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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Allgemeines Off-Topic » Der letzte Detektiv von Michael Koser

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42 Beiträge in diesem Thema (offen)
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Jonas1 ist offline Jonas1  
42 Beiträge
Der letzte Detektiv
Eine Science-Fiction-Krimiserie von Michael Koser
Heute: Wildwest

Holo: Als das in Babylon erfolgreichste und beliebteste Holoformat des vergangenen Jahres hat sich noch vor Schwarze Dahlie, der Serienmörder der Woche die von Supermedia produzierte Kain-und-Abel-Show erwiesen. Eine schlichte Grundidee: fünf Freiwillige werden zusammengesperrt und eliminieren sich gegenseitig, bis nur noch eine Person übrig bleibt, und eine aufwendige Produktion in wechselnden Szenarien, erwähnt seien hier nur die römischen Gladiatorenspiele im Amphitheater, der Wüstenplanet oder die Schlacht von Stalingrad. Diese Mischung kam offenbar an. Damit hat wieder einmal Supermedia den begehrten Big Brother gewonnen.

Waldorf: Glückwunsch, Beringer, das war doch Ihre Idee, die Kain-und-Abel-Show. Beringer!

Beringer: Äh, was?

Waldorf: Sie hören mir nicht zu.

Beringer: Verzeihen Sie, teuerste Waldorf, ich war in Gedanken.

Waldorf: Und woran dachten Sie so intensiv?

Beringer: An Jonas.

Waldorf: Den letzten Detektiv?

Beringer: Ich denke oft an Jonas, sehr oft, ich hasse ihn, er hat mich reingelegt, er hat mich blamiert, gedemütigt.

Waldorf: Mich etwa nicht? Diese Weltkriegsgeschichte zum Beispiel. Wann war das? 2013?

Beringer: Im Oktober 2012. Vor drei Jahren und vier Monaten.

Waldorf: Wie würde Jonas sich wohl in der Kain-und-Abel-Show machen. Gut, nehme ich an.

Beringer: Würden Sie auf ihn wetten, Waldorf?

Waldorf: Auf seinen Sieg? Warum nicht. 10 Millionen Euros?

Beringer: 20.

Waldorf: Auch gut. Jonas wird sich allerdings kaum freiwillig für die Show melden.

Beringer: Das lassen Sie meine Sorge sein. Immerhin bin ich der Produzent der Show.

Holo: O großer Adolf Beringer von Supermedia. Exzellent. Eminenz. Durchlaucht.

Beringer: Schon gut. Stell fest, wo Jonas sich zur Zeit aufhält. Jonas, nur Jonas, der sogenannte letzte Detektiv.

Jonas: Jonas, nur Jonas, der letzte Detektiv, hielt sich an diesem 12. Februar 2016 in der Luft auf. Hoch über dem Atlantik, im Flieger nach Babylon, mit Sam, seinem redegewandten ratspendenden Supertaschencomputer.

Jonas: Good by, America.

Sam: Und tschüs, Traumschiff und Totentanz. Nie mehr Parapsychologie, nie mehr Schamanin.

Jonas: Adios, Jamaro.

Sam : Astalavista baby. Vergiß sie, du Traumtänzer, kuck nach vorn. Babypsilon, wir kommen. O Babylon, City of light, city of magic.

Jonas: Ansichtssache, Sammy. Auf jeden Fall wird das Leben etwas ruhiger werden, vorhersehbarer, normaler.

Sam: Glaubste?

Jonas: Ein gewaltiger Irrtum. Aber ich hatte ja keine Ahnung von der Kain-und-Abel-Show und von dem, was Beringer und Waldorf ausgeheckt hatten. Deshalb schwante mir auch nichts böses, als mich die junge Frau ansprach im Aerodrom von Babylon. Ansprach ist nicht ganz richtig, weil sie Jonas anrempelte.

Jespersen: O, tut mir leid.

Jonas: Und dann anhimmelte.

Jespersen: Aber, das... das kann doch nicht wahr sein, Sie sind Jonas, der letzte Detektiv, unverkennbar. Ich hab Sie im Holo gesehen und dabei hab ich mir gedacht, den würdest du gern mal kennenlernen und jetzt fall ich über Sie.

Jonas: Was wollen Sie, ein Autogramm?

Jespersen: Am liebsten würde ich mich mit Ihnen hinsetzen, was trinken, reden, leider habe ich überhaupt keine Zeit, ein dringender Termin. Wissen Sie was, Sie wohnen doch irgendwo im Osten.

Jonas: Ost-Zentral.

Jerspersen: Wunderbar. Ich nehm Sie mit und bring Sie nach Hause in meinem Helikopter. Da können wir uns unterhalten.

Jonas: Der Helikopter gehörte Supermedia, der großen Holoproduktion, so stand’s dran.

Jespersen: Ja, ich bin im Hologeschäft. Produktionsassistentin. Meine Karte.

Jonas: Jytte Jespersen. Zweimal J. Sehr gut.

Jespersen: Sagen Sie Jytte zu mir. Ein Whisky? Kein Synth, echter Scotch.

Jonas: Oh.

Jespersen: Gingin, auf unsere Bekanntschaft, Jonas. Und auf Ihr Wohl.

Jonas: Danke.

Jespersen: Ich bin gerade unterwegs zu unseren Studios, den neuen, in der Wildnis, östlich von Babylon, wo wir alle unsere Shows drehen. Noch ein Whisky?

Jonas: Ich... ich weiß nicht. Was ist los mit mir? Im Whisky, was war im Whisky?

Jespersen: Machen Sie sich keine Gedanken, alles ist in Ordnung, ja, ja, so ist’s recht. Legen Sie sich hin und schlafen Sie ein bißchen.

Jonas: Nein, will nicht schlafen.

Jespersen: Tun Sie’s für mich. Schlafe mein Jonas, schlaf ein.

Jonas: Ich war wieder in Costaguana. Im Regenwald. Es war dunkel, kein Lichtstrahl drang durch die dichten Baumkronen. Ich konnte nichts sehen, aber hören konnte ich. Der schwarze Schamane trommelte wie besessen, immer lauter. Plötzlich brach er ab und ebenso plötzlich verschwand der Dschungel. Es wurde hell. So hell, daß ich die Augen zukneifen mußte.

Earp: Da! Da ist er, der Pferdedieb.

Sam: Sicher Marshall?

Earp: Ja sicher bin ich sicher. Ich kenn doch meinen Gaul.

Jonas: Ich hörte Stimmen. Eine davon kam mir sehr bekannt vor.

Earp: Steh auf, du Bastard.

Sam: Immer mit der Ruhe, Marshall, Sie brechen sich die Zehen.

