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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Allgemeines Off-Topic » Der letzte Detektiv von Michael Koser

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42 Beiträge in diesem Thema (offen)
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Jonas1 ist offline Jonas1  
42 Beiträge
Der letzte Detektiv
Eine Science-Fiction-Krimiserie von Michael Koser
Heute: Störfalle

Jonas: Plötzlich war er da. Er stand mitten in meinem Büro. Sehr jung, sehr verlegen, und starrte mich an. Mit riesengroßen Kalbsaugen. Ich hätte die Tür verrammeln sollen, oder noch besser verreisen, weit weit weg von Babylon, aber meine Kristallkugel war außer Betrieb an diesem 10. Januar 2012.

Justus: Herr Jonas? Sie sind doch Herr Jonas?

Jonas: Ich glaub schon. Außerdem steht’s draußen an der Tür.

Justus: Ja, Herr Jonas, ich, äh ich finde Sie toll. Sie sind ein Held, ja, Sie sind der größte, echt, total der größte.

Jonas: Hör mal zu, Kleiner, Jonas ist alles mögliche, eine 1-Mann-Show, Jongleur, Clown, Feuerspucker, Degenschlucker, der Mann auf dem fliegenden Trapez, der Mann, der durch den brennenden Reifen springt, für 100 Euros pro Tag und Spesen, aber ein Held ist Jonas nicht. Jonas ist Detektiv. Der letzte Detektiv. Nicht mehr und nicht weniger. Klar?

Justus: Ja. Ja, Herr Jonas.

Jonas: OK, damit hätten wir geklärt, wer ich bin. Bleibt nur noch ein kleines Problem. Wer bist du?

Justus: Ja, ich...mein Name ist Justus.

Jonas: Und?

Justus: Nur Justus.

Jonas: Ach ja.

Justus: Ich ich will Detektiv werden, so einer wie sie, Herr Jonas. Ich will bei Ihnen lernen. Bitte, Herr Jonas, lassen Sie mich bei Ihnen bleiben als ja als Volontär, es muß ja nicht lange sein, ein paar Wochen oder vielleicht nur ein paar Tage, ich falle Ihnen auch bestimmt nicht lästig, Herr Jonas, bestimmt nicht, bitte Herr Jonas.

Jonas: Weißt du, Kleiner, Jonas braucht einen Lehrling wie wie ein Beduine eine Höhensonne. Und auch wenn ich einen brauchte, du bist mir zu klein und zu grün.

Justus: Ich bin schon 18, Herr Jonas, und ich hab Erfahrung, ich war 3 Jahre beim Werkschutz von BIO.

Jonas: Was soll ich dir beibringen, Kleiner, im Büro rumsitzen, Däumchen drehen, mehr ist nicht drin, Jonas hat keinen Fall.

Justus: Doch Herr Jonas, Sie haben einen, das heißt, wenn Sie wollen, Elmer Zeitgeist ist unten, ich hab ihn hergerollt, er muß dringend mit Ihnen reden wegen Zora. Zora ist verschwunden.

Jonas: Zora Zeitgeist, eine Nachbarin, sie hatte ihr Büro 1 Stockwerk über meinem. Von Beruf war sie Reporterin. Investigatorin. Eine von vielen im zweiten Glied, kaum bekannt. Bis vor etwa 3 Wochen. Da hatte sie einen Coup gelandet. Eine Story im Holo-Ökomagazin über einen Störfall bei BIO. Irgendwas mit einem verbotenen Unkrautkiller, den BIO heimlich produzierte für ein Land im mittleren Osten. Trichlorphenol oder so ähnlich. Und bei der Produktion war was passiert. Ein Kessel ging hoch, Dioxin wurde frei, ein Mann kam ins Werkskrankenhaus. BIO machte natürlich sofort den Deckel drauf, aber Zora hatte was gehört, bohrte nach und kam groß damit raus. Zoras Partner Elmer mußte unten warten. Weil der Lift kaputt war, wie meistens. Und weil er seinen Rollstuhl nicht auf den Buckel nehmen und in den 16. Stock schleppen konnte. Also stieg Jonas nach unten. Elmer war halbseitig gelähmt, und Zora war eine Nachbarin, eine Nachbarin, die verschwunden war.

Elmer: Seit 4 Tagen, Jonas, sie ist nicht nach Hause gekommen. Sie hat nicht angerufen und im Büro ist sie auch nicht. Justus hat sie überall gesucht.

Jonas: Sieh mal an, du bist nicht nur ein Detektiv in spe, Kleiner, du bist auch ein Wohltäter der Menschheit.

Justus: Deshalb bin ich ja bei BIO rausgeflogen, Herr Jonas, weil ich Zora die Wahrheit gesagt habe über den Störfall und daß bei BIO Trichlorphenol produziert wird.

Jonas: Daher kennt ihr euch.

Elmer: Ja, und jetzt machen wir uns Sorgen um Zora. Weißt du was ich glaube, Jonas, ich glaube BIO steckt dahinter.

Jonas: Kann ich mir nicht denken, Elmer. Was für einen Grund hätte BIO, Zora verschwinden zu lassen. Ja, wenn ihre Story noch nicht erschienen wäre, aber jetzt.

Elmer: BIO will sich rächen.

Jonas: Unsinn, BIO ist ein Großkonzern. Unmoralisch von mir aus, aber praktisch. Rache ist kontraproduktiv, wie der Fachmann sagt. Rache bringt nichts ein.

Justus: Das hab ich ihm auch gesagt, Herr Jonas.

Elmer: Aber Zora bleibt nicht so lange weg, ohne sich zu melden. Irgendwas muß passiert sein.

Jonas: Soll ich mich drum kümmern?

Elmer: Darum wollte ich dich bitten, Jonas, und was dein Honorar angeht.

Jonas: Laß mal, Elmer, das läuft unter Nachbarschaftshilfe.

Justus: Kann ich mitmachen, Herr Jonas, jetzt haben Sie doch einen Fall.

Jonas: OK, Kleiner, weil du ein Freund von Zora bist. Du gibst mir den Schlüssel zu ihrem Büro und dann fährst du Elmer nach Hause, wir treffen uns in Zoras Büro. In 1 Stunde.

Justus: Steh ich auf der Matte, Chef, pünktlich. Fangen Sie nicht ohne mich an.

Jonas: Keine Sorge, Kleiner. Vorher hatte ich noch was zu erledigen. Ich jagte Sam ins Personaldatensystem von BIO: Justus kam mir ein bißchen zu treu und bieder vor, aber er war astrein, seine Geschichte stimmte: Vor drei Wochen gefeuert, wegen Illoyalität und Geheimnisverrat. Soweit alles klar. Sam hatte trotzdem was zu mosern.

Sam: Sagt an und sprecht o hoher Herr und Kampfgenosse, was soll uns dieser kleine grüne Beinsteißer, reinekühne Steinscheißer, Schweinbeißer Schleimscheißer.

Jonas: Steinbeißer.

