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Autor |
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Gruppenregeln - welche gibt es bei Euch? |
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448 Beiträge
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Ich würde gerne eine Gruppenstunde zu Gruppenregeln mit Jungpfadfindern machen.
Dafür wäre ich neugierig welche Regeln Ihr Euch in der relevanten Altersgruppe gegeben habt und wir Ihr zu den Regeln gekommen seid?
Eine Forumssuche dazu hat mich nicht wirklich weiter gebracht...
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Beitrag vom 02.03.2015 - 22:56 |
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327 Beiträge
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Ein bisschen unkonkretes:
Ich habe mal in einem meiner Pädagogikbücher von einer Hortgruppe gelesen, in der ein Besucher eine Liste mit ca. 150 Gruppenregeln an der Wand angeschlagen vorfand. Dieser Besucher hat dann die Betreuer darauf angesprochen und gefragt, warum sie die Kinder dermaßen reglementieren. Darauf bekam er zur Antwort, dass diese Regeln alle von den Kindern kamen. Die müssen wohl alles, was verboten oder erlaubt war, einzeln aufgeführt haben (kneifen, beißen, schlagen, schubsen, beim Kickern nicht kurbeln etc.).
Ein Beispiel aus meiner Kita:
Wir haben einen Bewegungsraum, der bei den Kindern immer "Toberaum" hieß. Das führte dazu, dass Kinder andere Kinder rausschmeißen wollten, weil diese nicht tobten, sondern eine kuschelige Bude bauen wollten. "Wenn ihr im Toberaum nicht toben wollt, müsst ihr hier raus!" - Wir haben den Raum dann umbenannt.
Vielleicht hilfreich:
Wir essen gemeinsam!
Wir fangen gemeinsam an (Tischgebet)!
Jeder bekommt gleichviele Kekse!
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Die überbündische Singerunde Münster (bisher BdP, DPB, CPD, altBEP, DPSG, KPF, Malteser, VCP, Waldjugend) trifft sich in unregelmäßigen Abständen. Weitere Infos unter www.wirzeltenschwarz.de |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von naidin/pöpp am 02.03.2015 - 23:38.
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Beitrag vom 02.03.2015 - 23:37 |
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Ein Plädoyer für Regeln, die von der Gruppe selbst formuliert werden:
In den VCP-Arbeitshilfen gibt es eine Reihe von Musterformulierungen. Das ist schon mal ein Steinbruch.
Da wir uns ja auch nicht an irgend so eine angestaubte Vorgabe halten müssen, wie das früher mal üblich war
("Der Pfadfinder ist ritterlich und höflich"; "Der Pfadfinder ist ein guter Kamerad", "der Pfadfinder ist rein an Leib und Seele"; ...),
sind wir ja frei darin, dieselben ethischen und sozialen Inhalte in einer Form rüberzubringen, die in die Zeit passt.
Es müssen ja auch nicht mal die klassischen 10 Themen nach B. P. sein (obwohl selbst die in manchen ganz traditionell-scoutistischen Bünden nach Herzenslust kupiert, ergänzt oder umformuliert werden.
Früher sind uns die oben erwähnten (und noch sieben weitere) als Pfadfinder"gesetze" oktroyiert worden. Die waren vom Himmel gefallen, wurden ins Pfadfinderbuch geschrieben und bei Verstoß war man kein guter Pfadfinder.
Heute dürfen wir damit zum Glück anders umgehen.
In der Jupfi-Stufe kann man die Regeln durchaus schon aus dem Gruppenalltag entwickeln.
Erstmal gedanklich in zwei Kategorien:
1. Was hilft dabei, damit es uns als Gruppe gut geht?
- Pünktlich zur Gruppenstunde kommen, damit andere nicht warten müssen.
- Die anderen ausreden lassen und ihnen zuhören. Denn jeder hat was zu sagen und ist wichtig.
- Mit anpacken und sich nicht drücken, manche Aufgaben sind schließlich für jeden unangenehm.
usw.