Jonas: Ich lag auf Sand. Im Kreis um mich ein paar Männer auf Pferden. Pferde? Es gab keine Pferde mehr. Die Männer kamen vom Kostümfest. Alle im Wildwest-Outfit. Auch die zwei, die offenbar abgestiegen waren und neben mir standen. Der eine hielt mir einen riesigen Revolver vors Gesicht und trat mir mit seinen schweren Stiefeln in die Rippen. Das gefiel mir nicht. Der Kerl selbst auch nicht. Knicknase, Schnauzbart, roter Cowboyhut, Marshallstern am Flanellhemd. Der andere trug schwarz, vom Hut bis zu den Schuhen. Nach allen Regeln war er der Böse und der Marshall natürlich der Gute, aber das glaubte ich nicht.

Earp: Machen wir kurzen Prozeß, Männer, hängen wir ihn auf, gleich hier.

Sam: Aufhängen? OK, Marshall, und wo hatten Sie gedacht?

Earp: Am nächsten Baum natürlich.

Sam: Natürlich. Und wo sehen Sie hier mitten in der Wüste einen Baum?

Jonas: Das hatte ich noch nicht erzählt. Wir waren in der Wüste. Die Sonne brannte. Um uns nur Sand und Felsen, kein Strauch, erst recht kein Baum, ein paar grau-grüne Kakteen. Die Stimme des Schwarzen ließ mir keine Ruhe. Ich kannte sie, ich kannte sie sehr gut.

Earp: Ja, was machen wir denn da? Sollen wir ihn erschießen?

Sam: Erschießen? Ach du meine Güte, kommt gar nicht in die Tüte. Pferdediebe werden aufgehängt, allso dekretiertes ehernes Gesetz des Westens. Ich sag Ihnen was, Marshall.

Earp: Ja?

Sam: Wir fesseln ihn und nehmen ihn mit. Vielleicht finden wir ja unterwegs einen Baum.

Earp: Ja, gute Idee.

Sam: Und wenn nicht, hängen wir ihn in der Stadt. Das macht auch mehr Spaß, hehehe. Viel mehr Zuschauer.

Earp: OK, Doc.

Jonas: Hab ich schon gesagt, daß ich genauso aussah wie die Typen vor mir. Buntkariertes Hemd, Jeans, Stiefel, Stetson, rot, und ein Gürtel mit zwei Revolvern, aber den nahmen sie mir weg, bevor ich damit was unternehmen konnte. Dann fesselten sie mir Arme und Beine und legten mich quer über einen Gaul vor den Sattel. Das Pferd gehörte dem Schwarzen, Doc Holiday. Er stieg auf.

Earp: Männer, ihr habt gehört, was Doc Holiday gesagt hat, zurück nach Tombstone.

Jonas: Es ging los, durch die Wüste. Ich versuchte mir über meine Situation Gedanken zu machen. Unmöglich. Der Gaul wackelte, mein Kopf hing nach unten, und kein guter Rat von Sam, statt dessen plötzlich eine Stimme im Ohr, genauer im kleinen Knopf, den ich im rechten Ohr trug.

Waldorf: Hallo Jonas, willkommen im Wilden Westen.

Jonas: Wer sind Sie?

Waldorf: Wir kennen uns. Waldorf. Astoria Waldorf.

Jonas: Die Chefin von Multipharm.

Waldorf: Sie erinnern sich, das freut mich.

Jonas: Ich erinnerte mich an die Fälle Spielwiese und Westfront, vor fünf und vor dreieinhalb Jahren. So wie es damals gelaufen war, konnte die Dame Waldorf nicht gerade viel für Jonas übrig haben.

Waldorf: Wo denken Sie hin, Jonas, im Gegenteil. Sie sind mein Champion. Ich habe auf Sie gewettet, eine Menge Euros. Lassen Sie mich nicht im Stich.

Jonas: Gewettet? Mit wem?

Waldorf: Mit Adolf Beringer natürlich, mit dem wette ich am liebsten, das wissen Sie doch.

Jonas: Ist das wieder so ein Spiel wie damals bei Westfront, nur daß Sie sich diesmal den Wilden Westen ausgesucht haben?

Waldorf: Nicht ganz, heute agieren Sie in der Öffentlichkeit. Ganz Babylon schaut Ihnen zu, na jedenfalls 20 Prozent. Halten Sie sich fest, Jonas, Sie sind auf Sendung, Sie sind in der Kain-und-Abel-Show.

Jonas: Daher die vielen kleinen schwarzen Punkte, die wie Hummeln in der Luft herumschwirrten. Microcams. Mir fiel was ein. Jonas ist kein Holofan, aber das wußte er, in der Kain-und-Abel-Show treten nur Freiwillige auf.

Waldorf: Sehr richtig, Jonas, und Sie haben sich freiwillig gemeldet, laut Beringer.

Jonas: Das ist mir neu. Wenn ich jetzt laut um Hilfe rufe und erkläre, daß man mich gegen meinen Willen in die Show gebracht hat...

Waldorf: Schaltet die Regie sofort um, auf einen anderen Schauplatz. Dafür hat Beringer gesorgt. Die interaktive Verbindung zwischen Ihnen und dem Publikum ist eingeschränkt. Nur ich kann mit Ihnen reden, und Beringer, wenn er nicht gerade wie jetzt ein Nickerchen macht, er ist nicht mehr der jüngste, das wissen Sie ja, und darum hat er keine Ahnung, daß ich Ihren Computer Sam ins Spiel eingebracht habe.

Jonas: Sam. Aber natürlich, die bekannte Stimme, Doc Holiday.

Waldorf: Ist ein Android, und Sam ist in sein Programm eingestiegen.

Sam: Ah, da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich.

Jonas: Sammy, du als Revolverheld Doc Holiday.

Sam: Na und, steht mir doch prächtig, der Typ, mysteriös, gefährlich, und extrem gut aussehend. OK, keine Zeit zum Plauschen, Genosse, der Grimmepreis, Korrektur, der grimme Greis wird in Bälde erwachen. Also dann paß mal auf. In der Kain-und-Abel-Show gibt’s fünf Menschen, ne, fünf Konkurrenten bzw. Kandidaten, von denen am Schlunz nur noch ein einziger übrig bleiben wird, ja, was ansonsten hier so kreucht und fleucht, Cowboys, Pferde und so weiter, alles Statisten, Androiden oder Biomaschinen, die kannste vergessen, weil die können dir nicht gefährlich werden.

Jonas: Nur die vier Menschen, verstanden, aber woher weiß ich, wer Mensch ist und wer Android?

Sam: Pst. Siehe da, ich verrate dir ein großes Geheimnis. Nur Menschen tragen rot auf ihren Häuptern.

Jonas: Rote Hüte, wie Jonas. Und der Marshall.

Sam: Marshall Wyett Earp, yes indeed, ein Mensch, und in sofern ein Feind meines geliebten Jonasses.

