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30 Beiträge in diesem Thema (offen)
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Beitrag
Andir ist offline Andir  
RE: Vater Georg Wolfbauer
Moderator
3537 Beiträge
Andir`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von miwolf46

Interessant finde ich auch eure Diskussion über den Langschild mit dem schwarzen Kreuz.

Das ist kein Langschild, sondern ein "Balkenkreuzwimpel".
Ich habe mir seinerzeit einmal ein paar Quellen aus dem offenen Internet dazu zusammengetragen,
die ich hier einfach einmal zur Erläuterung unformatiert hineinkopiere:

Zitat

Balkenkreuzwimpel
Herkunft - Bedeutung
- Internet-Recherche 13.12.2011 -


Als gemeinsames Zeichen der bündischen Jugend wurde, beim so genannten
Fichtelgebirgstreffen bei Weißenstadt am 3./4. August 1923, der Balkenkreuzwimpel
beschlossen.
13.12.2011
http://www.scout-o-wiki.de/index.php/B%C3%BCndische_Jugend
---------------------------------------------------------
Hier in Schleswig und Flensburg ist vor (und teilweise auch nach dem Kriege) der besagte
Wimpel als Baltenkreuzwimpel zusätzlich zu den Gruppenfahnen und Fahrtenwimpeln am
Speer getragen worden.
Die Symbolik entspricht der Heraldik des Deutschen Orden bzw. Deutschritterordens.
So richtig in Mode kam das Baltenkreuz nach dem ersten Weltkrieg im Zuge der sogenannten
"Grenzlandfahrten", bei denen die Gruppen die deutschen Ostgebiete und Westpolen bereisten
- das "alte Preußenland", wie es damals hieß.
Die Parallele zum Deutschen Orden mit seiner Ostkolonisation ist da natürlich schnell gezogen,
auch in Hinblick auf Gebietsansprüche etc.
Christian, 21.06.2009
---
Ich kann wiegesagt nur für die Gruppen hier im Norden sprechen, insbesondere für die
Deutsche Freischar und den Wandervogel.
Der Baltenkreuzwimpel war in "unseren" Gruppen ein kleiner dreieckiger Wimpel (ca.
15x30cm) der zusätzlich an den Speeren zu den Fahnen und Fahrtenwimpeln geführt wurde.
Grundfarbe war ein weißes Fahnentuch, auf das beidseitig ein durchgehendes schwarzes Kreuz
aus Stoffband aufgenäht war.
Entweder war er als normaler Wimpel über dem eigentlichen Tuch gesetzt oder als Standarte
auf gleicher Höhe mit dem eigentlichen Wimpel/Fahne gesetzt.
Vorwiegend vor dem Krieg verbreitet, wie ich vorhin schon geschrieben habe
(Grenzlandfahrt...), aber vereinzelt auch noch nach dem Krieg.
Ich vermute mal Bene meint schon das Baltenkreuz und kannte nur den Namen nicht,
derartige Wimpel haben vor dem Krieg auch Gruppen z.B. der Nerother, Artamanen und des
DPB geführt.
Vielleicht war der Begriff "Baltenkreuz" aber auch nur hier oben im Norden verbreitet, wer
weiß...
Ich kann auch noch einige Bilder hochladen, wenn sich jemand dafür interessiert.
Christian, 21.06.2009
---
Das Balkenkreuz ist kein verbotenes Symbol, also dürft ihr euch damit die Bundesfahne,
Kluften etc. zupflastern wie es euch beliebt.
1Wir meinen dasselbe .
Balkenkreuz ist der allgemeine Name.
Bei uns in der Ecke hieß es aber tatsächlich Baltenkreuz.
Ich habe eben extra nochmal ein paar alte Fahrtenberichte aus der Vorkriegszeit
durchgeblättert, auch habe ich noch einen Originalwimpel.
Nun aber zur Geschichte dieser Wimpel:
Der Bezug ist definitiv - bündische Jugend hin oder her - der zu den Ostgebieten und der
Grenzlandfahrt.
