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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Allgemeines Off-Topic » Der letzte Detektiv von Michael Koser

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42 Beiträge in diesem Thema (offen)
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Jonas1 ist offline Jonas1  
42 Beiträge
Der letzte Detektiv
Eine Science-Fiction-Krimiserie von Michael Koser
Heute: Supernova

Jonas: Es war Montag, der 12. September 2011. Das Datum habe ich mir gemerkt. Man kriegt ja nicht jeden Tag einen Brief von einer Leiche. Montagmorgen. Zeit, die Wochenpost aus der Box zu holen. Den Weg hätte ich mir sparen können, dachte ich, als ich wieder zu Hause war. Das Übliche: Werbung, 2-D, 3-D, holographisch, eine Mahnung der Girozentrale, endlich mein Konto aufzufüllen, widrigenfalls und so weiter. Das übliche.

Jonas: Papierkorb.

Sam: O bitte, Exzellenz, nicht Papierkorb. Eine veraltete Vokabel. Altmodisch, abgestanden, altbacken, antiquiert, ach, der moderne Mensch benutzt einen Shredder, und drückt sich entsprechend aus.

Jonas: OK, Sammy, schmeißen wir das Zeug halt in den Shredder...

Sam: Könnte eure drognodetische Zurückgebliebenheit doch endlich endlich der Tatsache Rechnung tragen, daß wir uns im 21. Jahrhundert befinden und nicht mehr...

Jonas: Sei mal einen Moment still, Sammy.

Sam: Ja.

Jonas: Hier ist noch was. Ein persönlicher Brief an Jonas. Vorgestern abgestempelt in Babylon.

Sam: Von wannen wart euch diese Botschaft?

Jonas: Kein Absender drauf, nur die Adresse. Handschriftlich.

Sam: Handschriftlich. Altmodisch, abgestanden...

Jonas: Altbacken, antiquiert, du sagst es, Sammy.

Sam: Ja.

Jonas: Was könnte das sein?

Sam: Dies zu eruieren hat ein genialer Kopf eine todsichere Methode erfunden. Aufmachen.

Jonas: Was würde ich ohne Sam anfangen. In einer Flut ungeöffneter Briefe ertrinken vermutlich. Mich weniger ärgern und ihn vermissen. Jonas braucht einen Computer, einen schnellen, schlauen, scharfsinnigen Computer. Sam ist schnell, schlau und scharfsinnig, außerdem überdreht, geschwätzig und irre, irreparabel irre. Es gibt viele Computer, aber nur einen Sam.

Sam: Es zeugte schon immer von besonderem Geschmack, einen besonderen Computer zu besitzen. Ach ja. Was steht in dem Brief?

Jonas: Unsinn, Sammy. Off 20, 13. Marmota (2-11 04). Was soll das.

Sam: Eieieieieieiei, Marmota, eure linguistische Minderbemitteltheit, ist die spanische Vokabel für ein gewisses possierliches Pelztierlein, welches im Gebirge haust und sich mit seinen Artgenossen durch Pfeiftöne zu verständigen pflegt. Kurz.

Jonas: Murmeltier.

Sam: Ja.

Jonas: Ich weiß, Sammy, schließlich hab ich ihn selbst so genannt, damals im antarktischen Krieg.

Sam: Ihn? Wen?

Jonas: Lobo. Seargent Ramon Lobo, vom neunten Guerilla-Kommando, von der berühmten Einheit, die kurz vor Kriegsende vernichtet wurde von Robokillern auf Feuerland. Es gab nur zwei Überlebende. Jonas, schwer verwundet und Lobo. Der hatte etwas abseits unter einer Tarndecke gelegen und den Kampf verschlafen. Sagte er später. Und Jonas sagte, als er das hörte: Du bist kein Wolf, Lobo, du bist ein Murmeltier, Marmota. Lobo heißt Wolf. Nach dem Krieg ging er zur Europäischen Raumbehörde EURAB und wurde Astronaut.

Sam: Hätten Herr Militärhistoriograph wohl die unendlich große Güte, das präzise Datum jener ruchlosen Robokillerattacke dem atemlos harrendem Volke, sprich seinem getreuen Sam kundzutun.

Jonas: Sicher, Sammy. Das war im Herbst 2004, November. 2. November 2004.

Sam: 2.11.04 oder auch 2-11-04. Na fällt der Groschen du geistige Armenkasse?

Jonas: 2-11-04. Das steht im Brief.

Sam: In Klammern. Hinter dem Wort Marmota, welche Tatsache, meine Damen und Herren Geschworenen nur einen Schluß zuläßt, glasklar und messerscharf. Besagter Brief bezieht sich auf Ramon Lobo, Ex-Sergeant und weiland Mitstreiter meines Meisters.

Jonas: Kein Mensch kennt die alte Lobo-Marmota-Geschichte, nur er und ich, ich habe sie nicht weitererzählt und Lobo sicher auch nicht. Und da ich den Brief nicht geschrieben habe

Sam: War es Lobo. Logisch.

Jonas: Aber falsch. Lobo kann den Brief nicht geschrieben haben. Lobo ist tot.

Sam: Siehe die Offenbarung des Johannes, die da auch genannt wird Apokalypse 20. Kapitel, Vers 13.

Jonas: Bitte was?

Sam: Kurz Off 20,13.

Jonas: Aha, und was steht da, Sammy?

Sam: Und das Meer gab die Toten, die darin waren und der Tod und die Hölle gaben die Toten, die darin waren und sie wurden gerichtet ein jeglicher nach seinen Werken. Amen.

Jonas: Und das Meer gab die Toten.

Sam: Ist eure sklerotische Vergeßlichkeit denn auch sicher, daß er tot ist, dieser Lobo Marmota, dieser Murmelohohowolf.

Jonas: Ganz sicher. Schließlich hatte ich mit eigenen Augen gesehen, wie er starb, vor 2 Wochen, auf dem Holoschirm, beim Start der Europäischen Raumfähre Supernova.

