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Liebe Forengemeinde,
Letztes Jahr auf einem kleinen, beinahe schon familiären Singewettstreit, fiel es mir zum ersten Male auf; bei der instrumentalen Passage nach dem Refrain von "stina pas" brüllten viele "nicht -Instrumentalisten" laut "wop wop uuuäyy", statt die Pause zum Drehen einer Zigarette oder zum - einen Schluck aus dem Glas nehmen - zu nutzen.
Auf dem Meißner begegnete ich dem Phänomen wieder (in erschreckender Häufigkeit), dazu kam noch der Besuch einer Jurte, in welcher "Juschs Piratenlied" gesungen wurde und die nicht - Instrumentalisten während des Zwischenspiels laut "bamm, bamm, bammbammbammbadamm..." intonierten, und das in einer Verbissenheit und mit einer Ernsthaftigkeit, dass es mich auf vielfältigste Weise verstörte.
Da ich das Ganze letzte Woche auf Burg Waldeck wieder erlebte, möchte ich hier einmal fragen wer mir denn etwas über Ursprung und Sinn dieses Massenphänomenes erklären kann, da er sich mir partout nicht erschließen will.
Ist es Langeweile? Ist es der Wunsch nach Partizipation, wenn die Instrumentalisten das Zwischenspiel gestalten?
Oder ist es nur "betrunken 'ne "lustige" Idee haben?"
Weiß da jemand näheres drüber?
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von bölkes am 15.09.2014 - 09:03.
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Beitrag vom 14.09.2014 - 13:10 |
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Moderator 436 Beiträge
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Diese Unsitte betrifft leider sehr viele Lieder, z. B.:
Westerwaldlied: "Schmeißt den Spieß vom Fahrrad" oder "Eukalyptusbonbon"
Raubritter: "zu weit" oder noch was, was ich schon wieder vergessen habe
Jalava: "Schnipp-schnapp"
usw.
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Beitrag vom 14.09.2014 - 21:03 |
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Moderator 1559 Beiträge
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Andere Baustelle: Bölkes ging es nicht um "Pausenfüller" sondern um "Zwischenspielüberbrüller".
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www.myspace.com/bruncken
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Beitrag vom 14.09.2014 - 22:21 |
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Zitat Original geschrieben von Tobias
Diese Unsitte betrifft leider sehr viele Lieder, z. B.:
Westerwaldlied: "Schmeißt den Spieß vom Fahrrad" oder "Eukalyptusbonbon"
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An der Verballhornung von Schlagern der Deutschen Wehrmacht kann ich persönlich nicht viel negatives finden...
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Beitrag vom 15.09.2014 - 09:05 |
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55 Beiträge
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Ich würde sagen, da haben Leute Spaß und denken sich nicht viel dabei.
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Beitrag vom 15.09.2014 - 15:47 |
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Administrator 433 Beiträge
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Ich denke dass es ein Versuch ist die Lieder aufzupeppen ... ich habe das Piratenlied z.B. zum ersten mal auf unserer Schwedengroßfahrt vor 3 Jahren gehört.
Da haben es die Jomsburg Pfadfinder gesungen mit dem "bam bam..." wärend des Zwischenspiels.
Ich was dann echt verwundert, als ich es in Dümpelfeld, dann "ohne" gehört habe.
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Beitrag vom 15.09.2014 - 16:02 |
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101 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von bölkes
Da ich das Ganze letzte Woche auf Burg Waldeck wieder erlebte, möchte ich hier einmal fragen wer mir denn etwas über Ursprung und Sinn dieses Massenphänomenes erklären kann, da er sich mir partout nicht erschließen will.
Ist es Langeweile? Ist es der Wunsch nach Partizipation, wenn die Instrumentalisten das Zwischenspiel gestalten?
Oder ist es nur "betrunken 'ne "lustige" Idee haben?"
Weiß da jemand näheres drüber?
