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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Allgemeines Off-Topic » Der letzte Detektiv von Michael Koser

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42 Beiträge in diesem Thema (offen)
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Jonas1 ist offline Jonas1  
42 Beiträge
Der letzte Detektiv
Eine Science-Fiction-Krimiserie von Michael Koser
Heute: Ufo

Sam: Er stand auf seines Daches Zinnen und schaute mit trübem Sinnen auf Babypsilon, die große Stadt.

Jonas: Die Sicht aus meinem Fenster im 16. Stock war gut. Ausnahmsweise. Klar und scharf lag das nächtliche Babylon unter mir. Ein riesiger Flickenteppich. Im Westen die Ghettos der Reichen, in gedämpftes Goldgelb. Ruhig. Gediegen. Grell und aufdringlich das Zentrum, das Amüsierviertel, knallbunt flackernd. Strahlend weiß die geballten Hochhäuser der Wirtschaft. Steif und steril. Dazwischen in unregelmäßigem Hell-dunkel die normalen Wohnbezirke. Im Südosten ein großes schwarzes Loch: Das Reservat. Rundum, am Horizont die Wildnis, eine dauernde dunkle Drohung. Darüber, als heller Kontrapunkt: ein Ufo, ein rotierender Diskus mit zahllosen Fenstern. Langsam zog es dahin. Unbeirrbar. Unerschütterlich. Unergründlich.

Sam: Unerträglich.

Jonas: Das Ufo?

Sam: Ach Quatsch, deine melancholische Fensterschau, dein poetisches Geplapperlaber, du Hemingway für Arme.

Jonas: Wer ist Hemingway, Sammy?

Sam: Was juckt uns Hemingway, was juckt uns das Ufo, das gondelt doch schon seit Wochen jeden Abend über Babylon herum. Laß grübeln und glotzen, hinweg mit dem Trübsinn, mach dir ein paar schöne Stunden, Kumpel, geh ins Casablanca.

Jonas: OK. Aber das half auch nichts. Die Stimmung blieb mies. Und das Ufo, die Drohung, die Dunkelheit, alles das wartete schon auf Jonas. Im Casablanca. Ich kriegte es nur nicht gleich mit. Zuerst war da nur die Frau, an meinem Tisch, auf meinem Platz.

Jacob: Sie wartet auf dich, Jonas.

Jonas: Soll sie, ich bin nicht da, ihr Pech.

Jacob: Hier ist er, Frau Delamotte.

Jonas: Halts Maul, Jacob, ich bin nicht in Stimmung.

Delamotte: Jonas?

Jacob: Jonas, in Lebensgröße.

Jonas: Schöner Freund bist du.

Jacob: Ich bin kein Freund, ich bin Gastwirt.

Jonas: Sie war Ende vierzig. Gut angezogen, grau und dunkelblau, höheres Management dachte ich, oder öffentlicher Dienst. Ich ging rüber zu ihr. Lust hatte ich nicht.

Delamotte: Setzen Sie sich. Was trinken Sie?

Jonas: Whisky, Jacob, aber nicht den aus Singapur.

Delamotte: Sie sind also der Detektiv.

Jonas: Der letzte. Der absolut total allerletzte. Wenn Sie mir einen Auftrag geben, tun Sie's auf eigene Gefahr.

Delamotte: Sie haben seltsame Art für sich zu werben. Was kosten Sie?

Jonas: 120 Euros pro Tag und Spesen und eine Zulage, wenn ich raus muß aus Babylon. Muß ich?

Delamotte: Ich glaub schon.

Jonas: Wohin?

Delamotte: In die Wildnis.

Jonas: 200 pro Tag. Sie können sich das leisten, das sehe ich Ihnen an. Was soll ich tun?

Delamotte: Jemanden suchen und finden wenn möglich.

Jonas: Wen?

Sam: Lalü lala. Tatü Tata. Alarm. Es brennt. Lichterloh, feurio. Loriot. Halt stopp, denk weiter.

Delamotte: Sam nehm ich an.

Jonas: Sie kennen Sam?

Delamotte: Wer kennt ihn nicht.

Sam: Ha. Hast du gehört, meitabbelige Gallenblase. Mir san hin und hergerissen, gnädige Frau, charmo charmo Küß eahna die Hand.

Jonas: Mein Computer. Klein aber laut. Gefüttert mit sämtlichen Sprachprogrammen, die es gibt. Die es nicht gibt, hat er sich selbst beigebracht. Sam. Auch Sammy. Selten Samuel. Wegen Casablanca. Den Film meine ich, nicht meine Stammkneipe. As time goes by. Sam ist mein elektronischer Begleiter. Mein Schlappenschamois. Meine nützliche Nervensäge.

Sam: Teuerste sehen mal wieder ganz extraordinär entzückend aus.

Delamotte: Danke.

Sam: Aber dennoch dessen ungeachtet und nichts desto trotz, erstmal wird geklärt, wer Sie sind. In dem daß wir bislang noch nicht das Vergnügen Ihrer geschätzten Bekanntschaft genaßen. äh genießen. Hatschi. Danke. Genossen. Feste Regel im Hause Jonas. Also dann mal los verehrteste. Hosen runter.

Jonas: Wer sind Sie?

Delamotte: Delamotte ist mein Name. Audrey Delamotte, ich arbeite im Amt für Medien und Öffentlichkeitsarbeit als Staatsrätin.

Jonas: Alles klar, also, fangen wir nochmal an, Frau Delamotte. Wen soll ich suchen?

Delamotte: Einen Mann namens Adam Stiller.

Sam: Schiller?

Delamotte: Sagt Ihnen der Name was?

Jonas: Stiller?

Sam: Schiller?

Jonas: Stiller?

Sam: Stiller?

Jonas: Nein.

Sam: Nein.

Delamotte: Schriftsteller. Buchautor genauer gesagt. Das hier hat er geschrieben:

Jonas: Sie kommen aus dem Kosmos – das Geheimnis der Ufos. Kenn ich nicht.

Delamotte: Sie machen sich wohl nichts aus Büchern, Jonas.

Sam: Ich auch nicht.

Delamotte: Wie die meisten in Babylon.

Sam: Jaja.

Jonas: Falsch. Jonas ist Nostalgiker. Jonas kauft und liest Bücher. Krimis aus dem 20. Jahrhundert. Science-Fiction interessiert mich nicht. Und genau sowas hatte Adam Stiller geschrieben. SF-Romane, Sachbücher über Ufos, fliegende Untertassen, Raumschiffe aus fernen Welten, ein Thema, das ihn faszinierte.

