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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Allgemeines Off-Topic » Der letzte Detektiv von Michael Koser

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42 Beiträge in diesem Thema (offen)
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Jonas1 ist offline Jonas1  
42 Beiträge
Der letzte Detektiv
Eine Science-Fiction-Krimiserie von Michael Koser
Heute: Schmiergeld

Jonas: Ich machte die Tür auf, und da saß er. Mitten in meinem Büro. Auf meinem besten und einzigen Klientenstuhl. Er war klein und trug grau, das offizielle grau der Politiker und Geschäftsleute. Eine graue Maus. Unauffällig. Abgesehen von einer Kleinigkeit. Er war tot. Sein Gesicht war blau angelaufen, die Zunge hing ihm aus dem Mund, die Augen standen weit offen. Das gefiel mir nicht. Welcher Detektiv findet schon gern eine ermordete Leiche in seinem Büro?

Jonas: Erwürgt mit einer Drahtschlinge. Fachmännische Arbeit. Zwei Täter. Einer hält den Mann fest, der andere zieht zu.

Sam: Wie weiland die Thugs, eure mäßige Belesenheit dürfte sie kaum kennen. Eine indische Mördersekte. Welche vorzugsweise in Bengalen florierte. Zu Ehren ihrer Göttin Kali oder auch Bowarni erwürgten sie zahllose Menschen mit gelben Tüchern.

Jonas: Sam. Mein Computer. Bis an die Oberkante vollprogrammiert mit nützlichem Wissen und unnützer Gelehrsamkeit. Unentbehrlich und innervierend. Und ein bißchen verrückt. Vor fünf Jahren habe ich ihn billig gekauft. Im Ramsch. Als Einzelstück. Seitdem versuche ich mich an ihn zu gewöhnen. Das ist nicht leicht.

Sam: Dem Treiben der Thugs machte die britische Kolonialverwaltung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein Ende.

Jonas: Wir sind in Babylon, Sam, nicht in Indien. Und wir haben heute den 2. Juni 2010. Wer immer unseren Besucher umgebracht hat, Thugs waren es bestimmt nicht, blas dich nicht auf mit deiner Bildung, mach dich nützlich.

Sam: Jawohl, großmächtiger Herr und Meister. Sam drängt darauf, sich ganz ungeheuer nützlich zu machen, doch wie, so fragt der Fachmann und der Laie wundert sich, wie oder mit anderen Worten ausgedrückt, auf welche Weise?

Jonas: Ich stell dich ab, Sam, ich werf dich aus dem Fenster.

Sam: Ob seines Gebieters Zorn windet sich der unglückselige Sklave im Staub.

Jonas: Ich verkauf dich als Schrott.

Sam: Bin ja schon ganz still, Chef.

Jonas: Kennst du den Mann?

Sam: Sorry, Sir. Nie gesehen.

Jonas: Ich auch nicht, aber das war kein Problem. Unser Besucher stellte sich selbst vor. Mein altes Diktaphon, das auf Sams Datenspeicher stand, war verschoben, kein Staub auf den Tasten, ein Detektiv sieht so was. Und er weiß, was das bedeutet. Ich ließ die Kassette zurücklaufen und der Tote sprach.

Hartog: Zunächst einmal muß ich Sie um Entschuldigung bitten, Herr Jonas, unter normalen Umständen hätte ich mir niemals erlaubt, Ihr Diktiergerät zu benutzen oder in Ihrer Abwesenheit in Ihre Räumlichkeiten einzudringen. Übrigens hat mich Ihr Hauswart eingelassen. Wie gesagt, nicht unter normalen Umständen. Aber die Umstände sind nicht normal. Ich werde verfolgt, ich fühle mich bedroht, und ich werde zu unrecht beschuldigt, Sie sind meine letzte Hoffnung, Herr Jonas.

Jonas: Jonas, das bin ich. Nur Jonas. Ich bin der die das letzte. Das letzte Gremium, die letzte Instanz, der letzte Privatdetektiv. Zu mir kommt man, wenn alle Stricke reißen. Nicht, daß ich viel tun kann, aber ich gebe mir Mühe. Davon lebe ich.

Hartog: Ich darf mich vorstellen. Hartog ist mein Name. Hugo Hartog. Sie werden mich nicht kennen. Ich bin Stadtrat in der babylonischen Finanzverwaltung, Abteilung Gewerbesteuern. Stellvertretender Abteilungsleiter. Kein großes Licht. Ja, ich, ich, ich sollte mich besser beeilen. Also, ein Journalist hat mich angerufen, ich kenne ihn flüchtig. Er heißt Sidonia, und er ist beim Europäischen Pressebüro EPB. Er hat einen Informanten bei Chips Inc. Und dieser Informant hat ihm eine Liste durchgegeben. Eine Liste, auf der alle stehen, die in diesem Jahr von Chips bestochen worden sind. Mit den Beträgen, die sie bekommen haben, wegen der Robotergesetze, wissen Sie.

Jonas: Natürlich wußte ich. Jeder weiß das. Die Robotergesetze bestimmen, daß ein Betrieb je nach Umsatz für eine bestimmte Anzahl Roboter eine menschliche Arbeitskraft einstellen muß. Oder eine kräftige Ersatzgebühr zahlen. Beides wollen die Betriebe nicht. Zu teuer. Zu umständlich. Deshalb schmieren sie die Kontrollbehörden. Das kommt billiger. So ist allen geholfen. Nur nicht den menschlichen Arbeitskräften. Aber die fragt sowieso keiner.

Hartog: Und ganz oben auf der Liste, sagt Sidonia, stehe ich. Als erster. Mit 15 Millionen Euros. Das stimmt nicht, Herr Jonas, das schwöre ich. Mit Chips habe ich seit Jahren nichts mehr zu tun, und ich habe in meinem Leben noch nie Schmiergeld genommen. Das habe ich Sidonia gesagt, aber der glaubt mir nicht, und wird die Liste heute noch veröffentlichen. Helfen Sie mir, Herr Jonas. Beweisen Sie meine Unschuld, ich bitte Sie. Da, Schritte draußen auf dem Gang. Sie kommen nach Hause, Herr Jonas. Der Rest mündlich.

Jonas: Ich war’s nicht, der da gekommen ist.

Sam: Keinesfalls, o Rächer der Genervten. Wie die akustisch-subtonale Anneliese, äh Korrektur Analyse zeigt, handelte es sich um die Schritte zweier Menschen.

Jonas: Die Mörder mit der Drahtschlinge. Glaubst du ihm, Sam?

Sam: Begriff unpräzise, Meister. Computer glauben nicht, Computer wissen.

Jonas: OK, Sammy. Weißt du, ob er die Wahrheit sagt?

Sam: Daten unzureichend, Hochwürden.

Jonas: Na, dann machen wir sie doch ein bißchen zureichender. Wie spät ist es?

Sam: Piep. 14 Uhr 1 Minute und 12 Sekunden.