Reporter: Da steigt sie auf, auf in den tiefblauen tropischen Himmel über Cape Crocodil, Queensland, schlank und rank wie ein Pfeil und doch größer, gewichtiger als die gute alte Nova, die sich ihre Pensionierung weiß Gott redlich verdient hat, nach 22 Ausflügen ins All, und mit einer viel wertvolleren Ladung als ihre Vorgängerin je aufzuweisen hatte: 5 Kommunikationssatelliten, wichtige Bauteile der neuen Orbitalstation und last not least die Blüte europäischer Bildung und Tatkraft in Gestalt der 4 Astronautinnen und Astronauten, wir alle kennen ihre Namen, angefangen mit dem Kommandanten Oberleutnant Ramon Lobo... was war das? Da ist etwas geschehen, meine Damen und Herren, die Trägerrakete scheint zu schlingern, Rauch, eine Flamme am linken Treibstofftank, immer mehr Rauch, ein Brand, mein Gott, o mein Gott, eine eine Explosion, alles ist explodiert, Trägerrakete, Tanks und die Supernova mit ihrer wertvollen Ladung, mit ihren 4 Astronauten, eine eine Katastrophe, eine entsetzliche Katastrophe, was soeben noch als stolzes technologisches Wunderwerk in die Höhe strebte, hat sich aufgelöst in Fragmente, winzige Bruchstücke, die ins Korallenmeer stürzen. Wie vor einem viertel Jahrhundert bei der Challengerkatastrophe, vielleicht wissen Sie es, meine Damen und Herren, wenn Sie sich für die Geschichte der Raumfahrt interessieren, wie damals hat auch jetzt wieder die Tücke des Objekts, der grausame Zufall menschlichem Fortschrittsdrang ein donnerndes unerbittliches Halt zugerufen. Verneigen wir uns in Ehrfurcht...
Jonas: Und so weiter blabla. Jonas verneigte sich nicht. Jonas mixte sich einen Punto Arenas, in Erinnerung an alte Zeiten, in Erinnerung an Lobo. Auch wenn wir nicht gerade Freunde gewesen waren.

Sam: Man nehme 1/5 argentinischen Matetee, 4/5 chemischen Brandy, dazu ein Schuß Wasser.

Lobo: Wasser? Niemals. Feuerwasser. Ein Schuß Feuerwasser aus Feuerland, das ganze kurz durchschütteln und dann runter, du sollest deine Tür abschließen, Jonas alter Kriegskamerad.

Jonas: Lobo!

Lobo: Ja klar Lobo, hey Jonas, bist ja ganz käsig um die Nase alter Kriegskamerad. Wo steht der Whisky.

Jonas: Schreibtisch, rechte Klappe.

Lobo: Deshalb hab ich dir doch den Brief geschickt, damit du keinen Schock kriegst, wenn du mich siehst. Oberleutnant Ramon Lobo, Astronaut, heroisch gefallen auf dem Felde des Fortschritts. Na also. Einen für den toten Lobo und einen für Jonas. Auf die gute alte Zeit. Also Jonas, alter Kriegskamerad, das wichtigste zuerst. Ich lebe noch.

Jonas: Offensichtlich. Und was willst du?

Lobo: Tja, was will ich. Sagen wir mal so, wir sind Freunde, Jonas.

Jonas: Nein.

Lobo: Nicht?

Jonas: Nein. Du hast einmal in deinem Leben zu fest geschlafen, Lobo.

Lobo: Das geschieht mir recht, was mußte ich dir auch diesen blöden Brief schreiben und die alte Geschichte wieder aufrühren. Also keine Freunde, Jonas, alter Kamerad. Feinde?

Jonas: Bis jetzt nicht, Lobo, aber wenn du noch einmal Kamerad zu mir sagst, schmeiß ich dich raus.

Lobo: OK, Jonas, alte Kame... alter Knabe. Reg dich ab. Kein Freund, kein Feind, Kamerad auch nicht, aber Detektiv bist du doch, oder?

Jonas: Ich sollte mich vorstellen. Besser spät als nie. Jonas, nur Jonas, Privatdetektiv. Der letzte. Wenigstens in Babylon der großen Stadt. Der letzte Detektiv und der letzte freie Mensch. Frei von fester Anstellung, frei von regelmäßigem Einkommen, die Volksrente nicht gerechnet, und auch noch stolz darauf. Fragen Sie mich nicht warum.

Lobo: Na bitte, Jonas, alter Knabe, das ist doch was, eine gemeinsame Basis. Wir werden wunderbar zusammenarbeiten.

Jonas: Meinst du nicht, Lobo, du solltest mir allmählich mal verraten, was du von mir willst?

Lobo: Aber klar, Jonas, ich werd's dir sagen, ganz genau. Zuerst bringst du mich ein paar Tage unter, hier bei dir, ein Palast ist es zwar nicht, aber mein Gott, ich bin nicht gerade verwöhnt. Im Raumschiff ist es auch nicht gerade üppig. Niemand darf wissen, wo ich bin, du sagst es keinem Menschen, Jonas alter Knabe und du läßt auch keinen Menschen in dein Apartment.

Jonas: Sonst noch einen Wunsch der Herr.

Lobo: Eine Kleinigkeit, alter Knabe, wir setzen uns zusammen und überlegen, wie wir mit meiner Story so an die Öffentlichkeit gehen, daß mir nichts passieren kann.

Jonas: Deine Story hat was mit Supernova zu tun, nehme ich an.

Lobo: Ja was denn sonst alter Knabe.

Jonas: Daß die Raumfähre vor zwei Wochen explodiert ist wie na wie eine Supernova, das war also kein Unfall.

Lobo: Kluges Kind, ein echter Schnellmerker, warst du schon damals auf Feuerland. Natürlich war es kein Unfall, sonst wäre ich ja wohl nicht hier, quietschvergnügt und munter, na munter sollte ich eigentlich nicht sagen. Immerhin sind drei Kollegen umgekommen.

Jonas: Mord.

Lobo: Und Betrug, Jonas alter Knabe, Megasuperriesenbetrug.

Jonas: Wer steckt dahinter? EURAB?

Lobo: Natürlich EURAB.

Jonas: Und warum?

Lobo: Warum? Na stell dich nicht so naiv. Mäuse, Kies, Knete, Piepen, Moos, Peseten, Dollars, Euros. Du erinnerst dich an Challenger, wann war das, 1986. Das hat EURAB auf die Idee gebracht. Nach dem Unfall damals hat der Staat der NASA unheimlich was reingeschoben, so eine Art Trotzreaktion, weißt du, jetzt erst recht. Und EURAB geht es nicht gerade blendend, könnte eine Finanzspritze gut gebrauchen, genauer gesagt zwei Finanzspritzen: Erst mal zusätzliche Staatsknete und dann

Jonas: Die Ladung.

Lobo: Du hast es erfaßt, Jonas alter Knabe. Offiziell Satelliten und Orbitalstationen, entsprechend hoch versichert, in Wirklichkeit bloß Schrott. Ja so sieht's aus, Jonas alter Knabe.

Jonas: Warum gehst du nicht zur Polizei?

Lobo: Um Gotteswillen, bloß das nicht, ich weiß ja nicht, wer noch alles drinsteckt. Bei so viel Geld. Es geht um Milliarden, Jonas alter Knabe, Milliarden. Und deshalb gehe ich erst mal auf Tauchstation.

Jonas: Hört sich interessant an deine Story, hast du auch so was wie Beweise?

Lobo: Beweise, die gibt’s, Jonas alter Knabe. Bei EURAB. Natürlich nicht im Datenspeicher. Die Sachen sind gar nicht durch den Computer gelaufen. EURAB ist schlau. Top Secret Material ist nur handschriftlich vorhanden, im Keller, in der alten Kartei. Und du wirst sie da ausgraben, die Beweise.