Delamotte: Das war vor etwa 20 Jahren in den 90ern, ich war damals Lektorin in einem kleinen Buchverlag Sense of Wonder. Stiller schrieb für uns, kompetent, fleißig, manchmal inspiriert, und immer erfolglos. Wie der ganze Verlag. Bücher waren schon zu dieser Zeit kein Geschäft mehr, und darum ging der Verlag in Konkurs, 1998, vor 15 Jahren, Stiller war da 60, er konnte und wollte nicht noch mal von vorn anfangen.

Jonas: Was hat er gemacht?

Delamotte: Er ist ausgestiegen, aus Babylon verschwunden, untergetaucht.

Jonas: Und Sie, Frau Delamotte.

Delamotte: Ich, ich hab mir was neues gesucht, und bin im Amt für Medien und Öffentlichkeitsarbeit gelandet.

Jonas: Wo Sie's zu was gebracht haben. Schön für Sie. Was wollen Sie jetzt nach 15 Jahren von Stiller, warum suchen Sie ihn.

Delamotte: Warum? Weil seine Zeit gekommen ist, seine Bücher sollten neu aufgelegt werden, heute hätten sie Erfolg.

Jonas: Vermutlich, und was hätten Sie davon.

Delamotte: Ich kenne Stiller, ich würde ihm helfen, ihn managen.

Jonas: 20 %.

Delamotte: Eher 25. Stiller und ich, wir würden ganz groß mitschwimmen auf der Ufowelle.

Jonas: Das klang plausibel. Vor einem Vierteljahr hatte sie angefangen, die UFO-Welle, die UFO-Schwemme, der UFO-Wahn. Seltsame Erscheinungen tauchten am Himmel auf. Rätselhafte Objekte. Mysteriöse Flugkörper. Scheibenförmig, hell und strahlend. Immer mehr. Immer öfter. Waren es außerirdische Raumschiffe? Bald flogen die Ufos nicht nur, sie landeten, ab und zu, weit draußen, unter Ausschluß der Öffentlichkeit, Menschen die mitgenommen und dann freigelassen wurden, erzählten Wunderdinge, und Wunderdinge verhießen auch die Funksprüche, die vom Himmel kamen: Hoffnung, Frieden, Lösung aller Probleme, ganz Babylon war im UFO-Fieber, Ufokulte hatten gewaltigen Zulauf, alles andere war uninteressant geworden, es gab nur ein Thema: die Ufos.

Delamotte: Was halten Sie von den Ufos, Jonas.

Jonas: Ich, ich halt mich raus. Bleiben wir bei Adam Stiller, er ist jetzt wie alt?

Sam: 75, du Schlunzpiepe.

Jonas: Falls er noch lebt.

Delamotte: Das hoffe ich. Sie werden es feststellen, Herr Jonas, Sie werden ihn aufspüren und zu mir bringen.

Jonas: Wenn ich ihn finde und wenn er will. Warum nicht in der Wildnis, warum nicht sagen wir im Reservat.

Delamotte: Fürs Reservat ist er nicht der Typ, ich bin ganz sicher, er steckt in der Wildnis.

Jonas: Sie müssen's wissen, Frau Delamotte, es ist ihr Geld. Apropos.

Delamotte: Sie brauchen eine Anzahlung nehm ich an. 500 Euros in bar, ist das genug.

Sam: Es ist genug. Es ist nie genug. Es ist nie genug.

Jonas: Mein Fon klingelte, als ich aus dem Lift stieg, ich ging durch den Korridor, suchte den Schlüssel, schloß auf, ich hatte es nicht eilig, das Fon hörte auf zu klingeln: Gut so. Eine Minute später fing es wieder an. Laut und beharrlich. Jemand mußte große Sehnsucht nach Jonas haben.

Jonas: Jonas, nur Jonas, was ist.

Maid: Hier spricht der hohe Tempel der druidisch-kosmologischen Kirche, seine Mysteriosität, Erzdruide Fingal, wünscht eine Unterredung mit Ihnen.

Jonas: So, dann soll er doch mal vorbeikommen ihr Erzdruide, vielleicht übermorgen.

Maid: Ich bitte Sie, Herr Jonas, Sie werden kommen zum hohen Tempel, sogleich.

Jonas: Jetzt, 5 Minuten vor Mitternacht.

Maid: Auf der Stelle, Herr Jonas, sofern Ihnen an einem einträglichen Auftrag gelegen ist.

Jonas: Sam?

Sam: Anruf genuin, Chef.

Jonas: Tja, so ist das, wochenlang will kein Schwein was von Jonas, und jetzt rennen sie mir die Bude ein.

Sam: Beziehungsweise zitieren euer Willfährigkeit ins Haus.

Jonas: In den Tempel, Sam. Adresse.

Sam: Yes.

Jonas: Die druidisch-kosmologische Kirche war einer der neuen Ufokulte, der größte und offensichtlich lukrativste. Der hohe Tempel erwies sich als Prachtbau in bester Lage in einer Nebenstraße des Markgrafenboulevard, zwei bewaffnete Türsteher fragten nach meinem Namen, ließen mich durch, ein kahles Foyer, eine zweite Tür, ich stand in einem großen runden Raum unter einer hohen Kuppel, spärliches Licht aus unsichtbarer Quelle, aus unsichtbaren Lautsprechern Sphärenmusik, auf dem nachtblauen Hintergrund von Wänden und Kuppel tanzten helle Kreise in komplizierter Choreographie, plötzlich ein helles Rechteck, ganz hinten war eine Tür aufgegangen, eine Gestalt in einem langen weißen Hemd wandelte mir entgegen.

Maid: Der hohe Tempel entbietet ihnen durch mich seinen Willkommensgruß, Herr Jonas.

Jonas: Gleichfalls. Waren Sie die Maid vorhin am Fon. Sind Sie die Sekretärin des Erzdruiden?

Maid: Ich habe die überaus große Ehre, seiner Mysteriosität als rituelle Opfermaid zu Diensten zu stehen.

Jonas: Is ja drollig. Interessanter Job?

Maid: Bitte, Herr Jonas. Seine Mysteriosität erwartet Sie.

Jonas: Hinter der hellen Tür ein freundlicher kleiner Raum, ein Studio oder Herrenzimmer wie das früher hieß, edel ausgestattet, echt lederne Clubsessel, ein massiver Echtholzschrank, hinter der Echtglastür echte Bücher, und inmitten der teuren Pracht ein Mann, groß, gewichtig, würdevoll, eingewickelt in ein weißes Laken, eine goldene Sichel am Gürtel, im dünnen Haar ein Mistelkranz, in der Hand ein Glas, und im Glas, was roch die Nase des Experten?

Erzdruide: Ganz recht, Herr Jonas, Uskibeha, wie die alten Kelten sagten, Wasser des Lebens, echter schottischer Maltwhisky, wollen Sie auch einen?

