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Ein seltsames Zitat zum Meißnerfest |
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Bei der Durchsicht eines Meißnerberichtes über das Meißnerlager 2013 eines älteren Jugendbewegten stolperte ich über dieses Zitat:
(Zum Vergrößern auf das Bild klicken)
Jetzt halte ich das für ein ganz entsetzliches Statement und für eine Relativierung, sowie den hilflosen Versuch einer Erklärung von Übergriffen auf Minderjährige und Kinder in der Jugendbewegten Szene, welche die Jungendbewegung seit ihrer Gründungsphase bedauerlicherweise stets begleitet haben.
Wie seht ihr das? Ist die "Jugendbewegte Knabenerotik" wirklich nur der Koedukation innerhalb der Szene zum Opfer gefallen?
Oder hat das ganze vielleicht etwas mit Aufklärung der Szene und Abkehr von Dogmen sowie Machtmißbrauch zu tun?
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Beitrag vom 14.03.2014 - 15:34 |
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Wer schreibt denn sowas?
Das sagt ja wohl viel mehr über den "älteren Jugendbewegten", seine Glorifizierung der "guten alten Zeiten" und seine verklemmte Sicht auf Frauen als über "das Pädophiliethema".
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Beitrag vom 14.03.2014 - 15:49 |
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Moin bölkes,
würde mich auch interessiern, wer solche Äußerungen von sich gibt.
Der Koeduktion ist das ganz sicher nicht zum Opfer gefallen. Eher der Aufklärung nicht nur innerhalb der bündischen Szene, sonder auch der gesamten Gesellschaft. Da wurde vor 20 oder 30 Jahren doch lieber weggesehen. Man wollte mit so etwas nichts zu tun haben.
Horridoh
Martin
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Beitrag vom 14.03.2014 - 16:13 |
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RE: Ein seltsames Zitat zum Meißnerfest |
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Moderator 3536 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von bölkes
Wie seht ihr das? Ist die "Jugendbewegte Knabenerotik" wirklich nur der Koedukation innerhalb der Szene zum Opfer gefallen? |
Der Typ ist schlichtweg ein Anhänger einer kranken, pädophilen Homoerotik. Da er obendrauf mehr als offensichtlich mit dem anderen Geschlecht nicht umgehen kann, projiziert er seine eigene, kranke Sicht auf dieses. Ein äußerst widerlicher und abstoßender Quatsch - so jemand gehört generell von Kindern und Jugendlichen ferngehalten!
"Pädagogischer Eros" in Reinkultur.
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" 'Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?'
'Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest', sagte die Katze."
(Lewis Carroll: Alice im Wunderland)
- Ich diskutiere in Schwarz und moderiere in Blau. |
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Andir am 14.03.2014 - 20:11.
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Beitrag vom 14.03.2014 - 18:04 |
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Krude Ansicht, ich glaube es hat eher mit anderen gesamtgesellschaftlichen Veränderungen zu tun.
Aber aus dem Text zu entnehmen, das der Autor ein Freund des pädagogischen Eros ist halte ich für ziemlich gewagt.
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Beitrag vom 14.03.2014 - 21:05 |
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597 Beiträge
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Da wir den Verfasser dieser seltsamen Zeilen nicht fragen können,kann man auch schlecht nachfragen was er meinte.
Wenn die Zunahme von weiblichen Pfadfinder/innen dazu beigetragen hat pädophile Übergriffe auf Knaben zu dezimieren,bin ich froh,daß wir von Anfang an koedukativ gearbeitet haben.
Die These daß es wegen der Zunahme der Mitgliedschaft von Mädchen vermehrt Übergriffe gegen weibliche Pfadfinder gegeben hat wäre zu belegen.
Auf jeden Fall hat die Anwesenheit weiblicher Pfadfinder zu einer Sensibilität gegenüber des Knaben Eros geführt.-und das ist gut so.
HgP Holzwurm-Petterweil
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Beitrag vom 14.03.2014 - 21:56 |
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2016 Beiträge
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Schön über die Eifersuchtschiene argumentiert?
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"Wenn ich auch nur eine einzige düstere Kindheit erhellen konnte, bin ich zufrieden."
Astrid Lindgren |
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Beitrag vom 15.03.2014 - 09:06 |
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RE: Unbekannter Verfasser |
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Zitat Original geschrieben von frank Diener
Wenn die Zunahme von weiblichen Pfadfinder/innen dazu beigetragen hat pädophile Übergriffe auf Knaben zu dezimieren,bin ich froh,daß wir von Anfang an koedukativ gearbeitet haben.
