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Autor |
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286 Beiträge
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Zitat Nicht um dich als PC-Zocker, der trotzdem noch ein Leben hat (und davon geh ich jetzt mal aus) - |
Ja hab ich.
Zitat ...sondern um Jugendliche, die nur vor dem PC hängen, das für ihre Realität halten und als Abwechslung (wenn überhaupt) mit ihren Freunden am Bahnhof gammeln, Drogen konsumieren und Einrichtungen beschädigen und nicht wissen, was sie mit sich anfangen sollen |
Aber genau diese Leute erreicht man eben nicht über das normale Werben ( in der Schule, in der Stadt aufm Markt, in der Fußgängerzone, mit Flyern).
Und da fängt bei mir eben die Professionalität an, diese Menschen zu erreichen. Dafür sind - in erster Linie, und nach meiner Meinung - andere für zuständig, die das ganze dann Hauptberuflich(bzw. eben nicht "nur" ehrenamtlich tun) ausüben und darin grundlegende Erfahrungen haben. Ich erachte die Pfadfinderei in diesem Falle als etwas freiwilliges, denn wenn ich dann so einen Menschen von seinen Eltern vorgesetzt bekomme, die selber nicht mit ihn "umgehen" können, und uns quasi als "Abstellplatz" missbrauchen, dann sehe ich nicht ein, ihm eine "Ersatzfamilie" zu bieten,auf die er keinen Bock hat.
Sollte er nach 2-4 Gruppenstunden und am besten einer (WE-) Fahrt dann eingenständiges Interesse entwickeln, so halte ich es natürlich anders.
Nur habe ich leider oft (mit-) erlebt, wie Eltern die "elitären" Pfadfinder in ihrem Wirken überschätzen, und ihr Kind dort quasi einfach stehen lassen: Die machen das schon.
Das Problem ist dann leider, das dann bisweilen zuhause "gegen uns" gewirkt wird, indem dort nicht die bei uns vermittelten Werte (Aufrichtigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Gruppenzusammenhalt) gestärkt werden.
Deshalb nach wie vor: Innerhalb der ehrenamtlichen Grenzen mögen wir "elitär" sein, aber dort haben wir (meist) die Wahl, wie wir Auslese betreiben, was es uns relativ einfach macht.
Überlegt mal, wie elitär das Ganze wäre, wenn wir uns auf Teufel komm raus mit jedem " Problemkind" (nicht böse verstehen!) einlassen müßten.
Da steckt doch dann - in meinen Augen - eine ganz andere Mentalität hinter.
Schmerle
PS: Das soll die ehrenamtliche Arbeit keinesfalls abwerten!!
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Welch´Geschöpf ist doch der Mensch,
Ihm ist nichts gut und schlecht von selbst,
er muss es sich so denken,
Und niemals scheint mir,
ist gefährlicher des Menschen ganze Art,
Als wenn er ohne jeden noch so kleinen Zweifel wähnt, er habe Recht.
Der Stamm: www.stammwelfen.de
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Beitrag vom 25.10.2008 - 16:41 |
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HEINO |
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Zitat Original geschrieben von der_mostl
@heino: was ist deine vorstellung von hauptamtlicher pfadfinderarbeit? schulunterricht etc?
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Im verlinkten Text aus dem Ausgangspost rechtfertigt Swobl die Annahme von öffentlichen Geldern damit, dass der BDP damit Hauptamtliche finanziert, die damit eben hauptamtliche Pfadfinderarbeit machen, wenn man die Jugendarbeit des BDP denn so bezeichnen möchte. Und damit würde genau das der elitären Strukturbildung von ehrenamtlicher Jugendarbeit vorgebeugt.
Wie genau die Arbeit hauptamtlicher Jugendarbeiter im BDP aussieht, weiß ich auch nicht, vielleicht kann einer der anwesenden BDPer dies schildern.
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Beitrag vom 29.10.2008 - 12:16 |
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RE: Ehrenamtliche Arbeit = elitär |
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Administrator 4028 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von HEINO
Bei der Suche im Internet bin ich auf folgendes Zitiat von Herbert Swoboda (Swobl) aus dem BDP:
Zitat Ehrenamtlich betriebene Gruppenarbeit ist elitär und erreicht nur wenige (in der Regel mittelständische und deutsche) Kinder und Jugendliche, die meistens schon gruppenfähig sind. |
Zu finden im ABW-Heft köpfchen 2/95 S. 10 http://www.gsbxmedia.de/modules/artikel/cache/uplo...868633. pdf
Swobl reagiert auf eine in einem Leserbrief geübte Kritik am BDP von Hans Büchel (u. a. Initiator Bündischer Stammtisch Stuttgart). |
Zu dem Leserbrief von 1995 gibt es eine Vorgeschichte wo sich die ABW über schwindenen Zulauf und darüber beklagt hat, selbst elitär zu sein. Es wurde diskutiert sich auch dem bündischen Spektrum der Jugend zu öffnen, was aufgrund vieler Vorurteile schwer fiel. Schließlich sind sie dann doch über den eigenen Schatten gesprungen und ein Ergebnis davon ist z.B. der Peter-Rohland-Singewettstreit. Wobei vielleicht anzumerken ist, dass Swobl im BDP und der ABW zu der verschwindenen Minderheit gehört, die eine eher neutrale bis positive Einstellung zur bündischen Jugend hat und er sich einen Draht zu ihr bis heute erhalten hat.
