Falado gesunken

Donnerstag, 6. November 2025

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156 Beiträge in diesem Thema (offen)

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	Löffel

3406 Beiträge

Ich habe den Bericht als pdf erhalten und kann hier nicht hochladen, gehe aber davon aus, dass die BSU die Untersuchung zeitnah online stellen wird. Aus der Presseerklärung der BSU habe ich nachfolgenden Text entnommen (Wortzitat)

Zitat
Sehr schwerer Seeunfall – Untergang SY FALADO VON RHODOS vor Island
Am 8. August 2013 gegen 22:00 Uhr Ortszeit wurde an Bord der mit 12 Personen besetzten FALADO
VON RHODOS ein hoher Wasserstand in den Bilgen festgestellt. Das Schiff befand sich zu diesem
Zeitpunkt westlich vor Island. Gegen 23:30 Uhr wurde ein Notruf abgesetzt, woraufhin sich ein
Fischkutter in der Nähe auf Standby hielt. Gegen 02:00 Uhr erreichte ein Seenotrettungskreuzer das
Schiff. Eine übergebene Dieselpumpe konnte nicht in Betrieb gesetzt werden und der Wasserstand
stieg weiter, so dass gegen 4:00 Uhr das Schiff evakuiert wurde. Am 9. August 2013 gegen 05:00 Uhr
versank die FALADO VON RHODOS
Die 45 Jahre alte Brigantine FALADO VON RHODOS war bei dem sehr schweren Seeunfall in einem
nicht seetüchtigen Zustand und am Ende der Nutzungsdauer. Trotz vieler warnender Stimmen von
Fachleuten und fachkundigen Mitgliedern aus dem Eigentümer-Verein, die gegen diese Fahrten auf
dem und über den Atlantik waren, wurde die Reise durchgeführt. Die FALADO VON RHODOS wurde
vom Verein wie ein Sportboot betrieben und daher weder durch einen anerkannten Sachverständigen
noch durch eine Klassifikationsgesellschaft überprüft. Die FALADO VON RHODOS wurde nicht nach
den Vorschriften und auch nicht unter der Bauaufsicht einer Klassifikationsgesellschaft gebaut.
Der Schiffsuntergang ist nach einer erstaunlich langen Nutzungsdauer nur dadurch, dass schnelle
Hilfe vor Ort war, ohne Verluste an Menschenleben ausgegangen. Wäre dem Schiff auf einer
Atlantiküberquerung, fern von der Küste, etwas Ähnliches passiert, so hätte der Seeunfall noch
tragischer geendet. Es ist anzunehmen, dass es in allen Bereichen des Schiffsrumpfes zu
Wassereinbrüchen gekommen ist und dass diese Menge Wasser nicht mehr durch Pumpen
außenbords befördert werden konnte. Diese Wassereinbrüche sind ursächlich zu sehen in:
• der Unterdimensionierung der Schiffsverbände und Beplankung
• nicht fachgerechten Kalfaterungen,
• mangelnder Längs-und Torsionsfestigkeit,
• nicht ausreichender Schwingungs- und Schubaufnahme durch die Maschinenanlage und
Propeller,
• extremen Belastungen des Riggs am Vorsteven und Püttingeisen.
• extremen Belastungen aus dem Seegang durch Befahren von dem Schiffszustand
unangepassten Seegebieten.
Anlässlich dieses sehr schweren Seeunfalls gibt die BSU die nachfolgenden Sicherheitsempfehlungen
heraus:
1.) Die BSU empfiehlt dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur die
Überprüfung und ggf. Änderung oder Ergänzung der bestehenden Normen betreffend die
Sicherheitsanforderungen an sog. Traditionsschiffe bzw. an Schiffe, die nicht gewerblich
betrieben werden, gleichwohl aber keine Sportboote sind.
2.) Dem Verein Brigantine Falado von Rhodos gem. e.V. sowie allen Eignern und Betreibern von
Traditions- und ähnlichen Schiffen wird, auch soweit es keine verpflichtenden Vorschriften
gibt, empfohlen, den jeweiligen Zustand des Schiffes und seiner Ausrüstung regelmäßig auf
Seetüchtigkeit überprüfen zu lassen.
Jedes Schiff sollte mit ausreichend Pumpkapazität ausgerüstet sein und die
Funktionstüchtigkeit ist vor jeder Reise zu überprüfen und der Besatzung zu erklären.
Die Schiffsbilgen, die Wasserläufe und der Bereich vor den Saugkörben der Pumpen sind
regelmäßig zu reinigen.
Volker Schellhammer
Direktor der Bundesstelle

Quelle: Pressemitteilung zum Untersuchungsbericht 265/13vom 15.12.14