Die These daß es wegen der Zunahme der Mitgliedschaft von Mädchen vermehrt Übergriffe gegen weibliche Pfadfinder gegeben hat wäre zu belegen. |
Warum nur Belege für das Eine? Um objektiv vergleichen zu können bräuchte man zahlenmäßige Belege für beide Möglichkeiten: nämlich nicht nur für ein Ansteigen von Übergriffen auf kleine Mädchen (wie Du zurecht anmahnst), sondern auch auf eine Dezimierung der Übergriffe auf Jungs.
Gesicherte Zahlen aber dürften hier schwer zu erheben sein.
Und das bedeutet: Was hier an entsprechenden Vergleichen genannt wird, mag zwar ein Ausdruck eines subjektiiven Eindrucks sein, nicht aber ein objektiver Vergleich!
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Beitrag vom 17.03.2014 - 05:51 |
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@Bölkes
Widerlicher Wahnsinn, was dieser ältere Herr da über "Knabenerotik in der bündischen Szene" schreibt. Kannst Du uns die Quelle zugänglich machen?
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„Die Freideutsche Jugend will nach eigener Bestimmung, vor eigener Verantwortung, in innerer Wahrhaftigkeit ihr Leben gestalten. Für diese innere Freiheit tritt sie unter allen Umständen geschlossen ein." |
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Beitrag vom 18.03.2014 - 12:14 |
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Es gibt weit widerlichere Quellen als diese!
Ziemlich einfach im Archiv zu finden.
Oder in den Eisbrecherheften der 70er und 80er Jahre
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Beitrag vom 18.03.2014 - 12:43 |
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18 Beiträge
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Zitat Original geschrieben von Schlumpf
Es gibt weit widerlichere Quellen als diese!
Ziemlich einfach im Archiv zu finden.
Oder in den Eisbrecherheften der 70er und 80er Jahre
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Ja, aber jetzt ganz aktuell (oder habe ich das falsch verstanden?) als Bemerkung zum Meißner 2013?!
Was in den 70er und 80er Jahre gelaufen ist mag widerlich sein, es war wohl damals groß im Schwange (vgl. Debatte über Pädokriminalität und ihre Duldung in den Anfängen der Grünen Partei) - aber heute, ganz aktuell zum Meißnerlager letztes Jahr?
Absolut krank und aufklärungsbedürftig. Da muß ich Bölkes beipflichten!
Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen:
>> ... dass die Knabenerotik zentrales Motiv der bündischen Szene ist und im Mittelpunkt steht...<<
Soso, immer mal was Neues an Widerlichkeiten. Ist mir wohl in aller Unbedarftheit in all den Jahren entgangen, was für Aktivitäten im Kern des "Allbündischen" stecken. Was er wohl für eine Bundeszugehörigkeit hatte und wieviel tausend Knaben offenbar ganz selbstverständlich pädokriminell belästigt worden sein müssen, wenn es für seine Spezialszene stimmen sollte, was der gute Herr über den angeblichen "Mittelpunkt bündischen Lebens" schrieb?
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„Die Freideutsche Jugend will nach eigener Bestimmung, vor eigener Verantwortung, in innerer Wahrhaftigkeit ihr Leben gestalten. Für diese innere Freiheit tritt sie unter allen Umständen geschlossen ein." |
Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert, zuletzt von Felix E. am 18.03.2014 - 23:05.
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Beitrag vom 18.03.2014 - 14:22 |
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und ich finde es so hart das man an hand der 80er jahre eisbrecher sehr genau personenkreise und seilschaften mit den heutigen kenntnissen genau zuordnen kann. echt, wer nicht weiss wovon schlumpf spricht sollte sich die hefte mal durchlesen.
gruß
bossi
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Beitrag vom 19.03.2014 - 09:59 |
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Die Leute aus den 80er Jahren sind ja nicht alle vom Erdboden verschluckt - nur eben keine Redaktuere mehr gewesen.
Und der Kreis der Leute, die die Knabenerotik als Mittelpunkt der Jugendbewegung sehen, ist auch nicht gerade klein, man bemerkt ihn leider nur erst, wenn man genauer hinschaut.
