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4691 Benutzer registriert, davon online: MartinW. und 611 Gäste
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75676 Beiträge & 5157 Themen in 29 Foren |
Keine neuen Beiträge, seit Ihrem letzten Besuch am 15.05.2024 - 05:48.
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Autor |
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Pfadfinder und Scrum / Agile Development |
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5 Beiträge
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Scrum und Agile Development sind Methoden um Produkte in Teams zu entwickeln.
Ich wende diese Methoden seit 3 Jahren im Berufsleben an und bin begeistert, weil sie meinen Werten entsprechen, zufriedene Teams und benutzbare Produkte erzeugen.
Ich habe erkannt, dass diese Methoden viel mit den Werten und Methoden des Pfadfindertums gemeinsam haben. Die Scrum Werte sind:
- Commitment
- Fokus
- Offenheit
- Respekt
- Mut
Zitat aus Wikipedia: "Scrum lässt sich in diesem Zusammenhang als Gegenentwurf zur Befehls-und-Kontroll-Organisation verstehen, in der Mitarbeiter möglichst genaue Arbeitsanweisungen zu erhalten haben."
Reflexionen, 'Retrospektiven' genannt, sind auch ein fester Bestandteil.
Nun suche ich Pfadfinder, die ebenfalls Erfahrung mit Scrum haben.
Warum? Ich möchte Pfadfinderwerte und -methoden mit Hilfe von agilen Methoden im Berufsleben für mehr Menschen anwendbar machen.
Ist das was für Dich? Dann antworte mir hier oder schreib mir eine kurze Nachricht.
Gut Pfad,
Martin
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Beitrag vom 18.09.2014 - 17:22 |
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2773 Beiträge
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Ich kann mir da überhaupt nichts drunter vorstellen - kannst du mal zwei, drei Beispiele geben?
...Wir machen regelmäßig nach den Gruppenstunden Besprechung mit allen Verantwortlichen - wir reden darüber, was war, was ist, was kommt und die Atmosphäre dabei ist freundlich und offen, so dass man sich auch traut, Kritik zu üben...
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Erkenntnis nach einigen Jahren im PT: "Schuld haben grundsätzlich die anderen!" ;-) |
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Beitrag vom 18.09.2014 - 18:06 |
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5 Beiträge
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Hallo moggeCPD,
vielleicht ist es unklar, weil es pfadfinderähnliche Methoden sind, die sich jetzt in der Arbeitswelt etablieren. In der Pfadfinderwelt gibt es diese Kultur schon lange. Bei Firmen kommt die Idee "zu arbeiten wie Pfadfinder" erst jetzt auf. Und das möchte ich fördern, weil es mehr Zufriedenheit erzeugt.
Hier ein Beispiel aus der Arbeitswelt:
- Früher: Chef sagt was gemacht wird. Z.B.: Baut eine neue Fahrradlampe, die so und so aussieht und aus Plastik ist. Manche Mitarbeiter haben eine Idee, wie die Fahrradlampe effektiver, benutzbarer und ökologischer gemacht werden könnte. Sie trauen sich aber nicht ihre Meinung zu sagen, weil es keine Kultur des Miteinanders gibt. Ergebnis: Es wird so gemacht, wie der Chef es will, auch wenn es eine für alle bessere Lösung gegeben hätte. Und die Mitarbeiter sind frustriert, weil sie nichts bewegen können.
- Heute (mit Scrum): Der Chef formuliert das Ziel aus der Sicht des Kunden: Als ökologisch-idealistischer Fahrradfahrer möchte ich einen Fahrradlampe. Als Unternehmer möchte ich eine Fahrradlampe, deren Verkauf einen Gewinn abwirft. Das Team kann offen kommunizieren, sich mit Kunden austauschen und an Produktentwürfen und aneinander offen und respektvoll Kritik üben und sich schrittweise an die Lösung heranarbeiten. Wichtig ist dabei, dass regelmäßig Reflexionen stattfinden mit dem Ziel, die eigene Arbeitsumgebung an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Also das, was ihr auch macht. Ergebnis: Mehr Zufriedenheit, weil es eine Kultur der Offenheit und des gegenseitigen Respekts gibt.
