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Lieber Hathi,
aufgrund eines tragischen Unglücksfalls bist du ganz plötzlich aus unserer Mitte gerissen worden. Du hast noch ein paar Tage in der Klinik gekämpft und hast versucht durchzuhalten. Und jetzt bist nicht mehr da und eine große Leere ist dort entstanden, wo bis vor kurzem noch dein Platz war.
Mogge hat mir noch am gleichen Abend geschrieben und ich kann es noch immer nicht richtig fassen. Bei Facebook kann man die Anteilnahme sehen, viele deiner Weggefährten sind einfach geschockt und unendlich traurig.
Mit geht es genauso, auch wenn ich unseren –Beziehungsstatus- eher als gute Bekannte bezeichnen würde. Dennoch hielt uns beide über Jahre ein freundschaftliches Band. Auf der virtuellen Plattform „Pfadfindertreffpunkt“ haben wir uns kennen gelernt und wir haben leidenschaftlich gestritten, gezankt, gestichelt, gefrotzelt und uns am Ende wieder versöhnt. Wir waren manchmal nicht der gleichen Meinung, aber dein respektvoller Umgang mit Andersdenkenden hat mich dazu gebracht, über Dinge nachzudenken und sie aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Das Thema Alkohol in der Jugend(bewegten)arbeit war so ein Punkt, bei dem ich heute eher deine Position vertrete als das, was ich bis vor 15-20 Jahren noch selbst gelebt habe. Bei unsereren Auseinandersetzungen mit verschiedenen Themen ging es nie dogmatisch zu, immerhin haben wir beide auf dem OEKT in München unser erstes gemeinsames Radler miteinander getrunken.
Selten habe ich einen Menschen getroffen, der seine Überzeugung so ausdrücklich gelebt hat. Malte hat es sehr treffend ausgedrückt, als er dich als einen „genauso aufrechten wie aufrichtigen und trotz seines Konservatismus überaus toleranten Menschen“ beschrieben hat. Ich habe dich vom ersten Tag unserer echten Begegnung sehr geschätzt. Du warst mir sofort sympatisch, sowas hat man ja manchmal. Gut, wir hatten vorher schon viel miteinander geschrieben, da entwickelt man ein Bild von einer Person, aber das ist ja bekanntlich nicht dasselbe.
Aus unserer digitalen PT-Freundschaft wurde etwas mehr, als du mich zum CPD-Bundeslager nach Nördlingen eingeladen hast. Ich wusste nicht so recht worauf ich mich einlasse, aber ich habe die Einladung gerne angenommen und war sehr gespannt. So konnte ich selbst erleben, wie weit unsere Bünde (Schrägstrich Verbände) von einander entfernt sind. Einige stilistische Elemente eurer Arbeit haben mir unheimlich gefallen, andere Situationen empfand ich eher als befremdend. Ich habe in den drei Tagen eine Menge über die CPD gelernt und habe versucht, die positiven Aspekte daraus zu ziehen. Man kann auf jeden Fall sagen, ohne unser Zusammentreffen in Nördlingen wäre es nicht zu der aktiven CPD-Beteiligung (mit dem Stamm Aurinko) auf unserem Bundeslager 2010 in Wolfsburg gekommen.
Wir beide haben über die Gegensätze gesprochen und es hat zumindest auch durch die Gegeneinladung zu unserem Bula in Wolfsburg dazu geführt, dass wir im Rahmen unserer bescheidenen Möglichkeiten, die Blickwinkel des jeweils anderen Bunds (Schrägstrich Verbands) erweitern konnten. Wie weit dieser Ansatz bis heute nachwirkt, vermag ich nicht zu sagen, denn ich bin ja schon seit einigen Jahren nicht mehr aktiv dabei.
Ich habe früher häufig damit kokettiert, dass ich mit Vollendung des 50. Lebensjahres mein Halstuch an den Nagel hängen werde. Das war lange Jahre nicht ernst gemeint, ist aber aus verschiedenen Gründen dann irgendwie doch so gekommen. Auch darüber haben wir uns ausgetauscht und mit deinen Vorstellungen der aktiven Mitarbeit als alter Sack konnte ich mich anfreunden.
In den letzten Jahren sind wir uns dann und wann leider nur noch elektronisch begegnet. Der PT hat an Bedeutung verloren und wir sind über Facebook in Kontakt geblieben. In meiner Schublade schlummern seit mehreren Jahren Pfadfinderabzeichen, die nur für dich und keinen anderen bestimmt waren. Aus Bequemlichkeit oder Zeitmangel, habe ich es nie geschafft, sie mal in einen Umschlag zu stecken und dir zu senden. Ich bin sicher, du hättest dich gefreut.
Was am Ende bleibt sind die Erinnerungen und die Fußstapfen, die du hinterlässt und in die jetzt andere treten müssen. Dein Vermächtnis wird noch ein paar Jahre bestehen, sei es in der Woodbadgearbeit, in der Pfadfinderhütte Metzingen oder den vielen anderen Projekten, denen du dich leidenschaftlich gewidmet hast.
Zu allererst sind da aber die Menschen, denen du freundlich begegnet bist, die dich kennen und schätzen gelernt haben. Uns wirst du sehr, sehr fehlen und was mich persönlich betrifft, wirst du mir immer als eine herausragende Person in unserem bündischen Mikrokosmos in Erinnerung bleiben. Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich dir begegnet bin. Ohne dass es dir vielleicht bewusst gewesen ist, sind einige dieser Begegnungen in vielerlei Hinsicht wichtige Erfahrungen für mich gewesen.
Den Hinterbliebenen, insbesondere deiner Frau, deiner Familie und deinem ‚best buddie‘ Mogge gilt mein ganzes Mitgefühl.
Mit meiner Spiritualität ist es nicht weit her, daher halte ich es wie auch schon einmal gesagt:
Fahre wohl, wo immer du bist mein lieber Pfadfinderbruder, wir sehen uns am großen Lagerfeuer.
Möge dein Gott dich segnen und sich deiner Seele annehmen.
Allzeit Bereit und auf immer ein herzliches Gut Pfad
Dein Löffel
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| "Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Löffel am 29.08.2023 - 09:54.
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| Beitrag vom 29.08.2023 - 09:40 |
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