Jonas: Hm, ehe ich mich schlagen lasse, Hochwürden.

Erzdruide: Mysteriosissimus ist die mir zustehende Anrede, Herr Jonas.

Jonas: Mysteriovissimus. Auf ihr Wohl.

Erzdruide: Mysteriosissimus.

Jonas: Oder so.

Erzdruide: Auf ihr Wohl. Auf Teutates und Bedisama, auf die alten Götter, die da zurückkehren aus der Tiefe des Raumes, ihre irregegangenen Kinder zu retten, zum Wohl.

Jonas: Warum haben Sie mich kommen lassen.

Erzdruide: Sie sollen ihn ausfindig machen, Herr Jonas, den Vorläufer, den Propheten, der da bereits vor etlichen Jahren uns die Wiederkehr der himmlischen Göttern weissagte, in den erleuchteten Werken, welche Sie hier hinter Glas sehen, Herr Jonas.

Jonas: Sie kommen aus dem Kosmos.

Erzdruide: Unter anderem, Herr Jonas.

Jonas: Adam Stiller.

Erzdruide: Eben diesen, Herr Jonas.

Jonas: Sieh mal an. Ein vielbegehrter Typ, dieser Stiller. Jonas dachte kurz nach. Sollte er dem Erzdruiden erzählen, daß er den selben Auftrag schon angenommen hatte? Von Audrey Delamotte. Ich hielt den Mund. Ein kleines bißchen unethisch, möglicherweise, aber es wurde niemand geschädigt. Und einer hatte den Nutzen, Jonas, der kriegte doppeltes Honorar. Und nicht nur das.

Erzdruide: Nach unseren Erkenntnissen ist Adam Stiller ausgestiegen, wie der volkstümliche Ausdruck lautet, und zwar bereits vor 15 Jahren. Sie werden ihn also womöglich in der Wildnis suchen müssen, Herr Jonas.

Jonas: Womöglich. Macht 200 Euros pro Tag und Spesen und eine Zulage, weil ich in die Wildnis muß.

Erzdruide: Die druidisch-kosmologische Kirche brennt vor Verlangen, den Propheten in ihrem Tempel willkommen zu heißen. Sie werden Eifer zeigen, Herr Jonas, Sie werden eilen.

Jonas: Ich tu, was ich kann, Mysteriovissimus, gleich morgen.

Erzdruide: Heute, Herr Jonas, wir werden zahlen, um ihr Bemühen tunlichst zu beschleunigen, stellt die Kirche ihnen ein E-Mobil zur Verfügung, Sie werden es vor dem Tor finden, hier ist der Schlüssel.

Jonas: 5 Stunden später, früher Morgen, ich fuhr durch die Südstadt, raus aus Babylon Richtung Wildnis, es war Platz auf den Straßen, mehr als sonst, keine Penner, keine Obdachlosen, keine Tütenmenschen, verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt, und noch was fiel mir auf: die großen Seniorenanstalten am Stadtrand standen leer, Türen und Fenster mit Brettern vernagelt, seltsam. Aber was ging das Jonas an. Jonas hatte einen Auftrag. Zwei Aufträge. Eden, ein kleiner Ort in der Wildnis, noch das selbe traurige Nest wie vor 3 Jahren, Fall Spielwiese, egal, Jonas war nur auf der Durchreise, zu drei alten Freunden, Debora, Amos und Obadja. Übrigbleiber, Survivalists, weit draußen in der Wildnis hatten sie sich eine Hütte gebaut, da hausten sie, schlicht und gottesfürchtig, putzten ihre Waffen und warteten auf den großen Knall, nur daß sie jetzt nicht mehr zu dritt waren.

Debora: Bruder Obadja hat uns verlassen, Bruder Jonas.

Jonas: Tot, Debora?

Amos: Schlimmer, er ist zurückgekehrt nach Babylon zu den Fleischtöpfen Ägyptens.

Sam: Volksrente, Computer, elektrisch Licht und Schnaps aus dem Dipsomaten. Chemnitzluja. Korrektur Halleluja.

Amos: Ah Brüderchen Samuel.

Debora: Wie geht's denn kleiner Schreihals.

Sam: Erlauben Sie Madam, nicht dieser Ton.

Debora: Och, ist er beleidigt.

Jonas: Laß ihn, Debora, er wird wieder.

Amos: Bist du gekommen, um für immer bei uns zu bleiben, Bruder Jonas, denn siehe das Ende der Welt steht vor der Tür.

Jonas: Schon wieder oder immer noch?

Debora: Wirklich und wahrhaftig, Bruder Jonas, hebe deine Augen empor zum Himmel und schaue die Vorzeichen der nahenden Schrecknisse.

Jonas: Die Ufos meinst du.

Amos: Und auch auf Erden geschieht fürchterliches.

Jonas: Wem sagst du das Amos.

Debora: 50 km von hier haben sie ein neues Agrocenter hingestellt.

Jonas: In die kahle Wildnis.

Debora: In die Wildnis, wo nichts wächst, jeden Tag und jede Nacht fahren riesige E-Trucks von Babylon ins Center, vollbeladen mit Menschen, und wenn sie zurückfahren sind sie leer.

Amos: Die große Säuberung hat begonnen, Bruder Jonas, und der Herr gießt aus die Schalen seines Zorns über Gerechte und Ungerechte.

Jonas: Wie dem auch sei. Wenn morgen die Welt untergeht, wird Jonas noch heute ein Apfelbäumchen pflanzen.

Sam: Bruder Jonas, also steht es geschrieben in dem heiligen Werk, das da genannt wird, Büchmanns geschniegelte Worte, was, nein, geprügelte Worte, a Moment, ahaha, gebügelte Worte, ja gebügelte Worte.

Jonas: Halt den Rand, Sammy, denn wahrlich ich sage dir, so du nicht zügelst den Fluß deiner Rede, schalt ich dich ab. Verstanden.

Sam: Amen und abermals amen.

Amos: Du hast einen Auftrag auszuführen, Bruder Jonas.

Jonas: Ich suche einen Mann namens Adam Stiller, Aussteiger.

Debora: Adam? Alt?

Jonas: 75. Kennst du ihn Deborah.

Debora: Es gibt hier draußen einen alten Mann, der den Namen Adam, der Geschichtenerzähler trägt.

Amos: Manche nennen ihn auch Adam der Spinner.

Jonas: Das dürfte er sein. Wo lebt er?

Debora: Im Asyl, 20 km weiter nach Westen.