Jonas: Darum war er so scharf drauf, mich aufzuhängen.

Sam: Darauf ist er immer noch scharf, und er wird’s auch tun, sofern mein Herr und Meister nichts dawider unternimmet.

Jonas: Was denn? Ich bin gefesselt, auf deinen Vorschlag, wenn du dich erinnerst.

Sam: Wenn keine Microcam in der Nähe ist, steckt ich dir ein Messer zu, schneid die Fesseln durch, zieh meinen Revolver aus dem Halfter, schmeiß mich vom Pferd.

Jonas: Mit Vergnügen, vor allem letzteres, und dann?

Sam: Erschießt du Wyett Earp.

Jonas: Einfach so.

Sam: Einfach so. Bum, und er fällt um.

Jonas: Nein, Sam, das tu ich nicht, nur in Notwehr.

Sam: Ach du liebes Meingottchen, weich ist das Herz, schwach der Verstand, so ist mein Jonas weithin bekannt. Willst du denn nicht siegen?

Jonas: Ich will am Leben bleiben Sammy.

Sam: Jaja, haha, da sehe ich schwarz, wenn du so pingelig bist. OK Partner, dann galoppiere hinfort, so schnell es denn geht. Na, das wirst du doch wohl noch hinkriegen, oder?

Jonas: Aber sicher. Ich galoppierte hinfort. Earp und seine Kumpane ballerten hinter mir her und ritten mir ein Stück weit nach, beides brachte ihnen nichts, eine halbe Stunde später war Jonas allein und zuckelte auf Holidays Gaul mehr oder weniger gemütlich durch die Landschaft, bis er jäh aufgeschreckt wurde.

Sam: Alarm, Alarm, hojejeto.

Jonas: Sam?

Sam: Ja wer denn sonst, der Weihnachtsmann?

Jonas: Wo steckst du, ich seh dich nicht.

Sam: Du siehst mich wohl, allein dir fehlt Verständnis, denn wahrlich, Sam hat sie zeitweilig verlassen die Androidenhülle des Dr. med. Holiday, um sich, igitt, pfui Teufel, in einem Rosse niederzulisten, ich meine einzunisten, was tut ein treuer Computer nicht alles für seinen Gebieter.

Jonas: Oh, als Gaul gefällst du mir richtig gut, Sammy, da kann ich dir doch mal ordentlich die Sporen geben.

Sam: Aua, was im Augenblick auch durchaus eigentlich angebracht, wenn nicht gar ratsam wäre, wieher, richte den Blick nach links, Falkenauge.

Jonas: Diese Figuren auf dem Höhenzug.

Sam: Ja, sind mitnichten Präriehunde, auch nicht Kojoten oder Stinktiere, vielmehr...

Jonas: Indianer?

Sam: Apuchen, Apachen, die wildesten und blutdürstigen der roten Männer. Wieher. Ihre Gefangenen pflegen sie stundenlang über kleinem Feuer zu rösten, eine ausgesprochen unsoziale Angewohnheit.

Jonas: Los, Sammy, schneller, noch schneller.

Sam: Wenn es denn ginge, faul ist der Gaul, vielmehr arbeitsam, doch leider...

Jonas: Mach, mach.

Sam: Ich kann nicht... mehr.

Jonas: Halt durch, Sammy, nur noch ein paar Meter, bis zu den Felsen da vorn.

Jonas: Die Indianer kamen immer näher, vorne weg der Häuptling mit rotem Stirnband und roter Feder, sie heulten wie die armen Seelen im Fegefeuer und sie schossen mit Flitzbogen, mich trafen sie nicht, aber der arme Gaul sah bald aus wie ein Stachelschwein. Am Fuß der Felsen brach er zusammen, Jonas ging hinter ihm in Deckung, die Indianer hielten, etwa 100 Meter entfernt.

Sam: Es geht nicht mehr, Partner.

Jonas: Sam.

Sam: So long, und vergiß mich nicht.

Jonas: Sammy.

Sam: Es hängt ein Pferd zur Hälfte an der Wand.

Jonas: Wunderbar. Ich werde gleich massakriert, und du singst in aller Gemütsruhe Schlager schlecht daher, sag mir lieber, was ich tun soll.

Sam: Na was, schießen du Depp, du hast doch einen Colt.

Jonas: Mit sechs Patronen, für einen ganzen Indianerstamm, großartiger Rat. Die Kavallerie!

Sam: Ja das wurde auch Zeit.

Jonas: In einer Staubwolke kamen sie angeprescht, gut 20 Reiter in blauen Uniformen, angeführt von einem Kapitän, der trug gegen jede Armeevorschrift eine knallrote Baseballkappe. Mit seinem Karabiner feuerte er sofort auf den Häuptling der Apachen, was dem nicht gut bekam, er fiel um, aber im Fallen ließ er noch einen letzten Pfeil fliegen. Sein Stamm ergriff die Flucht, verfolgt von der Kavallerie. Indianer und Soldaten verschwanden am Horizont. Zurück blieben ein toter Häuptling, ein toter Kapitän mit einem Pfeil in der Brust, ein toter Gaul, und ein lebendiger Jonas. Ganz allein auf weiter Flur.

Waldorf: Sie irren, Jonas, ich bin doch bei Ihnen, mein Champion. Bisher bin ich sehr zufrieden, zwei ihrer Konkurrenten, Häuptling und Kapitän sind erledigt.

Jonas: Nicht von mir, Frau Waldorf.

Waldorf: Das spielt doch keine Rolle. Jetzt noch mal zwei und Sie sind der Sieger. Weiter so.

Jonas: Das sagt sich leicht, wenn man zuhause sitzt und sich den Wilden Westen auf dem Monitor ansieht, Jonas mußte laufen, über Stock und Stein, durch Sand und Geröll, ein verwitterter Wegweiser tauchte auf. Tumbstone, 3 Meilen. Die Sonne stand noch immer hoch, als ich in Tumbstone ankam, im Holoszenario war es ständig zwölf Uhr mittags, High Noon. Jonas hielt Ausschau nach roten Hüten, weit und breit keiner zu sehen, gut so. Ich steuerte einen Salon an, Crystal Palace, nannte er sich großspurig. Jubel, Trubel, Heiterkeit. Kronleuchter, Spiegel, und nackte Frauen in Öl, betrunkene Cowboys, Spieler, ein elektrisches Piano, und eine Schwadron von Tanzmäusen, die ihre Beine zeigten und sich in den Pausen an die Gäste ranmachten.

Kate: Hey, gibst du mir einen aus, Fremder?

Jonas: Wenn du mir eine Flasche Whisky von der Bar holst, kannst du mittrinken.

Kate: Oh, gleich ne ganze Flasche, hast du denn soviel Geld, Fremder?