Allerdings ist im Zuge der aufkommenden Grenzland-und Auslandsfahrt ab 1923 der Wimpel
wohl auch allgemeingut geworden.
Ihren Anfang nahm diese Entwicklung übrigens mit der Ungarnfahrt schlesischer Gruppen
1922...da gibt es viel zu zu schreiben.
Zitiert aus Harry Pross: Jugend-Eros-Politik S.356:
"Im selben Jahr (wohl 1928) einigten sich die großen Bünde (Deutsche Freischar, Deutscher
Pfadfinderbund, Adler und Falken, Bund der Wandervögel, Großdeutscher Jugendbund,
Jungnationaler Bund und andere) auf ein <<Auslandsabkommen>>, das feststellte,
Auslandsfahrten hätten keinen politischen Charakter, doch sei auf Auslandsfahrten der Wimpel
mit dem Balkenkreuz zu führen. Falls die Nationalflagge bei Lagern oder Begegnungen
unangebracht erscheine, sei weder schwarz-rot-gold noch schwarz-weiß-rot zu zeigen, sondern
die Handelsflagge, die beide vereinige."
Christian, 21.06.2009
---
Genaueres ist schwer zu finden !
Auf dem Fichtelgebirgstreffen sollen sich WV-Wehrbund, AWV und WV-Jungenbund zum
Wandervogel deutsche Jungenschaft zusammengeschlossen haben. Ein Schritt in Richtung
Freischar.
Der von Dir beschriebene Wimpel wurde bis zur Verbotszeit vornehmlich von Pfadfinderbünden
wie dem DPB getragen, sowie der DF.
Auf dem Munsterlager flatterte das Dreieck an fast allen Speeren.
Nach dem Krieg wurde es meines Erachtens nur noch im DPB und bei einigen wenigen BDP
Stämmen verwendet.
Ich habe noch keine passende Stelle in der Literatur gefunden und kann jetzt nur wiedergeben,
was mir mein Gedächtnis sagt (Ohne Quellenangabe und Gewähr auf Richtigkeit !)
So sollen die Gruppen den Balkenkreuzwimpel erst dann über ihren Gruppenwimpel befestigt
haben, wenn sie eine Fahrt in die grenznahen Gebiete, bzw. eine Fahrt in die nach dem 1.
Weltkrieg verlorenen Gebiete unternommen hatten.
Das würde der damaligen politischen Gemütslage in der bündischen Jugend wohl am ehesten
entsprochen haben.
Eine ideologische Anlehnung an die Symbolik der deutschen Ritterorden liegt ebenfalls nahe.
Ich persönlich würde den Wimpel nicht mehr tragen wollen. Erstens ist der Kenntnisstand über
diese Tradition sehr ungenügend und (falls meine oben genannten Hintergründe stimmen),
fehlt uns heute wohl die Grundlage für ein solches Handeln !
Es sei denn, man trauert den ehemals deutschen Gebieten heute noch nach und möchte das
2öffentlich zur Schau stellen.
Dann muß man sich aber auch noch ganz andere Fragen gefallen lassen !
Ich vermute mal, das dies eine sich selbst überholte Tradition ist, die durch die Ereignisse der
letzten achtzig Jahren als nicht mehr vertretbar und nachvollziehbar gewertet werden darf.
Pitt, 21.06.2009
---
Der Balkenkreuzwimpel bezog sich definitiv auf den "Deutschen Osten", das "Alte Preußen"
und damit folglich auf den Deutschen Orden.
Ich habe nochmal diverses Schriftwerk durchblättert.
Im Buch "Grenzlandfahrten deutscher Jungen" wird der Wimpel als erstes (in meinen
Papierkram)erwähnt, ich würde meinen in diesen Fahrten ist auch der Ausgang dieser Tradition
zu finden.
Tragen würde ich den Wimpel an einem unserer Speere auch nicht mehr - die Grenzen
Deutschlands gelten.
Christian, 21.06.2009
---
Solche Fragen lassen mir einfach keine Ruhe und so bin ich gerade vor meiner Bücherwand
nochmal "abgetaucht" und habe zwei Texte gefunden, die zumindest einen kleinen Eindruck
von der Bedeutung des Balkenkreuzwimpels vermitteln.