Jonas: News Time im öffentlichen Holokanal.

Nachrichtensprecherin: Liste mit angeblichen Empfängern von Bestechungsgeldern. Chips Inc, der bedeutendste Hardwareproducer in den Vereinigten Staaten von Europa, hat bisher jede Stellungnahme abgelehnt. Auch der Hauptbelastete, Stadtrat Hartog, hat sich noch nicht geäußert. Ein Sprecher der Finanzverwaltung teilte mit...

Jonas: Soweit stimmt die Sache also. Er steht wirklich ganz oben auf der Schmiergeldliste von Chips, der Herr Hartog.

Sam: Möge er ruhen in Frieden, Eminenz.

Jonas: Dafür werden wir sorgen, Sammy.

Sam: Wie ist dieses zu verstehen, Heiligkeit?

Jonas: Hartog ist zu mir gekommen, er hat mir den Auftrag gegeben, die Angelegenheit zu klären. Wenn er genug Geld bei sich hat.

Sam: 80 Euros pro Tag plus Spesen.

Jonas: Ich hab schon jede Menge Auftraggeber gehabt. Dicke und dünne, verrückte und normale, nette und widerliche, aber noch keinen Toten. Das war was neues.

Sam: Hoffentlich bringt's auch was ein, Meister.

Jonas: Wollen mal sehen. Hier, hier ist seine Brieftasche, 100, 200, 10, 20, 30, 40, 50, 70 Euros in Scheinen, 240 für mich als Anzahlung, 3 Tagessätze.

Sam: Und die Spesen, o leuchtendes Exempel an Großzügigkeit?

Jonas: Wird sich finden, Sam.

Sam: Dein Wort in Gottes Ohr, Alter. Wenn Sie gestatten, Sir, es hat gedong-dongt. Geklopfet.

Jonas: Wir sind nicht zu Hause, James. Eine Leiche im Salon verstört auch den gutwilligsten Gast.

Brock: Machen Sie auf, Jonas, Kriminalpolizei.

Jonas: Die gute alte Kripo. Sie ist immer noch unter uns. Unterbesetzt. Unterbezahlt. Unterbewertet. Staatsgewalt für Minderbemittelte. Wer was hat, leistet sich Privatbullen. Und für die wirklich wichtigen Dinge gibt’s Spezialtruppen. PoPo, MePo, FiPo etc. Aber wenn die Kripo auch keine große Rolle mehr spielt, einem einzelnen Privatdetektiv kann sie noch ganz schön Ärger machen. Besonders wenn sie im Büro des Detektivs einen Ermordeten findet. Und wenn die Kripo aus Inspektor Brock nebst Gefolge besteht.
Brock: Ich hab's ja immer gesagt, Jonas, mit Ihnen ist was faul. Privatdetektiv. Das ist doch kein Beruf für einen anständigen Menschen.

Jonas: Wir können nicht alle bei der Kripo sein, Inspektor. Was führt Sie zu mir.

Brock: Wir sind angerufen worden.

Jonas: Von wem?

Brock: Von einer Frau. Namen hat sie nicht gesagt. Nur daß bei Ihnen einer ermordet worden ist. Kunde von Ihnen?

Jonas: Der Tote, ja, könnte man sagen.

Brock: Haben Sie ihn umgebracht.

Jonas: Soviel Kunden hab ich nicht, daß ich s mir leisten kann sie umzubringen.

Brock: Ich glaube Ihnen kein Wort, Jonas. Pauly.

Pauly: Inspektor?

Brock: Was sagt der Pathomat?

Pauly: Moment. Tod trat ein genau 12 Uhr 49.

Brock: Wo waren Sie 12 Uhr 49, Jonas?

Jonas: Bei Ihnen Bröckchen.

Brock: Scheißen Sie mich nicht an. Wo waren Sie?

Jonas: In der Zentrale der Sicherheitsverwaltung, Europaplatz in der Polizeikantine beim Essen.

Brock: Echt? Kein Scheiß?

Jonas: Sojaschnitzel mit gedämpften Algen, recycelt natürlich aber gar nicht schlecht.

Brock: Haben Sie Zeugen?

Jonas: Nur einen. Das heißt: eine: Ihre Chefin.

Brock: Sie scheißen mich ja schon wieder an.

Jonas: Kein Scheiß Inspektor. Rufen Sie Frau Delgado an.

Jonas: Judith Delgado ist Hauptabteilungsleiterin bei der Sicherheitsverwaltung und sie ist meine z.B., meine zeitweilige Beziehung, wobei das zeitweilig eigentlich nicht mehr stimmt, immerhin kennen wir uns seit über einem Jahr, und Beziehung stimmt auch nicht so richtig, weil wir uns meist streiten, allerdings in letzter Zeit ist es zwischen uns besser geworden, vielleicht weil ich sie rausgeholt habe, als sie gekidnaped und auf die Insel Swartcliff verschleppt worden war. Wie auch immer, wir hatten wirklich zusammen gegessen in der Polizeikantine. Bei so einem Alibi mußte Inspektor Brock abschnallen und ohne Jonas von dann ziehen. Was ihm sichtlich schwer fiel, und ich konnte endlich anfangen an meinem neuen Fall zu arbeiten.

Sam: Roy Sidonia, Journalist, angestellt in europäischen Pressebüro.

Jonas: Tschuldigung, du verwirrst mich, Sam, wo wohnt er?

Sam: Im Nordwestbezirk, Mardukstraße 20.

Jonas: Nicht gerade um die Ecke. Wie kommen wir hin Sammy?

Sam: Am bequemsten per Rikscha, Sahib, am billigsten zu Fuß. Am schnellsten mit der Metro.

Jonas: Also die Metro, ich hatte es eilig, und ich konnte Judo und Karate und was ich sonst noch im antarktischen Krieg gelernt hatte. Vor Räubern und Funkillern brauchte ich keine Angst zu haben. Trotzdem, richtig wohl fühlte ich mich erst wieder, als ich an der Mardukstraße ausstieg. Ein mittleres Viertel, nicht posch, aber auch nicht gerade heruntergekommen, solider Durchschnitt. Sidonia wohnte in einem Mietshaus aus dem vorigen Jahrhundert im 4. Stock. Kein Fahrstuhl und zum Glück auch kein Torwächter. Er war nicht da, jedenfalls machte er nicht auf. Ich machte auf, sein Türschloß war so alt wie das Haus.

Jonas: Mindestens 30 Quadratmeter.

Sam: Der Mitarbeiter eines kontinentalen Infobüros in Tarifstufe 6 hat Anrecht auf 32 Quadratmeter Wohnraum, o du mein beengter, eingezwängter und beschränkter Freiberufler.

Jonas: Sam hatte ich dabei. Wie immer, ich meine natürlich Sam 2, kleiner Apparat, paßt in jede Tasche, rund um die Uhr mit dem großen Kasten im Büro verbunden, drahtlos, guter Rat überall und jeder Zeit und Nervensägerei als Zugabe.