Jonas: Ach ja, und was hab ich davon?

Lobo: Du wirst die Wahrheit ans Licht bringen, Jonas alter Knabe, der Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen etc. etc. Honorar ist sicher auch drin.

Jonas: Wer zahlt das. Du?

Lobo: Vielleicht, wenn ich die ganze Kiste an die Medien verkauft habe. Oder die Versicherung. Mach dir keine Sorgen, Jonas, du kriegst schon dein Geld.

Jonas: Sag mal Lobo, wieso lebst du eigentlich noch.

Lobo: Über Einzelheiten reden wir später, in Ruhe. OK, Jonas alter Knabe? Kann ich bei dir unterkriechen?

Jonas: Ich sagte ja. Nicht wegen der alten Zeiten. Der Fall interessierte mich. Ein getürkter Raumfahrtunfall mit Mord und sonstigen Komplikationen. Dafür läßt sich ein Detektiv sogar mit einem Widerling wie Lobo ein.

Lobo: Na wunderbar Jonas alter Knabe, am besten gehst du gleich los und holst Proviant für ein paar Tage. Nicht bei deiner üblichen Quelle. Nur kein Aufsehen.

Jonas: Soll ich dir meinen Taschencomputer hierlassen zur Gesellschaft.

Sam: O bitte nicht Hoheit, das Wesen des Gentleman konveniert mir nicht.

Lobo: Na, nicht nötig, ich mach mir nichts aus quakenden Blechbüchsen.

Sam: Unerhört, nehmen Sie das eventuell zurück?

Jonas: Sei still, Sam. Hier ist der Schlüssel, Lobo, schließ hinter mir ab und mach nur auf, wenn ich mich melde.

Lobo: Alles klar und vergiß nicht Whisky mitzubringen.

Jonas: Die Flasche ist noch so gut wie voll.

Lobo: Aber nicht mehr lange, Jonas alter Knaben. Prost.

Sam: Prost.

Jonas: Als ich nach einer Stunde zurückkam, war die Tür offen. Das machte mich stutzig. Und noch stutziger machte mich, was ich in meinem Büroapartment vorfand. Einen kaputten Klapptisch, Scherben, Kratzer auf dem Boden, einen dunkelroten Fleck und keinen Lobo.

Sam: Höchst verdächtig mein lieber Watson, was schlagen Sie vor?

Jonas: Wir bleiben dran, Sammy, wir gehen dieser Sache nach.

Sam: Wegen dieses Lobo?

Jonas: Zum Teil, Sammy, immerhin ist Lobo zu mir gekommen als Klient.

Sam: Daß ich nicht kichere. Nicht mal bezahlt hat er.

Jonas: Egal, ich bin es ihm schuldig, außerdem will ich wissen, was an seiner Geschichte dran ist. Andererseits ein zahlender Klient zusätzlich wäre nicht schlecht. Weißt du woran ich denke, Sammy.

Sam: Klar Kumpel, die Versicherung.

Jonas: Richtig. Welche Gesellschaft hat Supernova versichert?

Sam: Die Vereinigte Kosmos, die größte und beste im Universum, behauptet sie. Firmenmotto: Sicher ist sicher, sagte der Bauer und streute sich Zucker auf den Sirup.

Jonas: Was?

Sam: Ein uralter Spruch, euer Denk- und Merkwürden. Aus dem Schatzkästlein tönender Volksweisheit, worinnen so mannigfachige

Jonas: Halt uns nicht auf, Sam, wer ist der Chef der Vereinigten Kosmos?

Sam: Kein Chef, Chef, die Geschicke dieses gigantischen Konzern werden gelenkt und geleitet von einem siebenköpfigen Direktorium. In unserer Angelegenheit wäre wohl der Direktor für Schadensabwicklung zuständig, wenn ich mir die Bemerkung erlauben dürfte, Sir.

Jonas: Und wer ist das?

Sam: Einen Augenblick Sir. Piep. Who is Who in Babylon, 37. Auflage aller letzter Stand. Piep. Vereinigte Kosmos, Direktion für Schadensabwicklung, Frau Dr. h.c. Grenadin Adamson, Vorstandsmitglied im Verband der Industriekapitäninnen, Vorsitzende der Tafelrunde für Edelfrauen Babylon e.V., Mitglied im Löwinnenclub ferner

Jonas: Geschenkt, Sammy. Fonnummer. Fonnummer.

Sam: Fonnummer. Haben wir es heute mal wieder eilig. Kommt sofort.

Jonas: Frau Adamson ließ sich nicht vom jedem sprechen. Dafür hatte sie ihren Foncomputer, der war stur und dumm, er hatte nur drei Sätze drauf, und die wiederholte er immer und immer wieder:

Fon Stimme: Frau Direktor Adamson ist zur Zeit unabkömmlich. Geben Sie Ihren Namen und den Zweck Ihres Anrufs an. Frau Direktor Adamson wird sich gegebenenfalls mit Ihnen in Verbindung setzen. Frau Direktor Adamson ist zur Zeit unabkömmlich. Geben Sie Ihren Namen...

Jonas: OK, OK, ich bin Jonas der letzte Detektiv, ich muß mit Frau Adamson reden über einen großen Schadensfall und über EURAB. Ich warte auf Rückruf.

Sam: Kannste lange warten, Junge, hehe, wetten.

Jonas: Wetten, Sam, hehe... Jonas.

Adamson: Hier spricht Grenadin Adamson persönlich. Bitte schalten Sie auf Bildfon. Gefällt mir, was ich sehe.

Jonas: Sie haben mich doch nicht angerufen, um mir Komplimente zu machen.

Adamson: Ich habe von Ihnen gehört, Jonas. Es ist Ihnen gelungen, meine Kollegin Astoria Waldorf von Multipharm auszutricksen. Sie müssen ein ungewöhnlicher Mensch sein. Ich interessiere mich für ungewöhnliche Menschen. Ich bin selbst einer. Deshalb rufe ich an. Was wollen Sie?

Jonas: Ihnen was erzählen. Über einen gigantischen Versicherungsbetrug.

Adamson: An meiner Firma? Durch wen?

Jonas: EURAB.

Adamson: Unsinn.

Jonas: Angenommen, die hochversicherte Ladung von Supernova bestand nur aus wertlosem Schrott.

Adamson: Jonas, Sie reden irre, oder haben Sie Beweise?

Jonas: Nur Hinweise. Bis jetzt. Aber es gibt Beweise und Jonas könnte sie finden.

Adamson: Ich verstehe. Sie wollen von mir engagiert werden. Was verdienen Sie so als Detektiv.

Jonas: Millionen.

Adamson: Sie machen Witze.

Jonas: Ich mache Witze.

