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ruski |
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Zitat Original geschrieben von tolu
Zitat Original geschrieben von .Tilia.
Danke, der Faden ist interessant. Ich wußte z.B. gar nicht, daß die Meißner Formel in ihrem genauen Wortlaut umstritten ist. Wo findet man denn (nicht nur innerhalb dieses Forums) Hinweise dazu? |
Das Standardwerk ist:
Mogge, Winfried (Hrsg.): Hoher Meißner 1913, Verlag Wissenschaft und Politik, Köln 1988
Die Meißnerformel ist nicht in ihrem Wortlaut umstritten, oder? Gestritten wird lediglich über die Frage, ob das, was da vereinbart worden ist, gleich gewichtet werden muss, oder ob den ersten beiden Sätzen mehr Bedeutung zukommen sollte, als den beiden folgenden.
Und zur Rubrik "Der Alk, meine Gruppe und ich":
Unser Stamm ist seit über 30 Jahren alkoholfrei; Gewohnheitsabstinenzler sozusagen - wenn sich da in den vergangenen vier Monaten nichts geändert hat... Das hatte aber zumindest bis 1988 eher mit angewandtern Pfadfindertugenden zu tun als mit der Meißnerformel.
Ich selbst bin mit sechs Jahren von meiner Mutter mit einem Glas Eierlikör entwöhnt worden. |
Wie man auch bei Mogge nachlesen kann, war das Zustandekommen der Meissnerformel, vor allem in den "Folgesätzen" bereits damals nicht unumstritten. Gerade die Wandervogelbünde zeigten sich sehr skeptisch gegenüber dem reformerischen Streben verschiedener akademischer Kreise. Obwohl es zu dieser Zeit eine Vielzahl von existierenden Wandervogelbünden gab, schlossen sich offiziell nur drei der freideutschen Jugend an: Der Jungwandervogel als Abspaltung des Altwandervogel, der österreichische Wandervogel (welcher auf dem Meissnertreffen 1913 nicht zuletzt durch antisemitische Äusserungen auf sich aufmerksam machte), sowie der Wandervogel e.V. - ein Zusammenschluss der konkurierenden Bünde Wandervogel deutscher Bund für Jugendwandern, Steglitzer Wandervogel e.V. und dem größeren teil des Altwandervogels - dieser Bund zog allerdings seine Unterschrift später wieder zurück. Der Wandervogel schrieb sich die Abstinenz selber nicht auf die Fahne und überliess es in der Regel seinen Mitgliedern, wie sie dazu standen.
Quellen: u.A. Winfried Mogge - Der freideutsche Jugendtag 1913: Vorgeschichte Verlauf , Wirkungen, in: Mogge/ Reulecke: Hoher Meisnner 1913 Seiten 64/ 65 unf folgende; oder für den schnelleren Überblick: Malzacher: Jugendbewegung für Anfänger S. 47
Interessant ist es aber dennoch gerade Heute, sich vor Augen zu führen, warum (neben anderen Gründen) der Alkohol- und Nikotinkonsum der Gesellschaft damals, von vielen Jugendbewegten abgelehnt wurde: Er wurde als spiessig und bürgerlich empfunden. Wenn man sich anschaut, dass heute rauchen und saufen gerne als burschikose, verwegene und vandalenhafte Attribute herhalten müssen, ist dies durchaus nicht uninteressant.
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| Beitrag vom 28.04.2008 - 22:06 |
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