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Die Wassersäcke sind im Wesentlichen ein Effekt der Mittelhöhe der Jurte.
Die Abspannung kann dabei nur unterstützen, wenn die Mittelhöhe schon stimmt.
Wenn sie falsch ist, kann man durch Abspannung nichts mehr dran machen.
Hintergrund zu Wassersäcken im Jurtendach (gilt für Kohten analog, ist da aber weniger relevant):
Ein Jurtendach ist so genäht (oder aus Kohtenbahnen zusammengebaut), dass die Laufrichtung des Stoffs (die Kettfäden) radial verläuft. Da ist wenig oder keine Dehnung durch Zug möglich. Bei Kohtenbahnen erst recht wegen der Ösensäume usw. Wegen Randnaht, Verstärkung und so lässt sich auch entlang der Traufkante nicht wirklich viel dehnen.
Wenn man nun meint, man könne Wassersäcke in der Dachfläche beseitigen, indem man die Abspannung strammer macht, dann scheitert das daran, dass man die Traufkante nicht dehnen kann. Manche Leute suchen sich dann ein paar starke Pfadis und versuchen, die ganze Jurte höher zu ziehen. Denn dann steht das Dach ja steiler und dann läuft das Wasser besser ab. Glauben sie.
Ist aber nicht. Denn das Jurtendach ist ein (recht flacher) Pyramidenstumpf. Bei dem sind durch die Nähte wie beschreiben die Länge der Mantellinien und die Länge der Grundlinien (also der Traufkante) ziemlich unveränderlich festgelegt. Wenn man die Jurte höher zieht, was passiert dann? Die Mantellinien werden steiler, aber nicht länger. Die Fußpunkte der Mantellinien (also die Stellen, an denen die Seitenstäbe das Dach stützen) rücken dabei näher zusammen. Dadurch wird der Umfang an der Traufkante aber kleiner.
Das kennt eigentlich jeder, aber nicht jeder weiß, woher es kommt: Bei einer zu hoch gezogenen Jurte hängt irgendwo die Traufkante durch, denn ihre Länge ist dann kürzer als durch die Nähte vorgegeben. Da kann man sich ewig lange mit Nachspannen und Versetzen der Seitenstäbe vergnügen, es hilft nichts. Man jagt damit nur den Durchhang um die Jurte herum.
Und es ist klar, wenn da irgendwo die Traufkante nicht stramm ist, dann hat man da auch Wassersäcke im Dach.
Anderes herum: Wenn die Jurte zu wenig hochgezogen ist, dann sind die Mantelnähte des Dachs nicht genügend gespannt. Das Dach hängt rundherum durch und wir bekommen genauso Wassersäcke, meist an mehreren Stellen.
Also: Eine Jurte hat aus geometrischen Gründen eine richtige Aufbauhöhe. Wenn man die über- oder unterschreitet muss man mit Wasser im Dach rechnen. Da ist dann mit Nachspannen an der Seitenabspannung nichts zu machen.
Und für die richtige Vorgehensweise beim Aufbau bedeutet das: Erst das Dach auf die Seitenstangen hängen, dann mit der Seitenabspannung die Traufkante ausspannen und die Seitenstangen an die richtige Stelle setzen. (Kreisform mit Schnurzirkel kontrollieren! Bei eiförmigen Jurten kann das Dach natürlich auch nicht richtig sitzen.) Erst dann das Dach auf die richtige Höhe bringen. Die ergibt sich dann fast von alleine. Denn die Traufkante ist ja schon vorher fertig gespannt. Und die Mantellinien kann man dann nur noch so steil machen, wie es die Geometrie zulässt.
Gut Pfad
mike
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| Beitrag vom 30.07.2014 - 10:09 |
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