Adamson: Hören Sie, Jonas, für einen regulären Auftrag ist mir Ihre Geschichte zu windig. Aber wenn Sie Ihren Hinweisen nachgehen und tatsächlich was entdecken sollten, dann verspreche ich Ihnen ein Erfolgshonorar.

Jonas: Wieviel?

Adamson: Das Übliche. Ein Promille der Versicherungssumme.

Jonas: Klingt ziemlich dürftig.

Adamson: Bei einer Versicherungssumme von rund 5 Milliarden Euros.

Sam: Ein Promille von 5 Milliarden ist 5 Millionen.

Adamson: Ich höre von Ihnen Jonas.

Jonas: 5 Millionen Euros.

Sam: Yes Sir.

Jo: Hi Jonas.

Jonas: Hallo Jo.

Jo: Ist was. Du hast so ein irres Glitzern in den Augen.

Jonas: Nur ein Abglanz, Jo.

Sam: Jo. Ein Wiederschein, gnädigste Kontess, der Wiederschein goldener Berge, welche sich vor uns erheben.

Jo: Sagt mal spinnt ihr beide?

Jonas: Ich erzählte ihr was los war. Vor Jo hat Jonas keine Geheimnisse. Jo für Jolanda. Jolanda Nix. Wir haben keine offizielle Beziehung, aber wir sind befreundet. Gut befreundet. Vor zwei Monaten hatte es angefangen, Fall Inselklau, wir waren zusammen eingesperrt gewesen, und hatten uns gemeinsam befreit. Das verbindet. Jo war halb so alt wie Jonas und hatte einen Vaterkomplex. Außerdem rote Haare und ein begeisterungsfähiges Wesen.

Jo: Toll, Jonas, eine total tolle Story. Wie geht's weiter?

Jonas: Ich fahr raus zu EURAB und seh mich ein bißchen um.

Jo: Toll, ich komm mit.

Jonas: Nein, Jo, das ist kein Holoabenteuer, wo den Helden nie was passiert. Es ist gefährlich Jo, wirklich gefährlich, es geht um Leben und Tod.

Jo: Blablabla. Du redest wie ein weiser alter Mäuserich mit Bart, und du hast nicht einmal recht, es ist ein Abenteuer, das größte und tollste, gerade weil es um Leben und Tod geht.

Jonas: Das Risiko ist zu groß, Jo.

Jo: Mein Risiko gehört mir und das geht dich nichts an. Du bist richtig sweet, wenn du so altmodisch kuckst, Jonas. Sei doch ehrlich, gibs zu, für dich ist das alles doch auch das größte. Risiko und Gefahr und so. Du mußt ja nicht Detektiv sein, keiner zwingt dich, du könntest das tun, was sonst alle machen: Volksrente kassieren, rumsitzen, Holo glotzen.

Jonas: Und wenn du noch Stunden lang weiterredest Jo, ich nehm dich nicht mit.

Jo: Du mußt, Jonas, weil du ohne mich gar nicht reinkommst bei EURAB. Oder kannst du auf die schnelle offizielle EURAB-Paßscheiben organisieren?

Jonas: Weiß ich nicht, vielleicht.

Jo: Also nein. Aber ich. Über Bertie.

Jonas: Wer ist Bertie?

Jo: Bertie Kalaschnik. Ich habe ihn auf einer Party kennengelernt vor ein paar Tagen, sein Daddy ist ein hohes Tier bei der EURAB-Schutztruppe. Ich kann jederzeit Paßscheiben von ihm kriegen, hat Bertie gesagt, falls ich mich mal bei EURAB umsehen will. Allein oder mit Freunden. Zufällig bin ich nachher mit ihm verabredet.

Jonas: Zufällig. Und da gibt er dir zwei EURAB-Paßscheiben. Nur so. Wegen deiner blauen Augen.

Jo: Nicht nur, ich hab schließlich noch mehr zu bieten. Also Jonas, entweder Paßscheibe und Jo oder gar nichts. Kannst es dir ja überlegen, um drei Uhr bin ich wieder zurück, und dann arbeiten wir wieder zusammen. Jo und Jonas. Jojo. Das tolle Team.

Jonas: Ich hatte einen anderen Plan, ich wollte Jo nicht in Gefahr bringen, und ich wollte beweisen, daß ich sie nicht brauchte. Als Jo weg war, ging Jonas auch, Richtung Westen, Stadtrand, wo über verwesenden Schlafburgen aus dem 20. Jahrhundert das EURAB-Center aufragte. Ein riesiger Pfeiler, dessen Spitze in den Wolken verschwand. Ein Meisterwerk der Post-Postmoderne, hatte der Minister bei der Eröffnung gesagt, vor 20 Jahren. Eine symbolische Rakete, das Beton gewordene Motto von EURAB. Plus Ultra. Immer weiter. Immer höher. Die Babylonier waren nicht so feierlich. Wenn Sie überhaupt vom EURAB-Center sprachen, sagten sie: Der steile Zahn. Nicht weit vom Center gab es ein kleines Lokal. Zum Astronauten. Hier aßen die besseren EURAB-Mitarbeiter. Ingenieure, Abteilungsleiter. Alles, was sich nicht mit dem Fußvolk in der EURAB-Kantine rumdrücken wollten. Jonas rein. Kurzer Blick, ein paar Weißkittel mit EURAB-Paßscheiben am Revers beim Mampfen. Jonas ging weiter, nach hinten, durch die Tür mit der Aufschrift Herren, in einen Verschlag, da ließ ich mich nieder und wartete, zwei drei Minuten, dann kam schon einer, mit weißem Kittel und voller Blase.

Jonas: Verzeihung.

Ingenieur: Bitte?

Jonas: Wären Sie so freundlich, mir Ihren Kittel zu leihen, und Ihre Paßscheibe natürlich auch.

Ingenieur: Bitte?

Jonas: Ihren Kittel und Ihre Paßscheibe.

Ingenieur: Was soll das, lassen Sie mich in Ruhe.

Jonas: Tut mir leid, ich muß darauf bestehen.

Ingenieur: Sie werden lästig, verschwinden Sie.

Jonas: Wissen Sie, so geht's mir immer, ich hab unfeine Methoden, sagen die Leute, aber was soll ich denn machen, jedesmal versuch ich's zuerst im Guten, aber das klappt einfach nicht, wie jetzt zum Beispiel und da bleibt mir gar nichts anderes übrig als, ja, so was, das ist ein Knockouter, kennen Sie bestimmt, ich stelle ich auf, sagen wir drei Stunden, das sollte reichen.

Ingenieur: Ich will raus hier, lassen Sie mich raus, Hilfe! Hilfe!