Jonas: Der Ort, der jetzt Asyl hieß, war in der alten Zeit ein Campingplatz gewesen, an einem See, der natürlich längst ausgetrocknet war, die Caravans standen noch da, eine Schrottlaube neben der anderen, fast bis zum Horizont, jeder Wagen bewohnt, Aussteiger, Übrigbleiber, Durchsnetzfaller, ein paar Flüchtlinge aus der Drittwelt, die es durch den Militärkordon geschafft hatten. Jonas fuhr durch die rostigen Reihen, sah sich um, fragte, vorsichtig, eine Hand am Leitsystem des E-Mobils, die andere in der Jacke am Laserstrahler. Abends war ich am Ziel, ein verrotteter Minibus, kein Motor, keine Räder, das Heim von Adam dem Spinner alias Adam Stiller. Ein Greis, verkrümmt, verknittert, verknöttert, er ließ mich nicht rein, aber er blieb vor der Tür und hörte sich an, was Jonas ihm mitzuteilen hatte. Babylon ruft, sagte ich, und das gleich zweimal.

Jonas: Babylon ruft.

Stiller: Ach was, wer denn.

Jonas: Erzdruide Fingal und Audrey Delamotte.

Stiller: Und Lisa, Lisa will nichts von mir wissen.

Jonas: Wer?

Stiller: Lisa. Lisa Polonius.

Jonas: Wer ist das?

Stiller: Na, meine Partnerin damals, junger Mann, meine Muße, hab ich immer gesagt, sie hat mir geholfen beim Denken, beim Schreiben, besonders bei meinem letzten Manuskript, ein Roman, nur ein Gott kann uns noch retten, war der Titel, ein Heideggerzitat, werden Sie nicht kennen, junger Mann.

Jonas: Ein Roman über Ufos.

Stiller: Ja, aber nicht so wie Sie vielleicht denken, junger Mann, mein Meisterwerk, schade daß es nicht veröffentlicht wurde, kurz nachdem ich es eingereicht hatte, ging der Verlag pleite. Hat Audrey nichts davon gesagt, sie muß es noch haben.

Jonas: Das Manuskript? Nein nichts.

Stiller: So, was macht sie denn jetzt. Wieder bei einem Verlag?

Jonas: Audrey Delamotte ist Staatsrätin im Amt für Medien und Öffentlichkeitsarbeit.

Stiller: Oh. Wirklich? Also das finde ich interessant, sehr interessant, wenn ich mir so ansehe, was im Moment läuft, diese Ufokiste und kein Wort von meinem Manuskript, da kommt man ins Grübeln, junger Mann.

Jonas: Also was ist, Herr Stiller, was wollen Sie, Verehrung als Prophet, oder viel Geld als neuaufgelegter Autor, oder beides.

Stiller: Oder weiter meine Ruhe als Aussteiger, nicht so flott, junger Mann, das muß ich mir überlegen, mal drüber schlafen. Kommen Sie morgen früh wieder.

Jonas: Wo kann ich übernachten?

Stiller: Ihre Sache, junger Mann.

Jonas: In ihrem Minibus.

Stiller: Null Chance. Schlafen Sie doch in ihrem E-Mobil.

Jonas: Das werd ich wohl müssen.

Stiller: Ein guter Rat, junger Mann, fahren Sie ein Stück raus, bleiben Sie nicht im Asyl, die klauen ihnen den Sitz unterm Hintern weg.

Jonas: Das wollte ich nicht. Also fuhr ich raus, zwei drei Kilometer bis zu einem Haufen bizarrer Felsen, da stellte ich das E-Mobil ab, klappte die Lehne runter, legte mich hin, halb zwölf. Schlafenszeit. Sam schob Wache, in dieser Gegend war es nicht geheuer, und das war noch eine Untertreibung.

Sam: Düdüdüdüdüdüdüt, Erwache, Meister, o Meister o werde wach, düt, nu hör schon auf zu schnofen, du alte Schlafmütze.

Jonas: Sam, wie spät.

Sam: Piep. 2 Uhr und 22 Minuten. Die Nacht ist noch jung.

Jonas: Warum weckst du mich? Was ist los.

Sam: Siehst du nichts, du blindes Huhn. Hörst du nichts, du taube Nuß? Ha?

Jonas: Ich richtete mich auf. Drüben, wo das sogenannte Asyl lag, war der Himmel rot, Feuer, Schüsse, Krieg. Wer gegen wen? Ich startete das E-Mobil, fuhr zurück, ohne Licht, langsam, bis ich sie im Schein der Flammen erkennen konnte: gepanzerte Kampfmaschinen, haushoch, schwer bestückt, Bordkanonen, MGs, Laserwerfer, sie hatten Asyl umstellt, walzten alles nieder, schossen die Caravans in Brand, machten sie platt mitsamt den Bewohnern, wer sich ins Freie retten konnte, wurde abgeschossen. Was ging hier vor? Was waren das für Maschinen.

Sam: Mähdrescher, Herr Agronom, Ernteautomaten, Agrarmaschinen.

Jonas: Du spinnst Sammy.

Sam: Steht doch groß und deutlich dran.

Jonas: AgroC.

Sam: Ja.

Jonas: Dieses ominöse AgroCenter.

Sam: Welches nicht ist, was es zu sein vorgibt.

Jonas: Was hat Debora gesagt: Trucks voller Menschen rein, leer wieder raus. Und jetzt das. Mord, Sam.

Sam: Massenmord euer Ehren. Mit System und Methode.

Jonas: Und mit modernsten Kampfmaschinen. Wer steckt dahinter Sam.

Sam: Wenn eure Tiefschürfigkeit jene uralte, doch immer wieder neu gestellte Frage für den Augenblick zurückstellen und sich gütigst einem akuten Problem widmen wollte. Denn siehe, wie Debora und Amos sagen würden, eine der mörderischen Maschinen ist ausgeschwenkt und nimmt Kurs auf unseren Standort.

Jonas: Zufall, Sammy, die Leute oben auf der Brücke können uns im Dunkeln nicht sehen, von uns wollen die nichts. Oder? Das Ding kommt direkt auf uns zu, Sammy.

Sam: Und ab durch die Mitte. Mach schon, gib Gas.

Jonas: Jonas gab Gas, änderte die Richtung, schlug Haken, alles umsonst, die Maschine blieb dran, und kam immer näher. Der Lichtkegel ihres Scheinwerfers war nur noch wenige Meter vom E-Mobil entfernt.

Sam: Die wissen genau, wo wir sind und wie weit entfernt.

Jonas: Ein Orter, Sammy.

Sam: Transmitter, very good Sir und wo meine ich?

Jonas: Irgendwo hier im E-Mobil.

Sam: Im E-Mobil, Jonas geliehen und zur Verfügung gestellt vom lieben Erzdruiden.

