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Zitat Original geschrieben von Uta
Ist zwar alles richtig, aber in diesem Fall halte ich es doch für sehr wahrscheinlich, dass die Änderungen bei Aufnahme in das HJ-Liederbuch bewusst vorgenommen wurden. |
Warum eigentlich? Das klingt ein wenig nach "das können doch nur wieder [/quote]die gewesen sein". Ich finde die anscheinend zugrunde liegende Annahme, Veränderungen im Text seien in jedem Fall bzw. auch nur mit überwiegender Wahrscheinlichkeit absichtlich und mit einem bestimmten Ziel eingeführt worden, alles andere als zwingend.
Zitat Und ich denke, dass man diese Annahme auch ohne vorhergehende gründliche Untersuchung äußern kann, ohne dass man deshalb fahrlässig handelt. |
Annehmen darf man alles, äußern das meiste. Aber ohne sachliche Unterfütterung bleibt's eben eine Hypothese. Fahrlässig ist daran vielleicht, daß man einer bestimmten Tendenz Vorschub leistet: Hypothesen neigen dazu, sich zu verselbständigen, bis dann irgendwann allgemein die Überzeugung herrscht, so und nicht anders sei es gewesen.
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"Geben ist seliger denn Nehmen."
(Max Schmeling) |
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Beitrag vom 24.08.2009 - 13:08 |
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Auch wenn die Diskussion zu viel grundlegenderen Fragen vorgedrungen ist,
würd ich gern meine anfängliche Frage zur PRAXIS noch mal vorbringen:
Welche Textfassung wird (wenn überhaupt) bei euch gesungen?
Als was für ein Liebeskummer (Bube oder Mädchen) wird der Text verstanden?
Wär toll, wenn einige, die es bisher nicht taten, noch ein Wort dazu sagten.
Tausend Dank!
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Beitrag vom 24.08.2009 - 13:57 |
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Fröschel |
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Zitat Original geschrieben von toi
Als was für ein Liebeskummer (Bube oder Mädchen) wird der Text verstanden?
Wär toll, wenn einige, die es bisher nicht taten, noch ein Wort dazu sagten.
Tausend Dank!
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Tja, gesungen haben wir es in der Fassung, die du anfänglich genannt hast, also mit dem Buben. Und verstanden hatten wir es auch so, ohne uns allerdings je darüber aufzuregen. Wir haben es eben einfach nur gesungen. Allerdings liegt das auch schon fast 40 Jahre zurück, da war ich noch ne Kaulquappe, sozusagen. In meiner aktiven Leiter/ Führerzeit haben wir es nie wieder gesungen, wir hatten ja - zumindest dann im BdP- die "bündische Hitparade", und dazu zählt das Lied nicht mehr.
Hoffe, gedient zu haben.
Fröschel
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Beitrag vom 24.08.2009 - 14:33 |
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Wir singen die Version mit den Buben, und bei uns läuft das Lied bei den Kids auch unter "schwuler König".
Edit: Der Text war halt so und Basta, ich glaube wir haben uns darüber nicht mal Gedanken (zumindest habe cih nichts mitbekommen) gemacht und hätten dies wohl auch nicht wennd er andere Text in den Büchern gestanden wäre.
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von HathiCPD am 24.08.2009 - 15:38.
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Beitrag vom 24.08.2009 - 14:52 |
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299 Beiträge
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Wir hatten ursprünglich auch die Version jugendfrisch/Reiterbuben im Programm, bis wir irgendwann drauf stießen, daß es da auch noch einen anderen Text gibt. Daß man aus schwul hetero macht, erschien uns nachvollziehbar, umgekehrt schon weniger. Also sahen wir in der schwulen Version die ursprüngliche und fanden das dann auch durch alte Lieferbücher bestätigt. Danach wurde dann nur noch dieser Text gesungen. Wir sahen in der Version, die wir vorher kannten, eine absichtliche Änderung und fanden es nicht in Ordnung, aus Verschämtheit oder sonstigen Gründen einen Text einfach mal eben zu ändern. Daß wir uns damit Probleme einhandeln könnten, war uns klar, aber wir meinten, da durch zu müssen.
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"Geben ist seliger denn Nehmen."
(Max Schmeling) |
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Beitrag vom 24.08.2009 - 15:19 |
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Zitat Original geschrieben von Nachtwache
Da heißt es mal "hoch überm Tale" statt "jenseits des Tales" und schon versteigt man sich in allerlei Deutungen.