Sam: Sag ich doch. So was brauchen wir nicht, nun nicht und nimmer mehr.

Jonas: Sam ist mein Computer. Tüchtig, schlau und redegewaltig. Zu redegewaltig. Sam ist ein verbaler Dauerchaot, außerdem eigenwillig und eigensinnig. Ich weiß, ein Computer kann nicht eigenwillig und eigensinnig sein, aber sagen sie das mal Sam.

Sam: Jonas ist Jonas und Sam ist sein Computer. Alles weitere ist von Übel, möge es nun Judith heißen.

Jonas: Vorsicht Sam, Judith Delgado ist für uns gestorben.

Sam: Oder Jolanda Nix, wenn es denn erlaubt ist, diese ein wenig vorlaute junge Lady zu erwähnen.

Jonas: Mit Vergnügen Sammy.

Sam: Oder auch Justus, nur Justus, unverschämter Plagiator.

Jonas: Reg dich ab Sammy und laß den Kleinen in Ruhe, soll er ein bißchen mitlaufen und was lernen.

Sam: Das wird dir noch einmal leid tun du Trottel, wollte sagen, eure vertrauensselige Blauäugigkeit.

Jonas: Damit sollte Sam Recht behalten, aber wie gesagt, an diesem Tag war meine Kristallkugel in der Werkstatt. Zoras Büro war halb so groß wie meins und doppelt so aufgeräumt. Wandschrank, Stuhl, Tisch, Sojakaffmaschine, Computer mit Textsystem. Keine Leiche, kein Blut, keine Spur.

Sam: Das gefällt mir nicht, das gefällt mir gar nicht.

Jonas: Was gefällt dir nicht, Sammy.

Sam: Daß alles so klar und sauber und unauffällig ist, o du mein mangelhafter Durchblicker. Unter glatter Oberfläche lauert das Chaos, sagt der weise Bosequo.

Jonas: Wer immer das ist, hör auf zu unken, Sammy, tu was.

Sam: Befehl, Herr Rittmeister. Was tun. Was?

Jonas: Nimm dir den Computer vor, steig ein und sieh nach, woran Zora Zeitgeist in den letzten Tagen gearbeitet hat.

Sam: Befehl, Angriffsziel Computer. Attacke.

Jonas: Ruhe. Na was ist, Sammy.

Sam: Sorry Sir, nothing.

Jonas: Bitte?

Sam: Zero. Nada. Nihil. Null Nichts. Du verstehen, häh?

Jonas: Zora hat sich mit nichts beschäftigt?

Sam: Genau. Mit nichts. Seit 3 Wochen. Und vorher

Jonas: Die BIO-Kiste.

Sam: Und abermals genau. Das Material dazu ist säuberlich sortiert und abgelegt. Ergebnisse der Nachforschungen im BIO Werkskrankenhaus, Befragungen von Justus, Werkschutzmitglied und Zeuge des Störfalls, Daten der Besuche von Handelsdelegationen aus Merdistan in Babypsilon, Korrektur Babylon.

Jonas: Merdistan?

Sam: Jener wenig sympathische Staat im Orient, für welchen laut Zora Zeitgeists Enthüllungen BIO das giftige und daher legal geächtete Herbizid Trichlorphenol herzustellen pflegt. Alles dies wie bereits vermeldet penibel, ja pedantisch geordnet und höchst übersichtlich archiviert.

Jonas: Merkwürdig, Soweit ich Zora kenne, geht sie mit ihren Unterlagen eher schlampig um.

Sam: Jajajajajajaja, außen hui, innen pfui.

Jonas: Sagt der weise Bosequo.

Sam: Mitnichten, ein Bonmot von Sam, dem Computer, geschöpft aus dem reichen Schatz seiner Erfahrung.

Jonas: Ob Zora noch woanders Aufzeichnungen hat. Sie muß sich doch mit irgendwas beschäftigt haben.

Justus: Hat sie auch, Chef, da bin ich wieder.

Jonas: Ich weiß mich vor Freude kaum zu fassen, Kleiner.

Justus: Eine große Sache hat Zora gesagt. Größer als der BIO-Störfall. Es hat mit Ultex zu tun.

Jonas: ULTEX: kurz für Ultimate Experience. Die letzte Erfahrung, der letzte Trend, die letzte craz. Bei ULTEX wurde man umgebracht, das heißt so gut wie. Man ließ sich bis an die Schwelle des klinischen Todes bringen und wieder zurückholen, durch Drogen und für schweres Geld natürlich. ULTEX hatte ein Haus im Südosten von Babylon, eine Monstrosität genannt die Gruft, am Rand der Trümmerwüste, die die Unruhen der 90er Jahre hinterlassen haben. Gleich neben dem Reservat. Vor einem halben Jahr war ich zuletzt hier gewesen, Fall Megastar, keine gute Gegend. Ein Biotop für Psychos und Nachtmenschen, für Straßensamurais und Killerkids. Aber wir waren ja zu dritt, Jonas, Sam und Justus.

Justus: Wie die drei Musketiere, Chef.

Sam: Drei Musketiere, von wegen. Zwei Herren aus Verona und ein unqualifiziertes Anhängsel.

Jonas: Sei still, Sam. Paß auf, Kleiner, ich geh jetzt rein.

Justus: Kann ich nicht mitkommen, Chef.

Jonas: Du bleibst hier, Kleiner, als Reserve und Rückendeckung, behalt das Haus im Auge, wenn ich sagen wir nach einer halben Stunde nicht wieder draußen bin, kommst du nach und stellst fest, was los ist, aber vorsichtig.

Justus: Sie können sich auf mich verlassen, Chef.

Jonas: Ein kadaverdürrer Grufti im kalkweißen Hemd mit Ringen unter den Augen führte mich in einen Warteraum. Schwarze Vorhänge vor Spitzbogenfenstern. An den Wänden Kreuze und Sprüche. Vivala Muerte und Wenn nicht hier, wo sonst. Wenn nicht du, wer sonst. Berechtigte Frage. Die elegante Frau im gotischen Kirchengestühl mustere mich mißtrauisch. Offenbar sah Jonas nicht aus wie jemand, der schnell mal ein bißchen sterben wollte. Aber weil sonst keiner da war, ließ sie sich dann doch herab, ein paar Takte mit mir zu plaudern.

Kundin: Ein irres feeling, sagt Iris, meine Freundin, die ist schon 7mal gestorben, stellen Sie sich das vor.

Jonas: Ungern.

Kundin: Ganz genau wie in den Sachen von Frau Dr. Rübler-Kotz, sagt Iris. Diese Klassiker, wissen Sie, haben Sie sicher im Holo gesehen. Erst ein wahnsinnig helles Licht, und dann zieht das ganze Leben vorbei wie ein Holofilm vor dem inneren Auge irgendwie. Ungeheuer sagt Iris, absolut ultrasuper. Wer nicht wenigstens einmal tot war, kann überhaupt nicht mitreden, sagt Iris.

Mors: Bitte, Herr äh...