Der Deutsche Pfadfinderbund, die Fahrenden Gesellen, der Großdeutsche Jugendbund (DNJ)
und der Jungnationale Bund veröffentlichten 1923 einen "Aufruf zur Ostpreußenfahrt", in dem
es u.a. heißt:
"Wir Bünde, die wir uns eng gesinnungsverwandt und zusammengehörig fühlen, haben uns aus
der Fülle der Aufgaben eine herausgegriffen und stellen gemeinsam alle Kraft in ihren Dienst:
Ostland !
.....und allen Teilen des Landes von Danzig bis Memel und wieder herab bis Masuren das
Bewußtsein geben, daß wir Jungen ihre Not kennen und ihren Kampf mitkämpfen wollen, daß
ein polnischer Korridor für uns keine Trennung von unserem Ostland sein kann. Und wenn
jeder von uns nach diesen drei Wochen Fahrt und Zeltleben beim Abschlußtreffen auf dem
Schlachtfelde von Tannenberg seine Stellung und Aufgabe in der Kette: Gruppe, Bund,
Gemeinschaft der Bünde, Volk und Land erkennt und jede Gruppe auch nur mit einem der
besuchten Orte weiterhin in Verbindung bleibt, dann haben unsere Balkenkreuzwimpel wieder
Sinn und Berechtigung....."
Eine weitere Textpassage aus der Dokumentationsschrift puls:
"Altpreußen- nicht Insel, sondern Brücke" beschreibt noch deutlicher worum es geht !
"Im Sommer 1932 führte der Bund Deutsche Freischar einen Landdienst mit seinen Gruppen
entlang der ganzen deutschen Ostgrenze durch, von der Kurischen Nehrung über Masuren, die
Grenzmark Posen-Westpreußen bis nach Schlesien. Wenn es auch nicht über die Grenze ging,
so schauten die Jungen doch über die Grenze, und sie machten Augen und Ohren weit auf.
Über den Wimpeln dieser Gruppen der Deutschen Freischar wehte der schmale
Balkenkreuzwimpel wie über den Fahnen aller anderen deutschen Jugendbünde als ein Zeichen
3der Einheit aller deutschen Jugend über Bünde, Parteien und Konfessionen hinweg, als ein
Bekenntnis zum deutschen Osten und damit auch als ein Gruß an die deutschen Brüder
jenseits der Grenze in Polen....."
Alle in Anführungsstriche gesetzten Textpassagen, sind Zitate aus historischen Quellen und
geben in keinster Weise meine persönliche politische Meinung wieder !!!!!!!!!
Pitt, 21.06.2009
---
Warum wir ein Balkenkreuzwimpel über unseren Fahnen tragen? „Weil wir bündische Pfadfinder
sind und der Balkenkreuzwimpel das gemeinsame Zeichen der Bündischen Jugend ist.“
Ziemlich genau das war die Antwort, die ich als Lütter und später auch als junger
Gruppenführer immer wieder bekam, als ich Ältere fragte, warum wir den eigentlich diesen
Wimpel tragen. Das wir „Bündische“ waren und keine „Scoutisten“, keine „Fähnlein
Fieselschweiflinge“ war mir natürlich klar, und so überzeugte ich meine Mutter dann auch
gleich, mir für meine Sippe auch einen Balkenkreuzwimpel zu nähen. Die Weltlilie auf der
Rückseite war da schon genug des Guten – da war es schon ziemlich nützlich, ein
„Gegenzeichen“ zu setzen und sich als Teil der deutschen Jugendbewegung mit seinen
Ursprüngen im Wandervogel zu identifizieren.
Etwas später fand ich dann in dem Deutschen Jugendkalender 1932-33 aus dem Günther Wolff
Verlag folgende Erklärung zum Balkenkreuz:
„Einst war es das Zeichen des deutschen Ritterordens, der für deutsche Art und christliche
Kultur im deutschen Osten, vor allem in Preußen, kämpfte. Jetzt weht die Flagge mit dem
schwarzen Kreuz auf weißem Grunde allen Gruppen der bündischen Jugend voran als Zeichen
des Eintretens für den Gedanken der großdeutschen Kulturgemeinschaft, insbesondere des
Kampfes um die deutschen Grenzlande und die gefährdete Ostmark.