Jonas: So, Punkt 1 abgehakt, problemlos. Keine Probleme auch bei Punkt zwei, keine Alarmzelle gab Laut, kein Pförtner wurde mißtrauisch, als Jonas Eingang und Halle des Eurabcenter passierte, bekittelt und bescheibt, schnellen Schrittes und geschäftig, mit einem Gesicht, als ob er gerade Umlaufbahnen berechnete. Ich verschwand in einem Korridor, bog um die Ecke... ein Knall. Meine Schädeldecke explodierte, mein Gehirn hob ab, und stieg auf, höher, immer höher, und dann war es verschwunden, und weil Jonas ohne Gehirn nicht mehr Jonas war, verschwand er auch, die Welt löste sich auf, nichts war mehr da. Ich war auf dem Mond. Ganz sicher. Mondlandschaft hatte ich oft genug im Holo gesehen. Große graue Steine, Kraterlöcher, merkwürdig runde Berge am Horizont und vor allem der Himmel über mir, der unermeßliche Himmel mit Milliarden Lichtern. Mein Gehirn war wieder da, wo es hingehörte, dafür waren Kittel und Paßscheibe weg. Und es fehlte noch was. Jonas lag auf Mondgestein und schnappte nach Luft. Vergeblich. Keine Luft auf dem Mond. Die Bronchien verknäulten sich, die Augen quollen aus den Höhlen, Jonas war am Ersticken, und da hatte er eine Halluzination: eine weiße Gestalt trat aus dem Hintergrund, kam näher, ein Engel, kein Engel, jemand im Raumanzug, nicht irgend jemand. Lobo. Er trug einen Kanister, schob mir was zwischen die Zähne, das Mundstück eines Sauerstofftanks, dann verschwand er wieder, an der selben Stelle, an der er aufgetaucht war. Seltsam. Egal, erst mal atmen, alles andere konnte warten, ich lutschte an meinem Mundstück wie ein Säugling an der Sojamilchflasche.

Sam: Na, Genosse, Leben wieder frisch? Ha?

Jonas: Es geht Sam. Moment mal, wieso kann ich dich hören, es ist doch gar nicht möglich, Schallwellen im Vakuum.

Sam: Vakuum? Das war einmal. Spuck den Schnuller aus, Kindchen, den brauchst du nicht mehr. Kurz nachdem mein über alles erhabener, wenn auch luftlos nicht existenzfähiger Herr und Meister an die Sauerstoffbuddel gelegt wurde, ließ jemand Luft in diesen Raum strömen.

Jonas: Jemand? Wer?

Sam: Wer? Vermutlich der, der sie vorher abgelassen hat.

Jonas: Aber wie kann man denn auf dem Mond die Luft einfach so an und abstellen.

Sam: Auf dem Mond, hehe, oder auch hehe wie sie bemerken meine Damen und Herren, verehrte Kommilitonen, kann kurzzeitiger Sauerstoffentzug zu markanten intellektuellen Ausfallerscheinungen führen, sogar bei Privatdetektiven.

Jonas: Wir sind nicht auf dem Mond?

Sam: Wir sind immer noch im EURAB-Center, du Kopfprothetiker.

Jonas: Was?

Sam: Das hier ist eine Mondsimulation, ein Trainingsraum für Astronauten, eine Illusion, ein bißchen Geröll und Holobilder drumrum.

Jonas: Wirklich, sieht aber sehr echt aus.

Sam: Steh auf, geh ein paar Schritte und wenn du dir an der Wand eine Beule fängst, wirst' es schon merken.

Jonas: Was ist hier eigentlich los, Sammy, kaum bin ich drin, wird ich auf den Kopf gehauen, dann bringt man mich auf diesen falschen Mond, in ein Vakuum und wie ich kurz vor dem ersticken bin kommt mein alter Freund Ramon Lobo.

Sam: Lobo? Der Typ im Raumanzug mit Sauerstofftank war Lobo? Lobo der Unverschämte, Lobo der mysteriös Abhandengekommene?

Jonas: Ich hab ihn erkannt, Sammy, ganz deutlich, und da drüben ist er zum zweiten mal abhanden gekommen hinter dem Steinhaufen.

Sam: Na was und da stehst du immer noch hier und redest in der Gegend rum? Der Herr warten wohl auf eine schriftliche Einladung, wie, auf auf ihm nach.

Jonas: Der Ton paßte mir nicht, aber in der Sache hatte ich auch keinen besseren Vorschlag. Also wanderte ich durch die nachgemachte Mondlandschaft und stieß mir prompt den Kopf an der unsichtbaren Begrenzung, wie Sam vorausgesagt hatte. Als ich mit der Hand herumtastete, fand ich einen Griff. Ich zog daran, eine Tür ging auf, der Eingang zu einer im Moment funktionslosen Luftschleuse. Gegenüber eine zweite Tür. Dahinter ein enger Gang, dunkel, bis auf einen schmalen Lichtstreifen weiter vorn.

Sam: Ein geheimer Gang, mein roter Bruder möge ihm folgen.

Jonas: Du spinnst Sammy, man hat dir zu viel Schmöker einprogrammiert.

Sam: Und es ist doch ein Geheimgang, denn wisse o Sultan, in diesem Gebäude existiert ein zweiter, ein geheimer Aufenthalts- und Verbindungsbereich, welcher lediglich für die EURAB-Schutztruppe bestimmt ist.

Jonas: Ach was.

Sam: Doch, sie verfügt somit über ihre eigenen Räume, Gänge, Treppen, Aufzüge. Doch genug geplaudert, machet euch auf, Kaspar, Melchior, Balthasar, dem Sterne nach, der dorten glänzet. Pst. Leise, Klavier äh Piano. Pianissimo.

Jonas: Jonas schlich sich an wie Old Shatterhand in besten Jahren. Der Lichtstreifen war ein Türspalt, breit genug zum Durchsehen. Ein Raum, etwa so groß wie mein Büro, an allen Wänden Monitore, vor einem Schaltpult ein bulliger Typ in der Uniform der EURAB-Schutztruppe. Neben ihm Lobo. Er steckte noch im Raumanzug, hatte aber den Helm abgenommen. Hören konnte man durch den Spalt übrigens auch ganz gut.

Lobo: Kann ich was dafür, wenn Jonas zu früh kommt? Dein dämlicher Bertie sollte dieser wie heißt sie, Jonas Freundin, Nix, Jo Nix.

Kalaschnik: Ja.

Lobo: Er sollte ihr die Paßscheibe erst am Nachmittag geben.

Kalaschnik: Red dich nicht raus, Lobo, es war deine Idee, den Detektiv einzuschalten, und wenn das jetzt schief geht.

Lobo: Nichts geht schief. Die Mappe mit dem Beweismaterial gegen EURAB liegt hier, wir werden sie ihm irgendwie zustecken, wie geplant, und dann dafür sorgen, daß er heil hier rauskommt. Ich weiß nicht, was du willst Kalaschnik, alles ist OK.