Jonas: Jonas, nur Jonas.

Mors. Ganz recht, treten Sie näher.

Kundin: Aber ich war vor dem Herrn hier.

Mors: Ein Sonderfall, gnädige Frau, bitte haben Sie noch einen Augenblick Geduld.

Jonas: Der Typ hatte sich auf Sensenmann gestylt. Aber sein Büro wirkte ganz normal, nichts gruftiges, kein Sarkophag, kein Kruzifix, und der Sessel, den er mit anbot, kam aus Helsinki, nicht aus dem Kölner Dom.

Mors: Wir haben Sie erwartet, Herr Jonas.

Jonas: Das wundert mich. Sie sind der Chef von ULTEX.

Mors: Ja, Herr Jonas. Ich bin der große Tod. Sie können mich schlicht Mors nennen.

Jonas: Sie mich auch.

Mors: Bitte, Herr Jonas. Ein Mann, der kurz vor dem Tode steht, sollte keinen schlechten Witze machen.

Jonas: Moment mal Freund, das ist ein Mißverständnis, ich bin nicht hier um zu sterben.

Mors: Ja, da glaub ich Ihnen, Herr Jonas, aber Sie werden es müssen, und zwar endgültig. Dreh ihm die Luft ab, Siebzig.

Jonas: Plötzlich legten sich die massiven Backen eines Schraubstocks um meinen Hals, von hinten, immer fester, immer enger. Feuerräder drehten sich vor meinen Augen, in meinem Ohren explodierten Raketen, rauschten alle Ozeane aller Welt, dazwischen Stimmen, undeutlich und weit weg, wie im Traum.

Mors: Wehren Sie sich nicht, Herr Jonas, das nützt nichts. Wenn Siebzig mal zupackt, läßt er nicht wieder los. Interessanter Name, Siebzig. Wollen Sie wissen, warum er so heißt, Herr Jonas. Sag's ihm, Siebzig.

Siebzig: Wegen mein Intellgenzquotient, Boss.

Mors: Sie werden nicht hier sterben, Herr Jonas. Eine echte Leiche bei ULTEX wäre schlechte Publicity. Wir reichen Sie weiter, an unsere Mitarbeiter im Außendienst sozusagen.

Jonas: Meine Bronchien kreischten, als ob sie tagelang nur Schwefeldampf und Höllenfeuer eingeatmet hätten. Mein Kopf war zersprungen und falsch zusammengeleimt worden. Irgendwas hartes drückte Serpentinen in mein Kreuzbein, meine Hände, ich lag auf meinen gefesselten Händen, auch die Füße waren gefesselt, ich versuchte die Augenlieder aufzuwuchten. Hundert Jahre später hätte ich es geschafft. Jonas konnte sehen, und was sah Jonas, ein Stück grauen Himmel durch ein Loch im Dach, Trümmerwände, ein historisches Sprechfunk anno Vietnam, und Kinder, Kinder zwischen 6 und 14 in altmodischen Kampfanzügen, braun und olivgrün. Buschmesser im Gürtel, antike M16-Sturmgewehre unter dem Arm. Ein Junge mit einer goldenen Kokarde am grünen Barett stand neben mir und trat mich mit seinen Parastiefeln, immer wieder immer an die selbe Stelle.

Jonas: Hör auf. Das tut weh.

Dakota: Solls auch, Alter. Weißt du, wo du bist?

Jonas: Reservat.

Dakota: Kennst dich aus, Alter, wenn du's genau wissen willst, du bist im Kommandobunker der Rambos, der einmaligen unbesiegbaren Rambos. Rararambo.

Rararambo Rararambo!

Jonas: Killerkids. Ihr habt mir gerade noch gefehlt.

Dakota: Dir wird gleich gar nichts mehr fehlen, Alter. Weißt du wer ich bin?

Jonas: Was spielen wir hier, Quiz für die Hausfrau?

Dakota: Werd nicht frech Alter. Ich bin der einmalige unbesiegbare Dakota, der Chief der einmaligen unbesiegbaren Rambos. Ra-Ra-Rambo.

Rararambo Rararambo!

Dakota: Weißt du was wir mit dir machen, Alter?

Jonas: Wie oft darf ich raten, dreimal?

Dakota: Easy Alter, wir löten dich auf ein Eisengitter und machen dir Feuer unter dem Hintern, und dann grillen wir dich, Alter, ganz langsam und ganz cool. Und wenn du zu laut quakst, gießen wir dir Benzin ins Maul, und halten ein Streichholz dran.

Jonas: Der dritte Weltkrieg, dachte Jonas, machte sich flach und robbte in eine Ecke, aber es waren bloß wieder Killerkids: eine neue Gang. Bunte Flickenkostüme und knallrote Hennahaare, und weil die Angreifer keine alten Sturmgewehre hatten, sondern moderne Laserstrahler, schafften sie die Rambos, sie brachten sie um, alle, bis auf den unbesiegbaren Dakota, den verschnürten sie zu einem Paket und legten ihn ab, zwecks späterer Freizeitgestaltung vermutlich, und dann entdeckten sie Jonas und holten ihre Chefin: ein etwa 12-jähriges Mädchen mit einem spitzen schwarzen Hut auf den roten Locken.

Anna Conda: Hey, du bist doch kein Rambo.

Jonas: Seh ich so aus, Schwester.

Anna Conda: Weißt du, was du bist?

Jonas: Jetzt geht das Quiz wieder los.

Anna Conda: Du bist Kriegsbeute. Kannst du Lösegeld zahlen?

Jonas: Wenn's sein muß, 50 Euros könnte ich vielleicht.

Anna: 50 Euros, du tickst wohl nicht richtig. Schafft den Kerl raus und lasert ihn ab.

Jonas: Augenblick Schwester, wollen wir nicht noch mal in Ruhe darüber reden.

Anna Conda: Zwecklos.

Jonas: Aber Schwester.

Anna Conda: Ich bin keine Schwester, ich bin Anna Conda.

Jonas: Einmalig und unbesiegbar, angenehm, mehr oder weniger, ich bin Jonas.

Anna Conda, die Matriarchin der ewig siegreichen Witches. We are the witches.

We are the Witches!

Anna Conda: Wir haben alle geschlagen, die Paras, die Heavy Metals, die Juppies, die Contras, die Horrors, die Sadomasos und jetzt auch die Rambos. Wir sind die größten, uns gehört das Reservat.

Jonas: Und morgen die ganze Welt, gratuliere.

Anna Conda: Jonas? Hast du gesagt, du heißt Jonas?

Jonas: Stimmt.

Anna Conda: Nur Jonas?

Jonas: Stimmt auch.

Anna Conda: Der letzte Detektiv?

Jonas: Und wieder genau ins Schwarze, Damen und Herren, wieder ein Volltreffer.

Anna Conda: Red nicht so viel. Du hast also Zombie und seinen Laden hochgehen lassen vor zwei, drei Jahren. Dann bin ich dir was schuldig. Macht ihn los.

