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Zitat Original geschrieben von Sidonit
Jede Person, die Mitglied des Freibundes ist, stimmt durch ihre Mitgliedschaft diesen Konzepten zu und grenzt damit andere aus und degradiert sie. Bereits aus diesem Grund ist der Freibund nicht tragbar.
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Vorsicht!
"Jede Person" ist ziemlich weit gefasst. Man kann und darf nicht unterstellen, dass z.B. eine Zwölfjährige sowas wissentlich und vorsätzlich überhaupt könnte. Natürlich können die Kinder nichts dafür, wenn sie völkisch erzogen werden, und von ihren Eltern in so eine Gruppe gesteckt werden. Aber einem bestimmten Alter sollte man natürlich dennoch die Verantwortung für sein eigenes Handeln übernehmen (aber da haben ja auch ganz andere so ihre Schwierigkeiten mit...).
Dass aber der Freibund und der DMWB plötzlich harmlos sein sollen, weil kleine Mädchen harmlos sind, dass wäre dann aber auch ein Trugschluss. Man scheint aber begriffen zu haben, dass kleine Mädchen oft die besten "Botschafterinnen" sind, wenn es um den Aufbau von Akzeptanz geht. Wer könnte schon etwas gegen kleine Mädchen haben?
Ich will die Gelegenheit mal nutzen, um einen Aspekt der Debatte um die Ludwigstein anzusprechen, der meiner Meinung nach bisher zu kurz gekommen ist. Und zwar ganz un-jugendbewegt einen Aspekt aus (sozial-)pädagogischer Sicht.
Aus Sicht einer Jugendbildungsstätte, die immerhin von einem Diplompädagogen geleitet wird, macht es natürlich Sinn, darauf hinzuweisen, dass es ja schließlich um junge Menschen geht. Ich kenne Dutzende von JugendarbeiterInnen, die mit so genannten rechts-affinen Jugendlichen arbeiten, und habe selbst an einer Reihe von Weiterbildungen zu diesem Thema teilgenommen. Es gibt in der Sozialpädagogik verschiedene Konzepte und Denkrichtung über die Möglichkeiten und Grenzen der Arbeit mit Jugendlichen die als rechts-affin bezeichnet werden. Diese Konzepte unterscheiden sich teilweise auch sehr stark und werden kontrovers diskutiert. Allen gemein ist die Auffassung, dass man einen jungen Menschen nich fallen lassen kann, wenn er rechts-affine Äußerungen macht, solche Neigungen zeigt, oder Freunde hat, die in der organisierten Szene stecken, und welche versuchen, diese Jugendlichen für ihre Politik zu gewinnen. Im Gegenteil sollte eine solche Situation für den Jugendarbeiter ein Anlass sein, sich besonders um diesen jungen Menschen zu bemühen. Ich habe einen Kollegen, der zuweilen mit ganz hohen NPD-Funktionären in deren Stadt auf dem Marktfest steht, und wie in Goethes Faust schließen die ihre "Wetten" ab, wer die Seele des jungen Menschen für sich und seine Ideen gewinnen wird. Buchstäblich.
Aber KEIN Fachmann hat je davon gehört, dass Jugendarbeit mit dieser "Zielgruppe" mit jungen Menschen in ihrer rechten Gruppe stattgefunden hätte. Der junge Mensch steht im Vordergrund. Ganz klar. Man kann einen jungen Menschen nicht zur Unperson erklären, weil er eine bestimmte Neigung zeigt, auch völlig klar. Gemeint ist damit auch nicht die "peer-group", also der Freundeskreis, der rechts angehaucht sein könnte. Mit denen kann man unter Umständen fantastische Gruppenarbeit machen. Es gehht um die verfasste, konstituierte Gruppe, wie der Freibund nun mal eine ist. Und zwar eine, die die heimattreue aus gutem Grund schon im Namen trägt.
Übertragen auf die Burg kann das nur heißen: Rundrun kann und darf vom Beräunertreffen nicht ausgeschlossen werden. Aber die Freibünderin Rundrun schon. Der Unterschied ist schlicht und einfach - aber wichtig: Das eine ist eine junge Person mit allen guten und weniger guten Seiten, die jeder Mensch hat, das andere ist die Repräsentanz eines völkischen Jugendbundes im Bereich der eigenen Jugendarbeit. Eines Jugendbundes, der seit seiner Gründung ind en 50ern nichts anderes getan hat, als junge Menschen für seine völkischen Ideologien zu gewinnen, und der ohne die völkisch-nationalistische Grundlage gar nicht bestehen könnte. Die professionelle Haltung eines Jugendarbeiters hätte im besten Fall eine Ausprägung die mitteilen würde: "Rundrun, du bis ein nettes Mädchen, wir mögen und respektieren Dich. Aber wir mögen und respektieren nicht den Bund heimattreuer Jugend und wofür er steht. Du kannst gerne herkommen, aber lass deine Gruppenführerin und die Freibund-Kluft zu hause."
Denn eines ist in der pädagogischen Arbeit mit rechtsaffinen Jugendliche auch völlig klar, fast unnötig zu erwähnen: Mit den Funktionären wird nicht gearbeitet. So wenig wie ich mit einem JN-Stützpunktleiter als sächsischer Streetworker arbeiten kann, kann man als Leiter einer Bildungseinrichtung mit mit dem Bundesführer der Heimattreuen Jugend arbeiten.
Jeder Fachmann weiß das, und Stephan Sommerfeld ist ein Fachmann. Es ging auf der Burg Ludwisgtein immer um die Frage der Akzeptanz für die Gruppen, nicht für die jungen Mitglieder. Die mussten nur immer wieder in de Diskussion als vorgeschobene Argumente herhalten, wurden praktisch in moralische Geiselhaft genommen.
Das Handeln auf Burg Ludwigstein ist politisch, nicht pädagogisch motiviert. Deshalb müssen sie auch mit Kritik rechnen.
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