Kalaschnik: Ich wußte ja schon immer, daß du blöd bist, Lobo, aber so blöd... Wer hat Jonas abgefangen, EURAB, warum weiß ich als Chef der Schutztruppe nichts davon, ist EURAB uns auf der Spur, haben sie mitgekriegt, daß wir sie hochgehen lassen wollen, mit ihrer hausgemachten Katastrophe? Warum haben sie Jonas nicht gleich verschwinden lassen, sondern in die Mondsimulation gebracht? Sag mal, er hat dich doch nicht gesehen?

Lobo: Kein Stück. Der war weit genug weggetreten. Du machst dir zu viel Sorgen Kalaschnik. Uns wird schon was einfallen. Jonas hat Luft für eine Stunde. Und so lange haben wir ihn sicher in der Simulation. Der läuft uns nicht weg.

Kalaschnik: Ach ja? Dann kuck mal auf den Monitor.

Lobo: Weg! Jonas ist weg.

Jonas: Im Gegenteil, Jonas ist hier. Mit seinem Knockouter.

Sam: Und seinem Computer. Einer für alle, alle für einen. Nieder mit der Garde des Kardinals, zur Hölle mit allen Schurken und Verrätern.

Jonas: Nehmen Sie meinen Computer nicht unbedingt wörtlich, meine Herren, und nehmen Sie die Hände hoch.

Jonas: Lobo erstarrte. In seinem Raumanzug sah er aus wie das Denkmal vor dem EURAB-Center, Dr. Werner Semmel, der erste Mensch auf dem Mars. Kalaschnik war besser, er reagierte sofort und langte nach seinem Laserstrahler, aber Jonas hatte den Knockouter schon in der Hand. Jonas war schneller.

Kalaschnik: Hu!

Jonas: Den Laser nehm ich besser an mich.

Lobo: Hör mal, Jonas, alter Knabe.

Jonas: Du bleibst so stehen, Lobo und rührst dich nicht, und den Mund machst du nur auf, wenn ich dich was frage.

Lobo: Aber Jonas...

Jonas: Weißt du, Lobo, ein Knockouter ist unangenehm, aber ein Laser ist endgültig, und es wäre doch schade um dich. Das also sind die Beweise gegen EURAB.

Sam: Handschriftliche Aufzeichnungen. Igitt. Altmodisch. Abgestanden. Altbacken. Antiquiert.

Jonas: Aber aufschlußreich: Listen von hochwertigem Material, Material, das angeblich mit Supernova im Ozean versackt war, in Wirklichkeit war es noch vorhanden, in EURAB-Geheimspeichern. Holobilder, nicht professionell, offenbar heimlich geschossen, aber deutlich genug. EURAB-Direktoren beim Beladen von Supernova mit Schrott. Die Schadensmeldung über einen defekten Treibstofftank, datiert auf den Tag vor dem Start. Wie gesagt, aufschlußreich und ausreichend.

Sam: In der Tat, Herr Kollegiat, der Fall ist klar. EURAB selbst hat Supernova abstürzen lassen.

Jonas: Lobos Geschichte stimmt also.

Sam: Ja.

Jonas: Aber das ist auch ziemlich das einzige, was hier stimmt. Pack aus, Lobo, alter Knabe, warum lebst du noch?

Lobo: Weil ich gar nicht in Supernova war. Kurz vor dem Start haben sie mich ausgetauscht, gegen einen Androiden, der aussah wie ich.

Jonas: Ausgetauscht? Warum?

Sam: Ja, und vor allem wer?

Jonas: Genau, wer hat dich ausgetauscht, Lobo? Na?

Lobo: Ich sag nichts mehr.

Jonas: Er will nichts sagen, Sammy.

Sam: Er wird, Herr Großinquisitor, nämlich wenn wir zur peinlichen Befragung übergehen. Daumenschrauben, Streckbett, eiserne Jungfrau.

Jonas: Ein einfacher Laser tut's auch, Sammy.

Sam: Jajajaja.

Jonas: Ein Laserstrahler kann ein sehr überzeugendes Argument sein, besonders bei einem Feigling, ganz besonders, wenn man droht, bei den Zehen anzufangen und sich langsam hochzuarbeiten.

Sam: Erst der kleine Zeh, tut noch nicht so weh, nene, dann der große Zeh tut schon viel mehr weh.

Lobo: Nein, Jonas, nein, bitte, ich will ja reden. Ich sag dir alles, Jonas.

Jonas: Dann fang mal an. Wer hat dich ausgetauscht?

Lobo: Wir, ich meine die Gruppe: Die AA.

Jonas: AA?

Lobo: Anti-Astronauten. Wir sind gegen Raumfahrt aus grundsätzlichen Erwägungen.

Jonas: Wer ist wir?

Lobo: Kalaschnik und die meisten EURAB-Schutztruppler, ja und ich.

Jonas: So, ihr seid also gegen Raumfahrt, aus grundsätzlichen Erwägungen.

Lobo: Wir meinen, es ist eine sinnlose Geldverschwendung, solange auf der Erde noch so viel zu tun ist.

Jonas: Hört sich ganz vernünftig an, in der Theorie.

Lobo: Wir arbeiten innerhalb von EURAB im Untergrund. Und da haben wir mitgekriegt, daß die EURAB-Spitze Supernova hochgehen lassen wollte. Wir haben uns zusammengesetzt und beschlossen, den Plan von EURAB für unsere Ziele zu benutzen.

Jonas: Warum seid ihr nicht gleich an die Öffentlichkeit gegangen, ich meine vor der Katastrophe?

Lobo: Das hätte nicht so viel gebracht. Erst Unfall, dann Enthüllung, das haut hin. Das macht EURAB kaputt und die ganze Raumfahrt.

Jonas: Ihr habt also nichts gesagt und die Sache laufen lassen. Du bist gegen einen Androiden ausgetauscht worden, und die anderen 3 Astronauten?

Lobo: Tja, die hat’s erwischt. Leider. Aber wenn Blut fließt, hat das gleich eine viel stärkere Wirkung, sagt Kalaschnik.

Jonas: Du warst immer eine Ratte, schon damals auf Feuerland.

Lobo: Murmeltier wenn schon.

Sam: Alles mal herhören. Zeit drängt. Situation höchst unsicher. Gestatte mir Abkürzung. Also: Nach planmäßiger Verunfallung von Supernova Dilemma bei sogenannter Widerstandgruppe. Unmöglich sich zu demaskieren und Wissen um Hintergründe selber aufzudecken.

Jonas: Warum?

Jonas: Warum? Gruppe hätte zugeben müssen, alles schon vorher gewußt, nichts getan, 3 Astronauten über Klinge hopsen lassen. Also Parole: In Deckung bleiben, Aufklärung hintenrum. Idee: Da gibt’s so nen Typ, Jonas heißt er, Detektiv is er.

Jonas: Das stammt von dir, was Lobo?

Lobo: Naja, schließlich sind wir alte Kriegskameraden.

