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Hallo Röd glada,
vielleicht solltest du es mal von der anderen Seite anfangen: Geht es deinen Eltern wirklich darum, dass du dir zu viel vornimmst, oder haben sie vielleicht wegen anderen Dingen Bauchweh?
Je nachdem, wie viel Erfahrung und Kenntnis man so von und über die Pfadfinder hat, können auch Bedenken mitschwingen, dass man sich in die Hände einer etwas (Achtung Übertreibung) seltsam uniformierten Gruppe begibt, die mit Fahne und Treueschwur lebensfern durch den Wald krabbelt.
Ich hatte als Leiterin einige Gespräche und Nachfragen von Eltern (jüngerer) Kinder, bevor sie ihre Kinder bei uns angemeldet hatten. Dabei tauchen manchmal Fragen auf, ob und wie stark religiös unsere Aktionen geprägt sind (wir gehören als DPSG-Stamm eng zu katholischen Pfarrgemeinde), ob es Mutproben, Ausdauerproben oder Aufnahmerituale gibt, was die ganze Sache mit dem Versprechen soll, ob die "Uniform" (=Kluft) verpflichtend zu tragen ist, wie unsere Älteren mit Alkohol umgehen usw. Je nachdem, welche Gruppen oder Stämme man kennen gelernt oder von welchen man gehört hat, können auch solche Sorgen auftreten. Gerade weil es in Deutschland so viele unterschiedliche und unterschiedlich geprägte Gruppen gibt, sind Eltern manchmal unsicher, was Pfadfinder eigentlich sind und wollen.
Für Außenstehende kann das auch mal etwas seltsam, bestenfalls altmodisch oder überspitzt gesagt leicht gefährlich wirken - unabhängig davon, wie es sich in der Gruppe wirklich verhält. Meine Eltern (selbst keine Pfadfinder) haben mich zwar mit 14 machen lassen, aber ab und an schon nachgefragt und waren bei manchen Dingen sehr kritisch. Einige ihrer Bedenken habe ich erst viel später verstanden.
Vielleicht kommst du weiter, wenn du nicht nur versuchst, deine Begeisterung "durchzusetzen", sondern deine Mutter mal fragst, ob es weitere Gründe oder Sorgen gibt und ihr dann versucht, ihr diese Punkte zu erklären. Damit zeigst du ihr auch, dass du ihre Bedenken ernst nimmst.
Vielleicht könnt ihr auch ausmachen, dass du erst mal ein Wochenende mit auf den Hajk gehst (du bist ja wahrscheinlich auch schon mal so mit deinen Freunden am Wochenende unterwegs, oder?), ihr das dann berichtest und sie alles fragen kann, was sie vielleicht nicht versteht oder komisch findet. In deinem Alter kommt man wahrscheinlich weiter, wenn du nicht nur eine vierseitige Liste an Pro-Argumenten lieferst, sondern dich auch mit der anderen Seite auseinandersetzt.
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| Beitrag vom 27.05.2011 - 10:09 |
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