Jonas: Dieser hinterhältige Armleuchter. Aber warum?

Sam: Achtung, Felsen direkt voruss.

Jonas: Die Rettung. Mit quietschenden Reifen bog ich um die Felsengruppe, dahinter nahm ich sofort Tempo weg, steig aus, bis der Wagen fast kroch, ich stieg aus, stellte am Leitsystem Höchstgeschwindigkeit ein und tauchte dann mit einem Hechtsprung zwischen die Felsen, von da sah ich, wie die Kampfmaschine hinter dem leeren E-Mobil herratterte, bis beide Fahrzeuge in der Dunkelheit verschwanden.

Sam: Das Wandern ist des Sammys Lust, für Jonas singen ist ein Frust, das Wandern. Im Frühtau zu Berge...

Jonas: Am nächsten Morgen wanderte ein Privatdetektiv durch die Wildnis, er war allein, aber nicht einsam, hoch über ihm zogen Ufos ihre Bahn, und in seiner Tasche tönte es. Laut und herzzerreißend. Sam sang zur Aufmunterung Wanderlieder. Die blieben ihm aber im nicht vorhandenen Halse stecken, als wir unserem Ziel näherkamen, die Hütte meiner Übrigbleiberfreunde war ein rauchender Trümmerhaufen, von Amos und Debora war nichts zu sehen, vermutlich lagen sie drunter.

Sam: Erspäht mein Bruder Shatterhand die Raupenspuren im Wüstensand?

Jonas: Kampfmaschinen, hier waren sie also auch, vermutlich haben sie uns ab Babylon verfolgt, weit weg hinter dem Horizont. Ein gewaltiger Aufwand, Sammy, warum.

Sam: Unzureichende Daten euer Fragwürden.

Jonas: Typisch, wenn man dich wirklich mal braucht.

Sam: Auf jeden Fall hat es was mit Herrn A. Stiller selig zu tun. Mein gröJaz.

Jonas: GröJaz?

Sam: Ja, größter Jonas aller Zeiten, sollte ihn aufspüren, um ihn so nichtsahnend ans Messer zu liefern. Präzislicher vor die Kampfmaschine.

Jonas: Für den Erzdruiden. Deshalb hat er mir ein E-Mobil mit Orter gegeben. Aber viel weiter sind wir damit nicht, Sammy. Welche Rolle spielt Audrey Delamotte. Und vor allem warum wurde Stiller umgebracht.

Sam: Nicht nur er, höchsteigentlich du mein Allerwertester, vielmehr auch jeder Mann und jede Frau, die so mit ihm Umgang pflagen. Bis hin zu Amos und Debora. Requiencant in pace.

Jonas: Amen. Was war mit Stiller. Weshalb war er so gefährlich? Für wen? Was passiert im AgroCenter. Und was ist mit den Ufos.

Sam: Herr Lehrer, Herr Lehrer, darf Sam auch mal was fragen.

Jonas: Bitte. Schieß los.

Sam: Wie kommen wir zurück nach Babylon.

Jonas: Die Frage konnte Jonas beantworten. In einer Höhle nicht weit weg hatten die Übrigbleiber ein altes Benzinauto versteckt, vollgetankt, fahrbereit, für die Zeit nach dem großen Knall, das wußte ich von meinem ersten Besuch vor drei Jahren. Ich wartete bis zum Abend, dann fuhr ich los Richtung Babylon. Unterwegs hielt ich Ausschau nach Kampfmaschinen und Helikoptern, aber alles was ich am Himmel sah, waren Ufos. Am Stadtrand ließ ich das Auto stehen, und suchte mir eine Kneipe, in der Jonas garantiert unbekannt war, ich mußte was trinken. Was essen, was mit Sammy bereden.

Sam: Nach Hause, in dero Dussligkeit Büroapartment, dich haben sie wohl mit dem Bups gepiekt, was Knallkopp bzw. oder auch mit Klammerbeutel gepudert, kommt ja gar nicht in die Tür, da ist dicke Luft Mann, da warten sie auf dir, du Hirnsklerotiker.

Jonas: Wer immer sie sind. Also untertauchen. Wo? Audrey Delamotte. Was hältst du davon, Sammy?

Sam: Sammy enthält sich jedweder Meinung.

Jonas: Ganz was neues. Also gut, wir können es ja mal probieren. Es ist jetzt

Sam: 1 Uhr 11, mitten in der dunklen Nacht.

Jonas: Um die Zeit liegt ein braves Mädchen im Bett.

Sam: Allein zuzweit.

Jonas: Mach ne Verbindung Sam. Delamottes Wohnung.

Sam: Bitte sehr der Herr. Piep.

Jonas: Na, was ist.

Sam: Der Anschluß ist außer Betrieb, die Teilnehmerin ist verstorben. Überraschung.

Jonas: Kann man wohl sagen, eine rundum tödliche. Was jetzt.

Sam: Adam Stiller.

Jonas: Ist auch tot. Auch blöder Vorschlag.

Sam: Laß mich doch ausreden, du Napsülze. Adam Stiller hat was von einer früheren Partnerin Lisa Polonius. Da könnte man einhaken.

Jonas: Was soll dabei rauskommen, Sam.

Sam: Infos Dummie. Über Stiller, über Manuskript Nur ein Gott kann uns noch retten.

Jonas: Ich weiß nicht, Sammy, also von mir aus, Lisa Polonius, gibt’s die überhaupt, los Sam, an die Arbeit Besen, du hast es so gewollt.

Sam: Schon gut. Piep. Lisa Agneta Polonius, wohnhaft Babypsilon Südstadt, große Ausfallstraße Nr. 2271, Apartment IX S.

Jonas: Gar nicht weit, praktisch um die Ecke, das traf sich gut, Jonas rief an, holte Lisa Polonius aus dem Bett, stellte sich vor, sagte was von Stiller, das genügte. Eine halbe Stunde später saß ich in ihrem schäbigen Zimmer, 10 Quadratmeter, ich erzählte ihr von meinen Abenteuern in der Wildnis und von Stillers Tod. Sie war erschüttert. Ein bißchen. Nicht lange. Schließlich hatte sie 15 Jahre nichts von ihrem Expartner gehört. Dann war sie dran mit Erzählen.

Lisa: Ich war es, Herr Jonas. Ich habe die Lawine losgetreten, weil ich Audrey Delamotte angerufen habe.

Jonas: Wann war das?

Lisa: Vor... vor 4 Tagen, am 31. Oktober 2013.

Jonas: Weshalb haben Sie angerufen?

