: Der Gesellschaft übrigens auch, in dem wie sie von Menschen wie ihm befreien, von Störenfrieden, unruhigen Elementen, Nichtangepaßten.

Jonas: Wahre Wohltäter der Menschheit Sie beide.

Waldorf: Auf so hohes Lob erheben wir keinen Anspruch, Jonas. Wir sind Spieler.

Beringer: Wir spielen. Wir frönen unserer Leidenschaft.

Waldorf: Am Anfang haben wir Schach gegeneinander gespielt, Beringer und ich.

Beringer: Dann kamen klassische Kriegsspiele im Sandkasten, elektronische Simulationen.

Waldorf: Gladiatorenkämpfe im Colloseum haben wir veranstaltet, Duelle gesponsert, aber das war alles nicht das wahre.

Beringer: Es war nur Ersatz, nur als ob.

Waldorf: Bis wir auf die Idee kamen, richtig Krieg zu spielen, in großem Stil mit ganzen Armeen lebendiger Spielfiguren.

Beringer: Ein erhabenes, ein ungeheueres Gefühl. Wir spielen Schicksal.

Waldorf: Wir sagen es werde und es wird.

Jonas: So ist das. Darf ich mal, das Mikro: Friede. Es werde Friede. Waffenstillstand. Der Krieg ist aus. Ach mach doch die passende Begleitung Sam, du kannst das ja.

Sam: Ach, darf auch ich mal wieder, na ja dann, mit Wonne o du mein Berthold von Suttner, Ding Dong, Ping Pong, King Kong.

Jonas: Die Waffen nieder, jetzt spielte Jonas Schicksal und zwar gründlich: Drei Befehle gab ich den Soldaten auf beiden Seiten der Front. Die Kampfhandlungen einstellen. Nichts essen und nichts trinken. Den Kriegsschauplatz verlassen und nach Hause gehen. Ich schaltete die Holos an der Mauer aus und wartete mit Ophelia, mit Waldorf, Beringer, Morell. Stundenlang. Bis sich auf den Monitoren nichts mehr rührte.

Waldorf: Sie sind ein Spielverderber, Jonas.

Jonas: Das Spiel ist noch nicht zu Ende, meine Herrschaften, das Spiel geht weiter.

Sam: Jawoll.

Beringer: Wie denn. Es sind doch keine Figuren mehr auf dem Feld.

Jonas: Wir schicken neue raus. Sehen Sie, zu allen Zeiten hatten alle Soldaten einen Traum, daß die die den Krieg wollen und herbeiführen, ihn selbst auszutragen haben

Sam: Ein Ziel aufs innigste zu wünschen. Shakespeare.

Waldorf: Sie meinen doch wohl nicht.

Sam: Doch er meint.

Jonas: Ich meine. Sie gehen raus, Frau Waldorf, Herr Beringer, und Ihren zahmen Professor nehmen Sie mit.

Sam: Und zwar hurtig.

Jonas: Sie wollten natürlich nicht, aber sie mußten. Wir fütterten sie mit Frontrationen aus dem Kommissariat unten im Torhaus, und als die Droge sie ins Jahr 1918 versetzt hatte, trieb ich sie aufs Schlachtfeld, ich machte das Tor hinter ihnen dicht und stellte die Holos wieder an. Viel Vergnügen. Waffen würden sie mehr als genug finden. Wir fuhren zurück nach Babylon. Ophelia war stumm, und traurig. Jonas dachte nach. Ob er sie trösten sollte. Und wie. Und Sammy, der deklamierte.

Sam: Von Taten fleischlich blutig unnatürlich zufälligen Gerichten blindem Mord, von Toden durch Gewalt und List bewirkt und Plänen die verfehlt zurückgefallen auf der Erfinder Haupt.

Jonas: Der Rest ist Schweigen.

Das war Westfront. Eine Folge aus der Science-Fiction-Krimiserie Der letzte Detektiv von Michael Koser. Den Detektiv Jonas sprach Bodo Primus, seinen Supercomputer Sam: Peer Augustinski. Es wirkten außerdem wirkten mit: Ute Willing, Jochen Busse, Harald Dietl, Hans Günter Martens, Horst Sachtleben und viele andere (Monika Woytowicz, Inge Solbrig, Hans Stetter, Udo Wachtveitl, Detlef Kügow, Hans Peder Hermansen, Werner Klein). Ton und Technik: Günter Heß und Christine Koller. Aufnahmeleitung: Reiner Kositz. Assistenz: Wolfgang Ruhdörfer. Regie: Werner Klein. Eine Produktion des Bayerischen Rundfunks (1991). Redaktion: Erwin Weigel.

Beitrag vom 02.04.2022 - 21:22
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