Übrigends die ganze Aufregung um Herrn Edathy ist ebenfalls ziemlich nah mit uns verknüpft, denn die Firma Azov in Kanada bei der Edathy seine "Knabenkunstfotos" (siehe sein Spiegel Interview) bestellt hat, führte ziemlich das gleiche Programm wie der Verlag PojikArt aus Lübeck, den der Nerother Harry Turné gegründet und bis zu seinem Tod geführt hat.
Es gab in Kanada einen Urheberrechtsprozess, bei dem Pojkart durch Harry Turne vertreten darum kämpfte, dass azov nicht seine Werke verkaufen dürfte. Wer aber sind seine Künstler und was sind seine Werke?
Ein nicht unerheblicher Teil entstammt der Jugendbewegung. Bilder von Fotografen wie Kajo Schulte und Lothar Sauer werden dort verkauft so wie Gemälde von Sepp Bestler oder O**************. All das kann schon in den Eisbrechern der silbernen Reihe bewundert werde!
Die "Naturistenfilme" die später entstanden, sind vermutlich nicht mehr mit bündischen Protagonisten gedreht worden, sondern in Russland, der Ukraine Moldavien. Aber immernoch im Auftrag von PojkArt.
Solcherlei Dinge dürften sich also auch in Edathys "Knabenkunst" Sammlung finden.
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Beitrag vom 19.03.2014 - 11:26 |
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Es ist mir ziemlich unverständlich, das von Bölkes eingestellte aktuelle Zitat mit anderen Aussagen, welche in Archiven zu finden sind, abwägen zu wollen.
Es zeigt doch nur einmal mehr den verklärenden Blick auf die Thematik von Personen, welche auch heute noch - mehr oder weniger - aktiv in der Szene mitmischen.
Hier wird eine Haltung der Selbstverständlichkeit deutlich, mit der man die aufklärerische Arbeit von heute als Hysterie bewerten kann.
Wirklich widerlich ist aber, dass hier unterstellt wird (da gebe ich Upsi recht), die jungen Mädels (Interessant, dass der gute Herr scheinbar Übergriffe auf minderjährige Mädels nicht als Pädophilie wertet?) wollten die sexuelle Aufmerksamkeit der reifen Führer von den Knaben auf sich selber lenken. Damit wird subtil suggeriert, die Opfer hätten ein ureigenes Interesse an der vermeintlichen "Aufmerksamkeit" ihrer reifen Führungspersonen. In diesem Kontext liest sich das durchaus als grundlegende Legitimierung und das ist wirklich ein Skandal!
Hier geht es dann nicht um kriminellen Machtmissbrauch, sondern um das Buhlen von Knaben (oder eben Mädels) um die sexuelle Aufmerksamkeit ihrer erwachsenen Vorbilder. Eine sehr gängige Verantwortungsverschiebung.
Vielleicht muss man dem Herrn mal klarmachen, dass das Ansinnen der Arbeitskreise nicht ist, die "Knabenerotik" in den Bünden durch eine der Koedukation geschuldete "Lolita-Erotik" zu verdrängen, sondern dem widerlichen Machtmissbrauch, der sich wie ein roter Faden durch sämtliche Bereiche der Jugendbewegung zieht, endlich einmal entschieden entgegen zu treten!
Das Zitat passt jedenfalls sehr gut in die aktuelle Debatte, da es Denkweisen offenlegt, die das für manche bis heute Unvorstellbare Jahrzehntelang ermöglicht haben.
Und hier handelt es sich um einen aktuellen, aktiven Teilnehmer des vergangenen Meissnerlagers!
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zuletzt von Ruski am 19.03.2014 - 12:55.
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Beitrag vom 19.03.2014 - 12:52 |
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Zitat Original geschrieben von Schlumpf
Verlag PojikArt aus Lübeck, den der Nerother Harry Turné gegründet und bis zu seinem Tod geführt hat.
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Interessant. Ein Nerother.
Wann mag der Typ im NWV aktiv gewesen sein?
Er scheint ja 1928 geboren worden zu sein (http://pickz.de/link.php?q=harry+turn%C3%A9&ur..._LB175.pdf - S. 51, Punkt 26). 1945 war er somit 17.
Also einer, der (wie so manch anderer) in der Nazizeit in der HJ war und dann in der Nachkriegszeit die Bündische Jugend kennenlernte und diese als einen Weg entdeckte, seine ekligen Triebe zu befriedigen? Weiß da jemand Näheres?
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Beitrag vom 19.03.2014 - 13:41 |
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