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Zitat Original geschrieben von aghamemnun
Gregor: Mag sein, daß die Melodie zwischendurch auch mal in Polen sehr beliebt war - wobei Polen zwischen 1918 und 1921 gar keine offizielle Hymne hatte, aber egal. Ich persönlich habe auch kein Problem mit gewissen alten kroatischen Volksliedern , die anscheinend schon Haydn zugesagt haben.
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Ich habe nicht gesagt, dass das Lied einmal populär war, sondern dass es es aktuell ist. Zudem gehört der Marsz Polonii zu den Liedern, bei denen Personen in polnischer Uniform sich gewöhnlich von ihren Sitzen erheben, Gezeug aus der Hand legen und eine respektvolle Haltung annehmen. Und genau deshalb kann es sein, dass sich Polen schlicht verarscht vorkommen, wenn man sie unvorbereitet mit dem Gregor konfrontiert.
(https://www.youtube.com/watch?v=mZSVYJYPZAM << da hast das polnische Lied, incl. Text)
Zitat Weberlied: Heinrich Heine konnte ja nun wahrhaftig nichts dafür, daß man in der Zeit und Welt, in der er lebte, für so ziemlich jede Äußerung, die über das rein Ästhetische hinausging, quasi zwangspolitisiert und in eine entsprechende Schublade einsortiert wurde. Und wenn der König als Zwischeninstanz institutionelle Geltung besaß, über den allein die Untertanen Kontakte mit Gott herstellen konnten, dann finde ich das sehr bedauerlich und begrüße es, wenn jemand an so einem System rüttelt. Daß es Heine wenig genützt hat, sieht man ja daran, daß sich gut 100 Jahre später Gustav Heinemann über ähnliche Themen den Mund fusselig geredet hat, um den Leuten klarzumachen, daß es in einer Demokratie solche gottkönigartigen Zwischeninstanzen nicht gibt. Ich würde nicht versuchen, das irgendwo im politischen Spektrum unterzubringen, sondern unter Erziehung zu mündigen Bürgern in einer demokratischen Gesellschaft verbuchen. Ich war zwar nie Pfadfinder, also korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber - ist das nicht ein Gedanke, der auch im Pfadfindertum zu den pädagogischen Zielsetzungen gehört? |
Genau wegen dieser Politisierung empfinde ich das Lied als problematisch. Dass Heine dafür nichts kann, habe ich auch geschrieben. Das Lied zu singen führt eben nicht automatisch zu einer Erziehung zu mündigen Bürgern, sondern bei entsprechend politischer Interpretation ganz schnell auch mal auf Holzwege. Die Zeit, als man in den Bauernkriegen die Anfänge der marxistischen Arbeiterbewegung zu sehen glaubte, sollten eigentlich der Vergangenheit angehören, leider werden durch die aktuell verbreitet Interpretation des Weberliedes genau solche Entgleisungen eher gefördert.
Zitat Wildgänse: Der Wanderer zwischen beiden Welten ist über weite Strecken von der romantisierenden, aber blauäugigen Kriegsbegeisterung geprägt, die damals vor allem unter jungen Männern herrschte. Hier hält Walter Flex zwischendurch mal für einen Augenblick inne und läßt wenigstens hier ein paar Zweifel daran erkennen, ob dieser Hurra-Patriotismus wirklich tragfähig ist. Warum sollten wir ausgerechnet diesen kurzen Reflex einer Anwandlung von Vernunft aus den Singerunden verbannen, bloß weil hinterher Leute kamen und das Lied im Stechschritt und mit kurzatmigem Staccato zu zerhacken versuchten? |
Wo habe ich behauptet, dass das Lied aus den Singerunden verbannt werden soll? Ich habe nur auf die militärische Geschichte des Liedes hingewiesen, die mich als scoutisch geprägten Pfadfinder so überhaupt nicht stört, an der sich aber gerade Leute, die der Friedensbewegung nahestehen oder sich als Pazifisten sehen, regelmässig stossen. (was auch für Flandern in Not gilt.) Ich habe eben auch darauf hingewiesen, dass es zuweilen vorkommt, dass man sich für diese Lieder erklären muss.