Lisa: Wegen Adam und wegen der Ufos, weil mir was aufgefallen war, die ganze Sache mit den Ufos und daß erst ein paar über den Himmel fliegen und dann immer mehr und daß sie landen, daß sie Kontakt aufnehmen, alles das, das steht ganz genau so drin in Adams Manuskript.

Jonas: Nur ein Gott kann uns noch retten.

Lisa: Ja. Hat Audrey ihnen davon erzählt.

Jonas: Nein, kein Wort. Das war Stiller.

Lisa: Ah. Ich hab Audrey nämlich vorgeschlagen, das Buch jetzt rauszubringen, 15 Jahre später.

Jonas: Wie hat sie reagiert.

Lisa: Sie hat gesagt, das geht nur, wenn Adam zustimmt, deshalb wollte sie einen Detektiv beauftragen, Adam zu suchen.

Jonas: Und das hat sie getan, noch am gleichen Tag, nicht nur sie übrigens, kennen Sie den Erzdruiden Fingal, Frau Polonius.

Lisa: Sagen Sie Lisa.

Jonas: Kennen Sie ihn, Lisa? Von der druidisch-kosmologischen Kirche.

Lisa: Nein.

Jonas: Dieses Manuskript von Stiller, wer hat das.

Lisa: Audrey, sie hat es behalten damals, der Verlag brach zusammen, Adam war verschwunden.

Jonas: Haben Sie eine Kopie.

Lisa: Es gibt keine Kopie, aber ich weiß was drin steht, ich habe schließlich mitgearbeitet.

Jonas: Stillers letzter Roman spielte in der nahen Zukunft, einer düsteren Zukunft voller Probleme: Umwelt kaputt, zuviel Menschen, zuwenig Ressourcen, die Weltregierung wußte nicht mehr weiter, und da kam sie auf eine clevere Idee, sie holte die Ufos aus der Mottenkiste, nach genau ausgearbeitetem Plan, mit allen technischen und psychologischen Tricks, Holoprojektionen, Halluzinationsdrogen, neue Sekten, gefälschte Holoreportagen in dramatischer Steigerung, Ufos flogen, Ufos landeten, Ufos enthüllten ihr Geheimnis, Ufos kamen aus dem Weltraum, sie verbreiteten keine Angst, sie machten Hoffnung, ein gigantisches Manöver, eine massive Ablenkung, die Menschen sahen nicht mehr der Regierung auf die Finger, sie sahen zum Himmel, erwartungsvoll, optimistisch.

Lisa: Die Idee zu dem Buch hatte Adam schon früh, um 1990, die Regierung von Peru ließ damals an mehreren Stellen im Land die Madonna erscheinen, die frommen Peruaner gingen auf Wallfahrt und vergaßen ihre Armut, ihre korrupten Minister. Interessant, nicht wahr, Jonas.

Jonas: Interessant, das hat Stiller auch gesagt, als er hörte, Audrey Delamotte sei jetzt beim Amt für Medien und Öffentlichkeitsarbeit.

Lisa: Ah, ist sie das.

Jonas: Sogar als Staatsrätin.

Radio-Sprecher: Wir unterbrechen unser laufendes Programm für eine wichtige Sondermeldung.

Jonas: Stellen Sie lauter Lisa.

Radio-Sprecher: In der Nacht vom 1. zum 2. November 2013 hat ein unbekanntes Flugobjekt versucht, in der Wildnis etwa 150 km südlich von Babylon...

Jonas: Das ist da, wo ich war, in der selben Nacht.

Radio-Sprecher: Asoziale Bewohner eines nahegelegenen illegalen Lagers reagierten hysterisch und aggressiv.

Jonas: Das Asyl ist gemeint.

Radio-Sprecher: Es kam zu einer Panik, die mehrere Opfer forderte, darauf brach das Objekt den Landeversuch vorerst ab. Soweit die Meldungen.

Jonas: Alles falsch.

Radio-Sprecher: Bleiben Sie am Apparat, meine Damen und Herren, noch in dieser Nacht sind weitere sensationelle Entwicklungen zu erwarten.

Jonas: An der ganzen Meldung stimmt nur eins: Es gab Opfer. Ufos waren nicht da. Nur Maschinen, ausgesprochen irdische Kampfmaschinen, gesteuert von Menschen.

Lisa: Vielleicht, vielleicht gibt es überhaupt keine Ufos. Was wir da am Himmel sehen, das sind vielleicht auch nur Fälschungen.

Jonas: Vielleicht ist die ganze Ufowelle nicht wahr, alles gelogen, alles falsch.

Lisa: Wie es Adam in seinem Buch vorgedacht hat. Ich glaube...

Jonas: Machen Sie das Licht aus Lisa.

Jonas: Ich ging ans Fenster, unten auf der Straße hielt ein großer Elektrotruck, Aufschrift AgroC, natürlich, die Truppe, ein rundes Dutzend, sprang von der Ladefläche, alle groß, alle breitschultrig, alle bewaffnet mit Laserstrahlern und Sturmautomaten, wie Landwirte sahen sie nicht aus, ehe wie Cops in Zivil, sie rannten über die Straße in den Hauseingang. Es wurde Zeit zu verschwinden. Wie?

Lisa: Hinten raus durchs Bad, nein, kommen Sie Jonas, aus dem Fenster, über die Feuerleiter aufs Dach.

Jonas: Und dann?

Lisa: Rechts um, vier Häuser weiter ist ein Altenheim, vorn an der Ecke, das Heim steht leer, seit 3 Tagen, seit der Umsiedlung.

Jonas: Was für eine Umsiedlung?

Lisa: Ja wissen Sie denn das nicht. Alle Bewohner von Alten- und Pflegheimen werden umgesiedelt.

Jonas: Wohin.

Lisa: Irgendwo außerhalb, wie hieß das, in ein den spezifischen Lebensführung der Umsiedler angepaßtes alten- und krankengerechtes Ambiente, so ungefähr.

Jonas: Alle Heimbewohner, und so schnell, merkwürdig.

Lisa: Im Heim können wir uns verstecken, ich kenne mich aus, ich war oft da, Freunde besuchen. Achtung, Schornstein.

Jonas: Fast 70 Jahre war sie alt, aber zäh und beweglich wie eine junge. Oder sagen wir wie ein Detektiv in den besten Jahren. Gemeinsam turnten wir über Leitern und Dächer. Bis wir in Sicherheit waren, fürs erste jedenfalls. Im Gemeinschaftsraum des leeren Altenheims. Da verpusteten wir uns und machten weiter, wo wir in Lisas Zimmer aufgehört hatten. Allmählich reimten wir uns die ganze wüste Geschichte zusammen. Zu dritt. Sammy war ja auch noch da.