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Da kenne ich noch::
"... der Piet am Galgen hängt." baumel baumel baumel bzw. am Schluss: und pennt!
Hans
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Wir zelten schwarz - dunkleres Material ist noch nicht zu haben. |
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Beitrag vom 15.09.2014 - 17:02 |
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2016 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von noch_ein_Lars
Ich würde sagen, da haben Leute Spaß und denken sich nicht viel dabei. |
Jupp, das machen die Leute, weil sie's können. Wer damit angefangen hat, wird man wohl nie erfahren.
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"Wenn ich auch nur eine einzige düstere Kindheit erhellen konnte, bin ich zufrieden."
Astrid Lindgren |
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Beitrag vom 15.09.2014 - 23:01 |
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Hölle, Hölle, Hölle, Hölle!
Fühle fühle fühle fühle!
Müll, Müll, Sondermüll!
Ganz Allein! UND VON HINTEN UND VON VORNE!
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pong-chali |
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Beitrag vom 16.09.2014 - 15:38 |
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597 Beiträge
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Es regnet schon lang TROPF TROPF
HgP Holzwurm-Petterweil
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Beitrag vom 16.09.2014 - 18:53 |
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Gehört die Verhonepiepelung von Liedgut nicht zu den Kernkompetenzen der Zugvögel?
"Kommt ein schwarzer Reiter, führt ein ledig Pferd..." oder "Wir kamen einst nach Piemont.." sind gerade zwei großartige Stücke, die mir dazu einfallen
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"Guten Freunden gibt man ein Küsschen." (Judas) |
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Beitrag vom 16.09.2014 - 21:44 |
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Moderator 1559 Beiträge
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Wenn alle zusammen ein Lied auf links drehen, ist das etwas anderes, als wenn ein paar Leute ein instrumentales Zwischenspiel niederbrüllen. Das eine ist gemeinsam Spaß haben und das andere hat was von in den Sandkasten kommen und Burgen willentlich zertreten.
Im Übrigen handelt es sich bei "Wir zogen heim aus Piemont" nicht um eine Verballhornung von "Wir kamen einst aus Piemont" sondern um eine durch die Chanteuse Helen Vita in den Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts veröffentlichte Übertragung aus dem Französischen, welche dem Original "En reventant de Piemont" inhaltlich wesentlich näher steht als die für pädagogische Zwecke sittlich entschärfte Räuberpistole, welche über die Jahrzehnte ein nachgerade unvermeidlicher Bestandteil vieler Formen pfadfinderischer Essensaufnahme geworden ist.
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www.myspace.com/bruncken
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Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zuletzt von Malte am 16.09.2014 - 23:41.
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Beitrag vom 16.09.2014 - 22:17 |
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Zitat Original geschrieben von Löffel
Gehört die Verhonepiepelung von Liedgut nicht zu den Kernkompetenzen der Zugvögel?
"Kommt ein schwarzer Reiter, führt ein ledig Pferd..." oder "Wir kamen einst nach Piemont.." sind gerade zwei großartige Stücke, die mir dazu einfallen
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Zugegebenermaßen wurde auch bei passender Gelegenheit schon mal zum Beispiel "In des Waldes grüner Laube" gesungen, in der Version in der "Das Jäger auf seinem Lothar, in der Laube ganz allein" sitzt. Das war aber der Situation geschuldet.
Der schwarze Reiter, der das ledig Pferd führt hat mich als jungen Pfadfinder auch immer gestört. Was nicht im Bock stand, durfte auch nicht sein. Zudem waren die Strophen noch verdreht, die Bridges anders und die Harmonien auch ungewöhnlich. Ich habe den intonierenden (Fotler) mal darauf angesprochen was das sollte, die Antwort war nicht überraschend: Es sei eine andere Version, natürlich die Originalversion, die erst später dann abgeändert wurde. Er würde es schon immer so spielen.