Sam: Das Leben ist ungerecht, Genosse. Find dich damit ab. Ein Journalist gilt mehr als ein Privatdetektiv.

Jonas: Dieser Journalist hat nur leider nichts mehr davon. Er ist nämlich tot, da liegt er, neben dem Bett.

Sam: Aha, aus diesem Grunde hat er meinen Herrn nicht die Türe geöffnet.

Jonas: Sehr gut mein dear Watson. Sehr scharfsinnig. Computer sind Denkmaschinen, das bestätigt sich immer wieder.

Sam: Daten, wenn ich bitten darf, Daten und keine blöden Bemerkungen, o Wonne meiner Seele die ich nicht besitze. Wie kam Sidonia zu Tode. Falls es sich bei der Leiche tatsächlich um ihn handelt.

Jonas: Es ist Sidonia, er hat seine Bürgerkarte in der Tasche. Er hat überhaupt noch alles in der Tasche, Schlüssel, Geld und er ist ermordet worden.

Sam: Erwürgt?

Jonas: Mit einer Drahtschlinge. Kommt uns bekannt vor, was Sammy.

Sam: Ein Muster beginnt sich abzuzeichnen, großer Kombinator. Stadtrat Hartog in dero Durchlaucht Büro, Sidonia in seiner Wohnung, die gleiche Methode, die gleichen Mörder, der gleiche Fall.

Jonas: Alles gleich, Sam. Bis auf eins. Sieh dir den Computer in der rechten Ecke an.

Sam: Computer? Das Ding ist so alt, daß es nicht mal reden kann, igitt, so was nenn ich nicht Computer, das ist eine Rechenmaschine, wenn's hochkommt, ein Museumstücke, zum normalen Gebrauch nicht geeignet.

Jonas: Ist ja auch schon jahrelang nicht mehr benutzt worden, Sam. Fingerdick Staub, Roststellen, die Tasten verklemmt. Trotzdem haben die Mörder den Speicher kaputt geschlagen und ausgeräumt.

Sam: Wie euer Scharfsinn bereits erschlossen haben dürfte, waren sie bemüht zu verhindern, daß gewisse Informationen anderweit bekannt würden. Informationen, welche zweifellos mit Chips Inc. und mit der Bestechungsliste in Zusammenhang stehen.

Jonas: Vermutlich der Name der Person, die Sidonia die Liste gegeben hat.

Sam: Dabei ist den Tätern nicht aufgefallen, daß die fragliche Information sich keinesfalls in diesem diesem computerähnlichen Etwas befunden haben kann, Hoheit.

Jonas: Das waren Killer, Sam, keine Infoexperten.

Sam: Im Gegensatz zu meinem Gebieter, welcher ohne Frage weiß, wo die gesuchte Information zu finden ist.

Jonas: Ach ja.

Sam: Nicht. O Sancta Inplicitas. So lasset uns denn logisch vorgehen, geliebte Gemeinde. Erstens. Kein Mensch kommt heutzutage ohne Computer aus.

Jonas: Richtig.

Sam: Zweitens in seiner Privatwohnung verfügte Sidonia nicht über eine benutzbaren Computer.

Jonas: Auch richtig.

Sam: Drittens. Sidonia hat seinen Computer an anderer Stelle.

Jonas: Das Europäische Pressebüro liegt im Zentrum, nicht weit vom Europaplatz. Reinkommen ist ein Kinderspiel: Man braucht nur eine Aktentasche unterm Arm, einen wichtigen Gesichtsausdruck und Sidonias Paß, den ich in seiner Tasche gefunden hatte. In Tarifstufe 6 hat man nicht nur Anspruch auf 32 Quadratmeter Wohnfläche, sondern auch auf ein Einzelbüro. Schreibtisch mit Textgerät, Stuhl, Schrank, und ein Personalcomputer, klein aber effektiv. Ich aktivierte ihn mit Sidonias Schlüssel. Keine lange Unterhaltung, das war zu gefährlich. Ich ließ Sam kurz interfacen und holte dann schnell aus ihm raus was ich wissen wollte.

Sam: Aye aye Sir, kurz und bündig. Unter heutigem Datum, 6 Uhr 30 morgens findet sich verzeichnet die ungewöhnlich hohe Zahlung von Euros 3000 für Information erhalten, Kennwort Liste Chips.

Jonas: Das ist es, Sammy. Zahlungsempfänger?

Sam: C. Hinkelstein. Auch in den vorangegangen Monaten taucht dieser Name des öfteren auf, o Schmieröl meiner Schaltungen.

Jonas: Ganz klar. Hinkelstein war Sidonias Informant bei Chips Inc und er hat ihm heute morgen die Liste der Schmiergeldempfänger geliefert, die Liste, auf der unser Klient ganz oben steht.

Sam: Vermutlich zu Unrecht.

Jonas: Hinkelstein. Ausgefallener Name. Sieh mal das Personalverzeichnis von Chips durch, Sammy.

Sam: Schon passiert, Herr Oberbrandmeister, unter den zahlreichen Mitarbeitern von Chips befindet sich nur ein C. Hinkelstein. Berichtigung: nur eine C. Hinkelstein. Carla Hinkelstein, Sachbearbeiterin in der Abteilung Marketing und PR.

Jonas: Fonnummer.

Sam: Wünschen Durchlaucht Dienst oder Privatnummer.

Jonas: Wie spät?

Sam: Piep. 17 Uhr 21 Minuten und 8 Sekunden.

Jonas: Dann wird sie zu Hause sein.

Sam: 2271399625.

Hinkelstein: Ja?

Jonas: Frau Carla Hinkelstein?

Hinkelstein: Ja?

Jonas: Mein Name ist Jonas, nur Jonas. Ich möchte mit Ihnen sprechen.

Hinkelstein: Ja worüber?

Jonas: Eine Überraschung. Sie konnte nicht nur ja, sie konnte auch anders. Und mehr. Das machte mir Mut.

Jonas: Über einen Bekannten von Ihnen, Roy Sidonia und über eine gewisse Liste.

Hinkelstein: Ich weiß nicht, was Sie meinen.

Jonas: Natürlich nicht. Kann ich gleich vorbeikommen.

Hinkelstein: Sind Sie von der Presse?

Jonas: Nein, ich bin Detektiv.

Hinkelstein: Oh, heute geht's nicht, kommen Sie morgen.

Jonas: Zu Chips?

Hinkelstein: Nein, in meine Wohnung, Lemstraße 92. Morgen früh um 8.

Jonas: Im Korridor vor meinem Büro war’s dunkel. Der Hauswart hatte vergessen die kaputte Birne der Deckenlampe auszuwechseln. Wie üblich. Das störte mich nicht. Ich finde das Schlüsselloch auch im Dunkeln. Was mich störte war ein Umriß neben meiner Tür. Ein Umriß, der etwas heller war als die Wand und der sich bewegte. Ich ließ den Schlüssel los und griff nach meiner alten Smith and Wesson, eher Maskottchen als Waffe aber im Zweifelsfall besser als nichts.

