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Zitat Original geschrieben von MartinW.
Bezüglich des Boberhauses irrst Du Dich. Hier wurde eine Stätte geschaffen, die die Aufgabe hatte geraden zwischen den Kulturen/Völkern zu vermitteln. Auf Grund der Lage und der Situation, geschaffen durch Versailles, richtete sich die Arbeit des Boberhauses hauptsächliche auf Südosteuropa. Hier trafen sich auch Menschen das erstemal, die später mit dem Kreisauer Kreis in Zusammenhang zu nennen sind, z.B. Namen wie Adolf Reichwein und Helmuth James Graf zu Moltke.
Die Arbeitslager der DF vor 33 waren durchaus völkisch geprägt. Soweit sie sich auf die deutschen Siedlungsgebiete in Südosteuropa bezogen. Es gab aber auch ein solchen Austausch mit Frankreich. Völkisch nationalistisch? Oder offen gestaltet um Verständnis für den anderen Volkscharakter zu gewinnen?
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Eigentlich sind die Widersprüche in deinem Beitrag für den Kenner schon evident - aber ich versuche den Aspekt "Boberhaus" etwas klarer zu gestalten.
Der freiwillige Arbeitsdienst (in der DF und anderswo in den Bünden) ist nicht ohne das Boberhaus denkbar. Im Boberhaus wurde 1927 das erste Arbeitslager der DF durchgeführt. Wenig später wurde hier die "Löwenberger Arbeitsgemeinschaft" gegründet, ein Träger von Arbeitslagern in Schlesien. Weitere Lager im Boberhaus folgten. - Es fällt mindestens mir schwer, da eine klare Trennlinie zwischen völkisch motiviertem Arbeitsdienst und einem angeblich nicht völkisch orientierten Boberhaus zu finden.
Aber auch jenseits der Arbeitslager war das Boberhaus in völkische geprägte Strukturen eingebunden. Dazu gehörte die Kooperation mit der "Deutschen Schule für Volksforschung und Erwachsenenbildung" des Hohenrodter Bundes, der sich der Volksbildung verschrieben hatte. Der Hohenrodter Bund hatte sich der "Volksgemeinschaftsideologie" (Handbuch Erwachsenenbildung) verschrieben und sah sich als "Urbild und Modell einer echten Volksgemeinschaft" bzw. "Zelle neuer Volksordnung" (Franz Pöggeler). Pöggeler bewertete schon 1958 die Ziele und Strukturen des Hohenrodter Bundes folgendermaßen: "Würde sich eine Gemeinschaft in der Art und im Anspruch des Hohenrodter Bundes heute bilden, müßten wir das sogar für gefährlich halten."
Sicher hatte das Boberhaus einen weiteren Horizont, als man ihn gemeinhin innerhalb völkisch geprägter Organisationen vermutet. Das heißt aber nicht, dass es eine Insel der Seligen war. Es wurde von den verbreiteten völkischen Vorstellungen genauso geprägt, wie fast jede Einrichtung und Organisation der Bündischen Jugend.
Zitat
Zum Gesamtkontext des Buches. Worüber regt sich der Autor eigentlich auf? Die bürgerliche Jugendwegeung war und ist immer ein Spiegel der Gesamtgesellschaft gewesen. Gab es Antisemitusmus in der Jugendbewegung gab es ihn genauso in der Gesellschaft; Ostermarschbewegung in der Jugendbewegung, gab es auch in der Gesellschaft; Mitlläufertum im NS, genauso wie in der gesamtdeutschen Gesellschaft.
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Niemeyer regt sich darüber gar nicht auf; er stellt hier nur dar. Was ihn stört, ist das Verharmlosen, Vertuschen, Weißwaschen durch die Geschichtsschreiber der Jugendbewegung ab 1945, insbesondere in der "Dokumentation der Jugendbewegung". Und er ist da nicht alleine, ich erinnere nur mal um die Auseinandersetzungen um olka, teilweise nachzulesen im eisbrecher-reader.
Da stellt sich dann schon die Frage: Warum ist es vielen so wichtig, der Jugendbewegung eine "weiße Weste" zuzuschreiben?
Und das, wo doch eigentlich jedem klar sein sollte, dass sie "ein Spiegel der Gesamtgesellschaft" war. Ähnliche Beiträge finden sich ja auch hier und ich kenne solche Wortmeldungen auch aus der Geschichte meines Stammes: Aus einer Fahrt "Westfront 1933" zu den Schlachtfeldern und deutschen Friedhöfen des Ersten Weltkriegs wird dann, im Widerspruch zu den Zeitdokumenten, eine unpolitische Veranstaltung zum Totengedenken; als ob eine Späheraufnahme auf dem Friedhof in Langemarck in den Osterferien 1933 unpolitisch gewesen sein könnte.
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| Beitrag vom 25.06.2014 - 09:15 |
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