Zitat Stimmt der Denkansatz von Swobl überhaupt? Ehrenamtlich betriebene Gruppenarbeit sei elitär und erreicht nur wenige (in der Regel mittelständische und deutsche) Kinder und Jugendliche, die meistens schon gruppenfähig sind. |
Der Begriff Elite hat in Deutschland leider einen negativen Beigeschmack, aber für das Zusammengehörigkeitsgefühl in einer Gruppe ist es durchaus wichtig einem Kreis anzugehören, auf den man stolz ist. Insofern fühlt sich jede mehr oder weniger geschlossene Gruppe mit einem starken Zusammengehörigkeitsgefühl als eine Elite. Ich behaupte daher, dass Gruppenarbeit immer in gewissem Rahmen auch elitär sein muss. Bei den Stadtpfadfindern ist das nicht anders. Das hat aber nichts mit Überheblichkeit zu tun und sagt auch nichts darüber aus wie durchlässig die Gruppe für neue Mitglieder ist.
Zitat Ist ehrenamtliche Gruppenarbeit mit diesem Hintergedanken überhaupt sinnvoll? |
Elite kommt von Auslese und zumindest bei bündischen Gruppen sind ihre Mitglieder angehalten in ihrem sozialen Umfeld und Freundeskreis geeignete Mitglieder für ihre Horte zu keilen. Das führt fast zwangsläugig zu Gruppen mit ähnlicher Sozialisation, deren Mitglieder fast alle aus dem selben Wohnviertel, der selben Schule und ähnlichen sozialen Verhältnissen stammen und ähnliche Interessen haben. Bei kirchlichen Gruppen ist vor allem die angenommene Werteerziehung für die Eltern das ausschalggebende Moment ihre Kinder da hinzuschicken, was das Spektrum dann ebenfalls auf die Konfession und die Gemeindezugehörigkeit einengt - Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Deshalb stimmt auch die Aussage, dass Gruppenarbeit eigentlich nie das gesamtgesellschaftliche Spektrum abdecken kann und immer in sozialen Nischen existiert. Aber deswegen ist sie nicht schlecht und oder gar sinnlos. Eine bewusste fokussierung auf Kinder aus mittelständischen Familien bzw. nur deutsche Familien gibt es in der Praxis eigentlich nicht. Aber Gruppenfähigkeit ist die grundsätzliche und einzige Voraussetzung für jede Gruppenarbeit.
Wer bewußt ein breiteres Spektrum in seiner Gruppe integrieren will, z.B. auch behinderte Kinder muss sich im Klaren sein, dass die gemeinsame Schnittmenge an Interessen kleiner wird und das u.U. die Gruppenarbeit erschwert oder einschränkt. Ich habe großen Respekt vor jedem, der sich das zutraut. Ich hatte einmal versucht bewusst Kinder mit Migrationshintergrund in einem Brennpunktviertel anzusprechen und mit ihnen eine neue Gruppe aufzubauen, das ist aber leider daran gescheitert, dass die Eltern keinerlei Interesse oder Verständnis dafür hatten, dass ihre Kinder regelmäßig und verbindlich an den Gruppenstunden teilnemen sollten. Da haben auch persönliche Besuche bei den Eltern nichts gebracht. Bei Familien mit einem deutschen Elternteil, aus europäischen Nachbarländern oder aus Ostasien gelingt es meiner Meinung nach fast problemlos sie in bestehende Gruppen zu integrieren. Sie werden in der Regel aber auch nicht als Ausländer wahrgenommen.
Zitat Kann haupt- oder ehrenamtliche Gruppenarbeit überhaupt alles leisten, was von ihr verlangt wird? |
Was wird denn von ihr verlangt?
Zitat Führt hauptamtliche Jugendarbeit zwangsläufig zum Abbau von Elitenbildung? |
Jede Gruppenarbeit, ob haupt- oder ehrenamtlich führt zu Elitenbildung. Das Gegenteil wäre offene und damit unverbindliche Jugendarbeit, wobei die selbst mit sehr hohem Aufwand und Kosten und mit Hauptamtlichen auch nur einen kleinen Ausschnitt des gesellschaftichen Spektrum erreichen kann.
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Beitrag vom 29.10.2008 - 13:13 |
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