Moderator 1559 Beiträge
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Ich würde mal sagen, dass sich im Dialog der Bünde die Leute mit mehr Erfahrung durchgesetzt haben. Für die Kritiker waren die in ihren Augen fraglichen Bünde in der Vergangenheit mehr oder minder Unberührbare gewesen. Entsprechend wenig Erfahrung hatten sie im Umgang mit diesen, weshalb die falschen Fragen zur falschen Zeit gestellt und falsche Kompromisse eingegangen wurden. Umgekehrt hatten und haben die kritisierten Bünde ein hohes Maß an Erfahrung was Verschleierung und Umdeutung von Tatsachen oder auch Abstimmungsergebnissen betrifft.
1.
Schon, dass jeder Kinkerlitzchen Bund das gleiche Stimmrecht haben sollte, sofern nur irgendwer irgendwann einmal Hand an „den Enno“ gelegt hatte, war eine Farce, die entsprechende Gewichtungen innerhalb des Dialogs zementierte. Mit echter Demokratie hat dies nichts zu tun, weil eben nur Vertreter entsendet werden und mit repräsentativer Demokratie auch nichts, weil hinter den einzelnen Vertretern eine deutlich unterschiedliche Zahl von vertretenen regelmäßigen Burgbenutzern stand.
2.
Beim Einstieg in den Dialog wurde von Seiten der Moderation gefragt, was den eigentlich das Problem sei. Auch hier zeigte sich wieder der Mangel an Erfahrung auf Seiten der Kritiker, die ihre Probleme und Forderungen nicht auf eine griffige Formel bringen konnten. Dies gab der Moderation Gelegenheit, die Kritiker auf einzelne Kleingruppen aufzuteilen, in denen nach „Gemeinsamkeiten“ gesucht werden sollte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Vorgehensweise ohne jedwede Rücksprache mit denen erfolgt ist, die die Moderation gebucht haben, weil die jugendbewegten Bünde an sich ein Thema sind, welches zwangsläufig Nachfragen aufwerfen muss. In jedem Fall bot diese, in meinen Augen gewollte herbeigeführte, Ausgangssituation den idealen Boden für einen möglichst weitreichend zugunsten der kritisierten Bünde ausfallenden Kompromiss.
3.
Besonders bemerkenswert war auch die Formulierung von Forderungen, die zur Abstimmung durch die versammelten Vertreter gestellt wurden. Die Ablehnung von Publikationen wie Bidet und Verwesung wurde in einen Topf geworfen mit einer generellen Distanzierung von Gewalt als Mittel der Auseinandersetzung. Die Enthaltung des Vertreters des Zugvogels führte nach dem was mir zugetragen wurde dazu, dass ein Vertreter der Fahrenden Gesellen sich „spontan“ zu Wort meldete, um seinem Befremden darüber Ausdruck zu verleihen, dass der Zugvogel sich als explizit pazifistischer Bund nicht von Gewalt als Mittel der Auseinandersetzung distanzieren wolle.
4.
Nach dem, was mir zugetragen wurde, war es auch ein Vertreter der Fahrenden Gesellen, der anregte, zum damals nächsten Treffen des Dialogs die Deutsche Freischar hinzu zu laden und unmittelbar mit vollem Stimmrecht zu versehen. Dies geschah im sicheren Wissen, dass die Freischar sich endgültig und öffentlich aus allen Auseinandersetzungen um die Burg Ludwigstein zurück gezogen hatte.
5.
Unter den Steimker Grundsätzen steht weiterhin „EINSTIMMIGER Beschluss DER Bünde“ – was von Anfang an nicht den Tatsachen entsprach und inzwischen noch viel weniger. Dort wo Ergebnisse nicht in der gewünschten Form herbeigeführt werden können, werden sie nachträglich in entsprechender Weise rhetorisch umgedeutet.
Natürlich könnte ich noch ein wenig weitermachen, aber dieses Posting ist ohnehin schon lang genug. Und es macht ganz sicher keinen Sinn, da jetzt direkt Parallelen zu Putin zu ziehen. Im Übrigen ist mir das, was der Dialog produziert hat und weiterhin produziert inzwischen herzlich egal, weil sich auf dem Ludwigstein einiges in den Köpfen getan zu haben scheint. Das, was von dieser Seite im November präsentiert wurde, gehört zu den wenigen wirklich vernünftigen Verlautbarungen in diesem seit Jahren schwelenden Konflikt. Aus dieser Abhandlung spricht ein echter Denkprozess dessen Umsetzung in die Realität ich tatsächlich mit Spannung erwarte, was das reale bündische Leben auf dem Ludwigstein betrifft.
Diese Form der ergebnisoffenen Bestandsaufnahme und Verarbeitung war, aus den genannten (und vielen weiteren) Gründen beim Dialog offenkundig nicht der Fall. Vor diesem Hintergrund scheint es für mich auch nicht undenkbar, dass die von Dir Löffel zu Recht als verachtungswürdig dargestellten Einschüchterungsversuche, möglicherweise nicht zwangsläufig aus den Reihen oder dem Umfeld der Kritiker entstammen.
Das Ergebnis der Anrufe ist, das viele Gemäßigte und Dazwischenstehende sich von den Kritikern und ihren Methoden distanzieren. Nachdem diese in vielerlei Hinsicht nicht immer die feine englische Art waren und man über die Vorgehens- und Darstellungsweise, das heimliche Schießen von Fotografien und die berüchtigte „Kontaktschuld“ trefflich streiten kann, war es zumindest nicht undenkbar, dass auch solche Anrufe erfolgten.
Die namentlichen Nennungen in Publikationen sowie die Fotos betrafen allerdings so gut wie ausschließlich Personen aus den kritisierten Bünden. Die Einschüchterungsversuche wurden dagegen an Leuten verübt, die sich als zwischen den Parteien stehend verstanden. Für die Kritiker machte es wenig Sinn, diese vorsätzlich gegen sich aufzubringen. Denn das eine solche Vorgehensweise sie zwangsläufig den anderen in die Arme treiben würde war und ist mehr als offensichtlich. Den wenigen Kritikern, die mit härteren Bandagen gegen die kritisierten Bünde vorgegangen sind, wäre ein solcher strategischer Fehler nicht unterlaufen und er hätte sich auch nicht in das bisher verfolgte Konzept eingefügt.
Umgekehrt konnten die kritisierten Bünde durch eine solche Entwicklung nur gewinnen. Denn plötzlich erfuhren die Gemäßigten ja am eigenen Leibe, was Kontaktschuld wirklich bedeutet. Nachdem in meinen Augen vieles, was den Dialog der Bünde, betrifft mit einem hohen Maß an Manipulation zu tun hat, komme ich nicht umhin, auch an diesem Punkt zu fragen: cui bono? Und da fällt mir innerhalb des Dialogs nur eine Gruppe ein.
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Malte am 11.03.2015 - 10:41.
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