Zitat Und die Moorsoldaten? Warum paßt ein Lied definitiv nicht in eine Singerunde, in dem Menschen, die objektiv betrachtet keine Perspektive mehr haben, davon singen, daß sie sich trotz allem nicht unterkriegen lassen? |
Ganz einfach: Weil ein Lied das einfach nur so gesungfen wird, zum billigen Schlager verkommt und eine Entwertung erfährt. Es kommt sehr auf die Singerunde an und darauf, wie man mit dem Lied umgeht. Und in die gemütliche Lagerfeuerrunde, in der man einfach um des Singens willen singt, past es meiner Ansicht nach eben nicht.
Zitat Naja - das nur mal als Beispiele dafür, daß man bestimmte Dinge auch ganz anders sehen kann. |
Ja, kann man, wobei wir, bei Lichte betrachtet und im persönlich Gespräch wahrscheinlich gar nicht so weit auseinander liegen, wie die beschränkten Möglichkeiten eines Forums vermuten lassen...
Zitat Original geschrieben von PatoLieber Bär, es gibt neben dem Bock auch noch andere Liederbücher, insbesondere welche, die die Hintergründe der Lieder erläutern.
Da gibt es zB. die Jurtenburg und auch der Codex :-D soll hilfreich sein.
Insbesondere hinsichtlich Deinen Bedenken zu Raubritter, kann ich Dir die Bücher empfehlen (also zumindest den Codex) |
Ja, gibt es. Aktuell habe ich aber nur den Bock zur Hand und insbesondere bei Raubritter ist es die Aussenwirkung, in der ich das Problempotential sehe, und gerade ausserhalb der Jugendbewegung sind solche Bücher ebenso wenig bekannt, wie die Hintergründe der Lieder.
Innerhalb des eigenen Kreises übersieht man eben oft, dass es ausserhalb desselben zuweilen anders zugeht.
Zitat Auch zu "Drei rote Pfiffe" liegst Du etwas daneben. Das ganze spielt in Österreich, genauer im slowenischen Teil Kärntens und behandelt die Geschichte von Helena K. die als Jelka in Österreich gegen den Hitlerfaschismus aktiv war. Und inzwischen bin ich davon überzeugt, dass man die letzte Zeile wieder in ihrer ursprünglichen Fassung singen sollte:
„... jetzt trampeln sie wieder auf euern
Rechten herum. Erinnert euch meiner Geschichte!“ |
Ja, da lag ich daneben, hatten wir ja schon festgestellt. Allerdings nur mit der räumlichen, nicht mit der politischen Einordnung des Liedes.
Zitat Was Du zu der Melodie von Gregor sagst ist interessant. Hast Du dazu näheres? Insbesondere, wie das Lied auf polnisch heißt?
Denn nach unseren Recherchen handelt es sich bei der Meloddie um ein ukrainisches Volkslied. |
Siehe weiter oben. Dass die Melodie einem Volkslied entstammt, ist nicht weiter verwunderlich, da gerade die polnischen Legionen sich von eben solchen zu ihren Marschliedern inspirieren liessen. Ob der Ursprung allerdings ukrainisch oder polnisch ist, müsste noch en deteil geklärt werden, das gestaltet sich, insbesondere wenn das Lied aus Galizien stammt, oft schwierig.
Zitat Original geschrieben von aghamemnun Die Umschrift des ukrainischen Textes ist Sch###. Ansonsten ist das mit dem Volkslied natürlich korrekt. Daher ja auch mein Vergleich mit dem folkloristischen Ursprung der dt. Nationalhymne. |
Da würde mich jetzt mal interessieren, wie alt diesees Volkslied ist und ob es der Ursprung oder, was ich eher annehme, eine Adaption des Kaiserquartetts von J. Haydn ist. Das Alter von Volksliedern wird nämlich häufig überschätzt.
Habt ihr weitere Lieder, bei denen ihr Problempotential seht und warum?
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| Czuwaj! |
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| Beitrag vom 22.09.2016 - 00:24 |
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