Luna: Herr Jonas?

Jonas: Treten Sie drei Schritt zurück und bleiben Sie dann ganz still stehen.

Luna: Keine Angst, Herr Jonas, Sie sind doch Herr Jonas, ich tue Ihnen nichts, im Gegenteil. Ich brauche einen Detektiv. Der Hauswart wollte mich nicht in Ihr Büro lassen.

Jonas: Ich hab's ihm verboten aus gutem Grund. Kommen Sie rein. Setzen Sie sich. Lassen Sie sich ansehen.

Jonas: Eine Frau Mitte 30, kräftige Schultern, große Füße in flachen Schuhen, ein Gesicht ohne Bemalung, schmaler Mund, kleine Augen, Kleidung so so, kein Schund aber auch nichts besonders, kein Schmuck. Sie saß steif da, Knie zusammen, Hände im Schoß gefaltet. Nicht gerade ein herzerwärmender Typ, aber wer sagt, daß einem Privatdetektiv alle seine Klienten sympathisch sein müssen.

Luna: Ich heiße Marten. Vanessa Marten.

Jonas: Und Sie brauchen einen Detektiv. Warum.

Luna: Ich hab eine Partnerin, Nora Karatschi.

Jonas: Zeitweilig oder dauerhaft?

Luna: Z.B. Wir haben einen Halbjahresvertrag gemacht.

Jonas: Ja.

Luna: Nora geht fremd, seit ein paar Wochen, jeden Montag abend verschwindet sie, wenn sie glaubt, ich schlafe, ich nehme Pillen, wissen sie, vegetative Dystomie.

Jonas: Sieht man Ihnen nicht an. Und?

Luna: Am nächsten Morgen kommt sie zurück, ganz früh und tut, als ob nichts gewesen ist. Letzten Montag bin ich ihr heimlich nachgegangen, wir wohnen ganz in der Nähe, sie ist hier die Straße langgegangen, vorbei an Ihrem Haus, um die Ecke gebogen.

Jonas: Und dann?

Luna: War sie verschwunden. Wie vom Erdboden verschluckt. Ich hab gesucht aber.

Jonas: Mir ist nicht ganz klar, was Sie von mir wollen, Frau Marten.

Luna: Die Sache ist die, unser Vertrag läuft noch gut zwei Monate, und wenn Nora ihn bricht...

Jonas: Der Vertrag enthält eine Exklusivitätsklausel.

Luna: Ja sicher, wenn Nora den Vertrag bricht, kann ich die Beziehung sofort beenden, ohne Abfindung.

Jonas: In diesem Fall müssen Ihrer Partnerin den Vertragsbruch nachweisen.

Luna: Aber deshalb bin ich ja zu Ihnen gekommen Herr Jonas. Ich bauch eine Fachperson, die Nora nicht aus den Augen verliert und die als unabhängiger Zeuge aussagen kann. Was kosten Sie?

Jonas: 80 Euros pro Tag und Spesen.

Luna: Heute ist Montag. Wenn Sie den Fall heute Nacht zu Ende bringen, zahle ich Ihnen 120 Euros bar auf die Hand.

Jonas: Es war schon komisch, da hatte ich wochenlang keinen einzigen Fall und jetzt hatte ich zwei auf einmal, falls ich den Auftrag von Vanessa Marten annahm. Sie war mir nicht sympathisch, ihre Geschichte auch nicht. Aber 120 steuerfreie Euros, und Verträge müssen schließlich eingehalten werden. Also sagte ich ja.

Luna: Wenn Nora heut nacht aus dem Haus geht.

Jonas: Rufen Sie mich an, ich warte unten vor dem Haus auf Sie. Sie zeigen mir ihre Partnerin.

Luna: Sie gehen ihr nach und

Jonas: Alles übrige ist meine Sache. Und vergessen Sie das Geld nicht...

Judith: Och nein, nicht Jonas, geh nicht ans Fon.

Jonas: Hmh. Jonas?

Luna: Vanessa Marten. Eben ist Nora aus dem Haus gegangen. Können Sie in 5 Minuten unten sein?

Jonas: Ich werd's versuchen.

Judith: Du willst weg.

Jonas: Ich muß weg.

Judith: Jetzt, kurz vor zwei.

Jonas: Ein Detektiv ist immer im Dienst.

Judith: Komm wieder ins Bett, Jonas, mir ist kalt ohne dich.

Jonas: Judith war bei mir. Das kam nicht oft vor. Sie hat es lieber, wenn ich zu ihr komme, das ist für beide bequemer, meint sie, sie hat 48 Quadratmeter, und sie meint, bei mir kommt immer was dazwischen. Da hat sie nicht unrecht.

Judith: Kannst du es nicht verschieben?

Jonas: Unmöglich. Wo zum Donner ist Sam zwo, du hast vorhin aufgeräumt, Judith, wo hast du ihn hingetan?

Judith: Ach, ich kann mich nicht erinnern.

Jonas: Also dann muß es ohne Computer gehen. Kein Problem bei so einem kleinen Fall, reine Routine. Ich muß los. Also schlaf schön weiter, Judith.

Jonas: Ich wartete unten an der Haustür im Schatten. Ein paar Menschen kamen vorbei. Frauen, Männer und zwei oder drei, die ich nicht einordnen konnte. Als Vanessa Marten erschien, trat ich aus dem Schatten.

Luna: Gut. Sie sind pünktlich, Jonas, da vorn, die Frau im roten Cape, das ist Nora.

Jonas: Ausgesprochen hilfreich, ihre Partnerin.

Luna: Was meinen Sie?

Jonas: Weil sie so auffällig angezogen ist, leicht im Auge zu behalten. Sie können jetzt gehen, Frau Marten, den Rest übernehme ich.

Luna: Ich komm mit, ich will wissen, wo Nora hingeht und was sie da tut.

Jonas: Sie kriegen morgen einen Bericht in dreifacher Ausfertigung.

Luna: Das ist mir zu spät, ich weil es gleich wissen. Ich geh mit.

Jonas: OK sie bezahlen, aber das Kommando habe ich.

Luna: Jetzt ist sie um die Ecke gebogen. Da ist sie letzten Montag verschwunden.

Jonas: Na kommen sie.

Luna: Weg ist sie, wie letzte Woche, spurlos.

Jonas: Nicht spurlos. Sehen Sie mal da.

Jonas: Gleich hinter der Ecke dicht an der Wand stand ein Kanaldeckel einen Spalt offen. Und in dem Spalt hatte sich ein rotes Stoffstück verfangen. Ein glücklicher Zufall, so glücklich, daß ich ein bißchen mißtrauisch wurde. Jonas ist ein guter Kerl, offen, vertauensselig, aber für dumm läßt er sich nicht verkaufen. Ein Jammer, daß Sam nicht bei mir war, auch die Smith and Wesson hatte ich zuhause gelassen. Alles was ich hatte war eine Taschenlampe. Ich hob den Deckel hoch und leuchtete, eine Treppe, wir stiegen nach unten, etwa 20 Stufen, dann ein Absatz und die Tür zu einem Quicklift. Ich sah auf den Indikator, der Lift zischte in die Tiefe und kam ganz unten zum Stehen. Ich wartete einen Moment, holte ihn hoch, und wir, Vanessa Marten und ich, fuhren in die Unterwelt.

