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Vorgabe: halte eine Infoveranstaltung zum Thema "Karte und Kompass"
Zeitdauer: 1 Stunde
Alter: zwischen 7 und 77
Wie geht ihr an die Sache ran?
Was ist wichtig?
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Wenn du gelernt hast, daß man mit Ochsen nicht kommunizieren kann, läßt du es bleiben und lebst viel entspannter (Zitat Namargon Tree) |
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Beitrag vom 25.02.2016 - 21:16 |
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Moderator 3536 Beiträge
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Wichtigste Basics ist aus leidvoller Erfahrung:
- Die Gradeinteilung des Standard-Kompass erläutern. Oft tauchen bei älteren "Usern" noch Artilleriepromille oder nautische Striche auf.
- Erklären, dass eine Karte nicht "oben und unten" hat, sondern Himmelsrichtungen nach denen die Karte zuerst ausgerichtet - "genordet" werden muss.
Generell würde ich dann einfache praktische Dinge erklären, wie sie in guten Büchern wie z.B. dem "kennen+können" vorgestellt werden und i der zweiten halben Stunde mit den Teilnehmern raus gehen und in Kleingruppen einfache Aufgaben durchführen (lassen).
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" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."
(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)
- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau. |
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Beitrag vom 25.02.2016 - 23:17 |
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223 Beiträge
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Zitat
- Die Gradeinteilung des Standard-Kompass erläutern. Oft tauchen bei älteren "Usern" noch Artilleriepromille oder nautische Striche auf.
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Da immer wieder vom Standart abweichende Kompasse im Umlauf sind, nicht nur bei älteren "Usern", wäre es sinnvoll, zu erklären, wie man mit denen umgeht. Marschzahlen dürften in der Pfadfinderarbeit (zumindest in Deutschland) sowiso keine grosse Rolle spielen.
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Czuwaj! |
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Beitrag vom 26.02.2016 - 03:26 |
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z. B. folgende Übungen:
1. Rausgehen und das Azimut des Fernsehturms messen. Dann drinnen (ohne Sicht auf den Fernsehturm) die Karte einnorden und mit dem Kompaß darauf die Sichtlinie zum Fernsehturm identifizieren (ich sage "identifizieren", weil ich ungern auf Karten herummale).
Nicht den Kirchturm in 75 m Entfernung nehmen, der ist auf der Karte dann so nah (3 mm), dass sich die Sichtlinie dort nicht genau genug festlegen lässt.
Lernerkenntnis bei der Besprechung der Erfahrungen:
- Der Fernsehturm auf der Karte liegt tatsächlich in der Nähe der festgestellten Linie (bis zu 5° Abweichung sind durchaus im Rahmen; ein Marschkompass ist kein Theodolit.)
- Die Karte ist ein Modell der Landschaft, das diese auch ohne Sichtkontakt zu identifizieren gestattet. Ermöglicht es also auch, bei Nacht und Nebel ans Ziel zu kommen.
- Zum exakten Arbeiten sind geeignete Arbeitsbedingungen nötig. Auf dem Felsen im Gebirge ist das Einnorden und Messen nur eingeschränkt möglich. Kartentisch ist besser, und sei's nur der Tisch auf dem Wandererparplatz am Waldrand.
2. (Wenn dann noch Zeit ist) Gleich drinnen bleiben und an der eingenordeten Karte das Azimut eines etwa 2 km entfernten Geländepunktes ausmessen, der den Teilnehmern bekannt ist. Dann wieder rausgehen und mit dem Kompass den weitesten sichtbaren Geländepunkt feststellen, der in jener Richtung liegt.
Mit den Teilnehmern diskutieren, wie man wohl in der Praxis zum Zielpunkt gelangen kann.
Lernerkenntnis:
- Im bebauten oder unübersichtlichen Gelände nutzt einem eine Richtungsangabe alleine wenig. In der freien Steppe oder in großen Waldgebieten ist das anders.
- Bei Hindernissen auf dem geradlinigen Weg braucht man Umgehungsverfahren, um hinter einem Hindernis wieder auf die richtige Linie zurück zu kommen.
- In der Kulturlandschaft ist man meist mit der Karte alleine besser bedient, weil man dort seinen Weg exakt auf die kleinteilig abgebildete Landschaft abbilden kann.
Das ist genug für die erste Stunde. Als weitere Themen kommen dann.
- Für die Stadt-Wald-Feld-Umgebung: einfache Umgehungsverfahren.
- Für die unbekannte, aber sichtfreie Landschaft: die Standortbestimmung durch Rückwärtseinschneiden.
Gut Pfad
mike
Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert, zuletzt von M. Hammer-Kruse am 26.02.2016 - 13:05.
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Beitrag vom 26.02.2016 - 10:11 |
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