Junge Christen bedeutet das schwarze Kreuz im weißen Feld allerdings noch mehr. Es erinnert
sie an Christus, ihren Herzog, der am Kreuz den Heldentod für uns alle starb.“
(Riebold, Fritz (Hg) Deutscher Jungenkalender 1932/33. Zeitweiser für die Christliche
Pfadfinderschaft Deutschlands. S.220)
Für mich war seinerzeit die Hauptaussage dieses Textes, dass der Wimpel allen Gruppen der
bündischen Jugend voranwehte – also ein identitätsstiftendes gemeinsames Zeichen aller
Bünde ist (was Wandervogel, Pfadfinder etc. gemeinsam verbindet). Da ich selbst mit
vierzehn/fünfzehn wenig von Grenzlandarbeit wusste – und auch nie von einem Gruppenführer
dazu etwas gehört hatte – blieb für mich dies die zentrale Bedeutung - dass sich die Bünde
damit zur deutschen Kultur bekannten, war mir irgendwie eine Selbstverständlichkeit.
Dennoch interessierte mich die Geschichte dazu weiter, und ich suchte nach frühen Belegen -
und wollte dann doch irgendwann auch doch mal mehr zu dieser „Grenzlandsache“ erfahren.
Zur Entstehung der Grenzlandsarbeit der Bünde und zur außerstaatlichen Volkstumsarbeit der
Bünde ist klärend: Siefert, Hermann (1963): Der Bündische Aufbruch 1919-1923.
Kurzzusammengefasst beschreibt Siefert, dass über Großfahrten parallel in den verschiedenen
Bünden der Kontakt zu im Ausland lebenden Deutschen entstand. Vor dem Hintergrund der Not
des Deutschen Reiches nach dem verlorenen 1. Weltkrieg und dem „Versailler Vertrag“ sahen
die Bünde in „Grenz- und Volkstumsfahrten“ zu Auslandsdeutschen „die gemäßeste Form der
aktiven Teilhabe und Mitgestaltung am deutschen Schicksal“ (S.149) Durch die
gesellschaftlichen Veränderungen im Reich waren sowohl die Pfadfinder- als auch die
4Wandervögelbünde auf Sinnsuche und formierten sich neu: es kam zur Annäherung der
Jugendbünde und zu gemeinsamen Aussprachetreffen und dann auch zu gemeinsamen Lagern
– die „Bündische Jugend“ entstand. 1922 fand auf der Wartburg bei Eisenach ein gemeinsames
Führertreffen statt, wo verschiedene Wandervogelbünde, Pfadfinderbünde und der
Jungnationale Bund zusammentrafen. Laut Siefers fand dort eine erhitzte Debatte über
gemeinsames und trennendes statt – man einigte sich aber darin, dass alle das Fahrtenerlebnis
sowie die schicksalhafte Verbundenheit zum Deutschen Volk vereinte – und wollte dies, auf
Vorschlag des Neupfadfinders Martin Voelkel durch einen gemeinsamen Fahrtenwimpel zum
Ausdruck bringen: den Balkenkreuzwimpel.
Im Sommer 1922 fanden so die ersten Fahrten unter dem Balkenkreuzwimpel statt.