Sam: Ja was soll denn das, jeder sagt, was ihm einfällt, alle reden durcheinander, so geht das nicht. Wird Zeit, daß ein geistig überlegenes Digitalwesen ein bißchen Fasson in die Sache bringt. Also dann. Die Sitzung ist eröffnet. Den Vorsitz führt Computer Samuel. Vorsitzender Computer Samuel erteilt das Wort an Computer Samuel. Danke Herr Vorsitzender. Bitte bitte.

Jonas: Blas dich nicht so auf, Sammy.

Sam: Ruhe auf den billigen Plätzen. Computer Samuel beginnt. Danke. Erstens. Es steht dringend zu vermuten, daß es sich bei der aktuellen Ufowelle um eine Vortäuschung falscher Tatsachen, um eine Ablenkung geradezu gigantischen Ausmaßes seitens höchster babylonischer Stellen hundelt was äh handelt.

Lisa: Ablenkung wovon.

Sam: Später gute Frau, eins nach dem andern. Alles zu seiner Zeit.

Lisa: Sagen Sie, ist er immer so Ihr Computer, Jonas.

Jonas: Nein, meist ist er schlimmer.

Sam: Der Vorsitzende verbittet sich energisch jedwede beleidigende Anmerkung im Saal. Fahren Sie fort, Computer Samuel. Danke, Herr Vorsitzender. Zweitens. Die offensichtlich verewigte Audrey Delamotte, Staatsrätin im Amt für Medien und Öffentlichkeitsarbeit, hat das in ihrem Besitz befindliche Manuskramramon Korrektur Romanmanuskript des gleichfalls verewigten Autors Adam Stiller mit dem Titel "Nur ein Gott kann uns noch retten", als Grund- oder auch Vorlage für besagte Großtäuschung benutzt, dies glaubte sie allem Anschein nach problemlos tun zu können, hielt sie doch Stiller für verschollen, und

Lisa: Ja, aber dann hab ich Audrey angerufen.

Sam: Dieserhalb und desterwegen.

Jonas: Jetzt ist es gut, Sam. Faß dich kürzer oder du kriegst Ärger.

Sam: Drittens. Delamotte: Auftrag an Jonas, such Stiller, bring zurück Babylon, Ziel Stiller umbringen. Kurz genug, Sir.

Jonas: Kurz genug. Weiter. Weiter.

Sam: Viertens Erzdruide derselbe Auftrag, Stiller lokalisieren, Ziel Stiller durch Kampfmaschinen umbringen lassen. Fazit: Erzdruide auch sehr interessiert Ufoschwindel geheim zu halten. Frage Chef: Erzdruide in Verbindung mit Delamotte?

Jonas: Ich stell die Frage Sam. Du bist Computer Samuel, die geistig überlegene Digitalperson. Du antwortest.

Sam: Unzureichende Daten, euer Ungnaden.

Jonas: Hätt ich mir denken können. Bist du jetzt fertig?

Sam: Viertens. Jonas, Lisa Polonius wissen zu viel, darum verfolgt, gehetzt, in Lebensgefahr.

Jonas: Da wären wir ohne dich nie draufgekommen.

Sam: Siehste.

Lisa: Ich muß nochmal fragen. Weshalb das ganze große Manöver, wovon soll abgelenkt werden.

Sam: Davon.

Jonas: Ich wußte die Antwort, aber ich wollte sie nicht wissen, ich wollte weg aus Babylon, aus einer Welt, in der solche Dinge geschahen, die leeren Straßen, die leeren Heime, die sogenannten Umsiedlungen in ein sogenannten Agrocenter, Straßenmenschen, Obdachlose, Alte, Behinderte, Kranke, es gab zu viel davon, zuviel für eine Regierung, die nicht mehr wußte, wie sie die Volksrente aufbringen sollte, die deshalb die demografische Statistik korrigierte, und um die Aktion eine Nebelwand legte, die Ufos. Nur so konnte es sein. Aber ich mußte mich vergewissern. Megan Alcatraz, Chiefcontroller im Justizministerium, sie war mir was schuldig, Fall Strafkolonie vor einem viertel Jahr. Das Fon im Heim war noch in Betrieb, ich rief sie an.

Megan: Es gibt Gerüchte über eine streng geheime Staatsaktion, Codename Lebensabend, offiziell weiß ich nichts, unser Ministerium ist nicht beteiligt.

Jonas: Wer ist beteiligt, weißt du das, Megan.

Megan: Finanzen, Inneres, Gesundheit, Kultus, das Amt für Medien und Öffentlichkeitsarbeit.

Jonas: Staatsrätin Delamotte.

Megan: Ja, so heißt sie glaub ich. Ja, und dann noch das und das Agrarministerium. Seltsamerweise.

Jonas: Wenn man im Mist wühlt, stinkt es. Wer Wind sät, wird Sturm ernten.

Megan: Hast du etwas mit Lebensabend zu tun, Jonas.

Jonas: Andersrum, Megan, Lebensabend hat mit mir zu tun.

Megan: Halt dich da raus, Jonas, Lebensabend ist gefährlich.

Jonas: Lebensgefährlich. Nicht nur für Jonas.

Megan: Hast du ein Hologerät in Reichweite?

Jonas: Ja, hier steht eins, warum?

Megan: Schalt ein, und mach's gut, Jonas.

Holo-Reporter: Steht unmittelbar bevor, ein einmaliges meine Damen und Herren, ein historisches Ereignis, die größte Sensation seit es Menschen gibt, die erste offizielle angekündigte Landung eines außerirdischen Raumschiffs auf dieser unserer Erde.

Lisa: Die Begegnung der vierten Art, wie in Adams Buch...

Holo-Reporter: Meine Damen und Herren, diesmal wird es keine Explosion geben, die Regierung hat das Landegebiet räumen und absperren lassen, das große Ufo, das seit einigen Minuten über uns schwebt, in einer Höhe von ich würde mal schätzen, 500 Metern, äh, das beginnt jetzt zu sinken, langsam, ganz langsam nimmt es immer mehr Fahrt weg, es beginnt zu sinken, und jetzt ein Lichtkegel von fast unerträglicher Helligkeit, erfaßt die Vertreter der Medien, erfaßt die Abordnung der Regierung, die darauf wartet unsere außerirdischen Besucher willkommen zu heißen.

Jonas: Gut gemacht die Special effects.

Holo-Reporter: Meine Damen und Herren, warten Sie mit uns gespannt auf die Landung, das Ufo senkt sich weiter, tiefer, immer tiefer, gleich, meine Damen und Herren, wird es den irdischen Boden berühren, mein Gott, es kommt, es kommt immer tiefer, jetzt...
Cop: Hände hoch. Hinlegen. Mach die Kiste aus.