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zumindest bei "Hoch überm Tale" mag ich nicht recht an eine zufällige zersingung glauben, hier mal die ersten drei strophen:
Zitat
Hoch überm Tale standen unsre Zelte,
der bunte Wimpel flatterte am Schaft.
Die Speere flogen und der Hornruf gellte,
im harten Kampfe spannten wir die Kraft.
Wir zogen wie die Wölfe durch die Wälder,
uns war kein Fels zu steil, kein Pfad zu schmal.
Wir lagen manche Nacht am Lagerfeuer
und unsre Lieder klangen übers Tal.
Wir schritten Seit' an Seit' in gleichem Schritte,
wir schlossen Hand in Hand den engen Kreis,
da trat der König selbst in unsre Mitte,
und zur Gefolgschaft rief uns sein Geheiß.
[...] usw. |
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Beitrag vom 24.08.2009 - 18:32 |
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Moderator 1559 Beiträge
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www.myspace.com/bruncken
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Malte_B am 24.08.2009 - 19:20.
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Beitrag vom 24.08.2009 - 19:19 |
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Fröschel |
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Zitat Original geschrieben von Malte_B
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Find ich auch.
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Beitrag vom 25.08.2009 - 07:20 |
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Zitat Original geschrieben von ChristophCPD
Zitat Original geschrieben von Nachtwache
Da heißt es mal "hoch überm Tale" statt "jenseits des Tales" und schon versteigt man sich in allerlei Deutungen.
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zumindest bei "Hoch überm Tale" mag ich nicht recht an eine zufällige zersingung glauben, hier mal die ersten drei strophen:
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Ich meinte natürlich die Version(en), wo im (fast) ursprünglichen Text statt diesseits oder jenseits des Tales nun auf einmal hoch überm Tale auftaucht. Nicht diese komplette Umdichtung des Liedes, die du hier aufführst....
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-- Ostwestfalen - wo man mit dem lieben Gott zusammen ein Bier trinken gehn kann. Hier komm'wa wech. --
-- Graue Kluft am Leibe, Zelte so schwarz wie die Nacht, Freundschaft die süchtig macht, Abenteuer so bunt -- |
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Beitrag vom 25.08.2009 - 09:16 |
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Fröschel |
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Zitat Original geschrieben von Nachtwache
Nicht diese komplette Umdichtung des Liedes, die du hier aufführst.... |
Darf ich fragen, aus wessen Feder diese komplette Umdichtung stammt und auf was diese sich bezieht? Wimpel-Kampf-König müsste sich doch auf irgendeinen Krieg beziehen.
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Beitrag vom 25.08.2009 - 09:20 |
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Zitat Original geschrieben von Fröschel
Darf ich fragen, aus wessen Feder diese komplette Umdichtung stammt und auf was diese sich bezieht? |
Die Komplettumdichtung "HOCH ÜBERM Tale" wird bei deutscheslied.com http://tinyurl.com/laaabd zum einen dem/der mir unbekannten W. Heisterkamp zugeschrieben, zum andern Fritz Hockenjos (dem Forstmeister und langjährigen Vorsitzenden des Schwarzwaldvereins?) . Als Entstehungsjahr wird 1932 angegeben. Textkopien kann man nach Rückkehr von Hubertus ab 17.9 bestellen.
Bei einer erneuten Abwandlung dieser Umdichtung auf http://tinyurl.com/lgww42 steht, die Umdichtung "Hoch überm Tale" stamme aus der „christlichen Pfadfinder- und Jugendarbeit“ und enthalte ein verschlüsseltes Bekenntnis zu Jesus Christus als König.
Daran finde ich klärungsbedürftig, ob diese Umdichtung auch bei der DPSG oder nur in evangelischen Verbänden beheimatet ist. Und ich finde zweifelhaft, ob darin ein "Bekenntnis zu Christus" steckt, wo doch in der dritten Strophe im Gleichschritt marschiert wird. Sowas würde am ehesten noch in den NS-freundlichen Kreisen der ev. „deutschen Christen“ passen, die just um 1932 an Einfluss gewannen http://tinyurl.com/nga5b (und gegen die ja 1934 die ev. "bekennende Kirche" in Widerstand ging). Da bleibt noch einiges nachzuforschen.