Ein Jahr später fand schließlich ein gemeinsames „Überbündische Lager“ statt: das „Grenzfeuer
der vereinigten deutschen Jugendbünde im Fichtelgebirge“ Aus der Einladung zu diesem
Treffen wird bereits deutlich, dass die gemeinsame Grenzlandsarbeit zwar Äußerlich das
zusammenführende war, es den Bünden aber insbesondere um das Erlebnis der Zugehörigkeit
zu einer gemeinsamen Bewegung ging: „Aber verhehlen wir auch dies nicht: die Schicksalsnot
ist nur der äußere Anlaß, der uns zusammenführt. Wie Rauch sinnlos verweht, wenn die
Flamme herabgebrannt, so würden auch wir wieder zerstreut werden, wenn uns nicht –
abgesehen von allem Äußeren – tiefer und innerlich Gemeinsames bände“. Unterzeichner
dieser gemeinsamen Einladung waren die Akademische Freischar, verschiedenste Pfadfinder-
und Wandervögelbünde, die Fahrenden Gesellen, der Nerother Wandervogel, der Jungnationale
Bund und andere. Wiederum ein Jahr später trafen die Bünde erneut zusammen: diesmal auch
unter dem gemeinsamen Namen „Bündische Jugend“: zur Langemark-Totenfeier der
bündischen Jugend in der Hohen Rhön. Die Einladung zierte auf dem Titelblatt ein Balkenkreuz
als gemeinsames Symbol.
(Einige Quellen zu diesen Treffen in: Kindt, Werner (1974) Die deutsche Jugendbewegung
1920-1933. Die bündische Zeit, bes. S. 412ff. Die originalen Aufrufe sind im Archiv der
deutschen Jugendbewegung auf dem Ludwigstein einsehbar.)
Nach 1945 erfuhr der Balkenkreuzwimpel für die Jugendbünde vielfach eine weitere Symbolik –
als Zeichen für die verlorenen deutschen Ostgebiete. (Hierfür trug etwa der DPB allerdings
gesondert noch einen Schwarzen Trauerflor am Wimpel) In einer internen Handreiche des
Bundesherolds des DPB Hamburg aus den 1980er Jahren findet sich zum Balkenkreuz folgende
Bemerkung:
„Der Überwimpel zeigt das schwarze Balkenkreuz im weißen Feld. Es ist das Zeichen des
Deutschen Ritterordens. Von daher leitet sich auch das als „Eiserne Kreuz“ bekannte Symbol
der Bundeswehr ab. Dieses schwarze Balkenkreuz gilt heute auch als Symbol für die
verlorenen deutschen Ostgebiete. Baden Powell bezeichnete die Pfadfinder als Ritter der neuen
Zeit. Man kann aber auch diesen Auftrag darin sehen.“
Der Balkenkreuzwimpel hat somit einen für Symbole allzu typischen Bedeutungswandel
durchlaufen und wird in den heutigen Bünden verschieden verwendet:
1. Allgemein als identitätsstiftendes Zeichen der Zugehörigkeit zur „Bündischer Jugend“ / der
deutschen Jugendbewegung
2. Symbol „deutschen Pfadfindertums“, verbunden mit den Gedanken von Ritterlichkeit („Der
Weiße Ritter“) und Ordensgedanken.
3. Zeichen Bündischer Jugend mit Bezug auf ein Bekenntnis zur deutschen Kultur / einem
Staatsgrenzen übergreifenden „deutschen Kulturraum“ (früher als „Grenzland“ bezeichnet).
Dazu gehörend zum einen ehem. dt. Gebiete wie etwa Ostpreußen oder Schlesien aber auch
(meist im osteurop. Raum gelegene) deutsche Siedlungsgebiete wie etwa das Banat,
Siebenbürgen oder auch Südtirol. Dieser Bezug muss nicht zwangsweise revisionistische
Absichten enthalten!
4. In christlichen Bünden als besonderes Zeichen christlich-bündischer Art.
5Soweit...ist ein wenig länger geworden...aber da ich selbst jahrelang auf der Suche nach
Informationen war, nützt es so dem einem oder anderen Vielleicht. Evtl. könnte ich bei Bedarf
den Text auch noch mal ein wenig besser ausformulieren.
Ahoi!
rosé, 22.06.2009
---
bei der Suche nach Verweisen auf den Balkenkreuzwimpel stieß ich logischer Weise auch auf
den DPB, wo der Wimpel meines Wissens nach immer schon eine besondere Rolle
spielt/spielte.
Meine Frage: In einer mir vorliegenden älteren Heroldsordnung heißt es "Über jedem Wimpel
kann der Balkenkreuzwimpel geführt werden". In einer neueren (Nachdruck 2008) steht nun
ziemlich an der gleichen Stelle: "Unter oder neben einer Fahne des Bundes darf die
Gerspitzenfahne geführt werden."
