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ich kann mich erinnern dass bis etwa mitte der 80er jahre der versandhandel süd-west "grabeisen nach dr. himmelherber" vertrieben hat.
damals hat der industrielle dr. max himmelherber (ehemaliger führer im "grauen corps") versucht auf die bündische ranissance, nach dem üt auf dem allenspacher hof 1977, einfluss zu nehmen. dabei finanzierte er diverse dinge nach seinen vorstellungen, wie zb den eisbrecher großfahrtenwettbewerb und eisbrecher sonderausgaben (zb. mit der mit dem grabeisen) mit deutlich höherem seitenumfang ...
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Beitrag vom 13.09.2014 - 15:45 |
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Ich muss ehrlich sagen das ich, nach den Bilder zu urteilen, das Grabeisen für nicht
sehr konkurenz fähig halte gegenüber dem Beil.
Bei dem Spaten durchaus, magst du ein paar nähre Agaben
und evtl. einen kleinen Erfahungsbericht über das Grabeisen erstellen ??
Mich würde interressieren wie schwer es tatsächlich ist .
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Beitrag vom 13.09.2014 - 15:53 |
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das grabeisen hat in neuwerigem zustand wohl etwa 500g gewicht. meines ist schon stark nachgeschliffen und hat nur noch 450g ... es hat beim hauen schon einen ordentlichen zug.
max himmelheber hatte damals versucht in das vermeintliche geistige vakuum der bündischen renaissance nach dem üt auf dem allenpacher hof 1977 vorzustoßen und mit seinen gedanken (südlandfahrt, hemd, quadratbahn, rucksack, "morgenbündische" fahrtenkultur) die vermeindlich tuskschen gedanken (nordlandfahrt, juja, kohte, affe, "abendbündische" fahrtenkultur) zu verdrängen. er konnte es wohl nie hinnehmen dass fred schmid und sein graues corps fast in vergessenheit geraten waren, wogegen sich zumindest die tuskschen fahrtenutensilien breiter beliebtheit erfreuten ...
daher wird das garbeisen im eisbrecher auch als untensil für südlandgroßfahrten beschrieben, wo man weder einen spaten noch ein beil wirklich braucht, aber für den notfall (und die notdurft) eine mischung aus beiden dabei hat und somit massiv platz und gewicht sparen kann. in diesem zusammenhang ist es ein durchaus sinnvoller ausrüstungsgegenstand. für fahrten in anderen breiten eher nicht ...
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von helle am 13.09.2014 - 16:30.
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Beitrag vom 13.09.2014 - 16:20 |
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der griff ist extra hinten breiter, damit es einem beim schlagen nicht so leicht aus der hand rutscht.
und was die schärfe angeht, muss man sehr sorgfältig vorgehen und jedesmal großflächig schleifen, damit eine gleichmäßig schärfung erfolgt und nicht nur eine scharfe kante vorhanden ist.
aber es stimmt schon, man muss es oft nachbearbeiten.
häringe lassen sich aber nach meiner erfahrung mit der platten klinge durchaus einschlagen.
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Beitrag vom 13.09.2014 - 16:28 |
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Moderator 3536 Beiträge
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Bei dem Einsatz als "Beil" ist man dank des kurzen Griffs mit den Fingern bedenklich nah am "Aufschlagort": wer da nicht richtig trifft, kann sich doch ziemlich arg die Finger zerschlagen/verletzen. Analoges gilt wenn das zu zerschlagende Holz nicht ganz so "reagiert" wie erwartet...
Mein erster Eindruck als Beil: weder Fisch noch Fleisch = untauglich bis gefährlich.
Mein erster Eindruck als "Klo-Spaten": handlich - mehr bräuchte ich nicht.
Mein erster Gesamteindruck: eher überflüssiger Ballast, aber eine nette historische Irrung - würde ich mir glatt als Exoten an die Wand hängen.
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" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."
(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)
- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau. |
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Beitrag vom 14.09.2014 - 01:00 |
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Zitat Original geschrieben von Andir
eher überflüssiger Ballast, |
Ich sehe es ähnlich wie Andir. Ich nehme schon seit Jahrzehnten kein Beil mehr mit auf Fahrt, denn Feuerholz kann ich auch mit roher Gewalt klein kriegen (Körpergewicht und Beinarbeit). Ein Feldspaten auch nicht, da tut es ein Stock um eine Mulde zu graben und wieder zu schließen. Dass einzige was ohne Beil schlechter geht, ist Heringe einschlagen, aber auch das ist machbar mit einem Stein oder dem Stiefel. Heringe einschlagen sehe ich auch nicht als Vorteil beim Grabeisen . Fazit: Nett für jeden Affenträger und Freund der Sauvagerie als historisches Accessoir, als Werkzeug eher behelfsmäßig in jeder Hinsicht und durch das ständige schleifen, wenn man es zum Graben UND als Beil benutzt, sehr wartungsintensiv.
Vermutung:
Da Max Himmelheber in den Mitte der 50er Jahren auch schon über 50 Jahre alt war, war das Grabeisen auch wohl mehr ein gedachter Lösungsansatz für ein Problem, als dass er dies auf regelmäßigen Fahrten ausprobiert hätte....