Jonas: Danke Anna. Würdest du mir einen Gefallen tun.

Anna Conda: Vielleicht.

Jonas: Frag Dakota, wie er an Jonas gekommen ist.

Anna Conda: OK, Jonas, kleine Fische.

Jonas: Dakota wollte nichts sagen, aber Anna Conda hatte ein paar gute Mittel gegen verbale Verstopfung. Ein bißchen laut, ein bißchen unsauber, aber sehr wirkungsvoll. Dakota packte aus: Jonas war ihm geliefert worden. Von ULTEX-Mitarbeitern in einem E-Laster nach Voranmeldung über das Funkgerät.

Dakota: Frankenstein, Frankenstein hat gefunkt, daß wir wieder einen kriegen, von ULTEX, und wir sollen ihn alle machen.

Jonas: Frankenstein, du meinst Mors von ULTEX.

Anna Conda: Meint er nicht, Frankenstein war früher Chief der Rambos, vor Dakota, dann ist er weg, weil er zu alt war für ein Killerkid. Er ist raus aus dem Reservat, rüber zu euch. Und da ist er was geworden.

Jonas: Was?

Anna Conda: Was wichtiges. Genauer weiß ich's nicht.

Jonas: Vielleicht Dakota.

Dakota: Nein, nein, keine Ahnung, wirklich nicht, echt.

Anna Conda: Frankenstein ist so eine Art Ehrenchief der Rambos. Deshalb arbeiten sie für ihn. Und weil er sie bezahlt.

Dakota: 1000 Euros jeden Monat.

Jonas: O nicht schlecht, und was mußt ihr dafür tun.

Dakota: Frankenstein sagt uns bescheid, über funk, und dann schickt er uns Typen zum killen.

Jonas: Zum Beispiel Jonas.

Dakota: Ja, oder die Tussi vor 4 Tagen, diese Reporterin.

Jonas: Zora Zeitgeist.

Dakota: Ja, Zeitgeist. Komischer Name.

Jonas: Was habt ihr mit ihr gemacht.

Dakota: Na was.

Jonas: Sie ist tot.

Dakota: Ja. Manchmal kommen auch bloß Leichen zum Wegschaffen, eine oder zwei, aber neulich war’s ein Riesenhaufen, ganzer Container voll, mehr als 20, und alle tierisch zerfleddert, total kaputt.

Jonas: Neulich. Wann?

Dakota: Weiß nicht.

Anna Conda: Denk nach, Dakota, oder...

Dakota: Nein, nein, bitte nicht. Dezember, 1. Dezember 2011.

Jonas: Da war doch was. 1. Dezember 2011, Störfall bei BIO, den, den Zora Zeitgeist aufgedeckt hat. Seltsam. Was hast du mit Dakota vor, Anna?

Anna Conda: Muß mir noch was einfallen lassen. Was ganz besonders.

Jonas: Heb ihn erst mal auf und das Funkgerät auch, ich hab eine Idee, wenn die Sache klappt und wenn du mir hilfst, dann verspreche ich dir ein gewaltiges Lösegeld, mehr als du dir vorstellen kannst.

Anna Conda: Ich kann mir eine Menge vorstellen, Jonas. See you.

Jonas: Als ich die Bürotür aufmachte, fiel Volontär Justus vor Schreck fast vom Stuhl, von meinem Stuhl, anscheinend wollte er mal üben, wie ein richtiger Detektiv sitzt.

Justus: Chef, da sind Sie ja endlich, ich hab mir schon Sorgen gemacht.

Jonas: Nett von dir, Kleiner, warum bist du nicht nachgekommen, wie wir vereinbart hatten.

Justus: Bin ich doch, Chef, nach einer halben Stunde, ganz pünktlich, und da haben die mir gesagt, sie sind schon weg. Durch den Hinterausgang.

Jonas: So. Und das hast du geglaubt.

Justus: Was ist denn passiert, Chef.

Jonas: Och, nichts besonders, man hat nur versucht mich umzubringen.

Justus: Wirklich, Chef? Wer denn?

Jonas: Herr Mors von ULTEX und eine Horde rabiater Killerkids.

Justus: Um Gotteswillen, wie sind Sie denn da rausgekommen, Chef.

Jonas: Och, das erzähl ich dir mal später, Kleiner, zu deiner Belehrung und Auferbauung, jetzt hab ich keine Zeit. Ich bin nur gekommen um meinen Laser zu holen und Sam. Hast du ihn irgendwo gesehen, Kleiner, die drahtlose Taschenausgabe mein ich.

Sam: Hallo, hier bin, o Leuchte meines Daseins, im Schreibtisch rechts, o Trost meiner schlaflosen Nächte. Ach, neben der Whiskyflasche du Döskopp. Grüß Gott.

Jonas: Zwei Dinge braucht der Detektiv, Whisky und Sam. So, mach's gut, Kleiner.

Justus: Wo gehen Sie hin, Chef.

Jonas: Zu ULTEX. Ich werde mir diesen Mors mal vorknöpfen.

Justus: Nehmen Sie mich nicht mit, Chef?

Jonas: Besser nicht, Kleiner, wenn du mir den Rücken deckst, muß ich gleichzeitig nach vorn und hinten kucken. Bleib schön zu Hause und halt die Stellung.

Sam: Ja, halt die Stellung.

Jonas: Diesmal war die ULTEX-Gruft so tot wie ihr Name. Gruftis und sterbegeile Damen waren ausgeflogen. Mors war noch da. Er lag in seinem Büro und sah nicht gut aus. Jemand hatte ein Teesieb aus ihm gemacht. Mit einem Laserstrahler. Sein Gesicht war verzerrt. Offenbar war er nicht leicht gestorben.

Sam: Erstaunlich, Herr Konsul, wo er doch so viel Übung im Sterben hatte. Hier liegt übrigens noch einer.

Jonas: Ein stark behaarter Gentleman mit riesigen Pranken. Das dürfte Siebzig sein. Siebzig, der wilde Würger.

Sam: Auch tot.

Jonas: Noch ganz warm, sein Boss auch. Das heißt

Sam: Die Herrschaften sind erst vor sehr kurzer Zeit ins Jenseits befördert worden. Das gibt einem Computer zu denken.

Jonas: Einem Detektiv auch. Wem gehört ULTEX, kannst du das feststellen.

Sam: Nichts leichter als diese euer Fragwürden. Firma ULTEX gehört der Freund Hein AG Babylon.

Jonas: Sagt mir nichts.

Sam: Nun warts doch ab du Hektiker. Freund Hein AG Babylon gehört der Thanatos Corp. New York, die Thanatos Corp. New York gehört der Thanatos Holding auf den Bahamas, eine sogenannte Briefkastenfirma, die Thanatos...

Jonas: Stop stop stop, das dauert mir zu lange, überspring die nächsten Stationen und sag mir gleich die letzte, den wirklichen Besitzer.

Sam: BIO.

Jonas: Was?

Sam: BIO Babylon. Surprise. Surprise.