Jonas: Wissen Sie wo es hier hingeht?

Luna: Nein, Sie?

Jonas: Ich glaube schon. In die Eingeweide von Babylon, zu den Kloaken, den Recyclinganlagen und Biogasgeneratoren. In die Scheiße.

Luna: Ich kann mir nicht vorstellen, was Nora da unten sucht.

Jonas: Wenn sie ein heimliches Verhältnis hat dann höchstens mit einem Cop-Robot. Menschen gibt’s da nicht. Endstation. Alles aussteigen. Nach ihnen, mein Dame.

Jonas: Ich war vorsichtig und behielt meine Begleiterin im Auge, in einem Auge, das andere brauchte ich für meine Umgebung. Wir standen unter einer riesigen Kuppel auf einem weiten unterirdischen Platz, neben dem Lift eine Schaltzentrale, Tafeln, Lichter, Computer, Monitore, ein Fon, dann rechts und links die Einmündungen zahl-loser Kanäle, die sich mitten auf dem Platz trafen und einen großen Teich bildeten. Einen Teich, der nicht stagnierte, sondern sich dick und dunkel nach hinten wälzte, und da teilte er sich. Auf einer Seite saugten Pumpen das Gas ab für die Biogenera-toren, die man irgendwo hinter den Wänden summen hörte, daneben wurde die fest-ere Materie in Richtung Recyclingcenter geschoben, wo man aus dem, was 25 Millio-nen Babylonier so unter sich lassen, Essen und Trinken für eben diese 25 Millionen macht. Über allem trübes Licht, unerträgliche Hitze. Noch unerträglicher Gestank.

Jonas: Mir stinkt noch was. Ihre Partnerin ist verschwunden.

Luna: Ich seh rot, da, dritte Einmündung rechts. Auf dem seitlichen Laufsteg.

Jonas: Sie machen recht, bleiben sie vor mir.

Jonas: Wie gesagt, ich war vorsichtig, aber nicht vorsichtig genug. Das rote in der dritten Einmündung rechts war tatsächlich das Cap, aber Nora Karatschi steckte nicht drin, sie hockte in der zweiten Einmündung, im dunkeln, unsichtbar, und als ich vorbei lief, zog sie mir die Beine weg. Ich schlug auf, hart und trat kurz ab, nur ein paar Sekunden, aber die reichten, als ich wieder da war, hatten sie mich schon verschnürt. Hände auf dem Rücken, Füße zusammen. Sie standen vor mir. Vanessa Marten und eine Frau, die aussah wie ihr Zwilling.

Jonas: Nora Karatschi nehme ich an.

Nike: Nora Karatschi gibt's nicht mehr.

Luna: Und Vanessa Marten auch nicht.

Nike: Wir sind Nike.

Luna: Und Luna.

Nike: Nike und Luna, das taffe tödliche Team.

Luna: Das coole Killerkommando.

Nike: Bekannt und begehrt.

Luna: Schon von uns gehört?

Nike: Haben sie ein Partner, der sie stört, einen Erbonkel der nicht sterben will, einen Detektiv der lästig wird, kein Problem.

Luna: Rufen sie Nike und Luna.

Nike: Wir haben Hartog erledigt.

Luna: Und Sidonia.

Nike: Und die Hinkelstein.

Luna: Und jetzt ist Jonas fällig.

Nike: Wir haben gedacht, das wird schwierig.

Luna: Jonas ist ein harter Typ haben wir gedacht.

Nike: Deshalb haben wir ihn in die Kloake gelockt.

Luna: Es war viel leichter, als wir dachten.

Nike: Was machen wir mit ihm, Luna, das übliche, Schlinge um den Hals und...

Luna: Nicht nötig, Nike, wir schmeißen den Scheißkerl in die Scheiße.

Nike: Gut. Da kann er sich aussuchen, ob er Bio-Energie werden will oder Sojakäse Also dann... Ha!

Luna: Was?

Jonas: Nike und Luna, die coolen Killer fielen um und rührten sich nicht mehr. Ich hörte Schritte und drehte den Kopf. Ein junger Mann, den ich noch nie gesehen hatte, Overall über formeller grauer Bluse, Gummistiefel, elektrischer Knockouter in der Hand, keine besonderen Kennzeichen. Er blieb vor mir stehen und tippte mich mit der Fußspitze an.

Joker: Tut mir leid, ich konnte nicht früher kommen.

Jonas: Keine Sekunde zu früh, gerade wollten sie mich in die Kloake schmeißen.

Joker: Sehr ungezogen von den beiden, das können wir ihnen nicht durchgehen lassen. Strafe muß sein. Wie du mir so ich dir. Auge um Auge.

Jonas: Wer sind Sie? Eine Art Kanalarbeiter?

Joker: Sagen wir eine Art Joker. Die Karte, die den Spielverlauf plötzlich und unerwartet ändert. Drehen Sie sich um. So, Ihre Hände sind frei. Machen Sie's gut.

Jonas: Und die Füße?

Joker: Das werden sie doch wohl selbst können.

Jonas: Warum haben Sie mich gerettet?

Joker: Weil man's mir gesagt hat. Sie werden noch gebraucht. Jonas. Wir sehen uns.

Jonas: Weg war er. Ich machte die Fußfesseln los und stand auf. Von Nike und Luna war nichts mehr zu sehen. Trotz der Hitze lief es mir kalt über den Rücken wenn ich mir vorstellte, was sie mir zugedacht und sich schließlich selbst eingehandelt hatten. Ich ging zur Schaltzentrale. Das Fon war in Ordnung. Ich rief bei mir an und hoffte, daß Judith noch da war. Ich hatte so eine Ahnung. Judith war da. Ich erzählte ihr kurz was passiert war.

Judith: Wärst du lieber im Bett geblieben, Jonas. Bei mir.

Jonas: Die Nacht ist noch jung. Ich bin gleich da, und wir holen nach was wir versäumt haben.

Judith: Das geht nicht. Du darfst nicht nach Hause kommen.

Jonas: Was ist?

Judith: Großfahndung nach einem gewissen Jonas. Inspektor Brock muß jeden Moment hier sein.

Jonas: Was will er denn, ich hab doch ein Alibi.

Judith: Für Hartog ja, aber nicht für Sidonia.

Jonas: Sidonia? Sie wollen mir den Mord an Sidonia anhängen?

Judith: Es sieht so aus.

Jonas: Hör zu, Judith, hast du Sam zwo gefunden?

Judith: Ja, er war

Jonas: Ist nicht wichtig. Steck ihn ein, bring ihn mir.

