| Autor |
|
|
|
|
| 767 Beiträge
|
 |
|
schönes Bildchen!
Der Drachentöter!
Frühermal, als die Kelten noch das Land besiedelten, glaubte man, dass Drachen und Lindwürmer im Fels die Schätze der Erde bewachten. Das Montanhandwerk war daher eine gefährliche Sache, immer musste man mit Rückschlägen rechnen, sei es durch schlagende Wetter (Feueratem) oder mit Felsstürzen. Um den Wächter milde zu stimmen, verfiel man der Idee, Jungfrauen dem Ungeheuer zu opfern. Jährlich bewegte sich ein Zug Menschen zum Stolleneingang und ein heidnischer Priester führte das Mädel in den Schlund, wo das arme Ding sein Leben aushauchte.
Als die ersten Christen-Priester in das Land kamen, gelang ihnen ein genialer Coup: Der Drachen konnte im Zuge der neuen Lehre getötet werden. Eine frühe Form von „Aufklärung“! Das Montanhandwerk war damit von einer hohen Last und Menschenfurcht befreit. Von nun an konnten die Schätze hemmungslos ausgebeutet werden. Um die Wirksamkeit der neuen Lehre zu untermauern, wurden wie vor der Zeit jährliche Prozessionen abgehalten, an deren Spitze ein Priester ein Mädchen in den dunklen Stollen führte, um es dort mit seinem Zauberstab zu „befreien“. Als der Priester mit dem „unversehrten“ Mädchen wieder aus dem Stollen kam, bejubelte und feierte die Menge den abermaligen Tod des gefürchteten Drachens.
Und alle hatten sicher ihren Spass gehabt …..
Noch viel schöner beschrieben in - Broch, Hermann: "Der Versucher"
http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Broch
Kategorie: philosophischer Roman - ich glaube, nur noch antiquarisch zu haben. Schwere Kost!
 |
www.alt-rover.de
|
|
| Beitrag vom 24.04.2008 - 13:43 |
|