Jonas: Ja und Nein, irgendwie hatte BIO die Neigung, ständig in meinem Fall aufzutauchen, unerwartet und überraschend, so überraschend wie die Nachricht von Zoras Ermordung. Wer immer dahinter steckte. Möglicherweise war an dem Störfall von damals mehr dran als Zora rausgekriegt hatte. Aber dazu konnte ich ja jemand ausfragen, einen Ex-Werkschützer und Augenzeugen.

Justus: Am 1. Dezember hatte ich Dienst, Chef. In der geheimen Produktionseinheit, wo BIO dieses Trichlorphenol für Merdistan macht. Ich war in der Steuerzentrale. Und plötzlich merke ich, wie der Aufseher am Pult nervös wird. Er kuckt immer wieder auf seine Monitore und Meßgeräte, dann springt er auf. Was ist los, sage ich, und er sagt: Der Autoklav spielt verrückt.

Jonas: Autoklav?

Sam: Ein in der chemischen Produktion verwendetes Großgefäß zum Erhitzen unter Druck, euer Unbeschlagenheit, eine Art Dampfkochtopf.

Jonas: Aha, mach weiter, Kleiner.

Justus: Der Druck ist viel zu hoch, sagt Samsa.

Jonas: Samsa?

Justus: Der Aufseher. Gregor Samsa heißt er. Die Temperatur ist auch zu hoch, sagt er. Und was das schlimmste ist: wir haben Austritt von TCDD.

Sam: Blutigen chemischen Laien bekannter als Sevesodioxin.

Justus: Ich muß abstellen, sagt Samsa, sonst wird ganz Bioland verseucht, und er rennt zum Schott, fünf Minuten später ist er wieder da, er kann gerade noch das Schott hinter sich verriegeln, dann bricht er zusammen. Ich hab inzwischen internen Alarm gegeben, die Sanitäter kommen und bringen Samsa ins Werkskrankenhaus, und soviel ich weiß, liegt er da heute noch. Mit Dioxinvergiftung und einer schweren Chlorakne.

Sam: Es lebe Herr Samsa, in Qualm und Brand hielt er das Steuer fest in der Hand, er hat uns gerettet, er trägt die Fahne, gedichtet von Sam frei nach Fontane.

Justus: Ein Held, das hat auch Frau Zeitgeist über Samsa geschrieben.

Jonas: Richtig, Zora. Wann war sie bei BIO?

Justus: Zwei Wochen später, Chef, um den 15. herum.

Jonas: Hmh, vor 4 Wochen. Hoffentlich ist die Spur noch nicht kalt, na das wird sich zeigen.

Justus: Sie wollen zu BIO, Chef.

Jonas: Du hast es erfaßt Kleiner.

Justus: Und wie wollen Sie reinkommen, heimlich in Verkleidung.

Jonas: Aber sicher Kleiner, als Supermann in Faschingsmaske und langen Unterhosen, du hast zuviel Fantasie, jeder kann sich in Bioland umkucken ganz offen für 10 Euros. Jonas wird Tourist, falls heute noch ein Sightseeing Bus fährt. Sam?

Sam: In genau 44 Minuten vom zentralen Busbahnhof.

Jonas: Dann müssen wir uns beeilen.

Justus: Und ich, Chef?

Jonas: Du kannst dich bei Bio nicht sehen lassen, Kleiner, dich haben sie gefeuert, dich kennen sie, du übst weiter Stellung halten.

Sam: Geduld, mein junger Freund, ist die wichtigste Eigenschaft des Detektivs, vermerke dir dies in deinem Poesiealbum zur dauernden Beherzigung.

Jonas: BIO hieß früher Chemoplast, aber vor etwa 20 Jahren hatte der Vorstand die Zeichen der Zeit erkannt, und den Konzern umbenannt. In BIO. Und nicht nur der Name wurde geändert, auch das Erscheinungsbild kriegte eine kosmetische Operation verpaßt: BIO wollte nichts zu tun haben mit lauten Fabrikhallen, stinkenden Schornsteinen, häßlichen Rohrleitungen. BIO stellte Bioland in die Gegend, auf einem Gelände im Südosten von Babylon, nicht weit von ULTEX und vom Reservat. Aber ganz ganz anders. Bioland ist eine Art Supergewächshaus. Ein künstliches Ökosystem elektronisch gesteuert, obendrüber eine gigantische Plexiglaskuppel mit Klimakonvertern und Deflektoren, darunter eine wunderschöne mitteleuropäische Landschaft, wie vor 100 Jahren, mit allem was dazu gehört, Wald und Feld, Wiesen und Gärten, ein Teich, ein Bauernhof, für die Verwaltung von BIO, ein Heuschober usw. Einen Teil der Produktion hat BIO ausgelagert, in die Dritte Welt. Was noch da ist, liegt unter Bioland, wo man es nicht sieht, nicht hört, nicht riecht, wo es nicht stört. BIOland ist berühmt, wer nach Babylon kommt, muß Bioland gesehen haben, BIO hat einen Sightseeing-Service aufgezogen, mit E-Bussen, die mehrmals am Tag fahren, unter sachkundiger Führung, so stand's im Prospekt, den Jonas mit dem Ticket in die Hand gedrückt kriegte.

Führerin: Beachten Sie neben den landschaftlichen Schönheiten bitte auch die zahlreichen Vertreter einer mannigfaltigen Tierwelt in Wald und Flur, meine Herrschaften, das grasende Rind, das scheue Reh, die bunte Schar sangesfreudiger Vöglein. Simulationen, meine Herrschaften, das versteht sich, Holoprojektionen sowie geschickt verborgene Tonbänder, das gleiche Illusionssystem, wie im Ihnen zweifellos bekannten Romanticpark zu Babylon. Wir haben nunmehr die Waldlichtung erreicht, meine Herrschaften. Sehen Sie links zwischen den Bäumen den spitzzulaufenden Giebel mit dem Hirschgeweih, das ist das Forsthaus: der Sitz des Vorstandes von BIO, und rechts hinter der Taxushecke haben wir die Tannenklinik, das BIO-Werkskrankenhaus. An dieser Stelle legen wir einen kurzen Aufenthalt ein, meine Herrschaften, Sie können aussteigen und holographieren, wenn Sie wollen, aber bleiben Sie bitte zusammen und entfernen Sie sich nicht allzuweit von Ihrem Bus.

Jonas: Kann man sich die Häuser auch von innen ansehen?

Führerin: Bedauere mein Herr, das ist leider nicht möglich, haben Sie bitte Verständnis für diese kleine Einschränkung, die Insassen der Klinik sollen in Ruhe und Frieden Genesung finden, und auch der Vorstand, auf dessen Schultern die gewaltige Verantwortung für den gesamten Konzern ruht, hat ein Recht auf ungestörte Arbeit. In 5 Minuten geht es weiter, meine Herrschaften.

