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Forenübersicht » Pfadfinder - Forum » Jugendbewegung » Promotionsprojekt: Päderastie in der Jugendbewegung

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5 Beiträge in diesem Thema (offen) Seiten (1): (1)
Autor
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rosé ist offline rosé  
Promotionsprojekt: Päderastie in der Jugendbewegung
111 Beiträge
rosé`s alternatives Ego
Wie einigen hier bereits bekannt ist, arbeite ich derzeit an meiner Promotion unter dem Arbeitstitel "Päderastie in der deutschen Jugendbewegung. Eine kulturwissenschaftliche Annäherung."

Ausgehend von meiner Mitarbeit am Arbeitskreis „Schatten der Jugendbewegung“ stieß ich insbesondere auf das Phänomen von homoerotischen (Erziehungs-)Vorstellungen zwischen erwachsenen jugendbewegten Männern zu pubertierenden Jungen (etwa als „Mentoren“ oder „charismatischen“ Jugendführern). Formierend unter unscharfen Begriffen wie „Eros“, „Freundesliebe“ oder auch „Blüherei“ und einer Freundschaft im Sinne Stefan Georges waren jene Beziehungsformen jedoch keineswegs zwangsweise asexuell, sondern konnten auch Raum bieten für sexualisierte Grenzverletzungen bis hin zu dem, was wir heutzutage ganz klar als sexuellen Missbrauch oder auch sexuelle Gewalt begreifen – was aber auch zu früheren Zeiten in Deutschland als Unzucht mit Schutzbefohlenen bzw. mit Kindern als gesellschaftlich illegitim galt.

Meine Forschungsfrage lautet: Wie formierten und tradierten sich, direkt aber auch indirekt auf die griechische Antike zurückgreifende, päderastische Vorstellungen und Lebensweisen innerhalb jugendbewegter Alternativkultur vor ihrem jeweiligen gesellschaftlichen Kontext? Was wurde hierunter im Einzelnen diskursiv und in der Alltagspraxis verstanden? Sprich: Wie wurde über „Eros“ & Co. etwa in den Zeitschriften (zB „Eisbrecher“ der 1970er/80er Jahre) geschrieben, philosophiert und fotografiert (oder auch „gemalt“, vgl. O…L…) und wie sah demgegenüber die konkret praktizierte Realität aus? Gab es tatsächlich jugendbewegte „Netzwerke“, in denen es dezidiert um sexuelle Kontakte zu „Knaben“ ging? Gab es den „Eros“ ohne Körperlichkeit überhaupt? Welchen Stellenwert hatten Anhänger päderastischer Vorstellungen in der jugendbewegten Geschichte?

Ziel ist, Anhand der Rekonstruktion von Bedeutungszusammenhängen die zeit- und milieugebundenen kulturellen Eigenlogiken aufzuzeigen, in denen sexuelle Kontakte zwischen Erwachsenen Männern und Jugendlichen im jugendbewegten Kontext stattfanden. Daher der weitgefasste Begriff der Päderastie in meiner Arbeit, der auch nicht-sexuelle Ebenen beinhalteten kann.

Methodisch wird ein bedeutender Teil meiner Arbeit in historisch-archivalischer Quellenarbeit liegen, was etwa die Auswertung von Personennachlässen, Gerichtsakten aber auch Zeitschriftenanalysen beinhaltet. Zudem bin ich interessiert an Gesprächen mit Zeitzeugen. Gerne suche ich in diesem Sinn den Kontakt zu Betroffenen. Zugleich bin ich an Kontakten zu Personen des Umfelds, zu Anhängern eines „pädagogischen Eros“ sowie auch zu pädosexuell orientierten Jugendbewegten interessiert.