Was ist eine Gerspitzenfahne? Die Gerspitze ist mir als altes DPB Zeichen und als Zeichen der
Speerjungen bekannt. Aber was ist damit für ein Wimpel gemeint - oder ist damit der
Balkenkreuzwimpel gemeint?
rosé, 22.06.2009
---
Seit 1983 gibt es den Balkenkreuzwimpel in unserer Heroldsordnung [Anmerk.: DPB] nicht
mehr. Dennoch führen ihn einige Gruppen unseres Bundes weiter, was toleriert wird. Die
Grenzlandfahrergeschichte hat m.W. ihre Richtigkeit. Das soll der Ursprung sein. Einige
Gruppen unseres Bundes stehen in direkter Linie dieser Grenzlandfahrer (was das ist wurde
schon erörtert) und haben den Wimpel aus Tradition beibehalten. Tradition heißt dabei nicht,
dass wir die ehem. deutschen Ostgebiete wieder beanspruchen (Unrecht wird nicht durch
neues Unrecht gutgemacht), sondern, dass wir aus der Wurzel dieser Gruppen stammen, die
damals die Fahrten gemacht haben. Auch für uns hat der Wimpel einen Bedeutungswandel
durchgemacht und steht für unsere Gruppe nunmehr als Symbol für ritterliche Tugenden.
[...]
Die Gerspitzenfahne war das Zeichen des alten DPB. Weiße Gerspitze auf quadratischem,
schwarzem Tuch mit weißer Umrandung. Sie ist aber definitiv etwas anderes als der
Balkenkreuzwimpel.
brutus. 11.07.2009
---
Alle obigen Passagen am 13.12.2011 aus:
http://www.pfadfinder-treffpunkt.de/include.php?pa...eadid=8 618
--------------------------------------------------
Die Bündische Erneuerung Der Balkenkreuzwimpel
6Trotz der großen Schwierigkeiten führten einzelne Gruppen im Sinne der Meißnerformel und in
Selbsterziehungsgemeinschaften die Bewegung fort. Es begann die Zeit der
Zusammenschlüsse von Gruppen auf der Grundlage von initiativreichen und autonomen
Jugendgemeinschaften. Diese versuchten durch formale und organisatorische Straffung und
durch ein Sich-Öffnen für die Ideen der Pfadfinderbewegung eine qualitativ neue Stufe in der
deutschen Jb zu erreichen. Aufbauend auf dem Prinzip: »Jugend führt Jugend« läuteten sie die
»bündische Phase« ein. Beim Fichtelgebirgstreffen im August 1923 erfolgte die erste
Manifestation der Bündischen Jugend (BJ); als gemelnsames Symbol wählte man sich den
Balkenkreuzwimpel.
13.12.2011
http://www.efg-neu-anspach.de/Pfadfinder/sta mm/geschinerotherw1.htm





" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."

(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)

- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau.
Beitrag vom 17.11.2016 - 20:50
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jergen 16.11.2016 - 20:34
 RE:
HathiCP 17.11.2016 - 08:38
 Abzeichen 20er Jahre - Bedeutung?
jergen 17.11.2016 - 09:03
 RE:
HathiCP 17.11.2016 - 12:19
 RE: RE:
jergen 17.11.2016 - 18:35
 Vater Georg Wolfbauer
miwolf46 17.11.2016 - 20:11
 RE: Vater Georg Wolfbauer
Andir 17.11.2016 - 20:50
 RE: Vater Georg Wolfbauer
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 Zwischenstand
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miwolf46 24.11.2016 - 15:33
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phips 24.11.2016 - 23:45
 Dissertation 1935
miwolf46 07.12.2016 - 17:11
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phips 07.12.2016 - 20:02
 RE:
miwolf46 09.12.2016 - 19:00
 Abzeichen 20er Jahre - Bedeutung?
phips 09.12.2016 - 22:40
 Update
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 Rotes Schachbrett mit Goldrand
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