Jonas: Ohne mich, dachte Jonas, ganz zufällig und beiläufig wanderte ich immer tiefer in den Wald, Richtung Krankenhaus, nach 100 Metern stellte ich mich hinter einen dicken Baum und versuchte wie die naturgetreue Holoprojektion eines scheuen Rehs auszusehen. Offenbar war ich nicht überzeugend, plötzlich stand ein Typ in himmelblauer Uniform vor mir, unter seiner Jacke eine diskrete Beule, die verdächtig an einen Knockouter erinnerte.

Wachmann: BIO Werkschutz, mein Herr, Sie haben sich verlaufen.

Jonas: Iwo, Herr Wachtmeister, ich wollte mir nur ein bißchen die Beine vertreten.

Wachmann: Sie haben sich verlaufen, mein Herr. Ich bringe Sie zu ihrem Bus.

Jonas: Brauchen Sie nicht. Ich find schon allein zurecht.

Wachmann: Ich bringe Sie zu ihrem Bus, mein Herr. Folgen Sie mir.

Jonas: Der Ausflug nach Bioland war also eine Pleite gewesen, einerseits. Andererseits hatte ich viel gelernt, über Felder und Wälder, über Vögel und Viehzeug. Und ich wußte jetzt, wo das Biowerkskrankenhaus lag und wo der Vorstand unter der Last der Verantwortung fast zusammenbrach.

Justus: Was wollen Sie jetzt machen, Chef.

Jonas: Jetzt, Kleiner, gar nichts, es ist spät, Jonas geht schlafen und du gehst nach Hause.

Justus: Aber Chef, Sie wollen doch nicht aufgeben. Sie doch nicht. Jonas hakt nach, Jonas ist hartnäckig, Jonas ist stur.

Sam: Ja, da hat er recht, Meister, und wo er recht hat, hat er recht. Auch wenn er bloß ein Lehrling ist.

Justus: Volontär.

Sam: Naja, auch gut.

Jonas: Im Moment ist Jonas müde und sonst gar nichts, aber morgen Kleiner, morgen früh bist du wieder hier und dann machen wir ein Brainstorming, zu dritt wird uns schon was einfallen.

Sam: Hähä, Brainstorming zu dritt, lächerlich, der eine hat keins, beim zweiten ist nicht viel los damit und nur der dritte hat ein vollwertiges erstklassiges solches.

Jonas: Was meinst du Sammy.

Sam: Brain. Bregen. Hirn. Denkapparat.

Jonas: Jonas ging schlafen, aber nicht für lange, um 12 heulte der Wecker, Mitternacht Dr. Schweitzer, Jonas stand auf und packte zusammen, was er so brauchte: Guerillaanzug aus dem antarktischen Krieg, Sauerstofftank, Laser, Knockouter und Sam natürlich. Anna Conda wartete schon. Ich wußte, daß BIO Abfallstoffe ins benachbarte Reservat leitete, illegal, aber ich wußte nicht wie und wo. Das wußte Anna.

Anna Conda: Am besten du nimmst das Rohr unter dem alten Funkturm gleich beim Kommandobunker der Rambos, bloß daß der jetzt den Witches gehört, weil's die Rambos nicht mehr gibt.

Jonas: Aber das weiß draußen noch keiner. Wie geht's meinem Freund Dakota?

Anna Conda: Schlecht, ganz schlecht, ich hab ihm erzählt, was wir mit ihm machen.

Jonas: Aber erst später, Anna. Du weißt, was Dakota sagen soll, wenn er von Frankenstein angefunkt wird.

Anna Conda: Logo Jonas. Hör auf mich zu nerven. Zieh deine Killerklamotten an und tauch ab.

Jonas: Was ist in dem Rohr?

Anna: Bißchen Wasser und irgendwelches Gift natürlich, aber nichts schlimmes.

Jonas: Der Anzug ist säurefest und chemiestabil, steht in der Gebrauchsanweisung, unterschreiben vom Kriegsminister, und ein Minister lügt nicht, oder?

Anna Conda: Komm wieder, Jonas, du schuldest mir ein Lösegeld.

Jonas: Im schwachen Licht aus Bioland ragte die schiefe Spirale des Funkturms in den Nachthimmel wie das Skelett eines Krüppels in der Anatomie. Jonas warf einen Blick zurück, dann verschwand er in der Unterwelt, nicht zum ersten Mal, siehe Schmiergeld oder Spielwiese. Da mußte ich durch ganz andere Sachen kriechen. Trotzdem schaltete ich auch diesmal auf Eigenluft. Sicher war sicher. Was da, wo ich auftauchte produziert wurde, weiß ich nicht, ich blieb erst mal auf Sauerstoff und in Deckung, zwischen mir und der Oberwelt standen ein Aufseher und ein Werkschützer. Kein Problem. Wozu hatte ich den Knockouter. Draußen fühlte ich mich sicher im großen und ganzen. Der Anzug machte mich praktisch unsichtbar, außerdem wurde Jonas nicht erwartet. Nicht jetzt, erst morgen. Eine halbe Stunde und zwei zur Ruhe gelegte Werkschützer später war ich im Keller der Klinik. Wo der Datenspeicher stand, kein ganz taufrisches Modell.

Sam: Ein altes Hündchen ist das, euer Untertreibung, überholt und abgeschrieben.

Jonas: Typisch, beim Krankenhaus wird gespart. Ist das Ding gesichert?

Sam: Was soll schon heißen gesichert, klar da ist was, eine alte rostige Kette, bildlich gesprochen, die knackt Sammy mit links.

Jonas: OK Sammy, dann knack mal, und wenn du fertig bist, fragst du den Kollegen

Sam: Kollege? Ich bitt euch Herr, der Scherz ist gar zu grausam. Shakespeare.

Jonas: Halt uns nicht auf, Sam, frag ihn nach Samsa, Gregor Samsa.

Sam: Negativ. Kein Gregor Samsa. Kein Gregor, kein Samsa, oder auch weder Gregor noch Samsa.

Jonas: Kein Gregor Samsa am 1. Dezember 2011 eingeliefert?

Sam: Ganz und gar kein Gregor Samsa überhaupt jemals eingeliefert, du Weichei.

Jonas: Das gibt's doch nicht, Sammy.

Sam: Gestatten euer Libden eine klitzekleine Korrektur: Den gibt es nicht, den Gregor Samsa, denn siehe und staune, auch im Biopersonalsystem ist eine Person diesen Namens nicht verzeichnet.

Jonas: Eine Unperson. Die Heldenlegende, die Zora Zeitgeist berichtet hat, stimmt also nicht, wahrscheinlich ist der ganze Störfall Schwindel. Aber warum hat Bio dann nicht dementiert. Was ist hier am 1. Dezember passiert, Sammy?

Sam: Zweierlei euer gestrengen: 1. Besuch einer Handelsdelegation aus Merdistan, welche sich, wie die in dieser Datei gespeicherten Verpflegungsliste ausweisen, vorzugsweise im Werkskrankenhaus aufgehalten hat. 2. an besagtem Tage verzeichnete besagtes Werkskrankenhaus einen unheimlich starken Abgang.