Jonas: Kriegskameraden. Du bist bei mir aufgekreuzt, auferstanden von den Toten, und dann bis du wieder verschwunden, unter verdächtigen Umständen. Jonas sollte ins EURAB-Center gelockt werden, um das Beweismaterial zu finden.

Lobo: Wir hatten alles so schön vorbereitet über Kalaschniks Bertie und deine Freundin Jo.

Jonas: Aber Jonas kam zu früh. Und die Sache ging daneben. Wer hat mich niedergeschlagen und in die Mondsimulation gebracht.

Lobo: Keine Ahnung, Jonas alter Knabe, wirklich nicht.

Lautsprecher-Stimme: Achtung, Achtung, hier spricht die Direktion. Eine Durchsage von höchster Wichtigkeit für alle EURAB-Mitarbeiter. Verlassen Sie auf der Stelle das EURAB-Center, ruhig, geordnet, ohne Panik. Befolgen Sie dabei nur die Anweisung der neuen EURAB-Sicherheitssondereinheiten in den grünen Uniformen. Die bisherige EURAB-Schutztruppe ist aufgelöst. Ihre Mitglieder haben keinerlei Weisungsbefugnis mehr. Ich wiederhole: Alle EURAB-Mitarbeiter verlassen auf der Stelle das Gebäude. Ende der Durchsage.

Sam: Und siehe, es wart Licht.

Jonas: Licht?

Sam: Symbolisch, du Nappsülze.

Jonas: Ach so.

Sam: Ja. Oder um es auch für geistig nicht üppig Bemittelte verständlich auszudrücken: Alles klar. Offenbar hegte EURAB seit einiger Zeit einen gewissen Verdacht, oder doch eine Ahnung, von den sie unterwandert habenden Antiraumfahrtverschwörern. Deshalb ist Jonas in die Mondsimulation verbracht worden, als Köder quasi, als nichtsahnender Lockvogel. EURAB hat alles, was weiterhin geschah elektronisch verfolgt und dürfte nunmehr voll im Bilde sein.

Jonas: OK, Sammy, aber woher hat EURAB gewußt, daß Jonas hier im Center auftauchen würde und wann?

Lautsprecher-Stimme: Achtung Achtung! Eine Durchsage für alle Angehörigen der EURAB-Sicherheitssondereinheiten: Nach der Evakuierung des EURAB-Centers tritt Alarmplan A7 in Kraft. Das gesamte EURAB-Center wird vom Keller bis zur Spitze gründlich durchsucht und systematisch gesichert. Das betrifft sowohl den normalen Arbeits-, als auch den speziellen Sicherheitsbereich. Alle Mitglieder der aufgelösten EURAB-Schutztruppe sind festzunehmen, desgleichen eine sich unrechtmäßig im Center aufhaltende Person namens Jonas, ich wiederhole Jonas. Ende der Durchsage.

Jonas: Die Monitore wurden dunkel, das Licht ging aus, bis auf eine trübe Notbeleuchtung. EURAB hatte uns den Saft abgedreht. Es wurde Zeit, für Jonas, auch auf einen Alarmplan umzuschalten. A7 oder wie immer.

Sam: Priorität A: Mein Meister bringt die eigene Person nebst seinem treuen Sam in Sicherheit, das heißt aus dem EURAB-Center. Priorität B, mein Meister rettet das Beweismaterial gegen EURAB zwecks künftiger Verwendung.

Jonas: Ist mir recht, Sammy, und wie machen wir das.

Sam: Wie machen wir das, der böse Feind arbeitet sich von unten nach oben durch, wir türmen also nach oben. In die Spitze.

Jonas: OK, kennst du den Weg?

Sam: Unzureichende Daten. Vorschlag: Lobo.

Jonas: Natürlich, Lobo, du müßtest dich im EURAB-Center bestens auskennen. Geh voraus.

Lobo: Warum sollte ich, Jonas alter Knabe.

Jonas: Weil ich es will. Weil ich einen Laser habe und weil du selbst das größte Interesse daran haben mußt, denn wenn die EURAB-Leute dich erwischen, machen sie dich zu dem, was du offiziell schon bist: zu einer Leiche. Zieh den Raumanzug aus und dann los.

Jonas: Es wurde ein Gewaltmarsch im Gebirge, durch Gänge, über Treppen, alle Aufzüge standen still, darum brauchten wir fast eine Stunde, bis wir auf der kleinen Aussichtsplattform an der Spitze des Centers standen, 500 Meter über der Erde. Wir schnauften und sahen uns um, nach einem rettenden Engel vermutlich.

Sam: Und voila, da ist er schon.

Jonas: Wer Sammy?

Sam: Der Engel, Mann, der rettende.

Jonas: Du meinst den Hubschrauber.

Sam: An und für sich meint Sam eher den in demselben befindliche Lady.

Adamson: Hallo, Jonas.

Jonas: Frau Adamson.

Sam: Von der vereinigten Kosmos.

Adamson: Ich habe gehört, daß Sie in Schwierigkeiten sind und Hilfe brauchen, deshalb bin ich gekommen. Wie ist es gelaufen? Haben Sie was erreicht?

Jonas: Kann man wohl sagen, sehen Sie die Mappe: Beweise, stichhaltige Beweise gegen EURAB. Ich hab Ihnen 5 Milliarden Euros erspart.

Adamson: Und 5 Millionen verdient, bravo Jonas, passen Sie auf, ich werfe ihnen eine Strickleiter zu, steigen Sie um.

Jonas: Der Hubschrauber stand direkt über uns, so tief, daß man ihn fast mit Händen greifen konnte. Nur ein paar Sprossen auf der Strickleiter. Trotzdem war es eine mühsame Kletterei, ich hatte nur eine Hand frei, mit der andern mußte ich die Mappe mit den Beweisen festhalten.

Adamson: Machen Sie es sich leichter, Jonas, reichen Sie mir die Mappe zu. Besten dank.

Jonas: Au!

Adamson: Wünsche noch einen angenehmen Aufenthalt im EURAB-Center, Jonas, es war mir eine Freude Sie gekannt zu haben.

Sam: Reingelegt. Angeschmiert und ausgetrickst, beschummelt, behumpst und beschupst. Da fliegen sie hin, die Beweise, auf Nimmerwiedersehen. Und Jonas sitzt auf seinem allerwertesten und glotzt blöd in die Landschaft.

Jonas: Was soll ich denn sonst machen, Sam, diese hinterhältige Schlange hat einfach die Strickleiter losgemacht und Jonas abgeworfen, die steckt also auch mit drin.

Sam: Präziser: Frau Direktor Adamson ist Mitwisserin und Komplizin von EURABs Untat. Ist doch auch ganz logisch Mann. EURAB hat sich die Verantwortliche für Schadensabwicklung bei Kosmos gekauft, um eine allzu eingehende Überprüfung der Supernovakatastrophe zu verhindern.