Jonas: Gute Frage. Jonas suchte und fand in der Hosentasche ein Bündel Dollarnoten. Alles klar. Die Flasche kam, mit zwei Gläsern, und es kam noch was, noch wer.

Kate: Doc? Doc Holiday? Ich dachte, du bist in Dodge City?

Sam: Denk nicht so viel, Kate Darling, sonst wird deine Nase noch länger, hahaha.

Kate: Oh.

Sam: Ich bin deinetwegen zurückgekommen, Jonas, Partner, alter Junge, um dich zu warnen, Marshall Wyett Earp ist draußen und wartet auf dich, am OK Corell.

Kate: Eye, ihr zwei kennt euch?

Jonas: Klar kenn ich ihn, schon lange. Doktor Samuel Holiday.

Kate: Samuel? Du heißt Samuel, Doc?

Sam: Haha, manchmal Kate. Hör zu Jonas, wenn du die Sache mit Earp jetzt ausfechten willst, dann komm ich mit, OK.

Jonas: Langsam Sammy, immer mit der Ruhe, erst austrinken und dann...

Sam: Da an der Tür, Billy the Kid, geht in Deckung Leute, mit dem hab ich noch ne Rechnung offen.

Jonas: Die flotte Kate tauchte unter den Tisch, in Windeseile, Jonas auch, oben knallte es, an der Tür brach einer zusammen. Wir kamen wieder hoch, langsam und vorsichtig.

Sam: Auf dein Wohl, Billy. Mögest du in Frieden ruhen.

Jonas: Prost.

Kate: Ging Ging. Hust Hust... Ah...

Sam: Jaja, auf dein Wohl Kate, mögest auch du in Frieden etcetera pp.

Jonas: Die Frau ist tot.

Sam: Na klar mein Alter. Hat ja auch deinen Whisky getrunken, will sagen, den Whisky aus deinen Glas.

Jonas: Aus meinen Glas, aber wieso?

Sam: Ich hab die Gläser vertauscht, sie hat nichts gemerkt, weil sie sich den Tisch von unten angekuckt hat.

Jonas: Vertauscht, warum?

Sam: Wirf doch mal einen scharfen Blick auf sie, du scheelsichtige Blindschleiche, was, so frage ich, trägt sie auf ihrem wenig schönen Haupt, Fragezeichen.

Jonas: Nichts.

Sam: Haare. Rote Haare. Na?

Jonas: Ach so.

Sam: Ja, ist es endlich gefallen das 10-Cent-Stück. Merke, wer anderen Gift in den Whisky tut, kommt selbst drin um. Poetische Gerechtigkeit nennt man dieses, also Nummer drei geschafft, bleibt nur noch Wyett Earp, und diesmal bitte keine Skrupel, du Weichei, wenn du ihn nicht erledigst, erledigt er dich, hm, Hauruck, Sam hat gesprochen.

Jonas: Gemessen schritten wir die Hauptstraße von Tumbstone entlang, Richtung OK Corell, Jonas und Doc Holiday, alias Computer Sam.

Jonas: Das stimmt hinten und vorne nicht, Sammy.

Sam: Was belieben euer Gnaden zu meinen?

Jonas: Beim berühmten Gunfight am OK Corell war Doc Holiday an der Seite seiner Freundes Wyett Earp, das weiß jedes Kind, wenn es schon mal einen Western gesehen hat.

Sam: Naja, künstlerische Freiheit, Herr Bettmesser, wir kleben nicht am Stoff, wir erheben uns leicht und locker über ihn. Ist es nicht zu und zu schön, Victor Mature war Doc Holiday.

Jonas: Wer?

Sam: Na sogenannter Filmstar, Mitte 20. Jahrhundert. Kirk Douglas war Doc Holiday, und jetzt ist Sam Doc Holiday, voll kraß Wahnsinn, wa?

Jonas: Wir sind da Sam, am OK Corell. Wer nicht da, ist Wyett Earp, oder?

Sam: Hinter dir, auf dem Dach.

Jonas: Ich drehte mich um, schoß, ein Reflex, vom Dach des Schuppen stürzte ein Mann zur Erde, blieb liegen, regungslos, Blut floß in den Staub, Blut, so rot wie der Hut des Toten.

Holo: Und damit ist Sie für heute zu Ende, unsere Kain-und-Abel-Show, meine Damen und Herren, liebe Kinder, schalten Sie nicht weg, schalten Sie nicht ab, nach einer ganz kurzen Werbepause bringt Supermedia Ihnen Sexytrends, die tolle Erotikshow, also dranbleiben, wir sehen uns bei Supermedia.

Jonas: Hallo? Wie geht’s weiter? Was wird aus mir? Hey, holt mich hier raus!

Jonas: Im Wilden Westen herrschte absolute Stille, die Microcams waren verschwunden, Doc Holiday stand neben mir, steif und leblos wie eine Schaufensterpuppe. Supermedia hatte uns den Saft abgedreht, die Show war vorbei. Jonas hatte gewonnen, aber das schien keinen zu interessieren.

Beringer: Nicht doch, mein Allerwertester, the show will go on, the show must go on.

Jonas: Beringer!

Beringer: Beringer.

Jonas: Ihre Wette mit Waldorf haben Sie verloren, Beringer!

Beringer: Wenn Sie wüßten, wie egal mir das ist, mein lieber, die paar jämmerlichen Millionen habe ich gern investiert, denn nicht wahr, die Hauptsache ist doch, ich habe Sie in der Hand, mein Bester. Und jetzt geht die Show erst richtig los.

Waldorf: Achtung, Jonas, gehen Sie in Deckung!

Jonas: Das ist gegen die Regeln, Beringer, Helikopter und MGs haben im wilden Westen nichts zu suchen.

Beringer: Jetzt spielen wir nach neuen Regeln, Jonas, nach meinen Regeln, und dieses Spiel werden Sie nicht gewinnen. Sie sind ein toter Mann.

Waldorf: Nicht aufgeben, Jonas, wehren Sie sich, kämpfen Sie, Sie sind doch mein Champion. Die Wette gilt nämlich immer noch, meine gewonnenen 20 Millionen gegen 200 Millionen von Beringer, enttäuschen Sie mich nicht, es geht um mein Geld, und um ihr Leben.

Jonas: Das weiß ich selbst, Frau Waldorf, wenn Sie Ihre Wette gewinnen wollen, helfen Sie mir, sagen Sie mir, wo’s rausgeht aus dem Wildwestszenario.

Waldorf: Aber gern. Sehen Sie das Bestattungsinstitut rechts an der Straße? Da gehen Sie rein und durch die Hintertür wieder raus.