Jonas: Was soll denn das nun heißen?

Sam: Abgang du Birnekompott? Exitus, Tot, am 1.Dezember 2011 sind in dieser Klinik ungewöhnlich viele Menschen gestorben, präzise 22.

Jonas: Todesursache?

Sam: Nicht vermerkt. Übrigens sind die Betroffenen nicht wie sonst üblich einem Bestattungsinstitut überstellt, vielmehr so steht es geschrieben, zur entgültigen Beseitigung weitergereicht worden.

Jonas: Wohin?

Sam: Nicht vermerkt.

Jonas: Ins Reservat, zu Dakota und den Rambos, am 1. Dezember haben sie ein ganzen Container voller Leichen gekriegt, mehr als 20 hat Dakota gesagt, kaputt und tierisch zerfledert, von Frankenstein ihrem Ex und Ehrenchief der arbeitet als für BIO.

Sam: Hatten wir uns das nicht gleich gedacht, Kumpel.

Jonas: Aber jetzt wissen wir, Sammy. Und hinter der Sache steckt tatsächlich ein Störfall, ein Superstörfall mit 22 Toten. Da muß mehr in die Luft gegangen sein als ein ein wie heißt das Ding? Autoklav.

Sam: Bedaure zutiefst widersprechen zu müssen, eure Vorschnelligkeit. Alle 22 waren bereits längere Zeit vor dem 1. Dezember Insassen dieses Krankenhauses.

Jonas: Das heißt ein Unglück hier im Krankenhaus. Eine Katastrophe.

Sam: Mehr als nur dies, Brüder und Schwerstern, lasset uns noch einmal zurückkommen auf den bereits kurz angesprochenen Besuch der merdistanischen Delegation. Merdistan ist ein Staat, welcher wie wir wohl wissen, seit Jahrzehnten im Kriege liegt mit dem Nachbarland Marik, und wie wir ebenfalls wissen, setzt Merdistan in diesem Krieg massiv chemische Kampfstoffe ein. Nervengifte wie Taput und Soman, sogenannte V-Stoffe und Flurazetate, aber auch Psychogifte, etwa Lüsert und Benzülsäurederivate. Merdistan selbst ist nicht in der Lage, diese Stoffe zu produzieren. Woher es sie bezieht, ist nicht bekannt.

Jonas: Bis jetzt. Kein Störfall. Kein Unglück. Ein Test.

Sam: Hat man das unmöglich eliminiert, mein lieber Watson, so muß das, was übrig bleibt, und sei es auch noch so unwahrscheinlich, die Wahrheit sein.

Jonas: Wie komm ich in den Speicher, Sam, wir brauchen die Platten mit den relevanten Informationen. Wir holen sie raus, nehmen sie mit.

Sam: Und deponieren sie an geeigneter Stelle.

Jonas: Das hieß bei Anna Conda im Reservat, und als das erledigt war, legte sich Jonas für ein paar Stunden hin, bis es hell wurde, dann ging ich auf die Suche nach einem funktionierenden Fon. Das dauerte seine Zeit. Ich rief den Vorstand von Bio an, und wartete auf die große schwarze E-Limousine, die mich einsammelte und nach Bioland brachte, ins Forsthaus, in ein gemütliches Zimmer, mit Gehörn an den Wänden und Bildern von röhrenden Hirschen, mit einem Kamin und 3 Sesseln, 2 waren besetzt.

Roth: Frau Prof. Grin.

Grin: Herr Prof. Roth.

Jonas: Jonas, nur Jonas. Sie sind der Vorstand.

Grin: Wir beide. Sie haben die Platten bei sich?

Jonas: Sehe ich aus wie ein Hirnamputierter? Die Platten sind in Sicherheit und damit wir das gleich abklären, wenn ich mich nach einer Stunde nicht melde, werden die Daten vervielfältigt und an die Medien geschickt, an die Ökopolizei sowieso.

Roth: Sie blöffen, Herr Jonas.

Jonas: Wollen Sie's riskieren?

Grin: Sie haben uns überrascht, Herr Jonas.

Roth: Auf Ihren nächtlichen Besuch waren wir nicht vorbereitet.

Grin: Die Dateien sollten erst heute umgestellt werden.

Jonas: Das können Sie sich jetzt sparen. Was schlagen Sie vor?

Roth: Das hat uns Frau Zeitgeist auch gefragt.

Grin: Vor gut 3 Wochen in diesem Raum.

Roth: Sie hatte ebenso gut recherchiert wie Sie, Herr Jonas.

Grin: Und Daten eruiert, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren.

Jonas: Daß Sie ein Giftgas getestet haben für ihre Kunden in Merdistan, und daß Ihnen der Test aus dem Ruder gelaufen ist.

Roth: Sie irren, Herr Jonas.

Grin: Der Test ist durchaus nicht wie Sie sich ausdrücken aus dem Ruder gelaufen.

Roth: Er ist planmäßig durchgeführt worden, sein Ergebnis war erwartet und für alle Seiten höchst zufriedenstellend.

Grin: BIO hat nämlich ein neues Psychogift entwickelt auf der Basis von Benzülsäure oder BZ. Wie wir kurz sagen.

Roth: Sollten wir wirklich in die Details gehen, Frau Kollegin.

Grin: Warum denn nicht, Herr Kollege. Es handelt sich um eine Variation jene Ihnen bekannten Selbstmorddroge, die von der verstorbenen Professor Caligari vor etwa 3 Jahren durchgetestet wurde.

Jonas: Der Testmarktfall, ich weiß.

Roth: Unser Produkt, wir haben es intern Beserkerdroge getauft, führt bei den Betroffenen zu schrankenlosem Aggression- und Autoaggressionsverhalten.

Grin: Das heißt zu Mord und Selbstmord.

Jonas: 22 tierisch zerflederte Leichen.

Grin: Ein schlagender Beweis. Unsere Geschäftsfreunde aus Merdistan waren sehr beeindruckt.

Roth: Was übrigens Frau Zeitgeist betrifft, so zeigte sie sich vernünftigen Argumenten durchaus aufgeschlossen.

Grin: Wir konnten sie nicht aus dem Wege räumen, ihre Auftraggeber wären mißtrauisch geworden und hätten andere Investigatoren geschickt.

Roth: Also haben wir ihr die Informationen abgekauft.

Grin: Und weil sie ja irgendein plausibles Resultat vorweisen mußte, haben wir uns den falschen Störfall ausgedacht.

Roth: Glaubhaft und in Maßen schwerwiegend.

Grin: Insofern eine ideale Legende. Leider wurde Frau Zeitgeist zu gierig.

Roth: Sie konfrontierte uns mit neuen, sehr hohen Forderungen. Unklugerweise nach der Publikation ihrer angeblichen Untersuchungsergebnisse.

Grin: Wir hatten also freie Hand und konnten dafür sorgen, daß sie uns nicht mehr zur Last fiel.

Roth: Damit war die Angelegenheit ausgestanden.

