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Noch nicht zu, warum nicht noch n Statement...
Ich finde den Artikel auch etwas überspitzt, und seitens der drei interviewten Bundesvorstände, deren Reaktion ich im Allgemeinen sehr gut finde, hätte man an dieser Stelle vielleicht etwas differenzierter sein können.
Die juristische Seite fängt schon damit an, dass explizite Bestrafungen durch JGL (oder sonstige Nicht-Erziehungsberechtigte, denen die Aufsichtsplficht lediglich durch diese übertragen wird) verboten sind. Ich bin kein Jurist und äußere nur eine Meinung, aber die ist: Das sollte jedem Gruppenleiter schon in seiner Schulung vermittelt werden. Das war "schon immer" so, aber was im Laufe der Zeit von der Gesellschaft so bewertet wird, unterliegt natürlich einem steten Wandel. Pflocken als Disziplinierungsmaßnahme geht also nicht, Freiheitsberaubung oder Körperverletzung könnten dann noch das dicke Ende sein. Je nach Fall. Denn:
Das spielerische, nicht herabwürdigende und in ausdrücklichem und erkennbarem Einvernehmen vorgenommene Pflocken, das sich darin äußern würde, dass es vom Gepflockten ausdrücklich auch hinterher z.B. vor Gericht als spielerisch und einvernehmlich erklärt würde, würde wohl kaum sanktioniert werden.
Jetzt die Erfahrungsseite: Gab es in meinem Stamm auch, ich bin in meinem Leben auch das eine oder andere Mal gepflockt worden. Das beschränkte sich aber auch auf das Pflocken selbst, irgendwelche Schikanen oder Quälereien des Gepflocken gab es nicht und wären nicht zugelassen worden. Das Flair und Bewusstsein war auch nie so, dass es der Betroffene als Herabwürdigung empfunden hätte, denn üblicherweise waren es ältere Sipplinge, die auf die Idee kamen, sich untereinander zu pflocken, nicht die Gruppenleiter. Und Kinder schon mal gar nicht. Wesentlich unerquicklicher fand ich als Sippling die Erfahrung, in einen Teppich eingerollt zu werden Aber auch das hat mich nicht traumatisiert, und ich würde es im Nachhinein niemandem zum Vorwurf machen. Gleichwohl würde ich es selber nicht tun, heute erst recht nicht mehr.
Ich bin aus dem "Alltagsgeschäft" meines Stammes nun ein paar Tage raus, habe aber den Eindruck, dass Pflocken schon seit langem nur noch in einer Tradition fortexistiert: Die Stammesführung wird nach Amtsantritt vom Stamm gepflockt, als Symbol dafür, dass sie von des Stammes Gnaden demokratisch legitimiert ist und für die Grenzen, die ihr dadurch auferlegt sind. Die ist volljährig, und selbst da würde der Stamm, wenn jemand ausdrücklich erklärt, dass er das nicht möchte, davon Abstand nehmen. Und das finde ich eine sehr vertretbare Tradition. Und wenn man weiß, wie viel Arbeit eine gute Stammesführung ist, auch eine hervorragende Matapher.
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| "Vieles hätte ich verstanden, wenn man es mir nicht erklärt hätte." Stanisław Jerzy Lec |
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| Beitrag vom 01.04.2015 - 04:18 |
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