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von Martin_München am 18.09.2014 - 18:42.
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Beitrag vom 18.09.2014 - 18:40 |
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Fröschel |
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Zitat Wikipedia: "Scrum ist eine Umsetzung von Lean Development für das Projektmanagement.
Scrum wird als Framework und bewusst nicht als Vorgehensmodell bezeichnet, da es nur aus wenigen Regeln besteht. Diese Regeln definieren fünf Aktivitäten, drei Artefakte und drei Rollen, die den Kern von Scrum ausmachen. Die Regeln sind im Agile Atlas oder Scrum Guide definiert."
Das habe ich ja schon immer gesagt. Wie? Nicht verstanden? Zugegebenermaßen: ich auch nicht. Und als Sozialpädagoge kenne ich dieses Gebrabbel.
Lieber Freund, akzeptiere bitte, dass die meisten von uns ganz gewöhnliche Pfadfinder(führer/leiter) sind, und keine schlipstragenden Manager mit dem Ziel der Gewinnmaximierung. Ich bleib lieber am Lagerfeuer.
SCNR: Fröschel
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Fröschel am 18.09.2014 - 19:45.
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Beitrag vom 18.09.2014 - 19:42 |
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5 Beiträge
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Hallo Fröschel,
die Methode ist meiner Meinung nach eine Synthese zwischen dem Interesse Geld zu verdienen und eine menschenwürdige Arbeitsumgebung.
Ich akzeptiere, wenn das Thema nicht jeden interessiert. Besonders weil hier - so vermute ich - viele noch nicht arbeiten.
Aber es gibt auch andere Themen, die nicht alle interessieren: z.B. interessieren sich Du und ich für Bienen (hab auch welche im Garten).
Trotzdem ist meiner Meinung nach eine lebenswerte Arbeitsumgebung ein Thema, das es Wert ist diskutiert zu werden, weil es viele Menschen betrifft. Ich wünsche mir eine werteorientiere (Arbeits-)welt und freue mich eben, dass ich die Werte und Methoden, die ich bei den Pfadfindern gelernt habe, nun anwenden kann.
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Beitrag vom 18.09.2014 - 20:26 |
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2016 Beiträge
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Das hat für mich eher was mit gesundem Menschenverstand zu tun als mit Pfadfinden. Das sind ja keine Dinge, die man nur bei Pfadfindern findet.
Ich glaube, ich checks auch noch nicht so ganz.
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"Wenn ich auch nur eine einzige düstere Kindheit erhellen konnte, bin ich zufrieden."
Astrid Lindgren |
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Beitrag vom 18.09.2014 - 21:54 |
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Moderator 3536 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von upsi
Das hat für mich eher was mit gesundem Menschenverstand zu tun als mit Pfadfinden. |
Deshalb habe ich dieses Thema auch ins OffTopic verschoben.
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" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."
(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)
- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau. |
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Beitrag vom 18.09.2014 - 22:42 |
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448 Beiträge
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Ich habe im letzten Jahr ein Projekt geleitet, bei der die Entwicklung nach Scrum stattfand. Ich finde die Methode gut um Software zu entwickeln, da sie den Entwicklern überlässt Wege zu finden die beste Lösung für das Problem zu finden. Ich schätze an der Methode den sehr regelmäßigen Austausch und die Möglichkeit auf eine abstraktes Ziel hin zu arbeiten ohne den Weg vollständig durchspezifiziert zu haben.
Es gibt jedoch zu meiner Pfadfinderarbeit auch wesentlich Unterschiede. Ich fühle mich nicht als Product Owner, der die Anforderungen vorgibt, die eine Sippe dann nach "Kundenwunsch" (dafür fehlt mir eine Analogie) umsetzt.
Das Ziel meine Arbeit ist auch nicht ein Produkt "Pfadfindermethode absolviert" zu generieren sondern gemeinsam mit den Sipplingen (=Entwicklern) festzulegen, was wir machen möchten, dies umzusetzen und daran zu wachsen.
Im Kern ist bei Scrum das Ziel ein Team entwickelt ein Produkt und bei den Pfadfindern ein Team entwickelt sich selbst.