Judith: Wo treffen wir uns.

Jonas: Kennst du den Armen Schlucker.

Judith: Ich weiß nicht.

Jonas: Der Dipsomat Lem-/Ecke Strugatzkistraße. In 20 Minuten.

Jonas: Auf Judith kann ich mich verlasen. Sie war schon da, als ich in den Dipsomaten kam, in einer dunklen Ecke hinter einem Campari Synth. Ich zog mir, nein, keinen Whisky, ein Mineralwasser, meinem Magen war der Ausflug in den babylonischen Mastdarm nicht bekommen. Außerdem brauchte ich ein klaren Kopf.

Judith: Armer Jonas. Gleich zwei Parteien sind hinter dir her, die Kripo und

Jonas: Nike und Luna. Aber die sind tot.

Judith: Nike und Luna waren professionelle Killer, die arbeiten nicht auf eigene Rechung. Jemand hat sie bezahlt, und für diesen jemand haben sie Hartog und Sidonia umgebracht.

Jonas: Und Carla Hinkelstein, Sidonias Informantin, das haben sie jedenfalls behauptet.

Judith: Und fast auch dich. Jonas wer ist diese Jemand?

Jonas: Keine Ahnung, ich weiß bloß, der Schlüssel der ganzen Sache liegt bei Chips Inc. und deshalb...

Sam: Ich sei, gewährt mir die Bitte, in eurem Bunde der dritte.

Jonas: Wenn du was wichtiges beizutragen hast, Sammy.

Sam: Sam hat, sowohl eure großfürstliche Gnaden als auch die Dame Judith geruhen einen entscheidenden Faktor zu übersehen. Die dritte Partei.

Judith: Ich nehme an du meinst...

Sam: Den oder die Auftraggeber hinter jenem mysteriösen Joker, welcher meinen über allen geliebten Jonas vor einem unaussprechlich schauderbaren Tode errettete.

Jonas: Was ich ausgesprochen nett von ihm finde. Chips, da muß ich ansetzen.

Sam: Wie denn und wo genau du aus dem Hades heimgekehrter Odysseus.

Jonas: In der Wohnung von Carla Hinkelstein. Vielleicht kann ich die Spur von da weiterverfolgen.

Judith: Kann ich nicht mitkommen, Jonas.

Jonas: Besser nicht, Judith, wenn die Kripo uns zusammen erwischt, verlierst du deinen Job. Ich werds schon schaffen.

Sam: Treuen Sam nicht vergessen, Wahna.

Jonas: Danke Sam, Ich hab ja gesehen was passiert wenn du nicht dabei bist.

Sam: Hmh, Hoheit geraten voll in die Exkremente.

Jonas: Du sagst es, Sammy. Drück mir die Daumen Judith.

Judith: Machs gut Jonas und komm wieder.

Jonas: Carla Hinkelsteins Wohnung lag gleich nebenan. Das war mit ein Grund, wa-rum ich mich mit Judith im armen Schlucker getroffen hatte. Ich kam genau so leicht rein wie am Vortag bei Sidonia, die Wohnung war genauso groß, genauso geschnit-ten und wie bei Sidonia lag auf dem Boden eine Leiche mit einer Drahtschlinge um den Hals. Nike und Luna hatten die Wahrheit gesagt. Der Computer war kaputt, keine Spur, kein Hinweis. Hier kommst du nicht weiter, Jonas, dachte ich, das war ein Irrtum. Ich kam weiter, wenn auch anders als ich mir das vorgestellt hatte.

Brock: Aufmachen. Kriminalpolizei.

Jonas: Schon wieder.

Brock: Pauly?

Pauly: Inspektor?

Brock: Brechen Sie die Tür auf.

Pauly: Zu Befehl Inspektor.

Brock: Hände hoch, Gesicht zur Wand, Beine auseinander. Pauly, durchsuchen.

Pauly: Zu Befehl, Inspektor.

Jonas: Kommen Sie mal wieder runter Bröckchen, ich bin nicht Jack the Ripper, ich bin nur Jonas.

Brock: Haben Sie das gehört, Pauly, bloß Jonas, der Privatdetektiv, der Störenfried, der Massenmörder.

Pauly: Er ist sauber, Inspektor, keine Waffe, nur ein Taschencomputer.

Jonas: Das ist kein Computer, das ist eine geheime Superminibombe, damit will ich das Kripocenter in die Luft sprengen.

Brock: Wird Ihnen schon noch vergehen Ihre große Schnauze. Pauly Handschellen.

Pauly: Zu Befehl, Inspektor.

Jonas: Wieder ein anonymer Tip, Inspektor?

Brock: Wie bei Hartog und wie bei Sidonia und diesmal wird auch Hauptabteilungsleiterin Delgado Sie nicht rausreißen können. Vorwärt marsch.

Jonas: Die grüne Minna war blau, ein Elektromobil, die Polizei kann sich das leisten. Unterwegs guckte ich aus dem Hinterfenster, eine Motorrikscha war hinter uns, 20, 25 Meter entfernt, und sie blieb uns ständig auf den Fersen, in der Rikscha saß ein grauer Typ, der mich stark an den Joker aus den Kloaken erinnerte. Vielleicht hätte ich besser nach vorn sehen sollen, da stand nämlich ein großes Elektromobil quer über der Straße.

Leutnant: Alle bleibt ganz ganz ruhig, dann passiert nichts. Nehmen sie dem Mann die Handschellen ab.

Brock: Sie wissen wohl nicht wen sie vor sich haben. Kriminalpolizei Inspektor Brock.

Leutnant: Ich mach mir vor Angst in die Hosen. Wird's bald.

Brock: Pauly?

Pauly: Inspektor?

Brock: Die Handschellen. Schließen Sie auf.

Pauly: Zu Befehl, Inspektor.

Leutnant: Na bitte. Raus mit Ihnen, Jonas oder wie sie heißen.

Jonas: Wir müssen uns trennen, Inspektor, höhere Gewalt, die sind mehr und haben Laserstrahler.

Jonas: Die Herrschaften, die mich mitten auf der Straße der Kripo geklaut hatten, trugen schwarze Uniformen mit einem großen gelben C auf der Brust. Sie sahen ein bißchen aus wie weiland Superman, waren aber nur Sicherheitskräfte von Chips Inc. Das paßte. Und es paßte auch, daß sie mich in den Innenhof der Chipszentrale am Hendrick-August-Platz fuhren und dann mit dem Lift in den 30. Stock, dem obersten und letzten, wo die ganz großen Tiere von Chips sitzen, und hier schoben sie mich in einen kleinen kahlen Raum ohne Fenster.

Leutnant: Warten Sie hier.

Jonas: Was sagst du dazu, Sam?

Sam: Der Nebel flieht, das Licht dringt durch, es klären sich die Fronten, o vielbegehrter Jonas.

Joker: Jonas!