Ich bin bei meinem Thema nicht nur für Zeitzeugengespräche auf Mithilfe aus den Jugendbünden – also Euch - angewiesen. Ich bin dankbar über Hinweise jeglicher Art. Zudem suche ich Zugänge zu Sammlungen und Archivalien mit Briefwechseln, Ehrengerichtsverhandlungen u.ä. zu dieser Thematik. Mein Ziel ist nicht, irgendwelche Bünde zu stigmatisieren, da sich die Problematik quer durch die Bünde zieht und mich die Kontexte interessieren. Die Frage der Anonymisierung von Personen und Bünden aus der jugendbewegten Vergangenheit wird von Fall zu Fall gehandhabt werden. Aufgrund der bis vor einiger Zeit währenden relativ kurzen Verjährungsfristen wird ein Großteil der Fälle, wo es zu sexuellen Kontakten kam keine juristische Relevanz mehr besitzen. Missbrauchsfälle die jedoch noch eine juristische Relevanz besitzen, müssen zu allererst juristisch behandelt werden: Hier gilt für mich die absolute Parteilichkeit für die betroffenen Personen und gegen die Täter! Dies ist mir wichtig vorab transparent zu machen.

Über Anregungen und Mithilfe würde ich mich freuen!

Kontakt über PN, Post oder Mail (es kann ggf. mal ein paar Tage dauern, bis ich rückantworte):
Sven Reiß, Seminar fürr Europäische Ethnologie/Volkskunde Olshausenstr. 40 24098 Kiel
reiss[at]volkskunde.uni-kiel.de

Gruß!
rosé




Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von rosé am 03.07.2019 - 18:20.
Beitrag vom 26.03.2015 - 14:13
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rosé ist offline rosé  
Akteure aus dem Umfeld der Eisbrecherredaktion der 1970er-80er Jahre gesucht
111 Beiträge
rosé`s alternatives Ego
Moin,

ich suche gerade konkret Personen aus dem Umfeld der Eisbrecherredaktion der 1970er und 1980er Jahre: Kann mir da wer helfen? Insbesondere würde ich mich über Kontakt zum früheren Chefredakteur Joachim Münster freuen: Lebt der noch? Kann mir jemand dahin Kontakte vermitteln?? Würde mich freuen! WICHTIG: Bevor Gerüchte die Welt machen: Mir liegen KEINERLEI Hinweise vor, daß Joachim irgendwie Straffällig geworden sein könnte! Ich suche einfach nur Kontakt zu Zeitzeugen! Danke & Gruß, rosé
Beitrag vom 26.05.2015 - 10:52
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Gast Fröschel  
Gast
Hallole!
Wenn du die Dissertation irgendwann mal fertig hast, kann man die dann auch irgendwo mal lesen, als Buch oder in sonst einer erwerbbaren Form?
Gruß
Fröschel
Beitrag vom 26.05.2015 - 11:04
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rosé ist offline rosé  
RE:
111 Beiträge
rosé`s alternatives Ego
Zitat
Original geschrieben von Fröschel

Hallole!
Wenn du die Dissertation irgendwann mal fertig hast, kann man die dann auch irgendwo mal lesen, als Buch oder in sonst einer erwerbbaren Form?
Gruß
Fröschel



Ja klar kann man das dann - ist ja 'ne Doktorarbeit und muss daher sogar veröffentlicht werden! Das dauert aber noch ein wenig, da der notwendige Tiefgang nicht von heute auf morgen machbar ist und bei diesem Thema doch einiges an Recherchen und Forschung notwendig sind. Aber ich bin ganz zufrieden, wie ich vorankomme...Mein endgültiges Abgabeziel ist realistisch Anfang 2017... Gruß! rosé

Edit: Peinlich, peinlich...
Edit...Kinder wie die Zeit vergeht...mal schaun, wann die Abgabe erfolgt - ich bin noch dran ;-)


Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von rosé am 03.07.2019 - 18:22.
Beitrag vom 26.05.2015 - 19:11
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tern ist offline tern  
RE: RE:
27 Beiträge
Zitat
Original geschrieben von rosé

Ja klar kann man daß dann - ist ja 'ne Doktorarbeit und muss daher sogar veröffentlicht werden! Daß dauert aber noch ein wenig, da der notwendige Tiefgang nicht von heute auf morgen machbar ist und bei diesem Thema doch einiges an Recherchen und Forschung notwendig sind. Aber ich bin ganz zufrieden, wie ich vorankomme...Mein endgültiges Abgabeziel ist realistisch Anfang 2017... Gruß! rosé



Plus ein Jahr für ein gutes Lektorat ... ;-)
Beitrag vom 26.05.2015 - 20:54
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