Zitat Original geschrieben von Holzwurst
Es regnet schon lang TROPF TROPF
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Ich kenne es, und behaupte du auch, nur mit PLITSCH PLATSCH, und würde auch behaupten, diese Nutzung dieser Füllwörter kommt aus der Ecke unserer Streitkräfte, da es dort als Marschlied viel und gerne gesungen wird, und hat wohl so den Weg in unsere Kreise gefunden.
Du meinst vielleicht das beliebte Volkslied "Es tropft von Helm sein´ Säbel"
Zitat Original geschrieben von Malte
...Burgen willentlich zertreten...
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Ein in der letzten Zeit leider inflationär erhobener Vorwurf.
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Beitrag vom 17.09.2014 - 09:43 |
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Zitat Original geschrieben von bölkes
bei der instrumentalen Passage nach dem Refrain von "stina pas" brüllten viele "nicht -Instrumentalisten" laut "wop wop uuuäyy", statt die Pause zum Drehen einer Zigarette oder zum - einen Schluck aus dem Glas nehmen - zu nutzen.
Auf dem Meißner begegnete ich dem Phänomen wieder (in erschreckender Häufigkeit), dazu kam noch der Besuch einer Jurte, in welcher "Juschs Piratenlied" gesungen wurde und die nicht - Instrumentalisten während des Zwischenspiels laut "bamm, bamm, bammbammbammbadamm..." intonierten, und das in einer Verbissenheit und mit einer Ernsthaftigkeit, dass es mich auf vielfältigste Weise verstörte.
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nach durchhören der stin apa version der opis vom vom berliner sws 2004 (hier: http://die-opis.de/opis.htm)
und der version auf ihrer cd vom feinsten kann man erstmal sagen: wop wop uuuäyy gehört schon dazu. auf der sws version etwas ausufernder, auf der cd etwas dezenter im hintergrund.
in beiden fällen sind es allerdings zwischenrufe und keine überbrüller.
warum sich aber menschen die ein akkordeon imitieren, dazu berufen fühlen ein anwesendes akkordeon durch lautes "bam bam, bambambambambam" rufen unhörbar zu machen weiß ich nicht.
vielleicht ist es ja die gegenbewegung zur im burgtoten beschriebenen jazz-jugend, die kein lust hat sich in dieser zeit eine erbswurst warm zu machen?
Zitat abgetippt aus "der burgtote"
... auch die ausfernden instrumental-solos wirkten erst bereichernd, zum ende belastend. „wenn die jungs erst einmal mit dem zwischenspiel loslegen kannst du ja kacken gehen, dir ein bier holen und ne erbswurst warm machen, bevor du wieder weitersingen kannst!“
lange zeit vermutete man dahinter jazzko w. einen linksfaschistischen antifa-trottel, der die bünde zerreißen will. ...
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ps. liebe fahrende gesellen, bitte verklagt mich nicht für dieses zitat wie ihr es sonst mit so vielen macht. es ist nur als quellenbeleg gedacht ...
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im übrigen bin ich der meinung, dass der eisbrecher abonniert gehört! |
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Beitrag vom 17.09.2014 - 15:52 |
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Zitat Original geschrieben von torben.-
abgetippt aus "der burgtote" |
das behaupten sie alle, daß sie nicht aus der originaldatei kopieren zum eigentlichen thread: das ein lied von den vortragenden interpretiert wird, ist meiner ansicht nach der normalfall und wünschenswert. ab einer gewissen gruppengröße geht das ohne dirigenten unvermeidbar zu lasten der solisten. (warum schrieb ich erstmal unvermaidbar? hänge ich zuviel mit alten texten herum, habe ich einen fetisch oder ist es die ukraine-berichterstattung? muß in mich gehen.)
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"alle Religionen Seindt gleich und guht wan nuhr die leüte so sie profesiren Erliche leüte seindt, und wen Türken und Heiden kähmen und wolten das Land Pöpliren, so wollen wier sie Mosqueen und Kirchen bauen" |
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Beitrag vom 17.09.2014 - 19:28 |
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