Ich widerspreche Dir gar nicht daran, dass es in beiden Kontext Module gibt, die Sinn machen (z.B. Feedbackrunden), aber ich kann Dir nicht ganz dabei folgen, Pfadfinderei als agilen Prozess zu gestalten.
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Beitrag vom 18.09.2014 - 22:43 |
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5 Beiträge
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Hallo HCW,
so sehe ich das auch: Es geht nicht darum, Pfadfinderei als agilen Prozess zu gestalten.
Es geht mir darum, mehr Pfadfinderei in den Scrum-Prozess bzw. in die Arbeitswelt zu bringen. Denn im Scrum-Prozess fehlt meiner Meinung nach vieles, was die Pfadfinderei so erfolgreich macht:
- Ein sinnstiftendes Ziel, das über dem Ziel liegt, ein Produkt herzustellen
- Ein symbolisches Framework, das die Verbundenheit visualisiert
- Rituale (ausser Retrospektiven)
In der Schrift "Scouting: An Educational System", herausgegeben von der World Organization of the Scout Movement, werden diese Komponenten anschaulich beschrieben und deren Sinn erklärt. Siehe
http://www.scouts.ca/canadianpath/downloads/Scouti...em-eng. pdf
(PDF, 3,1MB)
Die Pfadfinderei ist meiner Meinung viel ausgereifter als die Arbeitsgesellschaft. Und da gibt es ein Aufholpotential.
Ich habe mich in diesem Zusammenhang auch in die Strukturen von Genossenschaften und der Kibbuzbewegung eingelesen. Und mich mit Leuten unterhalten, die in solchen Strukturen leben und arbeiten. Das erwähne ich um den Verdacht zu entkräften, hier ginge es um Schlipsträger und Profitmaximierung.
Ich möchte einen Weg aufzeigen um das bei den Pfadfindern erlernte auf die Welt ausserhalb der Pfadfinder übertragbar zu machen.
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Beitrag vom 19.09.2014 - 10:50 |
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Moderator 3536 Beiträge
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Wenn ich das hier so lese: ich scheine (nicht nur als Pfadfinder) über solchen "Scrum" und vergleichbar ideologischen Kram hinausgewachsen zu sein und weiß, was im Leben in welche Zusammenhänge passt...
Daher verdeutliche ich mal meine ersten, kurzen Ideen anhand deiner Aufzählung im Bezug auf Wirtschaftsbetriebe (die ja deutlich etwas anderes sind als NON-Profit-Organisationen):
Zitat Original geschrieben von Martin_München
- Ein sinnstiftendes Ziel, das über dem Ziel liegt, ein Produkt herzustellen
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Als erster Gedanke kommt mir da die Begriffe VEB und LPG - die hatten "höhere Ziele".
Aber du möchtest solch ein Ziel einem Wirtschaftsunternehmen einimpfen? Das ist ja in der Marktwirtschaft schon fast ein Widerspruch an sich, solange das "Ziel" nicht die Marktbeherrschung ist. Historisch betrachtet hat es natürlich einmal einzelne Unternehmer gegeben, denen am Wohl ihrer Arbeiter lag. Aber auch hier hatte dies neben einem aufgesetzten, vorgeschobenen familiären Gedanken einen Nutzen für das Wirtschaftsunternehmen und war kein höheres Ziel...
Zitat
- Ein symbolisches Framework, das die Verbundenheit visualisiert
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Einheitliche Arbeitskleidung. "Freiwilliges" Zwangsfamiliengrillen. "Freiwillige" Zwangskneipenbesuche mit dem Chef. Da zeichnet sich viel Spaß und Motivationssteigerung ab...
Zitat
- Rituale (ausser Retrospektiven)
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Da kannt du von Wal*Mart und einigen anderen amerikanischen und chinesischen Firmen lernen: da gibt es gemeinsame Morgenappelle mit Absingen der Firmenhyme. Als Wal*Mart neu auf den deutschen Markt drängte, hatten die so etwas auch für ihre braunschweiger Belegschaft eingeführt: das kam gar nicht gut an. Die Mitarbeiter fühlten sich zwangsveralbert und die Kunden haben sich halb totgelacht. Dann hat Wal*Mart diese kindischen Kaspereien in Deutschland offenbar wieder aufgegeben (bevor sie nicht lange danach von diesem Standort zurückzogen)...