2. Was ist gut gegenüber anderen und gegenüber der Umwelt?
- Umwelt schützen: Natur schonen, Abfall vermeiden, Ressourcen schonen, Energie sparen
- Freundlich und hilfsbereit sein, so wie man es sich auch von anderen wünscht..
- Zivilcourage zeigen
- Kompromissbereit sein und auch mal auf den anderen gucken
usw.
Am besten finde ich es dabei, wenn diese Dinge von der Gruppe selbst entwickelt werden. Das kann man für Kategorie 1 so machen, dass man den Gruppenalltag beobachtet und auftretende Konflikte mit der Gruppe so bearbeitet, dass dabei Regeln herausspringen.
In Kategorie 2 kann man mit Geschichten und/oder Rollenspielen arbeiten, mit Filmen oder auch mit Dingen, die die Gruppenmitglieder aus ihrem Alltag (Familie, Schule) mitbringen.
So kann man im Lauf etwa eines Jahres ganz nebenbei mit der Gruppe zusammen ein Regelwerk entwickeln, das dann auch wirklich die Regeln der Gruppe wiederspiegelt. Und: Die Jupfis lernen dabei implizit, dass Regeln des Zusammenlebens und des Verhaltens gestaltbar (und auch immer veränderbar) sind. Sie bauen sich dabei automatisch auch eine Ethik auf.
Das ist a) politisches/partizipatives Lernen und schafft b) eine Mentalität bei den Pfadis, die m. E. eine gute Vorbeugung gegen jede Art von Menschenverachtung und Radikalismus ist.
Selbstverständlich sollte sein, dass solche Regeln nicht als Anweisungen formuliert sind ("der Pfadfinder ist / hat zu / muss ...), sondern als Willenserklärungen (bei 1: "Wir wollen ...", bei 2: "Ich will ..") Im übrigen waren schon die Neudietendorfer Grundsätze in der "Wir wollen"-Form geschrieben.
M.a.W.: Gruppenregeln sind selber ein Gruppenprozess.
Wenn man so etwas als Prozess in den Gruppenstunden durchführen will, dann sollten trotzdem ganz wenige Meta-Regeln vorgegeben werden, damit der Prozess überhaupt möglich wird. Das sind der Themenzentrierten Interaktion entlehnte Regeln wie "Wer findet, dass hier irgendwas nicht richtig läuft, darf das sofort zum Thema machen." ("Störung geht vor;")
Das erfordert die Bereitschaft, eine Gruppenstunde ggf. auch nur kurz zu unterbrechen, damit alle zur Kenntnis nehmen können, dass es Hugo und Anton nicht nur stört, dass Emil ständig rülpst, sondern dass es sie auch nervt, dass die halbe Gruppe das auch noch lustig findet. Man muss so etwas nicht sofort ausdiskutieren, sondern kann dann die Kohte weiter aufbauen. Aber in der nächsten Gruppenstunde muss es dann wieder aufgenommen werden und ggf. zu einer Regel führen.
Gut Pfad
mike
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von M. Hammer-Kruse am 03.03.2015 - 00:14.
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Beitrag vom 02.03.2015 - 23:59 |
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795 Beiträge
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Ja, die "Pfadfinderregeln" sind vom Himmel gefallen. Diese zehn Sätze haben wir natürlich.
Regeln für den Gruppenalltag?
Was ich jedem Neuen sage:
-wir halten zusammen und passen aufeinander auf.
-JEDER ist für die Disziplin der Gruppe mitverantwortlich - nur wenn man sich auf Jeden verlassen kann macht so eine Gruppe auch wirklich Spaß.
Was stillschweigend erwartet wird ist natürlich das Jeder pünktlich und regelmäßig kommt (oder vorher Bescheid gibt) und das Jeder vollständig kommt (also mit ordentlicher Kluft).
Das wären wahrscheinlich auch die wichtigsten Punkte die in "Gruppenregeln" stehen würden.
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Das Beste am Norden
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Beitrag vom 03.03.2015 - 00:08 |
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