Jonas: Wenn’s sein muß, kann Jonas sehr schnell sein, wenn ein MG aus einem Helikopter auf ihn schießt, zum Beispiel, in Sekunden war ich drin, im Bestattungsinstitut, ein kurzer Blick auf die dort versammelten Särge, hoffentlich kein schlechtes Vorzeichen, dann war ich an der Hintertür, ich machte sie auf, trat durch, machte sie hinter mir zu. Es war dunkel und es war laut. Ich war im Krieg. Schwere Artillerie krachte, Raketen jaulten, Panzerketten dröhnten, MGs knatterten, im Schein der Brände, im Mündungsfeuer der Haubitzen eine bizarre Ruinenlandschaft, hier gefiel’s Jonas nicht, er wollte zurück in den Wilden Westen, aber die Hintertür war nicht mehr da.

Beringer: Stalingrad. Sie sind in Stalingrad, mein Teurer, irgendwann im Winter 1942/43.

Waldorf: Präziser, Sie sind im Szenario der Kain-und-Abel-Show von 2015.

Beringer: Ich hab es wieder anwerfen lassen, eigens für Sie, Jonas, gefällt es Ihnen?

Jonas: Nein.

Beringer: Wollen Sie etwa wieder raus?

Jonas: Ja.

Beringer: Ihr Wunsch, mein Hochgeschätzter, ist mir Befehl. Sehen Sie die Wand mit dem zerfetzten Stalintransparent, etwa 300 Meter vor Ihnen?

Jonas: Ich sehe sie.

Beringer. Davor der Geröllhaufen, und links vom Geröll ist ein Loch, eine Kellerluke, das ist der Ausgang.

Jonas: Und wie soll ich da hinkommen, mitten durch die Kampfzone?

Beringer: Ihre Sache, mein Freund, lassen Sie sich was einfallen. Viel Glück.

Waldorf: Ich habe dafür gesorgt, daß Sie Hilfe kriegen, Jonas, da ist sie schon.

Jonas: Neben mir stoppte ein Panzer.

Sam: Steig auf, dawarisch, dawei, dawei.

Jonas: Den Rotarmisten in verdreckter blutiger Uniform, der mich durch die Turmluke zog, kannte ich nicht, wohl aber seine Stimme.

Sam: Notawarisch, Leben noch frisch?

Jonas: Weißt du, woran ich denke, Sammy?

Sam: Woher soll ich wissen? Zwar weiß ich viel, doch alles weiß ich nicht.

Jonas: So bescheiden kenn ich dich gar nicht. Ich denke an Generalissimus Stalin und seine Nomadenhorde im Niemandsland.

Sam: Haha, Fall Invasion vor 9 Monaten. Aber da war’s ein T54, und jetzt sitzen wir in einem T34. Ein kleiner feiner Unterschied, gelle.

Jonas: Von mir aus, Sammy, halt, hier steig ich aus.

Sam: Do Swidanija, dawarisch Jonas, wie sehen uns.

Jonas: Hoffentlich bald. Erst mal hieß es für Jonas rein ins Kellerloch. Ein paar Meter unterirdischer Stollen, rechts um die Ecke, und Jonas stand plötzlich im Hellen. Ich stand wieder auf Sand, aber diesmal nicht in der amerikanischen Wüste, in einer Art Zirkus, nur daß die Manege nicht rund war, sondern oval. Um das Oval saßen tausende von Zuschauern in mehreren Etagen, in der Manege Artisten, nur Männer, ohne Hosen, statt dessen Röckchen, ansonsten Brustpanzer, Helme, Schilde, Arm- und Beinschienen und Waffen, Schwerter, Dolche, Spieße, damit hackten sie aufeinander ein, das kam mir bekannt vor, vor Jahren war ich mal im Colloseum von Babylon gewesen.

Jonas: Gladiatoren, das sind Gladiatoren.

Beringer: Sehr gut, Jonas, sehr gut. Sie befinden sich in einem altrömischen Amphitheater.

Jonas: Kain-und-Abel-Szenario vor 2 Jahren.

Waldorf: Korrekt. Vorsicht!

Jonas: Die Warnung kam zu spät. Ich lag im Sand, in ein Netz eingewickelt, ein unangenehmer Typ hatte es mir übergeworfen, jetzt kam er näher, mit geschwungen-em Dreizack, die Spitzen glitzerten in der Sonne. Das sah nicht gut aus.

Sam: Nicht verzagen, Sammy fragen. Leg ihn um den Retiarius, streck ihn danieder.

Jonas: Und womit? Mir haben sie keinen Dreizack gegeben.

Sam: Du brauchst ihn nicht, o Jonas mein, hast du doch deinen Colt, zieh, Jesse James, und ziele gut.

Jonas: Sam war diesmal ein Sklave, ein kleiner krummer alter Sklave, der mit einem Besen Sand über die Blutlachen fegte, er sah aus wie ein Idiot, aber sein Rat war gut. Ich zog und schoß, der Dreizacktyp fiel um, mit meinem Boie-Knife schnitt ich mich aus dem Netz.

Jonas: So, wenn mir jetzt mal jemand bitte den Ausgang zeigen würde.

Waldorf: Mit Vergnügen, Jonas, durchqueren Sie die Arena, drüben auf der anderen Seite sehen Sie die Kaiserloge, ziehen Sie sich an der Brüstung hoch und...

Jonas: Hallo? Hallo Frau Waldorf!

Sam: Die Verbindung ist unterbrochen, durch Sir Samuel, alsquier und hochwohlgeboren.

Jonas: Bist du verrückt, Sammy, sie steht auf meiner Seite.

Sam: Ja, das glaubst du, treuherziger Trottel.

Jonas: Aber sie hat doch auf Jonas gewettet.

Sam: Indeed, Sir, und sie will auch gewinnen, doch in aller erster Linie will sie was fürs Auge und fürs Herz. Viermal S. Sport, Spiel, Spaß, Spannung. Sie hätte dich cool ins nächste Szenario geschickt. Starwars. Würde mein hochgemut, doch eher niedrigbegabter Jonas sich gerne mit Darth Vader anlegen?

Jonas: Muß nicht sein, Sammy.

Sam: Siehste, na also. Hör auf Sam, der bringt dich raus, raus aus den Holostudios von Supermedia, zurück in die wirkliche Welt. Die kleine Holztür hinter dir.

Jonas: Vor der die wandelnde Eisenwarenmesse steht.

Sam: Der Murmillo, den wirst du totschießen.

Jonas: Werd’ ich?

Sam: Stell dich nicht an, ist nur ein Android.

Jonas: OK, oder bene, wie die alten Römer sagen. Hinter der Tür war ein Fahrstuhl, kein bißchen antik, babylonische Postmoderne. Ich fuhr nach unten, Sam blieb bei mir, nicht als Sklave, das wäre ein Stilbruch gewesen, jetzt war er nur eine Stimme in meinem Ohrkopfhörer. Nicht die einzige.