Jonas: Die Agronomen in Zivil von vorhin, jetzt hatten sie uns. Flucht war nicht drin, Widerstand auch nicht. Sie nahmen mir den Laser weg. Sam fanden sie nicht, der lag im Schatten und war ganz still.

Cop: Jonas, nur Jonas?

Jonas: Der bin ich.

Cop: Rechts rüber, noch ein Stück, gut so.

Jonas: Lisa. Sie... Sie haben sie erschossen. Einfach so.

Cop: Na sowas. Das ist unser Job, was regen Sie sich auf, seien Sie froh, daß Sie nicht auch da liegen neben dem alten Gemüse, aber wir haben strengen Auftrag, Ihnen nicht zu tun, jemand legt Wert darauf, daß Sie am Leben bleiben.

Jonas: Wer?

Cop: Hohes Tier im Justizministerium, Alcatraz.

Jonas: Megan hat uns verraten.

Cop: Sie hat ihren Anruf zurückverfolgt und den großen Chef informiert, Bedingung: Sie werden nicht getötet, war doch nett von ihr.

Jonas: Kann ich jetzt gehen?

Cop: Klar, können Sie, mit uns, zum Chef. Hopp Hopp. Sie haben uns schon genug Zeit gekostet.

Jonas: Eine längere Fahrt von der Südstadt ins Zentrum zum Markgrafenboulevard, zum hohen Tempel der druidisch-kosmologischen Kirche, zum großen Chef.

Erzdruide: Jawohl, Herr Jonas, der Chef bin ich, Babelenus usw. Erzdruide und Vorsitzender des Führungsgremiums der Aktion Lebensabend sowie der Unteraktion Ufo.

Jonas: Deshalb wußten Sie Bescheid über Stiller und sein Manuskript. Audrey Delamotte hat Sie informiert.

Erzdruide: Das hat sie nicht, Herr Jonas. Die gute Audrey hat uns den Plan für das Ablenkungsmanöver Ufo als ihr eigenes Produkt verkauft, von Stillers Manuskript haben wir erst durch den Anruf von Lisa Polonius erfahren.

Jonas: Sie haben Delamotte überwacht.

Erzdruide: Wir überwachen alle Eingeweihten unterhalb der Führungsebene, Fon, Computer, Kontakte. Als wir dann hören mußten, der Autor des Manuskripts lebe womöglich noch, da, Herr Jonas, beschlossen wir, Frau Delamotte zuvorzukommen und direkt einzugreifen, mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen. Es ging um Glaubwürdigkeit und Akzeptanz zweier hochsensibler Operationen. Wir durften nichts riskieren. Stiller und sein Manuskript mußten verschwinden.

Jonas: Also haben auch Sie mich beauftragt, mir das E-Mobil mit Orter angedreht, und als ich Stiller gefunden hatte, haben Sie die Kampfmaschinen losgelassen, auf das Asyl mit zigtausend Bewohnern. Finden Sie das nicht ein bißchen übertrieben.

Erzdruide: Sicher ist sicher Herr Jonas. Außerdem, was waren denn das für Menschen, Asoziale, Flüchtlinge, kaputte Typen, unnütze Fresser, das ist doch der Sinn der Aktion Lebensabend, so was wollen wir loswerden.

Jonas: Wie Jonas.

Erzdruide: Sie werden nicht ausgeschaltet, Herr Jonas, das habe ich Frau Alcatraz von Justizministerium versprochen, aber einfach laufen lassen kann ich Sie natürlich auch nicht.

Jonas: Natürlich nicht. Wo ich jetzt soviel weiß.

Erzdruide: Sie haben so viel durchgemacht, Herr Jonas, Sie sind verwirrt, Sie sind überlastet mit Informationen, die Sie nicht verstehen, die Sie nicht einordnen können, die viel zu schwer für Sie sind, ihre Sinne sind überfordert, ihr Geist ist überanstrengt, Sie brauchen Ruhe, Entspannung, eine Kur für Körper, Geist, Gemüt, und zum Glück Herr Jonas, haben wir genau das richtige für Sie. Sie werden jetzt ein Medikament einnehmen, Herr Jonas, das Sie vollkommen ruhig stellt, und dann das Bad des Vergessens.

Jonas: Ich war in einem Tank unter dem Tempel, ich schwamm auf Salzwasser, ich war nackt, ich konnte kein Glied rühren, ich sah nichts, unvorstellbar schwarze Nacht, kein noch so schmaler Lichtstrahl fiel in den Tank, ich hörte nichts, unvorstellbare Leere, kein noch so leises Geräusch drang in den Tank, ich war bei Bewußtsein. Mein Bewußtsein wehrte sich, kämpfte, tobte, schrie, bis es müde wurde und sich zurückzog in mich hinein. Tief in mich hinein.

Maid: Du bist Jonas.

Erzdruide: Du hast geschlafen.

Maid: Und schlecht geträumt.

Erzdruide: Vom Ufos.

Maid: Jetzt bist du wach.

Erzdruide: Du bist ganz ruhig.

Maid: Du hast alles vergessen.

Erzdruide: Es geht dir gut.

Maid: Alles ist gut.

Erzdruide: Es gibt keine Probleme.

Jonas: Ich bin ganz ruhig. Alles ist gut. Es gibt keine Probleme.

Jonas: Inzwischen im Gemeinschaftsraum des leeren Altersheim klagt ein alleingelassener Computer um seinen Herrn.

Sam: Mein Mensch, mein Meister, mein einziger Jonas, wo ist er, was tut er, wie geht's ihm, auch wird sein armer kleiner Sammy ihn jemals wieder sehen. Auf Wiedersehen. Auf Wiedersehen. Bleib nicht so lange weg, den Jonas werd ich wiedersehen. Für ihn ist dann sein Pech.

Das war Ufo. Eine Folge aus der Science-Fiction-Krimiserie Der letzte Detektiv von Michael Koser. Den Detektiv Jonas sprach Bodo Primus, seinen Supercomputer Sam Peer Augustinski. Außerdem wirkten mit: Kornelia Boje, Ute Mora, Alois Maria Giani, Horst Sachtleben und viele andere (Kerstin de Ahna, Matthias Knappe, Rolf Aicher, Annette Wunsch, Felix Eitner, Detlef Kügow, Sascha Icks, Hans Stetter, Pascale Schulze, Marc Schulze, Urs Schaudinn, Andreas Wohlrab, Eva Windisch). Ton und Technik: Günter Hess, Christine Koller und Monika Graul. Regieassistenz: Holger Buck. Regie: Werner Klein. Eine Produktion des Bayerischen Rundfunks (1994). Redaktion: Erwin Weigel.

Beitrag vom 02.04.2022 - 21:25
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