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von HathiCP am 14.09.2014 - 10:37.
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Beitrag vom 14.09.2014 - 10:30 |
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Zitat Original geschrieben von HathiCP
Zitat Original geschrieben von Andir
eher überflüssiger Ballast, |
Ich sehe es ähnlich wie Andir. Ich nehme schon seit Jahrzehnten kein Beil mehr mit auf Fahrt, denn Feuerholz kann ich auch mit roher Gewalt klein kriegen (Körpergewicht und Beinarbeit). Ein Feldspaten auch nicht, da tut es ein Stock um eine Mulde zu graben und wieder zu schließen. Dass einzige was ohne Beil schlechter geht, ist Heringe einschlagen, aber auch das ist machbar mit einem Stein oder dem Stiefel. Heringe einschlagen sehe ich auch nicht als Vorteil beim Grabeisen . Fazit: Nett für jeden Affenträger und Freund der Sauvagerie als historisches Accessoir, als Werkzeug eher behelfsmäßig in jeder Hinsicht und durch das ständige schleifen, wenn man es zum Graben UND als Beil benutzt, sehr wartungsintensiv.
Vermutung:
Da Max Himmelheber in den Mitte der 50er Jahren auch schon über 50 Jahre alt war, war das Grabeisen auch wohl mehr ein gedachter Lösungsansatz für ein Problem, als dass er dies auf regelmäßigen Fahrten ausprobiert hätte.... |
Du vermutest mE richtig, liegst zeitlich aber leicht falsch: Er hat das vor allem in der zweiten Hälfte der siebziger und Anfang der achtziger Jahre propagiert, da war er jenseits des siebzigsten Lebensjahrs und ziemlich sicher nicht mehr auf Fahrt.
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Beitrag vom 14.09.2014 - 17:54 |
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Zitat Original geschrieben von jergen
Du vermutest mE richtig, liegst zeitlich aber leicht falsch: Er hat das vor allem in der zweiten Hälfte der siebziger und Anfang der achtziger Jahre propagiert, da war er jenseits des siebzigsten Lebensjahrs und ziemlich sicher nicht mehr auf Fahrt. |
Hab mich zeitlich auf das Zitat von Pitt bezogen:
Zitat Die erste Beschreibung des Grabeeisens habe ich in der Ausgabe 32 Juni 1958 der Briefe an die Führerschaft des BDP gefunden |
Vielleicht hat er in den Siebzigern nur alte Ideen wieder aufgewärmt....ist aber eigentlich egal und macht das Grabeisen auch nicht besser
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Mir roichts, dass i woiß, dass i kennt, wenn i wed! |
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zuletzt von HathiCP am 14.09.2014 - 20:49.
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Beitrag vom 14.09.2014 - 20:48 |
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im eisbrecher wird beschrieben, dass das grabeisen von max himmelheber seit jahren erfolgreich eingesetzt würde und dass himmelheber zumindest in den 80ern noch regelmäßig auf fahrt und großfahrt war.
er führte damals eine wohl ziemlich elitäre gruppe, für die er wohl eine ähnliche rolle spielte, wie axi für den phönix.
und wie oben beschrieben ist das grabeisen für die südlandgroßfahrt gedacht. da braucht man kein beil um holz zu spalten, sondern nur um heringe anzuspitzen oder eine mittelstange für ein firstzelt aus quadratbahnen.
von daher ist es sicherlich ein sehr spezielles gerät, und wenn man nicht ausprobiert hat, wofür es gedacht ist, ist es sicherlich schwer nachzuvollziehen, dass es ein sinnvoller ausrüstungsgegenstand ist.
das war wohl in den 80er jahren nicht viel anders, weswegen das grabeisen seitdem auch nicht mehr vertrieben wird.
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Beitrag vom 14.09.2014 - 22:05 |
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Zitat Original geschrieben von helle
da braucht man kein beil um holz zu spalten, sondern nur um heringe anzuspitzen oder eine mittelstange für ein firstzelt aus quadratbahnen.
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Aha, aber dann stellt sich mir die Frage für was hat man ein Fahrtenmesser dabei? Dann wäre aber eine Häbe wesentlich sinnvoller, leichter als ein Beil und vor allem noch zu haben. Damit kann man zur Not auch etwas "graben", ohne die Scheide direkt benützen zu müssen ....ich denke die Geschichte hat gezeigt wie sinnvoll das Grabeisen ist, DESHALB ist es nicht mehr zu haben....
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Dieser Beitrag wurde 6 mal editiert, zuletzt von HathiCP am 14.09.2014 - 23:23.
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Beitrag vom 14.09.2014 - 22:55 |
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Zitat Original geschrieben von helle
für die er wohl eine ähnliche rolle spielte, wie axi für den phönix.
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Echt, muss man das befürchten?
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von HathiCP am 14.09.2014 - 23:26.
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Beitrag vom 14.09.2014 - 22:57 |
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Zitat Original geschrieben von HathiCP
Echt, muss man das befürchten? |
ich denke schon ...
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Beitrag vom 15.09.2014 - 15:18 |
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