Beringer: Laufen Sie nur, mein Guter, laufen Sie nur weg, ich krieg Sie.

Jonas: Stell ihn ab, Sam, er macht mich nervös.

Sam: Untergeschoß. Versorgungstrakt. Alles aussteigen, Weiterfahrt per E-Vespa.

Jonas: Drei E-Vespas standen am Fahrstuhl, eine griff ich mir, vor mir öffneten sich zwei Gänge, sauber, indirekt beleuchtet, abgestandene Luft, Sam schickte mich nach links, Richtung Babylon, und Jonas ritt munter fürbaß. Ein Cowboy auf einer Vespa, wenn das kein Stilbruch war. Nach ein paar Kilometern hörte ich was, hinter mir, Verfolger, Beringers Leute vermutlich, ganz allmählich kamen sie näher, ich fuhr rechts ab in einen Seitengang, bis es nicht mehr weiterging, jedenfalls nicht horizontal. Ein enger Schacht führte nach oben, in die Wand waren Stahlklammern eingelassen. Die Verfolger waren nicht mehr weit. Jonas kletterte. Wohin?

Sam: Zu eben jenem Ort, welcher meinem Jonas vorerst ein gewisses Maß an Sicherheit zu offerieren vermag. In den Keller von Holonetwork.

Jonas: Der schärfsten Konkurrenz von Supermedia, keine schlechte Idee, Sammy. Die Frage ist nur, werden Sie Jonas aufnehmen.

Sam: Sie werden, o www Punkt wonnig wuchernde Warze des Weltalls, schon um Beringer eins auszuwischen. Mach die Klappe auf.

Wächter: Halt! Sie betreten das Territorium von Holonetwork. Wer sind Sie? Was wollen Sie?

Jonas: Ich beantrage Asyl. Supermedia ist hinter mir her.

Wächter: Kommen Sie rein.

Jonas: Sie hörte sich an, was Jonas zu berichten hatte. Eine noch junge Frau, modisch kahlgeschoren, mit eleganten goldenen Lacksträhnen auf der nackten Kopfhaut. Jana Jarmilova, Vizepräsidentin von Holonetwork.

Jana: Verantwortlich für Sicherheitsfragen, defensives Marketing und Ranking.

Jonas: Also für den Kampf mit der Konkurrenz.

Jana: Ein vulgärer Ausdruck, wir benutzen ihn niemals. Was Sie mir da schildern, Herr Jonas, klingt nicht uninteressant. Adolf Beringer soll versucht haben, die von seiner Firma produzierte Kain-und-Abel-Show zur Verfolgung eindeutig privat motivierter Ziele zu nützen. Das wäre ein massiver Verstoß gegen § 17 Absatz 4 der Allgemeinen Wirtschaftsordnung von Babylon. Haben Sie Beweise, Herr Jonas?

Jonas: Ich bin der Beweis.

Jana: Sie können mir viel erzählen. Um gegen Beringer vorgehen zu können, brauchen wir objektives Material. Holobilder, wenn möglich, können Sie die beschaffen?

Jonas: Dazu müßte ich zurück zu Supermedia, zu Beringer und seinen Spielchen, das kommt nicht in Frage, Beringer will mich unbedingt umbringen.

Jana: Ihre Sache, Herr Jonas, Ihr Risiko. Wenn Sie uns wasserdichte, juristisch stichhaltige Beweise liefern, zahlen wir Ihnen 10.000 Euros.

Jonas: Nein.

Jana: Wie Sie wollen, Herr Jonas, Ihr Asylantrag ist abgelehnt. Raus.

Jonas: Moment. 10.000 Euros?

Jana: 12.000.

Jonas: Das muß ich mir überlegen.

Jana: Tun Sie das, Herr Jonas, Sie haben eine halbe Stunde Bedenkzeit.

Jonas: Sehr freundlich. Was sollte ich tun? Eine schwierige Entscheidung, aber sie wurde mir leichter gemacht, durch Adolf Beringer persönlich. Er nahm wieder Kontakt zu Jonas auf, Sam ließ ihn durch, das war gut so.

Beringer: Was soll das sein, mein Bester. Sich bei der Konkurrenz verkriechen, wie jämmerlich, hahaha, und es nutzt Ihnen nichts, nicht das mindeste. Sie kommen doch zu mir zurück und bringen die Sache zu Ende.

Jonas: Ich lasse mich umbringen, meinen Sie.

Beringer: Das will ich doch stark hoffen, mein Guter.

Jonas: Mein Bester, darauf können Sie lange warten.

Beringer: Das glaube ich nicht. Drei Stunden, höchstens, wenn Sie nach Ablauf dieser Frist nicht in den Supermedia-Studios auftauchen, mein Teurer, dann...

Jonas: Was dann?

Beringer: Dann stirbt Chefinspektor Brock eines jähen und unangenehmen Todes.

Jonas: Brock?

Beringer: Brock. Ich habe den Guten in meine Gewalt gebracht, Verehrtester, um Sie zum Kommen zu überreden.

Jonas: Ja sind Sie denn jetzt total ausgerastet, Beringer. Sie kidnappen einen Kripobeamten und drohen ihn zu töten.

Beringer: Der Zweck heiligt die Mittel. Und außerdem, was ist schon so ein mickriger Schreibtischfurzer gegen Ausnahmemenschen wie Beringer oder Jonas.

Jonas: Danke für die Blumen.

Beringer: Keine Ursache. Für Sie, mein Lieber, tue ich alles. Dreimal haben Sie Beringer schlecht aussehen lassen, ein viertes Mal wird es nicht geben, weil es sehr bald Jonas nicht mehr geben wird. Das ist mein Ziel, mein großes Ziel, mein Lebensziel.

Jonas: Sie sind verrückt, Beringer, verrückt wie...

Sam: Wie hundert Hutmacher, wie tausend Märzhasen.

Jonas: Mindestens. Machen Sie mit Brock, was Sie wollen, Beringer, das ist mir völlig egal, schalt ihn ab, Sam.

Sam: Völlig egal, wirklich und wahrhaftiglich? Geh in dich, o Mensch.

Jonas: Was bedeutete mir Chefinspektor Brock. Mein Freund war er nicht, mein Feind auch nicht, er war mein Freundfeind, Feindfreund, immer wieder hatte er Jonas Knüppel zwischen die Beine geschmissen, immer wieder hatte er Jonas geholfen, zuletzt im Fall Invasion, da hatte er mir das Leben gerettet. Ich wollte nicht, aber ich hatte das Gefühl, ich mußte. Beringer war entzückt.