Jonas: Dann hat sie EURAB vor Jonas gewarnt.

Sam: Ja wer denn sonst, Mann, wie singt schon Giuseppe Verdi: o wie so trügerisch

Jonas: Singe nicht, Sammy. Denke.

Sam: Nicht mehr nötig, verehrte Spätzünder. Alle Probleme sind gelöscht, äh gelöst.

Jonas: Bis auf eins. Was machen wir jetzt, jeden Moment können die EURAB Sonderbullen hier auftauchen.

Sam: Eieiei, Alarm, da sind sie, wo hast du einen Laser, alter Schussel?

Jonas: Durch die Tür kam eine Gestalt in grüner Uniform, eine kleine Gestalt mit zwei Rucksacken über der Schulter. Ich hatte den Laser in der Hand, aber ich schoß nicht, aus gutem Grund.

Jo: Na Jonas, wie sieht's aus?

Jonas: Jo!

Jo: Ich hab mir gedacht, ich treff dich hier, weißt du, als ich mit den Paßscheiben von Bertie bei dir vorbei kam, und du warst nicht da, da hatte ich gleich so ein ätzendes Feeling. Also bin ich allein hergefahren. Unten in der Halle war ein irrer trouble. Typ in grün wollte mich nicht durchlassen. Ich bin mit ihm um die Ecke und hab ihm die Uniform ausgezogen.

Jonas: Judo.

Jo: Eher Freistil. Ja und dann hab ich mich ein bißchen umgehört und umgesehen und dann hab ich mich abgesetzt, nach oben, und hier bin ich.

Jonas: Toll, Jo, echt toll.

Jo: Mitgebracht hab ich auch was. Hier die Rucksäcke.

Jonas: Was ist da drin?

Jo: Fallschirme. Unterwegs bin ich an einer Gerätekammer vorbeigekommen. Für Astronautenlehrlinge oder so, und da hab ich gedacht

Lobo: Fallschirme, wunderbar, genau was wir brauchen.

Jo: Wer ist denn das?

Jonas: Lobo, das Murmeltier. Lobo die Ratte.

Jo: Tut mir leid Lobo, ich hab nur zwei Fallschirme, für Jonas und für mich.

Jonas: Kannst du fallschirmspringen, Jo?

Jo: Ich weiß nicht, aber ich kann Drachenfliegen und das ist doch so ähnlich oder.

Jonas: Wir stiegen in die Fallschirme, Jo war schneller als ich, aber sie mußte ja auch nicht einen zeternden Lobo mit dem Laser in Schach halten.

Lobo: Du kannst mich doch nicht hier lassen, Jonas alter Kriegsk... alter Knabe. Bitte Jonas nimm mich mit, bitte.

Jonas: Wenn ich dich so ansehen, Lobo, tust du mir fast leid, aber dann fallen mir die toten Astronauten in Supernova ein, bleib schon hier und sieh zu wie du klar kommst, vielleicht findest du ja wieder eine Decke, die du dir über den Kopf ziehen kannst.
Lobo: Jonas hör doch mal, du brauchst mich, jetzt wo du die Mappe weggegeben hast, bin ich der einzige Beweis für das, was wirklich mit Supernova passiert ist.

Jonas: Meinst du.

Sicherheitsbeamter: Hier sind sie. Stehenbleiben. Halt!

Jonas: Salut Lobo. Jeromino!

Lobo: Jonas, nicht, Hilfe! Oh!

Sam: Und der Tot und die Hölle gaben die Toten, die darin waren und sie wurden gerichtet ein jeglicher nach seinen Werken. O Sammy ist ja so schlecht.

Jonas: Ehe die EURAB-Leute noch richtig mitkriegten was los war, waren wir unten, abgerollt aus den Fallschirmen und verschwunden im Labyrinth der Straßen hinter dem EURAB-Center, hier ist Jonas zu Hause, hier kriegt ihn keiner. Drei Stunden später, im Casablanca. Jo und ich und Sam natürlich. Wir saßen und tranken und redeten, und dachten. Und dann ließ ich mir ein Fon an den Tisch bringen.

Adamson: Jonas, Sie leben noch, wie nett.

Jonas: Finden Sie, Frau Adamson. Jonas hat eben immer noch einen Trumpf im Ärmel. Wenn Sie die Mappe mit den Beweismaterial durchsehen, werden Sie feststellen, daß ein paar sehr wichtige Dokumente fehlen, die hab ich vorher abgezweigt, sicher ist sicher.

Adamson: Tatsächlich, ich glaube, ich werde Sie überreden können, sich auch von diesen Dokumenten zu trennen.

Jonas: Ich glaube das nicht, ich hab sie nämlich nicht bei mit, sie sind sicher verwahrt. Und wenn mir was passiert...

Adamson: Dann gehen die Dokumente an die Behören oder an den Aufsichtrat der Vereinigten Kosmos, das ist mir klar, aber auch Ihnen sollte was klar sein, Jonas, wenn Sie ihrerseits die Dokumente an die Öffentlichkeit bringen, dann...

Jonas: Dann wird mir was zustoßen.

Adamson: Etwas höchst unerfreuliches. So sieht es aus, Jonas.

Jonas: So sah es aus. Unentschieden, Gleichgewicht der Kräfte, Status quo, keiner konnte was tun. Unschön. Unmoralisch auch. Aber nicht zu ändern.

Sam: So ist das Leben, Gevatter, jaja, such is life, sellavi, so oder so, schwarz oder weiß, gut oder böse.

Jonas: Nein, Sammy, das stimmt nicht. In dieser Geschichte gibt es keine guten, EURAB, Lobo und seine Gruppe, die Adamson, alle mies. Das Leben ist nicht so oder so, das Leben ist weder noch.

Sam: Beziehungsweise sowohl als auch.

Jo: Hört auf trübe zu tümpeln, ihr müden Krieger, spielen wir lieber eine Runde Poker. Aber Sammy darf nicht wieder schummeln.

Das war Supernova. Eine Folge aus der Science-Fiction-Krimiserie Der letzte Detektiv von Michael Koser. Den Detektiv Jonas spielte Bodo Primus, sein Supercomputer Sam war Peer Augustinski. Frau Adamson: Christine Buchegger. Jo Nix: Petra Uhlig. Ramon Lobo, Astronaut: Karl Heinz Vosgerau. Außerdem wirkten mit: Bernd Stephan, Hans Rudolf Stein, Achim Höppner, Claus Peter Bülz und Jürgen Rehmann (Will Spindler). Ton und Technik: Günter Hess und Christine Koller. Aufnahmeleitung: Reiner Kositz: Regie: Alexander Malachovsky. Eine Produktion des Bayerischen Rundfunks (1989). Redaktion Erwin Weigel und Christoph Lindenmeyer.

Beitrag vom 02.04.2022 - 21:18
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