Grin: Dachten wir, aber dann traten Sie in Erscheinung, Herr Jonas.

Roth: Wir könnten uns vorstellen, daß auch Sie ein offenes Ohr für vernünftige Argumente haben.

Jonas: Vielleicht. Wieviel.

Grin: In Anbetracht der Tatsache, daß es sich bei denen von Ihnen entwendeten Daten lediglich um Hinweise, nicht aber um Beweise handelt.100.000 Euros.

Jonas: Sehe ich aus wie ein Kleinviehhalter.

Roth: 200.000.

Jonas: Wir einigten uns auf 1 Million. Eine schöne runde Summe, leicht zu merken, aber nicht so leicht zu übernehmen. Wir mußten einen Austausch arrangieren, nicht bei Jonas, nicht in Bioland.

Auf neutralem Boden. An der Grenze zum Reservat. Sie kennen den alten Funkturm.

Selbstverständlich.

Jonas: Da treffen wir uns, in drei Stunden. Wäre Ihnen das recht.

Einverstanden.

Jonas: Sie kommen allein, das heißt zu zweit, ohne Werkschutz.

Und Sie, Herr Jonas.

Jonas: Ich bringe jemand mit, einen Detektiv in Spe, zwei gegen zwei, das ist nur fair.

Grin: Wir haben nichts dagegen, seien Sie pünktlich.

Jonas: Fünf Minuten vor der Zeit waren wir da. Der Funkturm sah immer noch aus wie ein verbogenes Gerippe. Wir warteten direkt neben dem Kommandobunker. Justus wirkte nervös, vielleicht der Lerneifer, und dann kam er auch schon über die Steine gestolpert, der doppelte Biovorstand, ohne Begleitung, Professor Roth trug einen Aktenkoffer.

Roth: Ihr Geld, Herr Jonas.

Jonas: Die Platten sind hier in der Tasche. Geben Sie den Koffer rüber.

Grin: Einen Augenblick, Herr Jonas, spielen Sie Bridge?

Jonas: Poker und auch das nur manchmal. Warum?

Roth: Weil die Zeit gekommen ist, die Karten auf den Tisch zu legen, alle Karten, auch den Trumpf, den wir bisher im Ärmel versteckt hielten.

Grin: Der junge Mann an Ihrer Seite, den sie als Justus kennen, gehört zu uns, zu Bio. Er ist unser Experte für Sonderaufgaben.

Roth: Nachdem er das Problem Zora Zeitgeist gelöst hat, blieb er noch für gewisse Zeit bei ihrem Partner Elmer, um jede nur mögliche unerfreuliche Erweiterung der Affäre im Keim zu ersticken.

Jonas: Und dann hat er sich an Jonas gehängt.

Justus: Jawohl Chef, ich bewundere Sie ja so Chef, ich will von Ihnen lernen, Chef, jetzt siehst du ganz schön alt aus, was Alter.

Jonas: Blas dich nicht auf, Kleiner, Jonas weiß längst Bescheid, daß du in Wirklichkeit Frankenstein heißt, daß du für Bio die Drecksarbeit machst, du warst nicht gut, Kleiner, du hast die naive Masche schwer übertrieben. Du hat mich zu ULTEX geschickt, du hast Mors umbringen lassen, damit ich ihn mir nicht vornehmen konnte. Und jetzt hast du deine Rambos herbestellt per Sprechfunk.

Grin: Sie sitzen in der Falle, Herr Jonas, in der Störfalle, wenn Sie uns das Wortspiel gestatten.

Justus: Rararambo Rararambo!

Jonas: Gut gebrüllt kleiner, hat nur leider kein Zweck, weil nämlich gar keine Rambos da sind. Alle in die Ewigen Jagdgründe eingegangen. Deine Funkkommandos sind an der falschen Adresse gelandet. Und jetzt ist Jonas dran mit ausspielen. Jonas hat auch einen Trumpf im Ärmel, aber ein höheren als Bio. Anna! Anna Conda!

Anna Conda: Hände hoch. Du doch nicht, Jonas.

Jonas: Anna Conda war selig. Der Aktenkoffer war zwar leer, aber sie hatte Frankenstein, und die Aussicht auf ein gigantisches Lösegeld für Grin und Roth. Außerdem hatten beide etwas Bargeld in den Taschen.

Anna Conda: 11000 12000 und ein bißchen Kleingeld willst du nicht auch was Jonas.

Jonas: OK, 2 Tage Arbeit, Spesen, sagen wir 300 Euros.

Sam: Oh, Sankt Jonas, der korrekte Schutzpatron aller Korinthenkacker.

Jonas: Noch ein Wort Sammy, und ich laß dich hier.

Anna Conda: Bleib doch noch ein bißchen, Jonas, wir machen ein Fest, einen großen Hexensabbat mit Dakota und Frankenstein. Soll ich dir sagen, was wir mit ihnen machen.

Jonas: Besser nicht, Anna, ich möchte heut Nacht ruhig schlafen.

Anna: Eigentlich bist du ein ganz brauchbarer Typ, Jonas, aber weich, viel zu weich.

Jonas: Da mochte sie recht haben. Zuhause wartete Elmer, unten in der Eingangshalle. Ich sagte ihm, Zora sei tot. Ermordet von Bio.

Elmer: Ich hab's ja gewußt, meine Zora. Anders konnten sie sie gar nicht zum schweigen bringen, weil sie so geradlinig war und so unbestechlich.

Jonas: Gradlinig wie ein Korkenzieher. Unbestechlich wie ein Baustadtrat. Aber das sagte ich nicht. Ich drehte mich um und stieg die Treppe hoch. In den 16. Stock. Der Lift war kaputt, wie meistens.

Sam: Ach ja, der Mensch vom Weibe geboren muß sich abfinden mit den Unzulänglichkeiten seines Dasein, er muß sich wie man so sagt, nach der Strecke decken, nein in die Ecke drecken, eine Zecke hecken.

Jonas: Nach der Decke strecken, Sammy.

Sam: Sag ich doch, du Kekskopf.

Das war Störfalle. Eine Folge aus der Science-Fiction-Krimiserie Der letzte Detektiv von Michael Koser. Den Detektiv Jonas spielte Bodo Primus, sein Supercomputer Sam war Peer Augustinski. Frau Prof. Grin: Ilse Zielstorff, Herr Prof. Roth: Helmut Stange, Justus, ein Detektivlehrling: Rene Heinersdorff, Anna Conda: Julia Fischer, Dakota: Ronnie Jarnoth. Außerdem wirkten mit: Ingeborg Schöner, Michael Lenz, Otto Stern und Jürgen Rehmann (Ursula van der Wielen, Reiner Kositz). Ton und Technik: Günter Heß und Christine Koller. Aufnahmeleitung: Reiner Kositz. Regie: Alexander Malachovsky. Eine Produktion des Bayerischen Rundfunks (1989). Redaktion Erwin Weigel und Christoph Lindenmeyer.

Beitrag vom 02.04.2022 - 21:19
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