Jonas: Die kleine Klappe in der Tür war aufgegangen und dahinter erschien ein Gesicht, ein vertrautes Gesicht, ein willkommenes Gesicht, ein Gesicht, das mir inzwischen richtig ans Herz gewachsen war.

Jonas: Sieh mal an der Joker.

Joker: Kommen Sie her, Jonas, machen Sie schon, wir haben nicht viel Zeit. Hier, nehmen Sie das, schlucken Sie's runter.

Jonas: Ein Minisender. Wozu?

Joker: Man wird gleich ein Gespräch mit Ihnen führen. Ein geheimes und sehr wichtiges Gespräch. Dieses Gespräch muß abgehört und aufgenommen werden.

Jonas: Dafür hab ich meinen Computer.

Sam: Den wird man Ihnen wegnehmen.

Sam: Nein.

Joker: Man wird Sie überhaupt sehr gründlich durchsuchen. Aber den Sender in Ihrem Magen wird man nicht entdecken, weil er ganz aus Plastik ist.

Jonas: Aber vielleicht erklären Sie mir mal...

Joker: Kein Zeit, sie kommen zurück, ich muß weg.

Jonas: Klappe zu. Ich sah mir den Sender an und schluckte ihn runter. Aber vorher stellte ich die Frequenz um auf Sam. Ich weiß wie man das macht, ich kenn mich aus mit den Dingern. Dann waren sie auch schon da die Freunde von vorhin, und es kam alles so, wie es der Joker vorausgesagt hatte. Sie durchsuchten mich, nahmen mir Sammy weg, zogen mich aus, gingen mit einer Sonde über jeden Quadratzentimeter Jonas. Negativ. Ich durfte mich wieder anziehen und mußte mit. Über den Korridor durch ein paar Büroräume in ein großes Zimmer, nein Zimmer stimmt nicht, es war ein Saal, Holztäfelung, Kronleuchter, Ölbilder, Teppichboden und ein riesiges Panoramafenster mit Aussicht über Babylon, nicht daß viel zu sehen war, der Smog, aber darauf kam es nicht an, das Prinzip war wichtig, und das Prinzip hieß unerhörter Luxus, übermenschliche Macht.

Leutnant: Machen Sie Ihren Diener, Jonas, Sie stehen vor Herrn Vizepräsident Dr. Cordes.

Cordes: Marketing und PR, und Sie sind Jonas, der letzte Detektiv. So sehen sie also aus.

Jonas: Er war groß und dick und roch nach allem, was gut und teuer war, sein Schreibtisch war kaum größer als das Fürstentum Liechtenstein, sein Lächeln war so offen und sympathisch wie eine falsche 100-Euronote.

Cordes: Ein Whisky Jonas?

Jonas: Danke.

Cordes: Warum nicht. Ich weiß Sie trinken.

Jonas: Aber nicht mit jedem.

Leutnant: Wie reden Sie denn.

Cordes. Kusch, warten Sie draußen, Leutnant.

Leutnant: Jawohl Herr Vizepräsident.

Cordes: So, Sie wissen jawohl weshalb Sie hier sind, Jonas.

Jonas: Natürlich wegen der Schmiergeldliste.

Cordes: Die Liste, alle Welt kennt die Liste.

Jonas: Aber alle Welt weiß nicht, daß die Liste falsch ist, wenigstens was Stadtrat Hartog betrifft. Hartog ist unschuldig.

Cordes: Glauben Sie Jonas. Sie sind naiv.

Jonas: Ja, das glaube ich, nicht weil ich naiv bin, sondern weil die Sache zum Himmel stinkt. Klar, Chips schmiert Politiker, wie jeder Konzern, aber doch nicht so, 15 Millionen Euros für einen kleinen Fisch in der lokalen Finanzverwaltung, das ist lächerlich.

Cordes: Nicht wahr. Und äh, was, was schließen Sie daraus, Jonas?

Jonas: Jemand bei Chips hat sich die 15 Millionen in die eigene Tasche gesteckt.

Cordes: Ausgezeichnet. Wer, Jonas?

Jonas: Ein hohes Tier. Jemand, der für Bestechungen zuständig ist, das heißt für PR und Marketing. Sie, Vizepräsident Cordes.

Cordes: Bravo Jonas, bravo. Faszinierend. Erzählen Sie weiter.

Jonas: Sie gestatten doch, daß ich mich setze.

Cordes: Aber bitte.

Jonas: Vor ein paar Tagen muß die Geschichte plötzlich brenzlig für Sie geworden sein, eine interne Buchprüfung oder so was ähnliches, nehm ich an.

Cordes: Ganz genau. Eine außerplanmäßige unerwartet angesetzte Durchsicht aller inoffiziellen Fonds, angeordnet von Big Boss persönlich.

Jonas: Und da kamen Sie auf die Idee mit der Liste. Die 15 Millionen, die Sie Chips gestohlen hatten, hängten Sie dem armen Hartog an. Warum gerade dem?

Cordes: Gott warum, warum, ich hatte früher ab und zu mit ihm zu tun, als ich noch die Steuerabteilung leitete, ein pingeliger Bürokrat, kleinkariert und entbehrlich.

Jonas: Sie bereiteten die Liste vor, setzten auch ein paar echte Bestechungsempfänger drauf, mit kleinen Beträgen, damit die Sache Hand und Fuß kriegte, und dann ging irgend eine Kleinigkeit schief.

Cordes: Kleinigkeit, die Hinkelstein, diese dumme Kuh, sieht die Liste auf meinem Schreibtisch, macht eine Kopie und gibt sie weiter an Sidonia.

Jonas: Versteh ich nicht, Sie mußten die Liste doch sowieso veröffentlichen.

Cordes: Sicher, aber später, einen Tag später, erst sollte Hartog aus dem Weg geräumt werden, von einem Spezialistenteam, das ich dafür angeheuert hatte, damit er nicht protestieren und mir Ärger machen konnte, aber weil die Hinkelstein so geldgierig war, kam der Zeitplan durcheinander, Hartog erfuhr von der Liste, ging zu Ihnen Jonas.

Jonas: Und da haben ihn Ihre Spezialisten erwischt. Sie sind in Panik geraten, Cordes, Sie wußten nicht, was Hartog mir oder anderen gesagt hat, deshalb haben Sie Ihre Spezialisten weiterarbeiten lassen.

Cordes: Seien Sie fair, Jonas, was sollte ich tun, über Sidonia und die Hinkelstein hätten Sie die Spur bis zu mir zurückverfolgen können, die Mitwisser mußten verschwinden, bedauerlich aber nicht zu ändern.

Jonas: Hartog, Sidonia, Hinkelstein.

Cordes: Und Jonas. Aber der lebt noch.

Jonas: An Ihnen liegt das nicht, Cordes, die Spezialisten haben versagt.

Cordes: Offensichtlich, aber das läßt sich ja schnell in Ordnung bringen. Leutnant.

Leutnant: Herr Vizepräsident.