Beringer: Sehr gut, mein Schöner, äh, wollte sagen, sehr schön, mein Guter. Genau das hatte ich erwartet. Wissen Sie, ich habe von meinen zahmen Firmenpsychologen Ihr Persönlichkeitsprofil erstellen lassen, und demnach ist ihr wesentlicher, ihr entscheidender Charakterzug Loyalität. Kommen Sie, mein loyaler Jonas, kommen Sie schnell, der Wilde Westen wartet.

Jonas: Keine Helikopter, Beringer.

Beringer: Niemals.

Jonas: Keine MG’s.

Beringer: Auf keinen Fall.

Jonas: Nur klassischer Wilder Westen.

Beringer: Nichts anderes.

Jonas: Und Brock lassen Sie laufen.

Beringer: Versprochen. Mein großes Ehrenwort.

Sam: Nana.

Jonas: Wieder war Jonas im Wilden Westen, im Szenario der Kain-und-Abel-Show, diesmal sah ich es anders als vorhin. Klarer. Präziser. Jetzt wußte ich Bescheid. Die Holzhäuser waren aus Plastik. Die Cowboys und die Bürger am Straßenrand waren Androiden, nur Jonas war echt. Er stand mitten auf der Hauptstraße von Tombstone, einen Colt in der Hand und wartete. Ganz hinten, wo die Stadt zu Ende war, tauchte eine Figur auf, kam langsam näher, nicht sehr groß, nicht sehr schlank, der Mann kam mir bekannt vor.

Jonas: Brock!

Sam: Kotzbrock.

Jonas: Das ist Brock.

Beringer: Gut beobachtet, Jonas.

Jonas: Sie haben mir versprochen, ihn freizulassen, Beringer.

Beringer: Ich hab's mir anders überlegt.

Jonas: Ihr Ehrenwort haben Sie mir gegeben.

Beringer: Ach wissen Sie, man muß flexibel sein. Ein Duell Jonas gegen Brock, ist das nicht eine Wahnsinnsidee? Jeder hat einen Revolver, in jedem Revolver steckt eine Patrone, ehrlicher Kampf, Mann gegen Mann.

Jonas: Und wenn’s keinen Kampf gibt, weil Jonas nicht mitmacht?

Beringer. Dann lasse ich sämtliche Androiden im Szenario auf Sie feuern, mit scharfer Munition, wie ein Sieb werden Sie aussehen, mein Hochgeschätzter.

Sam: Siehste.

Jonas: Und wenn ich Brock umlege, kann ich dann gehen?

Beringer: Wenn Sie mich so direkt fragen, Jonas, das wäre keine wirklich gute Lösung.

Jonas: Ich verstehe.

Waldorf: Bitte nicht kneifen, Jonas, seien Sie ein Sportsmann, tun Sie Ihr Bestes. Ich will meine Wette gewinnen.

Jonas: Und was danach mit mir passiert, Frau Waldorf...

Waldorf: Geht mich nichts an. Machen Sie das mit Beringer aus.

Jonas: Es sah schlecht aus für Jonas, aber ich hatte ja noch einen Trumpf im Ärmel. Holonetwork. Sam blockte Beringer und Waldorf ab und verband mich mit Jana Jarmilova.

Jonas: Sie haben zugehört, Frau Jarmilova.

Jana: Und zugeschaut, dank der Microcam, die Sie ins Szenario eingeschmuggelt haben, Jonas.

Jonas: Dann haben Sie jetzt genug Material gegen Beringer. Greifen Sie ein, ich will raus. Das hier macht mir schon lange keinen Spaß mehr.

Jana: Durchaus verständlich, Herr Jonas, doch ein Eingriffen unsererseits wäre zu diesem Zeitpunkt inopportun.

Jonas: Was soll das heißen?

Jana: Wir halten es für effektiver, noch ein wenig abzuwarten, bis jemand tatsächlich zu Tode kommt.

Jonas: Jemand?

Jana: Sie oder der Chefinspektor. Am Besten natürlich beide, dann haben wir wirklich was gegen Beringer in der Hand.

Jonas: Sie wollen Brock und mich draufgehen lassen.

Jana: So leid es mir tut. Natürlich sind wir Ihnen dankbar, Herr Jonas, Sie waren uns eine große Hilfe, aber...

Jonas: Der Zweck heiligt die Mittel.

Jana: Sie sagen es. Machen Sie’s gut.

Jonas: Der Trumpf im Ärmel hatte nicht gestochen. Was nun. Jonas brauchte Hilfe. Dringend. Und es gab schließlich noch jemand, an den ich mich wenden konnte, der für Rat und Hilfe zuständig war, und seinem Herrn aufs Wort gehorchte. Immer und überall.

Jonas: Sammy. Sam!

Sam: Hier! Hier bin ich, Majestät, und steh zu Diensten. Wenn alle dich verlassen, Sam bleibt dir ewig treu.

Jonas: Wo hast du gesteckt?

Sam: Mein Gott, die Arbeit, der Streß.

Jonas: Streß? Hast du vielleicht auch Migräne? Verdammt noch mal, die hauen mich hier in die Pfanne und du machst einen Bummel durchs Netz.

Sam: O also das tut weh. Bummel. Migräne. Undankbarkeit, dein Name ist Jonas. Hat Sam ihn nicht geschindet und geschuftet wie ein Berserker, um seinem Herrn eine Überlebenschance zu ermöglichen.

Jonas: Ach wirklich, und was hast du anzubieten?

Sam: Ein Persönlichkeitsprofil, zwei Persönlichkeitsprofile der Herrschaften Beringer und Waldorf. Und was mögen besagte Profile uns wohl verraten, Herr Nachbar.

Jonas: Vielleicht verrätst du’s mir, Sammy.

Sam: Sie sind hier.

Jonas: Beringer und Waldorf?

Sam: Yes, eben dieselben, hier im Wildwestszenario, höchstpersönlich, alldieweil sie den dramatischen Höhepunkt nicht am Monitor erleben wollen, aus zweiter Hand sozusagen, sondern echt, wirklich und real.

Jonas: Da könntest du recht haben, Sammy.

Sam: Könnte? Erlauben Sie mal, Gnädigste.

Jonas: Und wo genau stecken die beiden? Hast du das rausgekriegt?

Sam: Jaja, es war nicht leicht, ich sag es frei heraus, viel Schwitzen und Schwielen hat es mich gekostet, viel Müh und Plag.

Jonas: Jajajajajajajajajaja. Wo stecken sie, Sam?

Sam: Ganz ganz ganz ganz ganz ganz nah, in der ersten Reihe, symbolelisch gesprochen.

Jonas: Wo?

Sam: In der Postkutsche.