Also: für eure Filiale in China oder USA ist das sicher eine lustige Idee...
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" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."
(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)
- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau. |
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Beitrag vom 19.09.2014 - 15:22 |
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5 Beiträge
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Andir,
Deine Assoziationen sind naheliegend. Sie passen aber nicht mit dem zusammen, was ich mir vorstelle. Warum?
Sinnstiftende Ziele, die über dem Ziel liegen ein Produkt herzustellen sind beispielsweise:
- Existenzsicherung (also kein Lohndumping)
- Eingebettet sein in eine Gruppe (Förderung des Dialogs durch Reflexion statt Befehlshierarchien)
- Beantwortung der Frage, wie dieses Unternehmen zur Gesellschaft beiträgt (z.B. durch Umweltschutz)
Marktbeherrschung ist ein Ziel, das viele Unternehmer nicht mehr mittragen wollen. In München sehe ich einige neue Unternehmen, die sich auf die Fahne geschrieben haben, anders zu wirtschaften. Es ist ein Versuch. Ob er erfolgreich sein wird, wird sich zeigen. Mehr zu den Hintergründen hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Social_Business
Ein symbolisches Framework darf keinen Zwang voraussetzen, dieses zu benutzen. Das wäre Diktatur. Meiner Meinung nach sind solche Frameworks nur dann aus sich heraus stark, wenn sie vom Einzelnen freiwillig angenommen werden. Beispiele:
- Eine Protokoll für den Austausch von Informationen, das für mehr Verständnis sorgt. Im Framework Scrum "User Stories" genannt
- Eine Ikonographie für wichtige Dinge und Werte (Der Große schützt den Kleinen ist ein solches Symbol).
Die amerikanische Supermarktkette passt als Beispiel nicht, weil sie alle drei Grundwerte: Existenzssicherung (Lohndumping), Gruppe (streng hierarchische Befehlskette) und Sinnstiftung (Profit als höchstes Ziel) verletzen.
Positive Beispiele, die nichts mit Zwang zum Singen beim Fahnenappell zu tun haben:
- Rituale der Inklusion: Freundliche Aufnahme neuer Kollegen (Blumen) & Mentorenprogramm
- Ritual ein erreichtes Ziel gemeinsam zu feiern. Natürlich freiwillig.
- Ritual der Exklusion: Verabschiedung von Kollegen, die das Unternehmen verlassen
All diese Punkte sind in vielen Firmen keine Realität mehr oder werden nur pro Forma ausgeführt.
Du kannst sagen, dass das alles mit gesundem Menschenverstand zu tun hat. Und damit hast Du sicherlich Recht. Leider gibt es davon in vielen Unternehmen leider nicht mehr genug. Das Pfadfinder-Framework ist meiner Meinung nach für die Aufgabe den gesunden Menschenverstand zurückzubringen ein gutes Vorbild.
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Beitrag vom 25.09.2014 - 11:17 |
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Fröschel |
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Schöne Worte. Ich traue Managern aber nicht weiter, als ich sie werfen kann. Ich habe lange für zwei namhafte Konzerne gearbeitet. Stets waren es die Manager, die diese Konzerne in den Ruin schickten, nicht die Mitarbeiter. Und sie haben vorher auch diese Augenwischerei betrieben, gespickt mit zahllosen englischen "Fachbegriffen" und dem Versprechen, dem Konzern ein menschlicheres Antlitz zu geben, mit angeblich gaaanz innovativen Konzepten. Dabei taten sie, was die meisten Manager tun: ihre Taschen füllen. Um jeden Preis.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Fröschel am 25.09.2014 - 12:23.
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Beitrag vom 25.09.2014 - 12:17 |
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Moderator 436 Beiträge
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Ich kann mir vorstellen, das im QRL auszuprobieren. Ist das auch etwas für sehr kleine Unternehmen?
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Beitrag vom 11.10.2014 - 21:55 |
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