Cordes: Nehmen Sie sich zwei Leute, bringen Sie den Mann hier in den Keller, Sie wissen Bescheid.

Leutnant: Jawohl, Herr Vizepräsident. Kommen Sie, Jonas.

Jonas: Wieder über den Korridor zum Lift, der Leutnant drückte auf den Knopf, die Tür ging auf, und drinnen stand der Joker mit einem Laserstrahler. Es zischte dreimal kurz hintereinander, um meine Bewacher brauchte ich mir keine Sorgen mehr zu machen. Der Joker zog mich in die Kabine und schob ein Stück Plastik in einen Schlitz über der Knopfleiste, der Lift setzte sich in Bewegung, nach oben.

Joker: Zum 31. Stock.

Jonas: Den gibt’s doch gar nicht.

Joker: O doch, das Penthouse. Wir haben nichts empfangen, Sie haben die Frequenz verändert.

Jonas: Wenn nicht, dann wüßte Ihr Auftraggeber jetzt alles, was er wissen wollte, und Jonas wär im Keller oder schon tot.

Joker: Steigen Sie aus. Sie werden Bigboss persönlich Bericht erstatten.

Jonas: Bigboss war der Präsident von Chips Inc., der alleroberste Chef, und Bigboss war genaugenommen kein Bigboss, sondern eine Bigbossin, eine kleine dürre alte Frau, schäbig angezogen, mit einer billigen schwarzen Perücke, die schief über ihren grauen Runzeln hing. Bigboss residierte nicht in einem Saal, sondern in einem schäbigen kleinen Büro, nicht viel größer als meins, Bigboss hatte keinen Schreibtisch und Bigboss lächelte nicht. Bigboss war sauer, als ich ihr erzählte, was Vizepräsident Cordes auf dem Kerbholz hatte.

Bigboss: So etwa haben wir es uns gedacht, was Tolliver? Tolliver, mein persönlicher Referent, tüchtiger Mann. Sie kennen ihn ja schon, Jonas.

Jonas: O ja. Ich nenne ihn den Joker.

Bigboss: Joker? Wieso Joker? Egal. Cordes, diesmal hat er sich übernommen.

Jonas: Übernommen ist gut. Unterschlagung, mehrfacher Mord.

Bigboss: Sie kapieren aber auch gar nichts, Jonas, Sie sind zu klein. Ist er nicht zu klein, Tolliver?

Joker: Viel zu klein, Bigboss.

Bigboss: Sicher, Cordes hat sich jammervolle 15 Millionen eingesteckt, er hat ein paar unwichtige Leute Beiseite geschafft, was ist das schon, wissen Sie, Jonas, was an der Sache wirklich schlimm und unverzeihlich ist, wollen wir es ihm sagen Tolliver.

Joker: Das müssen Sie wissen, Bigboss.

Bigboss: Cordes hat sich dumm angestellt, er hat zugelassen, daß ein Außenseiter, Sie Jonas, ihm auf die Schliche gekommen ist, und er hat Chips Inc. ins öffentliche Gerede gebracht, das muß bestraft werden, nicht wahr Tolliver.

Joker: Höchststrafe, Bigboss?

Bigboss: Natürlich Höchststrafe.

Joker: Schon notiert, Bigboss. Und was geschieht mit Jonas?

Jonas: Bevor Sie sich dumm anstellen, hören Sie mir mal einen Moment gut zu. Ich hab einen Sender im Bauch, und der sendet, meine Unterhaltung mit Cordes ist an einem mir bekannten Ort aufgezeichnet und gespeichert worden, und gespeichert wird auch das, was wir jetzt verhandeln, Wort für Wort, wenn mir was passiert, wird alles veröffentlicht, nicht gerade eine Werbung für Chips Inc.

Bigboss: Wenn das so ist.

Joker: Es ist so, Bigboss.

Bigboss: Dann müssen wir ihn wohl laufen lassen, bringen Sie ihn runter, Tolliver.

Jonas: Einen Augenblick noch. Laufenlassen OK, aber das ist noch nicht alles, Sie werden mir die Kripo vom Hals schaffen, und Sie werden Hugo Hartog rehabilitieren, das bin ich meinem Mandanten schuldig, auch wenn er tot ist oder gerade weil.

Bigboss: Bitte, wie Sie wollen. Aber das sag ich ihnen gleich, Jonas, wenn Chips erklärt, daß Hartog irrtümlich auf die Liste geraten ist, dann wird das kein Mensch glauben. War das jetzt alles, nicht noch ein kleines Schweigegeld, paar Tausend Euros oder so.

Jonas: Danke, ich nehme nicht von jedem.

Bigboss: Hab ich's nicht gesagt, Tolliver, er ist zu klein.

Nachrichtensprecherin: ...Meldungen bestätigt, wonach Dr. h. c. Cord Cordes, Vizepräsident von Chips Inc. durch einen Sprung vom Dach der Chipszentrale Selbstmord verübt hat.

Jonas: Na also.

Nachrichtensprecherin: Während Chips private Motive angibt, vermuten unterrichtete Kreise einen Zusammenhang mit der gestern bekanntgewordenen Bestechungsaffäre.

Jonas: Wie wahr.

Nachrichtensprecherin: Wie ein Firmensprecher dazu ausführte, gehört der ebenfalls gestern tot aufgefundene Stadtrat Hugo Hartog trotz gegenteiliger Behauptungen in der Presse nicht zu den Empfängern von Bestechungsgeldern. Durch einen Fehler untergeordneter...

Jonas: Neun Tote, und das ist nun das ganze Ergebnis. Hab ich mich richtig verhalten, Sam?

Sam: Ein Mann muß tun, was ein Mann tun muß, Partner.

Jonas: Ein Mann, ein Pferd und ein weites wildes Land. Wenn's nur immer so einfach wäre. Judith? Jonas. Ja, ich lebe noch, und wie, wir haben was nachzuholen, das hast du doch nicht vergessen, eine halbe Nacht, mindestens, ich freu mich Judith, bis gleich.

Sam: Und so ritten sie denn alle zusammen in den Sonnenauf- bzw. Untergang.

Das war Schmiergeld. Eine Folge aus der Science-Fiction-Krimiserie Der letzte Detektiv von Michael Koser. Den Detektiv Jonas sprach Bodo Primus, seinen Supercomputer Sam: Peer Augustinski. Es wirkten außerdem mit: Karin Anselm, Christine Wodetzky, Käthe Jaenicke, Irmhild Wagner, Christoph Lindert, Oswald Döpke, Rüdiger Bahr, Helmut Stange und viele andere (Inge Schulz, Hans P. Hermansen, Jürgen Rehmann, Karin Frey). Ton und Technik: Günter Heß und Angela Bernd. Aufnahmeleitung: Reiner Kositz. Regie: Alexander Malachovsky. Eine Produktion des Bayerischen Rundfunks (1985). Redaktion: Dieter Hasselblatt und Erwin Weigel.

Beitrag vom 02.04.2022 - 21:13
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