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von toi am 26.08.2009 - 08:11.
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Beitrag vom 25.08.2009 - 17:36 |
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Mein gott , dann lasst den König halt schwul sein, wir Pfadfinder sind tollerant, allerding, wie ist das dann mit der Tronfolge? Kinder gibts ja nicht
Was mich eher Interessiert: was ist mit dem König von Thule? Thule war doch wenn ich mich recht erinner laut der ns ideotiy das alte atlantis wo angeblich die germanen mit den blonden augen und den blauen haaren herkommen, also warum singen wir sowas?, oder war das auch wieder was von goethe, keine ahung..
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Auch ein Pfadfinder kann das Pfadfinden fadfinden....
achja: ich bin in der DPSG.. Köllerbach,
(und ich suche immer noch ne freundin)
Alle meine lebetag und immer sonne her,
schenk voll ein und immer immer mehr
(die streuner) |
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Beitrag vom 25.08.2009 - 21:13 |
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Zitat Original geschrieben von matzesu
Mein gott , dann lasst den König halt schwul sein, wir Pfadfinder sind tollerant, allerding, wie ist das dann mit der Tronfolge? Kinder gibts ja nicht
Was mich eher Interessiert: was ist mit dem König von Thule? Thule war doch wenn ich mich recht erinner laut der ns ideotiy das alte atlantis wo angeblich die germanen mit den blonden augen und den blauen haaren herkommen, also warum singen wir sowas?, oder war das auch wieder was von goethe, keine ahung.. |
vllt. ein thema für einen neuen thread?
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Beitrag vom 25.08.2009 - 21:25 |
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OK, von mir aus, aber nicht mehr heute Abend,
Beziehungsweise, den Treath kann ein anderer Starten, beziehungsweise warscheinlich gibts den schon längst..
edit: das bringt nix: "Der König von Thule war von Goethe, Thule war in der Antiken Mytologie eine Sagenhafte Insel im Atlantik
Also können wir diese schöne Ballade singen sooft wir wollen
es besteht also kein Diskussionsbedarf
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Auch ein Pfadfinder kann das Pfadfinden fadfinden....
achja: ich bin in der DPSG.. Köllerbach,
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Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von matzesu am 26.08.2009 - 11:52.
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Beitrag vom 25.08.2009 - 21:27 |
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Also wir im Stamm haben bisher immer nur das "Hoch überm Tale" überliefert und gesungen.
Woher es ursprünglich stammt, keine Ahnung. Dass wir es singen ist noch aus unserer CPK-Zeit.
Gedanklich habe ich bisher dabei immer an einen Landsknechthaufen gedacht, der vom König besucht und in Sold genommen wird. ( oder auch an Friedrich Schiller´s Die Räuber [falls meine Erinnerung mich nicht total im Stich lässt])
Die andere Version war mir durch die Vermarktung durch den Sänger Heino schon immer zu kitschig um sie gerne singen zu wollen, egal wie der Inhalt zu deuten ist.
Auf der anderen Seite aber haben auch die "alten" christlichen Lieder oftmals für heutige Begriffe sehr markige stellen: zb.
Wir jungen Christen tragen ins dunkle deutsche Land, ein Licht den schweren Tagen, als Fackel in der Hand
Wir wollen Königsboten sein des Herren Jesu Christ, der frohen Botschaft heller Schein uns Weg und Auftrag ist.
Das Kreuz ist unser Zeichen, den Sieg gibt er allein. Hier gilt kein schwaches Weichen, Herr schliesse fest die Reih´n.
Wir wollen...
Oder auch "Kreuzesfahnen"
Dh. der Hinweis auf den Gleichschritt scheint mir ohne sonstige Beweise keine Zuordnung zu einer NS-lastigen Herkunft herleiten zu können.
Zurück zum ursprünglichen Titel:
In meinem alten (1980) Fahrtenliederbuch des Evangelischen Jugendwerks Württemberg steht die "überarbeitete" Fassung mit ...jugendfrischen Wangen...
Quellenangabe: Börries Freiherr v. Münchhausen Aus "Robert Götz: Wir fahren in die Welt" Voggenreiter-Verlag, Bad Godesberg
Dh. in der evangelischen Jungenschaft hatten wir dies gesungen, ohne die Hoch Überm Tale Version zu kennen.
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Beitrag vom 04.12.2009 - 14:03 |
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