Jonas: Jonas stand direkt vor der Wells Fargo Station. Neben der Postkutsche, die vor einer Stunde aus Dodge City gekommen war. In der Kutsche saßen zwei Passagiere. Ein Mann mit Vollbart und dunkler Brille, eine Frau mit großem Schleierhut, Beringer und Waldorf, falls Sam sich nicht irrte, und wie man weiß, irrt sich Sam nur sehr selten. Brock war nicht mehr weit entfernt. Er blieb stehen, wir sahen uns an. In seinen Augen stand: Wirst du schießen, Jonas. Meine Augen fragten zurück: Wirst du schießen, Brock. Jonas hob die rechte mit dem Colt, machte eine Drehung von 90 Grad und war mit zwei schnellen Sätzen an der Postkutsche. Durchs Fenster zielte ich auf den Vollbart.

Jonas: Hände hoch, Beringer. Sie auch, Waldorf. Kommen Sie, Brock, helfen Sie mir, die beiden in Schach zu halten. So, in jeder Waffe ist eine Patrone. Das reicht für Sie beide.

Waldorf: Meinetwegen brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, Jonas, ich stehe auf Ihrer Seite, das wissen Sie doch.

Jonas: Ach ja.

Beringer: Was wollen Sie, Jonas?

Jonas: Raus, mein Guter. Stellen Sie das Szenario ab. Los!

Beringer: Wenn Sie darauf bestehen. Abschalten! Aber das bringt Sie nicht weiter, Jonas, und raus schon gar nicht. Das Studio ist umstellt von Supermedia-Sicherheitskräften.

Jonas: Und Sie Verehrtester, sind umstellt von Jonas und Brock. Ihre Sicherheitskräfte sind neutralisiert.

Beringer: Sie aber auch. Wie geht’s jetzt weiter?

Waldorf: Wie auch immer. Eins steht auf jeden Fall fest. Jonas hat sich durchgesetzt. Das heißt, ich habe unsere Wette gewonnen, Beringer.

Beringer: Wie kommen Sie denn auf die hirnverbrannte Idee, Waldorf? Jonas hat sich vor dem Kampf gedrückt, mit unfairen Methoden. Sie haben verloren, Waldorf.

Waldorf: Die Methoden stehen nicht zur Debatte. Das Ergebnis ist eindeutig. Sie müssen zahlen, Beringer, 200 Millionen, wenn ich bitten darf.

Beringer: Ich denke nicht daran.

Waldorf: Was sind Sie doch für ein widerliches Arschloch.

Beringer: Blöde Kuh!

Waldorf: Seniler Sack!

Beringer: Hysterische Gewitterziege!

Waldorf: Ha!

Jonas: Das war zu viel. Astoria Waldorf holte aus und verpaßte ihrem Wettgenossen ein paar gewaltige Maulschellen, gefolgt von einem rechten Aufwärtshaken. Beringer ging zu Boden, Waldorf trat zu, mehrmals, heftig, Beringer verlor Bart und Brille...

Beringer: Aufhören. Jonas, helfen Sie mir, ich bin ein alter Mann, ich bin krank.

Waldorf: Ein gemeiner Betrüger sind Sie, Beringer, ein Gauner, ein mieses Schwein!

Sam: Wie die letzten Volkrentner im Dipsomaten.

Waldorf: Schuft! Scheißkerl!

Beringer: Ich bin verletzt, ich blute, Hilfe! Der große Adolf Beringer von Supermedia verliert Blut. Ein Arzt. Ambulanz!

Sam: Sehr schön, Herr Beringer, weiter so. Sie haben ein großes Publikum, ein sehr großes. Wir sind nämlich auf Sendung.

Jonas: Was?

Sam: Ja, bereits vor etlichen Minuten hat Sam sich erlaubt, die Microcams zu reaktivieren und ihre Bilder an alle Monitore in Babylon zu schicken. Millionen sehen uns zu, Damen und Herren, Millionen bilden sich eine Meinung.

Stimme: Achtung, Achtung, eine Eil- und Sondermeldung für alle Mitarbeiter von Supermedia. Mit sofortiger Wirkung entbindet der Aufsichtsrat von Supermedia Herrn Adolf Beringer von seinen Aufgaben als Präsident der Firma. Seine Anordnungen sind unwirksam, ihnen ist keinesfalls Folge zu leisten.

Waldorf: Haben Sie gehört, Beringer? Sie sind gefeuert. Supermedia läßt Sie fallen. Sie sind schlecht fürs Image.

Jonas: Damit war die Show vorbei, endgültig. Die Sicherheitskräfte zogen sich zurück. Jonas war frei. Brock wollte Beringer festnehmen, aber Waldorf hatte eine ganz andere Idee.

Beringer: Ich blute, ich bin schwer verwundet.

Waldorf: So ist es, Beringer. Sie sind kampfunfähig. Und nach den Regeln Ihrer Kain-und-Abel-Show stimmt das Publikum über kampfunfähige Mitspieler ab, ob sie endgültig erledigt werden sollen oder weiterleben dürfen. Fragen wir doch die Zuschauer, was wir mit Ihnen machen sollen, Beringer.

Beringer: Nein!

Waldorf: Was meinen Sie, Jonas.

Jonas: Ich gehe, machen Sie das unter sich aus.

Jonas: Wie die Sache ausging, weiß ich nicht. Ich sah zu, daß ich rauskam, raus aus dem Wildwestszenario. Raus aus den Studios von Supermedia. Raus aus der virtuellen Holowelt. Zurück nach Babylon, ins echte grimmige Leben.

Sam: Wenn Sie denn wirklich echt ist, die sogenannte Wirklichkeit. Stellt nicht vielleicht Babylon auch nichts anderes dar, als ein gigantisches Holostudio, in welchem an jedem Tag und in jeder Nacht Millionen von Liveshows ablaufen.

Jonas: Für wen, Sammy? Wo ist das Publikum?

Sam: Ja, irgendwo da oben?

Jonas: Eher ganz unten würde ich sagen.

Sam: Ja, oder vielleicht hinten?

Jonas: Vorne, rechts, links?

Sam: Salomo der Weise spricht: Nichts genaues weeß man nicht.

Das war Wildwest. Eine Folge aus der Science-Fiction-Krimiserie Der letzte Detektiv von Michael Koser. Den Detektiv sprach Bodo Primus, seinen Supercomputer Sam Peer Augustinski. Außerdem hörten Sie Carolin Fink, Achim Höppner, Horst Sachtleben, Katja Schild, Ingeborg Solbrig und andere (Holger Buck, Rena Zednikova, Peter Lersch, Jürgen Donien, Helmut Gillitzer-Felber). Ton und Technik: Günter Heß und Daniela Röder. Assistenz: Martin Trauner. Regie: Werner Klein. Eine Produktion des Bayerischen Rundfunks aus dem Jahr 2001 in Dolby Surround. Redaktion: Erwin Weigel.

Beitrag vom 02.04.2022 - 21:30
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